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Jeder fünfte Deutsche leidet unter Reizdarmbeschwerden. Vielleicht auch Sie? Dieses Buch verspricht Linderung bei Durchfall oder Verstopfungen, Blähungen und Schmerzen. Der Internist und Ernährungsmediziner Dr. Matthias Robert beschreibt, was sich hinter dem Reizdarmsyndrom verbirgt, welche so gar nicht reizenden Symptome es mit sich bringt und welche Untersuchungen Ihr Arzt bei Ihnen durchführt, um die Diagnose stellen und andere Erkrankungen ausschließen zu können. Er erklärt, wie das komplexe Organ Darm funktioniert, wie eng Bauch und Hirn verbunden sind und warum deshalb Psyche und Stress eine so große Rolle beim Reizdarmsyndrom spielen. Vor allem aber setzt er sich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Therapie auseinander und stellt eine ganze Reihe von Möglichkeiten vor, wie Sie Ihre Beschwerden lindern können: Ernährungsumstellung und Entspannung, Medikamente und alternative Heilmethoden. Damit endlich Ruhe in Ihrem Bauch einkehrt.
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Seitenzahl: 432
Veröffentlichungsjahr: 2020
Reizdarmbeschwerden lindern für Dummies
In Kapitel 8 geht es unter anderem um die Beschwerden, die der Arzt immer schon gerne von Ihnen hören wollte. Da macht es Sinn Ordnung in die von Ihnen geklagten Beschwerden zu bringen, damit Sie in der Aufregung nichts vergessen und der Arzt möglichst alle Informationen erhält, die für das weitere Vorgehen wichtig sind. Neben dem Beginn Ihrer Symptome und bisher durchgeführter Behandlungen ist es hilfreich einen Fragebogen wie den folgenden auszufüllen.
Reizdarmbeschwerden lindern für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Auflage 2020
© 2020 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autor und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: © Piotr Marcinski / adobe.stock.comKorrektur: Johanna Rupp, Walldorf
Print ISBN: 978-3-527-71604-3ePub ISBN: 978-3-527-82216-4
Dr. med. Matthias Robert absolvierte das Studium der Medizin in Rumänien, USA, Schottland und Berlin. Die fachärztliche Ausbildung in Düsseldorf und Berlin. Als Internist und Ernährungsmediziner ist er in Berlin in eigener Praxis (Akademische Lehrpraxis der Charité) niedergelassen. Zusätzlich hat er eine Ausbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin und chinesischer Arzneimitteltherapie. Seine Leidenschaft gilt aber der Diagnostik und Behandlung der Nahrungsmittelunverträglichkeiten und des Reizdarms. Er hält gelegentlich Vorträge, äußert sich ab und an im Fernsehen und Radio zu diesen Themen und hat auch ein Buch sowie Artikel über Nahrungsmittelunverträglichkeiten geschrieben.
Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Hubert Mönnikes absolvierte die Studiengänge Medizin und Psychologie. Er arbeitete, forschte und lehrte an Universitäten in Marburg, Los Angeles (UCLA) und Berlin (Charité). Für seine Arbeit auf den Gebieten Neurogastroenterologie und »Brain-Gut«-Interaktion erhielt er wissenschaftliche Auszeichnungen. Sein besonderes Interesse gilt Patienten mit Funktionserkrankungen der Verdauungsorgane, wie Reizmagen und Reizdarm. Er ist Mitautor entsprechender Leitlinien und Ansprechpartner von Patientenorganisationen. Der Internist, Gastroenterologe, Diabetologe und Psychotherapeut ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Martin Luther Krankenhaus, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité in Berlin.
