Reise Know-How KulturSchock Indonesien - Bettina David - E-Book

Reise Know-How KulturSchock Indonesien E-Book

Bettina David

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Beschreibung

KulturSchock Indonesien ist der informative Begleiter, um Indonesien und seine Bewohner besser zu verstehen. Er erklärt die kulturellen Besonderheiten, die Denk- und Verhaltensweisen der Menschen und ermöglicht so die Orientierung im fremden Reisealltag. Unterhaltsam und leicht verständlich werden kulturelle Stolpersteine aus dem Weg geräumt und wird fundiertes Hintergrundwissen zu Geschichte, Gesellschaft, Religion und Traditionen vermittelt. Dazu: Verhaltenstipps von A bis Z mit vielen Hinweisen für angemessenes Verhalten, Verweise auf ergänzende und unterhaltsame Multimedia-Quellen im Internet, Literaturempfehlungen zur Vertiefung … Mit seinen mehr als 17.000 Inseln ist Indonesien der größte Inselstaat der Welt. Und in keinem anderen Land leben so viele Muslime wie hier. Gleichzeitig ist Indonesien ein Vielvölkerstaat, in dem alle Weltreligionen vertreten und offiziell anerkannt sind. Seit Jahrhunderten befindet sich das Land im Spannungsfeld der großen Kulturen von Ost und West und so prägen ostasiatische, indische, arabisch-muslimische und westliche Einflüsse bis heute die Gesellschaft. Und auch die Unterschiede zwischen Stadt und Land, arm und reich, archaisch und modern sind schwindelerregend. Indonesien ist in seiner Vielfalt zweifellos eine enorme Herausforderung für jeden, der versucht, dieses Land und seine Menschen näher kennenzulernen - faszinierend und verstörend zugleich. KulturSchock Indonesien möchte dem Leser auf seiner Entdeckungstour zur Seite stehen, ihn neugierig machen auf Land und Leute und Verständnis wecken für die Andersartigkeit des Lebens und Denkens. Dieses Buch zeigt den Besuchern, wie sie sich durch die Erfahrung des Fremden bereichern lassen können. KulturSchock - die besonderen und mehrfach ausgezeichneten Kultur-Reiseführer von REISE KNOW-HOW. Fundiert, unterhaltsam und hilfreich im fremden Alltag unter dem Motto: Je mehr wir voneinander wissen, desto besser werden wir einander verstehen.

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Seitenzahl: 483

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Vorwort

Indonesien ist mit über 250 Mio. Einwohnern die viertgrößte Nation der Welt und mit seinen mehr als 17.000 Inseln, davon rund 6000 bewohnte, der größte Inselstaat. Nach Indien und den USA ist Indonesien seit dem Sturz des Autokraten Suharto im Jahr 1998 die drittgrößte Demokratie weltweit. In keinem anderen Land leben so viele Muslime wie in Indonesien, das gleichzeitig ein Vielvölkerstaat ist, in dem alle Weltreligionen vertreten und offiziell anerkannt sind. Hinduistische Balinesen, animistische Papua-Stämme, muslimische Javaner und Malaien, christliche Batak und Toraja, sie alle machen das Indonesien von heute aus.

Indonesien lag schon immer im Spannungsfeld der großen Kulturen von Ost und West. Ostasiatische, indische, arabisch-muslimische und westliche Einflüsse, unterschiedliche Religionen, Volksgruppen und Kulturen prägen den Inselstaat. Die Kontraste zwischen archaischen Lebensbedingungen der Armen und der Bewohner entlegener Gebiete einerseits und der ultramodernen Hightechwelt der Reichen von Jakarta andererseits lassen einen schwindeln. Indonesien ist in seiner faszinierenden und mitunter verstörenden Vielfalt zweifellos eine enorme Herausforderung für jeden, der versucht, dieses Land und seine Menschen zu beschreiben, ohne sich in Klischees, Generalisierungen oder nur lokal gültigen Details zu verlieren. Der Tourist kennt meist nur Bali, der Geschäftsmann sieht nur Jakarta – beide Orte sind Teil des modernen Indonesiens, aber nur ein kleiner Ausschnitt, der keineswegs als repräsentativ für das ganze Land gelten kann.

Der aufmerksame Besucher wird in Kontakten mit Indonesiern schnell merken: Es gibt nicht den Indonesier und die Menschen unterscheiden sich nicht nur in ihrer ethnischen und religiösen Identität, sondern auch in ihrer sozialen Herkunft, ihrer gesellschaftlichen Stellung und nicht zuletzt – wie überall auf der Welt – in ihrem individuellen Temperament. Bei aller Unterschiedlichkeit gibt es aber bestimmte kulturelle Themen und Motive, auf die man im Umgang mit Indonesiern immer wieder stoßen wird. Neben einer kurzen Einführung in den geschichtlichen und religiösen Hintergrund sowie der Vorstellung einiger wichtiger Volksgruppen möchte ich mit diesem KulturSchock-Band ein Gefühl für diese Themen und Motive vermitteln, die das heutige Leben der Indonesier, ihr Denken und ihr Verhalten prägen. Die Kenntnis über kulturspezifische Wertvorstellungen und zwischenmenschliche Beziehungsmuster hilft in vielen Situationen, zunächst fremd oder gar unverständlich anmutende Reaktionen und Verhaltensweisen von Indonesiern besser zu verstehen. Der Kulturschock wird wohl trotzdem nicht ausbleiben – aber man ist eher in der Lage, das Geschehen nicht nur aus einer einzigen Perspektive heraus zu sehen und die eigene Sicht zu relativieren. Und es hilft vielleicht zu wissen, dass auch Indonesier mitunter den einen oder anderen Kulturschock erleben, wenn sie erstmals mit Indonesiern anderer ethnischer Herkunft in Kontakt treten.

Der vorliegende Band „KulturSchock Indonesien“ möchte dem Leser bei seiner Begegnung mit Indonesiern zur Seite stehen, ihn neugierig machen auf Land und Leute und Verständnis wecken für die Andersartigkeit des Lebens und Denkens in Indonesien. Natürlich erlebt jeder Indonesien anders, die individuellen Erfahrungen sind unterschiedlich – jede Annäherung an ein fremdes Land und seine Menschen bleibt zwangsläufig einer subjektiven Sicht verbunden. Dennoch hoffe ich, dass Besucher Indonesiens, Indonesienkenner und nicht zuletzt auch Indonesier selbst Teile „ihres“ Indonesiens in diesem Buch wiederfinden oder neu zu sehen lernen.

