Reiseberichte aus Ägypten - Heinrich Brugsch - E-Book

Reiseberichte aus Ägypten E-Book

Heinrich Brugsch

3,9

Beschreibung

Heinrich Brugsch war ein deutscher Ägyptologe und besuchte in den Jahren 1854 und 1855 zahlreiche Tempel, Grabstätten und Monumente des ägyptischen Altertums. In diesem Buch beschreibt er seine Reise und beschreibt detailliert diese Altertümer, u.a. die Pyramiden von Gizeh mit der gerade neu entdeckten Sphinx, den berühmten Tempel von Karnak, das Tal der Könige, die Inseln Philä und Konossos und vieles andere mehr. Neben den Beschreibungen der Tempel, Bauten und Inschriften schildert er auch die Arbeitsbedingungen der Archäologen und das Leben der einheimischen Bevölkerung im Ägypten dieser Zeit, das damals noch unter türkischer Herrschaft stand. Für dieses E-Book wurde die Reisebeschreibung von Heinrich Brugsch durch zahlreiche detaillierte und farbige Zeichnungen des deutschen Ägyptologen Karl Richard Lepsius ergänzt, der einige Jahre vor Brugsch viele der von Brugsch beschriebenen Altertümer besuchte und zeichnerisch festhielt. Sie geben über die Beschreibung hinaus ein Bild vom Zustand der Denkmäler am Beginn der Erforschung des alten Ägyptens.

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Heinrich Brugsch
Reiseberichte aus Ägypten
Geschrieben während einer
in den Jahren 1853 und 1854 unternommenen

2. E-Book-Auflage, Mai 2014

www.mach-mir-ein-ebook.de, Hamburg

ISBN: 978-3-944309-13-2

Originalausgabe: F. A. Brockhaus, 1855

Cover: Karl Richard Lepsius: Innere Ansicht der Halle von Karnak, 1849

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Schriften: »Charis SIL« von SIL International, diese Schriftart ist unter der Open Font License verfügbar. »DejaVu Sans« von Bitstream, diese Schriftart ist unter der DejaVu Fonts License v1.00 verfügbar.

Inhalt
Vorwort
In der Libyschen Wüste bei Abusir, März 1853
Reise von Berlin nach Alexandria
Alexandria
Die Natronseen und das Kloster der heiligen Jungfrau der Syrer
Kairo
Kairo, im Mai 1853
Die Pyramiden von Gizeh
Die Steinbrüche von Tura und Massarah
Heliopolis
Die koptischen und armenischen Christen in Ägypten
Kairo, im Juli 1853
Ein Chamsin
Die Ruinen des alten Memphis
Im Hafen der Stadt Siut, 28. September 1853
Von Kairo bis Beni-Hassan
Die Grabkapelle Amenemhes
Das Grab des Nehera-si-num-hatep
Karnak, im Tempel der Göttin Ape, 15. November 1853
Von Beni-Hassan nach Siut
Von Siut nach Abydos
Abydos
Von Abydos nach Tentyra
Von Tentyra nach Theben
Karnak, im November 1853
Auf der Barke, während der Fahrt von Karnak nach Philae
Der große Amonstempel von Karnak
Der Vorhof
Der Tempel Ramses III
Die Halle der Bubastiten-Könige
Der zweite Pylon
Der hypostile Saal Seti I. und Ramses II.
Die Kriege Seti I.
Die Kriege Ramses II.
Die Mittelgruppe des großen Amontempels
Die dritte Gruppe des Amontempels
Der erste Pylon
Der zweite südliche Pylon
Die Südwände des Pylonen
Der dritte südliche Pylon
Der vierte Pylon des Königs Horus
Die südlichen Monumente
Die Monumente im Norden des großen Amontempels
Karnak, den 13. November 1853
Die Ruinen von Hedamût
Karnak, Fragment aus meinem Tagebuch, Oktober
Insel Philä, 13. Dezember 1853
Die Ruinen von Hermonthis
Ankunft in Esne, der Tempel daselbst
Das Grab des Schiffsführers Ahmes
Das Grab des Nomarchen von Eleithyia Pheri
Die Ruinen von Edfu
Die Ruinen von Silsilis
Monumentale Überreste auf der Insel Philä
Die Katarakteninseln Bigeh, Konosso und Seheil
Die Ruinen von Ombos
Qurnah, im Januar 1854
Der Tempel von Qurnah
Das Memnonium Ramses II.
Die Memnons-Kolosse
Medinet Abu.
Der Tempel der Thutmes
Palast Ramses III.
Der Tempel Ramses III.
Ptolemäertempel von Der el medîneh
Die Felseninschriften auf dem Wege zu den Gräbern der Königinnen
Die Gräber der Königinnen, bibân el hági Hhámed oder bibân e’ sultanât
Auf der Rückfahrt nach Kairo. Ende Januar 1854
Der el báchri
Die Gräber der thebanischen Nekropolis
Biban el molûk
Kairo, im April 1854
Auf dem Lloyd - Dampfer „Bombay“. 20. April 1854
Seiner Majestät
dem König Friedrich Wilhelm IV.
von Preussen,
dem grossmütigen, erleuchteten Beförderer aller wissenschaftlichen und künstlerischen Bestrebungen,

