Reise Know-How CityTrip Porto - Petra Sparrer - E-Book

Reise Know-How CityTrip Porto E-Book

Petra Sparrer

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Beschreibung

Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der portugiesischen Hafenstadt selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur zwischen prächtigem Barock und modernem Brutalismus - Abwechslungsreicher Stadtspaziergang - Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip - Ausflüge an die Küste: die Strände von Foz do Douro und Matosinhos - Shoppingtipps von den ältesten Kolonialwarenläden bis zu den angesagtesten Modeboutiquen - Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die portugiesische Küche - Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: von Jazz und Fado bis hin zu Elektro und Rock - Portwein: die wichtigsten Kellereien der Stadt und die Geschichte des Weinbaus in der Region - Porto zum Träumen und Entspannen: Strandcafés, Jardim do Morro, Horto das Virtudes - Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ... - Kleine Sprachhilfe Portugiesisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag CityTrip - die aktuellen Stadtführer von Reise Know-How, mit über 160 Städtezielen die weltweit umfangreichste Kollektion. Fundiert, übersichtlich, praktisch. REISE KNOW-HOW - Reiseführer für individuelle Reisen

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Vorwahlen

Abkürzungen

Preiskategorien Restaurants

Preiskategorien Hotels

Porto entdecken

Douro-Diva mit Designer-Flair

Willkommen in Porto

Kurztrip nach Porto

Stadtspaziergang

In der Ribeira

Auf der Südseite des Douro – Vila Nova de Gaia

Rund um die Kathedrale Sé

Baixa, Miragaia und Massarelos

Boavista und Cedofeita

Entdeckungen außerhalb des Zentrums

Porto erleben

Porto für Kunst- und Museumsfreunde

Porto für Genießer

Porto am Abend

Porto zum Stöbern und Shoppen

Porto zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Porto verstehen

Porto – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

„Brücke in die Zukunft“

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Geldfragen

Informationsquellen

Internet

LGBT+

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Radfahren

Sicherheit

Sprache

Stadttouren

Telefonieren

Uhrzeit

Unterkunft

Verhaltenstipps

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Die Autorin

Impressum

Kartenanhang

Porto entdecken

Douro-Diva mit Designer-Flair

Verfallener Charme ade – trotz Pandemie boomt der Tourismus wieder: Porto scheint geradezu ein Wirtschaftswunder zu erleben. Die immer noch deutlichen Kontraste enthüllt das Panorama von der oberen Etage der Ponte Dom Luís I {1}. Die zerklüftete Topografie mit steilen Hängen beiderseits des Douro verblüfft. Frauen arbeiten gebückt in den terrassierten Gemüsegärten, die seit 2020 gemeinschaftlich bewirtschaftet werden. Einige alte Häuser bröckeln noch vor sich hin, während die Türme der Kathedrale {14} nach Gaia hinübergrüßen, zu den rot leuchtenden Ziegeldächern der Portweinlagerhäuser. Die großen Lettern WOW stehen für die Pracht- und Glitzerwelt der Museums- und Shoppingmeile der World of Wine {9}.

Immer noch faszinieren alte Läden mit Art-déco-Schick neben hippen Designer- und Vintagestores. Zum Ausgehen ideal sind die Bars der Rua da Galeria de Paris, Rua de José Falcão und Rua da Conceição (–>) in der Oberstadt. Boavista überrascht mit dem Konzerthaus Casa da Música (–>), das erstklassige Akustik und ein vielseitiges Programm bietet. Kunst und Architekturliebhaber zieht es ins Serralves-Museum {30}. In der Nähe des Fußballstadions wird nach einem Entwurf des japanischen Architekten Kengo Kuma schon ein weiteres spektakuläres Kulturensemble gebaut (–>).

Über Miguel Bombarda, dem Szeneviertel der Kreativen, kreischen die Möwen. Die Atlantik-Strände an der Douro-Mündung sind nah! Hinter der Avenida do Brasil reihen sich in Foz do Douro {32} die Sandbuchten. Holzbohlenwege laden zu Spaziergängen am rauschenden Meer ein, von Café zu Café bis zum Surferstrand vor Matosinhos {35}.

