Direkte Dichtung - Tom de Toys - E-Book

Direkte Dichtung E-Book

Tom De Toys

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Beschreibung

Die sogenannte Direkte Dichtung erstmals in Buchform aus den Anfängen der deutschen Poetryslam-Bewegung in den 90ern des 20.Jhd's, als Undergroundliteratur noch "Socialbeatliteratur" hieß: BEST OF SLAMPOESIE.de 1993-2013, darunter auch die bekanntesten: "INFLATION", "LANGEWEILE", "SKANDAL" und "ÜBER-B-WERTUNG". Außerdem: der gesamte "Ja(hrhundert)-Zyklus" & alle Lochgebete! Als Bonustracks u.a. die 3 Gedichtzylen "MUT", "SEELENANARCHIE" und "LEGENDE (HOMMAGE AN DIE HAUPTSTADT)" / "Es hat sich dahin entwickelt, daß die Ansprüche an die Texte immer niedriger wurden und das Sich-in-Szene-setzen (-das im negativen Sinne 'Eventhafte'-) in den Vordergrund gerückt ist. Auf einmal kriegt Jeder die Möglichkeit, auf einer Bühne mal für fünf Minuten der Held zu sein, fünf Minuten der Star zu sein. Und um der Star zu sein, nimmt man jeden Trend in Kauf. Und die Sprache ist Medienrummel, die Sprache ist Spektakel - nicht mehr lyrische Inspiration." De Toys, im WortSpiel-Interview mit DeutschlandRadio Kultur: Wenn Literatur zum Event wird (14.3.2000, Berlin) / PRESSESTIMME @ POPLYRIK.de: "De Toys ist ein Bühnenvulkan, das illustriert ein Foto von 1994, das ihn nackt zeigt bei der Performance von "Zieht euer Gehirn aus!!!". Auch im noch frischen Jahr 2020 wäre dies eine Provokation an einem harmlosen Slam-Abend. Aufgelockert wird die Sammlung durch zahlreiche Fotos von De Toys - ein echtes Multitalent -, die darüber hinaus Bezüge zu den Gedichten herstellen: Fotomie meets Poemie. Direkte Dichtung ist das, was man von erfolgreichen Bands kennt, ein Best-off-Album. Direkte Dichtung ist eine Kompilation, die so ein Versprechen einhält." (Boris Kerenski, Hrsg. der Anthologie KALTLAND BEAT)

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Seitenzahl: 77

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Der 51-jährige Autor 2019 © www.TomDeToys.de

Tom de Toys, geb. am 24.1.1968 in Jülich/NRW, lebt seit 2012 in Düsseldorf Eller Süd. Machte 1989 eine sogenannte Lochismus-Erfahrung, die seine "Direkte Poesie" initiierte. Gründete 1990 das Institut für Ganz & GarNix (g-gn.de), entdeckte 1994 die "Erweiterte Sachlichkeit" als Liebeslyrik-Therorie (liebe2go.de), gewann 2000 den ersten Nahbell-Lyrikpreis (poesiepreis.de), erfand 2001 die Quantenlyrik (quantenlyrik.de) und gründete seine Trademark POEMiE™. Seit 2015 Anhänger von Nullyoga und Gastautor bei der LDL (Liga der Leeren). Organisierte bis 2017 drei Offlyrikfestivals (lyrikfestival.de). Seit 2018 als "zusätzliche Betreuungskraft" zertifiziert (betreuungsalltag.de). Reaktivierte 2019 seine Freejazz-Klavierreform "Das Desinteressierte Klavier" (nondualjazz.de). Alle lieferbaren Bücher im BoD Verlag via Amazon @ Neurogermanistik.de & Apple @ Neuroliteratur.de

Publikationen (Auswahl aus ca. 200 Büchern & Heften, seit 2014 mit ISBN):

1989 "Die Mystische Inflation" (Das komplette Frühwerk in 4 Bänden im Schuber)

1990 "Das Letzte Buch" (Kunstkatalog mit ausgewählten Bildern & Gedichten)

2014 "ZIELE DER ZÄRTLICHKEIT" (Jubiläumsausgabe aller E.S.-Liebesgedichte 1994-2014)

2015 "BODENLOS VERWURZELT WIE EIN STERN" (Großer Werkquerschnitt 1985-2015)

2018 "NEUROSMOG – ABGRUNDTIEFE WELTROUTINE" (Kritische Poplyrik 2011-2015)

2019 "FRAGLOS LEBEN" (55 Großartige Gedichte 2015-2019 inkl. 103.-108.E.S.)