Vorwort

Auf den Befehl Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, welchem die teilnahmsvolle und wärmste Befürwortung Alexander von Humboldts vorangegangen war, unternahm der Verfasser des vorliegenden Buches in den Jahren 1853 und 1854 eine Reise nach Ägypten, mit der Aufgabe, die altägyptischen Inschriften in den noch erhaltenen Gräbern und Tempeln des Niltales zu studieren und zu sammeln, um durch geeignete Publikationen den archäologischen Untersuchungen auf diesem Felde ein weiteres Material zu gewähren. Inwieweit dieses angestrebte Ziel erreicht und hierdurch dem Allerhöchsten Vertrauen entsprochen worden ist, davon werden zwei in kurzem erscheinende Werke die gültigsten Zeugnisse liefern. Das eine, bereits angekündigte, wird unter dem Titel: „Monumens de l’Egypte. Décrits, commentés et reproduits par le Dr. Henri Brugsch pendant le séjour qu’il a fait dans ce pays en 1855 et 1854, par ordre de Sa Majesté le Roi de Prusse“ (Berlin, Carl David), das andere unter dem Titel: „Grammaire démotique“ (Berlin, Dümmlersche Buchhandlung), erscheinen und den Fachgelehrten und Kennern der altägyptischen Literatur die Gelegenheit bieten, die Leistungen des Verfassers in unparteiischer Weise zu beurteilen.

Zu gleicher Zeit aber lag es ihm am Herzen, auch dem Nichtgelehrten auf dem von Wenigen nur bebauten Felde der ägyptischen Altertumsforschung durch eine allgemein verständliche Mitteilung, soviel seine Kräfte und Fähigkeiten es gestatteten, getreue Kunde zu geben von jenen Zeiten, für welche die Geschichte bereits das Gedächtnis verloren zu haben scheint. Der Verfasser wollte eine Reisebeschreibung liefern, in welcher das Ziel seiner Wanderungen nicht das jetzige Ägypten und das dorthin versetzte Arabertum, sondern das alte, monumentale Niltal war.

Das vorliegende Buch enthält somit nicht eine Geschichte eigener Erlebnisse während der Wanderung in jenem Lande, — und was hätte der Verfasser anderes erleben sollen, als das, was nicht alle Reisenden dort erleben, viele bereits beschrieben haben, andere noch beschreiben werden, und vielleicht besser, als es der Autor im Stande gewesen wäre? — sondern die ruhige Schilderung eines Gelehrten, der von Eifer für seine Wissenschaft erfüllt, die Monumente auf beiden Seiten des langen Niltales freudig durchwanderte und seine Festtage vor jedem Denkmal fand, welches ihm neue, lehrreiche Bilder und Inschriften darbot. In solchen Stimmungen sind gewöhnlich jene Berichte niedergeschrieben, die von Zeit zu Zeit nach Berlin wanderten und aus welchen zum größten Teil das vorliegende Buch zusammengesetzt ist. Hier und da ist die Redaktion in entsprechender Weise geändert worden, sonst aber der Text derselbe geblieben, wie er, angesichts der Denkmäler, auf der Nilbarke oder unter dem Zelte oder im Schatten der Monumente abgefasst wurde.

Das glückliche Ergebnis seiner Reise verdankt der Verfasser hauptsächlich dem mächtigen und glorreichen Namen, unter dessen Auspizien dieselbe angestellt worden war, sodann dem sehr günstigen Zeitpunkt, welcher für das Studium der Denkmäler gewählt war (es werden hier hervorgehoben: die Entdeckung des Serapeums durch Herrn Mariette, die Nachgrabungen auf Kosten des Vizekönigs Hoheit Abbas Pascha in Oberägypten, die Entdeckung der Ruinen und Grabstätten der Stadt Athribis bei dem Dorfe Benha-el-assel im Delta), und endlich den vielfachen Unterstützungen aller Gönner und Freunde, die sich des wandernden Gelehrten in jeder Beziehung annahmen, ihn durch Rat und Tat unterstützten und so manche äußerliche Unbequemlichkeit einer Reise im Orient gern erleichtern halfen. Die freundliche Aufnahme und der wirksame und kräftige Beistand, welcher dem Verfasser im Hause des königlich preußischen Kammerherrn und Generalkonsuls für Ägypten und Syrien, Herrn Baron von Pentz zu Teil ward, und die große, aufopfernde Bereitwilligkeit, mit welcher der Verweser des Königlich preußischen Konsulats in Alexandria, Herr Bauerhorst, den Reisezwecken in jeder Beziehung behilflich war, verdienen — und zur Ehre des Vaterlandes darf es ausgesprochen werden — keinen geringen Dank.