Bettina David

Inhalt

Vorwort

∎Verhaltenstipps von A bis Z

∎Ein Land, ein Volk, eine Sprache

Ein Volk, ein Land? Der historische Hintergrund

Der moderne Nationalstaat Indonesien

„Bahasa Indonesia“ – die indonesische Sprache

∎Einheit in der Vielfalt –der Vielvölkerstaat zwischen Ideal und Realität

Multiethnisches Indonesien

Javaner

Balinesen

Minangkabau

Batak

Toraja

Chinesen

Das Zusammenleben der Ethnien

∎Die Religionen und das animistische Erbe

„Ketuhanan Yang Maha Esa“ – der Glaube an den Einen Gott

Islam

Christentum

∎Leben in der Familie

Die Familie ist alles

Das verlorene Paradies? Kindsein in Indonesien

Demütige „Sumbadra“, kühne „Srikandi“ – indonesische Frauen

Ehe, Liebe und Sexualität

∎Das alltägliche Leben

Mentalität und Weltanschauung

Magie und Geisterglaube im modernen Alltag

Das tägliche Miteinander I: Kollektivismus, Hierarchien und Prestigewahrung

Das tägliche Miteinander II: Höflichkeit und Aggressionsverhalten

Volkssport Essen

Freizeitvergnügungen

Gesundheit und Hygiene

∎„Hari Raya“ – Feste und Feiertage

„Lebaran“ – das Fastenbrechen

„Galungan“ und „Kuningan“

„Agustusan“ – der Unabhängigkeitstag

∎Das Weiterleben der Ahnen: Tod und Trauer

Umgang mit Tod und Trauer

Javanisch-islamische Trauerrituale

„Ngaben“ – balinesische Verbrennungszeremonien

Tod und Trauer bei den Toraja

∎„Hello Mister!“ – als Westler in Indonesien

„Bule“ – indonesische Klischees vom Westler

Der Westler, „basa-basi“ und die Frage nach der „Wahrheit“

Freundschaften und Geschäftsbeziehungen

Westlich-indonesische Partnerschaften

∎Anhang

Glossar

Quellenangaben

Literaturempfehlungen

Informatives aus dem Internet

Register

Übersichtskarte Indonesien

Die Autorin

 

 

 

Fotonachweis

Soweit der Fotograf nicht direkt am Bild vermerkt ist, stehen die Kürzel an den Abbildungen für folgende Personen, Firmen und Einrichtungen. Wir bedanken uns für ihre freundliche Abdruckgenehmigung.

akAmanda KovacsbdBettina Daviddrwww.dreamstime.comfowww.fotolia.dejgJakob GoikjhJens HoffmannprPeter RumppsPrio Adhi Setiwan

Umschlagvorderseite: Amanda Kovacs

Umschlagrückseite: Jakob Goik

Exkurse zwischendurch

Javanische „Kolonialpolitik“

Indonesien heute – die wichtigsten Daten auf einen Blick

Die moderne indonesische Literatur

Ratu Kidul – die Königin des Südlichen Meeres

Fasten als mystisch-asketische Praxis

Sag mir, wie du heißt, und ich weiß, wer du bist – balinesische Namen

Woher die Minangkabau ihren Namen haben

Papua

Bekehrung im Schlaf

„Puasa“: Fasten im Ramadan

Regionale Autonomie und lokale Scharia-Verordnungen

Wir spielen Familie: indonesische Anredeformen

König und Königin für einen Tag: die Hochzeitszeremonie

Ein Tag im Leben einer indonesischen Frau

Schönheit zwischen Lust und Last

Kopftuch oder Ganzkörperschleier?

Hexen und Geistermenschen

„Thuyul“ und andere „Reichmacher“

Betel

„Halal“ oder „haram“? Muslimische Speisevorschriften im Alltag

„Hari Raya Nasional“ – nationale Feiertage

 

 

Extrainfos im Buch

ergänzen den Text um anschauliche Zusatzmaterialien, die von der Autorin aus der Fülle der Internet-Quellen ausgewählt wurden. Sie können bequem über unsere spezielle Internetseite www.reise-know-how.de/kulturschock/indonesien15 durch Eingabe der jeweiligen Extrainfo-Nummer (z. B. „#1“) aufgerufen werden.

Verhaltenstipps von A bis Z

 

∎Aberglaube: Der Glaube an die magische Macht von Mantras und Amuletten und die Furcht vor Geistern, rachsüchtigen Seelen und schwarzer Magie sind weitverbreitet, auch unter ansonsten eher westlich orientierten Indonesiern (siehe auch das Kapitel „Magie und Geisterglaube im modernen Alltag“ ab Seite 212). Gleiches gilt für den Glauben an den Einfluss verstorbener Ahnen auf das Wohlergehen der Nachkommen (s. auch das Kapitel „Das Weiterleben der Ahnen: Tod und Trauer“ ab Seite 293. Tipp für interessante Gespräche: Wer als Westler nicht gleich kategorisch alles Übernatürliche als Hokuspokus ablehnt, sondern sich offen und interessiert gibt, kann erstaunliche Geschichten zu hören bekommen – und einen spannenden Einblick in eine wahrhaft „andere Dimension“ indonesischen Lebens gewinnen.

∎Alkohol: Alkohol ist in Indonesien vergleichsweise teuer und in muslimischen Gebieten auch nicht gern gesehen. Die muslimische Toleranz gegenüber Alkohol hat in der letzten Dekade deutlich abgenommen. Ist man mit muslimischen Freunden oder Geschäftskollegen zusammen, die nicht trinken, sollte man aus Höflichkeit auch darauf verzichten. Vorsicht vor selbstgebrautem lokalem Hochprozentigem: In den letzten Jahren gab es vermehrt Fälle von tödlichen Methanol-Vergiftungen, auch unter Touristen auf Bali und Lombok!

∎Anrede: Überall im Indonesien jenseits von Jakartas Mittel- und Oberschicht wird dem Westler auf den Straßen fast schon beinahe reflexartig „Hello Mister!“ entgegengerufen, oft genug übrigens auch den bule-Damen. Spricht man mit Indonesiern auf Englisch, kann man sich an die englischen Anredeformen Mr., Mrs./Ms. halten oder jüngere Leute direkt beim Namen nennen. Auf Indonesisch entspricht unserem „Herrn“ die Anrede bapak oder kurz pak und unserer „Frau“ die Anrede ibu oder kurz bu (wörtlich: „Mutter“). In Indonesien kürzt man mehrsilbige Namen gerne ab, so spricht man (außer in sehr formellen Kontexten) nicht mit Bu Listyaningsih, sondern Bu Tya (oder Bu Lis). Da die meisten indonesischen Ethnien keine Nachnamen kennen, wird man auch auf Englisch meist als Mrs. Bettina oder Mr. Oliver angesprochen. (Mehr zu den Namens- und Anredeformen s. Exkurs Seite 143.)

∎Aids: Indonesien gehört zu den Ländern Asiens mit der am schnellsten wachsenden HIV-/Aids-Rate. (Zahlen hierzu sind im Kapitel „Gesundheit und Hygiene“ ab Seite 268 zu finden). Neben den zu Indonesien gehörenden Provinzen Papua und West-Papua auf der Insel Neuguinea zählt auch Bali zu den Gebieten mit hohen Infektionsraten! Der Gebrauch von Kondomen ist bislang wenig verbreitet, Safer Sex sollte aber im eigenen Interesse gerade im Umkreis des Nachtlebens und des LGTB-Milieus eine absolute Selbstverständlichkeit sein!

