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Grundlagen der überzeugenden Redekunst. "Eigentlich heißt eigentlich nicht." Reden Sie Tacheles. Sagen Sie frei, was Sie denken, ohne andere zu verletzen. Sprechen Sie gewählt und überzeugen Sie Ihr Gegenüber. Reden Sie unverkrampft zu und mit anderen. Aber richtig! Korrekt gewählte Wörter und beeindruckende Reden sind 'Silber wert'. Tauchen Sie ein in die faszinierende und vielfältige Welt des gesprochenen Wortes. Das vorliegende Buch zeigt der Leserin und dem Leser in zehn Kapiteln, was unter überzeugender Rhetorik zu verstehen ist, wie verbal und nonverbal erfolgversprechend präsentiert werden kann und wie die Zuhörenden begeistert werden können. Der Inhalt umfasst folgende Themen: - Von der Rhetorik - Die große Kunst zu reden - Nervendes Lampenfieber und beruhigende Anti-Stress-Übungen - Der Präsentation eine nachvollziehbare Struktur verleihen - Der Laie wird Profi - Das intensive Training - Die belebende Interaktion - Lebhafte Körpersprache - Der Körper spricht seit Ewigkeiten - Aus Wörtern werden Sätze - Der erste Eindruck - Auf Stimmungen achten - Falls die Presse auftaucht - Kommunikation auf Distanz
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Seitenzahl: 274
Veröffentlichungsjahr: 2025
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VORWORT UND HINLEITUNG
T
ACHELES
R
EDEN
„Das ist eine interessante Frage; aber lassen Sie mich eben mal …“
KAPITEL 1 – VON DER RHETORIK – DIE GROßE KUNST ZU REDEN
R
HETORIK VON DER
A
NTIKE BIS HEUTE
Die Vorläufer der heutigen
Rhetorik
Das elenktische Verfahren
Sokrates – Logisch bis in den Tod
Die Bedeutung der Sophisten – der Rhetor – und die Disziplinen der Rhetorik
Tropen, Redeschmuck und Wortfügungen
Die 5 Kategorien der Stilqualitäten in der Antike
Plato(n) und der Dialog
Aristoteles und die Logik
Das System des Status – Hermagoras von Temnos
Genus rationale (Bereich der Argumentation)
Genus legale (Steuerung der Auslegung von juristischen Texten)
Die vier antiken Stilarten
Scholastik – Karl der Große und die Schulen
Thomas von Aquin – Friedrich Hegel und die Dialektik
M
ODERNE
R
HETORIK
– R
EDEKUNST
Die Kunst zu reden
Rhetorische Darstellungsmethoden – Redefiguren
KAPITEL 2 - NERVENDES LAMPENFIEBER UND BERUHIGENDE ANTI-STRESS-ÜBUNGEN
D
IE INNERE
U
NRUHE BESIEGEN
Schweißperlen auf der Stirn
Unwohlsein vor dem Auftritt – Nervosität, Lampenfieber
Positiver und negativer Stress
Sich der Gefahr stellen – oder fliehen?
D
IE
S
TRESSAUSLÖSER BEI
V
ORTRÄGEN
Ungewollte Stressoren
Blackout
Stress-Vermeidung und Minimierung der Nervosität
KAPITEL 3 – DER PRÄSENTATION EINE NACHVOLLZIEHBARE STRUKTUR VERLEIHEN
V
ON
E
INLEITUNG BIS
A
BSCHLUSS
Erste Gedanken zur Planung einer Präsentation
Vorbereitung der Präsentation; sammeln – ordnen – fertigstellen
B
ASIS FÜR EINE PROFESSIONELLE PRÄSENTATION
Dynamisch und kurzweilig vortragen
Der Rote Faden und die Dramaturgie
Das Redeziel
Vortrags- und Präsentationsarten
