Richtig Auswandern und besser leben - Norbert Bartl - E-Book

Richtig Auswandern und besser leben E-Book

Norbert Bartl

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Beschreibung

Ihr Praxisratgeber zum Thema Auswandern:

  • Richtig planen 
  • Systematisch vorgehen 
  • Fehler und Enttäuschungen vermeiden 
  • Steuern sparen
  • Ortsunabhängige Einkommensquellen sichern


Hohe Steuern, sinnlose Vorschriften, Orwell'sche Überwachung und bürokratische Behörden treiben immer mehr Deutsche aus ihrem Land. Waren es im Jahr 2000 noch 150.000, steigerte sich ihre Zahl unter Merkel auf nie da gewesene 260.000, Tendenz steigend. Immer mehr intelligente Menschen flüchten aus Deutschland.

Holen Sie sich jetzt die Kontrolle über Ihr Leben zurück

Gefällt auch Ihnen der Gedanke, sich nicht länger von Politikern, die Sie mit Ihren Steuergeldern finanzieren, herumkommandieren und ausnehmen zu lassen? Dann sollten Sie unbedingt dieses Buch lesen! Norbert Bartl, einer der profundesten Auswanderungsexperten, gibt wertvolle Ratschläge, wie Sie sich ein neues Leben im Ausland Schritt für Schritt und leicht nachvollziehbar aufbauen können.

Die besten Tipps für ein freies und besseres Leben im Ausland!

Erfahren Sie,


  • wie Sie Ihre Abreise in 12 Schritten richtig vorbereiten.
  • warum Sie nur so wenig wie möglich mit ins Ausland nehmen sollten.
  • wie Sie sich vom deutschen Finanzamt für immer verabschieden.
  • wie Sie in keinem Land der Welt jemals wieder steuerpflichtig werden.
  • weshalb Sie sich im Ausland nie einen Job suchen sollten.
  • wie Sie im Ausland zu guten und preiswerten Immobilien kommen.
  • was Sie beim Auswandern mit Kindern unbedingt beachten sollten.
  • wie der optimale Firmensitz im Ausland aussieht.
  • wie Sie im Ausland problemlos Geld verdienen können.
  • wie Sie preiswert zu einem Zweitpass kommen.
  • was Sie unbedingt tun sollten, wenn Sie im neuen Leben angekommen sind.
  • wie Sie Ihre finanzielle Freiheit im Ausland erlangen.


Wussten Sie außerdem, dass

  • eine Krankenversicherung fast überall auf der Welt nur einen Bruchteil Ihrer deutschen Versicherung kostet, ohne dass deswegen die Leistungen schlechter sind?
  • Sie in vielen Ländern mit nur 600 bis 1.000 Euro im Monat gut leben können?


Norbert Bartl erklärt anschaulich und spannend, wie Sie das Auswandern vorbereiten, durchführen und was Sie im neuen Land alles beachten müssen. Er gibt unschätzbare Ratschläge, wie Sie Ihr Einkommen im Ausland verdoppeln, ohne dass Sie dafür mehr arbeiten müssen. Viele hilfreiche Checklisten machen das Buch noch wertvoller!

Exklusiv: Die besten Länder für Ihr Leben in Freiheit!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Veröffentlichungsjahr: 2021

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Wenn Sie nicht gerade ein hartgesottener Deutschlehrer sind, werden Sie schätzen, dass ich die vielfach kritisierte Rechtschreibreform von 1996 eher sportlich auslege. Ich schreibe lieber für Leser als für den Duden: Öfter mal einen Bindestrich zwischen ewig lange Wörter, und gern auch mal ein Wort großgeschrieben, wo es passt. Wie im Titel: Da steht Auswandern mit A einfach besser da, so meine ich jedenfalls. Was zählt, sind wert volle neue Erkenntnisse für eine bessere Zukunft – und gute Unterhaltung!

1. Auflage Oktober 2021 2. Auflage November 2021 3. Auflage Januar 2022 4. Auflage November 2022

Copyright © 2021, 2022 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Satz: Coin SL Corporation Covergestaltung: Nicole Lechner

ISBN E-Book 978-3-86445-857-6 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Zitate

Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muss die Gegend verlassen, in denen diese Gesetze gelten.

Johann Wolfgang von Goethe

Auswandern heißt erleben, dass fast nichts stimmt, was du über andere Länder gehört hast.

Aldous Huxley

Lerne aus den Fehlern anderer.

Dein Leben ist zu kurz, um alle selbst zu machen.

Groucho Marx

Was hilft es dir, dass alles nach Plan läuft – wenn der Plan Mist ist.

Gescheiterter Auswanderer

Vorwort: Auswandern ist auch nicht mehr, was es mal war

Vorwort

Auswandern ist auch nicht mehr, was es mal war

Ein verregneter Samstag im März 1981 …

Gelangweilt saß ich mit dem Fotografen Martin Kaupp in der Redaktion der Bildzeitung in Neu-Isenburg. Wir hatten Dienst für Bild am Sonntag, und in Frankfurt war nicht viel passiert an dem Tag. Draußen goss es in Strömen. Früher Nachmittag und fast schon dunkel, wie so oft in Deutschland von Oktober bis April. Es gab nichts zu tun für uns. Martin schimpfte auf das Wetter. Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Nächste Woche um die Zeit ist das Wetter kein Thema mehr für mich«, murmelte ich. Er wurde hellhörig. Ich sagte ihm, warum.

Die Bildzeitung war für mich der beste Weg, um im Winter in kurzer Zeit möglichst viel Geld zu verdienen. Ein ordentlicher Tagessatz, das Hotel zahlten sie auch, und obendrein viel gelernt, was wollte ich mehr. Mein Sommer war ausgebucht, da machte ich mit Freunden auf Mallorca und Ibiza ein Boulevardblatt für deutsche Urlauber und Residenten. In genau sechs Tagen war es wieder so weit. Gerade noch rechtzeitig, bevor mir mein Frankfurter Lokalchef den lukrativen Job als Taglöhner bei Bild wegnehmen wollte, um mir einen festen Arbeitsvertrag aufs Auge zu drücken.

Martin war sofort hellwach. »Da brauchst du doch einen Fotografen«, sagte er. Nein, ich brauchte keinen Fotografen. Fotos machten wir selbst oder wir holten sie uns vom Diario de Mallorca, der unser Blatt jede Woche druckte. Aber Martin ließ sich nicht abwimmeln. Da würde er sich auf eine ziemlich unsichere Zukunft einlassen, warnte ich ihn. Ein Einkommen wie bei Bild konnte er vergessen. Das störte ihn alles nicht. Karriere und Geld waren ihm egal. Er meinte es ernst. Am Montag warf er seinen Job bei Bild hin. Vier Tage später stiegen wir zusammen am Flughafen Nürnberg in den Privatjet des Unternehmers Hans Kist aus Röttenbach, der unser Blatt zwei Wochen vorher gekauft hatte. Ziel Ibiza …

Wäre es nach Martin gegangen, hätten drei Tage gereicht. Seine Entscheidung traf er von einer Sekunde auf die andere. Kündigen, die Nikons und ein paar sommerliche Klamotten in eine Reisetasche packen, fertig. So ging Auswandern vor 40 Jahren. Im Deutschland der 80er-Jahre war ja alles in Ordnung so weit. Kein Grund eigentlich, das Land zu verlassen. Menschen gingen ins Ausland, wenn irgendwo eine lukrative Stelle winkte. Oder weil sie was erleben wollten. Bei mir selbst war es ja nicht anders, zwei Jahre vorher.

Fünf Jahre lang hatte ich in einer Lokalredaktion der Nürnberger Nachrichten den geilsten Job der Welt. Unsere Aufgabe war es, ein Konkurrenzblatt aus der Stadt zu verdrängen, da konnten wir uns alles erlauben. Meine Stelle war so sicher, wie die eines Beamten. Aber wen interessierte damals schon Sicherheit. Ich war 25 und wollte was sehen von der Welt, da hab ich mir keine Gedanken gemacht über Zukunft und Karriere oder über die Rente. Ein Reisebüro der TUI hatte uns eine Einladung geschickt. Fünf Tage Balearen, und das Los fiel auf mich. So kam ich zum ersten Mal nach Mallorca, Ibiza und Formentera, wo gerade die Ära der Hippies zu Ende ging. Ibiza! Alle Zeitungen waren voll davon, was auf dieser Insel abging. Das war es doch, wo ein Mensch mit 25 Jahren hingehörte, oder?

Tatsächlich war es alles andere als eine Karriere, was da für mich 1979 auf dieser Insel im Spanien nach Franco begann, das noch sieben Jahre vom Beitritt zur EU entfernt war, die damals noch EG hieß. Anzeigen verkaufen ging leicht bei unserem Blatt, aber das Problem bestand darin, am Ende auch das Geld dafür zu kriegen. Im Frühjahr, wenn all die Restaurants, Kneipen und Boutiquen wieder öffneten, hatte keiner Kohle für Werbung nach einem Winter ohne Einnahmen. Im Sommer brauchte keiner Werbung, weil sowieso alles voll war. Im Herbst machten sie dann alle Anzeigen, aber sie zahlten sie nicht mehr, weil sie ihr letztes Geld für ein Ticket nach Bali oder Jamaika brauchten. Die Einnahmen reichten gerade für Miete, Essen und Trinken. Dafür hatten wir vier Sommer lang jede Menge Spaß. Für Lebensplanung war ja später immer noch Zeit.

