RU[H]R RÄTSEL - Tom De Toys - E-Book

RU[H]R RÄTSEL E-Book

Tom De Toys

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Beschreibung

Wenn normale Sätze von Tagebucheinträgen durch Zeilenumbrüche zu Gedichten mutieren, wird deutlich, warum die WZ 1995 über Neuropoesie urteilte: "Als Überraschung im Sinne von Paukenschlag dagegen zeigen sich die Wortsturzbäche - eine tolle Entdeckung." De Toys nennt seine Neuropoesie auch "Direkte Dichtung", weil sie das Fließenlassen der spontanen Sprache erfordert, um Authentizität und den Einsatz trivialer Alltagswörter als Voraussetzung für Innovation und Selbsttranszendenz in der Lyrikproduktion zu garantieren. Die Multimedialität des Buchprojekts folgt der digitalen Selbstverständlichkeit des Autors, deren Wurzeln bis zur Gründung der Internetseite seines G&GN-INSTITUTs 1998 zurückreichen. Mit einem animierten Gedichtzyklus seiner Quantenlyrik leistete De Toys 2001 einen Beitrag im Wettbewerb für echte "digitale Literatur" und erarbeitete im Corona-Lockdown 2020 das PDF "LERN:LYRIK" für die learn:line des Schulministeriums NRW. Tom De Toys betreibt seit vielen Jahren Internetseiten für diverse Kunst- und Literaturprojekte. Mit der TAXILYRIK tritt er unter dem Pseudonym Freiherr von Freifahren den Beweis an, daß ein komplettes Literaturprojekt, das nicht nur in den Primärtext (den SMS-Blog von 2012/2013, ergänzt um brandneue Gedichte von 2021) einführt, sondern sowohl eine ebook-Ausgabe als auch eine eigene Homepage mit Poetryclips und Hörbuch-Beispielen umfasst, nur mithilfe eines Mobiltelefons generiert werden kann! Der Performer, Fotograf und Dichter möchte damit nicht nur junge und jung gebliebene Menschen an sich, sondern besonders Bettlägrige, Lebensmüde, Gelangweilte, Vereinsamte und vom Leben Enttäuschte inspirieren, das wichtigste Medium ihrer Generation bzw. Epoche nicht nur zum Konsumieren vorgefertigter Inhalte der Popindustrie zu nutzen, sondern sich selber an der Mitgestaltung der Bildungsgüter im Internet zu beteiligen, indem sie ihre Geschichte und ihr Lebenswissen für andere erzählen, denen der Einblick in nicht selbst erfahrene Lebenswelten ansonsten verschlossen bleibt.

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Der 53-jährige Autor 2021 © www.TomDeToys.de

Tom de Toys, geb. am 24.1.1968 in Jülich/NRW, lebt seit 2012 in Düsseldorf Eller Süd. Machte 1989 eine sogenannte Lochismus-Erfahrung, die seine "Direkte Poesie" initiierte. Gründete 1990 das Institut für Ganz & GarNix (g-gn.de), entdeckte 1994 die "Erweiterte Sachlichkeit" als Liebeslyrik-Therorie (liebe2go.de), gewann 2000 den ersten Nahbell-Lyrikpreis (poesiepreis.de), erfand 2001 die Quantenlyrik (quantenlyrik.de) und gründete seine Trademark POEMiE™. Seit 2015 Anhänger von Nullyoga und Gastautor bei der LDL (Liga der Leeren). Organisierte bis 2017 drei Offlyrikfestivals (lyrikfestival.de). Seit 2018 als "zusätzliche Betreuungskraft" zertifiziert (betreuungsalltag.de). Reaktivierte 2019 seine Freejazz-Klavierreform "Das Desinteressierte Klavier" (nondualjazz.de). Alle lieferbaren Bücher im BoD Verlag via Amazon @ Neurogermanistik.de & Apple @ Neuroliteratur.de

Publikationen (Auswahl aus ca. 200 Büchern & Heften, seit 2014 mit ISBN):

1989 "Die Mystische Inflation" (Das komplette Frühwerk in 4 Bänden im Schuber)

1990 "Das Letzte Buch" (Kunstkatalog mit ausgewählten Bildern & Gedichten)

2014 "ZIELE DER ZÄRTLICHKEIT" (Jubiläumsausgabe aller E.S.-Liebesgedichte 1994-2014)