Cover
Über den Autor
Über den Fachkorrektor
Einleitung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Was Sie nicht lesen müssen
Törichte Annahmen über den Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Was man zunächst wissen sollte
Kapitel 1: Was der Reizdarm ist – und was nicht
Alles andere als reizend – Die Beschwerden
Vier Typen von Reizdarm
Die Suche nach den Ursachen
Wie sich der Reizdarm auf die Seele auswirkt
Warum es wichtig ist, einen Arzt aufzusuchen
Kapitel 2: Möglichkeiten, Reizdarmbeschwerden zu lindern
Reizdarm weg in 28 Tagen! Nein? Schade
Die Erkrankung verstehen
Die Therapiemöglichkeiten – Die Qual der Wahl
Leben mit Reizdarm
Teil II: Was man wissen sollte
Kapitel 3: Der Darm – unendliche Weiten
Was oben reinkommt, muss unten wieder raus
Der Dünndarm: Dünn, aber dick im Geschäft
Der Blinddarm: Grenzübergang und Blindgänger
Der Dickdarm: Dick, aber nicht doof
Mast- oder Enddarm
Kapitel 4: Die Bakterien – WG des Menschen
Unsere Mitbewohner
Aller Anfang ist keimfrei
»Gute« und »böse« Bakterien: Eine Frage des Charakters
Sagen Sie mir, was Sie essen, dann sag ich Ihnen, was in Ihnen lebt
Wie Darmbakterien unsere Gesundheit verteidigen
Kapitel 5: Das Bauchhirn – Der Darm denkt mit
Das enterische Nervensystem
Der Darm als Sensibelchen
Die Darmflora und ihre Wirkung auf die Psyche
Wie die Kommunikation zwischen Hirn und Darm abläuft
Kapitel 6: Alles nur Kopfsache? Wie Stress Psyche und Darm beeinflusst
Kämpfe oder flieh – Stress ist überlebenswichtig
Der Stress beginnt im Kopf
Reizdarm ist nicht gleich Reizdarm
Kapitel 7: Warum wir essen
Makronährstoffe – Die großen Drei
Mikronährstoffe und die üblichen Verdächtigen
Gesunde Ernährung
Teil III: Auf zum Arzt
Kapitel 8: Der Besuch beim Arzt
Wann Sie den Arzt aufsuchen sollten
Wie Sie den richtigen Arzt für sich finden
Anamnese: Das erste Gespräch
Machen Sie sich frei: Untersuchung von Kopf bis Fuß
Wie es weitergeht
Kapitel 9: Wovon der Reizdarm abzugrenzen ist
Auf Spurensuche: Symptome
Wenn es am Essen liegt
Die Milch macht's: Die Laktoseintoleranz
Süße Früchte, bittere Fruchtzuckerunverträglichkeit
Sorbit – Der künstliche Süßstoff
Invasion aus dem Dickdarm – Die bakterielle Fehlbesiedlung
Gluten – Im Zweifel gegen den Angeklagten
Histaminintoleranz – die falsche Allergie
Die fiesen Geschwister: Crohn und Colitis ulcerosa
Woran es noch liegen könnte
Kapitel 10: Das Ziel anvisieren – diagnostische Verfahren
Jetzt geht es um die Wurst: Was Sie über Ihren Kot wissen sollten
Die Darmflora: Bakterielle Zusammensetzung im Darm
Blutwerte untersuchen: Der ganz besondere Lebenssaft
Wasserstoff-Atemtests: Laktose- und Fruktoseunverträglichkeit prüfen
Endoskopie, Ultraschall und Co.: Der Arzt macht sich ein Bild
Teil IV: Die Behandlung
Kapitel 11: Die Behandlung mit Medikamenten
Medikamente zur Behandlung der Verdauungsbeschwerden
Keine Therapie von der Stange
Kapitel 12: Die richtige Ernährung bei Reizdarm
Ernährungstagebuch: Individuelle Verträglichkeit ermitteln
Dinge, die den Darm reizen können
Dinge, die dem Darm gut tun
Leichte Vollkost: Aller Anfang ist voll leicht
Low-FODMAP-Diät – Der letzte Schrei
Das Joghurt lebt – Die Probiotika
Schritt für Schritt Reizdarmbeschwerden über Ernährung lindern
Kapitel 13: Der Darm auf der Couch
Das Leben ist kompliziert: Mikro- und Makrostress
Wie sich Stress auf die Gesundheit auswirkt
Reizdarm und Stress
Stress lass nach
Mit der richtigen Technik entspannen
Schluss mit lustig – professionelle therapeutische Hilfe suchen
Vom Jammern und Wehklagen
Kapitel 14: Auf der Suche nach einer Alternative I
Die »sanfte« Medizin unter der Lupe
Schul- versus Alternativmedizin
Beim Alternativmediziner oder Heilpraktiker im Sprechzimmer
Die Hitparade der beliebtesten Alternativen
