Reise Know-How InselTrip Elba - Markus Bingel - E-Book

Reise Know-How InselTrip Elba E-Book

Markus Bingel

0,0
12,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Elba, die einstige Insel Napoleons, umgibt noch immer der Nimbus des berühmten Korsen. Seine beiden Villen ziehen unzählige Besucher an. Das toskanische Eiland lockt aber auch mit reizvollen Stränden, malerischen Bergdörfern, einer abenteuerlichen Seilbahn auf den Monte Capanne und Burgruinen im Herzen der Insel. Der Hauptort Portoferraio wartet mit etlichen kulturellen Highlights auf, während man im Inselosten den morbiden Industriecharme der "Eiseninsel" und ihre alten Bergbaustätten erleben kann. Rund um Elba liegen zahlreiche verträumte Fischerdörfer. Die dichten Wälder laden zu Wanderungen ein und die versteckten Buchten bieten ideale Wassersportbedingungen. Dieser aktuelle Reiseführer Elba ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der italienischen Mittelmeerinsel selbstständig zu entdecken: - Die interessantesten Orte, Sehenswürdigkeiten und Attraktionen ausführlich vorgestellt und bewertet - Die schönsten Strände rund um die Insel - Die besten Hotspots zum Schnorcheln und Tauchen, Wellenreiten, Surfen u.v.m. - Ausgewählte Anbieter für Radtouren, Schiffsausflüge und weitere Aktivitäten - Inselentdeckung mit Auto, Bus und Mountainbike oder zu Fuß - Vier Wanderungen und drei Radtouren für jedermann - Ausflüge nach Pianosa, Montecristo, Giglio, Giannutri, Capraia und Gorgona - Die ganze Bandbreite der elbanischen Küche - Shoppingtipps vom traditionellen Markt bis zu den besten Weingütern - Die prächtigsten Parks und Gärten - Die erstaunlichsten Bräuche und Feiern - Besonderheiten der Flora und Fauna - Vom Fleckenmaler bis zu den Medici: spannende Tipps, Exkurse und Hintergrundinfos - Ausgesuchte Unterkünfte von Wellnesshotels bis zu Campingplätzen und Landhäusern - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Touren, Events, Hilfe im Notfall, Verkehrsmitteln, Wetter u.v.m. - Kleine Sprachhilfe Italienisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 223

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Inselplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Preiskategorien

Elba entdecken

Willkommen auf Napoleons Insel

Elba im Überblick

Der Norden: Rund um Portoferraio

Der Westen: Ein Eldorado für Wanderer

Der Süden: Rund um die drei Buchten

Der Osten: Von der Halbinsel Calamita zur nördlichen Inselspitze

Elba aktiv

Baden

Wassersport

Wandern

Radfahren

Weitere Aktivitäten

Elba erleben

Feste und Folklore

Elba kulinarisch

Was wo kaufen?

Natur erleben

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Ausrüstung und Kleidung

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Elektrizität

Geldfragen

Hunde

Hygiene

Informationsquellen

Internet

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Sicherheit

Sprache

Telefonieren

Touren

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Impressum

Der Autor

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Inselplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android und iOS) und anschließend in der App den Inselplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/inseltrip/elba25

Preiskategorien

Gastronomie

€ bis 15 €

€€ 15 bis 25 €

€€€ ab 25 €

Die Preise gelten für ein Hauptgericht (secondo piatto) ohne Getränke und Gedeck (coperto).

Unterkünfte

€ bis 100 €

€€ 100 bis 150 €

€€€ ab 150 €

Die Preise gelten für eine Nacht im Doppelzimmer in der Hauptsaison inkl. Frühstück.

Elba entdecken

Willkommen auf Napoleons Insel

Schon die Anreise ist ein Erlebnis. Gemütlich tuckert die Fähre Richtung Elba und schnell gewinnt man einen Eindruck von der Vielfalt, die das Eiland so besonders macht: Traumhafte Strände, idyllische Küstenorte und eine pittoreske Berglandschaft kann man schon vom Schiff aus erkennen. Bei der Einfahrt in den Hafen spürt man, dass dieser Ort Geschichte förmlich atmet.