∎Ansehen, Gesicht wahren, Respekt: Der Schein von Harmonie, guter Laune und Respekt muss stets gewahrt werden: Diese Regel bestimmt einen Großteil des indonesischen Miteinanders. Um nicht bloßgestellt zu werden oder seinen Gesprächspartner in eine unangenehme Situation zu bringen, greift man gerne auf Not- oder Gefälligkeitslügen zurück, mögen sie manchmal auch noch so durchschaubar sein. In Indonesien ist aber die Aufrechterhaltung der äußeren Form wichtig. Entscheidungen werden idealerweise nicht konfrontativ als Mehrheitsbeschluss gegen eine Minderheit durchgesetzt, sondern man sucht in langen Verhandlungen nach einem Konsens, der alle Beteiligten das Gesicht wahren lässt und die Interessen aller berücksichtigt.

∎Arbeitskollegen: Die bei uns übliche, relativ strikte Trennung zwischen Privat- und Berufsleben gibt es in Indonesien nicht. Man stellt persönliche Fragen nach der Familie, den Kindern, Eltern etc. auch unter Arbeitskollegen ganz direkt und es stellt sich schnell ein (zumindest auf der Oberfläche) herzliches Verhältnis ein. Arbeitskolleginnen posieren sich umarmend für Fotos, als seien sie seit Jahren beste Freundinnen, man wird zu Hochzeiten von Kindern kaum bekannter Kollegen eingeladen, ohne Braut oder Bräutigam vorher jemals gesehen zu haben und per Rund-SMS oder E-mail wird man sofort vom Tod des Vaters eines entfernten Kollegen informiert – Indonesier fühlen sich in Familienstrukturen am wohlsten und inszenieren auch alle anderen sozialen Gruppen (Arbeit, Freizeit etc.) als eine Art Familie – die Firma als keluarga besar („große Familie“).

∎Armut und Bettelei: Mehr als 40 Prozent der Indonesier leben an und unterhalb der Armutsgrenze. Viele versuchen, sich und ihre Familien als Tagelöhner, Straßenmusiker, Scheibenwischer an Straßenkreuzungen, informelle Verkehrs- und Parkplatzhelfer, Abfallsammler und durch Bettelei über Wasser zu halten. Offiziell ist von 4,5 Millionen Straßenkindern die Rede. In Städten wie Jakarta sieht man sie vor allem an Straßenkreuzungen und im Stau Autoscheiben putzen, Zeitungen verkaufen, auf selbstgebastelten Instrumenten spielend als Straßenmusiker betteln. Will man solche Dienste im Straßenverkehr nicht annehmen, reicht meist eine kurze Handbewegung. Hartnäckiger und zum Teil sehr aggressiv können Bettler und mobile Verkäufer, aber auch Becak-(Rikscha-)Fahrer und „Guides“ in Touristengegenden sein. Hier gilt: kein Blickkontakt, kein Reagieren auf Ansprechen, zügiges Weitergehen.

∎Ausländer/Touristen: Der Westler wird in Indonesien bule genannt, wörtlich bedeutet das „Albino“. Bule sind in der Vorstellung der meist armen Indonesier vor allem unermesslich reich und leben sexuell freizügig. Sie kommen aus einer Welt, die man aus den amerikanischen Filmen kennt. Von der Bekanntschaft mit einem oder einer bule erhoffen sich viele Indonesier einen Zugang zu diesem westlichen, vermeintlich sorgenfreien Leben. Es gibt indonesische Frauen, die es gezielt auf bule-Männer abgesehen haben, und ebenso indonesische Männer, die bei bule-Frauen ihre großen Chancen wittern. Mittelschichts-Indonesier beklagen sich häufig darüber, dass in Touristengebieten wie Bali oder an Flughäfen Westler bevorzugt behandelt werden, während einheimische Touristen und Kunden ignoriert oder unfreundlich abgefertigt werden – auch heute noch schaut man vielerorts zu Westlern auf wie früher zu den Kolonialherren.

∎Baden/Nacktbaden: In reinen Touristengebieten ist Baden auch im Bikini meist kein Problem, aber außerhalb der großen Hotels und Touristenstrände sollte man gerade in muslimischen Gebieten bedenken, dass der Mainstream der indonesischen Gesellschaft hier in den letzten zwei Dekaden deutlich konservativer geworden ist und Frauen in voller Kleidung oder einem Burkini ins Wasser steigen.

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Gemeinsamer Badespaß in Bali

∎Begrüßung/Verabschiedung: Der indonesische Begrüßungshandschlag wird meist nur angedeutet, ein zu festes Zugreifen wird als unangenehm und aufdringlich empfunden. Nach dem Handschlag führt man oft die rechte Hand in Richtung Herz. Manche strenggläubige Muslime sehen es als verboten an, Menschen des anderen Geschlechts zu berühren. Daher im Zweifelsfall abwarten, wie die indonesische Seite von sich aus handelt. Oft vermeiden Muslime die Berührung durch ein Aneinanderlegen der Handinnenflächen vor der Brust, ähnlich dem indischen und thailändischen Gruß, oder sie führen die Hände an die Brust und beugen kurz nickend den Kopf. In muslimischen Gebieten ist es in traditionellen Kontexten (z. B. beim Gratulieren zur Hochzeit) auch üblich, das sich die aneinandergelegten Hände beider Personen an den Fingerspitzen berühren oder dabei eine Person die Fingerspitzen des Gegenübers in ihre sich leicht öffnenden zusammengelegte Hände nimmt. Kindern bringt man als respektvollen Gruß oft bei, den Handrücken von Erwachsenen zu küssen und/oder an die Stirn zu führen. Üblicherweise wird zuerst der Mann begrüßt – das ist keine Unhöflichkeit! Bei Verabschiedung nach längerer gemeinsamer Zeit oder im Rahmen von offiziellen oder rituellen Veranstaltungen wird oft auch um Verzeihung für etwaige Fehler und Versäumnisse gebeten. Das ist aber in der Regel nicht als Eingeständnis wirklichen (vom Westler übersehenen) Fehlverhaltens zu verstehen, sondern als eine ritualisierte Höflichkeitsfloskel.

∎Bekleidung: Respekt vor Gastgebern, Bekannten und Kollegen zeigt man in Indonesien auch durch angemessene Kleidung – Indonesier legen sehr viel Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild. Wie man sich kleidet, so wird man auch behandelt – das gilt gerade auch für allzu freizügige Kleidung bei Frauen (Indonesier sprechen gerne von „you can see“-Kleidung). Im Allgemeinen sind Indonesier modebewusst, aber auch sehr konservativ in ihrem Kleidungsstil. Dass es im Westen Frauen gibt, die auf den ersten Blick wie Männer aussehen, irritiert viele Indonesier.