Kapitel 15: Auf der Suche nach einer Alternative II
Typisch deutsch: Die Homöopathie
Für Männer und Frauen – mit Schüßler-Salzen leicht verdauen
Typisch englisch: Die Bach-Blütentherapie
Von spitzen Nadeln und Tees: Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
Biofeedback – den Schließmuskel entspannen
Bioresonanz – Wenn das Energiefeld schwingt
Kinesiologie – Frag den Muskel
Typisch amerikanisch – Die Osteopathie
Orthomolekulare Medizin – Das Rad neu erfinden
Sauer macht lustig: Die Säure-Basen-Diät
Teil V: Leben und arbeiten mit Reizdarm
Kapitel 16: Leben mit Reizdarm
Kritische Situationen bewältigen
Vom Winde verweht – Wie Sie die Gerüche überdecken
Die Haut leidet mit – die richtige Hautpflege
Mit Familie und Freunden über Ihr Problem reden
Der Reizdarm und Partnerschaft: Beziehung zu dritt
Eine Kur beantragen
Kapitel 17: Arbeiten mit Reizdarm
Toilettenzeit ist Arbeitszeit
Richtig in den Tag starten
Unfallfrei pendeln
Vorgesetzte und Kollegen informieren
Teil VI: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 18: Zehn Hausmittel bei Reizdarmbeschwerden
Bauchmassage
Bittermittel (pflanzliche)
Blaubeersaft
Brottrunk
Fermentierte Lebensmittel
Kräutertees
Kräuter in Speisen
Trockenpflaumen
Wasser trinken
Wärme
Kapitel 19: Zehn Reizdarmauslöser und wie Sie sie vermeiden
Verzichten Sie auf Alkohol
Nehmen Sie Antibiotika nur, wenn es wirklich notwendig ist
Vermeiden Sie unregelmäßiges Essen
Nehmen Sie Ballaststoffe zu sich
Verzichten Sie auf fettiges Essen
Streichen Sie Nahrungsmittel von Ihrem Speiseplan, die Ihnen nicht gut tun
Meiden Sie Personen, die Ihnen nicht gut tun
Vermeiden Sie schlaflose Nächte
Gehen Sie stressigen Situationen aus dem Weg
Beschäftigen Sie sich nicht zu viel mit dem Reizdarmsyndrom
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 4
Tabelle 4.1: Zusammensetzung der Darmflora je nach Ernährung
Kapitel 5
Tabelle 5.1: Darmhormone
Kapitel 6
Tabelle 6.1: Merkmale von positivem und negativem Stress
Kapitel 7
Tabelle 7.1: Einfach, zweifach, mehrfach …
Tabelle 7.2: Ballaststoffe im Überblick
Tabelle 7.3: Fettsäuren: gesättigt, ungesättigt, mehrfach ungesättigt
Tabelle 7.4: Prozentuale Anteile von gesättigten, ungesättigten und mehrfach unge...
Tabelle 7.5: Mikronährstoffe im Überblick (Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ern...
Tabelle 7.6: Was die Lebensmittelzusatzstoffe bewirken
Tabelle 7.7: Ernährung früher und heute
Tabelle 7.8: Zwölf Regeln für gesunde Ernährung
Tabelle 7.9: Der Body-Mass-Index (BMI)
Kapitel 8
Tabelle 8.1: Inhalte der Anamnese
Tabelle 8.2: Organe, ihre Befunde und deren Ursache
Kapitel 9
Tabelle 9.1: Beschwerden und worauf sie hinweisen
Tabelle 9.2: Häufigkeit der angeborenen Laktoseintoleranz weltweit
Tabelle 9.3: Fruchtzuckergehalt einiger Obstsorten
Tabelle 9.4: Bakterielle Fehlbesiedlung: Ursachen und Folge
Tabelle 9.5: Nahrungsmittel, die Gluten enthalten
Tabelle 9.6: EU-Verordnung für glutenfreie Lebensmittel (seit 2012)
Tabelle 9.7: Abgrenzung Zöliakie versus Weizensensitivität
Tabelle 9.8: Histamin in Lebensmitteln
Tabelle 9.9: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Kapitel 10
Tabelle 10.1: Darmbakterien im Überblick
Tabelle 10.2: Blutwerte, ihr Normbereich und was sie aussagen
Kapitel 11
Tabelle 11.1: Medikamente, ihre Einteilung nach Evidenzgrad und Empfehlung
Tabelle 11.2: Stufentherapie zur Linderung Ihrer Beschwerden
Kapitel 12
Tabelle 12.1: Ein Ernährungstagebuch
Tabelle 12.2: Der Fruktangehalt ausgewählter Lebensmittel
Tabelle 12.3: Lebensmittel nach hohem und geringem FODMAP-Gehalt sortiert
Tabelle 12.4: Schritt für Schritt zur Low-FODMAP Diät
Tabelle 12.5: Probiotika in unterschiedlichen Formen
Tabelle 12.6: Bei welchen Beschwerden hilft welcher Probiotika-Stamm? (Quelle: S3...