2015 "BODENLOS VERWURZELT WIE EIN STERN" (Großer Werkquerschnitt 1985-2015)

2018 "NEUROSMOG – ABGRUNDTIEFE WELTROUTINE" (Kritische Poplyrik 2011-2015)

2020 "POETROPIE" (Metapoetologie der Neuropoesie 1993-2020 inkl. Corona spezial)

"Jetzt bin ich also ein rädchen im getriebe. Immerhin läuft das

getriebe der limousine reibungslos, so daß das fahren einem

paradiesischen zustand gleicht: ich bin zwar in permanenter

bewegung, aber sitze zugleich in aller seelenruhe auf

demselben fleck. Sogesehen ist taxifahren ein einziger traum;

denn ich gleite im nächtlichen neonlicht lautlos über die

straße, als schwebte ich zwischen meteoriten durch das

universum dieser rastlosen stadt..."

FREIHERR VON FREIFAHREN

_________________________________

Nachdem ich mich jahrelang autodidaktisch im automatischen Schreibfluss als Dichter geübt hatte, wagte ich mit dem Beginn meiner Berufstätigkeit als Taxi-Chauffeur einen Schritt, der mit dem Therapietrip als Vorläufer-Blog hinreichend getestet war: meine Gedanken per SMS-Funktion eines Handys während der Schicht zu notieren. So entstand nach und nach dieses spontane Logbuch, in dem man die Hintergründe nachlesen kann, wie und warum ich das Leben als freier Künstler in der Berlin-Neuköllner Szene hinter mir ließ, um zurück ins geheiligte Rheinland zu ziehen, was ich für Anlaufschwierigkeiten bewältigen mußte, um freie Fahrt auf allen Ebenen zu erwerben und darüber hinaus dann natürlich die eigentlichen Kerngeschichten: tiefenliterarische Momente auf den nächtlichen Fahrten, ausgelöst sowohl durch reale Ereignisse als auch durch Gespräche mit Kollegen und Kunden sowie dank der freien Zeit während der HOCHKONZENTRIERTEN TIEFENENTSPANNUNG im Autositz...

INHALT

Gedicht statt Vorwort

9.3.2021

ÖPNV: ÖKOLOGISCHE PANDEMIENAHVERKETTUNG

(

DAS SCHWERE HERZ FLIEßT IMMER STROMAUFWÄRTS)

Tagebuch-Blog

FREIFAHRENZEN IN DER KUNST DES TAXIFAHRENS

01.-33. Freifahren: 2.10.2012 – 15.4.2013

Gedicht statt Nachwort

6./7.3.2021

IN DER RU[H]R LIEGT DIE KRAFT

(

EINMAL JÜLICH/WANNE-EICKEL UND ZURÜCK)

Unter dem Pseudonym "Freiherr von Freifahren" schrieb Tom de Toys während der Ausbildung zum Taxichauffeur 2012-2013 ein Internet-Tagebuchblog über das erlernte Stadtwissen, das danach in seiner kurzen Zeit auf der Straße in Taxilyrik mündete. Aufgrund gesundheitlicher Probleme musste er aber bereits nach einem Monat kündigen, weil ihm das stundenlange Sitzen nicht möglich war, ohne Schmerzsymptome zu provozieren, die zu Verkehrsuntüchtigkeit führten. Inzwischen hat er seinen zweiten Traumjob gefunden und ist eine zertifizierte Betreuungskraft für Senioren im Pflegeheim, wo der hart erarbeitete "Personenbeförderungsschein" doch noch von Nutzen ist...

33 Kapitel des Tagebuch-Blogs

01.Freifahren 02.10.2012

(VON NEUKÖLLN NACH NIEDERHEID)

02.Freifahren 04.10.2012

(GESUNDHEIT UND GENAUIGKEIT)

03.Freifahren 09.10.2012

(EIN JOBCENTER IST EIN CENTER MIT JOBS)

04.Freifahren 10.10.2012

(DOPPELTE LANGSAMKEIT)

05.Freifahren 13.10.2012

(NEUKÖLLN-NÜRNBERG-NIEDERHEID)

06.Freifahren 30.10.2012

(BILDUNG & BEWUSSTSEIN)

07.Freifahren 07.11.2012

(ZWANGSLÄUFIG & ZWANGLOS)