Die Altstadtgassen von Portoferraio (–>), Elbas unangefochtener Hauptstadt, lassen jeglichen Anfahrtsstress vergessen. Wer sich auf den Weg zur Unterkunft in andere Inselteile begibt, ist beeindruckt von Elbas unberührter Natur. Im Hotel angekommen, hat man die Qual der Wahl: Wo soll es zuerst hingehen? Vielleicht an den Strand? 150 ausgewiesene Badestellen nennt die Insel ihr Eigen. Oder auf eine Wanderung? Es bieten sich unzählige Pfade an. Wer sich für eine Radtour entscheidet, ist auf der Halbinsel Calamita (–>) bestens aufgehoben, ebenso wie alle, die sich für Bergbau und den Charme alter Industrieanlagen begeistern können. Bergdörfer in Postkartenoptik laden zu einer Pause ein. Marina di Campo {34} und Porto Azzurro {46} bieten eine Fülle an Lokalen und maritimes Flair, genau wie Portoferraio, das über die höchste Dichte an Kultureinrichtungen, Museen und anderen Sehenswürdigkeiten verfügt, allen voran Napoleons Villa dei Mulini {11}. Apropos Napoleon: Dem berühmten Korsen begegnet man auf Elba auf Schritt und Tritt, etwa in der Villa San Martino {17}. Kurzum: Elba bietet einfach alles für einen entspannten und entschleunigten Familienurlaub – benvenuto!

Elba im Überblick

„Perle derToskana“ wird Elba oft genannt – und das bezieht sich nicht nur auf die Schönheit der Insel: Der Sage nach soll die Göttin Aphrodite aus dem Meer gestiegen sein, wobei ihre Perlenkette zerriss. Diese Perlen schwammen im Meer und bildeten die sieben Inseln des Toskanischen Archipels, zu denen Elba zählt.

Die Inselgruppe umschließt die Küste wie ein Gürtel. Neben Elba zählen Gorgona, Capraia, Pianosa, Montecristo, Giglio und Giannutri zum Toskanischen Archipel (–>).

Elba liegt etwa auf halber Strecke zwischen dem italienischen Festland und dem zu Frankreich gehörenden Korsika im Tyrrhenischen Meer. Die Insel ist in administrativer Hinsicht der Provinz Livorno unterstellt, die Teil der Region Toskana ist.

Das Eiland ist in sieben Gemeinden gegliedert, die „Hauptstadt“ Portoferraio, Campo nell’Elba [D5], Capoliveri {42}, Marciana Alta {23}, Porto Azzurro {46}, Marciana Marina {22} und Rio, das aus den beiden bis noch vor einigen Jahren eigenständigen Gemeinden Rio nell’Elba {50} und Rio Marina {53} zusammengefügt wurde. Alle hier beschriebenen Gemeinden umfassen meist den eigentlich namensgebenden Ort sowie weitere Dörfer in der näheren Umgebung. Insgesamt leben hier knapp 32.000 Einwohner, wobei allein auf Portoferraio rund ein Drittel entfällt. Die restlichen Dörfer sind kleiner, ländlich geprägt und verteilen sich auf die rund 220 km² große Insel, die somit nach Sizilien und Sardinien die drittgrößte Insel Italiens ist, aber nur rund ein Zehntel der Fläche der beiden großen Schwestern umfasst.

Das Antlitz Elbas präsentiert sich äußerst vielfältig: Die Insel besitzt eine abwechslungsreiche Küste, die mal wild und schroff ist, aber nur wenige Meter weiter ruhige Badebuchten bietet. Für seine geringe Größe verfügt Elba über recht eindrucksvolle Berge, allen voran den Monte Capanne {28}, der mehr als 1000 m misst und den Westen der Insel überragt. Der Monte Orello (385 m) im Inselzentrum ist da schon deutlich kleiner, ebenso wie der Cima del Monte (516 m). Überhaupt ist die Insel stark von ihren Erhebungen geprägt und selten wirklich flach. Aufgrund der natürlichen Faktoren sind vor allem die Küstenstreifen und einige Gebiete in den Bergen im Herzen der Insel bewohnt, der Rest ist großteils unberührte Natur oder wird landwirtschaftlich genutzt. Rund die Hälfte des Eilands steht unter Naturschutz, was Elba vor allem zu einem Paradies für Wanderer (–>) und Mountainbiker (s. Radfahren –>) macht.

In diesem Buch sind die Attraktionen mit magentafarbener Nummer, ausgehend von Portoferraio, grob entgegen dem Uhrzeigersinn aufgeführt, sodass man mehrere Orte zu Tages- und Halbtagestouren kombinieren kann.

Blick von der Accademia del Bello auf Poggio {27} (108el-mb)

Elba und seine Bewohner

Traditionell waren die Elbaner immer schon Bergmänner oder Bauern. Die Fischerei, bei einer Insel eigentlich ein naheliegendes Berufsfeld, spielte hingegen eine weniger große Rolle und in früheren Jahrhunderten kamen Fischer meist von außerhalb, oft aus Sizilien. Heute ist die große Mehrheit der Inselbewohner mittel- oder unmittelbar in irgendeiner Form im Tourismussektor beschäftigt.