Tabelle 12.7: Reizdarmbeschwerden Schritt für Schritt über Ernährung lindern
Kapitel 13
Tabelle 13.1: Die Stress-Skala nach Holmes und Rahe
Kapitel 3
Abbildung 3.1: Der Darm und seine Abschnitte
Abbildung 3.2: Darmkontraktionen im Überblick
Abbildung 3.3: Aufnahme von Nährstoffen aus dem Dünndarm
Kapitel 6
Abbildung 6.1: Das Gehirn und seine Hauptbestandteile
Abbildung 6.2: Der Hypothalamus
Abbildung 6.3: Zwei Wege der Stressreaktion
Kapitel 10
Abbildung 10.1: Die Bristol-Stuhlformen-Skala
Cover
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Das Leben mit einem Reizdarm ist ziemlich anstrengend. Und nervig ist es auch. Und schmerzhaft. Die Beschwerden treten genau in den Situationen auf, wenn Sie es am wenigsten gebrauchen können. Beim ersten Date, bei einem schönen Abendessen mit der Familie, während eines Ausflugs, bei der Arbeit … Sie wissen, wovon ich schreibe.
Ihre Umwelt reagiert auch nicht mit besonderer Anteilnahme. Sie können das in den Blicken sehen. Wie sie Sie irritiert angucken. »Was der nun schon wieder hat«, werden sie denken, »rennt doch schon die ganze Zeit auf die Toilette.« So richtig wissen Sie auch nicht weiter, Ihr Arzt scheint Ihnen nicht helfen zu können und ob diese ganzen Tests, von denen Ihre Facebookgruppe erzählt, wirklich gut sind? Teuer auf jeden Fall! Aber jetzt halten Sie dieses Buch in Ihren Händen und blättern es interessiert durch. Klingt nicht schlecht, was der Typ hier so schreibt, oder? Eben. Und jetzt setzen Sie sich mal bequem hin und erfahren Sie, was Sie alles tun können, damit es Ihnen bald wieder besser geht!
Reizdarmbeschwerden lindern für Dummies richtet sich nicht an Ärzte, soll also kein Fachbuch sein. Das bedeutet, Sie müssen nicht Medizin studiert haben oder sonst »vom Fach« sein, um dieses Buch zu verstehen. Trotzdem geht dieses Buch ziemlich ins Detail. Und das ist auch gut so. Denn es gibt viel zu viele »Ratgeber«, die Ihnen viel versprechen. »Reizdarm heilen», »So machen Darmbakterien Sie wieder gesund«, »Mit Probiotika zum Glück« und so weiter. Das ist alles Unsinn. Alle Bücher zu dem Thema, die mir in die Hände gefallen sind, haben eines gemeinsam: Viel heiße Luft. Sehr viel Verallgemeinerungen, nichts wird klar benannt, das meiste sind nebulöse Formulierungen wie »Essen Sie mehr Ballaststoffe, das freut die Bakterien.« Damit kann man nichts anfangen. Wer sich mit dem Reizdarm ernsthaft beschäftigt, der muss die Einzelheiten wissen, möglichst genau. Dieses Buch hat den Anspruch, einen umfangreichen Überblick über Grundlagen, Diagnostik und Therapie des Reizdarms zu liefern. Und möglichst genau. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das ist kein leichtes Unterfangen. Ähnlich dem Versuch, den Inhalt der Bibel auf eine Karteikarte zu schreiben. Aber lesen Sie das Buch und Sie werden Ihr Krankheitsbild viel besser verstehen. Und vor allem entspannter mit Ihrem Problem umgehen können, weil Sie genau wissen, was Ihnen hilft und was nicht.
Und weil nicht jeder alles weiß, habe ich dieses Buch nach Fertigstellung von Prof. Dr. Hubert Mönnikes, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin des Martin-Luther-Krankenhauses in Berlin, kritisch gegenlesen lassen, damit Sie wirklich sicher sein können, dass dieses Buch up to date ist. Er ist einer der führenden Experten auf dem Gebiet des Reizdarms und der Neurogastroenterologie. Und wenn jemand etwas zu diesem Thema weiß, dann er. Und der psychologischen Psychotherapeutin Alisa Goldmann, ebenfalls in Berlin tätig, danke ich für die Durchsicht des Kapitels 13: »Der Darm auf der Couch«.
Eigentlich gibt es gar nicht so viel, was Sie darüber wissen müssen. Ab und zu ist etwas kursiv geschrieben, aber das ist auch schon fast alles. Vor allem Namen von Personen, bestimmte Fachausdrücke, hier und da der Name einer Fachzeitschrift, der ich eine Information entnommen habe und hier in diesem Buch wiedergebe. Internetadressen sind in Schreibmaschinenschrift gedruckt. Das sieht besser aus.