08.Freifahren 28.11.2012

(INTUITION & INFORMATION)

09.Freifahren 4.-10.12.2012

(HAUPTSTÄDTE MIT HERMANNPLÄTZEN)

10.Freifahren 14.+15.12.2012

(NORDPOL & NAVI)

11.Freifahren 22.12.2012

(HAUSAUFGABEN, HIRNTOD, HEILIGABEND)

12.Freifahren 24.12.2012

(PAWLOW, PAPST & PANIK)

13.Freifahren 26.12.2012

(ANGREN-ZEN & ABGREN-ZEN)

14.Freifahren 28.12.2012

(NIETZSCHE & NAPOLEON)

15.Freifahren 5.1.2013

(VERLAUFEN & VERSPRECHEN)

16.Freifahren 7.1.2013

(PLÄTZEPAUKEN & PANIKATTACKEN)

17.Freifahren 10.1.2013

(VERTEILT & VEREWIGT)

18.Freifahren 13.1.2013

(POLITIK & WIRTSCHAFT IM VERKEHR)

19.Freifahren 15.-19.1.2013

(ZEITMANAGEMENT & ZAHNSCHMERZ)

20.Freifahren 21.+23.1.2013

(ANSPRUCHSVOLL & ABGEHEND)

21.Freifahren 27.1.2013

(METTMANNER MÄRCHEN, MALER & MEHR)

22.Freifahren 31.1.2013

(NELKEN, NIXEN, NIETZSCHE UND NEANDER)

23.Freifahren 3.+4.2.2013

(DAS DOPPELTE IM DREIECK DENKEN)

24.Freifahren 8.+9.2.2013

(VERLAUFEN & VERLAUFEN)

25.Freifahren 20.+23.2.2013

(MITTWOCHS, MERZ & METAJOB)

26.Freifahren 27.2.2013

(SALBEI, SALMIAK & SCHWIT-ZEN)

27.Freifahren 4.-6.3.2013

(SCHWACH & SCHWINDLIG)

28.Freifahren 11.-17.3.2013

(FUNKTIONSKNÖFPE & ÜBERFLIEGER)

29.Freifahren 28.3.2013

(AUSSCHALTEN & ABSCHALTEN)

30.Freifahren 4.4.2013

(ZWANGSPAUSE & ZIELGRUPPEN)

31.Freifahren 9+10.4.2013

(RÜCKEN, AUSRÜCKEN & AUFRÜCKEN)

32.Freifahren 11.4.2013

(TRAMADOL STATT PARACETAMOL)

33.Freifahren 15.4.2013

(TROJANER STATT TRAMADOL)

Digitaler Freifahrschein der Literatur

Wenn normale Sätze von Tagebucheinträgen nur durch gezielte Zeilenumbrüche zu Gedichten mutieren, wird deutlich, warum die WZ (Westdeutsche Zeitung) bereits 1995 in ihrer Rezension der Zeitschrift LITERATUR AM NIEDERRHEIN über den Ansatz der Neuropoesie als "stream of consciousness" urteilte: "...als Überraschung im Sinne von Paukenschlag dagegen zeigen sich die Wortsturzbäche – eine tolle Entdeckung". Tom de Toys nennt seine Neuropoesie auch "Direkte Dichtung", weil sie das tabulose, ungefilterte Fließenlassen der spontanen Sprache erfordert, um höchste Authentizität und den Einsatz trivial klingender Alltagswörter als Voraussetzung für permanente Innovation und ideologielose Selbsttranszendenz in der Lyrikproduktion zu garantieren.