Willkommen in Porto

Die pittoresken Gassen von Porto und Vila Nova de Gaia (–>), die Flussufer und die Strände von Foz {32} lassen sich ideal zu Fuß erkunden. Allerdings verlangen die steilen Hügel und die Höhenunterschiede zwischen dem Douro-Ufer und der paradoxerweise Baixa (dt. „Unterstadt“ bzw. „Innenstadt“) genannten Oberstadt einiges an Energie ab. Besonders bei heißem Sommerwetter erscheinen die Entfernungen zwischen den auf verschiedenen Hügeln liegenden Sehenswürdigkeiten – die Kathedrale Sé {14}, die Kirchen Santo lldefonso [F3] und Santa Catarina {20}, der Bahnhof São Bento {17}, der Torre dos Clérigos {22} und das Kloster Serra do Pilar {11} – viel größer, als sie wirklich sind. Zur Freude der Touristen erleichtern nostalgische Verkehrsmittel die Fortbewegung, historische Straßenbahnlinien aus den 1940er-Jahren, die eléctricos. Linie 1 pendelt von der Ribeira (Infante) bis Foz {32}, wo sie einige 100 m vor dem Leuchtturm an der Douro-Mündung hält. Direkt bis zum Strand in Foz und nach Matosinhos {35} kommt man mit Bus 500. Die Straßenbahlinien 18 (Batalha–Guindais bis Carmo) und 22 (Massarelos–Carmo) zwischen den Hügeln in der Oberstadt fahren bis zum Abschluss des Metroausbaus nicht (–>).

Sehr praktisch ist die Zahnradbahn Funicular dos Guindais, mit der man von der Praça da Batalha {19} hinter dem Bahnhof São Bento {17} in wenigen Minuten unten am Douro-Ufer ankommt, direkt am Kopf der Brücke Dom Luís I {1}. Wer von hier aus die untere Etage der Brücke überquert, erreicht im Nu Vila Nova de Gaia, wo schon an der Uferstraße die ersten Portweinkeller auf Besucher warten. Über die obere Etage fährt die Metro zwischen Porto und Gaia, sodass man auch von der Haltestelle Casa da Música {27} im eleganten Stadtteil Boavista in einer Viertelstunde im oberen Teil von Gaia ist. Zwischen der Ribeira in Porto und Gaia am anderen Ufer pendelt eine Personenfähre (–>).

Die Grünflächen und Strände an beiden Seiten der Douro-Mündung lassen sich wunderbar mit dem Fahrrad erkunden. Ansonsten erreicht man sie in ca. 30 Minuten per Bus. Eine Fahrt mit einem Doppeldeckerbus (Hop-on-Hop-off, –>) verschafft einen schnellen Überblick über Porto und die unmittelbaren Nachbarn Gaia und Matosinhos {35}. Um die Altstadt und die zeitgenössische Architektur kennenzulernen, sind geführte Stadtspaziergänge oder Segway-Touren ideal.

Der malerische Blick über den Douro und die Dächer von Porto (121po-ps)

Kurztrip nach Porto

Von der Brücke Dom Luís I {1} auf den Douro und beide Ufer schauen! Vor den bunten Fassaden der Granithäuser in der Ribeira auf einer Terrasse sitzen und auf die Rabelo-Boote blicken – und schon ist man in Porto angekommen. Den Bahnhof São Bento {17}, den Torre dos Clérigos {22}, die Kathedrale Sé {14} besichtigen – das schaffen Porto-Besucher bei einer Stippvisite an nur einem Tag. Meist reicht die Zeit auch noch zu einem Bummel am gegenüberliegenden Ufer in Gaia {8}, aber für eine Führung in einer Portweinkellerei mit Weinprobe (–>), einen Abstecher zum Serralves-Museum {30} und einen Streifzug durch Boavista wird die Zeit schon knapp. Besser verbringt man in Porto mindestens ein ganzes Wochenende. Wer schon freitags ankommt, kann sich direkt ins Nachtleben an der Rua da Galeria de Paris (–>) stürzen. Die weiten Grünflächen, das moderne Porto mit Faible für zeitgenössische Architektur und die herrlichen Atlantikstrände beiderseits der Douromündung können nur Urlauber richtig auskosten, die noch länger in Porto verweilen. Von Ruhe und Erholung bis zu quirligen Festen und kulturellen Highlights – in Porto kann man alles haben. Die Stadt ist auch eine ideale Basis für Ausflüge ins Douro-Tal (–>), die Minho-Region, auf den Jakobsweg (–>) oder nach Braga, Guimarães und Coimbra.