Auswandern hat sich gewandelt. Was für meine Generation ein Abenteuer auf der Suche nach Abwechslung war, wurde früher aus der Not heraus entschieden, wobei es nicht selten ums nackte Überleben ging. So schildert der pfiffige Journalist Gerhard Kurtz, der Ende der 70er-Jahre mit seinem Kurtz-Brief die amerikanische Erfindung des Newsletters nach Deutschland brachte, wie er selbst 1951 das erste Mal aus seinem Heimatland wegzog:

»Dreimal ließ das mit Auswanderern beladene Schiff die Sirene ertönen. Matrosen machten die Leinen los und zogen die Gangway ein. Während auf der Mole eine Kapelle ›Muss i denn zum Städtele hinaus‹ intonierte, ging die Reise los – weg aus dem immer noch abgewirtschafteten und zu einem Drittel zerbombten Deutschland des Jahres 1951 mit Kurs auf das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. An der Reling standen die Passagiere und schauten der entschwindenden Heimat mit gemischten Gefühlen nach, wussten sie doch nicht, ob sie sie je wiedersehen sollten …«

»Für die Menschen an Bord war es ein Entschluss nach reiflicher Überlegung. Auswandern war eine Sache fürs Leben, die ein Jahr Vorbereitung erforderte, um alle notwendigen Unterlagen zu beschaffen. Dann ging es mit Koffern und Kisten mit der Bahn nach Bremerhaven, wo die Nordamerikafahrer zwei Nächte in einem Auswandererheim verbrachten. Dann die Einschiffung auf einen Emigrantenkahn, der für die Reise nach New York oder ins kanadische Halifax über eine Woche brauchte. Endlich tauchte Manhattan vor unseren Augen auf, mit seinen Wolkenkratzern und der Freiheitsstatue. Kaum angekommen und raus aus Ellis Island, suchten sich Männer den erstbesten Job. Frauen gingen putzen, um über die Runden zu kommen. Auf die Idee, sich wie der später zu fragwürdiger Berühmtheit gelangte Florida-Rolf die Lebenskosten vom deutschen Staat überweisen zu lassen, ist damals noch keiner gekommen …«

Wer früher Deutschland verließ, war entweder am Verhungern, von Hitlers Nationalsozialisten verfolgt und in Lebensgefahr, oder er war selber einer von ihnen, später, als sich das Blatt wendete. Gut 60 Millionen Deutsche sollen zwischen 1820 und 1932 ihr Glück auf der anderen Seite des Atlantiks gesucht haben. Ziele waren vor allem die USA, Kanada und Brasilien, wo im südlichen Bundesstaat Santa Catarina ganze deutsche Orte entstanden, wie Blumenau (gegründet 1850, heute 360.000 Einwohner), Pomerode (30.000 Einwohner) oder Joinville (600.000 Einwohner) mit vielen Schweizern.

Viele Deutsche zogen damals ins benachbarte Paraguay weiter. Einer davon war Hugo Stroessner, der 1898 aus dem oberfränkischen Hof nach Asunción kam und dessen Sohn Alfredo 35 Jahre lang Präsident des Landes war. 1989 wurde Stroessner, Träger des bayerischen Verdienstordens, durch einen Militärputsch entmachtet und ging nach Brasilia ins Exil, wo er mit 94 Jahren starb. Für die Regierungen in Washington und Berlin sei er als Kommunistengegner immer ein Verbündeter im Kalten Krieg gewesen, zumal er seine schützende Hand über 40.000 Deutsche hielt, die nach dem Krieg nach Paraguay ausgewandert waren, so jedenfalls Wikipedia.

Wir alle kennen Auswanderer, die es zu etwas gebracht haben, und damit meine ich jetzt nicht die vielen peinlichen Figuren der Auswanderer-Sendungen im Fernsehen, die hinterher von der Boulevardpresse zu Ersatz-Prominenten hochgeschrieben werden. Ich denke an Löb (»Levi«) Strauss aus Buttenheim bei Bamberg, der die Blue Jeans erfand und in San Francisco ein Textilimperium aufbaute. Oder an Heinz Alfred Kissinger aus Fürth, der 1938 in die USA floh, unter Nixon und Ford US-Außenminister war und noch heute eine Schlüsselfigur der Bilderberger ist. Im Fall Donald Trump war es Großvater Friedrich, der 1918 im Alter von 16 Jahren aus Kallstadt in der Pfalz nach New York zog, wo seinerzeit im Stadtteil Little Germany an der Lower East Side eine halbe Million Deutsche in erster und zweiter Generation lebten. Große Banken wie Goldman Sachs oder Lehman Brothers und Konzerne wie Pfizer, Boeing, Berlitz, Steinway, Heinz, Kraft und Budweiser sind Gründungen von Einwanderern oder deren Nachkommen.

Regisseure wie der Berliner Ernst Lubitsch (Sein oder nicht sein), Friedrich Wilhelm Murnau aus Bielefeld (Nosferatu) oder Wilhelm bzw. William Wyler aus Mühlhausen (Ben Hur) entschieden sich für die Chancen einer Karriere in Hollywood, und nicht jeder weiß heute noch, dass Billy Wilder (Zeugin der Anklage) eigentlich Samuel hieß und aus Österreich-Ungarn kam. Das sind große Namen, aber eine verschwindend kleine Minderheit in Anbetracht von Millionen anonymer Auswanderer-Schicksale, die im besten Fall ein ganz normales Leben führten oder deren Träume geplatzt sind.

Wir kennen auch prominente Namen derer, die Deutschland wegen Hitler – selbst ein Auswanderer – und seinen nationalen Sozialisten verließen, von Albert Einstein bis Bertolt Brecht und Marlene Dietrich. Ein gewisser Herbert Ernst Karl Frahm aus Lübeck brachte sich in Norwegen in Sicherheit, bekam dort die Staatsbürgerschaft und kam 1945 als Willy Brandt zurück. Mehr um Flucht als um Auswanderung handelte es sich bei unzähligen Helfern und Parteigenossen Hitlers, die sich bei Kriegsende über Italien oder Spanien in Südamerika in Sicherheit brachten, vor allem in Argentinien. Und Hitler selbst? Wenn Sie heute mit älteren Menschen in Paraguay reden, hören Sie nicht den leisesten Zweifel, dass er nach seiner Flucht im Land lebte, mit 76 Jahren in Asunción gestorben und im Keller eines bekannten Hotels begraben sei. Wer weiß …

Aus politischen Gründen musste nach dem Krieg keiner mehr aus Deutschland fliehen. Wenn es trotzdem einer tat, dann höchstens wegen der Steuer. Erster prominenter Name auf einer langen Liste sogenannter Steuerflüchtlinge ist Kaufhauskönig Helmut Horten, der 1968 ins Tessin zog und dadurch 1,13 Milliarden Mark aus dem Verkauf seiner Kaufhauskette steuerfrei kassierte. Das missfiel den Regierungen Kiesinger und später Brandt, die zur künftigen Vermeidung ähnlicher Pannen fast zwei Jahre an einem Außensteuergesetz bastelten, von Medien spöttisch Lex Horten getauft, das seit 1973 in Kraft ist und dessen aktuelle Version heute noch jeder Auswanderer genau lesen sollte, wenn bei ihm höhere Beträge im Spiel sind.

Die Liste weiterer Auswanderer, die Deutschland wegen übertriebener Steuern verließen, liest sich wie ein Who is who quer durch alle Branchen. Franz Beckenbauer zog nach Österreich, Michael Schumacher an den Genfer See. Monaco wurde Wahlheimat von Topmodel Claudia Schiffer, Starfotograf Helmut Newton und Bestsellerautor Simmel. Der kam zwar aus Wien, lebte und arbeitete aber in München als Reporter bei der Quick  – womit sich der deutsche Fiskus bis zu Simmels Wegzug an seinen Millionen-Honoraren bereichern durfte – und teilweise auch noch danach. Sie werden beim Stichwort Monaco vielleicht zuerst an Boris Becker denken, dessen Versuch, auf die Weise Steuern zu sparen, irgendwie schiefgelaufen ist. Zum Thema Becker später mehr, denn von ihm können wir alle viel lernen. Hier nur so viel: Monaco konnte nichts dafür.

Warum Auswandern?

Die Motive haben sich geändert im Lauf der Jahre. Zeitlose Gründe sind gute Jobangebote aus dem Ausland oder zu hohe Steuern. In den letzten Jahren erleben wir zunehmend krasser das Phänomen, dass sich Regierungen immer mehr zum eigentlichen Feind der eigenen Bürger entwickeln. Vielleicht war das früher auch so, aber dann gaben sie sich wenigstens mehr Mühe, das irgendwie zu vertuschen oder uns zu täuschen. Das gilt jetzt nicht nur für Deutschland, aber wie so oft ist das Regime Berlin immer ganz vorne mit dabei, wenn es gegen den eigenen Bürger geht. Höhere Kosten, mehr Überwachung, Verbote und Vorschriften: All das ist über die Jahre immer schlimmer geworden. Es sind die steigende Bedrohung der Menschen durch ihre Regierung und deren unerklärliche und unverständliche Handlungen, was immer mehr Deutsche aus dem Land treibt. Der Gipfel ist der Umgang vor allem der deutschen Regierung mit Corona, der alles in den Schatten stellt, was die Menschen in Deutschland ihrer Regierung bisher alles vorwerfen konnten. Entsprechend haben sich die Auswanderer-Zahlen entwickelt.