Touristen gegenüber sind die als gemütlich und hilfsbereit geltenden Elbaner ausgesprochen aufgeschlossen und freundlich. Geldmacherei und überteuerte, überfüllte Touri-Lokale, wie man ihnen vielleicht in manch anderen Teilen Italiens begegnet, sind auf Elba nicht verbreitet. Das hat auch damit zu tun, dass der durchschnittliche Elba-Besucher vorwiegend an Natur, Entspannung, Kultur und Natur interessiert ist und nicht an ausgelassenen Partynächten. Das Geben und Nehmen zwischen lokaler Bevölkerung und den vielen, insbesondere italienischen und deutschsprachigen Gästen sorgt für eine angenehme Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann.

Wie erkundet man die Insel am besten?

Ohne Auto wird man es auf der Insel zweifelsohne schwer haben. Spätestens bei der Ankunft am Fährhafen oder am Flugplatz (s. An- und Rückreise –>) sollte man sich einen eigenen Wagen mieten, Anbieter sind ganzjährig in ausreichender Zahl zu finden (Details s. Autofahren). Das Vorankommen mit dem Auto gestaltet sich allerdings mitunter etwas schwierig, gerade im Inselinnern, wo sich der ungeübte Fahrer auf schmale Straßen mit Gegenverkehr, enge Kurven, Serpentinen oder eine Begegnung mit Wildtieren einstellen muss. Man tut gut daran, einen kompakten Pkw mit ausreichend PS zu mieten und auf große Straßenkreuzer oder leistungsschwache Kleinwagen zu verzichten.

Zwar existieren mehrere ganzjährig betriebene Buslinien (–>), die Busse fahren allerdings nicht gerade häufig, man muss zum Teil große Umwege in Kauf nehmen und meist zwangsläufig über die Hauptstadt fahren, obwohl eine direkte Route manchmal durchaus sinnvoller wäre. Nichtsdestotrotz sind die Busse in der Regel zuverlässig und fahren nach den (meist) an den Haltestellen angebrachten Plänen. Fast alle Hotels haben ebenfalls Pläne aushängen.

Taxis (–>) sind eine gute Möglichkeit, auf Elba von A nach B zu kommen, allerdings im Vergleich zu anderen Urlaubsgegenden in Südeuropa auch eine recht kostspielige.

Weitaus einfacher lässt sich die Insel mit dem Mountain- oder E-Bike (–>) erkunden. Auch sieht man immer wieder Radrennfahrer. Hierzu sei gesagt, dass man problemlos an der Küste entlangfahren kann, für Ausflüge ins bergige Inland sind jedoch eine gute Kondition und viel Durchhaltewillen gefragt, was ferner für die Küstenabschnitte im Nordwesten und Westen der Insel gilt.

Eine weitere Möglichkeit ist die Fortbewegung per Boot: Etliche Anbieter in den Küstendörfern verleihen motorisierte Boote (–>), mit denen man bequem von einem Küstenort zum anderen gelangt.

Inselsteckbrief

> Fläche: 224 km²

> Küstenlänge: ca. 150 km

> Einwohner: knapp 32.000

> Bevölkerungsdichte: 143 Einwohner/km²

> Hauptstadt: Portoferraio (ca. 11.800 Einwohner)

> Höchste Erhebung: Monte Capanne {28} (1019 m)

> Entfernung zum Festland: ca. 10 km (Cavo {57} – Piombino)

> Wirtschaft: Der Tourismus ist seit der Schließung der Bergwerke (–>) eindeutig der wichtigste Wirtschaftszweig der Insel. Fischfang und Landwirtschaft spielen hingegen nur die zweite Geige. Die Arbeitslosenzahlen liegen unter dem Landesschnitt bei meist unter 10 % (mit starken saisonalen Schwankungen und hoher Jugendarbeitslosigkeit von fast 35 %). Die wichtigsten Industrieunternehmen sind der Parfümhersteller Aqua dell’Elba (–>) und der v. a. in Fernost gefragte Uhrenproduzent Locman.

> Flagge: Überall trifft man auf die ungewöhnliche elbanische Flagge, auf der vor weißem Grund ein von oben links nach unten rechts verlaufender roter Streifen zu sehen ist, den drei goldene Bienen zieren (Foto: –>). Sie wurde von Napoleon (–>) persönlich entworfen und schnell zu einem Symbol Elbas. Napoleon gestattete es Orten, die in seiner Gunst standen, dieses Banner zusätzlich zu ihrem eigenen zu führen. Da er Elba zu einer Verwaltungseinheit zusammenschloss, wählte man das neue Banner kurzerhand als offizielle Flagge, woran sich bis heute nichts geändert hat. Die Bienen symbolisieren Macht, Gemeinschaft und Ergebenheit gegenüber ihrer Königin – in diesem Fall natürlich gegenüber Napoleon.