"Ich selbst gehöre weder dazu noch repräsentiere

ich sie irgendwie. Nicht, weil ich sie nicht respektiere

oder mit ihnen im Widerstreit liege, sondern deshalb,

weil ich in derlei Angelegenheiten von meinem

Temperament her gegen Vereinsmeierei bin."

Alan Watts, Anmerkung zu

BEAT-ZEN, SPIEßER-ZEN UND ZEN (1958)

"Rechtsradikale und Linksradikale haben einen gemeinsamen

wunden Punkt, den sie sogar mit der politischen Mitte teilen.

Sie alle sind Opfer der größten Zivilisationslüge, aufgrund derer

die Menschheit sich lächerlich macht im Angesichte der

essenziellen Erkenntnisse, die von Naturwundern, der

Astronomie, dem Zenbuddhismus und der Introspektion

ausgehen: des narzisstischen Aberglaubens an die

ichverhaftete Identität des Individuums. Die Menschheit hat

schlichtweg vergessen, sich darüber bewusst zu werden,

dass dieses sogenannte Ich, das jede Person als ihr

Bewusstseinszentrum benutzt, eine soziologische Fata

Morgana ist, auf deren virtuelle Perfektion durch gezielte

Erziehung von Geburt an seit endlosen Generationen

hingearbeitet wird. Nazis, Autonome, Bürger, Flüchtlinge,

Präsidenten, Terroristen, Nudisten, Konservative, Anarchisten,

Künstler, Philosophen, Pragmatiker, Freaks und Gurus –

sie alle sind Anhänger derselben Sekte,

die an die Existenz ihres Egos glaubt."

Paul Peter Pier Zellin, im N.A.Z.I.-BRANDBRIEF

in: TRANSSPIRITUELLES WELTKLIMA (2019)

Inhaltsverzeichnis

1.KAPITEL AUSNAHME-GEDICHTE

01) 27./28.6.1989 –

MUT (WAHN,WELT,WUNDER,WERK,WENDE,WILLE)

02) 17.2.1996 –

SEELENANARCHIE

03) 19.-21.5.1998 –

LEGENDE (HOMMAGE AN DIE HAUPTSTADT)

04) 4.7.2019 –

QUIZFRAGE

2.KAPITEL RADIKALE SLAMPOESIE

05) 8.8.1993 –

EGOLITS (GEDICHT OHNE INHALT)

06) 26.12.1993 –

INFLATION

07) 3.3.1994 –

DER SCHUFT SCHAUT DEUTLICH DIE SEELE im LEIB

08) 28./29.10.1994 –

LANGEWEILE

09) 19./20.3.1995 –

ÜBERG(R)ABEN (JENSEITS DES UNZUMUTBAREN)

10) 20.10.1995 –

SKANDAL

11) 15.12.1998 –

ÜBERSTAND (– HAWKING HOFFNUNGSLOS –)

12) 26.1.1999 –

ÜBERSCHREI (KO)4 (AN DIE NEUE REGIERUNG)

13) 5.5.1999 –

ÜBERDUALISMUS (EINE DIREKTE GOTTESKRITIK)

14) 17.3.+1.4.2000 –

ÜBERSPIELZEIT (SOCIAL BEAST SATIRE)

15) 5.10.2001 –

ÜBER-B-WERTUNG (PRÄDIKAT: "SLAMTAUGLICH")

16) 16.-23.2.+7.12.2002 +26.1.2003 –

DRE!FACHHELiX

17) 17.7.2003 –

OZ(O/E)N (LUFT-LITER/AT/UR/RELIGION)

18) 22.-26.7.2007 –

KEIN BIßCHEN BERLINER (HYSTER!SCHE POPLiTERATUR IV)