Um die Jahrtausendwende sind jedes Jahr 150.000 Deutsche ins Ausland gezogen, mehr oder weniger. 15 Jahre später, nach Merkels illegaler Grenzöffnung, ist die Zahl jährlicher Auswanderer auf 260.000 angewachsen, Tendenz steigend. Es fällt auf, dass immer mehr Millionäre und Spitzenkräfte das Land verlassen. Im ersten Corona-Jahr 2020 haben laut Statistischem Bundesamt (destatis.de) 966.000 Menschen Deutschland verlassen, wobei das Amt nicht sagt, wie viele davon Deutsche waren.

Der zynische Umgang des Merkel-Regimes mit so wichtigen Themen wie Einwanderung und vor allem Corona sowie die wie ein Sargdeckel über dem Land schwebende Drohung einer Regierung unter oder mit Beteiligung der Grünen treiben Deutsche in Scharen aus dem Land. Was Menschen früher aus der Not heraus entschieden haben und später zu einem Abenteuer auf der Suche nach Abwechslung wurde, ist in Deutschland eine Art Massenflucht geworden, noch kein Exodus zwar, wohl aber der immer mehr Fahrt aufnehmende Abschied klar denkender Bürger von ihrem früher ordentlichen Land, in dem es nach den zunehmend kranken Entwicklungen der letzten Jahre immer weniger vernünftige Menschen aushalten. Die gute Nachricht dabei ist, dass diese Menschen ein angenehmeres Leben in einer besseren Zukunft erwartet, wenn sie alles richtig machen. Wie Ihnen das gelingt, lesen Sie in diesem Buch.

Tatsache ist freilich auch, dass der Drang zum Auswandern kein deutsches Monopol ist. Angeblich zog es ja in den letzten Jahren die meisten deutschen Auswanderer in die Schweiz, wo das Gehalt höher und das Leben teurer ist, und wo wichtige Dinge von den Bürgern entschieden werden, wie es heißt. Andere sind überzeugt, Österreich sei das bessere Deutschland. In beiden Ländern habe ich nie selbst gewohnt, aber wenn ich mich unter den Lesern meines Infobriefes Leben im Ausland umsehe, dann sehe ich darunter mehr Schweizer und Österreicher als Deutsche, im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Alles scheint also auch nicht in bester Ordnung zu sein bei unseren Nachbarn im Süden.

Die USA gelten seit jeher als Einwanderungsland. Sie haben deutsche Auswanderer schon immer magisch angezogen und auch Österreicher, wie Arnold Schwarzenegger beweist, der es in Kalifornien bis zum Gouverneur brachte, was an die Story von den unbegrenzten Möglichkeiten erinnert. Aber sind die USA wirklich das gelobte Land? Was sagen eigentlich die Amis dazu?

Wenn wir uns die Zahlen der US-Auswanderer ansehen, kommen Zweifel auf. Was Mallorca für Deutsche und andere Europäer ist, ist für Amerikaner die Karibik und die Länder drum herum in Mittelund Südamerika. Roatán, eine Insel vor Honduras, ist fest in amerikanischer Hand. Boquete, ein kleiner Ort in den Bergen von Panama, ist großteils von US-Rentnern bewohnt. In Mexiko und vielen Ländern Südamerikas gibt es unzählige Orte mit immer höherem Gringo-Anteil, wie Amerikaner hier genannt werden.

Auch weiter im Süden, in Asunción, gehen bei meinem Freund und Kontaktmann Robert Schulze immer mehr Anfragen aus den USA nach Papieren für Paraguay ein. Dabei ist so ein Vorgang für Amerikaner deutlich aufwendiger als für Europäer. Sie brauchen nach ihrer Residencia auch noch den Pass des Landes, weil Washington seine Bürger auf der Basis der Staatsbürgerschaft in aller Welt besteuert. Wem das nicht passt, der muss eine andere Nationalität annehmen und seinen US-Pass zurückgeben. Die Gründe, warum immer mehr Amis ihr Land verlassen, sind die gleichen wie die der Deutschen. Zu hohe Steuern, obwohl niedriger als bei uns, zu viel Überwachung und Bevormundung durch die Politik, sowie die einfache Tatsache, dass auch US-Rentner in einem preiswerteren Land problemloser bis ans Monatsende kommen. Mit ihrer Rente, die zu Hause gerade so reicht, leben sie in Belize, Nicaragua, Panama, Kolumbien, Ecuador, Bolivien oder Paraguay wie die Könige.

In meinem Bücherregal steht das Buch Escape from America, das um die Jahrtausendwende erschienen ist: Entkommen aus Amerika! Darin rät Autor Roger Gallo zu einem besseren Leben durch Auswanderung zum Beispiel nach Argentinien oder Venezuela; zwei Ziele, die aktuell eher mit Vorsicht zu genießen sind. So ändern sich die Zeiten. Das zeigt uns, dass Sie auch in einem anderen, hoffentlich besseren Land gut beraten sind, wenn Sie immer aktuell informiert sind und flexibel bleiben. Wenn sich politische oder sonstige Bedingungen an Ihrem neuen Wohnort drastisch verschlechtern, hilft oft nur ein neuer Ortswechsel. Wie das völlig unkompliziert und ohne jeden Stress über die Bühne geht, dazu kommen wir gleich.

Auswandern an sich ist zeitlos, aber die Gründe dafür ändern sich, und ebenso unser Umgang mit anderen Ländern. Wer 1951 auswanderte, hatte in der Regel vor, im Land seiner Wahl zu bleiben und dort alt zu werden, ohne Hunger zu leiden. Eine Ausnahme war der bereits erwähnte Meister Kurtz, der seiner Zeit voraus war. Er reiste als Austauschschüler in die Staaten, machte dort seinen HighschoolAbschluss, jobbte beim San Francisco Cronicle, ging über die grüne Grenze nach Kanada und mischte sich Jahre später zwecks Rückkehr ohne Papiere in die USA unter die Tagesbesucher der Niagarafälle. Jahre später schipperte er als blinder Passagier nach Europa zurück, wo er nach Stationen in Irland und Andorra viele Jahre später in Spanien sesshaft wurde. Das ist jetzt sein 39. Wohnsitz – was sogar für unsere heutige Zeit, in der Menschen sehr viel beweglicher geworden sind, eine ganze Menge und ziemlich ungewöhnlich ist.

Ihr großer Vorteil ist es heute, dass ein Scheitern im Ausland keine Katastrophe sein muss. Wenn es gar nicht mehr geht und Sie höflich fragen, kauft Ihnen unter Umständen sogar die deutsche Botschaft im Land Ihres Scheiterns das Ticket zurück in die Heimat. Allerdings ist das nicht geschenkt. Das Geld schulden Sie dem deutschen Staat, und dessen Beamte vergessen nicht. Aber bis Sie zu Hause wieder auf die Beine kommen, gibt es erst mal Hartz IV. Und sollten Sie Deutschland aus Ärger über die hohen Steuern verlassen haben, dann sind Sie dieses Problem auch erst mal los.

Sie lesen dieses Buch vermutlich nicht, um zu erfahren, wie Sie von Deutschland nach Österreich umziehen. Oder in die Schweiz. Das kriegen Sie auch alleine hin. Und was noch viel wichtiger ist, es ändert auch gar nicht so viel, außer Sie sind ein wahrer Fan der Berge, oder die schönen Dialekte dort lösen bei Ihnen automatisch gute Laune aus. Gut, statt Merkel und Nachfolger kriegen Sie Kurz, das ist ein gewisser Mehrwert. Und ja, Sie zahlen ein paar Prozent weniger Steuern, das ist auch nicht schlecht. Aber mal ehrlich: Der wirkliche Knüller, der Ihrem Leben wieder neuen Sinn gibt, ist so ein Umzug zu unseren Nachbarn auch nicht, oder?

Damit will ich nichts gegen Österreich oder die Schweiz sagen. Nehmen wir Frankreich, dahin macht ein Umzug auch keinen Sinn, wenn Sie nicht gerade ein durch nichts zu erschütternder Liebhaber französischer Lebensart oder von dünnem Kaffee sind. Dann zahlen Sie eben statt in Deutschland in Frankreich Steuern, wo manche etwas niedriger und andere höher sind. Spürbar verbessern werden Sie sich und ihre Lage jedenfalls nicht.

Hier geht es nicht um die Unterschiede zwischen französischer oder britischer oder spanischer Lebensart. Die kennen Sie selber am besten, und wenn nicht, sind sie Ihnen vermutlich egal. Es geht auch nicht um zwei Grad wärmeres Wetter oder darum, wo das Päckchen Zigaretten drei Euro billiger ist oder das Hörnchen besser schmeckt, weil es Croissant heißt. Lebensart ist nun mal Geschmacksache. Länder sind Geschmacksache. Wo sich einer wohlfühlt, weiß er selber am besten. Dazu kann ich Ihnen einige Fakten und Hinweise geben, aber am Ende entscheiden Sie es ganz alleine, und das ist auch gut so. Oder würden Sie sich, wenn Sie ein Fan von Spanien oder Italien oder Griechenland sind, durch zwei oder drei eher unwichtige Nachteile davon abhalten lassen, genau in dem Land zu leben, von dem Sie schon immer träumen? Genau das sollen Sie auch tun – aber eben möglichst so, dass obendrein noch ein großer finanzieller Vorteil für Sie dabei herausspringt.