Zeitumfang und Reserve
Aktive Phasen und Lerneinheiten
D
ER
P
RÄSENTATIONS
-B
EGINN
Geschickt einsteigen – die Einleitung
Mit packendem Titel potentielle Interesse wecken
D
ER STRUKTURIERTE
H
AUPTTEIL
Makro- und Mikro-Planung
Die Organisation des Hauptteils
Chronologie, Zeitachse – damals, heute, dann
Die Präsentation in einen Rahmen packen
D
AS
P
RÄSENTATIONS
-E
NDE
Das zusammenfassende Finale
KAPITEL 4 – DER LAIE WIRD PROFI, DAS INTENSIVE TRAINING
P
RÄSENTATIONS
-T
RAINING UND
R
HETORIK
-Ü
BUNGEN
Trainieren des Redens
1. Mentale Präsentation
2. Einzeltraining vor dem Spiegel
3. Training vor einer anderen Person
4. Auf Tonträger aufnehmen
5. Auf Bildträger aufnehmen
Redetraining vor Testpublikum
V
ORTRAGS- UND
P
RÄSENTATIONS-
Ü
BUNG
Ständiges Training – hervorragende Umsetzung
1. Ablesen
2. Inhaltswiedergabe
3. Sprechdenken
4. Erzählung/Narratio
5. Sachbericht und Stellungnahme
6. Beschreibung
7. Schlagzeile
8. Sachvortrag
9. Meinungsrede – Überzeugungsrede
10. Verkaufsgespräch
11. Pitch
12. Motivationsrede
13. Rahmenrede
14. Festrede
15. Jubiläumsrede
16. Trinkspruch
17. Hochzeitsansprache
18. Tischrede
19. Laudatio (Lobrede)
20. Dankesrede
21. Trauerrede – Grabrede
22. Smalltalk
23. Interview
24. Anmoderation
25. Moderation
26. Talk-Runde
27. Diskussion
28. Präsentation
29. Online-Präsentation
P
RÄZISE
E
RKLÄREN
So präsentieren, dass der andere eindeutig versteht
Links ist nicht immer links – Zweideutige Eindeutigkeit
S
ENSIBEL
A
USDRÜCKEN
Feinfühlig erklären
KAPITEL 5 – DIE BELEBENDE INTERAKTION
U
MGANG MIT DEN
T
EILNEHMENDEN
Verbaler Angriff und gekonnte Abwehr
EINWÄNDE ZUM EIGENEN VORTEIL DREHEN
Einwand-Methoden
1. Rückfrage-Methode, Gegenfrage-Methode
2. Rückstell-Methode
3. Vorwegnahme-Methode
4. Vorteil-Nachteil-Methode
5. Bumerang-Methode
6. Isolierungs-Methode
7. Divisions-Methode
8. Multiplikations-Methode
9. Offenbarungs-Methode
10. Ja-Aber-Methode
11. Ablenk-Methode
KAPITEL 6 – LEBHAFTE KÖRPERSPRACHE – DER KÖRPER SPRICHT SEIT EWIGKEITEN
D
AS
S
PIEGELN DER
K
ÖRPERSPRACHE
Versteckte Botschaften
D
IE
G
ESTIK
– M
IT
H
AND UND
F
Uß REDEN
Reaktion auf Aktion
W
AS DIE
K
ÖRPERSPRACHE VERRÄT
Wohin mit den Armen und Händen beim Reden?
Die Arme in Bewegung – Lasst die Hände sprechen
Unwillkürliche und willkürliche Gesten
Stinkefinger und Victory-Zeichen
Lebhafter Einsatz von Gesten
Lügt die Körpersprache oder lügt nur das gesprochene Wort?
MIMIK, BLICKKONTAKT, LÄCHELN
AUGENKONTAKT
„Schau mir in die Augen“
Blickkontakt vor großem Publikum auf der Bühne
Lächeln – und trotzdem ein Bösewicht?
Verräterische Mimik – Die sechs Grundemotionen
Weitere aussagekräftige Gesichts-Emotionen
KAPITEL 7 – AUS WÖRTERN WERDEN SÄTZE
D
IE
B
ASIS FÜR DIE VERBALE
K
OMMUNIKATION
Wortstil – Wörter werden lebendig
W
ÖRTERN EINEN
S
INN UND EINE
S
TIMME GEBEN
– B
EDEUTUNG EINES
W
ORTES
Stimmung und Atmosphäre schaffen
Die affektive Bedeutung eines Wortes
D
IE LÄSTIGEN
U
NWÖRTER
‚Eigentlich‘ heißt ‚eigentlich nicht‘
Ungeschickte Kraft der Wörter?