Erster Tag

Am Bahnhof São Bento {17} die Halle mit den Azulejos-Bildern bewundern und in einem Café an der Praça da Batalha {19} neben dem Teatro Nacional São João (–>) einen cimbalino („Espresso“) trinken – so lässt sich der erste Tag stimmungsvoll beginnen. An der schmucken Azulejos-Fassade der Kirche Santo lldefonso (–>) vorbei geht es in die Rua de Santa Catarina {20}. Der Fußgängerzone folgend erreicht man das berühmte Café Majestic (–>) und die Markthalle Mercado do Bolhão (–>). Direkt nebenan gibt es noch ein paar Kolonialwarenhandlungen im Stil der alten Welt. Hier kann man sich z. B. Proviant für ein Picknick am Flussufer kaufen. Ein Bummel bergab Richtung Metro Aliados und Praça da Liberdade {21} rückt das nächste Ziel in den Blick: den Torre dos Clérigos {22}. 225 Treppenstufen führen zur Panoramaplattform des Kirchturms mit tollem Blick über Porto. Auch die aufwendig renovierte Clérigos-Kirche und die Ausstellung im Umgang (1. Stock) sind sehenswert. Wer noch Energie hat, kann sich ganz in der Nähe die Zwillingskirchen Carmo und Carmelitas {23} mit repräsentativer Azulejos-Seitenwand und die berühmte Buchhandlung Livraria Lello (–>) ansehen.

Mittags

Durch die Rua das Flores {16} geht es hinunter Richtung Douro. Zum Essen bietet sich hier das Cantina 32 (–>) an. Oder man probiert die raffinierte Küche von Rui Paula im DOP (–>). Den Kaffee und eine lange Pause kann man sich dann in einem der Terrassencafés der Ribeira am Douro-Ufer {2} gönnen. Hier und auf der Seite von Gaia {8} starten Boote zu einstündigen Sechsbrückentouren (–>).

Nachmittags

Man überquert die Dom-Luís-I-Brücke {1}, flaniert am Ufer von Vila Nova de Gaia (–>) entlang, steuert die Panoramaterrasse der World of Wine {9} an oder nimmt an einer Portweinprobe in einer der vielen Bodegas teil. Im Sommer lohnt ein Ausflug an die Strände von Gaia (–>). Oder man gondelt panoramareich mit dem Teleférico de Gaia (–>) zum Kloster Serra do Pilar {11} hoch. Vom Vorplatz des Klosters bietet sich der beste Blick über die Brücke Dom Luís I, den Douro und die Kulisse von Porto. Im Jardim do Morro [E/F6] kann man bei schönem Wetter auf der Wiese entspannen und über das Wasser schauen.

Abends

Essen gehen kann man, je nach Budget und Wetter, zum Beispiel im Fish Fixe in der Ribeira (–>), in der Cantinho do Avillez (–>), im vegetarischen Espécie (–>) oder in dem Restaurant der Casa da Música (–>). Musikliebhaber sollten sich Konzertkarten für die Casa da Música {27} besorgen.

Zweiter Tag

Morgens

Erste Adresse für Kunstliebhaber ist das Serralves-Museum für Zeitgenössische Kunst {30}. Portugiesische Gemälde, Kunsthandwerk und Skulpturen in Palasträumen mit historischem Charme gibt es im Museu Nacional de Soares dos Reis {24} zu entdecken. Portos grüne Seite erlebt man bei einem Bummel durch den Park des Serralves-Museums für Zeitgenössische Kunst, der einen Baumwipfelpfad hat, oder durch den Jardins do Palácio de Cristal {25} mit toller Aussicht. Vom Garten rund um das Museu Romântico {26}, einer fürstlichen, im Empire-Stil möblierten Villa, liegen einem Porto und der Douro zu Füßen. Von hier geht es hinunter zur Straße am Flussufer und mit dem Bus 500 bis zum Leuchtturm von Foz an der Douromündung {32}. Das alte Foz um die Barockkirche auf dem Hügel hat noch ein wenig Fischerdorfflair. Im Strandcafé Praia da Luz (–>) lassen sich Sonne und Meeresbrise genießen.