Hier geht es darum, wie Sie Ihr Leben durch Auswandern von Grund auf verbessern, und damit meine ich nicht nur Ihr Einkommen. Das verdoppeln Sie sowieso, wenn Sie alles richtig machen, und zwar ohne dass Sie dafür mehr arbeiten. Hier geht es auch darum, wie Sie sich aus der Abhängigkeit der vielen, meistens unnötigen Behörden befreien, die Sie am Nasenring durchs Leben führen und von Ihnen auch noch dafür bezahlt werden. Aber keine Sorge, denn genau das wird Ihnen in Ihrem neuen Leben erspart bleiben.

Hier geht es darum, wie Sie am Ende als freierer Mensch dastehen, nicht mehr und nicht weniger. Nehmen Sie ein Beispiel, das deutsche Einwohnermeldeamt. Kein Mensch muss so was haben. Dieses Amt, von dem es in jeder größeren Stadt eins gibt, wäre vollkommen überflüssig, wenn nicht alle Einwohner des Landes per Gesetz verpflichtet wären, irgendwo einen Wohnsitz anzumelden. Warum eigentlich? Tatsächlich ist eine Meldepflicht in vielen Ländern der Welt unbekannt. Auch in Frankreich übrigens.

Hier geht es darum, wie Sie so wenig wie möglich vor Beamten Männchen machen, und wie Sie nie mehr einen Brief von irgendeinem Amt bekommen. Ich weiß, Deutsche sind Post von Ämtern und Behörden gewohnt. Wer da aufgewachsen ist, denkt, es muss so sein. Ich fürchte, mancher Deutsche würde es sogar vermissen, wenn er irgendwann keine Post mehr von Ämtern und Behörden bekäme. Dabei ist mir kaum ein amtliches Schreiben bekannt, dass Ihnen einen Vorteil bringen könnte – aber sehr viele, die Ihnen Ihr Geld oder Ihre Zeit stehlen oder beides. Ich hoffe, Sie vermissen nichts, wenn all diese Schreiben oder Formulare künftig nicht mehr in Ihrem Briefkasten liegen.

Hier geht es nicht um dieses oder jenes Land. Von einem Land in ein anderes zu ziehen garantiert nicht wirklich dauerhafte Besserung. Vor allem, wenn das andere Land auch in Europa liegt und womöglich auch noch in der EU. Hier geht es darum, wie Sie das Höchstmaß an Freiheit zurückgewinnen, das in der Welt von heute noch möglich ist – und wie Sie sich gleichzeitig auf die vielfältigen Bedrohungen vorbereiten, denen wir heute alle ausgesetzt sind. Sie alle haben gelesen, wie es um den Euro steht oder um das ganze Finanzsystem. Aber es ist nicht nur ein finanzielles Problem. Spätestens seit Corona haben wir alle diese bisher nicht gekannte Bedrohung unserer körperlichen Unversehrtheit und unseres Lebens erlebt, weniger durch die Krankheit selbst als vielmehr durch diese vollkommen untaugliche Regierung, die Büttel in ihren Diensten zur Durchsetzung ihrer sinnlosen Verbote, und wie wir durch die Hintertür zu einer kaum getesteten Impfung gezwungen werden sollen, die inzwischen immer mehr Fachärzte als Körperverletzung bezeichnen. Viel öfter, als wir in der Zeitung lesen, übrigens mit Todesfolge.

Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Leben künftig so einrichten, damit es wieder Ihnen ganz allein gehört.

Also los geht’s …

Richtig planen: Sind Sie einer von denen, die sofort abreisen können?

Richtig planen

Sind Sie einer von denen, die sofort abreisen können?

Gefällt Ihnen der Gedanke, sich nicht länger von Ihrer Regierung herumkommandieren und ausnehmen zu lassen? Dann haben Sie sich sicher schon Gedanken gemacht, wie Sie das praktisch anpacken, oder ob in Ihrem Fall etwas dagegen spricht. Tatsache ist, viele Menschen könnten theoretisch morgen abreisen und wissen es gar nicht. Dazu gehört, wer von einer Rente oder einem anderen regelmäßigen Einkommen lebt, wer ein ortsunabhängiges Unternehmen betreibt und wer finanziell bereits unabhängig ist. Vielleicht sind Sie es ja schon und sind sich dessen nur nicht bewusst. Vielleicht reicht ja Ihr Geld noch nicht für ein Dasein als Privatier in Deutschland, wohl aber in einem anderen Land, wo das Leben nur einen Bruchteil kostet. Könnten Sie sofort auswandern, wenn sie wollten? Was spricht dagegen? Da ist von Fall zu Fall die persönliche oder familiäre Situation, aber meistens sind es die Finanzen. Also – wie weit reicht Ihr Geld?

Um das zu klären, sind zwei Fragen wichtig: Wie viel haben Sie, und wie viel brauchen Sie? Kommt für Sie nur ein Leben auf der Überholspur infrage, oder geht’s auch etwas ruhiger und bescheidener? Reichen Ihre Ersparnisse aus, damit Sie sich künftig ein Leben nach Ihren Vorstellungen leisten können – in einem preiswerteren Land vielleicht? Wenn Sie die Frage verneinen, geht es Ihnen wie den meisten Menschen: Sie brauchen auch künftig ein Einkommen. Gut zu wissen ist in dem Fall, dass mit dem richtigen Geschäft der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit durch die Vorteile einer internationalen Lebensart deutlich kürzer sein kann; schließlich müssen Sie keinen Finanzminister zur Hälfte an Ihren Gewinnen beteiligen.

Denken Sie wie die meisten Menschen vor einem Leben im Ausland zuerst an Geld? Die gute Nachricht ist, dass sich für Geldangelegenheiten meistens eine Lösung findet, wenn Sie nur etwas nachdenken. Mindestens ebenso wichtig und oft sogar komplizierter sind Ihre privaten und familiären Voraussetzungen. Planen Sie für sich alleine oder für eine Familie mit Kindern? Ist Ihr Partner aus Überzeugung dabei oder weil Sie es wollen? Haben Sie ein Problem damit, künftig auf Ihr gewohntes Umfeld, Ihre Freunde und Bekannten zu verzichten? Auf Ihren Verein und den Stammtisch? Knüpfen Sie leicht neue Kontakte? Lernen Sie schnell eine andere Sprache? Wie schwer fällt den Kindern ein Schulwechsel? Nicht selten haben solche Dinge früher die Entscheidung gegen Auswandern beeinflusst. Aber seit Corona ist das alles anders. Seit wir alle wissen, dass uns unsere Regierung im eigenen Land unser Privatleben wegnehmen kann – und dass sie nicht die geringsten Hemmungen hat, das auch zu tun –, hat sich die Situation völlig verändert. Private Dinge zählen nicht mehr, seit wir wissen, bis zu welchem Punkt wir unserer Regierung und ihren uniformierten Gehilfen ausgeliefert sind. Nur das Problem mit dem Geld gibt es immer noch. Beginnen wir also mit dem Geld – und da mit dem häufigsten Fall, dass das Ersparte nicht reicht, um künftig allein davon zu leben. Das heißt, Sie brauchen auch in Zukunft ein Einkommen. Im Gegensatz zum früheren Auswanderer, der von einer Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär träumte, bevor er in der Realität aufwachte, und später von der eigenen Strandbar in der Karibik, einer Kneipe auf Mallorca oder vom sicheren Angestelltenjob in Kanada, sollte Ihr Ziel heute ein ortsunabhängiges Einkommen sein. So was gab es auch früher, vor dem Internet. Aber seit wir alle online arbeiten und verkaufen können, ist alles sehr viel einfacher.

Haben Sie bereits ein international taugliches Geschäft, etwa im internationalen Handel? Dann machen Sie sich am besten Gedanken darüber, wie Sie es am besten aus dem Ausland leiten. Klären Sie mit Ihrem deutschen Steuerberater, wie Sie es am besten machen, damit Ihr persönlicher Wegzug steuerlich nicht wie ein Verkauf Ihres Unternehmens behandelt und besteuert wird. Haben Sie bisher kein solches oder überhaupt kein Unternehmen, beginnen Sie am besten so bald wie möglich, entsprechend zu planen – auch wenn Sie gar nicht vorhaben, Ihre Auslandspläne kurzfristig in die Tat umzusetzen.

Abgesehen von völlig ortsunabhängigen Unternehmen, wie etwa ein Einkommen aus dem Internet, bietet Ihr Heimatland in der Regel die besten Chancen bei der Gründung eines Unternehmens. Sie sprechen die Sprache, sind mit den Umständen vertraut – und Sie beteiligen Ihr Finanzamt an den Anlaufkosten. Dass ein Firmengründer anfangs Verluste macht, ist ein alltäglicher Vorgang. Nutzen Sie also Ihr eigenes Land für den Start in Ihr Leben als Unternehmer – aber achten Sie bei allem, was Sie anpacken, auf internationale Tauglichkeit. So sorgen Sie für den Tag vor, an dem Sie sich ein Leben als Unternehmer in Deutschland nicht mehr antun wollen. Beim geringsten Anzeichen von Erfolg führen Sie Ihre Geschäfte dann aus dem Ausland.

Es ist wichtig, die internationale Tauglichkeit eines Unternehmens von Anfang an einzuplanen. Vergessen Sie alle Aktivitäten, die dafür nicht taugen. Ich erlebe immer wieder, wie Geschäftsleute zunehmend der Gefahr ausgesetzt sind, immer betriebsblinder zu werden und früher oder später nicht mehr über den Tellerrand ihrer täglichen Routine hinauszusehen. In so einem Fall ist an einen Umzug ins Ausland kaum zu denken. Für die meisten ist es dann ein derart radikaler Schnitt, an den sie höchstens denken, wenn einmal ein größeres Problem auftaucht. Oft ist es dann keine Auswanderung mehr, sondern eine Flucht – und die ist sehr viel komplizierter und riskanter.