Die Multimedialität des Buchprojekts der Taxilyrik folgt der digitalen Selbstverständlichkeit des Autors, deren Wurzeln bis zur Gründung der ursprünglichen Internetseite seines G&GN-INSTITUTs im Jahre 1998 (als eins der ersten Online-Literaturprojekte, 2011 zu Jimdo umgezogen) zurückreichen. Mit einem animierten Gedichtzyklus seiner experimentellen Quantenlyrik (.de) leistete De Toys dann 2001 einen offiziellen Beitrag im Wettbewerb für echte "digitale Literatur" (vom dtv Verlag & T-online) und erarbeitete im Corona-Lockdown 2020 das poesiepädagogische PDF "LERN:LYRIK" (Schulgedichte.de) für die learn:line des Schulministeriums NRW. Tom de Toys betreibt bereits seit vielen Jahren zahlreiche Internetseiten für seine diversen Kunst- und Literaturprojekte mitsamt der dazugehörigen Domainnamen (wie z.B. Poplyrik.de für seine Poetryclips seit 2009), lange bevor die Regierung den "Digitalpakt Schule" proklamierte, und arbeitete sogar schon von 2005-2009 als Redakteur für das Berliner Künstlernetz Neukölln, dessen Mitgliedern er in Crashkursen die Bedienung ihrer Portalseiten (nicht nur als bessere Visitenkarte) beibrachte. Mit der TAXILYRIK tritt De Toys unter dem Pseudonym Freiherr von Freifahren den Beweis an, daß ein komplettes homeschooling-taugliches Literaturprojekt, das also nicht nur didaktisch in den Primärtext (den SMS-Blog von 2012/2013, ergänzt um brandneue Gedichte von 2021) und seine Printversion als klassisches Buch einführt, sondern sowohl eine ebook-Ausgabe (natürlich mit integrierten Aktivlinks) als auch eine eigene Homepage mit eingebetteten Poetryclips und Hörbuch-Beispielen umfasst, nur mithilfe eines Mobiltelefons generiert werden kann: angefangen bei den selbst geschossenen Fotos für das grafische Design über die Verbreitung auf diversen social media Kanälen bis zur Videoselfie-Rezitation!

Der Performer, Fotograf und Dichter möchte damit nicht nur junge und jung gebliebene Menschen an sich, sondern besonders Bettlägrige, Lebensmüde, Gelangweilte, Vereinsamte und vom Leben Enttäuschte inspirieren, das derzeit wohl wichtigste Medium ihrer Generation bzw. Epoche nicht nur zum Konsumieren vorgefertigter Inhalte der kapitalistischen Popindustrie zu nutzen, sondern sich selber an der kreativen Mitgestaltung der Bildungsgüter im Internet zu beteiligen, indem sie ihre Geschichte und ihr Lebenswissen für andere erzählen, denen der Einblick in nicht selbst erfahrene Lebenswelten ansonsten verschlossen bleibt. Überlassen wir es nicht den Marketingfirmen und Großkonzernen, uns mit ihren überflüssigen Influencerprodukten totzuchillen – schaffen wir selber interessanten Content, der zum Nachdenken über die Welt und den Sinn des Lebens anregt!

In diesem Sinne viel Freude am Taxilyrikprojekt...

MULTIMEDIALE PRÄSENTATION

https://taxilyrik.jimdosite.com

https://youtube.com/user/TAXILYRIK

https://soundcloud.com/taxilyrik

https://instagram.com/taxilyrik

https://facebook.com/TAXILYRIK

https://twitter.com/TAXILYRIK

PLAYLISTS

https://soundcloud.com/taxilyrik/sets/ruhrraetsel

https://www.youtube.com/playlist?list=PLkMgIlTA2PugPzYIWzC5Z2cuHM1SAovhr

9.3.2021

ÖPNV: ÖKOLOGISCHE PANDEMIENAHVERKETTUNG

(DAS SCHWERE HERZ FLIEßT IMMER STROMAUFWÄRTS)