Klar wäre es schön, wenn Sie das ganze Buch lesen. Ich habe mich wirklich sehr bemüht so viel Information wie möglich in das Buch zu packen. Bestimmt habe ich trotzdem irgendwas vergessen. Sehen Sie es mir bitte nach! Das Schöne ist, Sie können auch selektiv lesen. Heißt, Sie überspringen die Kapitel, von denen Sie glauben, sie bringen Sie nicht weiter. Ich würde Ihnen so ein Vorgehen aber nicht empfehlen. Nicht nur, weil ich davon überzeugt bin, dass alle Kapitel – vor allem die Grundlagen – wichtig für das Gesamtverständnis sind. Auch weil ich tatsächlich der Meinung bin, dass Sie in den verschiedenen Kapiteln Dinge finden, die Ihnen helfen werden. Irgendein kleines, verstecktes Juwel, das Ihnen den Blick auf bisher Unverstandenes eröffnet. Trotzdem können Sie zunächst über die Therapie des Reizdarms lesen, wenn Ihnen danach ist. Oder, wenn Sie besonders die Ernährung interessiert, sich das entsprechende Kapitel zu Gemüte führen.
Dieses »für Dummies« im Titel ist schon ein wenig irreführend. Auf jeden Fall ist es ein Understatement. Als ob Sie so einfach gestrickt wären. Auch wenn Sie kein Profi sind, muss ich davon ausgehen, dass Sie sich in diesem Thema ein bisschen auskennen. Vielleicht sogar etwas mehr. Und Sie denken sich, dass es ja nichts schaden könnte, etwas mehr zu wissen. Zumal, wenn Sie unter Reizdarmbeschwerden leiden.
Sie haben vermutlich schon mit Ihrer Ernährung experimentiert, Medikamente ausprobiert, Ihren Darm saniert und es mit Yoga versucht.
Vielleicht sind Sie Mitglied in einer Facebookgruppe und tauschen sich bereits morgens nach dem Aufstehen über Ihre Beschwerden und Erfahrungen aus.
Sie haben schon viele Informationen hier und da aufgeschnappt, aber irgendwie fehlt Ihnen der Überblick, weil es ein so unglaublich komplexes Thema ist.
Und weil Ihnen auch Ihr Arzt nicht so richtig helfen konnte, versuchen Sie es jetzt mit diesem gar nicht so dünnen Buch mit dem vielversprechenden Titel. Stimmt's? Prima, alles richtig gemacht!
Oder Sie selbst haben gar keine Probleme mit dem Darm, aber eventuell Ihr Partner oder Familienangehörige und Sie möchten sich einbringen und ihn oder sie besser verstehen. Auch in solch einem Fall kann Ihnen dieses Buch helfen.
Für den schnellen Überblick über den Inhalt dieses Buches – oder falls Sie doch zunächst an einem bestimmten Thema besonderes Interesse haben – hier alle Teile von Reizdarmbeschwerden lindern für Dummies kurz zusammengefasst.
Was ein Reizdarm ist und was nicht, darüber existieren unterschiedliche Ansichten. Zumindest unter den Betroffenen. Aus Sicht der Experten weist der Reizdarm jedoch einige Besonderheiten auf, die eine deutlichere Definition des Reizdarmsyndroms – entsprechend den im Vordergrund stehenden Beschwerden – ermöglichen. Hier finden Sie auch eine kurze Übersicht über die möglichen Ursachen und Mechanismen, die dem Reizdarm zugrunde liegen. Die Details liefert dann Teil II des Buches. Außerdem beschäftigt sich Teil I mit der Frage, warum Sie im Falle des Reizdarms eher eine Linderung Ihrer Beschwerden erwarten dürfen und weniger eine vollständige Heilung. Und welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, so eine Beschwerdelinderung zu erreichen.
In diesem Kapitel finden Sie die Grundlagen. Und das macht absolut Sinn. Denn der Darm ist ein unglaublich komplexes Organ. Was oben reinkommt, muss unten wieder raus. Aber so einfach ist es nicht. Denn auf dem Weg von oben nach unten passiert eine ganze Menge. Nahrungsbestandteile werden aufgenommen oder durch Bakterien verstoffwechselt. Apropos Bakterien. Unsere Mitbewohner haben dabei ein entscheidendes Wörtchen mitzureden. Fühlen sich Ihre Bakterien wohl, dann Sie auch. Und umgekehrt. Sind die Bakterien irgendwie »verstimmt«, dann sind Sie es auch. Ach ja, und Ihr Gehirn und die Dinge, die es beeinflussen, kommen in dem ersten Teil auch nicht zu kurz. Und schließlich erfahren Sie, welche Rolle die Ernährung spielt. Und was ein Reizdarm überhaupt ist, da gibt es einige Missverständnisse. Zu guter Letzt lernen Sie etwas darüber, wie alles zusammenhängt. Dieser zweite Teil bildet die so wichtige Grundlage für alles, was in den sich anschließenden Teilen und Kapiteln folgt.