In Jakartas Malls mag ein Minikleid ok sein, aber oft nur zwei Straßen weiter, in Vierteln, in denen die meisten Frauen verschleiert sind, sollte man als Frau zumindest knielange und schulterbedeckende Kleidung tragen. Bei Terminen in Ämtern und offiziellen Einladungen sollte man sich lieber etwas feiner anziehen, als man es von zu Hause gewohnt ist. Im Zweifelsfall Einheimische nach dem jeweiligen Dresscode fragen.

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Junge Indonesier beim Karaokesingen

∎Berührungen/Körperkontakt: Gleichgeschlechtlicher Körperkontakt, z. B. beim Sprechen den Oberarm oder den Oberschenkel des Gesprächspartners zu berühren, ist in informellen Situationen üblich und von ihm wird ausgiebig Gebrauch gemacht – auch unter Menschen, die sich gerade erst kennengelernt haben oder sich kaum näher kennen. Für Frauen gilt das noch mehr als für Männer, aber auch Männer haben untereinander deutlich mehr und unverkrampfter Körperkontakt als viele Westler das gewohnt sind. Gerade in noch traditionell geprägten Gegenden sieht man oft Männer mit um die Schultern gelegten Armen oder Händchen haltend – das ist kein Zeichen von Homosexualität!

Der Körperkontakt trägt zu der von Indonesiern so geliebten herzlich-harmonischen Atmosphäre bei, ist aber nicht unbedingt ein Zeichen von tiefer Verbundenheit und Verbindlichkeit über den Moment hinaus.

Körperkontakt zwischen Mann und Frau – besonders aber Umarmungen, Küsse und andere Gesten der zärtlichen Zuneigung – sind in der Öffentlichkeit verpönt und vielerorts auch streng tabu. Das Nachtleben ist aber natürlich auch in Indonesien eine Welt für sich, in der vieles möglich ist, was tagsüber unsichtbar bleiben muss.

∎Bestechung/Schmiergelder: Korruption durchzieht die indonesische Gesellschaft von den untersten bis in die obersten Schichten. Euphemistisch ist die Rede von uang rokok („Zigarettengeld“), uang damai („Friedensgeld“ – das nehmen Verkehrspolizisten gerne), uang suap („Fütterungsgeld“ – man „füttert“ Beamte, um die nötigen Unterschriften und Zulassungen zu bekommen). Auf uang damai greifen auch einige Westler im Notfall mal zurück, sollten sie von einem übereifrigen Polizisten angehalten werden. Doch Achtung: Bestechung ist offiziell verboten!

∎Blickkontakt: Direkter Blickkontakt wird oft als aggressiv und herausfordernd empfunden und ein allzu tiefer oder eindringlicher Blick ist vor allem Javanern oft sichtlich unangenehm. Unter Javanern ist es ein Zeichen von Höflichkeit, wenn sozial niedriger gestellte Personen der höhergestellten Person nicht direkt in die Augen blicken, auch wenn mit ihnen gesprochen wird. Andererseits ist der Westler außerhalb der Touristenzentren eine Attraktion, die durchaus angestarrt wird. Auf der Straße entgeht man ungewollten Kontaktanbahnungen am besten, indem Augenkontakt vermieden und auf Ansprechen nicht reagiert wird.

∎Bürokratie: Der indonesische Bürokratiedschungel ist zu Recht berüchtigt: Niemand ist zuständig, der angeblich Zuständige nicht da oder man kommt zu spät/zu früh. Nie reichen – trotz Befolgung aller Anweisungen – die eingereichten Unterlagen auf Anhieb aus, irgendein obskurer Stempel fehlt immer noch, es kommt zu wochenlangen Verzögerungen und dann ist plötzlich eine vorher unbekannte Frist abgelaufen … Wenn man sich in den Dschungel der Büroratie begibt, kann man sich einem calo („Mittelsmann“) anvertrauen. Das kostet natürlich etwas, aber wenn man Glück und der calo die nötigen Beziehungen hat, kommt man etwas schneller an die benötigten Papiere. Generell gilt: Geduld, Geduld, Geduld.

∎Drogen: Achtung: Indonesien hat eines der strengsten Drogengesetze der Welt. Auf Schmuggel und Handel auch kleinster Mengen steht in Indonesien die Todesstrafe! Nie von neuen Bekanntschaften kleine Päckchen mit unklarem Inhalt für angebliche Freunde ins Ausland mitnehmen, immer wieder nutzen Drogenhändler die Naivität und Hilfsbereitschaft gerade auch von Frauen aus! Auch der Besitz kleinster Mengen ist mit sehr hohen Strafen belegt.

∎Einkaufen und Handeln: Indonesien bietet auch hier Extreme: von glamourösen Luxus-Shoppingmalls bis hin zu mobilen Straßenverkäufern und dem Gewusel auf traditionellen Märkten. Sind keine Preise ausgeschrieben, heißt es Handeln und Feilschen. Das kann man am besten als ein Spiel verstehen: Mit gespieltem Entsetzen über zu hohe/niedrige Preisvorschläge und Smalltalk kommt man am Ende zu dem schönen Gefühl, gemeinsam einen Preis ausgehandelt zu haben, dem beide Parteien zustimmen können. Dann muss man aber auch kaufen! Generell sollte man sich nicht allzu interessiert an einem Objekt zeigen. Bei stockenden Verhandlungen kann man auch gehen – und wird (so die eigenen Preisvorstellungen realistisch waren) mit einem neuen Angebot wieder zurückgerufen. Bei größeren Anschaffungen sollte man sich vorher an neutraler Stelle erkundigen, welche Preise angemessen sind.

∎Einladungen: Über ein kleines Geschenk oder Mitbringsel freuen sich die Gastgeber sehr. Bei informellen Verabredungen und Einladungen nach Hause kommt man meist etwas später (etwa 15 bis 30 Minuten). Werden höherrangige Gäste erwartet, sollte man aber pünktlich erscheinen. Zur Sicherheit sollte man sich am Vortag den Termin noch einmal bestätigen lassen.

Bei Einladungen nach Hause: Hausangestellte nimmt man zur Kenntnis, allzu höfliches Verhalten wäre ihnen gegenüber aber unangebracht und könnte sie sogar beschämen. Allgemein kann man sich an westlichen Höflichkeitsstandards orientieren. Auch bei uns greift man erst zu, wenn man vom Gastgeber dazu aufgefordert wurde (wer gerade auf Java besonders höflich sein will, greift auch nicht gleich bei der ersten Aufforderung zu), auch bei uns fasst man fremden Menschen nicht unbedingt an den Kopf und auch bei uns sind Wutausbrüche, arrogante Äußerungen, penetrantes Beharren auf der eigenen Meinung und wildes Herumgestikulieren nicht gerade das, was man von einem höflichen, angenehmen Gast erwartet.

∎Ess- und Trinksitten: Traditionell isst man mit den Fingern der rechten Hand, es liegen aber auch immer Gabel und Löffel bereit: Mit der Gabel in der linken Hand schiebt man das Essen auf den rechts gehaltenen Löffel. Teller müssen nicht unbedingt leer gegessen werden – das würde bedeuten, dass man noch Hunger hat. Ein kleiner Höflichkeitsrest darf ruhig übrig bleiben. Ist man fertig und satt, legt man die Gabel (links) und den Löffel (rechts) gekreuzt mit der Oberseite nach unten auf den Teller. Bei privaten Einladungen sollte man aus Höflichkeit noch einmal nachnehmen – lieber beim ersten Mal etwas weniger auf den Teller legen. Männern wird übrigens meist zuerst ausgegeben.