Mittags

Reicht das Budget, kann man Gourmet-Küche im Restaurant Pedro Lemos (–>) in Foz {32} oder im Casa de Chá Boa Nova (–>) in Leça da Palmeira probieren. Authentisch, frisch und köstlich sind die Meeresfrüchterestaurants von Matosinhos {35}, wo in der Saison (Mai–Okt.) auch Sardinen auf der Terrasse gegrillt werden. Das Casa de Pasto da Palmeira (–>) wiederum ist ein sehr nettes, kreatives und noch nicht überteuertes Tapas-Restaurant in Leuchtturmnähe mit Blick auf den Douro.

Nachmittags

Es geht zurück in die Ribeira {2}, um das Flair am Fluss zu genießen. Mit Kindern ist es spannend, im World of Discoveries (–>) spielerisch in die Ära der portugiesischen Seefahrer und Entdecker einzutauchen. Es lohnt, danach die Gassen der Altstadt zu durchstreifen und über die Rua da Vitória, Rua das Taipas und Rua das Virtudes [D4] zu dem idyllischen Park Horto das Virtudes [C3–4] den Hügel hoch zu schlendern und den Blick zu genießen. Die Künstlerkooperative Árvore (–>) ist eine gute Adresse für einen Kaffee und zeigt oft Ausstellungen. Bis 19 Uhr hat man noch die Chance, sich das Centro Português de Fotografia (–>) in dem imposanten ehemaligen Gefängnis der Stadt anzuschauen.

Abends

Wer noch keine Francesinha probiert hat, ist im Café Santiago oder Capa Negra II. (–>) richtig. Viele Locations bieten Livemusik, z. B. das Maus Hábitos (–>) oder das Plano B (–>). Zwar ist Porto keine Hochburg des jungen Fado wie Lissabon, aber auch hier gibt es ein paar stimmungsvolle Fadolokale (–>).

Exkurs: Das gibt es nur in Porto

> Am Tag nach der Johannisnacht (–>) vom Ufer aus der Regatta der Rabelos-Boote zusehen, die früher den Wein vom Douro-Tal nach Porto transportierten.

> Die Jugendstil-Buchhandlung Livraria Lello (–>), die mehr Besucher anzieht als Portos Kirchen und Museen. Davor bilden sich manchmal bis zu 2 km lange Schlangen.

> Den Bahnhof São Bento {17} mit seinen historischen Wandbildern aus 20.000 Azulejos.

> Wettbewerbe, Kochkurse und Happy Hours zu dem in Porto erfundenen Gericht Francesinha (–>).

Stadtspaziergang

Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Ohne Pausen in Restaurants und ohne Museumsbesuche dauert dieser Stadtspaziergang 5 bis 6 Stunden. Natürlich kann man ihm auch nur in Teilabschnitten folgen. Den Bummel am Douro-Ufer und über die Brücke Dom Luís I. {1} nach Vila Nova de Gaia bis zum Kloster Serra do Pilar {11} kann man sich für einen anderen Tag aufsparen. In diesem Fall geht man vom Cais de Ribeira {2} direkt zum Bahnhof São Bento {17}, wo der Spaziergang durch die Oberstadt fortgesetzt wird.

Startpunkt ist die Metro Bolhão [F2]. Portos denkmalgeschützte Markthalle, der Mercado do Bolhão (–>), ist seit 2022 nach jahrelanger originalgetreuer Renovierung wieder geöffnet. Bauersfrauen zerkleinern Kohlblätter für die Suppe caldo verde (–>), Händler bieten Würste und portugiesische Delikatessen feil. Alles mutet jedoch ein wenig steriler an als früher und es gibt mehr touristische Produkte. Einige der Läden und Cafés, die die Markthalle säumen, verströmen trotzdem noch den Charme der alten Welt, z. B. A Perola do Bolhão (–>) mit seiner Art-nouveau-Fassade und das atmosphärische Café Confeitaria do Bolhão (–>). Oben an der Ecke Rua de Fernandes Tomás/Rua de Santa Catarina {20} fasziniert die Capela das Almas. 16.000 Azulejos schmücken die Außenwände mit Szenen aus dem Leben der hl. Katharina von Alexandrien und Franz von Assisi.