Auch dieser Teil macht total Sinn, damit Sie gemeinsam mit dem Arzt Ihres Vertrauens das weitere Vorgehen besprechen können. Sie erfahren, was alles untersucht werden kann und wie Sie hilfreiche Untersuchungen von nicht so hilfreichen unterscheiden können. Es soll Ihnen auch die Angst vor dem Arztbesuch nehmen, denn wenn Sie mehr über die Erkrankung und über die Möglichkeiten der Diagnostik wissen, dann werden Sie vom passiven Patienten zu einem aktiven Partner für Ihren Arzt. Ein sehr wichtiges Kapitel in diesem dritten Teil ist das über die Krankheitsbilder, die dem Reizdarmsyndrom ähnlich sind – weil bei denen natürlich auch Verdauungsprobleme auftreten können. Und wie man diese vom Reizdarm unterscheidet.
Nachdem die Diagnose Reizdarmsyndrom steht, geht es nun ans Eingemachte. Soll heißen, in diesem vierten Teil können Sie lesen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle, entweder über kleine Änderungen Ihres täglichen Speiseplans oder eine spezielle »Reizdarmkost«, die besser mithilfe einer professionellen Ernährungsberatung durchgeführt werden sollte. Aber auch die Beeinflussung Ihrer Psyche oder Ihres Stresslevels kann über verschiedene Techniken möglich sein. Teilweise können Sie da alleine etwas tun, oder Sie nehmen Hilfe in Anspruch. Dann beschäftigt sich das Kapitel ausführlich mit den medikamentösen Möglichkeiten, denn da gibt es einige. Pflanzliche oder chemische. Nicht alle wirken gleich gut, manchmal ist eine Kombination verschiedener Medikamente vorteilhaft. Und die alternativmedizinischen Behandlungsmethoden werden ebenfalls beschrieben. Kritisch bewertet werden sowohl schul- als auch alternativmedizinische Therapieverfahren, damit Sie wirklich eine Hilfestellung für das weitere Vorgehen bekommen.
Egal, ob Sie an einer milderen Form des Reizdarmsyndroms leiden oder von diesem sehr geplagt sind. In diesem vierten Teil geht es um die täglichen Herausforderungen, denen Sie unter Umständen ausgesetzt sind. Ob zu Hause, alleine oder mit Ihrem Partner, auf der Arbeit, im Restaurant, auf sozialen Events oder auf Reisen … der Reizdarm ist immer dabei! Wie Sie solche Situationen meistern und was Ihnen dabei hilft, können Sie in diesem Teil nachlesen.
Dieser Teil ist typisch für die für Dummies-Bücher und darf also nicht fehlen. Hier finden Sie zehn wichtige Tipps, wie Sie Auslöser für Ihre Reizdarmbeschwerden meiden können. Außerdem die zehn besten Hausmittel, die Ihnen Linderung verschaffen können. Unter www.downloads.fuer-dummies.de finden Sie auch noch ein Glossar zum Herunterladen.
Der erhobene Zeigefinger sagt schon alles! Diese Informationen sind wichtig und deshalb merken Sie sich die gut!
Wenn Sie ein Fan von Details sind, dann erfahren Sie hier spannende Einzelheiten. Wenn nicht, dann überspringen Sie diese Kästchen. Würde ich aber nicht machen.
Eine Geschichte aus dem wahren Leben, um einen vorher im Text dargestellten Sachverhalt anschaulicher darzustellen.
Wenn Sie dieses Zeichen neben einem Text sehen, dann könnte der eine nützliche Information für Sie bereithalten.
Soll das vorher im Text beschriebene noch verständlicher machen.
Dieses Symbol soll Sie besonders wachsam gegenüber Dingen machen, die Ihrer Gesundheit schaden könnten.
Sie können klassisch bei Kapitel 1 anfangen (würde ich tun), müssen es aber nicht. Aber ich glaube, es lohnt sich. Sie müssen theoretisch auch nicht alles lesen (würde ich aber), sondern vielleicht nur den Teil über die Behandlung. Sie können auch nur durch das Lesen einzelner Abschnitte wichtige Erkenntnisse gewinnen, keine Frage. Dennoch rate ich Ihnen, das Buch als Ganzes zu lesen, ich bin überzeugt, dass Sie so den größtmöglichen Nutzen haben werden. Ich habe mir schließlich auch die Mühe gemacht, dieses Buch von Anfang bis Ende zu schreiben!