Immer wieder stellen sich Unternehmer die Frage, wo und wie sie ihr Geld und ihr Geschäft so schnell wie möglich in Sicherheit bringen, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Und meistens kommt es dann noch schlimmer: Statt wenigstens in so einem Moment zu retten, was noch zu retten ist, treten viele auch noch ihre letzten Sicherheiten an die Bank ab. Die wartet nur darauf. Wenn ihr die letzte Lebensversicherung und das letzte Ferienhaus auch noch gehören, dreht sie den Geldhahn endgültig zu. Der Rest gehört dem Konkursverwalter.

Auch erfolgreiche Unternehmer unterschätzen oft die Gefahr, die darin liegt, ihre Aktivitäten auf ein einziges Land zu beschränken. Die Risiken sind vielschichtig, von einer möglichen Pleite ganz abgesehen. Klagen können Sie ruinieren, neue Vorschriften Ihre komplette Geschäftsgrundlage entziehen. Partnerschaften können scheitern, privat und geschäftlich. Gegen all diese Risiken habe ich kein Patentrezept, wohl aber gegen die schlimmen Folgen davon. Bauen Sie Ihr Unternehmen, falls Sie noch keines haben, so früh wie möglich im eigenen Land auf. Machen Sie aber statt örtlicher Geschäfte lieber solche, die auch von jedem anderen Standort aus funktionieren.

Der Übergang zwischen Geld verdienen und anlegen ist fließend. Finanzielle Freiheit bauen Sie ebenso wenig von heute auf morgen auf wie das ortsunabhängige Geschäft, das irgendwann zu Ihrem privaten Geldautomaten wird. Wichtig ist, dass Sie ab sofort daran arbeiten und die richtigen Schritte vor dem Start planen. Denken Sie immer daran, dass Ihr Geschäft Sie zeitlich flexibel machen und Ihnen erlauben soll, viel zu reisen und sich Länder anzusehen, die Sie interessieren.

Gar nicht selten sind Menschen finanziell weitgehend unabhängig und wissen es gar nicht. Sollten Sie also nicht genug Bares auf dem Konto haben, müssen Sie nicht gleich aufgeben. Sind Sie vielleicht Besitzer einer Immobilie oder einer (international nicht tauglichen) Firma, die Sie relativ einfach zu Geld machen können? Fahren Sie ein teures Auto, das Sie künftig nicht brauchen? Oft ist mit dem Verkauf solcher Dinge Ihr Weg ins Ausland sofort frei. Das Geld aus dem Verkauf eines Reihenhauses reicht in vielen Ländern für eine Villa am Meer, und vom Geld, dass Ihr neuwertiger Benz einbringt, leben Sie in manchen Ländern drei Jahre, ohne dass Ihnen dort irgendwas fehlt.

Immobilien und Firmenbeteiligungen in Deutschland sollten Sie vor einem Wegzug sowieso verkaufen, sonst stehen Sie steuerlich vielleicht schlechter da als vor her. Wenn Sie mit Wohnsitz im Ausland deutsche Mieteinnahmen haben, tritt an die Stelle der unbeschränkten die beschränkte Steuerpflicht, was in vielen Fällen ein Nachteil ist.

Mal angenommen, Sie können irgendwie 50.000 bis 100.000 Euro flüssig machen. Wenn Sie ein Haus verkaufen, sind Sie schnell bei 300.000 Euro oder mehr. Damit sind Sie in vielen Ländern schon ganz weit vorne. Die können Sie so anlegen, dass Sie in einem preiswerten Land allein vom Ertrag recht gut leben. Wenn Sie zum Beispiel in Paraguay nur 100.000 Euro in die Landeswährung umtauschen und zu 16 oder 17 Prozent Zinsen als Festgeld anlegen, leben Sie allein von Ihrer Rendite. Oder Sie machen mit Ihrem Kapital Geschäfte, von denen Sie was verstehen, und die Sie selber kontrollieren.

— Sie können zum Beispiel in einem Land mit preiswerter Arbeitskraft und niedrigen Lohnnebenkosten manuell aufwendige Dinge herstellen und exportieren. Vielleicht in einer Freihandelszone in Panama oder der Dominikanischen Republik, wo Sie Produkte für den Export produzieren, ohne Ihre Gewinne versteuern zu müssen.

— Oder indem Sie Handel treiben. Waren einkaufen, wo sie günstig sind, und dorthin liefern, wo Sie die besten Preise erzielen. Voraussetzung ist etwas Talent als Händler. Ein sicherer Blick fürs Geschäft, verkäuferisches Können und etwas Weitblick. Mit diesen Fähigkeiten kommen Sie überall zurecht.

— Ein lukratives Betätigungsfeld sind Immobilien. In wenigen Branchen sind die Chancen, relativ schnell viel Geld zu verdienen, so vielfältig. Mit dem Blick für unterbewertete Objekte, die mit wenig Aufwand an Wert gewinnen, ist Ihr Einsatz nie lange gebunden. Mit dem nötigen Know-how brauchen Sie wenig Startkapital. Den Rest leihen Sie sich. In vielen Fällen brauchen Sie nicht einmal eine Firma. Ein Haus kaufen, renovieren und mit Gewinn verkaufen können Sie auch als Privatmann. Wie sieht es in den Ländern Ihrer Wahl auf dem Immobilienmarkt aus? Untersuchen Sie einfach mal folgende Fragen:

Ist die Währung weich genug, um mit Dollar oder Euro einen guten Kauf zu machen? Können Sie vielleicht viel günstiger bauen als kaufen? Wie ist das Verhältnis zwischen Kauf und Miete? Lohnt sich Urlaubsvermietung oder ist der örtliche Markt interessanter? Geht der Trend in die Städte oder raus aufs Land? Sind womöglich Gewerbeimmobilien gerade besonders interessant?

Gerade bei Immobilien sind die Gewinnspannen in vielen Ländern höher als in Deutschland mit seinen vielen Vorschriften, Formularen und teuren Handwerkern. Schließlich geht es ja auch darum, dieser übertriebenen Kontrolle zu entkommen, der Sie als kleiner oder mittlerer Unternehmer in Deutschland besonders ausgeliefert sind. Ein Land zu finden, wo Ihnen als Geschäftsmann nicht so viele Prügel zwischen die Beine geworfen werden, ist nicht schwer.

— Verkäufer aller Art, möglichst mit grenzüberschreitenden Aktivitäten, sind wie geschaffen für ein unkomplizierteres Leben im Ausland. Wenn so einer seinen Wohnsitz aus Deutschland in ein Land mit einer weniger gierigen Regierung verlegt, steigert er sein Nettoeinkommen, ohne mehr dafür zu arbeiten, und im Idealfall merken seine Kunden überhaupt nichts von seinem Ortswechsel.

— Wer sein Geld mit Zinsen, Dividenden, Lizenzen oder internationalen Mieten verdient, kann sich in der Regel problemlos vom bisherigen Wohnsitz verabschieden und sein neues Leben steuerschonend im Ausland organisieren.

— Geschäftsleute aller Branchen, die weder ein Ladenlokal brauchen noch eine Kanzlei oder örtliche Lizenzen und Zulassungen, sind geradezu prädestiniert für einen internationalen Lebensstil. Marktforscher, die Werbeund Marketingbranche, Entwicklungsplaner, Spekulanten, Kunsthändler, Designer, Schätzer und Gutachter, Texter, Großhändler, Importeure und Exporteure, Vortragsredner, Veranstalter von Seminaren oder Events aller Art – sie alle verzichten auf einen Großteil ihres Einkommens, wenn sie sich nicht für so ein internationales, steuerschonendes Leben als Edelaussteiger entscheiden.

— Wer vor einem Neuanfang steht und nicht oder kaum über Startkapital verfügt, für den bieten sich MLM-Vertriebe oder Tätigkeiten als Kleinverleger an. Wenn Sie noch nicht die Landessprache sprechen, machen Sie an beliebten Orten mit Tourismus Veranstaltungshefte oder Anzeigenblätter für Ihre Landsleute. Das geht fast ohne Startkapital, Sie müssen nur Anzeigen verkaufen. Dass Sie nicht der Erste sind, dem so was einfällt, muss kein Hindernis sein: Sie müssen es nur besser machen.

— Sind Sie Experte auf einem bestimmten Gebiet? Wissen Sie über irgendein Thema, das viele Menschen interessiert, mehr als der Durchschnitt? Dann haben Sie die beste Chance, Ihr Leben als internationale Ich-AG aufzustellen: als Berater mit vielen Vorteilen: Kein Acht-Stunden-Job, kein Vorgesetzter, keine Angestellten, keine Steuern, kein Startkapital. Berater ist kein geschützter Beruf. Sie brauchen weder Examen noch Diplom, weder Lizenz noch Zulassung. Sie brauchen nicht mal ein Büro. Sie arbeiten zu Hause, im Park oder im Café. Eine Beratung kann überall stattfinden, bei einer Bergwanderung in freier Natur genauso wie im Nobelhotel in Monte Carlo.