Beim gemeinsamen Essen in einem warung (Straßenimbiss) oder Restaurant gilt meist: Derjenige, der vorgeschlagen hat, dort zu essen, bezahlt auch für alle. In größeren Gruppen sitzen Frauen und Männer meist getrennt. Im familiären Alltagsleben zu Hause ist es allerdings unüblich, die Mahlzeiten gemeinsam am Tisch sitzend einzunehmen. Ansonsten steht das vorgekochte Essen (in der Regel dreimal täglich Reis mit Gemüse- und Fleischbeilage) in der Küche bereit und jeder nimmt sich etwas, wenn er gerade Hunger hat.

∎Fotografieren: Es ist eine Frage des Respekts: Bevor man andere Menschen fotografiert, sollte man kurz das Einverständnis einholen und sei es nur durch ein fragendes Lächeln. Das Foto dann auf dem Display kurz gezeigt zu bekommen, freut die Fotografierten meist sehr. Keinesfalls sollte man vor betenden Menschen posieren, sich bei religiösen und traditionellen Zeremonien in den Vordergrund stellen, in die Szene hineinlaufen, auf Tempelmauern etc. herumklettern, nur um eine „bessere“ Fotoperspektive zu erreichen. Der Westler ist übrigens auch ein begehrtes Fotoobjekt für indonesische Schulklassen auf Ausflügen, die sich mit ihm fotografieren lassen wollen. Gerade ärmere Leute freuen sich über Abzüge von Fotos, die man von ihnen gemacht hat. So kann man zumindest etwas wieder zurückgeben.

∎Gastfreundschaft: Es ist die herzliche Gastfreundschaft gerade auch der ärmsten Indonesier, die uns Westler geradezu beschämt, wenn man an die Verhältnisse bei uns denkt. Wenn man bei Privatpersonen übernachten darf, sollte man sich für die Unkosten finanziell erkenntlich zeigen, vor allem auch, wenn es mehr als 1 bis 2 Tage sind. Je nach Lebensstandard der Gastfamilie kann man sich etwa am Übernachtungspreis entsprechender Unterkünfte orientieren.

∎Geschenke: Der Austausch kleiner Geschenke ist Indonesiern sehr wichtig zur Pflege von guten Beziehungen. Man freut sich über die vielfältigen Schokoladensorten aus Deutschland (Marzipan schmeckt allerdings nur wenigen Indonesiern), über Gummibärchen (aber Achtung bei Muslimen: Knochen und Gewebe vom Schwein sind Bestandteile von Gelatine!), Schlüsselanhänger, Anstecker und ähnliche Souvenirs mit deutschlandtypischen Motiven. Blumen werden nicht verschenkt (außer bei Besuchen im Krankenhaus) – stattdessen freuen sich Indonesier über regionaltypische Köstlichkeiten und Süßigkeiten oder Obst. In dörflichen Regionen sind auch Zigaretten übliche Gastgeschenke bei informellen Besuchen (besonders unter Männern). Verpackte Geschenke werden üblicherweise nicht in Anwesenheit des Schenkenden ausgepackt, sondern erstmal beinahe achtlos beiseite gelegt – das ist kein Zeichen von fehlender Würdigung des Geschenks!

∎Geld: Mit Geld geht man großzügig um: Auf getrennte Rechnungen zu beharren gilt als beschämend, ja gar feindselig. Aber wie so oft in Indonesien gilt auch hier, dass die äußere Inszenierung nicht die ganze Wahrheit ist. Denn wer großzügig gibt, erwartet später eine entsprechende Gegenleistung und zum Teil wird sogar Buch darüber geführt, wie viel man wann wem im Rahmen von welchen Gelegenheiten gegeben hat. Geld dient hier, ebenso wie Geschenke, der Stärkung eines Netzes von gegenseitigen Verpflichtungen und Beziehungen.

Will man sich für eine informelle größere Hilfe oder auch kostspielige freiwillige Dienstleistung finanziell erkenntlich zeigen und fragt, wie viel man zu zahlen habe, kommt in vielen Fällen die Antwort: terserah – „das überlasse ich dir, ganz wie du willst“. Eine konkrete Summe zu nennen wäre unhöflich. Der Sprecher geht davon aus, dass der andere weiß, wie viel normalerweise zu zahlen wäre.

∎Gesprächsthemen: Indonesier plaudern für ihr Leben gerne. Je mehr Worte, desto besser – sie müssen nicht unbedingt inhaltlich gehaltvoll sein und können sich endlos wiederholen, denn es geht um die Pflege angenehmer Beziehungen. Das rein sachliche Reden kommt nicht gut an. Man fängt lieber mit persönlichen Themen an – Familie, Kinder, positive Erlebnisse. Typisch ist auch, dass gerade für uns ernste Themen oft sehr locker-humorvoll besprochen werden. Gerne hören Indonesier natürlich Positives über ihr Land. Als Gast kann es also nicht schaden, die Schönheit Indonesiens zu loben, sich von der überwältigenden Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Menschen beeindruckt zu zeigen, ihrer guten Laune, dem leckeren Essen, der faszinierenden kulturellen Vielfalt des Vielvölkerstaates, der Schönheit der traditionellen Künste, der grandiosen Natur …

∎Guides: Vielen Guides geht es vor allem um die Kommissionen, die sie in den Geschäften erhalten, wenn sie Touristen dorthin führen, wo diese etwas (zu meist überhöhten Preisen) kaufen sollen. Man wird in Gespräche verwickelt, Interesse und Sympathie werden geweckt und ehe man sich versieht, entkommt man dem Guide und seinem „Programm“ nur noch, indem man unhöflich wird und die Beziehung brüsk abbricht, was vielen aber schwer fällt (und genau darauf bauen die Guides).

∎Hand, unreine: Die linke Hand gilt als unrein, da sie zur Säuberung nach dem Verrichten der Notdurft verwendet wird. Daher niemals etwas mit der linken Hand nehmen oder geben – das gilt besonders für den Umgang mit Essen und Geschenken!

∎Hierarchien/Höhergestellte: Es gilt das Senioritätsprinzip: Älteren Menschen und sozial Höhergestellten begegnet man generell mit Höflichkeit. Das heißt: sich dezent zurückhalten, viel lächeln und bestätigend nicken, nicht widersprechen (der bapak, d. h. „Vater“ oder „Boss“ hat immer Recht), keine Kritik äußern, nur gute Nachrichten überbringen. Da man als Westler in Indonesien automatisch als höhergestellt wahrgenommen wird (eine Nachwirkung der Kolonialzeit), sollte man sich nicht wundern, wenn einem viele Indonesier mit einer geradezu servil anmutenden Hilfsbereitschaft und Höflichkeit begegnen.