19) 11.+12./13.+13.10.2009 –

UNKONTROLLiERTER ZEiTLUPUS

20) 31.12.2012 –

VORZEITIGES TESTAMENT

21) 2.1.2013 –

(UN)BEQUEMER ABSCHIED

3.KAPITEL DER JA(HRHUNDERT)-ZYKLUS

22) 13./14.6.1998, JA(HR)-Teil I –

ÜBERGESTERN

23) 16./17.6.1998, JA(HR)-Teil II –

ÜBERHEUTE

24) 16./17.6.1998, JA(HR)-Teil III –

ÜBERMORGEN

25) 17.6.1998, JA(HR)-Teil IV –

ÜBERZEIT

26) 18.6.1998, JA(HR)-Teil V –

ÜBERLUST

27) 3./4.7.1998, JA(HR)-Teil VI –

ÜBERDU

28) 4./5.7.1998, JA(HR)-Teil VII –

ÜBERLICHT

29) 5.7.1998, JA(HR)-Teil VIII –

ÜBERHALTUNG

30) 11./12.7.1998, JA(HR)-Teil IX –

ÜBERGRUND

31) 13.7.1998, JA(HR)-Teil X –

ÜBERREST

32) 9./10.4.2005, JA(HR)-Teil XI –

ÜBERGRÖßE

33) 26.+27.7.2005, JA(HR)-Teil XII –

ÜBERLEIB (HAFT)IG (APERSPEKTIVISCHE ACHTERBAHN)

34) 14.+15.8.2005, JA(HR)-Teil XIII –

ÜBERWETTE(R) (GROß[B]RANDWETTERLAGE)

35) 26./27.8.2005, JA(HR)-Teil XIV –

ÜBERTEMPEL (STINKPARANORMALE TELEKTROPATHIE)

36) 25.9.2005, JA(HR)-Teil XV –

ÜBERWI(LL)E

37) 11.10.2005, JA(HR)-Teil XVI –

ÜBER(G)ES(TALT)

38) 26.+28.1.2010, JA(HR)-Teil XVII –

ÜBERSTANDBAY(N)

4.KAPITEL DIE LOCHGEBETE

39) 24.-28.12.2004, 01.Lochgebet –

ZUR OFFENEN MITTE

40) 17.1.2005, 02.Lochgebet –

BESiTZLOSE BESESSENHE!T

41) 2.10.2005, 03.Lochgebet –

ÜBERLÜCKE

42) 7.12.2005, 04.Lochgebet –

ASTROSOMATISCHE BLÜTEZEIT

43) 8.+9.12.2005, 05.Lochgebet –

ÜBEREVENT (NEUROASTRONOMIE)

44) 25.10.2006, 06.Lochgebet –

LIEBE+ALLTAG (GEMEiNSAME GEGENSEiTiGKEiT)

45) 31.10.+1.11.2006, 07.Lochgebet –

ÜBERKNALLER (DER LETZTE NARZIßTISCHE ABERGLAUBE)

46) 16.11.2006, 08.Lochgebet –

PRÄSENTOMATISCHER IMPERATIEF

47) 19.-29.11.2006, 09.Lochgebet –

QUANTEN(ST)RUDEL

48) 7.7.2007, 10.Lochgebet –

TiEFENdAdA-BEiCHTE (ZUR ÜBERWINDUNG DER URSCHIZOPHRENIE)

49) 27.6.2008, 11.Lochgebet –

SteRNeNKiNDeR (MEGa- STaTT METaPHYSIK)

50) 23.1.2009, 12.Lochgebet –

OVERWOR(L)DED (BE-ing NOWhere)

51) 24.+28.1.2009, 13.Lochgebet (engl. Original) –

SUPERFLUOUS HOLeIDAY BEAT (MADe PeACE BY THE PIECE)

51) 9.+12.9.2010, 13.Lochgebet (Deutsche Nachdichtung) –

SUPERFLIEßßIGER FEIERLOCH BeAT (mACHT friEDEN DURCH FRIEMELN)

52) 26.5.2009, 14.Lochgebet –

SCHLUPFLOCH FÜR DAS LETZTE SCHALLLOSE GELÄCHTER (LOOPHOLES IN LAWLESS LAST LAUGHTER)

53) 24.11.2009, 15.Lochgebet –

INTEGRALE INZUCHT (KYBERNETISCHES KITZELN)

54) 5.12.2009, 16.Lochgebet –

ERWEITERTER SEELENBEGRIFF OHNE SYSTEM (Extended Expression of Systemless Soul)

55) 8.9.2010, 17.Lochgebet –

eRROR ROYALe (LOBGeSANG AUF DIe GeSICHTSLOSe GRÜNe GAIA)