Beraterhonorare sind frei vereinbar. Je besser Sie als Experte anerkannt sind, desto mehr sind Ihre Klienten zu zahlen bereit. Sie berechnen nach Stunden, pauschal oder auf Provisionsbasis. Viele Kunden kommen auch gern an Ihren Standort und verbinden die Beratung mit einer schönen Reise. Sie lernen immer wieder neue, interessante Menschen kennen, von denen Sie selbst eine Menge lernen. Sie sammeln Erfahrungen und stellen Beziehungen her. Es liegt an Ihnen, wie Sie diese nutzen. Wenn Sie einen guten Namen haben, entscheiden Sie ganz allein, für wen Sie arbeiten – und von wem Sie sich lieber nicht nerven und Ihre Zeit stehlen lassen. Wenn sich erst mal der Erfolg einstellt und Ihre Zeit knapp wird, können Sie zwei Dinge tun: Entweder Sie verlangen höhere Honorare, verdienen mehr Geld oder arbeiten weniger – oder Sie gehen den logischen nächsten Schritt und bieten Seminare an. Wie Sie sich als Berater einen Namen machen, hängt vor allem davon ab, wie geschickt Sie sich selbst vermarkten. Egal wie gut Sie in Ihrer Branche sind, es spricht sich nicht von selbst herum. So eine Existenz als Berater aufzubauen ist sehr viel einfacher geworden, seit es das Internet gibt – die ideale Geldquelle jedes internationalen Menschen.

— Es führt hier zu weit, im Detail auf die vielfältigen Möglichkeiten einzugehen, wie Sie von einem Einkommen aus dem Internet leben. Es gibt jede Menge Fachlektüre darüber, wie Sie eigene digitale oder physische Produkte im Internet verkaufen, mit Affiliate-Werbung für andere Anbieter Provisionen verdienen oder über Online-Broker zu minimalen Gebühren Aktien kaufen und mit Gewinn verkaufen. Tatsache ist auf jeden Fall, dass Internet und E-Mail die angenehme und lohnende Praxis, in den schönsten Ländern zu leben, Geschäfte zu machen und Geld zu verdienen, sehr viel leichter und unkomplizierter gemacht hat.

So viel zu Ihren Chancen, im Ausland Geld zu verdienen – oder wie es Ihnen die passende Tätigkeit ermöglicht, praktisch jetzt die Steuerhölle Deutschland zu verlassen und Ihr Einkommen durch die Wahl der richtigen Orte zum Leben deutlich zu steigern oder sogar zu verdoppeln. Kommen wir zum zweiten Aspekt, der genauso wichtig ist: Was wird Ihr künftiges Leben kosten?

Wer von einem Leben im Ausland träumt und seine Entscheidung immer wieder hinauszögert, begründet das oft damit, das Geld reiche noch nicht für ein sorgloses Leben am Meer. In Wirklichkeit fehlt nicht so sehr das Geld, als die nötige Entschlusskraft. Wie viel ein Leben im Ausland kostet, hängt von den Ansprüchen ab. Muss es Champagner sein, oder tut’s auch ein Bier? Geht es nicht ohne Ihren Daimler, oder wäre auch Mittelklasse denkbar? Das Auto ist ein großer Kostenfaktor in einem Land, wo Taxifahren nur Kleingeld kostet.

Dagegen ist Hauspersonal in den Ländern, die ich Ihnen hier empfehle, sehr viel preiswerter. Da kriegen Sie für das Geld, dass in Deutschland ein paar Stunden Putzfrau in der Woche kosten, ein Hausmädchen, das sich um alles kümmert. Die Frage ist, ob Sie das wirklich brauchen, oder ob womöglich ein eher minimalistisches Dasein das Leben einfacher macht. Sehen Sie es mal so …

Die Villa mit Garten, Pool und Personal, womöglich mit Kindern, Hunden, Pferd und nicht zu vergessen der Ehepartner: All das engt die Freiheit drastisch ein, das zu tun, was Sie womöglich viel lieber tun würden. Wenn jetzt von Preisen die Rede ist, beziehen sich diese auf ein Leben als Single. Wenn Sie zu zweit planen, heißt das nicht, dass sich die Kosten verdoppeln. Haus oder Wohnung, Auto oder Personal sind für zwei nicht teurer als für einen allein. Wie viel Geld sollten Sie also zur Verfügung haben, um im Land Ihrer Wahl sorglos zu leben?

Zuerst denken Sie bitte daran, dass Sie viele Ihrer laufenden Kosten in Deutschland künftig nicht mehr haben werden. Stellen Sie Ihre Rentenzahlungen ein, lassen Sie sich Lebensversicherungen auszahlen, wenn das noch geht. Eine Krankenversicherung kostet fast überall auf der Welt nur einen Bruchteil Ihrer deutschen Versicherung, ohne dass deswegen die Leistungen schlechter wären. Wenn Sie sich für den richtigen Ort entscheiden, brauchen Sie weder Heizung noch Klimaanlage, und Winterkleidung ist auch ein Ding aus der Vergangenheit.

So ähnlich sieht es auch der Amerikaner Paul Terhorst, der bereits mit 35 Jahren den Krempel hingeworfen und später das Kultbuch How to retire at 35 geschrieben hat: Ruhestand mit 35. Er ist überzeugt, dass allein die Tatsache, nicht mehr zur Arbeit zu gehen, Geld spart: »Teure Markenanzüge, ein großes Auto als Statussymbol, die Hypothek für eine Luxuswohnung, edle Designermöbel und Einladungen in Nobelrestaurants, all das brauche ich nicht mehr. Nicht das Leben ist teuer, sondern die Arbeit. Seit ich auf das Privileg Arbeit verzichte, habe ich höchstens ein Viertel der Kosten wie früher.«

Wie hoch Ihre Ersparnisse sein müssen, um in diesem oder jenem Land ohne Einkommen zu leben, war früher eine sehr einfache Rechnung. Seit es in vielen Ländern der Welt keine Zinsen mehr gibt, ist es insofern komplizierter, als Sie jetzt neue Wege finden müssen, um Renditen in der Höhe der früheren Zinsen zu erzielen. Es ist nicht wirklich schwerer geworden, die meisten Menschen müssen aber etwas umdenken. Was früher Zinsen auf Festgeld waren, sind heute Dividenden zuverlässiger Konzerne.

Bei den Kosten hat sich nichts geändert. Wollen Sie in einer Weltstadt wie Rom, Paris, London oder New York leben? Den Winter in St. Moritz verbringen und den Sommer in Marbella oder Monte Carlo? In dem Fall liegt das Minimum kaum unter 4.000 bis 5.000 Euro im Monat. Oder rund 60.000 Euro im Jahr, und wenn ein paar Flüge dazukommen, oder ein Monat Urlaub an einem exotischen Fernziel, gerne auch 70.000 Euro. Wie viel Geld brauchen Sie heute, um Jahr für Jahr 70.000 Euro Rendite zu erzielen? Die These, Aktien sind die bessere Geldanlage, stimmt langfristig. Es gibt aber auch Jahre oder Situationen, in den Sie mit Aktien Geld verlieren. Paul Terhorst wollte auf Nummer sicher gehen. Er hat seinen frühen Ruhestand finanziert, indem er seine Beteiligung an einer gut gehenden Firma verkaufte und das Geld in Anleihen solventer Unternehmen investierte, die ihm jedes Jahr um die fünf Prozent Rendite brachten und ein bescheidenes Leben ohne Arbeit ermöglichten. Fünf Prozent sind auch heute keine Utopie, aber rechnen wir lieber mit nur drei Prozent Rendite. Dann brauchen Sie, um 70.000 Euro für ein Leben in einer teuren Stadt zu erwirtschaften, ein Kapital von 2,35 Millionen. Die hat nicht jeder. Dafür müsste Ihr Haus schon in München, Stuttgart oder Hamburg stehen.

Halten wir fest: Wenn Sie 2,35 Millionen Euro flüssigmachen, müssen Sie nie mehr arbeiten – und leben (eher bescheiden) an den teuersten Orten der Welt. Legen Sie das Geld steuerfrei in verlässlichen Ländern an, und es ist immer genug da, um Ihre Rechnungen zu zahlen und sich manchen kleinen Luxus zu leisten – bei nur drei Prozent Rendite, und ohne dass Sie einen Euro dazuverdienen.

Einfacher wird es, wenn Sie sich preiswertere Städte suchen. Was halten Sie von Rio de Janeiro oder Buenos Aires? Athen oder Lissabon? Sydney oder Melbourne? Das sind alles Städte voller Kultur und Lebensfreude, wo Sie mit 40.000 Euro im Jahr besser leben als der Durchschnitt. Um eine Rendite in der Höhe zu erzielen, brauchen Sie 1,4 Millionen. Viele Deutsche aus der Generation der Erben haben diese Summe in Form eines Hauses oder einer Firma. Sie müssen nur beides verkaufen und den Erlös anlegen, und schon ist Schluss mit der täglichen Tretmühle.

Haben Sie weder Haus noch Firma, die Sie zu Geld machen? Dann müssen Sie eben mit weniger Geld auskommen. Schöne Länder dafür gibt es genug. Die weite Welt bietet eine große Auswahl angenehmer Orte, wo Sie als Single mit 1.000 bis 1.500 Euro oder sogar Dollar im Monat ein kleines Apartment oder Häuschen mieten, dazu essen und trinken, so viel Sie können, und wo noch etwas Geld für das eine oder andere Vergnügen übrig bleibt. Um 12.000 bis 18.000 Euro im Jahr aufzubringen, brauchen Sie 400.000 bis 600.000 Euro. Sie machen also irgendwie 400.000 Euro flüssig und leben davon, ohne sich Gedanken über ein Einkommen zu machen. Sehen Sie sich in kleineren Orten in Spanien, Griechenland, Portugal oder der Türkei um. Nicht in den Metropolen und Urlauber-Hochburgen. Streichen Sie die Wohnung direkt am Meer, und Sie leben sehr gut mit diesem Geld.

