Religiöse Vielfalt, Sozialkapital und gesellschaftlicher Zusammenhalt - Richard Traunmüller - E-Book

Religiöse Vielfalt, Sozialkapital und gesellschaftlicher Zusammenhalt E-Book

Richard Traunmüller

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Beschreibung

Religiöser Pluralismus ist in nahezu allen westlichen, aber auch in vielen sich entwickelnden Gesellschaften zu einer zentralen sozialen und politischen Herausforderung avanciert. Die neue Vielfalt speist sich aus Einwanderungsprozessen, der stärkeren Sichtbarkeit religiöser Minderheiten und auch nicht zuletzt aus der wachsenden Zahl derer, die überhaupt keiner Religion (mehr) angehören. Welche Folgen hat die neue religiöse Vielfalt für das soziale Miteinander, die politische Stabilität und die ökonomische Leistungsfähigkeit moderner Gesellschaften? Bleiben Religiöse und Nicht-Religiöse oder Anhänger unterschiedlicher Religionen nur unter ihresgleichen? Oder passen sich die Lebenswelten der Menschen an den neuen religiösen Pluralismus an und wird interreligiöser Kontakt so zu einer alltäglichen Normalität, die in einem friedlichen, von gegenseitiger Toleranz geprägten Miteinander resultiert? Die vorliegende Studie nimmt die gesellschaftspolitische Herausforderung des neuen religiösen Pluralismus zum Anlass, um die Rolle von Religion und religiöser Vielfalt für den sozialen Zusammenhalt in Deutschland in ländervergleichender Perspektive zu untersuchen. Dabei steht die Situation in Deutschland im Vordergrund. Der Blick in andere nationale Kontexte erlaubt es zudem, aus den Erfahrungen und Beispielen anderer Gesellschaften Lehren für den erfolgreichen Umgang mit religiöser Vielfalt in Deutschland zu ziehen.

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Religiöse Vielfalt, Sozialkapital und gesellschaftlicher Zusammenhalt

Religionsmonitor

verstehen was verbindet

Richard Traunmüller

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© E-Book-Ausgabe 2014

© 2014 Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh

Verantwortlich: Stephan Vopel, Dr. Berthold Weig, Yasemin El-Menouar

Lektorat: Gesine Bonnet, Wiesbaden

Herstellung: Sabine Reimann

Umschlaggestaltung: Elisabeth Menke

Umschlagabbildung: Golden Pixels LLC/Corbis

ISBN 978-3-86793-558-6 (Print)

ISBN 978-3-86793-638-5 (E-Book PDF)

ISBN 978-3-86793-639-2 (E-Book EPUB)

www.bertelsmann-stiftung.de/verlag

Inhalt

Vorwort

Einleitung

1.Religiös brückenbildendes Sozialkapital in Deutschland und im Ländervergleich

1.1Die Religiosität sozialer Beziehungen

1.2Die religiöse Vielfalt sozialer Beziehungen

2.Individuelle Merkmale und religiös brückenbildendes Sozialkapital

2.1Soziodemographische Merkmale und soziale Beziehungen

2.2Individuelle Religiosität und soziale Beziehungen

2.3Werte und soziale Beziehungen

3.Gesellschaftliche Faktoren religiös brückenbildenden Sozialkapitals

3.1Religiös-kulturelle Faktoren

3.2Ökonomische Faktoren

3.3Sozialstrukturelle Faktoren

3.4Politische Faktoren

4.Konsequenzen religiös brückenbildenden Sozialkapitals

4.1Soziales Vertrauen

4.2Religiöse Toleranz und Akzeptanz religiöser Vielfalt

5.Fazit: Die Gelegenheiten sind maßgeblich

Abstract

Anhang

Literatur

Der Autor

Vorwort

Wir Menschen sind grundlegend auf ein Leben in der Gemeinschaft hin orientiert. Wir brauchen den persönlichen Kontakt zur Familie, zu unseren Freunden sowie das Miteinander in der Nachbarschaft und am Arbeitsplatz. Für den Zusammenhalt – gerade in einer Gesellschaft, die von Vielfalt geprägt ist – kommt es darauf an, dass möglichst viele über vertrauensvolle und stabile Verbindungen zu ihren Mitmenschen verfügen. Die Qualität unseres Lebens hängt entscheidend von diesen Beziehungen ab.

Bei meinen Reisen und im Austausch mit ganz unterschiedlichen Menschen habe ich gelernt, dass der zwischenmenschliche Austausch keinesfalls an religiösen oder kulturellen Grenzen endet. Die persönliche Begegnung ist die Wurzel für Dialog und Verständigung, weil sie uns einander als Menschen näher bringt. Nötig sind überdies geteilte Grundwerte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Toleranz sowie eine grundsätzliche Neugier und Offenheit gegenüber dem zunächst Fremden.