Teil I
IN DIESEM TEIL …
In diesem Teil erfahren Sie, was der Reizdarm wirklich ist und welche Beschwerden im Vordergrund stehen. Außerdem bekommen Sie eine Übersicht über die dem Reizdarm zugrunde liegenden Mechanismen, die in Teil II vertieft werden. Warum Sie eher eine Linderung anstatt einer vollständigen Heilung erwarten dürfen und welche Möglichkeiten es da gibt, ist ebenfalls Thema von Teil I.
Kapitel 2
IN DIESEM KAPITEL
Reizdarm weg in 28 Tagen? Leider nein!Therapiemöglichkeiten beim ReizdarmsyndromIn diesem Kapitel erhalten Sie eine Übersicht der möglichen Therapieansätze beim Reizdarm. Sie sollen erkennen, dass es eine Reihe von Optionen gibt und Sie Ihren Beschwerden nicht hilflos ausgeliefert sind. Wichtig ist zu wissen, dass es nicht die eine oder einzige Therapie gibt, sondern dass eine Linderung der Beschwerden meist eine Kombination mehrerer Verfahren ist, sei es medikamentös, über eine Veränderung des »Lifestyle« oder Entspannungsverfahren. Sogar eine psychotherapeutische Unterstützung kann Ihnen gut tun. Und natürlich spielt die Ernährung eine große Rolle, sei es durch eine einfache Umstellung Ihrer Ernährungsgewohnheiten oder eine gezielte »Reizdarmkost«. Dabei ist diese Therapie nicht einfach »ausgedacht«, sondern basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Natürlich gibt es auch Therapieansätze fern der Wissenschaft, wie zum Beispiel die Darmsanierung, über die Sie in dem entsprechenden Kapitel Details erfahren werden.
Kennen Sie die Bücher, die Ihnen eine Heilung von irgendetwas in 28 Tagen versprechen? Oder »Jung und schön in vier Wochen!« Auch ein toller Titel für dieses Buch wäre: »So heilen Sie Ihren Reizdarm in 28 Tagen!«, sogar noch mit einem Ausrufezeichen am Ende. Das muss dann ja gut sein und wirken. Hätten Sie dafür Geld bezahlt? Sicher nicht. Warum? Weil Sie wissen – und nach Lektüre dieses Buches sowieso –, dass der Reizdarm ein komplizierteres Krankheitsbild ist, mit vielen verschiedenen Stellschrauben, an denen man drehen kann.
Es gibt nicht die EINE, sondern viele mögliche Ursachen. Entsprechend bunt ist auch das Beschwerdebild. Unnötig zu sagen, dass es dementsprechend auch nicht die EINE Behandlungsmöglichkeit gibt. Trotz allergrößter Bemühungen auf den Gebieten der Medizin.
Leider bedeutet das aber auch, dass Sie Ihre Erwartungshaltung anpassen müssen. Ebenso wie der Leidensdruck ist sie oft ziemlich hoch. Das optimale Ergebnis jeder Therapie besteht in der vollständigen Heilung, sowohl hinsichtlich der Beschwerden als auch der Ursache. Beim Reizdarm gestaltet sich das als schwieriges Unterfangen. Das haben Sie bestimmt schon selbst herausgefunden. Wenn man ehrlich ist, dann scheint eine komplette Beschwerdefreiheit kaum möglich. Aber zumindest eine Linderung können Sie auf vielerlei Wegen erreichen. Wie oben beschrieben, gehört neben der Ernährungsumstellung und einer Änderung des Lifestyles auch die medikamentöse Behandlung zu den Basismaßnahmen. Auch Dinge, die Ihrer Psyche »gut tun« – Stressabbau, Entspannungsübungen, vielleicht sogar eine Verhaltens- oder Psychotherapie – sind mehr als nur »ergänzende« Verfahren. Eine deutliche Reduzierung Ihrer Beschwerden und damit eine Verbesserung Ihrer Lebensqualität muss das Ziel der Behandlung sein. Reizdarmpatienten, wie Sie, haben oft einen langen Weg vor sich, bis ein Arzt endlich alle Untersuchungen durchführt und die richtige Diagnose stellt. Und dann aus dem reichhaltigen Spektrum der Therapiemöglichkeiten etwas findet, das Ihnen Linderung verschafft.
