12,99 €
Der Iseosee in Oberitalien steht touristisch etwas im Schatten des nahen Gardasees. Im Vergleich zum großen Bruder geht es am Lago d'Iseo jedoch familiärer, gemächlicher und entschleunigter zu. An die Seeufer schmiegen sich beschauliche, geschichtsträchtige Dörfer, die sich ihren authentischen Reiz bewahrt haben. In den Bergen ringsum locken lohnende Wanderrouten, schmucke Wallfahrtskirchen und die erstklassigen Weingüter der nahen Franciacorta. Fähren bringen Besucher zur Monte Isola, die sich mit ihrem mächtigen bewaldeten Gipfel aus dem See erhebt. Urbane Abwechslung versprechen die nahen Großstädte Brescia und Bergamo, die sich ideal im Rahmen zweier Tagesausflüge besichtigen lassen. Dieser aktuelle Reiseführer Iseosee ist der ideale Begleiter, um alle Facetten der Region Iseosee selbstständig zu entdecken: - Die interessantesten Orte, Sehenswürdigkeiten und Attraktionen ausführlich vorgestellt und bewertet - Die schönsten Naturerlebnisse und Ausflugsziele - Die prächtigsten Parks und Gärten - Die besten Hotspots zum Wandern, Rad- und Bootfahren und für weitere Aktivitäten - Unterwegs mit Auto, Bus und Bahn oder Fahrrad - Detailliert beschriebene Ausflüge nach Bergamo und Brescia - Die ganze Bandbreite der lombardischen Küche - Shoppingtipps für lokale Produkte - Tipps zur Wahl der Unterkunft sowie außergewöhnliche Unterkunftskonzepte: Wohnen im alten Bahnhof, auf dem Bauernhof oder in einer Burg - Die erstaunlichsten Bräuche und Feiern - Besonderheiten der Flora und Fauna - Riva-Mythos und Schaumwein: spannende Tipps, Exkurse und Hintergrundinfos - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Touren, Events, Hilfe im Notfall, Verkehrsmitteln, Wetter ... - Kleine Sprachhilfe Italienisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag
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Seitenzahl: 212
Veröffentlichungsjahr: 2025
Verweise im Buch
Geografische Bezeichnungen und Straßennamen
Preiskategorien
Vorwahlen
Ein See für Romantiker
Iseosee – ein Porträt
Unterkunft finden
Wie die Region am besten erkunden?
Westliches Ufer
Östliches Ufer
Monte Isola
Brescia
Bergamo
Baden und Wassersport
Radfahren
Wandern
Weitere Aktivitäten
Events, Feste und Folklore
Iseosee kulinarisch
Stöbern und Shoppen am Iseosee
Von den Anfängen bis zur Gegenwart
Praktische Reisetipps
Der Autor
Register
Impressum
Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/meintrip/iseosee25
A Autostrada (Autobahn)
Corso Hauptstraße
Piazza Platz
SP Strada Provinciale (von der Provinz verwaltete Straße)
Via Straße
Viale Allee/Weg
Vicolo Gasse
Gastronomie
Die Preise gelten für ein secondo piatto, also ein Hauptgericht ohne Getränk und coperto.
€ bis 15 €
€€ 15–25 €
€€€ ab 25 €
Unterkünfte
Die Preise verstehen sich für ein Doppelzimmer in der Hauptsaison inkl. Frühstück.
€ bis 100
€€ 100–150 €
€€€ ab 150 €
> Italien: 0039
> Deutschland: 0049
> Österreich: 0043
> Schweiz: 0041
„Die romantische Wahl“ – so lautet der Slogan einer vom lokalen Tourismusverband herausgegebenen Broschüre. Und tatsächlich ist der Iseosee im Vergleich zu seinem großen Nachbarn, dem Gardasee, eine beschauliche, gemütliche und familiäre Alternative, geht es doch hier eine Spur kleiner, nachhaltiger und gemächlicher zu. Die reizvollen Wanderwege, malerischen Dörfer und exzellenten Weingüter rund um den See locken Erholungssuchende an. Mal schimmert das Wasser des Lago d’Iseo tiefblau, mal in den schönsten Türkistönen. Und wenn man sich auf eine der den See umgebenden Anhöhen begibt, hat man immer irgendwo eine Wallfahrtskirche oder die Insel Monte Isola {85} mit ihrem mächtigen Berggipfel im Blick, das unbestrittene Highlight der Region.