Der Norden: Rund um Portoferraio

Elbas Norden ist für lokale Verhältnisse recht urban und weist die beste Infrastruktur der Insel auf. Die Straßen sind gut ausgebaut und ein Besuch der Inselhauptstadt darf bei keiner Elba-Reise fehlen. Auch die nähere Umgebung bietet einige spannende Ausflugsziele, darunter Napoleons Villa San Martino {17} und die Überreste einer alten Römervilla (Villa Romana delle Grotte {20}), von wo aus man einen atemberaubenden Blick auf die Inselhauptstadt genießt. Portoferraio und seine unmittelbare Umgebung bilden also nicht nur das administrative und wirtschaftliche, sondern auch das kulturelle Herz der Insel.

Zum Wandern eignet sich die Gegend insgesamt weniger als beispielsweise der Osten oder der Westen. Wasserratten finden im Norden zwar einige schöne Buchten, insgesamt sind für Naturfreunde aber andere Regionen interessanter, insbesondere der Inselwesten und die Halbinsel Calamita.

Inselhauptstadt Portoferraio

„Eisenhafen“ lautet die Übersetzung der Inselhauptstadt, die das kulturelle Zentrum des Eilands darstellt, mit knapp 11.800 Einwohnern die größte Gemeinde ist und zahlreiche Sehenswürdigkeiten birgt, allen voran die Villa dei Mulini {11}, die ehemalige Residenz Napoleons (–>). Trotz ihrer Bedeutung für die Insel und des geschäftigen Fährhafens herrscht in der Altstadt eine entspannte Atmosphäre: Die Gassen oberhalb des Hafens {1}, die sich den Berg hinaufschlängeln, sind ideal für einen ausgedehnten Stadtbummel und versprühen vielerorts den Charme von „Bella Italia“.

Schon in der Antike war der Stadtbereich um den heutigen Hafen besiedelt, wovon heute u. a. noch die Ruine der Villa Romana della Linguella {2} an der Linguella-Landzunge zeugt. Portoferraio stellte damals ein wichtiges Drehkreuz für Waren aus Afrika und Spanien dar, von hier wurden Güter wie Korn, Wein und Öl über die gesamte Insel verteilt.

Ihr heutiges Antlitz verdankt die Stadt zu einem guten Teil Cosimo de’ Medici (–>), der das damalige Ferraia im 16. Jh. in Cosmopoli umbenannte und den Ort zu einer Festung ausbauen ließ. Die Investition in die Stadtverteidigung zahlte sich aus, denn schon nach wenigen Jahren versuchte Dragut (Turgut Reis), der gefürchtetste Freibeuter seiner Zeit und Admiral der osmanischen Flotte, die Stadt einzunehmen, biss sich aber an den Medici-Festungen die Zähne aus und musste unverrichteter Dinge zurück nach Konstantinopel (heute Istanbul) segeln. Zuvor gelang es ihm allerdings, weite Teile Elbas zu verwüsten.

Viel scheint sich seitdem zumindest im historischen Stadtkern nicht getan zu haben, noch immer wirkt die Altstadt – abgesehen vom geschäftigen Hafenareal – zumindest außerhalb der Hauptsaison ruhig, nach wie vor strahlt sie den Zauber vergangener Jahrhunderte aus.

Anders sieht es im modernen Teil der Stadt aus, der sich westlich an die Altstadt anschließt. Während noch vor wenigen Jahren Industrieanlagen das Fährhafenareal prägten, sind Schornsteine und Kräne mittlerweile verschwunden und modernen Apartment- und Bürobauten gewichen. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten war dieser Bereich des Hafens von Salzgewinnungsanlagen geprägt, deren Betrieb aber nicht mehr rentabel war, weshalb sie dem Wachstum der Stadt weichen mussten. Dieser Teil der Stadt ist unter touristischen Gesichtspunkten kaum interessant, weshalb man sich bei einem Besuch Portoferraios auf den kleinen Altstadtkern konzentrieren kann.

Die folgende Beschreibung ist als Rundgang durch die Altstadt konzipiert und deckt die sehenswertesten Punkte des Städtchens ab. Er ist mit einer farbigen Linie im Ortsplan von Portoferraio auf S. 144 eingezeichnet.

Maritimes Flair umgibt die Inselkapitale Portoferraio (014el©petra nowack/penofoto.de, stock.adobe.com)

Cosimo de’ Medicis Wirken in Portoferraio

Cosimo I. de’ Medici (1519–1574) entstammte der berühmten florentinischen Kaufmannsfamilie, die damals die mächtigste in ganz Italien war. 1537 wurde er mit gerade einmal 17 Jahren Herzog der Toskana.