also die ganze sache mit dem ballungsraum ruhrgebiet ist ja total ballaballa das fängt doch schon damit an daß sich ein düsseldorfer taxichauffeur gar nicht im ruhrgebiet aufhält aber trotzdem jeden der fünf millionen einwohner des größten deutschen ballungsraums an jeden xbeliebigen punkt der viertausend quadratkilometer befördern muss und zwar für den tarif des verkehrsverbunds (jetzt kommts, aufgepasst) "rhein-ruhr" woran eigentlich schon deutlich wird wo wir uns tatsächlich befinden: im erweiterten rheingebiet! einige ruhrbürger werden darüber womöglich empört sein aber dann schaut euch ganz einfach mal an wo der rhein und die ruhr durch die landschaft fließen denn EURE ruhr fließt überhaupt nicht durch das gesamte ruhrgebiet während der rhein zum beispiel im kreis wesel über vierzig kilometer zurücklegt da seid ihr platt tja das glaube ich aber es kommt noch viel schlimmer: die lippe mündet in wesel sogar in den rhein und die ruhr mündet in duisburg sowieso in den rhein und der rhein fließt dann in holland tätä mit der RICHTIGEN rur (ohne h) zusammen die nämlich aus jülich kommt und darum kann man mit reinstem gewissen behaupten: das ruhrgebiet geht eigentlich bis jülich was die stromaufwärts gerichtete vermengung der wassermoleküle betrifft so daß auch ich als geborener jülicher nicht nur rheinländer bin sondern auch doppelru(h)rbürger das geht einigen hier wohl zu weit wie ich den buhrufen entnehme aber die sorgfältig erhobenen fakten sprechen dafür außerdem seid ihr noch nicht einmal ein eigener regierungsbezirk sondern werdet von drei anderen schön brav verwaltet darunter natürlich auch düsseldorf! ok das war jetzt ein bißchen unfair unter der gürtellinie denn ihr kommt auch ganz gut ohne uns klar wie zum beispiel als europäische kulturhauptstadt im jahre 2010 als der gesamte lyrikbetrieb poesie einreichte die bei euch überall als progressive landartlyrik an der frischen luft baumelte jaja ich gebe zu ich war auch mit dabei habe mich von den literarischen sirenen verführen lassen zu dieser großartigen idee von denen viel zu selten in unserem sogenannten "land der dichter und denker" welche umgesetzt werden ich habe schubladen voll von ideen für lyrik im öffentlichen raum aber seit 2020 beschränken sich alle visionen auf virtuelle quarantänelyrik gefördert wird pandemiepoesie oder auch nicht aber ich habe ganz andere pläne eine rheinbahn mit quantenlyrik wie sie schon 2003 durch berlin fuhr fände ich ziemlich cool für eine angebliche "literaturstadt" aber als zugezogener düsseldoofer und ehemaliger kölner habe ich für solche umweltpoetisierenden vorschläge keine lobby die literatur muss auf bessere zeiten warten während die taxichauffeure verrückte touristen zum sythener silbersee in den hohen norden nach haltern befördern wo sie nach außerirdischen schätzen tauchen denn dort ist ein meteorit abgestürzt während weit weg im westen noch hinter der sonsbecker grenze der erweiterte kunstbegriff 2021 hundertsten geburtstag feierte von diesem zivilisierten lärm um nichts wurde sogar in der lippeaue am östlichsten ende der heimliche wachtelkönig so aufgescheucht daß er im majestätischen zickzack nach osenberg zur ennepetalsperre segelte wo endlich frieden einkehrte bei den gestauten wassermassen die darüber meditieren eines tages (über die volme bei hagen) in die ruhr abzufließen nachdem ihre energie umgewandelt wurde energie umzuwandeln mit einem zauberspruch ist der ultimative wunsch eines poeten die sprache als heilsame hexerei durch ein selbst erfundenes abc bis zum xantener x oder yacher y im schwarzwald und dann zurück über köln nach hause nach hause nach hause ist kein geografischer ort das "zuhause" ankommen ist ein geheimer seelischer mittelpunkt ein nullpunkt ein punkt ist ein loch ist eine leere ist eine xbeliebige stelle auf einer linie an der ich anhalte den motor abschalte und eine verschnaufpaufe einlege eine zigarettenpause eine pinkelpause kaffeepause gedankenpause problempause atempause das wahre erholungsgebiet für die flatternden nerven liegt nicht an der ruhr oder am magnetischen rhein nein nein nirgendwo ist die verweilzone so legendär wie zuhause wo ich den verrosteten kran aufdrehe um dem mystischen rauschen des gereinigten grundwassers zu lauschen erinnerungen an den geografischen mittelpunkt [1] des ruhrgebietes wachzurufen neben [2] dem meine oma wohnte und ich als kleiner junge alleine zur eisdiele [3] schlenderte...

Aber da ist diese innere stimme

in mir, die befiehlt den prozess

zu dokumentieren, denn diese

einmalige chance kommt

niemals wieder, es ist eine art

pflicht meines schriftstellertums,

alles einmalige festzuhalten und

durchzureflektieren (...) Der

denker empfindet die fragen

als selbstverständlich, natürlich

und notwendig! Das unterdrücken

von denkprozessen gleicht einem

hochverrat an der NEUGIER.