Wer heilt, hat recht? Meist hört man diese Weisheit, wenn es keine vernünftige Erklärung für den Erfolg einer Methode gibt. Insbesondere bei akuten Erkrankungen tritt häufig spontan eine Besserung ein, die dann einem angewendeten Verfahren zugute geschrieben wird. Bei chronischen Krankheiten ist das schwieriger. Gerne wird diese Formulierung von Vertretern der alternativen Heilkunst benutzt, als Argumentation gegenüber der wissenschaftlichen Medizin für unbewiesene Verfahren, die trotz besseren Wissens angewendet werden.
»Heilung« ist überhaupt so ein Begriff, den die wissenschaftliche Medizin nicht gerne hört oder benutzt. Heilung bedeutet eine Wiederherstellung (Restitutio) des »Ist«-Zustandes vor Auftreten der Erkrankung. Bei einer Erkältung kein Problem. Geht es um den Reizdarm, dann ist es sehr verwegen, eine »Heilung« zu erwarten. Deswegen halten Sie sich von allen Büchern, Seminaren, Kursen und so weiter fern, die eine Heilung versprechen. Das, was Sie bei einer wirklich komplexen Erkrankung wie dem Reizdarm erwartet, ist eine Linderung Ihrer Beschwerden.
Bevor es um die Möglichkeiten der Therapie geht, hier vorab eine Übersicht, was man bereits über die Auslöser/Trigger weiß, die beim Reizdarmsyndrom eine Rolle spielen. Die Details werden Sie in den folgenden Kapiteln erfahren. Sollten Sie mal die Übersicht verlieren, dann werfen Sie einfach einen Blick auf diesen Abschnitt!
Magen-Darm-Infektionen können ein Reizdarmsyndrom auslösen. Insbesondere nach Infektionen mit
Campylobacter jejuni
tritt bei etwa 25 Prozent der Betroffenen ein RDS auf.
Der Darm ist manchmal eine kleine Dramaqueen, er neigt zu »Überempfindlichkeit«: Eine gesteigerte Aktivität des Bauchhirns und höhere Dichte von Nervenzellen in der Darmschleimhaut führen zu einer stärkeren Wahrnehmung der Darmaktivitäten.
Bei Reizdarmpatienten ist die Barrierefunktion der Dickdarmschleimhaut verringert.
Störung der Dünn- und Dickdarmbewegung: Beim Reizdarmsyndrom vom Durchfalltyp ist sie beschleunigt, beim Obstipationstyp verringert.
Kleine Entzündungen der Darmschleimhaut führen zu einer Aktivierung von Immunzellen.
Bei Reizdarmpatienten befinden sich viele Mastzellen im Darm in enger Nähe zu Nervenfasern. Gleichzeitig wurde eine vermehrte Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen bei diesen Patienten beobachtet. Das kann eine mögliche Ursache der sehr beeinträchtigenden Schmerzfrequenz und -intensität sein.
Die bakterielle Vielfalt (Diversität) der Darmflora ist beim Reizdarmsyndrom eingeschränkt.
Ernährungsgewohnheiten spielen eine Rolle.
Stress und psychische Belastungssituationen beeinflussen den Krankheitsverlauf.
Unendliche Weiten, unendliche Therapiemöglichkeiten – was passt besser zu diesem Thema als aus der Fernsehserie »Raumschiff Enterprise« zu zitieren. Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die Sie ausprobieren können:
Medikamente natürlich, entweder chemische oder pflanzliche
Probiotika (enthalten lebende Mikroorganismen, zum Beispiel Milchsäurebakterien)
Allgemeine Ernährungsänderung (weniger Kohlenhydrate, mehr Ballaststoffe)
Spezielle Ernährungsformen (Low-FODMAP)
Stressbewältigung
Entspannungstherapie
Biofeedback
Psychotherapie
Sport und Bewegung
In Teil III dieses Buchs erfahren Sie mehr zu all diesen Therapiemöglichkeiten.
Aber für einen Behandlungserfolg und damit weniger Beschwerden sind auch noch andere Faktoren entscheidend:
Eine stabile Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Arzt
Eine realistische Erwartungshaltung Ihrerseits
Ein gutes Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen
Die Information über die zwar lästige, aber prinzipiell gutartige Natur des Reizdarms
Die normale Lebenserwartung
Zeit für ein Gedankenspiel. Was halten Sie von folgender Aussage:
Aristoteles hatte einen Reizdarm.Aristoteles war ein Grieche.Folglich hatten alle Griechen einen Reizdarm!Bisschen schief die Logik, oder? Aber als Einleitung taugt sie ganz gut. Ob Aristoteles einen Reizdarm hatte oder vielleicht nur schlechtes Souflaki gegessen, das weiß keiner. Ist auch nicht wichtig.