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- Herausgeber: cbj
- Kategorie: Für Kinder und Jugendliche
- Serie: Die Rosa Räuberprinzessin-Reihe
- Sprache: Deutsch
- Veröffentlichungsjahr: 2020
Das weltbeste Weihnachtsfest
Weihnachtszeit in Sonnenbühl! Mit am schönsten findet es Rosa, dass in der Schule wieder gewichtelt wird. Sie liebt es, wenn sich alle Schüler beschenken. Und damit Lehrer Apfelbeck nicht leer ausgeht, haben sie sich diesmal eine besondere Überraschung ausgedacht: Die Schulkinder von Sonnenbühl wollen zusammen ein Krippenspiel aufführen. Gesagt, getan, und alle machen mit! Doch ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht, und der schöne Plan steht beinahe vor dem Scheitern. Ein Glück, dass es Esel Einhorn gibt! Der hat nämlich mal wieder eine tolle I-Ah-dee. Und wird ganz unerwartet der Star des Krippenspiels ...
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Seitenzahl: 64
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© 2020 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 MünchenAlle Rechte vorbehaltenVermittelt durch die Literarische Agentur Barbara KüperUmschlagillustration und -konzeption: Katrin EngelkingUmschlagfertigstellung: Kathrin SchülerCK • Herstellung: UKReproduktion: Reproline mediateam, MünchenISBN 978-3-641-26802-2V001
www.cbj-verlag.de
Inhalt
Rosas Lied
Toller als toll
Schneeballschlacht kurz vor acht
Lehrer Apfelbeck hat sich vernäht
Das große Weihnachtswichteln
Das perfekte Geschenk
Rochus lässt sich stören
Rosa und Esel Einhorn kaufen Grässlichgurken
Esel Einhorn hat eine I-Ah-dee
Eins, zwei, drei – Weihnachts-Wichtelei!
Eine (fast) romantische Schlittenfahrt
Lehrer Apfelbeck wird verwöhnt
Überraschungsbesuch im Klassenzimmer
Eine katastrophale Katastrophe
44 Hände packen das Schicksal
Schule zu Hause
Proben im Stall und noch eine I-Ah-dee
Die wundersame Verwandlung eines winterlichen Obstgartens
Ein etwas anderes Krippenspiel
Tierisch schöne Weihnachten!
Rosas Lied
Rosa, Rüschen, Rausche-Roben find ich richtig toll!Meine Eltern klagen, fragen, was der Unfug soll?Sie wollen, dass ich mach, was nur ein cooles Mädchen tut ...doch rennen, raufen, rempeln kann ich ganz genauso gut!
Ich habe einen Esel und der Esel hat ein Horn,als wundersames Einhorn ist das edle Tier gebor’n.Wenn du’s nicht glaubst, dann schau doch einfach mal genauer hin.Das rät dir eine wilde Rosa Räuberprinzessin!
Rosa, Rüschen, Rausche-Roben find ich richtig toll!Meine Eltern klagen, fragen, was der Blödsinn soll?Sie möchten, dass ich mach, was nur ein cooles Mädchen tut.Aber rennen, raufen, rempeln kann ich in Rosa auch sehr gut!
Flamingo, Muffin, Morgenrot – mir scheint es bergseeklar …ob Jungen, Mädchen, Ferkel: Rosa ist für alle da!Mit Esel Einhorn mach ich Quatsch und heb stets stolz das Kinn.Denn ich bin, schau genau hin, eine Räuberprinzessin!
Toller als toll
Jeder Tag ist toll. Aber manche Tage sind noch toller. Das findet zumindest Rosa. Und dieser letzte Tag im November ist genau so ein Noch-tollerer-Tag! Gleich beim Aufwachen bemerkt Rosa, dass etwas Magisches passiert sein muss. Es schimmert hell in ihrem Zimmer. Dieses Licht kommt von draußen. Eigentlich müsste es um diese Uhrzeit noch viel dunkler sein. Rosa hüpft aus dem Bett und läuft zum Fenster. Sie hat sich nicht getäuscht. Die Welt ist kaum wiederzuerkennen. Das Stallgebäude, Mamas Tischlerwerkstatt, der knorrige Lindenbaum im Hof, selbst die Balken vom Weidegatter: Alles ist über Nacht still und leise in einen weißen Overall geschlüpft. Als Rosas Mama die Fahrräder der Familie Rangel mit der Sprühpistole neu lackiert hat, trug sie auch so einen Ganzkörperanzug. Hinterher ist Mama allerdings nicht mehr weiß wie eine Schneeflocke gewesen, sondern bunt wie Gemüsesuppe. Dafür flitzt Rosas mittlerer Bruder Robin seitdem auf einem paprikaroten, ihr ältester Bruder Rochus auf einem zucchinigelben und ihr jüngster Bruder Rocco auf einem aubergineblauen Fahrrad durch die Gegend! Nur Rosa wollte keinen neu renovierten Drahtesel, ausnahmsweise auch keinen glitzerpinken. Denn Rosa hat doch ihren echten Esel Einhorn! Und der kann nun mal nicht auf dem Gepäckträger eines Fahrrads sitzen. Dafür bietet Esel Einhorn Rosa seinen breiten Rücken an, trägt sie ganz gemütlich, wohin sie möchte, und hat die I-Allerbesten I-Ah-deen. Welches Fahrrad kann das schon bieten? Und welches Rad kommt bei dreißig Zentimeter frisch gefallenem Neuschnee noch voran? Eben. Keines!