Trotz ihrer relativ geringen Größe geht es in der Hauptstadt Iseo {68} am Ostufer abends hoch her, denn hier gibt es etliche Bars und Restaurants. Shoppingfans kommen in den schicken Boutiquen in Iseo voll auf ihre Kosten. Auch historisch hat der Landstrich viel zu bieten: Im Laufe der Zeit haben hier mehrere Kulturen ihre Spuren hinterlassen, sei es in Form prächtiger Kirchen, wuchtiger Burganlagen oder schmucker historischer Bürgerhäuser.
Nicht nur für Besichtigungstouren bietet sich das Seeufer an, dank des milden Klimas kann man hier außerdem wunderbar baden (–>). Wanderungen durch üppige Wälder und vom Tourismus unberührte Dörfer (–>) oder Surf- und Kajakausflüge (–> und –>) auf dem Wasser sorgen für Abwechslung für die ganze Familie.
Der Lago d’Iseo entstand, als vor ca. 10.000 Jahren der Adamello-Gletscher schmolz. Der Name des lokal auch als Lago di Sebino bekannten Sees bezieht sich möglicherweise auf die ägyptische Göttin Isis, die auch von den Römern verehrt wurde.
Der Iseosee befindet sich im äußersten Norden Italiens, von seinem Nordufer sind es keine 50 km Luftlinie bis zur Schweizer Grenze. Mit einer Fläche von ca. 65 km² ist er der viertgrößte der Oberitalienischen Seen – nach dem Gardasee, dem Lago Maggiore und dem Comer See. Der östlich gelegene Gardasee spielt touristisch klar die erste Geige in der Region und verzeichnet hohe Besucherzahlen. Der Comer See hingegen zieht vor allem ein zahlungskräftiges Jetset-Publikum an. Neben diesen beiden touristischen Schwergewichten hat sich der Iseosee als ruhige, familiäre und entschleunigte Alternative etabliert.
Im Norden von den Ausläufern der Alpen und mehreren Tälern geprägt, wird er im Süden von Bergamo (–>) und Brescia (–>) flankiert, zwei lebendigen Großstädten mit ganz unterschiedlichem Charakter, die sich für zwei Tagesausflüge anbieten. Südlich des Sees erstreckt sich zudem die Franciacorta (–>), ein Weinanbaugebiet, das bisweilen als „Champagne Italiens“ bezeichnet wird und von Schaumweinkennern in ganz Europa gepriesen wird.
Durch den See – nicht ganz mittig, sondern eher am linken Ufer – verläuft die Grenze zwischen den beiden Provinzen Bergamo am Westufer und Brescia am Ostufer. In größeren Maßstäben gedacht ist der Iseosee Teil der Lombardei, deren Hauptstadt Mailand etwa 65 km südwestlich des Sees liegt.
Rund um den Lago d’Iseo gibt es mehrere Dörfer und Kleinstädte, wobei Iseo {68} am südöstlichen Ende des Sees nicht nur namensgebend für das Gewässer war, sondern dank hervorragender Infrastruktur und zahlreicher Shoppingmöglichkeiten gewissermaßen auch die Rolle einer Hauptstadt einnimmt. Von dort schlängelt sich die Eisenbahnlinie immer am Ostufer entlang in Richtung Norden. Wie an einer Perlenschnur reihen sich an der Bahnstrecke mehrere malerische Dörfer aneinander, ehe die Route bei Pisogne {46}, dem zweitgrößten Ort des Landstrichs, wieder abseits des Gewässers verläuft. Auf gleicher Höhe fließt auch der Wasser aus den Alpen führende Oglio in den See.
Eine Eisenbahnlinie sucht man am Westufer vergebens, was aber nicht bedeutet, dass hier nichts los wäre. Den Auftakt bildet Lovere {32} im Norden, für viele die schönste Stadt am See. Im Südwesten bildet die „Doppelstadt“ Sarnico {7} und Paratico {1} den Abschluss des Lago d’Iseo. Hier fließt zudem der Oglio wieder aus dem See ab, ehe er sich weiter südlich mit dem Po vereinigt.
Das bekannteste touristische Highlight sind aber nicht die vielen schmucken Dörfer am Seeufer, sondern Monte Isola {85}, die größte Binneninsel Südeuropas mit ihrem monumentalen Gipfel. Schon der Name „Berginsel“ bzw. „Inselberg“ deutet an, dass es sich sowohl um eine Insel als auch um einen Berg handelt.
In diesem Buch werden die Orte ausgehend von der Südwestspitze entgegen dem Uhrzeigersinn behandelt.