Sie haben auch keine 400.000 Euro auf der hohen Kante? Natürlich geht es noch billiger. Wenn Sie in einem Dritte-Welt-Land in Lateinamerika oder Ostasien ohne großen Luxus leben, senken Sie die Kosten noch mal ganz deutlich. Erschrecken Sie nicht, wenn von der Dritten Welt die Rede ist. Der Begriff klingt ziemlich abwertend für das, was Sie in solchen Ländern erwartet: Viel Sonne, tropisches Klima, üppige Vegetation, traumhafte Strände, angenehme Menschen und sehr niedrige Preise. In Ländern wie Thailand oder Indonesien, auf den Philippinen, in Laos, Kambodscha oder Vietnam, in Belize, Panama, Honduras, San Salvador, Nicaragua, Ecuador, Peru, Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay oder Bolivien leben Sie mit 600 bis 1.000 Euro im Monat, ohne dass Sie dort einer für einen armen Schlucker hält. Noch billiger geht es derzeit in Venezuela. Da kommen Sie mit 300 Dollar über die Runden, und das sogar auf der schönen Isla Margarita, die früher mal ein beliebtes Urlaubsziel war. Möglich macht es der Umtausch Ihrer Euros oder Dollars auf dem Schwarzmarkt – nie viel umtauschen, denn der heimische Bolivar fällt stündlich  – und, weniger angenehm, die Tatsache, dass es im früher so reichen Erdölland Venezuela unter den Kommunisten inzwischen nicht mehr viel gibt, was Sie überhaupt kaufen können.

Wenn Sie sich entschließen, in so einem Billigland zu leben, reduzieren Sie den Betrag, mit dem Sie sich zur Ruhe setzen, auf 150.000 bis 250.000 Euro, immer bei einer Rendite von nur drei Prozent, und ohne dass Sie einen Cent dazuverdienen. Bevor Sie sich jetzt zu so einem drastischen Schritt entscheiden und nach Venezuela ziehen, sehen Sie sich das Land Ihrer Wahl unbedingt vorher an und bleiben erst mal ein paar Monate zur Probe. Das sei doch selbstverständlich, meinen Sie? Von wegen. Es gibt mehr Menschen, als Sie glauben, die eine Woche All-inclusive-Urlaub in Varadero machen und hinterher schwärmen, was für ein tolles Land Kuba ist.

Größter Kostenfaktor in Ihrem neuen Leben ist immer das Thema wohnen. Die Frage ob Kauf oder Miete ist immer eine sehr individuelle Entscheidung, aber eine Regel gilt immer: Auch wenn Sie mittelfristig ein Haus oder eine Wohnung kaufen wollen, ziehen Sie an einem Ort, den Sie nicht schon gut kennen, zuerst immer in ein gemietetes Objekt ein. Bleiben Sie dort so lange, bis Sie Situation und Preise der Immobilien in Ihrer neuen Umgebung gut überblicken – und bis Sie sicher sind, dass Sie sich für den richtigen Ort entschieden haben.

Alles andere ist eine reine Geldfrage. Wenn Kohle keine Rolle spielt, mieten Sie eine möblierte Wohnung in einem Apartmenthaus mit Service. In Mittelund Südamerika oder an den Stränden in Thailand finden Sie so was unter 1.000 Dollar im Monat. Wenn Sie noch mehr Komfort wollen und bereit sind, dafür Geld auszugeben, leben Sie als 5-Sterne-Aussteiger in einem First-Class-Hotel. Da wird das Bett gemacht, das Geschirr gespült, die Minibar gefüllt. Wenn Sie als Stammgast so eines Hauses bekannt sind, können Sie das Hotel während Ihrer Abwesenheit auch als Mailbox nutzen. Die Kosten sind reine Verhandlungssache: Langzeitgäste kriegen 50 Prozent oder mehr Rabatt auf den Tagespreis. In vielen Ländern sind Sie mit 100 Dollar am Tag dabei. Also rund 36.000 Euro im Jahr – ungefähr der Betrag, den Sie Ihrem Finanzminister geben, wenn Sie in Deutschland 60.000 Euro im Jahr versteuern.

Bisher sind wir davon ausgegangen, dass Sie nicht mehr arbeiten wollen und folglich keinen Cent dazuverdienen. Wenn Sie dagegen auch in Ihrem neuen Leben etwas Geld verdienen, ändert sich Ihre finanzielle Lage ganz entscheidend – abgesehen davon, dass irgendeine Tätigkeit Abwechslung in das Leben in Ihrem neuen Land bringt und Ihnen neue Kontakte und Bekanntschaften verschafft. Was uns zur wichtigen Erkenntnis bringt, dass Auswandern nur ganz, ganz selten am Geld scheitern muss. Wer das sagt, belügt sich meistens selbst. In Wirklichkeit will er gar nicht weg.

Viele Auswanderer überlegen sich, ob es sinnvoll ist, im Hinblick auf einen möglichen Abbruch des Abenteuers Ausland nicht gleich alle Brücken einzureißen. Mit der Hintertür im Heimatland ist es so eine Sache. Behalten Sie Ihre alte Wohnung, das Konto und die Krankenversicherung, bis Sie sicher sind, dass Sie auch wirklich im Ausland bleiben, raten die einen. Viele Menschen fühlen sich besser mit der Gewissheit, dass im Ernstfall nichts wirklich Schlimmes passieren kann. Andere dagegen brauchen genau diesen Druck einer drohenden Notlage ohne Netz und doppelten Boden, damit sie sich überhaupt in Bewegung setzen. Was davon auf Sie zutrifft, müssen Sie selber am besten wissen. Aus steuerlicher Sicht ist ein Bankkonto in Ihrem Land unschädlich, während ein Wohnsitz in Deutschland laut Außensteuergesetz die unbeschränkte deutsche Steuerpflicht aufrechterhält. Und die Krankenversicherung ist meistens schlichtweg rausgeworfenes Geld, dazu später mehr.

Damit die Kontakte zu alten Freunden nicht abbrechen, telefonieren Sie heute kostenlos mit Telegram, Zoom, Skype oder einem Anbieter für Voice over IP wie Sipgate, mit Telefonkosten nach Deutschland ab einem Cent pro Minute. Dass die Telefonrechnung für einen Auswanderer zum großen Kostenfaktor wird, ist damit zum Glück Geschichte.

Hier noch ein praktischer Weg, wie Sie mit reduziertem Budget über die Runden kommen und trotzdem immer so viel Abwechslung haben, wie Sie wollen: Nehmen Sie einen Teil Ihres Geldes, um sich eine kleine Wohnung an einem beliebten Ort zu kaufen, der Ihnen so gut gefällt, dass Sie dort sehr gerne jedes Jahr ein paar Monate verbringen. Komplikationen mit unnötigem Papierkram haben Sie ja als Europäer in der EU nicht mehr. In anderen Ländern vermeiden Sie diese am einfachsten, wenn Sie immer nur so lange bleiben, wie Sie das als Urlauber dürfen. Auf die Weise müssen Sie sich nirgends um Aufenthaltspapiere kümmern.

In Ihrer Abwesenheit lassen Sie ihre Wohnung nicht leer stehen, sondern tauschen diese gegen ähnliche Unterkünfte in aller Welt. Tauschpartner für Wohnungen finden Sie im Anzeigenteil großer Tageszeitungen und im Internet. Oder Sie schließen sich einer Organisation an, die Häuser tauscht. Eine der ältesten und bekanntesten ist Homelink, das Sie im Internet unter www.homelink.de finden.

Um einen möglichst hohen Tauschwert einzubringen, ist der Ort Ihrer eigenen Wohnung wichtig. Sehr gut eignet sich Monte Carlo. Dort sind Immobilien zwar teuer, aber preiswerter als etwa in Paris, London, New York oder Hongkong. Und außerdem ist das glamouröse Fürstentum am Mittelmeer so begehrt, dass Sie auch in teuren Weltstädten problemlos Tauschpartner finden. Kaufen Sie keine Wohnung, wo das Interesse nur saisonbedingt ist, wie etwa an den schönen Seen im Norden Italiens. Da will außerhalb der guten Zeit kaum einer hin, und Sie selbst langweilen sich zu Tode. Suchen Sie sich eine ganzjährig interessante Stadt mit guten Flugverbindungen, wie San Francisco, Toronto oder Bangkok. Ein akzeptables Preis-LeistungsVerhältnis finden Sie in Spanien, wenn Sie mal die Metropolen Madrid, Barcelona, Sevilla und Bilbao ausklammern. Fast so eine Art Geheimtipp-Status haben die Städte im Norden, mit Lebensart und akzeptablen Preisen. Sehen Sie sich mal in Pamplona, Gijón, Santander, La Coruña oder Santiago de Compostela um, oder im benachbarten Portugal in der schönen Weinstadt Porto.

Ein Land, das bei Reisenden aus Amerika, Kanada und Australien immer zieht, ist Frankreich – das Land, dessen prominenter Bürger Gérard Depardieu aus Ärger über die Steuerpolitik seiner Regierung auswanderte und russischer Staatsbürger wurde. Vor allem Amerikaner haben eine Art Affenliebe zu Frankreich entwickelt, wobei Ihre Wohnung, um das zu nutzen, durchaus nicht nur im etwas teureren Paris sein muss. In der Bretagne sind Immobilien gleich sehr viel billiger, und wenn Sie sich Bordeaux, Nizza, Cannes oder Saint Tropez leisten können, werden Sie unter den vielen Tauschanfragen die Qual der Wahl haben – auch wenn Sie sich in den genannten Städten nicht die absolute Toplage leisten können oder wollen. Da zieht allein der Name Frankreich sehr viel mehr als zum Beispiel die mindestens genauso schöne italienische Riviera gleich nebenan.