Nach einem leckeren Frühstück fahren Robin und Rochus also heute mit dem Schulbus in ihre weiter entfernten Schulen nach Dusslingen und Undingen. Und Rocco muss wohl oder übel zu Fuß hinter Rosa her in die Grundschule von Sonnenbühl stapfen. Diesmal wird ausnahmsweise nicht er sie, sondern sie ihn abhängen! Anorak über den Norweger-Pulli über das Prinzessinnenkleid über die Ringelstrumpfhose, Bömmelmütze unter die Krone, selbst gestrickter Schal um den Hals und Mamas gewebte Fäustlinge an die Hände, Fellstiefel an die Füße und Ranzen auf den Rücken. So klettert Rosa, für den Schulweg durch den Winterwald warm ausgestattet, auf Esel Einhorns Rücken.
»Vergiss dein Grillenbeef-Brötchen nicht!«, ruft Papa und schiebt ihr noch schnell die Pausenbrotbox in die Tasche. »Mit Bioketchup und Ei und ohne Essiggürkchen. Wie es meiner herzallerliebsten Räuberprinzessin am besten schmeckt.« Rosa findet knubbelige Essiggurken nämlich so grässlich wie Krötenküsse.
»Besten Dank und gehabt Euch wohl!« Sie wirft ihrem Vater eine Kusshand zu. Dann winkt sie königlich von Esel Einhorns Rücken zu Rocco herab. »Er darf sich nun entfernen, Bursche. Man sieht sich im Klassenzimmer wieder!«
Während Papa lachend im Grillenhaus verschwindet, sagt Rocco: »Zu meinem größten Bedauern, allergnädigste Grauseligkeit!« Dabei macht er eine bodentiefe Verbeugung und schiebt unauffällig mit den Händen Schnee zusammen. Aber Esel Einhorn durchschaut den Plan von Rosas Bruder sofort. Der will dich mit einem Schneeball I-Abwerfen. Wir machen besser die Düse. I-Anschnallen und I-Abflug!
»Oha! Dieser Lauselümmel wird noch sein weißes Wunder erleben!«, flüstert Rosa in Esel Einhorns Ohr. Sie klammert die Beine an seinen kugelrunden Bauch, greift in die Mähne, und Esel Einhorn schießt los wie ein Rennpferd! Die ersten Meter saust Herr August, der irische Wolfshund der Rangels, kläffend neben ihnen her, dann rast er zurück zu Rocco. Der schleudert jetzt nämlich seine Schneebälle wie Kanonenkugeln durch die Luft. Doch nur ein einziger trifft Rosas Ranzen. Am Waldrand sind Rosa und Esel Einhorn weit genug entfernt und somit außer Gefahr. Sie beschließen, ab hier im Schritt weiterzureiten. Ein Esel ist ja kein Eilzug! Bei der Kapelle vom heiligen Antonius mit dem süßen rosa Ferkelchen ist der ideale Platz für die Rache der Räuberprinzessin. Hier streckt eine Tanne ihre Arme weit über den Weg hinaus. Rosa greift sich die Spitze des untersten Zweigs. Esel Einhorn trappelt seitlich hinter einen Ligusterbusch. Die beiden verstehen sich auch ohne Worte: Rosa hält den Tannenzweig fest, Esel Einhorn vermeidet jede Erschütterung, damit der Schnee darauf liegen bleibt. Bewegungslos verharren sie in ihrem Versteck und lauschen. Und dann hören sie Rocco … Seine Stimme wird im Näherkommen lauter. Er redet offensichtlich mit sich selbst: »Was keine Miete zahlt, muss raus!«, sagt er und pupst ausgiebig. »Die eigenen stinken doch immer am besten. Rocco Rangel, du bist ein Mief-Genie.« Rosa muss beinahe laut losprusten und unter ihr wackelt Esel Einhorns Bäuchlein von seinem lautlosen Gekicher. Aber sie beherrschen sich beide. Der Schnee knirscht unter Roccos Stiefeln. Gleich ist er neben ihnen.
»Bei drei!«, flüstert Rosa und zählt. »Eins, zwei …«
I-Attacke!
Rosa lässt den Tannenzweig los, der wie eine Feder zurückschnellt. Dabei prasselt in dicken Brocken die Schneeschicht herunter. Genau in dem Moment, als Rocco darunterstapft! Er bekommt die ganze Ladung auf die Mütze. Esel Einhorn hüpft im selben Augenblick hinter dem Busch hervor. »I-AH! I-AH!«, schreit er beglückt. Auch Rosa jubiliert. An diese Schneedusche wird sich Rocco noch lange erinnern! Rosa wird sich allerdings auch lange daran erinnern, wie Rocco sie gleich darauf von Esel Einhorns Rücken zieht und ordentlich im Schnee paniert. »Waffenstillstand!«, fleht sie japsend, und Rocco schlägt ein. Nachdem sie nun quitt sind, ziehen sie gemeinsam weiter. Inzwischen ist auch Langschläferin Sonne aufgewacht und bestrahlt das Winterwunder mit ihrem rotgoldenen Morgenlicht. Aus voller Brust schmettern sie Rosas Räuberlied. Kann es einen tolleren Start in die tollste Zeit im Jahr, die Adventszeit, geben? Niemals!
Schneeballschlacht kurz vor acht
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