Auf dem Weg zum Café Majestic (–>) kann man in der Fußgängerzone Rua de Santa Catarina {20} hübsche Hausfassaden aus dem 19. Jh. und Schaufenster mit Schmuck, Schuhen und Mode betrachten. Nicht erst seit bekannt wurde, dass Joanne K. Rowling hier Anfang der 1990er-Jahre die ersten Kapitel ihres Bestsellers „Harry Potter und der Stein der Weisen“ schrieb, ist das 1921 eröffnete Art-nouveau-Café ein Touristenmekka. In seinen Glanzzeiten trafen sich hier Literaten, Philosophen und Politiker; Studenten und Professoren der Kunstakademie von Porto und Künstler erkoren es zu ihrem Stammcafé und tranken hier das eine oder andere Glas Absinth. Heute haben die Preise angezogen und die Touristen stehen trotzdem Schlange. Überreste der Art-nouveau-Mode in der Architektur der Jahrhundertwende sind auch die sphinxartigen, vergoldeten Büsten an den Fassaden des Geschäfts meia.dúzia® (–>) und der Buchhandlung gegenüber kurz vor der Praça da Batalha {19}. Die Büste an der Buchhandlung stellt den berühmten Dichter Luís de Camões dar, der zu seiner Geliebten am Haus gegenüber schaut.

Von der höchsten Stelle des Platzes grüßt die fotogene Azulejos-Fassade der Kirche Santo Ildefonso zum Torre dos Clérigos {22} auf dem nächsten Hügel hinüber. Auf den Treppen vor der Kirche kann man verweilen und sich die Blickachse ansehen, die steile Rua de 31 Janeiro. Um den enormen Höhenunterschied auszugleichen, wurde sie 1784 größtenteils auf Steinsäulen und -bögen erbaut. Ihre Fassaden stammen alle von einem einzigen Architekten aus Porto: Teodora de Sousa Maldonado (1759–1799). Der Spaziergang führt nun über den Praça da Batalha {19} am imposanten Teatro Nacional São João (–>) vorbei.

An der Haltestelle der historischen Tram geht es rechts Richtung Muralha Fernandina {7} zur Kirche Santa Clara {13}, einem Kleinod der barocken talha dourada (vergoldeten Holzschnitzereien, –>). Der Rua Saraiva de Carvalho und dem Terreiro da Sé folgend, erreicht man Portos Kathedrale Sé {14}, die mit ihrer tollen Aussicht vom Turm ein beliebtes Besucherziel am Platz ist. Von oben kommend bietet sich ein Abstecher in die Rua de Dom Hugo an, um in dem schönen Innenhof der Casa-Museu Guerra Junqueiro eine Café- und Snackpause einzulegen. In der Touristeninformation (–>) in dem Kubus neben der Kathedrale kann man sich mit Infos versorgen. Sonst geht es über den weitläufigen Kathedralenvorplatz Terreiro da Sé an der Säule im Neorokoko-Stil vorbei auf den Erzbischöflichen Palast zu – heute Sitz der Diözese und des Bischofs von Porto. Einige Prunkräume vom Spiegel- bis zum Thronsaal sind zu besichtigen (Mo–Sa 9–13, 14–18 Uhr, Eintritt 5 €) und die aufwendig in Pasteltönen gearbeiteten Decken ziehen alle Blicke auf sich. Der Bau über dem Fundament des alten Bischofssitzes mit seinem prunkvollen Treppenhaus (1771) stammt wie die mit Azulejos verzierten Loggien an der Nordseite der Kathedrale von dem italienischen Barockarchitekten Nicolau Nasoni (–>).

Vom Kathedralenvorplatz führen Treppen steil hinunter zur Jesuitenkirche Igreja São Lourenço {15}. Ihr Museum für religiöse Kunst besitzt eine sehenswerte Skulpturensammlung. Dann geht es über die Rua dos Mercadores und die Rua São João auf die Praça da Ribeira {3} mit dem berühmten, im Brunnen balancierenden Würfel der Demokratie und auf die Uferpromenade, wo die Boote zum Cruzeiro das 6 pontes (der Sechsbrückentour, –>) ablegen. Von hier folgt man zunächst rechts dem Cais da Estiva und geht dann die Altstadtgasse Rua da Reboleira hoch.

Die nächste Sehenswürdigkeit ist die Igreja São Nicolau mit der blauen Azulejos-Fassade von Ende des 17. Jh. Noch viel spektakulärer ist die Igreja São Francisco {6}, ein Musterbeispiel für die überschwänglichen Blattgold-Verzierungen im portugiesischen Barock und heute ein Museum. Früher gehörte sie zu dem Franziskanerkloster, an dessen Stelle der Palácio da Bolsa {5} als Prunkpalast der Handelskammer von Porto erbaut wurde. Er säumt den Praça do Infante Dom Henrique. Im Sommer lädt diese kleine Grünfläche mit Bänken unterhalb der einstigen Markthalle, die heute den Hard Club (–>) beherbergt, zum Verweilen ein. In der Mitte steht seit 1894 das monumentale Denkmal zum 500. Geburtstag von Heinrich dem Seefahrer. König Dom Carlos ließ die Skulptur in Paris gießen und nach Porto bringen.