Ausdrucksweise – Lokution – Sprechakte
V
ON
B
UCHSTABEN ZUR
S
CHRIFT
Formen der Handschrift
Von der Schrift zu Bildzeichen – Die Emojis
V
ON
W
ÖRTERN ZUM AUSSAGEKRÄFTIGEN
S
ATZ
Der elegante Satzstil
V
ERALLGEMEINERUNG
, T
AUTOLOGIEN UND
A
LLITERATIONEN
„Jeder hat schon mal …“
Tautologie – Pleonasmus
DIE HÖRBARE KRAFT DER STIMME
D
IE
B
ASIS FÜR DIE PARAVERBALE
K
OMMUNIKATION
Die wohlklingende, ‚sonore‘ Stimme
Sprechrhythmus – Tonhöhe, Betonung; Lautstärke
Das Mittel der Betonung – Prosodie
G
ENDER
– S
OZIALES
G
ESCHLECHT
Alle Geschlechter einbeziehen
KAPITEL 8 – DER ERSTE EINDRUCK – AUF STIMMUNGEN ACHTEN
D
IE
W
IRKUNG DES EIGENEN
E
RSCHEINUNGSBILDS
Die entscheidenden ersten Sekunden
Welches Bild der Präsentierende vermittelt
Blitzartiges Festlegen der eigenen Meinung
Die sich selbst erfüllende Prophezeiung
Der Auftritt des Präsentierenden
Deutung nonverbaler Signale
Die menschliche Ausstrahlung – das Menschometer
D
AS STRAHLENDE
G
ESICHT
„Zeige mir ein strahlendes Lächeln!“
ALLE SINNESKANÄLE NUTZEN
D
AS ERGIBT
S
INN
– M
IT ALLEN
S
INNEN ARBEITEN
Wissen greifbar machen
Gezielt ansprechen
KAPITEL 9 – FALLS DIE PRESSE AUFTAUCHT
D
ER
U
MGANG MIT
J
OURNALISTEN UND
P
RESSE
Hinterm Redepult Stellung nehmen
Die kamerataugliche Kleidung
Wie Farben wirken – Kleine Farbpsychologie für Präsentierende
KAPITEL 10 – KOMMUNIKATION AUF DISTANZ
O
NLINE
-G
ESPRÄCHE
– V
IRTUELLER
K
ONTAKT
Online-Auftritt – Digitalisiertes Leben
D
IGITALE
E
RSCHEINUNG
Ein ‚gutes‘ Bild abgeben
Ausrichtung vor der Kamera
INDEX
KNIGGE ALS SYNONYM UND ALS NAMENSGEBER
„Den Menschen zeichnen unter anderen seine relativ große Intelligenz, seine besonderen handwerklichen Fähigkeiten und seine differenzierte Sprache aus.“ Dtv-Altas Philosophie
9. Auflage 2001
Beginnen wir ganz am Anfang. Am Anfang war das Wort. Oder doch nicht? Waren unsere Vorfahren nicht eher Wort-los? War es nicht eher das Ungesprochene, mit dem sich unsere Ur-Ur-Ur-Vorfahren verständigten?
Versteht sich nicht ein Schwarm Fische ohne ein Wort zu sprechen? Kommunizieren nicht Ameisen nonverbal, wohl aber durch (körperliche) Berührung? Tatsächlich gibt es die Sprache im heutigen Sinne wohl erst seit 30.000 bis 100.000 Jahren.
Selbst heute können wir gar nicht alles durch Wörter ausdrücken. Oder können Sie Ihrem Nachbarn erklären, wie eine Banane schmeckt? Das Kunst-Wort ‚bananig‘ gilt dabei nicht, weil sich Ihr Gegenüber, wenn er noch nie eine Banane gegessen hätte, durch dieses Wort den Geschmack immer noch nicht vorstellen kann.
Manche Aussage zeigt, welche Gefühle die Sprache verrät. Zum Beispiel: „Ich kann dich nicht riechen“, oder „Das kann ich nicht begreifen.“ Manchmal bleibt uns das Wort ja auch sozusagen im Halse stecken.
Zu allem Überdruss heißt es hin und wieder gar, dass wir nicht alles wörtlich nehmen sollen (ja wie denn sonst?)! Übrigens – manche können wohl ihre eigenen Wörter nicht verstehen: „Ich kann mein eigenes Wort nicht verstehen …“
Zwischenmenschlicher Austausch: verbal, paraverbal und nonverbal
So scheint es nicht unbedingt zu verwundern, dass der US-Amerikanische Psychologe Albert Mehrabian (*1939) herausgefunden hat, dass sich in der Kommunikation nur 7 % der vermittelten Informationen auf den gesprochenen Inhalt einer Nachricht (verbal), 38 % auf die Art und Weise, wie die Wörter ausgesprochen werden (Artikulation, Lautstärke, Sprechtempo) und 55 % auf die Körpersprache (Mimik, Gestik) beziehen.