In historischer Hinsicht haben am Iseosee bereits die Römer ihre Spuren hinterlassen, an zwei Orten findet man heute noch Relikte ihrer Besiedlung: die Terme della Villa Romana {17} in Predore {14} und die Römischen Mauern {55} in Marone {53}. Am Ostufer kann man nach wie vor auf einer antiken Straße wandern, der Antica Strada Valeriana (–>), die jedoch nicht direkt am Ufer, sondern teilweise mehrere Kilometer im Hinterland verläuft.
Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit war der Landstrich aufgrund seiner Lage vor allem vom Einfluss der beiden konkurrierenden Regionalmächte Mailand und Venedig geprägt. Anschließend geriet der Iseosee in das Visier Österreichs, aber auch Frankreich mischte immer wieder mit. Im Zuge der Industrialisierung verloren ehemals wichtige Wirtschaftszweige an Bedeutung und wichen neuen Feldern: Vor allem der Bootsbau (Riva-Mythos, –>), die Waffenindustrie (Beretta, –>) und der Bau von Eisenbahnfahrwerken waren und sind vor Ort prägend. Das bedeutet allerdings nicht, dass der See einer hochindustrialisierten Wirtschaftszone gleicht. Zwar findet sich hier und da der eine oder andere optische „Schandfleck“ in Form von Industrieanlagen, aber insgesamt ist die Natur intakt und Besucher werden überall von sattem Grün begrüßt.
Dank der milden Witterung gedeihen rund um den See zahlreiche Pflanzenarten. Zypressen, Zedern, Lorbeerbäume und Rhododendren prägen die Landschaft ebenso wie Kamelien. Daneben sind Kastanien, Fichten und Buchen zu finden. Die Vegetation präsentiert sich auch deshalb so abwechslungsreich, weil der See gewissermaßen als „Klimaanlage“ fungiert und Temperaturschwankungen in der Alpenregion ausgleicht. So sorgt er dafür, dass es im Winter nicht zu kalt und im Sommer nicht allzu heiß wird. Doch macht sich auch am Lago d’Iseo der Klimawandel bemerkbar und kann an Sommertagen für drückende Hitze sorgen. Häufige Niederschläge tragen dazu bei, dass die Pflanzen ausreichend Wasser zur Verfügung haben und sich die Landschaft ausgesprochen grün und üppig zeigt, insbesondere im Frühjahr, aber selbst noch im Hochsommer.
Weinreben und Olivenbäume, die man üblicherweise mit Italien assoziiert, findet man auch hier in großer Anzahl, wobei Reben vor allem die Franciacorta südlich des Sees prägen. Daneben gibt es Sumpfgebiete wie den Bosco Taxodi {6} und das Torfmoor Torbiere del Sebino {77} dient als Lebens- und Nistraum unzähliger Vogelarten.
Je höher man in die umliegenden Berge fährt, desto eher entdeckt man Almen, auf denen Kühe, Schafe und Ziegen grasen. Hier, nur wenige Kilometer vom Ufer entfernt, ist es bereits merklich kühler als unten am Wasser. Noch weiter in den Bergen kann man sogar auf Wildtiere wie Steinböcke und Murmeltiere treffen. Allgegenwärtig sind Eidechsen, die sich auf Felsen und Steinen sonnen und meist blitzschnell verschwinden, wenn man sich nähert. Schlangen gibt es ebenfalls, genau wie einige Skorpione (auch giftige) – diese nehmen aber meist Reißaus, sobald man auf sie zugeht. Angst muss man also nicht haben. Zudem sind rund um den See zahlreiche Vogelarten heimisch oder – als Zugvögel – zeitweise anwesend.
Auch unter Wasser leben vereinzelt Schlangen, vor allem jedoch unzählige Fische: Hechte, Saiblinge, Zander, Barsche, Zwergwelse, Strömer, Welse, Karpfen, Döbel, Lavareten, Aale, Forellen, Finten, Abletten, Rotfedern und Quappen finden sich im See, außerdem gibt es zahlreiche Krebse. Die Schleie (im lokalen Dialekt tinca, ital. tenca) ist besonders hervorzuheben. Natürlich ist der See aufgrund seines Fischreichtums gerade bei Anglern (–>) beliebt. Fischgerichte spielen naturgemäß eine bedeutende Rolle in der lokalen Küche (–>), die sich als bunter Mix aus klassisch italienischen Speisen und lombardischen Spezialitäten präsentiert. Daneben gibt es einige Gerichte, die man so nur hier am See kennt, etwa Tinca al Forno (–>).