∎Hochzeit: Hochzeiten gehören zu den beeindruckendsten Ereignissen, die man in Indonesien miterleben kann. Als Westler wird man recht bald auch zu einer Hochzeitsfeier eingeladen – die Anwesenheit eines Westlers ist vielen eine große Ehre, man sollte eine Einladung nicht ausschlagen. Das gilt besonders auch für in Indonesien tätige Geschäftsleute, denn gerade auf Hochzeiten kann man die so wichtigen persönlichen Beziehungen pflegen und gleichzeitig seinen Respekt vor den lokalen Traditionen zum Ausdruck bringen.

Das Hochzeitspaar gilt als „König und Königin für einen Tag“, entsprechend prachtvoll und üppig fällt die Feier mit mehreren Hundert oder gar Tausenden Gästen in ihren besten Festtagskostümen aus (siehe auch den Exkurs „König und Königin für einen Tag: die Hochzeitszeremonie“ ab Seite 152). Hier wird auch unter sonst „modern“ lebenden Indonesiern die jeweilige Tradition ihrer ethnischen Gruppe mit alten Ritualen und Trachten noch einmal reinszeniert – eine exotische Kostümshow der Superlative. Man sollte sich deutlich feiner als sonst anziehen. Als Geschenk ist ein Umschlag mit etwa 200.000 Rupiah bei Mittelklassefamilien, die man nicht kennt, oder ca. 500.000 Rupiah bei Familien, mit denen man enger befreundet ist, üblich. In ärmeren Vierteln und ländlichen Gebieten sind auch Beiträge in Form von Nahrungsmitteln wichtig, hier am besten Nachbarn fragen, was man mitbringt.

∎Homosexualität: Offene Homosexualität ist verpönt und gerade in islamischen Gebieten tabu. In den meisten großen Metropolen gibt es allerdings recht lebendige Subkulturen. Die Demokratisierung seit dem Ende des Suharto-Regimes 1998 hat eine paradoxe Entwicklung gefördert: einerseits eine soziale Liberalisierung und damit verbunden eine verstärkte Sichtbarkeit der LGTB-Szene, andererseits aber auch zunehmende islamische Strenggläubigkeit und radikale Gruppen die u. a. auch Homosexuelle bedrohen.

∎Hygiene: Indonesier legen sehr großen Wert auf persönliche Sauberkeit, mindestens einmal täglich wird geduscht, oft auch zweimal. Die hygienischen Bedingungen im Allgemeinen sind allerdings nicht mit westlichen Standards zu vergleichen – Indonesien ist trotz aller Fortschritte in weiten Teilen ein Entwicklungsland und verfügt über tropisches Klima. Wasser ist nur abgekocht genießbar, zum Zähneputzen sollte abgepacktes Mineralwasser verwendet werden, Vorsicht bei ungekochtem Gemüse (Salat!), ungeschältem Obst, Eis und Milchprodukten sowie Fleisch.

Extrainfo 1 (s. S. 9): der Youtube-Kanal von Sacha Stevenson mit (unter anderem) ihren „How to Act Indonesian“-Sketchen

∎Ja und Nein: Ein indonesisches „Ja“ (ya) kann alles Mögliche bedeuten: ein eindeutiges „Ja“, ein „ich habe gehört, was du gesagt hast, bin aber nicht unbedingt deiner Meinung“ bis hin zu einem indirekten „Nein“. Offen „nein“ (tidak) zu sagen, gilt in vielen Situationen als unhöflich, gerade auch gegenüber Höhergestellten. Es bedarf der sensiblen, kontextbewussten Einfühlung in den Gesprächspartner, um herauszufinden, woran man wirklich ist. In höflichen Situationen vermeiden Indonesier ein absolutes, kategorisches „Nein“, indem sie lieber „noch nicht“ (belum) sagen – man ist also „noch nicht“ verheiratet, hat „noch keine“ Kinder etc.

∎Kinder: Indonesier lieben Kinder heiß und innig. Erwachsenwerden heißt in Indonesien vor allem, zu heiraten und dann möglichst schnell Kinder zu bekommen – dann ist man ein „richtiger“ Erwachsener. Freiwillige Kinderlosigkeit ruft Unverständnis hervor, wie kann man auf so etwas Beglückendes verzichten? Als Land für Reisen mit Kindern eignet Indonesien sich daher gut, allerdings kann den Kleinen die enorme Aufmerksamkeit, die ihnen gewidmet wird, mitunter auch zu viel werden und es mag nicht jedem Kind gefallen, wenn es von Arm zu Arm weitergereicht wird und alle seine „exotischen“ blonden Haare mal anfassen wollen.

∎Körpersprache: Mit den Fingern auf Menschen zu weisen oder sie damit herbeizuwinken, ist sehr unhöflich. Will man doch einmal in eine bestimmte Richtung weisen oder jemanden vorbeiwinken, bedient man sich des rechten Daumens, wobei die Handinnenfläche nach oben zeigt und die Finger außer dem Daumen nach innen gebeugt sind. Öffentliche Verkehrsmittel (Taxi, Busse, Bemos etc.) und Menschen winkt man mit nach unten gerichteter Handinnenfläche zu sich hin, was auf uns eher wie ein Wegscheuchen wirkt. Sitzt man auf Stühlen, gilt es als unhöflich, die Beine übereinander zu schlagen. Bei informellen und traditionellen Treffen sitzt man oft auf dem Boden. Hier sollte man vermeiden, mit den Fußsohlen auf andere Menschen zu zeigen. Frauen legen sich dann oft ein Tuch über die ausgestreckten Beine – nicht, weil ihnen kalt ist, sondern aus Höflichkeit. Soweit es geht, vermeidet man es, vor sitzenden Personen vorbeizugehen (und sie dabei zu überragen, d.h. ihnen ungewollt einen niedrigeren Status zuzuweisen). Lässt es sich doch nicht umgehen, dann beugt man den Oberkörper leicht nach vorne und beugt den rechten Arm im rechten Winkel mit ausgestreckter Handfläche schräg nach oben, damit weist man in die Richtung, in die man geht. Die linke Hand zeigt oft nach hinten an die untere Rückenhälfte. Beim Stehen gilt es als aggressivüberheblich, die Arme vor dem Oberkörper zu verschränken oder die Hände in die Taille zu stemmen. Höflich ist es, vor dem Unterleib die linke Hand mit der rechten zu bedecken.