Nach dem Standardwerk des Autors zum Thema Körpersprache, widmen wir uns im vorliegenden Buch schwerpunktmäßig dem gesprochenen Wort, der verbalen Kommunikation vor Publikum oder mit Gesprächspartnern. Natürlich soll die paraverbale und nonverbale Verständigung nicht ganz vernachlässigt werden.
Schwerpunkte im vorliegenden Buch werden auf zeitgemäße Umsetzung gelegt und der Anspruch der Praxisnähe gesucht. Logischerweise wird damit die ‚antike’ Rhetorik nur einleitend dargestellt.
Dabei wird dieses Buch in mehrere große Bereiche geordnet, die das Gesamtthema gliedern sollen.
Die Leserin und der Leser mögen es mir nachsehen, wenn ich den einen oder anderen Punkt ausführlicher beschreibe und manchmal auch etwas Humorvolles einstreue.
Meiner Meinung nach schadet es nichts, wenn bei dieser umfangreichen Materie, die uns allerdings tagtäglich begleitet beziehungsweise verfolgt, auch hin und wieder gelacht werden darf. Zum Beispiel, wenn ich solch einen Satz höre: „Er betrachtete die Seezunge, die die Tante aß.“ Wer da wohl wen gegessen hat?
Spiel mit Worten
Da eine Sprache offensichtlich nicht als logisch zu bezeichnen ist, ergeben sich hin und wieder Situationen, die zum Schmunzeln reizen: Hat schon mal jemand ein Wört-chen mit Ihnen geredet (und blieb es dann auch nur bei einem Wort)?
Oder hat Ihnen jemand schon mal sein Wort gegeben (hatte er nur eines? – Und hat jetzt keines mehr? – Ist er also jetzt Wort-los?).
Aber gut, es heißt ja dann auch „Jetzt haben Sie das Wort.“ (Wo denn?). Letztens hat mich mal jemand beim Wort genommen, wobei mir die Zeitgenossen lieb sind, die um‘s Wort bitten.
Hin und wieder legt jemand auch sein Wort in Gottes Ohr (Haben Sie schon mal gehört, dass er es von dort wieder-holte? – Sucht er deswegen manchmal nach Wörtern?).
Manch ein Zeitgenosse hält sein Wort (fest? – oder in den Händen?). Ein anderer ergreift das Wort (war es geflohen?), der nächste wechselt ein Wort („Ich gebe dir das Wort ‚Nikolaus‘, und was kriege ich dafür?“). Ein Wort kann – so scheint es – gut und schlecht sein: „Ich habe ein gutes Wort für ihn eingelegt.“ (Was war das wohl für ein ‚gutes‘ Wort?).
Wussten Sie, dass ein Wort gegessen werden kann: Wort-Salat? Oder, dass ein Wort in kriegerischen Auseinandersetzungen von Vorteil sein kann: Wort-Gefecht?
Wort-Reichtum
Wir sprechen von Wort-Reichtum. Deshalb erscheint es mir nachvollziehbar, was ein Ehepartner zum anderen sagte: „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.“ Bis heute habe ich allerdings nicht erfahren, welches wohl das letzte Wort sein würde.
Aber, da fällt mir ein, ein anderer Nachbar erzählte mir mal, dass seine Frau immer das letzte Wort habe. (Wobei ich immer noch nicht weiß, um welches Wort es sich handelt). „Das ist mein letztes Wort!“ Aha. Angeblich entsprechen die 50 meistgebrauchten Wörter einer Sprache etwa 45 Prozent eines geschriebenen Textes. Also doch eher Wort-Armut?
Reden mit- und zueinander
Wir reden miteinander und wir reden zu anderen. Wir sprechen, diskutieren, tragen vor, kommunizieren, diskutieren und so weiter und so weiter.
Hören wir auch einander zu? „Klar“, mögen Sie sagen, „höre ich auch meinem Gesprächspartner zu. Sonst wüsste ich ja gar nicht, was ich dem anderen entgegnen soll.“
Also scheint das Zuhören ein elementarer Teil einer Kommunikation zu sein. Wir setzen dabei stillschweigend voraus, dass die Kommunikation auch einen Erfolg im weitesten Sinne erzielen soll.