Schmuck präsentiert sich Lovere {32} vom Wasser aus (012mi-mb)
> Fläche: 65,3 km²
> Länge: 20,4 km
> Breite: 4,1 km
> Tiefster Punkt: 251 m
> Zuflüsse: Oglio, Borlezza
> Abfluss: Oglio
> Höhe ü. M.: 185 m
> Größte Orte: Iseo {68} (ca. 8900 Einw.), Pisogne {46} (ca. 7800 Einw.), Sarnico {7} (ca. 6700 Einw.), Lovere {32} (ca. 5000 Einw.), Paratico {1} (ca. 4900 Einw.), Sale Marasino {61} (ca. 3300 Einw.), Marone {53} (ca. 3100 Einw.), Riva di Solto {28} (ca. 900 Einw.)
> Inseln: Monte Isola {85} (12,8 km²), Isola di Loreto [F5] (ca. 6000 m²), Isola di San Paolo [F7] (ca. 5600 m²)
> Markus Bingel: CityTrip Brescia, Reise Know-How 2024. Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der lombardischen Metropole selbstständig zu entdecken und listet neben bekannten Sehenswürdigkeiten auch versteckte Spots auf, empfiehlt die schönsten Restaurants und liefert spannende Hintergrundgeschichten.
> Michael Moll: Wohnmobil-Tourguide Oberitalien, Reise Know-How 2020. Ob erfahrener Wohnmobilist, langjähriger Camper oder Neueinsteiger: Dieses Buch verbindet erholsame Urlaubsparadiese an den Oberitalienischen Seen mit der reichhaltigen Kultur in den malerischen Altstädten der Po-Ebene und der ligurischen Küste. Ein Pluspunkt sind die vielen detailliert beschriebenen Stellplätze.
> Frank Schwarz: Kulturschock Italien, Reise Know-How 2015. Dieser Band ist ein informativer Begleiter, um Italien und seine Bewohner besser zu verstehen. Er erklärt die kulturellen Besonderheiten, die Denk- und Verhaltensweisen der Menschen und ermöglicht so Orientierung im fremden Reisealltag. Unterhaltsam und leicht verständlich werden kulturelle Stolpersteine aus dem Weg geräumt und wird fundiertes Hintergrundwissen zu Geschichte, Gesellschaft, Religion und Traditionen vermittelt.
> Wolfgang Volz u. Jonathan William Henery: Christo and Jeanne-Claude. The Floating Piers, Taschen 2016. Wer nicht selbst dabei war, erhält dank dieses Bildbandes mit teils spektakulären Luftaufnahmen einen Einblick in die Kunstinstallation „The Floating Piers“ (–>).
Eine Unterkunft am Iseosee zu finden, ist meist kein Problem – eine günstige zu bekommen, kann hingegen zur Herausforderung werden. Gerade in den Sommermonaten sind die wenigen Hotels und zahlreiche Ferienwohnungen restlos ausgebucht und in manchen Gegenden ist gar keine Unterkunft mehr verfügbar, erst recht keine direkt am Wasser. Daher sollte man unbedingt frühzeitig buchen, für einen Aufenthalt im Sommer idealerweise bereits im Frühjahr oder sogar schon im Winter. Das hat weniger damit zu tun, dass der See überlaufen wäre, vielmehr ist die Anzahl der Unterkünfte sehr begrenzt.
Außerhalb der Saison ist die Lage spürbar entspannter, auch sinken dann die Preise in vielen Unterkünften deutlich.
Viele Gemeinden erheben eine Bettensteuer, die immer vor Ort entrichtet werden muss und deren Preis bis zu 2 € pro Person und Nacht beträgt.
Ein Spezifikum, das den Iseosee von anderen Oberitalienischen Seen unterscheidet, ist der Umstand, dass es hier nur sehr wenige klassische Hotels gibt – rund um den See sind es nur rund ein Dutzend. Das gilt für das Westufer noch mehr als für das Ostufer. Dagegen dominieren an beiden Ufern kleine, inhabergeführte Pensionen,B&Bs und Agriturismo-Betriebe, was maßgeblich zum Charakter des Sees abseits des Massentourismus beiträgt.
Wohnmobilfahrer und Camper finden im Süden des Sees die meisten Campingplätze. Während die Dichte an Abstellmöglichkeiten westlich und östlich von Iseo {68} sehr hoch ist, kann man die Anzahl der Stellplätze im nördlichen Bereich des Sees an einer Hand abzählen.