Cosimo war beeindruckt von den Erfolgen der Johanniter auf Malta, die der übermächtigen osmanischen Flotte getrotzt und mit Valletta eine Idealstadt am Reißbrett entworfen hatten. So ließ er sich von Malta inspirieren und plante mit Cosmopoli (entgegen jeder Bescheidenheit benannte er die Stadt nach sich selbst) eine idealtypische Renaissance-Stadt, nachdem er 1548 von Karl V. den Auftrag erhalten hatte, die Stadt zu befestigen. Mit dem Ausbau Portoferraios wurden die angesehenen Baumeister Giovanni Battista Belluzzi (1506–1554) und Giovanni Camerini (gest. 1570) betraut. Ursprünglich wollte Cosimo hier einen katholischen Militärorden ansiedeln, vergleichbar mit den Johannitern auf Malta. Dieser sollte die Insel vor osmanischen Seeräubern schützen. Die Pläne mussten aber bereits nach zehn Jahren über Bord geworfen werden, da Kaiser Philipp II. Cosimo – entgegen ursprünglichen Plänen – nicht die gesamte Insel als Lehen übertrug, sondern nur die Stadt Portoferraio. Sie wäre somit isoliert gewesen, weshalb sich der neu entstandene Stephansorden nicht hier, sondern in Pisa niederließ.

Cosimo verstarb bereits im Alter von 54 Jahren, in Portoferraio jedoch schuf er Gebäude für die Ewigkeit. Unter anderem gehen die beiden Forts Stella {12} und Falcone {13} sowie der Torre della Linguella {3}, eines der Wahrzeichen der Stadt, auf den Medici-Spross zurück.

Die Insel sollte noch lange unter der Kontrolle der Familie Medici stehen, ehe diese Linie ausstarb und Elba, wie das gesamte Großherzogtum Toskana, im 18. Jh. in den Besitz der Familie Lorena bzw. des Hauses Habsburg-Lothringen überging. Schon wenige Jahre später sollte ein anderer Mann auf der Weltbühne erscheinen (–>), der ebenfalls einen nicht unerheblichen Anteil an der Entwicklung Portoferraios hatte …

{1} Hafen *

„Alle Männer und die ihnen anvertrauten Schiffe sind in Portoferraio sicher, weil dieser ob seiner Größe der sicherste Hafen der Welt ist“, schrieb Admiral Nelson schon 1796. Heute muss man sich um seine Sicherheit im Mittelmeer Gott sei Dank keine Sorgen mehr machen, aber noch immer wirkt der hufeisenförmige, der See abgewandte natürliche Hafen der Stadt wie eine schützende, kleine Festung für die hier vor Anker liegenden Schiffe. Im 16. Jh. wurde der Hafen sogar durch eine Kette geschützt, die im Meer gespannt werden konnte und so Schiffen die Zufahrt verwehrte, ähnlich wie die berühmte Kette am Goldenen Horn von Konstantinopel.

Der Hafen gliedert sich heute in zwei Bereiche: Im südlichen, sehr geschäftigen Abschnitt legen die Fähren an und ab und es finden sich zahlreiche Parkplätze, Läden und einige Cafés. Interessant ist dieser Bereich vor allem wegen der vielen Touranbieter, bei denen verschiedene Ausflüge gebucht werden können.

Der historische Bereich des Hafenareals erstreckt sich rund um die kleine Bucht, die von der Landzunge Linguella eingerahmt wird. Vor den alten Gebäudefassaden dümpeln hier sanft einige Fischerboote vor sich hin, immer wieder gestört durch das Krächzen der Möwen. Dieser pittoreske Ort markiert zugleich den Auftakt zur Altstadt, die man durch das historische Stadttor Porta del Mare betreten kann. Zunächst geht es aber zur anderen Seite des Hafens, wo sich die Villa Romana della Linguella {2} und der Torre della Linguella {3} befinden.

Telemaco Signorini

Der „Fleckenmaler“ erblickte 1835 in Florenz das Licht der Welt. Beeinflusst von seiner politischen Tätigkeit während des Risorgimento (Bestrebungen zur Einigung Italiens 1815–1870) und von mehreren Paris-Reisen, malte der vielseitig begabte Künstler, der auch Gedichte schrieb, im Stil des Realismus.

Zu Signorinis bekanntesten Werken zählt „Das Gefängnis von Portoferraio“ (s. Foto unten), ein bedrückendes Gemälde, auf dem Aufseher zu sehen sind, die zwei Reihen von Gefangenen abschreiten. Der erste Gefangene rechts ist der berüchtigte Gesetzlose Carmine Crocco („Donatelli“), der mit seiner Truppe mehrere Morde an königstreuen Italienern verübt hatte und 1905 im Gefängnis von Portoferraio starb.