Manchmal haben wir das Gefühl, dass unser Gegenüber es nicht ehrlich meint, obwohl wir es nicht begründen können. „Ich habe da so ein ungutes Gefühl.“ Hier könnte es sein, dass der Körper etwas anderes aussagt als das, was wir hören. Schwindelt uns unser Gegenüber an? Oder ist er/sie einfach nur unsicher?
Verräterische Körperhaltung
Wie skeptisch wir einer Deutung der Körpersprache auch gegenüberstehen, es lässt sich nicht verneinen, dass die Sprache des Körpers deutbar ist. Ein Ziel dieses Buchs ist es, einzelne Mosaiksteine der Körpersprache kennenzulernen und deuten zu können.
Wer sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt, wird sehr schnell merken, wie leicht ein Mensch sich durch seine Körperhaltung verrät. Dieses Wissen müssen wir nicht nutzen, um jemanden negativ zu manipulieren, sondern um es uns und unserem Gegenüber leichter zu machen, ein Gespräch optimal führen zu können.
Noch ein gut gemeinter Tipp. Meines Erachtens ist es sinnlos, nun gebremst durch den Alltag zu schreiten, aus Angst, sich durch die Körperhaltung zu ‚verraten‘. Nein, wenn die ‚verbale‘ Aussage ehrlich ist, ist es die ‚nonverbale‘ ebenso.
Das neue Wissen kann allerdings dazu beitragen, Körperhaltungen, die vom Gesprächspartner negativ gedeutet werden könnten, in besonders wichtigen Situationen (zum Beispiel beim Vorstellungsoder Überzeugungsgespräch) zu vermeiden.
Rhetorisch fit werden
Lassen Sie mich zuletzt noch auf den Bereich des Rhetorik-Trainings hinweisen. Selbst wenn Sie wissen, wie Technik optimal einzusetzen ist, weshalb es sinnvoll erscheint zu zitieren, Sie es schaffen, unnötige Fülllaute und irreführende Unwörter zu vermeiden, heißt es noch lange nicht, dass der Transfer in die Praxis gelingt.
Deshalb gilt: Praktisch und tatsächlich üben. Haben Sie keine Angst vor Nervosität oder Lampenfieber. Das gehört dazu. Die meisten Trainierenden können durch aktives Training in überschaubarer Zeit deutliche Verbesserungen erkennen.
Bei diesem wichtigen Thema mit allen möglichen Facetten bleibt es nicht aus, dass meine eigene Meinung zu dem einen oder anderen Sachverhalt subjektive Schwerpunkte setzt. Diese Meinung muss nicht immer mit der Meinung anderer Menschen übereinstimmen – das ist demnach relativ leicht nachvollziehbar.
Und – nicht zu vergessen – gibt es bestimmt noch das ein oder andere Kapitel, das ergänzt werden könnte. Deswegen bin ich konstruktiver Kritik und weiterführenden Anregungen gegenüber gerne aufgeschlossen.
Tacheles reden
Ich will nicht viele Worte machen, aber, wie es sich offensichtlich für (gute?) Bücher gehört, nutze ich hier die Gelegenheit, mich bei einigen Menschen, die mich psychisch und physisch bei der Realisierung dieses Projekts selbstlos unterstützten, mit geschriebenen Worten zu bedanken. Danke!
Liebe Leserin, lieber Leser, verbieten Sie sich nicht dort das Wort, wo es ausgesprochen werden sollte. Reden Sie Tacheles. Sagen Sie frei, was Sie denken, ohne andere zu verletzen. Das Wort Tacheles stammt aus dem Westjiddischen (‚zweckmäßig reden, zur Sache kommen‘).
Also, lassen Sie uns zur Sache kommen. Nehmen Sie nur dann ein Blatt vor den Mund, wenn es wirklich notwendig ist. Halten Sie sich am besten vor Augen, dass überlegtes Reden ‚Silber Wert ist‘.
Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, wünsche ich ein gutes Gelingen bei Ihren zukünftigen Reden, Präsentationen, Vorträgen, Gesprächsleitungen und anderen rhetorischen Herausforderungen.
Auf dass Sie in Zukunft all das, was Sie vermitteln wollen, rhetorisch professionell, aber doch menschlich und vor allem überzeugend umsetzen.
Horst Hanisch