Vorbei am Geburtshaus Heinrichs des Seefahrers, der Casa do Infante {4} mit dem Stadtmuseum, geht es durch die Rua da Alfândega wieder zurück zum Flussufer, wo man am Cais da Ribeira {2} das Ambiente am Fluss und den Blick zu Portos Wahrzeichen aus Eisen und Stahl genießt. Dann überquert man die Brücke Dom Luís I {1} und schaut sich von der anderen Seite die Skyline von Porto aus der Nachbarstadt Vila Nova de Gaia (–>) bei einem Bummel entlang der Avenida Diogo Leite an. Einen großen Teil von Uferpromenade und Hang nehmen die ziegelgedeckten Lagerhäuser renommierter Portweinhäuser ein. Geschäfte und ein herrliches Panorama bietet die Rua de Cândido dos Reis [E6] auf der Ecke von Porto Cruz und Sandeman am Largo de Miguel Bombarda [E6]. Weiter geht es durch die Rua Guilherme Braga und vorbei an Gaias Kirche Santa Maria wieder zum Douro-Ufer.

Wer sich im Anschluss an den Bummel bis zur Markthalle von Gaia den steilen Aufstieg zum Jardim do Morro [E/F6] und zum Kloster Serra do Pilar {11} ersparen möchte, schwebt einfach mit der Gondelbahn Teleférico de Gaia (–>) hinauf und genießt das Panorama. Ansonsten geht es zurück zum Brückenkopf und über die Serpentinen Rua Cabo Simão und Rua Casino da Ponte [F5] zu Fuß den Berg hinauf. Vom Jardim do Morro kommt man bereits auf die zweite Etage der Brücke Dom Luís I {1}, aber wer weiter zum Kloster hochgeht, hat einen noch besseren Blick. Anschließend kann man mit der Metro über die Brücke fahren oder zu Fuß bis zur nächsten Station gehen, dem Bahnhof São Bento {17}, berühmt für seine Fliesenbilder zur Rolle Portos in der Geschichte des Landes. Vom Bahnhofsvorplatz aus geht es an der Azulejos-Fassade der Igreja dos Congregados {18} vorbei zur Praça da Liberdade {21}. Vom Reiterdenkmal Pedro IV. bis zum Rathaus hinauf erstreckt sich entlang der Avenida dos Aliados Portos größter salonfähiger Platz und eine Flaniermeile mit Springbrunnen, Bänken und Skulpturen. Direkt über die Rua dos Clérigos kommt man am schnellsten zum Torre dos Clérigos {22} und der sehenswerten Kirche Igreja dos Clérigos. Der Turm mit tollem Blick zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Auf dem Dach eines Einkaufszentrums zu Füßen des Kirchturms spendet ein Olivenhain Schatten, der im Sommer zur Liegewiese wird.

Um die Ecke liegen hübsche Geschäfte, Cafés und Bars in den Straßen Cândido dos Reis [D3] und Galeria de Paris. Hoch im Kurs steht bei Porto-Besuchern die Jugendstil-Buchhandlung Livraria Lello (–>) in der Rua das Carmelitas. Ihre helle neogotische Fassade kann man nicht verfehlen. Eine Buntglasdecke, eine geschwungene Holztreppe und Büsten portugiesischer Literaten verblüffen von innen, aber zuerst heißt es Eintritt zahlen (5 € am Automaten) und sich in die Schlange einreihen.

Nächster Blickfang ist die Azulejos-Wand der Zwillingskirchen Carmo und Carmelitas {23}. Von hier sind es nur wenige Schritte in den Jardim da Cordoaria [D3], das grüne Herz des Viertels zwischen bedeutenden Gebäuden und verkehrsberuhigten Plätzen. Hohe Bäume, ein kleiner Teich, grüne Wiesen – die Figuren des Bildhauers Juan Muñoz machen es vor: Hier sitzt man gemütlich auf Bänken, umgeben von der alten Universität mit dem restaurierten naturwissenschaftlichen Museum, dem monumentalen Justizpalast und dem sehenswerten alten Gefängnis mit dem Centro Português de Fotografia (–>). Benannt ist das Viertel Cordoaria (dt. „Seilerei“) nach einer Seilerei, die im 15. Jh. von hier aus Portos Schiffswerften belieferte.