Wandern Sie nie allein wegen der Steuer aus! Aber mehr zahlen als nötig wollen Sie auch nicht, oder?

Steuern und 7 andere Dinge, die vor der Abreise geklärt sein wollen

Wandern Sie nie allein wegen der Steuer aus – aber zu viel wollen Sie auch nicht zahlen, oder?

Warum wandern Menschen aus? Wenn Sie zehn deutsche Auswanderer fragen, werden heute neun das Thema Steuern nennen – kein Wunder, denn sie kommen aus dem Land mit den höchsten Steuern der Welt, wo ein Gutverdiener – noch lange kein Reicher – drei Viertel seines Einkommens seiner Regierung geben muss.

Menschen in Deutschland sind ab 57.918 Euro Einkommen in der höchsten Steuerklasse und zahlen 42 Prozent Einkommensteuer. Mit dem Soli sind Sie bei rund 44 Prozent. Mit der Mehrwertsteuer bei 63 Prozent. Wenn sie ab und zu ihr Auto betanken, wird auf jeden Liter Sprit fast ein Euro Steuern fällig. Mancher trinkt gern Kaffee oder ab und zu ein Glas Schampus oder einen Schnaps. Einige rauchen, viele haben ein Haus. Womöglich eine Zweitwohnung. Oder einen Hund. Jeder verbraucht Strom und ist gegen alles Mögliche versichert. Dann ist er bei 70 Prozent, über den Daumen, und da darf er keiner Kirche angehören und kein erfolgreiches Unternehmen besitzen, bei dem die Gemeinde mit der Gewerbesteuer zuschlägt. Das heißt …

Von 60.000 Euro Einkommen bleiben gerade mal 18.000 Euro übrig. 42.000 Euro holt sich die Politik. Mit nur 60.000 Euro Einkommen zahlen Sie folglich jeden Monat 3.500 Euro – Ihr Eintritt, damit Sie als Deutscher in Deutschland leben dürfen. Denken Sie darüber ab und zu mal nach? Ist das in Ordnung? Wie lange wollen Sie das noch mitmachen? Es heißt ja auch, dass Sie netto 42.000 Euro mehr verdienen, wenn Sie die hohen deutschen Steuern nicht länger zahlen – eine Art passives Einkommen für jeden, der sich entschließt, eine der vielen Chancen zu nutzen, die in anderen Ländern der Welt auf ihn warten. Meistens gibt es dort sogar noch einen Bonus obendrauf: In vielen dieser Länder, in denen die Steuern deutlich niedriger sind, ist das Leben sehr viel preiswerter, ruhiger und angenehmer. Da macht es doch Sinn, schon allein wegen der übertriebenen Steuern Deutschland zu verlassen, oder?

Nein, macht es nicht! Mein Rat: Nutzen Sie die Zugabe niedriger Steuern, wenn Sie andere Länder und eine internationale Lebensart reizen – aber wandern Sie nicht allein wegen Ihrer viel zu hohen Steuern aus, wenn Sie in jeder anderen Beziehung glücklich und zufrieden in Ihrem Land sind. Noch schlimmer ist nur, Leichen aller Art im Keller zurückzulassen in Form unbezahlter Rechnungen oder gefälschter Steuererklärungen – mit der Folge, dass eine Rückkehr nach Deutschland ohne gravierende Beschränkung der Freiheit nicht mehr möglich ist. Bei dem Thema fällt mir immer meine Reportagereise 1985 in die Dominikanische Republik ein. Sechs Wochen war ich für ein Reisemagazin auf der Insel unterwegs, wo es damals noch keine Charterurlauber aus Deutschland gab. Dabei traf ich immer wieder mal auf Deutsche, die mich in spektakuläre Villen am Meer einluden und mir beim Cuba libre ihr halbes Leben erzählten. Oder den vorzeigbaren Teil davon, um genau zu sein. Wenn ich dann ein Foto für unser Magazin machen wollte, winkten sie ab und murmelten so etwas wie sie seien nicht fotogen. Gut, alles klar.

Der Punkt dabei ist, das waren keine zufriedenen Menschen. Sie hatten sich auf die eine oder andere Art einen höheren Betrag verschafft und waren aus Deutschland verschwunden, mit einem OneWay-Ticket. Santo Domingo lieferte Steuersünder nicht aus, aber wenn ernste Delikte im Spiel waren, konnte diese Gefälligkeit richtig teuer werden. Ich hatte den Eindruck, dass der eine oder andere dieser Wahl-Dominikaner einen Großteil seiner Beute dafür hergegeben hätte, wenn er dafür seine Situation hätte regeln können, um nach Deutschland nicht nur rein zu dürfen, sondern auch wieder raus. Was in so einem Menschen vorgeht, lässt der Fall des englischen Posträubers Ronny Biggs ahnen, der in Rio de Janeiro an der Copacabana von Fotos mit Touristen lebte, bevor er nach 36 Jahren auf der Flucht freiwillig nach London flog und sich stellte. Sie hatten ihm versprochen, dass er ein paar schale Pints Bier in seinem Pub trinken durfte, bevor die Gefängnistüren hinter ihm ins Schloss fielen.

Flucht ist hier nicht unser Thema. Aber auch wenn ein Auswanderer formell alles richtig macht und dann nur wegen der niedrigen Steuer in einem Land lebt, das ihm eigentlich gar nicht gefällt, wird er sich dort auf die Dauer nicht wohlfühlen. Wenn Sie es dagegen so machen, wie ich es hier beschreibe, müssen Sie dieses Problem nicht fürchten. Da leben Sie künftig steuerfrei und halten sich trotzdem immer dort auf, wo es Ihnen am besten gefällt. Außer in Deutschland, da sind Sie dann immer nur ein Urlauber oder Geschäftsreisender.

Wenn Sie, was ich nicht für sinnvoll halte, einfach von einem Land in ein anderes ziehen wollen, weil es Ihnen dort besser gefällt oder weil die Sonne öfter scheint, dann fragen Sie einen örtlichen Steuerberater, was da alles auf Sie zukommt. Tun Sie es, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Informieren Sie sich über die steuerliche Situation im Land und am Ort Ihrer Wahl. Wie sieht es aus, wenn Ihre Unternehmen zu Hause weiterlaufen? Wenn Sie Immobilien behalten und diese womöglich vermieten? Gibt es ein Doppelbesteuerungs-Abkommen, und was steht drin? Wie wird die Tätigkeit besteuert, von der Sie künftig leben wollen? Wenn’s geht, halten Sie sich anfangs eine Hintertür offen für den Fall, dass sich alles ganz anders entwickelt als geplant.

Geschäfte, Arbeit, Hauskauf, alles hat mit Steuern zu tun. Oft sind Entscheidungen erforderlich, die Sie vor dem Umzug treffen müssen. Steuern haben viele Namen. Statt Gewerbesteuern müssen Sie woanders vielleicht eine Lizenz kaufen, statt Grundsteuer Stempelgebühren zahlen. Fragen Sie also nicht nach der Höhe konkreter Steuern, nur weil Sie deren Namen von zu Hause kennen. Erkundigen Sie sich bei wichtigen Dingen immer nach der Gesamthöhe aller auf Sie zukommenden Kosten.

Gute Gründe, sein Land zu verlassen, können für jeden anders aussehen. Ziehen Sie voller Entschlossenheit, Begeisterung und mit großen Plänen weg? Oder überhaupt mit einem Plan? Oder sind Sie doch auf der Flucht – vor Ihrer immer unerträglicheren Regierung? Da sind Sie nicht der Erste. Aber ist Ihr Leidensdruck auch wirklich groß genug? Überlegen Sie sich gut, ob Ihre Unzufriedenheit einen Ortswechsel ins Ausland rechtfertigt, nicht dass Sie kleine Vorteile mit großen Nachteilen bezahlen. Das bessere Wetter allein rechtfertigt selten eine Auswanderung, aber es ist ein wertvoller Zusatzgewinn.

Ihre Entscheidung, in einem bestimmten Land zu leben, sollte auch nicht nur von billigen Immobilien und niedrigen Lebenshaltungskosten bestimmt sein. Auch das sind Vorteile, aber es sollten nicht die einzigen sein. Selbst wenn Sie alle diese Pluspunkte an Ihrem neuen Wohnort vorfinden, werden Sie auf Dauer nie wirklich zufrieden leben, wenn Ihnen das Land eigentlich gar nicht gefällt oder wenn Sie mit den Menschen nicht zurechtkommen. Auch die beste Chance auf der Karriereleiter ist nicht viel wert, wenn ein ungewollter Wechsel zur Quelle ständiger Unzufriedenheit wird.

Gut zu wissen ist auch, dass eine umfassende Lebensuntauglichkeit in einem fremden Land nicht automatisch geheilt wird. Wer es in seinem Leben im eigenen Land noch nie zu etwas gebracht hat, hofft lieber nicht auf ein Wunder durch Auswanderung. Nichts ist tragischer als Deutsche im Ausland, die sich jeden Abend im Kreis ihrer Landsleute zuschütten und dann gemeinsam jammern, dass zu Hause eigentlich alles viel besser war.