∎Kriminalität: Indonesien gehört immer noch zu den relativ sicheren Reisezielen, gerade auch für Frauen. Doch auch hier ist die Kriminalitätsrate in den letzten Jahren gestiegen, vor allem im Großraum Jakarta und in Touristenregionen wie Bali und Yogya. Meist handelt es sich um Taschendiebstahl und Kreditkartenmissbrauch (wenn möglich mit Bargeld zahlen, denn die Lesegeräte können manipuliert sein!). Kriminelle Banden und Gelegenheitstäter nutzen häufig die Naivität und Leutseligkeit (Handys unbeachtet auf dem Tisch liegen lassen etc.) vieler bule aus – ein gewisses Maß an gesundem Misstrauen kann auch im freundlichen Indonesien nicht schaden. Als alleinreisende Frau sollte man auf Angebote von neu kennengelernten, unverheirateten oder allein lebenden Männern, bei ihnen zu Hause zu übernachten, verzichten – man bedenke, dass eine indonesische Frau so etwas nie machen würde. Spätnachts alleine durch die Straßen zu laufen, ist auch nicht unbedingt eine gute Idee, auch Indonesier sind lieber in kleinen Gruppen unterwegs. Doch noch immer ist es z. B. auf Jakartas mitternächtlichen Straßen auch für einzelne Passanten sicherer als in so manchen Bezirken westlicher Städte nach Anbruch der Dunkelheit.

∎Kritik (im Gespräch): Offene Kritik am Gesprächspartner verletzt indonesische Harmonieerwartungen, führt zu Gesichtsverlust und sollte vermieden werden. Gleiches gilt für Kritik am Land – wie beispielsweise der geradezu perversen Kluft zwischen wenigen Superreichen und fürchterlicher Armut, der Misswirtschaft vielerorts, den endlosen Staus, der Naturzerstörung etc. Indonesier sind sich der massiven Probleme ihres Landes teilweise sehr bewusst, da muss nicht der privilegierte, besserwisserische Westler daherkommen und diese anklagen.

∎(Besuch von) Kultstätten: Beim Betreten von Moscheen müssen die Schuhe ausgezogen werden. Frauen sollten keine allzu körperbetonte Kleidung tragen sowie keine nackten Schultern, tiefes Dekolleté und zuviel nacktes Bein zeigen. Männer sollten ebenfalls die Schultern bedeckt halten und lange Hosen tragen. Wird gerade gebetet, muss die Geschlechtertrennung der Räumlichkeiten beachtet werden und man sollte sich respektvoll im Hintergrund halten. Bei balinesischen Tempeln ist eine Schärpe (selendang) um die Taille zu binden und ein Sarong über kurze Hosen oder Röcke zu binden. Die Schultern sollte man bedeckt halten. Auch beim Betreten der buddhistischen Tempelanlagen Borobudur und Prambanan ist ein Sarong Pflicht, sie werden am Eingang verliehen.

Nicht vor die Priester, Vorbeter oder Betenden stellen, in der Nähe eines Priesters und auch von Betenden vermeiden, sie zu überragen, den Gläubigen gleich welcher Religion nicht einfach die Kamera vors Gesicht halten und nicht laut neben Betenden sprechen.

∎Kuta-Cowboys: Weiße Frauen ohne männliche Begleitung sind das „Beuteschema“ der sogenannten Kuta-Cowboys (auch Bali-Beach-Boys genannt) und nicht wenige Frauen lassen sich von deren exotischem, sanft-machohaften Charme verführen. Die heißen Liebesschwüre sollte frau nicht allzu ernst nehmen – häufig führen diese Männer Beziehungen zu mehreren weißen Frauen gleichzeitig, auch über viele Jahre hinweg. Und nicht selten haben gerade die schon etwas älteren eine einheimische Frau und Kinder – davon erfährt die weiße Frau natürlich nichts. Mancherorts werden die Kuta-Cowboys auch sehr aufdringlich und reagieren auf Ablehnung aggressiv – besser von Anfang an konsequent den Blickkontakt vermeiden, sich nicht auf Gespräche und Flirtversuche einlassen, klar und entschieden auftreten.

∎Lachen: Lachen wird immer gern gesehen, es lockert die Atmosphäre und schafft gute Laune. Indonesier lieben humorvolle Menschen. Auch bei Kritik und unserer Meinung nach sehr „ernsten“ Themen darf gelacht und gewitzelt werden. Aber Achtung, das indonesische Lachen ist vielschichtig: Man lächelt und lacht aus Freundlichkeit und Fröhlichkeit, aber auch, wenn man in eine unangenehme Situation geraten ist, wenn man sich unsicher oder beschämt fühlt. Lächeln und Lachen haben also oft auch etwas Defensives: Man versucht, die unangenehme Situation zumindest auf der Oberfläche unter Kontrolle zu behalten und das Negative zu überspielen, kurz, das Gesicht zu wahren. Mit sexuellen Anspielungen und Witzen über andere Leute sollte man sich zurückhalten, zu groß ist die Gefahr, damit in Fettnäpfchen zu treten. Auch Ironie wird von vielen Indonesiern nicht verstanden.

∎Müll: So sehr man auf körperliche Sauberkeit achtet, so wenig gibt es andererseits ein Bewusstsein für Sauberkeit des öffentlichen Raumes als Verantwortung aller Bürger, vom Umweltschutz ganz zu schweigen. Man entsorgt Abfall einfach an Ort und Stelle: Kleinere Verpackungsabfälle werden achtlos aus dem Autofenster geworfen oder an den Straßenrand gestellt, größere Hausmüllmengen werden vor der Haustür entsorgt, in den nächsten Fluß gekippt oder verbrannt. Als Westler sollte man hier ein gutes Beispiel geben, nach Abfalleimern fragen und auf unnötige Plastiktüten verzichten! Man beachte aber auch den Stichpunkt „Kritik“ in diesem Kapitel.

∎Politik: Im Gegensatz zur Zeit unter Suharto herrscht heute weitgehende Pressefreiheit und es wird ausgiebig und erstaunlich streitlustig über Politik diskutiert, ob in der TV-Talkshow, auf Facebook und Twitter oder am warung (Imbißstand) im Armenviertel. Als Gast kann es dennoch nicht schaden, sich mit seinen Meinungen zur indonesischen Politik zunächst zurückzuhalten und zuzuhören, was die indonesischen Gesprächspartner zu sagen haben. Ebenso sind Indonesier neugierig darauf, was der Westler aus seinem Land und von dessen Politik zu erzählen hat.

∎Pünktlichkeit:Jam karet, die indonesische „Gummizeit“ ist sprichwörtlich dehnbar. Das gilt nicht nur für private Absprachen, auch öffentliche Verkehrsmittel lassen sich oft Zeit und fahren auch mal einige Stunden später ab. Die endlosen Verkehrsstaus tun ihr übriges. Man tut gut, sich einen Tag vor Verabredungen und Terminen und auch noch einmal kurz vorher bestätigen zu lassen, dass es dabei bleibt und niemandem was dazwischen gekommen ist – oder auch, ob die Abfahrtszeit für die Fähre oder die Abflugzeit für das Flugzeug voraussichtlich eingehalten wird. Gerade auf den ärmeren östlichen Inseln kann es da durchaus auch „Verspätungen“ von mehreren Tagen geben! Bei geschäftlichen Terminen sollte man hingegen pünktlich sein, schon allein, weil die Geschäftspartner die westliche Pünktlichkeit kennen. Auch bei offiziellen Einladungen und Veranstaltungen sollte man nicht zu spät kommen.