FREIHERR VON FREIFAHREN

1) Rolandstr.49

2) Haydnstr.21

3) Eisdiele "Cortina"

01.Freifahren 02.10.2012

(VON NEUKÖLLN NACH NIEDERHEID)

Ich gleite im nächtlichen neonlicht lautlos über die straße, als schwebte ich zwischen meteoriten durch das universum dieser rastlosen stadt. So oder so ähnlich stelle ich mir mein jungfräuliches fahrgefühl am ersten arbeitstag vor. Die visionäre vorwegnahme ist zwar riskant, denn man weiß ja nie... aber die vorfreude nach meiner viel zu langen odyssee generiert eben die bilder aus jener zukunftsvariante, die ich mir wirklich von herzen wünsche – und die wunschbilder ziehen mich dann geradezu neuromagnetisch dort hin! Aber zunächst gilt es, einige bürokratische hindernisse so ganz nebenei aus dem weg zu räumen: das jobcenter süd (in niederheid) arbeitet zu langsam, um auf die staatliche gnade zu warten, und hält sich bedeckt, was meine bitte um einen bildungsgutschein betrifft. Nachdem ich zunächst von meiner fallmanagerin falschinfos über die ausbildung erhielt (sie sei überteuert und nicht förderungswürdig, obwohl das angebot sogar auf dem hauseigenen kursnet-portal der arbeitsagentur zu finden ist), warte ich derzeit nicht nur auf einen bescheid, ob nun die arbeitsplatzgarantie der ausbildenden taxifirma mit 40 subunternehmern genügt oder ob ich doch "notfalls kloputzen" gehen soll, wie es die fallmanagerin vorschlug, weil der gesetzgeber es angeblich laut richtlinien so will, sondern ich warte auch auf des jobcenters bestätigung meines versicherungswechsels von der aok berlin zur aok rheinland, denn ich verfüge seit gestern über keine gültige chipkarte, obwohl ich bei mehreren ärzten termine habe und beim gesundheitsamt den regulären tauglichkeitstest logischerweise noch vor beginn des 2-monatigen ausbildungskurses (ab mitte oktober) machen muß. Eingereicht hatte ich diesen wechsel vor exakt einem ganzen monat, aber die hiesige aok beruhigte mich mit den worten, man sei an die allgemeine langsamkeit der jobcenter gewöhnt, und ich könne die alte chipkarte so lange verwenden, denn die berliner kollegen wüßten bescheid. Meine erfahrungen mit den jobcentern sind sowieso ziemlich ambivalent: auf dem neuköllner sozialamt wurde ich in der zeit vor hartz4 wie ein könig empfangen, mein zuständiger sachbearbeiter begrüßte mich immer sehr wollwollend mit den begeisterten worten "herr holzapfel, was macht die kunst!" und war erleichtert, endlich einmal einen nicht-alkoholisierten, nicht-aggressiven arbeitslosen vor sich stehen zu haben, der aus sich selbst heraus motiviert war und sich selber gedanken über seine eigene zukunft machte. Mein erster fallmanager genehmigte mir dann fast zehn jahre später eine ausbildung zum kunsttherapeut, nachdem ich als online-redakteur & eventmanager 4 jahre lang für 1 euro 50 in der neuköllner kulturszene gearbeitet hatte und diese stelle nicht nochmal verlängert werden durfte, da solche mikrojobs mit sogenannter "aufwandsentschädigung" eigentlich als sprungbrett zurück auf den ersten arbeitsmarkt dienen sollten, obwohl jeder wußte, daß das nicht funktioniert, die kulturszene außerdem von diesen jobs lebt und das jobcenter froh war, daß es genügend kultureinrichtungen in neukölln gab, um die kreative masse dort unterzubringen. kunstschaffen galt hier als politisch, weil der bezirk damit an lebensqualität gewinnen sollte (man erinnere sich an den skandal um die fahrlässige verwendung des begriffs "slum" für neukölln). Leider mußte ich diese ausbildung kurz nach meiner ersten hochgelobten hausarbeit (über den griechischen schöpfungsmythos gaia & uranos) aus gesundheitlichen gründen abbrechen, der crashkursartige akademie-to-go-stil hatte mich seelisch derart zermürbt (ich fühlte mich schon prophylaktisch wie ein zertifizierter scharlatan), daß ich die seltsamsten somatoformen