Über die Praça de Carlos Alberto und die Fußgängerzone Rua de Cedofeita kommt man in das Künstler- und Galeristenviertel Miguel Bombarda (in den Straßen Rua do Rosário und Rua de Miguel Bombarda). Von hier aus ist es zum Kunstmuseum Museu Nacional de Soares dos Reis {24} nicht mehr weit.

Dann geht es am Krankenhaus Santo António vorbei wieder hinunter zum Jardim Municipal do Horto das Virtudes (Passeio de Albuquerque, Passeio das Virtudes). Der Garten und die alten Gassen des Campo do Olival um die Rua das Virtudes und die Rua das Taipas lagen im Zentrum des mittelalterlichen Judenviertels (–>) und hier schlägt noch immer das Herz der Altstadt. In der Rua de São Miguel (Nr. 4) [D4] ist ein altes Häuserensemble traditionell mit Azulejos-Szenen aus dem Hafenalltag des 17. Jh. verkleidet. Wenige Schritte weiter reicht der Blick vom Miradouro da Vitória hinab zum Fluss. Über die Rua de Belmonte kommt man auf die verkehrsberuhigte Rua das Flores {16} und kann den Bummel durch Portos Altstadt oben am Bahnhof São Bento {17} ausklingen lassen.

Das Mosteiro de Pilar am höchsten Punkt auf der Gaia-Seite des Douro (083po-ps)

In der Ribeira

Unten am Fluss direkt vor der Praça da Ribeira schunkeln die schmucken Rabelos mit den Portweinfässern und die Ausflugsboote auf dem bewegten Wasser um die Wette. Bunt gestrichene Granithäuser grüßen hinüber zu den roten Ziegeldächern der Portweinkellereien von Vila Nova de Gaia. An den Cais tummeln sich die Touristen in den Terrassencafés und genießen das Panorama im Schatten der großen Brücke über den Douro, die ein wenig aussieht wie ein quer gelegter Eiffelturm.

Zu den historischen Monumenten der Ribeira zählen das Geburtshaus von Heinrich dem Seefahrer, der von einer Glaskuppel gekrönte Palácio da Bolsa {5} und die Igreja São Francisco {6}. Die im wahrsten Sinne des Wortes goldene Kirche ist heute ein Museum. Ihre überschäumende Pracht blendet regelrecht und in den Katakomben aus der Zeit vor den öffentlichen Friedhöfen soll es noch ein wenig spuken.

{1} Ponte Dom Luís I *** [E5]

Die doppelstöckige Bogenbrücke aus Eisen und Stahl bietet einen herrlichen Ausblick zwischen Porto und Vila Nova de Gaia. Bei Sonnenuntergang oder an Silvester oben auf der Brücke zu stehen und zu schauen, gehört zu den Highlights eines Porto-Besuchs.

Beide Brückenebenen sind zu Fuß passierbar, auf der unteren Etage fahren Autos und Lkws, oben die Metro – viel leiser als früher die Straßenbahn, die das Gerüst zum Zittern brachte. Die nach ihrem Auftraggeber König Dom Luís I benannte Brücke ist stabiler als man bei ihrer Fertigstellung 1886 ahnte. Zumindest ergaben Messungen der Universität von Porto in heutiger Zeit, dass sie den Belastungen durch regelmäßige Metrofahrten locker standhält. Ihr Eigengewicht beträgt 3045 t, sie ist 385,25 m lang und ihr Bogen ist 172 m breit und 44,6 m hoch.

Portos Wahrzeichen wird oft für ein Werk Gustave Eiffels gehalten, da die Struktur der Brücke an den Pariser Eiffelturm (von 1889) erinnert. Sie stammt aber von Eiffels Schüler und Mitarbeiter Théophile Seyrig, der 1843 in Berlin geboren wurde. Als der König von Portugal 1881 das Startsignal zum Bau der Brücke Dom Luís I gab, hatte Théophile Seyrig Paris und Eiffels Büro bereits verlassen und arbeitete für das belgische Unternehmen Société de Willebroeck, das den Zuschlag zum Bau der Ponte Dom Luís I erhielt.