Der Verfasser führt die Namen der in Ägypten bereits einheimisch gewordenen Herren Linant Bey, Hekekyan Bey, Prof. von Kremer, Rev. Dr. Lieder, Dr. Schiedehaus, Dr. Schreiber, Dr. Pfund, Harris hier an, um ein schwaches Zeichen seiner Erkenntlichkeit für so manche belehrende Mitteilung als Erinnerung hier auszudrücken. Teuer wird ihm das Andenken seiner lieben Freunde, des Herrn Mariette, des glücklichen Entdeckers der Apisgräber bei Memphis, und des Dr. Bilharz in Kairo bleiben, mit denen er, im gegenseitigen Austausch wissenschaftlicher Beobachtungen, so manche Stunde angenehm und lehrreich im Serapeum bei Saqara und in Kairo zugebracht hat.

Und so wird das Buch in die Welt gesendet mit dem innigen Wunsch, dass es belehrend und anregend wirken möge, dass es dazu beitrage, richtige Ansichten vom ägyptischen Altertum und seinen inschriftlichen Quellen zu verbreiten und dass es endlich dem Reisenden auf dem Nil ein treuer Begleiter auf seinen Ausflügen sein möge.

Berlin, im Dezember 1854

Heinrich Brugsch

In der Libyschen Wüste bei Abusir, März 1853

Reise von Berlin nach Alexandria

Ich verließ Berlin in Begleitung des geliebten Vaters am 4. Januar. Unsere Reise auf der Eisenbahn über Dresden, Prag und Wien nach Triest ging ununterbrochen und glücklich von statten. Trotz der vorgerückten Winterszeit war die Luft mild und das Wetter heiter. In azurblauem Nebel gehüllt, aus dem hier und da ein Baum oder ein Gebüsch mit Reif überzogen gespensterhaft hervorlugte, passierten wir von Glognitz aus mit der Post den Sömmering. Auf der Spitze desselben durchbrach der heiterste Sonnenstrahl das Nebelmeer und ein blauer, fast sommerlicher Himmel wölbte seinen Dom über unsere Häupter. Die Temperatur auf dem Kamm des Gebirges in der Sonne betrug 0°C, im Schatten −3,1°C. Reißend schnell ging die Post bis Märzzuschlag hinab, um uns von neuem der Eisenbahn zu übergeben, deren letzte Station vor Triest die Stadt Laibach ist. Der Weg zeigte uns die reizendsten Gebirgslandschaften. Bald lag auch Adelsberg mit seiner weltberühmten Grotte vor unsern Augen; kahle, von aller Vegetation entblößte Bergköpfe bilden den Charakter dieser Gegend. Aber auch da noch hat der Mensch seine Wohnungen gebaut! Die Straße ist hier ungemein belebt von Wagen, die mit Zugtieren, meist Ochsen, bespannt, Fässer und Ballen über den Berg spedieren. Weht die Borra, so wird der Weg gefährlich. Oft wird dieser Wind, der den Busen und Hafen von Triest unsicherer als die hohe See macht, so stark, dass der Fuhrmann seinen Wagen auf der Bergstraße im Stich lässt, seine Tiere besteigt und eilends im nächsten Dorf oder in der nächsten Hütte eine Zuflucht sucht. Mit gewaltigem Sturm und Schneegestöber umbraust er die Post, die gänzlich zurückbleibt oder doch mit großen Stangen von der Seite gestützt werden muss, um nicht in den Abgrund zu sinken. Eiligst schaufeln maskierte Gebirgsbewohner den Schnee vor den Füssen der Pferde hinweg und nicht selten fordert die riesige Windsbraut ihr Opfer. Der Abend des 7. Januar sah uns auf der Höhe vor Triest. Unvergesslich wird uns der überraschende Anblick bleiben, der sich in wunderbarer Schönheit unsern Augen darbot. Wie ein leuchtender Stern, der tausend und abertausend Funken sprüht, so lag tief unter uns Triest in dem dichten Nebelschleier des Meeres gehüllt; bald verschwand die Stadt den Blicken, bald zeigte sie sich wieder, je nachdem die Windung der Straße die Aussicht öffnete oder verschloss. Vor dem Hotel, das wir bewohnten, lag der Molo, von einem Wald von Schiffen aller Nationalitäten umgeben; dahinter das Meer bis zum fernsten Horizonte, rechts das Kastell Duino und die nordwestlich sich erstreckende, lange Bergkette, welche mit Landhäusern fast übersät ist. Sie bildet die rechte Seite des Busens von Triest. Die linke Seite des Hafens wird von einer mit Kapellen und Landhäusern gekrönten Höhe eingeschlossen, unter denen die Villen Murat und Necker die historisch denkwürdigen sind.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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