Signorini beschränkte sich aber nicht nur auf düstere Themen, vielmehr sind seine Bilder ein lebendiges Zeugnis vom Italien Ende des 19. Jh. Durch das Spiel mit Licht und Schatten und den geschickten Einsatz von Tupf- und Wischtechniken haben viele seiner Werke von Weitem betrachtet beinahe fotorealistische Züge. Heute ist dem Maler, der Elba mehrfach besuchte, ein eigener Ausstellungssaal an der Westseite des historischen Hafenbeckens {1} gewidmet, in dem Wechselausstellungen verschiedener Künstler und häufig auch seine Werke gezeigt werden.

> Sala Telemaco Signorini<001> Calata Mazzini 39

{2} Museo Archeologico und Villa Romana della Linguella **

Das Gebäude verdankt seinen ungewöhnlichen Namen der LandzungeLinguella (ital. für „kleine Zunge“), auf der es sich befindet.

Auf zwei Ebenen werden Fundstücke aus der Zeit vom Ende des 8. Jh. v. Chr. bis ins 5. Jh. n. Chr. gezeigt, die auf Elba und anderen Tyrrhenischen Inseln entdeckt wurden. Neben vielen Vasen und Amphoren ragt dabei besonders ein großer Anker hervor, der vor Montecristo geborgen wurde und an dem zahlreiche Vasen und Teller „kleben“. Weiterhin ist ein Granitaltar interessant, der bei Seccheto [C6] in Südelba gefunden wurde und aus dem 2. Jh. stammt. Schautafeln informieren über die Frühgeschichte der Insel, das Museum gibt aber auch Einblick in den Eisenerzabbau und den antiken Handel mit Rohstoffen. Im Obergeschoss werden zudem in einem kleinen Raum Wechselausstellungen gezeigt.

Im Außenbereich befinden sich neben dem Torre della Linguella {3} Reste einer römischen Villa, die Mitte des 1. Jh. v. Chr. errichtet und mehrfach umgebaut wurde. Die heute sichtbaren Ruinen stammen aus dem dritten nachchristlichen Jahrhundert. Sie wurden in den 1970er-Jahren entdeckt, als man den im Zweiten Weltkrieg zerstörten Torre della Linguella {3} gleich nebenan wieder aufbaute. Seit 2023 ist das Museum wegen Umbauarbeiten geschlossen, auch der benachbarte Torre della Linguella {3} und die Villa Romana sind nicht zugänglich.

> Calata Mazzini 37, Tel. 0565 944024, www.visitaportoferraio.com/siti-culturali/museo-della-linguella, derzeit geschlossen (Anfang 2025)

{3} Torre della Linguella *

Weithin sichtbares Wahrzeichen des Hafens {1} ist der nur von außen zu besichtigende Torre della Linguella aus dem 16. Jh., der wegen seiner Form auch Torre del Martello („Hammerturm“) genannt wird. Der sieben Meter hohe Turm ist aufgrund seiner achteckigen Form kaum zu übersehen und wurde einst errichtet, um den Hafen von dieser exponierten Lage aus verteidigen zu können. Von hier aus wurde wenige Jahre später eine mächtige metallene Kette durch den Hafen gespannt, die ihn vor eindringenden Schiffen schützen sollte. In späteren Jahren wurden hier vor allem Salz und Thunfisch gelagert, ehe der Turm in ein Gefängnis umgewandelt wurde.

Im 19. Jh. war hier Giovanni Passannante (1849–1910) interniert, ein Anarchist, der ein Attentat auf den italienischen König Umberto I. verübt hatte. Seine Verhaftung führte zu anarchistischen Protesten und Anschlägen, die sich gegen die Monarchie richteten. Passannante brachte mehrere Jahre in einer dunklen Zelle im Turm zu, die so klein war, dass er nicht einmal aufrecht stehen konnte – so wurde er mit der Zeit wahnsinnig. Seine markerschütternden Schreie müssen so entsetzlich gewesen sein, dass Fischer aus der Umgebung den Turm fortan nur noch „Torre Passannante“ nannten. Der Unglückselige wurde schließlich in eine Irrenanstalt überführt, wo er starb.

Ein weiterer berühmter Insasse war der Sozialist Sandro Pertini (1896–1990), der hier zwischen 1933 und 1935 von Mussolinis Schergen festgesetzt und anschließend auf die Insel Pianosa verbracht wurde. Er wurde später von den Nazis zum Tode verurteilt, konnte der deutschen Gefangenschaft aber entfliehen und schloss sich einer Partisanengruppe an. Im Jahr 1978 wurde er schließlich im sechzehnten (!) Wahlgang zum italienischen Präsidenten gewählt und bekleidete dieses Amt bis 1985. Aufgrund der Umbauarbeiten im Archäologischen Museum {2} ist auch der Torre della Linguella derzeit nicht zugänglich (Anfang 2025).