<1>Agriturismo Le Fontane €€ , Via Fontane 31, Sale Marasino {61}, www.agriturismo-lefontane.it, Tel. 030 9867137. Intime Unterkunft mit Traumblick: Das Agriturismo südlich des Ortskerns von Sale Marasino bietet vom Pool aus eine sensationelle Aussicht auf Monte Isola {85}. Die Zimmer sind äußerst modern, im angeschlossenen Lokal (–>) hingegen geht es klassisch zu, wobei die Verwendung lokaler und saisonaler Zutaten oberstes Gebot ist.
<2>B & B La Malpensata €, Via Pero 4, Tavernola Bergamesca {20}, www.lamalpensata.com, Tel. 035 932799. Klassisches Bed and Breakfast mit Seeblick: Hier wohnt man in einem urigen historischen Steingebäude mit äußerst zuvorkommenden Vermietern. Die Preise sind ausgesprochen günstig, bis zu drei Personen finden Platz in den Räumen. Frühstück inklusive.
<3>Camping Cave €, Via Cave, Pilzone {67}, www.campingcave.it, Tel. 3338284498. Campen direkt am Ufer: Der Platz mit Minimarkt und Lokal besitzt zahlreiche Parzellen, von denen einige direkt am Wasser liegen. Auch in der Hauptsaison sehr günstige Preise, beispielsweise kostet ein Zeltplatz dann 23 €/Nacht, pro Erwachsenem kommen dann noch 11 € und pro Kind 8 € hinzu. Noch günstiger in der Nebensaison.
<4>Camping Riva di San Pietro €, Via Battista Cristini 5/9, Marone {53}, www.rivasanpietro.it, Tel. 030 9827129. Idealer Campingplatz für Aktive: Gepflegter Platz am Ostufer, der neben einem eigenen Badeabschnitt auch über zwei Schwimmbäder, ein Lokal, einen Spielplatz, einen Radverleih, Sportmöglichkeiten, eine Tauchschule (–>) und eine Boulder-Wand verfügt.
<5>Castello di Zorzino €–€€, Via Castello 30, Zorzino {29}, über Buchungsportale buchbar, Tel. 3487140348. Wohnen in einer Burg: Am Ortsrand von Zorzino befindet sich dieses alte Kastell, in dem heute sechs Wohneinheiten unterschiedlicher Größe untergebracht sind, die die historischen Räumlichkeiten geschickt mit modernem Komfort verbinden. Die wochenweise vermieteten Wohnungen sind dabei sehr günstig und bieten Platz für bis zu sechs Erwachsene und vier Kinder, aber auch kleinere, für Paare ausgelegte Wohnungen stehen zur Verfügung.
<6>Clarabella €€ , Via Enrico Mattei, Corte Franca, www.cascinaclarabella.it, Tel. 030 9821041. Idylle undGenuss: Das Bio-Agriturismo im nördlichen Teil der Franciacorta, westlich der Torbiere del Sebino {77}, überzeugt mit absoluter Ruhe – sogar einen eigenen See gibt es hier. Zusätzlich kommen Wein- und Schaumweinfreunde auf ihre Kosten, denn auf dem Gut werden exzellente Tropfen produziert, die man im angeschlossenen Shop, aber auch im hervorragenden Restaurant genießen kann. Insgesamt stehen den Gästen zwölf Wohneinheiten zur Wahl, die von einfachen Doppelzimmern bis zu Apartments für die ganze Familie reichen.
<7>Cocca Hotel €€€ , Via Predore 75, Sarnico {7}, www.coccahotel.com, Tel. 035 4261361. Entspannung pur und ein Hauch von Fernost: Das bereits mehrfach für seine Nachhaltigkeit ausgezeichnete Hotel bietet seinen Gästen Zimmer mit Seeblick und ein Thai-Spa, das keine Wünsche offen lässt und neben einem Schwimmbad auch eine Sauna beinhaltet und Massagen offeriert. Für das leibliche Wohl sorgen das Restaurant Bela età mit mediterraner und das Bajiarong mit Thai-Küche. Die Hotelbar ist sehr gut ausgestattet.
<8>Hotel Araba Fenice €€€, Via Caproni 246, Pilzone, Tel. 030 9822004, www.arabafenicehotel.it. Traumblick inklusive: Im Araba Fenice muss man sich einfach wohlfühlen. Bereits 1841 wurde das Hotel eröffnet, im Ersten Weltkrieg diente es als Casino. Seitdem hat sich viel getan, erst 2023 wurden ein Infinity-Pool eingeweiht (Zugang erst ab 16 Jahren) und das Bistro Terrazza 1841 schick eingerichtet. Auch der Familienpool und das Restaurant Izé versprechen entspannte Stunden. Daneben gibt es einen Strand mit Jacuzzi, Aktivurlauber können SUPs oder Kajaks ausleihen. Die Preise sind angemessen und selbst die einfachen Zimmer offerieren häufig einen herrlichen Seeblick. Daneben stehen auch Suiten und Familien-Suiten zur Wahl.