∎Ramadan: Der muslimische Fastenmonat Ramadan wird heute deutlich strenger eingehalten als noch vor 20 Jahren. Tagsüber schließen die meisten Restaurants und warung. Auf Ämtern und in der Geschäftswelt läuft alles langsamer als sonst und eine Geschäftsreise in den Ramadan zu legen ist eher nicht zu empfehlen. Zu Idul Fitri, dem Fest am Ende des Ramadan, zieht es die meisten Indonesier in ihre Heimatdörfer, ein riesiger Massenexodus aus den Städten beginnt, Tickets für Flugzeuge, Bahn und Bus sind zum Teil schon Wochen im Voraus ausverkauft, die Preise explodieren. In den Tagen vor und nach Idul Fitri läuft geschäftlich und in den Behörden nichts.

∎Rauchen: Indonesien ist eines der wenigen letzten Raucherparadiese – es scheint als ob so gut wie alle männlichen Indonesier rauchen. Der schwere, süßliche Duft der typischen indonesischen kretek (Nelkenzigaretten) liegt überall in der Luft. Etwaige Verbotsschilder werden geflissentlich übersehen, es wird an allen möglichen Orten geraucht, manchmal rauchen schon kleine Kinder. Rauchende Frauen werden allerdings nicht gerne gesehen, das gilt als unmoralisch.

∎Schuhe: Vor dem Betreten eines privaten Hauses die Schuhe ausziehen! Bei offiziellen Anlässen, im Berufsleben und auf Ämtern sind geschlossene Schuhe (für Männer und Frauen) Pflicht! Für Frauen gehen je nach Anlass auch geschlossene Sandalen. Flipflops sollten nur für die private Freizeit, am Strand/Pool oder beim den kurzen Gang zum warung um die Ecke zum Einsatz kommen.

∎Souvenirs: In den Touristenzentren werden einem überall die jeweils für die Region typischen Souvenirs zu teils vollkommen überhöhten Preisen (bei oft minderwertiger Qualität) angeboten, nicht selten auch aggressiv von mobilen Straßenverkäufern. Vor größeren Anschaffungen oder vermeintlichen Schnäppchen lieber erst Preise vergleichen und neutrale Einheimische zu Rate ziehen, um ein Gefühl für einen realistischen Preis zu gewinnen.

∎Tabu: Wutausbrüche, lautstarkes Gestikulieren, Beleidigungen und verächtliche Bemerkungen zu religiösen Handlungen und Überzeugungen, Körperkontakt und Zärtlichkeiten mit dem anderen Geschlecht, etwas mit der linken Hand geben oder nehmen, mit dem Finger auf Personen zeigen – all das ist verpönt und größtenteils tabu. Als Bekenntnisse und damit zumeist auch in Gesprächen tabu sind in der indonesischen Gesellschaft Atheismus und Kommunismus, auch mit sexuellen Themen sollte man vorsichtig sein.

∎Taxi: Taxis sind in Indonesien vergleichsweise billig und in den großen Städten auch meist mit Klimaanlage ausgestattet. Man sollte allerdings darauf achten, dass das Taxameter von Anfang an eingeschaltet ist. Empfehlenswert sind die blauen Taxis der Firma Blue Bird. Vorsicht: In Jakarta kommt es immer wieder zu Überfällen auf Taxis, bei denen der Taxifahrer am Überfall beteiligt ist!

∎Toiletten: Traditionell üblich sind die Plumpsklos: ein Loch im Boden, daneben zwei Fußabdrücke, auf die man sich stellt und dann in die Hocke gehen. Danach mit dem Eimerchen oder der Kelle aus dem Wasserbassin Wasser entnehmen und sich damit säubern. Westliche Sitz-WCs gibt es in den besseren Hotels und Restaurants, aber auch hier findet man meist noch einen Wasserschlauch zum Saubermachen. Wer auf Toilettenpapier nicht verzichten kann, sollte sicherheitshalber immer etwas dabei haben. Vorsicht: Die Hocktoilette nicht mit dem Toilettenpapier verstopfen!

∎Trinkgeld: Die Sitte, Trinkgeld zu geben, kam erst mit westlichen Touristen und Geschäftsleuten nach Indonesien. Außerhalb von Touristenzentren wie Bali ist Trinkgeld bis heute unüblich. Die meisten Indonesier geben kein Trinkgeld, da Hotels und Restaurants in ihren Rechnungen noch einen „service fee“-Prozentsatz berechnen. Kein Trinkgeld zahlt man bei Preisen, die vorher ausgehandelt wurden, so bei Becak-Fahrten, oder bei festen Preisen in öffentlichen Verkehrsmitteln und kleineren warung. Bei Taxifahrten wird meist aufgerundet, viele Taxifahrer haben (angeblich) auch kein nötiges Kleingeld für das Rückgeld. So zahlt man statt 26.580 Rupiah dann 30.000 Rupiah. Bei außergewöhnlich gutem Service kann man ein Trinkgeld von mindestens 5.000 Rupiah bis maximal 50.000 Rupiah (für Fahrer oder Guides bei Tagestouren) zahlen, im Restaurant 10 Prozent, fürs Zimmermädchen im Hotel zwischen 5.000 und 10.000 Rupiah pro Tag. Achtung: Allzu hohe Summen können den Empfänger beschämen, da er sich zum Almosenempfänger degradiert sieht!

∎Vegetarier: Es gibt viele schmackhafte Gemüse-Gerichte, aber viele werden mit Garnelenpaste terasi (sprich: „trassi“) zubereitet. Manche Indonesier wissen zudem nicht, dass Vegetarier auch keinen Fisch und andere Meerestiere essen. In entlegenen Gebieten, in denen die Menschen noch nie etwas von Vegetarismus gehört haben, kann man sich bei Einladungen notfalls auch auf die „Vorschriften meines Glaubens“ (adat kepercayaan saya) berufen – denn gegen das eigene adat (ungeschriebenes Recht) sollte niemand verstoßen!

∎Verkehr: Der indonesische Verkehr ist chaotisch und erscheint Westlern zunächst ohne jegliche Verkehrsregeln abzulaufen. Autos, Busse, kaum noch verkehrstüchtige japanische Minibusse, becak (Rikschas), Mopeds und ojek (Moped-Taxis), alles drängelt, hupt und schiebt sich auf den Straßen und dazwischen überqueren Fußgänger seelenruhig die Fahrbahn. Überlandbusse werden bei dröhnender Popmusik von übernächtigten Fahrern in selbstmörderischer Raserei über Schlaglöcher und kurvige Straßen gelenkt. Indonesier vertrauen auf die schützende göttliche Hand mehr als auf die Einhaltung von Verkehrsregeln und Sicherheitsstandards – Schicksal ist Schicksal. Bevor man sich selbst ans Steuer setzt, ob im Mietwagen oder Moped, sollte man sich unbedingt verkehrsmäßig akklimatisiert haben.

Ein Land, ein Volk, eine Sprache

„Erstens: Wir, Söhne und Töchter Indonesiens,

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