{4} Piazza Cavour *

Etwa in der Mitte des Hafenbeckens {1} geht es nun durch das Stadttor Porta del Mare, an dessen stark restaurierungsbedürftiger Rückseite die in die Jahre gekommene Uhr noch immer zuverlässig ihren Dienst tut. Der Name der etwas zurückversetzt stehenden Markthalle La Galeazza geht auf einen in der Frühen Neuzeit gebräuchlichen Schiffstyp zurück, der hier gefertigt wurde, als das Gebäude als Werft der Medici diente. Heute ist vom alten Glanz der Einkaufsstätte leider nichts mehr zu spüren, das Gebäude ist verlassen und verfällt zunehmend.

Die Piazza Cavour verströmt mit ihren Cafés,Restaurants und Läden gemütliches Kleinstadtflair, abends bietet sie einen stimmungsvollen Rahmen für den Abschluss des Tages.

{5} Piazza della Repubblica *

Einer der belebtesten Orte Portoferraios ist nach Durchschreiten der Porta del Mare und Überqueren der Piazza Cavour {4} erreicht. Die Piazza della Repubblica, der zweite bedeutende Platz der Hauptstadt, ist ähnlich gemütlich wie sein Pendant wenige Meter südlich. Sie bildet das Zentrum der Innenstadt von Portoferraio. Der rechteckige Platz ist von mehreren Lokalen gesäumt, auf deren Außenplätzen man im Sommer sehr angenehm mit Blick auf das große Denkmal in der Mitte sitzt, das den italienischen Gefallenen im Ersten Weltkrieg gewidmet ist. Einst diente der Platz als Exerzierbühne für Napoleons Armee, heute geht es hier dann doch deutlich entspannter und friedlicher zu, sofern sich nicht gerade Autofahrer lautstark um die wenigen verfügbaren Parkflächen streiten.

{6} Dom **

Der Dom von Portoferraio an der Ostseite der Piazza della Repubblica {5} wurde im 16. Jh. unter der Herrschaft der Medici errichtet und ist insgesamt deutlich schlichter, als es sein Name vermuten lassen würde. Das der Heiligen Jungfrau geweihte Gotteshaus mit seiner pastellfarbenen Fassade lässt schon von außen erahnen, dass es sich ursprünglich um einen einschiffigen Bau handelte, der später um zwei Seitenschiffe erweitert wurde. Im Innern herrscht eine ruhige, gedämpfte Atmosphäre. Besonderer Blickfang sind die modernen Buntglasfenster und das schöne Dachgebälk.

> Piazza della Repubblica 34, Tel. 0565 915133

Dresscode beim Kirchenbesuch

Beim Besuch von Gotteshäusern ist auf korrekte Kleidung zu achten: Männer und Frauen sollten Knie und Schultern bedeckt halten. Männern ist es nicht gestattet, in Kirchen eine Kopfbedeckung zu tragen.

{7} Rathaus (Municipio) *

Das wuchtige, rötliche Gebäude auf der westlichen Seite der Piazza della Repubblica {5} war einst eine Großbäckerei, in der Schiffszwieback hergestellt wurde, und beherbergt heute die Stadtverwaltung. Der Innenhof ist von zahlreichen Gedenktafeln gesäumt, die an berühmte Bewohner und Besucher der Insel erinnern, unter anderem an den Freiheitskämpfer Giuseppe Garibaldi und den Dichter Victor Hugo, der während der französischen Herrschaft drei Jahre seiner Kindheit auf der Insel verbrachte.

> Via Giuseppe Garibaldi 17, Tel. 0565 937111, www.comune.portoferraio.li.it, Mo. und Do. 10–13 und 15–17 Uhr (Innenhof oft auch außerhalb dieser Zeiten zugänglich)

{8} Chiesa del Santissimo Sacramento *

Nur rund 50 Meter sind es vom Rathaus {7} bis zur nächsten kleinen Sehenswürdigkeit. Von den meisten Touristen ignoriert, beeindruckt diese schmucke, einschiffige Barockkirche, die sich an der Via Guiseppe Garibaldi befindet. Sie besitzt eine gelbe Fassade, eine aufwendige Deckengestaltung und eine Kapelle, die den elbanischen Toten im Ersten Weltkrieg gewidmet ist. Das Gotteshaus wurde Mitte des 16. Jh. errichtet und im Zweiten Weltkrieg zerstört. Beim Wiederaufbau orientierte man sich an ihrem ursprünglichen Äußeren, die Wandgemälde aus dem 18. Jh. von Cristino Giannetti sind ebenso sehenswert wie die schöne Deckenbemalung. Der Altar und das Altarbild stammen aus den 1930er-Jahren.