<9>Hotel Capovilla €€–€€€, Via Papa Paolo VI 7, Pisogne {46}, www.hotelcapovilla.it, Tel. 0364 86729. Historische Eleganz: Mitten im Zentrum von Pisogne gelegen, werden hier die Räumlichkeiten eines historischen Hotels aus der Belle Époque genutzt. Die Zimmer (teils mit Seeblick) gibt es in verschiedenen Kategorien und Größen bis hin zur Junior Suite. Kostenlose Parkplätze in unmittelbarer Nachbarschaft. Trotz Lage an der Hauptstraße nachts ruhig.
<10>Ostello del Porto €, Via Giorgio Paglia 70, Lovere {32}, www.lakeiseohostel.com, Tel. 035 983758 und 3928734100. Saubere Unterkunft für den schmalen Geldbeutel: Das Hostel befindet sich direkt am Sporthafen und in fußläufiger Distanz zum historischen Zentrum. Die haustierfreundliche Unterkunft verfügt über eine Küche, Gemeinschaftsräume, Klimaanlage in allen Zimmern und barrierefreie Räume. Neben Doppel- und Familienzimmern gibt es auch Schlafsäle.
> S.MART San Martino €€ (–>). Stilvolle Bleibe für Eisenbahnfans: Das Restaurant in Paratico {1} bietet in den Räumlichkeiten der alten Lokomotivwerkstatt vier Zimmer, die charmant dekoriert wurden. Die Räume namens „Brut“ und „Saten“ eignen sich für Paare, „Curtefranca“ und „Rosè“ bieten sich auch für mehrere Personen an.
Eine wichtige Bemerkung vorab: Ein Urlaub am Iseosee ohne eigenes Auto (–> und –>) bzw. einen Mietwagen kann zur Herausforderung werden und erfordert eine vorausschauende Planung, insbesondere wenn man Orte besuchen möchte, die nicht direkt am Ufer liegen oder die nicht zu den gut erreichbaren Highlights gehören.
Eine Bahnlinie gibt es nur am östlichen Seeufer. Hier fahren die zwischen Brescia und Edolo in den Alpen verkehrenden Linien R3 und RE3, manche Züge enden auch schon in Pisogne {46}. Unterwegs werden am See bzw. in dessen Nähe die Bahnhöfe Provaglio-Timoline [E9], Iseo {68}, Pilzone {67}, Sulzano {66}, Sale Marasino {61}, Marone {53}, Zone {57}, Vello {52}, Toline [F3] und Pisogne angefahren. Abgesehen von den Stoßzeiten (Berufsverkehr) verkehren die Züge zwischen etwa 5.30 und 21.30 Uhr im Stundentakt. Die Fahrzeit von Iseo nach Pisogne beträgt beispielsweise knapp 30 Min.
Fahrkarten erhält man an Automaten (auch deutschsprachige Menüführung), in der Tabaccheria und in Café-Bars in Bahnhofsnähe. Tickets können auch beim Schaffner besorgt werden, hierzu steigt man ganz vorne ein und spricht den Schaffner direkt an.
Achtung: Wer Tickets am Automaten kauft, muss diese noch entwerten, obwohl sie nur für den aufgedruckten Zug gelten. Dies erfolgt am Bahnsteig oder im Bahnhofsgebäude an einem Automaten. Auch online erworbene Tickets müssen entwertet werden. Das ist etwas lästig, aber recht einfach. Man folgt dazu dem in der Kaufbestätigung per Mail enthalten Link. Wichtig: Die Entwertungspflicht trifft nicht auf alle Züge zu, Fernzüge mit verpflichtender Sitzplatzreservierung sind davon ausgenommen. Man sollte also vor der Reise einen genauen Blick auf sein Ticket werfen, sofern man nicht nur Regionalverbindungen nutzt.
Infos und Abfahrtzeiten:
> www.trenitalia.com
Die Busse haben leider eine niedrige Frequenz, auf manchen Linien hält selbst in Orten unmittelbar am Ufer nur drei- bis viermal pro Tag ein Bus. Möchte man Ziele in den Bergen erreichen, so besteht mitunter nur am Morgen eine Busverbindung.