Das weibliche Pendant zur Königsbrücke entstand schon 1877 – also vier Jahre vor der Ponte Dom Luís I und noch vor dem Eiffelturm in Paris. Die nach der Königsgattin Maria Pia von Savoyen benannte Brücke Maria Pia [dg] erbaute tatsächlich Gustave Eiffel, der zur Überwachung der Arbeiten persönlich nach Porto kam. Aus der Nähe kann man diese Brücke bei Bootsfahrten auf dem Douro betrachten. Die 352 m lange und 1450 t schwere schmiedeeiserne Eisenbahnbrücke ist 61,20 m hoch und war das Vorbild für die Harbour Bridge in Sydney. Der 160 m breite Mittelbogen war damals der größte seiner Art. Der Brückenentwurf stammte ebenfalls von Théophile Seyrig, der damals noch in Eiffels Büro arbeitete, das unter neun Konkurrenten die königliche Ausschreibung zur Überbrückung des Douro-Tals gewonnen hatte. Beide Brücken zählen heute zum UNESCO-Welterbe.

Kurz und knapp: Portos sechs Brücken

Die Königsbrücken Dom Luís I {1} und Maria Pia [dg] sind die bekanntesten. Seit 1991 verläuft die Eisenbahnstrecke Porto–Lissabon nicht mehr über die Ponte Maria Pia, sondern über die Ponte de São João [dg] des Ingenieurs Edgar Cardoso. Die Ponte do Freixo [dg] mit ihren Doppelträgern in 10 m Abstand ist die schnellste Autoverbindung nach Lissabon. Die Ponte da Arrábida [bg], ebenfalls von Edgar Cardoso, war 1963 die größte Stahlbetonbrücke der Welt (270 m Spannweite). Portos jüngste Brücke, die Ponte do Infante [G5] des Ingenieurs Adão da Fonseca (20 m breit), stammt aus dem Jahr 2003.

> Sechsbrückentour: –>

Die obere Ebene der Brücke Dom Luís I. bietet eine tolle Aussicht (048po-ps)

{2} Cais da Ribeira *** [E5]

Ribeira, zusammengesetzt aus den Worten „rio“ und „beira“, bedeutet Flussufer. Hier am Douro stehen die ältesten Häuser der Stadt. Heute sind sie größtenteils restauriert und ihre Granitfassaden leuchten in fotogenen Farben.

Touristen verweilen gern lange am Flussufer, um nach Vila Nova de Gaia (–>) zu blicken und die rabelos auf dem Douro schaukeln zu sehen. Die Segelboote, die früher die Portweinfässer aus dem Douro-Tal zu den Kellereien brachten, sind Reklameträger für prominente Unternehmen von Cálem bis Sandeman (–>) und nehmen am 24. Juni an einer Regatta teil.

Im Sommer ist die Ribeira oft überfüllt. Stände an den Cais bieten Tuch und Souvenirs feil und der eine oder andere Straßenmusikant spielt sein Ständchen. Zu den bekanntesten Restaurants zählt das Chez Lapin (–>), das Stammlokal des FC Porto. Auch die Parallelstraße hinter den Häusern und die Gasse über den Ladenarkaden in der alten Fernandinischen Mauer laden zum Flanieren, Fotografieren und Einkehren ein.

Heute ist es kaum mehr vorstellbar, wie die Menschen an Portos frühem Hafen hier einst in beengten und hygienisch mangelhaften Wohnverhältnissen hausten. Die Häuser wurden im Winter regelmäßig von Hochwasser überflutet. Rund um den bunten, quirligen Markt Ferreira Borges (heute mit dem Restaurant N’o Mercado und dem Hard Club, –>) am oberen Ende der Praça da Ribeira {3} diskutierten die Bewohner lebhaft über das Tagesgeschehen. An das frühere Leben hier erinnert das 54 m lange, abstrakte Kachelbild des Künstlers Júlio Resende von 1987. Man sieht es sofort, wenn man am Fuß der Ponte Dom Luís I {1} links ein Stück Richtung Tunnel bergan geht.

{3} Praça da Ribeira *** [E5]

Die bunten Hausfassaden vor dem „Cubo da Ribeira“, einem auf einer Spitze im Brunnen stehenden Würfel, zählen zu den meistfotografierten Ansichten Portos. Im Sommer verschwindet er allerdings beinahe zwischen den vielen Sonnenschirmen auf dem Platz.