Die Frage, wie über religiöse und kulturelle Unterschiede hinweg Bindung wachsen und Zusammenhalt gedeihen kann, stellt sich gerade auch in einer Gesellschaft wie der unsrigen, die durch eine Vielfalt der Lebensstile und Weltanschauungen geprägt ist. Brückenschläge zwischen vermeintlich Ungleichen haben für den Zusammenhalt in pluralen Gesellschaften einen besonderen Wert.

Bislang wissen wir allerdings wenig darüber, wie sich die sozialen Beziehungen zwischen unterschiedlichen religiösen Gruppen hierzulande und in anderen Ländern tatsächlich gestalten. Mit den Daten des Religionsmonitors 2013 ist es erstmals möglich, Antworten auf diese Frage zu geben und ein detailliertes, empirisch fundiertes Bild der religiösen und interreligiösen Beziehungsnetze zu zeichnen. In die Auswertung, an der Wissenschaftler ganz unterschiedlicher Disziplinen mitgewirkt haben, sind die Antworten von 14.000 Menschen aus 13 Ländern auf rund 100 Fragen eingeflossen. Jeder dieser Menschen hat sich ganz persönlich zu seinen Überzeugungen, Einstellungen und Verhaltensweisen geäußert. Die Befragten stehen aber auch repräsentativ für Millionen von Menschen rund um den Globus. In der vorliegenden Untersuchung konzentrieren wir uns auf die Frage, wie stark die Brücken zwischen verschiedenen Religionen sind und wie Religion zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen kann. Wie wirkt sich zum Beispiel die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion darauf aus, mit wem wir unsere Freizeit verbringen und mit wem wir zusammenarbeiten? Und in welchem Zusammenhang stehen interreligiöse soziale Netzwerke zu zentralen Werten wie Toleranz und der Akzeptanz von Vielfalt?

Unsere Analyse zeigt, dass die religiöse Vielfalt für die meisten Deutschen inzwischen zum ganz normalen Alltag gehört. Und sie bestätigt aus wissenschaftlicher Sicht die Erkenntnis: Dort, wo sich Menschen begegnen, miteinander ins Gespräch kommen und sich persönlich kennenlernen, gelingt es am ehesten, Gräben zu überwinden und Brücken zu schlagen.

Dafür gilt es Gelegenheiten zu schaffen. Dieses Anliegen ist umso wichtiger, da in der Öffentlichkeit Problemlagen das Bild religiöser Minderheiten beherrschen. Manche befürchten die Herausbildung von Parallelgesellschaften, die sich vom Rest der Gesellschaft abschotten und entfremden. Gewarnt wird davor, dass das Fundament für gesellschaftlichen Zusammenhalt verloren geht, wenn die Vielfalt zunimmt.

Wenn man die Menschen selbst fragt, erzählen sie jedoch auch von ganz anderen Erfahrungen: Von der Mutter mit muslimischem Kopftuch etwa, die ihre Kinder ganz selbstverständlich auf dem Sankt-Martins-Umzug der Schule begleitet. Oder von dem türkischstämmigen Kollegen, der auf dem Nachhauseweg noch ein fröhliches Weihnachtsfest wünscht.

Die meisten Menschen, die mit ihren Familien aus anderen Ländern eingewandert sind, zeigen in hohem Maße die Bereitschaft zum Brückenschlagen. Daher stellt sich für mich auch die Frage, was wir von den Migranten lernen können in Bezug auf die Fähigkeit, Neugier und Interesse für andere Kulturen zu zeigen und das Gemeinsame jenseits offensichtlicher Unterschiede zu entdecken.

Religion bietet den Menschen in aller Welt Orientierung und Halt. Sie kann darüber hinaus auch eine Kraft sein, die Menschen miteinander verbindet und sie in die Lage versetzt, sich für die Gemeinschaft und andere Menschen einzusetzen. Religion sollte daher auch eine entscheidende Rolle spielen auf dem Weg zu einem guten und friedvollen Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Prägung.

Wenn wir auch zukünftig in Vielfalt und Freiheit miteinander leben wollen, dann müssen wir Religion und die Beziehungen zwischen Religionen in ihrer Bedeutung für die gesellschaftliche Entwicklung besser verstehen. Ich wünsche mir, dass der Religionsmonitor der Bertelsmann Stiftung und die hier vorliegende Untersuchung dazu einen nachhaltigen Beitrag leisten.

Liz Mohn

Stellvertretende Vorsitzende des Vorstands

der Bertelsmann Stiftung

Einleitung

Wachsender religiöser Pluralismus ist heute in nahezu allen westlichen, aber auch in vielen sich entwickelnden Gesellschaften zu einer zentralen sozialen und politischen Herausforderung avanciert. Die neue Vielfalt speist sich zum einen aus Einwanderungsprozessen und der damit einhergehenden stärkeren Sichtbarkeit religiöser Minderheiten. Zum anderen trägt aber auch die wachsende Zahl derer, die überhaupt keiner Religion (mehr) angehören, zu einer weitergehenden weltanschaulichen Pluralisierung bei.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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