Busse in der Provinz Bergamo werden von Bergamo Trasporti betrieben. Es gibt mehrere Linien, die das Ufer abfahren, aber keinen durchgehenden Bus. Gleiches gilt für das Ostufer, also die Provinz Brescia, wo Arriva Brescia für den Busverkehr verantwortlich ist. Am Ostufer sollte man jedoch unbedingt auf den Zug zurückgreifen, zumal der Erfahrung des Autors nach die Busse hier weniger zuverlässig fahren als in der Provinz Bergamo.
> Anzeige der Linien von Bergamo Trasporti:www.bergamotrasporti.it/orari-stampabili-in-vigore
> Ticketverkaufsstellen:www.bergamotrasporti.it/servizio/orari-linee-punti-vendita
> Anzeige der Linien von Arriva Brescia:https://brescia.arriva.it/orari-e-percorsi (Klick auf „Sebino e Franciacorta“ und „Valle Trompia“)
Tickets für den Bus bekommt man in der Tabaccheria oder der nächsten Bar. Die Fahrkarten sind auch beim Fahrer erhältlich, dann aber gegen Aufpreis. An Bord der Busse kann man mitunter auch mit der Kredit- bzw. Girokarte bezahlen, allerdings sind die Terminals häufig außer Betrieb. Ob der Fahrer tatsächlich Tickets im Bus verkauft, ist nicht immer sicher: Manchmal sind nicht genügend Fahrkarten vorhanden, zuweilen werden grundsätzlich keine verkauft, gelegentlich hat der Fahrer keine Lust auf den Mehraufwand und ab und zu ist er einfach nur nett und lässt einen kostenlos mitfahren. Kurz: Es gibt kein erkennbares System und so kommt es auf den einzelnen Fahrer an, ob man an ein Ticket kommt (abgewiesen wurde der Autor indessen nie).
Am einfachsten und sichersten ist es, wenn man sich die App„Arriva MyPay“ (kostenlos für Android und iOS) besorgt (nicht zu verwechseln mit der niederländischen App „Arriva“). Damit lässt sich der eigene Standort aktivieren und das gewünschte Ziel eingeben, dann kauft man das Ticket per Kreditkarte. Es muss dann noch aktiviert werden, indem man den QR-Code im Bus scannt. Achtung: Ohne Aktivierung ist das Ticket nicht gültig! Die Ticket-App lohnt sich für Fahrten im Tarifgebiet von Bergamo Trasporti.
Eine Fährfahrt ist vielleicht die schönste Art, den See zu erkunden. Dank der geringen Größe des Gewässers nimmt die Überfahrt vergleichsweise wenig Zeit in Anspruch: Für die am See längste Fahrstrecke von Pisogne {46} nach Sarnico {7} werden beispielsweise keine drei Stunden benötigt. Nur die wenigsten Besucher werden diese Route allerdings komplett abfahren, auch weil sie nur einmal am Morgen bedient wird. Womit wir auch schon beim Problem der Taktung wären: Wer sein Quartier nämlich im nördlichen Seebereich, etwa in Lovere {32}, aufgeschlagen hat, der gelangt nur viermal am Tag per Schiff zumindest bis nach Iseo {68}. Deutlich höher ist die Taktung zwischen dem etwa mittig am Westufer liegenden Tavernola Bergamesca {20} und Iseo. Zwischen Iseo und Peschiera Maraglio {86} auf Monte Isola {85} bestehen zwischen 9 und 19 Uhr etwa halbstündliche Verbindungsmöglichkeiten, später am Abend sind sie dann seltener.
Insgesamt gibt es ganze 56 (!) Routen, die sich nicht gleichen und von denen viele Fortsetzungen anderer Strecken darstellen. Angesichts von 18 Anlegestellen scheint das viel und wer vor den Abfahrtsplänen an den Stegen steht, wird das System vermutlich nicht sonderlich übersichtlich finden. Hilfreich sind daher Online-Navigationsprogramme wie GoogleMaps, bei denen die Fährverbindungen ebenfalls aufgeführt sind.
Wichtig: Die Fähren verkehren nurzwischen April und September auf diesen Routen. Ansonsten besteht ein eingeschränktes Fährangebot, das lediglich die Fähranleger auf Monte Isola mit Sulzano {66} und Sale Marasino {61} verbindet und Fahrten zwischen 5 Uhr morgens und Mitternacht etwa im Zweistundentakt ermöglicht.
Achtung: In einigen Orten gibt es gleich mehrere Anlegestellen, die aber meist nur wenige Meter voneinander entfernt liegen.