> Piazza Augusto Duchoquè 7

{9} Chiesa della Misericordia **

Man folgt weiter der Straße, deren Name bald Salita Napoleone („Napoleon-Stieg“) lautet. Von Weitem nicht zu erkennen, schmiegt sich diese von außen unscheinbare Barockkirche an eine kleine Häuserzeile. Sie entstand Mitte des 17. Jh. unter der Herrschaft der Medici.

Das Gotteshaus diente einer Bruderschaft als Sitz, die sich um arme und kranke Menschen kümmerte und die heute noch existiert. Der Bau zeichnet sich durch sein prachtvolles Inneres aus, das deutlich mit der recht einfachen Fassade kontrastiert, und ist vielleicht die prunkvollste Kirche der Insel. Durch die Pseudokuppel entsteht trotz des begrenzten Raums der Eindruck von räumlicher Tiefe und man wähnt sich in einem viel größeren Gotteshaus. Der Eindruck wird noch unterstützt durch die Blendkapitelle, die zu beiden Seiten der Kirche aufragen. Auch der Altar lohnt einen Blick: Er kontrastiert wunderbar mit der Himmelszeltbemalung darüber.

Angeschlossen ist auch ein kleines Museum. In einer Urne sind die vermeintlichen Überreste des hl. Cristino zu sehen, des Schutzheiligen der Insel. Sie wurden im 17. Jh. in Rom aufgefunden und der Bruderschaft von Papst Alexander VII. geschenkt. Außerdem ist hier die erste angefertigte Kopie der Totenmaske Napoleons ausgestellt.

> Salita Napoleone 1, Museum:www.misericordiaportoferraio.it/museo-della-misericordia, Di., Do. 9–12 Uhr, Erw. 2 €, erm. 1,50 €

{10} Centro Culturale de Laugier **

Direkt gegenüber der Chiesa della Misericordia {9} befindet sich leicht erhöht ein großzügig angelegter Platz, dessen Nordseite von einem eindrucksvollen Gebäude dominiert wird. Der Komplex wurde einst, wie so viele andere Bauten in Portoferraio, von Cosimo de’ Medici (–>) in Auftrag gegeben. Der Bau diente als Kloster des Franziskanerordens und wurde anschließend als Kaserne genutzt. Heute unterteilt er sich in drei interessante Bereiche und wird als Kultur- und Kongresszentrum der Hauptstadt genutzt.

Im Erdgeschoss finden immer wieder Wechselausstellungen statt.

Im ersten Stock ist die Pinacoteca Foresiana untergebracht. Geht man die Treppe nach oben, erreicht man die Biblioteca Foresiana. Bibliothek und Pinakothek gehen auf die Sammlungen des toskanischen Philanthropen Mario Foresi zurück, der der Stadt 1814 seine Bücher vermachte. Seit 1924 steht die Sammlung der Öffentlichkeit zur Verfügung. Zu sehen sind Gemälde, Drucke, Handschriften und Möbel aus dem 16. bis 19. Jh., ergänzt wird die Sammlung durch Schenkungen von Napoleon und weiteren Gönnern.

Unter dem Gebäude befindet sich eine kleine Krypta, die leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Außerdem umfasst der Komplex ein kleines Kino und ein nettes Café im Erdgeschoss.

> Piazzale de Laugier

> Pinakothek und Bibliothek:www.museiarcipelago.it/musei/pinacoteca-foresiana, Ende März–Mitte Juni, Mitte Sept.–Anfang Nov. Mo.–Sa. 9.30–13, 15.30–18.30, Mitte Juni–Mitte Sept. Mo.–Sa. 10–13, 17.30–22.30, So. 10–13 Uhr, Eintritt: Erw. 5 €, erm. 3 €, frei mit Cosmopoli Card (–>)

{11} Villa dei Mulini ***

Folgt man der Gasse bergan, biegt an ihrem Ende rechts ab und geht dann links durch den kleinen Durchgang, erreicht man Napoleons Residenz (s. Exkurs auf –>) in Portoferraio.

Die Villa wurde ursprünglich 1724 von Großherzog Gian Gastone de’ Medici in Auftrag gegeben. Napoleon ließ das Gebäude zu seiner Winterresidenz ausbauen und dafür bereits bestehende Bauten abreißen bzw. für seine Zwecke umgestalten. Den Baumaßnahmen fielen auch mehrere Mühlen zum Opfer, denen die Villa ihren Namen verdankt. Der Umbau wurde von Paolo Bargigli geleitet, einem toskanischen Architekten. Die Arbeiten wurden bereits im August 1814, also vier Monate nach der Ankunft Napoleons, fertiggestellt.

Die Räume im Erdgeschoss wurden von Napoleon bewohnt, während seine zweite Frau Marie-Louise von Österreich