schmerzsymptome entwickelte. Sogesehen hatte der steuerzahler zehntausend euro umsonst in mich investiert, allerdings wurde das geld dringendst benötigt, damit die akademie-betreiber in weiteren städten "ganzheitlich orientierte" akademien-to-go aufbauen konnten, an denen der sogenannte "kleine heilpraktiker" mit bildungsgutschein angeboten wird, und man mit diesem jodeldiplom dann irgendwelche leute "psychologisch beraten" darf, ohne eine professionelle lehranalyse absolviert zu haben, ohne ausreichende praktische übungen im unterricht (weil die zeit immer zu knapp war und es dem dozenten fürchterlich leid tat, denn gerade die anwendungsbeispiele seien doch eigentlich so wichtig, aber man bekam bergeweise papier zum durchlesen als theoretischen ersatz) und die sogenannten "selbsterfahrungen" nur pro forma in ein paar stunden mit höheren semesterstudenten abgehakt werden durften, denn diese kommilitonen konnten sich das wiederum für ihre eigenen pflichtübungen anrechnen lassen. Anfänger übten mit anfängern, frei nach dem humanistischen motto: "sie wissen sowieso schon alles intuitiv, also entdecken sie gegenseitig ihre kompetenz in den netten doktorspielen zwischen berater & klient in wechselnden rollen!" Es war eine erschreckend oberflächliche katastrophe, aber natürlich vom jobcenter gefördert, weil der gesamte wellness-sektor im trend liegt und die statistik dadurch gut gebügelt werden kann. Eine arbeitsplatzgarantie bekam ich DAMALS allerdings nicht, da sich der psycho- eso-, wellness- und ganzheitssektor täglich verändert (und die dazugehörigen privatkunden ebenfalls), ein unkalkulierbares innovatives feld eben. Aber JETZT, da doch endlich ein kindheitstraum mit seriöser arbeitsplatzgarantie in erfüllung geht, will mich das jobcenter anscheinend nicht loswerden. Wieviele "stammkunden" braucht eigentlich eine fallmanagerin, um ihren eigenen arbeitsplatz als "vermittlerin" abzusichern? Wieviele hartz4-empfänger dürfen in ihren bemühungen um einen arbeitsplatz unterstützt werden, ohne sich selbst den ast abzusägen, auf dem die agentur sitzt??? Spielt vielleicht sogar in meinem fall ein gewisser neid eine rolle, weil ich mich in jeder sekunde als freigeist kreativ "selbstverwirkliche" und den anthroposophischen ansatz gut finde, daß jeder mensch nur das zum wohle der gesellschaft tun sollte, was er inbrünstig gerne tut, weil er es dann eben auch richtig macht, nämlich als "seelische wertarbeit" anstatt im fastfoodmodus ohne tiefensoziologischen sinn für eine nachhaltige gesellschaftsutopie? Ist nicht jeder, der den ganzen tag im büro eines jobcenters abhängt, um die arbeitslosigkeit anderer zu verwalten, selber gefährdet, an seinem arbeitsplatz zu verkümmern? Und wenn dann derart hochmotivierte leute wie ich alles versuchen, um einen job zu finden, wo sie NICHT SEELISCH VERKÜMMERN sondern ihre kompetenzen frei entfalten können, möchte dann nicht womöglich ein seelisch ausgebrannter sachbearbeiter lieber mit einem tauschen als einem zu helfen? Schon bei der erstaufnahme im jobcenter stadtmitte fragte mich ein arroganter abteilungsleiter herablassend "ob ich denn schonmal daran gedacht hätte, zu arbeiten", ohne zu ahnen, daß ich vor ihm saß, weil ich inmitten eines bewerbungsmarathons steckte (zu jener zeit wollte ich friedhofsgärtner beim gartenamt werden) und darum von berlin voller hoffnung auf einen neuanfang rüberkam. Daß ich 20 jahre lang "ehrenamtlich" kunst produziert hatte, die seine enkel wahrscheinlich in der höheren schule durchnehmen werden, ahnte er vielleicht, als er meinen künstlernamen im computer bemerkte. Ich schnauzte jedenfalls auf ähnliche weise zurück, um meine menschenwürde zu retten, und wartete prompt über anderthalb monate auf den hartz4-bescheid. DANKE. Danke, danke, danke. So hatte ich mir das "freifahren"