Tickets für die Fähren können vorab online (merkwürdigerweise nur bis einen Tag vor Abfahrt), an den Kassenhäuschen (nicht in allen Orten vorhanden) oder direkt an Bord gekauft werden.
Der Fährverkehr ist in fünf Tarifzonen eingeteilt. Der Fahrpreis richtet sich nach der Anzahl der Zonen, die man abfährt und ist generell sehr günstig. Er reicht von 2,60 € für eine Zone (erm. 1,20–2 €, wobei der günstigere Preis für Kinder von 4 bis 13 Jahren und der höhere für Jugendliche von 14 bis 17 Jahren gilt) bis 6,30 € (erm. 3,20–5 €) für alle fünf Zonen.
Wer auf Monte Isola anlegt, muss grundsätzlich einen je nach Jahreszeit gestaffelten Zusatzbetrag von 1 bis 1,50 € entrichten.
Außerdem gibt es Zehn-Fahrten-, Tages-, Drei-Tages-, Wochen- und Monatstickets. Während das Tagesticket (16,50 €) auch als Ticket inklusive Fahrrad (20 €) erwerbbar ist, sind bei den anderen Mehrfahrtentickets Varianten für die einzelnen Zonen erhältlich. Autos können auf den Fähren nicht mitgenommen werden, für Fahrräder werden unabhängig von der Fahrstrecke 2,60 € berechnet, dazu 1,30 € für jedes große Gepäckstück. Zum Thema Hunde auf den Fähren –>.
Nähere Infos zu Tarifzonen, Fahrpreisen und Abfahrtszeiten der Fähren liefert die Websiteder Fährgesellschaft:
> https://navigazionelagoiseo.it (auch auf Englisch)
Mein Tipp: Drei-Insel-Tour
Neben dem normalen Fährbetrieb wird auch eine Tre-Isole-Tour angeboten, bei der von Iseo {68} aus via Sulzano {66} die Eilande Monte Isola {85}, Isola di Loreto [F5] und Isola di San Paolo [F7] umrundet werden. So hat man Gelegenheit, den beiden letztgenannten Eilanden so nahe zu kommen wie sonst nie. An Bord steht ein italienisch- und englischsprachiger Audioguide zur Verfügung. Zuletzt wurden zwischen Mitte Juni und Anfang September jeden Sonntag zwei Abfahrten organisiert. Aufgrund des sehr begrenzten Platzangebots empfiehlt es sich, sein Ticket vorab über die Website zu kaufen.
> Abfahrtzeiten: Iseo 14.45 und 16.40 Uhr, Sulzano 15.10 und 17.05 Uhr, Rückkehr nach Sulzano eine Stunde, nach Iseo zwei Stunden später
> Preise: Erwachsene 10 €, Kinder 6–14 Jahre 5 €
> Online-Ticketbuchung:https://navigazionelagoiseo.it/servizi-di-linea-orari/ordine-on-line
Das Westufer des Iseosees bildet die östliche Grenze der Provinz Bergamo. Diese wird im Süden vom Fluss Oglio markiert, der die Städtchen Sarnico {7} und Paratico {1} voneinander trennt. Auch im Norden, wo der Fluss in den See eintritt, kennzeichnet dieser die Provinzgrenze. Paratico und Sarnico bilden durch ihre räumliche Nähe gewissermaßen eine Einheit, könnten aber unterschiedlicher kaum sein.
Nördlich von Sarnico schließen sich mehrere Badestellen an, ehe man mit Predore {14} einen relativ untouristischen Ort erreicht. Weiter führt die Straße ins hübsche Tavernola Bergamesca {20}. Hier bieten sich Ausflüge in die Bergdörfer Vigolo {26} und Parzanica {27} an, die Besucher mit traumhaften Aussichten belohnen. Riva di Solto {28} wird von Urlaubern kaum besucht, präsentiert sich kompakt und hat durchaus seinen Charme. Von dort aus kann man gut einen Abstecher zum Lago di Endine {44} unternehmen, einem ruhigen, gerade bei Badegästen beliebten See, der sich bequem im Rahmen einer Wanderung (–>) umrunden lässt und aufgrund der geringeren Wassertemperaturen gerade an heißen Tagen eine gute Alternative zum Iseosee darstellt.
Das industriell geprägte Castro [F2] verbirgt hinter seiner zunächst wenig einladenden Fassade mit dem Parco della Gola del Tinazzo {31} eine echte Naturschönheit. Mit Lovere