MOLECULE MAN © www.FOTOMIE.de28.9.2011

MUT

WAHN

Welche Last lähmt meine Lungen

Die gestern lachend noch gesungen

Bin von Bildern stolz besessen

Doch habe Sinn und Zweck vergessen

Alleine hab ich lange nachgedacht

Und Nächte mit Zaubereien verbracht

Nun steht mein Herz schon morgens still

Ich weiß nicht mehr was ich will

Ach wer verrät mir wo ich bin

Mein Kopf führt mich nicht weiter hin

Kann nur ahnen daß ich gerne lebe

Wenn ich mich der Schönheit schlicht ergebe

WELT

O wie ist das Warten schwer

Bin weder voll noch wirklich leer

Kann nichts mehr denken

Oder mich durch schöne Worte lenken

Alles Wissen hat versagt

Habe mich umsonst geplagt

Ohne alles zu verstehen

Muß ich endlich so hinsehen

Jetzt besteht die Möglichkeit

Zu fühlen was das heißt: zu zweit

Wird sich mein Geist dagegen schützen

Und das Schnellgereimte wieder nützen

Die Angst jagt langsam hinter mir her

O das Warten ist so schwer

WUNDER

Seltsam wärmt mich Deine gelbe Brust

Du bist mir nah und doch so fremd

Ungläubig spüre ich die Lust

Und weiß nicht wie mir geschah

Der Himmel grün – das Gras so blau

Dazwischen leuchtet bunte Luft

Die Vögel zwitschern durch den grauen Wald

Ich atme Deinen wilden Duft

Und laß mich fallen in Dein feuchtes Herz

Wo nichts als reiner Klang ertönt

Mein Schmerz erscheint so lächerlich

In Deinen Armen werd ich nur verwöhnt

WERK

Drehte ich mich nicht schon mehrmals

Lichtlos in dem Zauberkreise

Wo ich meine Werke fand

Auf allzu wunderbare Weise

Führten sie ins Niemandsland

Wenn ich ganz frei hinhörte

Wären sie mir Wegbereiter

Indem ich sie zerstörte

WENDE

Ich muß die Tränen jetzt riskieren

Sonst sterbe ich noch ungeboren

Ich habe garnix zu verlieren

Und die Sonne scheint mir schon

WILLE

Ja ich will das ganze Leben

Weil es mich gefunden hat

SEELENANARCHIE

I

im durchgestylten chaos

füße fassen treiben lassen

mit der zweckbesessenen bescheidenheit

des bodenlosen feldbewußtseins

über bomben über blumen

menschen suchend

menschen

II

mit einem bein im jenseits und

mit beiden füßen auf der erde

dieser trampelpfad aus

schlafentzogenen bewältigungsgewohnheiten

ich könnte weinen könnte schreien könnte

jederzeit im schnellverfahren

so verschwinden daß du nicht

beweisen kannst ob ich schon da war

III

rennst du noch malst du noch denkst du

noch hast du noch angst

dich gegen deinen willen

am gedächnislosen spiel

zu laben

IV

was ist wahr und was wird schlecht

sag alles sag alles frühmorgens

sag alles sag alles spätabends

was ist wahr und was wird schlecht

sag alles sag sag alles früh

frühmorgens und spätabends

V

ein immerwährendes beben

vollendet die ruhe

schwer und durchsichtig

begleite ich mich

durch das offensichtliche

mein mund erzeugt

den grenzenlosen anfang

VI

besinnungslos

bei sinnen bleiben

freude wächst ins unvermeidliche

im gegenüber wartet eine auferstehung

auf die andere

VII

berührung fordert handeln

gegenwart entschleiert sehnsucht

gegenwart entschleiert fehler

gegenwart ist gnadenlos

entweder wir oder niemals

VIII

leben müßte wunderbar

beidseitig

fieberloses

brennen

IX

schatten lernen schwimmen

im leeren

ozean

X

etwas

passiert

XI

leuchten

NULLYOGA 1 © www.FOTOMIE.de14.11.2019

LEGENDE

(HOMMAGE AN DIE HAUPTSTADT)

I

wer A sagt muß auch Berlin betreten der baustelle verblödet

am anfang ist irgendein untergang mit der sonne

prahlen die wörter im lärm der sprachlosen

erfindung von zukunft hat abgedankt

als rauschendes fest der veruntreuten

seele nicht großstadt nicht dorf und

erstrecht kein New York Barcelona und

Belgrad Bayern und Belfast sind überall

irgendein Brecht irgendein Heine

stirbt jede sekunde

die engel heißen nicht Rilke und Rumpelstilzchen

wohnt in der ewigkeit eines toten punktes

des kunstbetriebes

wo alle fluchtversuche zu spielfilmen führen

und führen uns schon zurück

bis die kinderlein schimpfen

wir hätten die große vergangenheit zugebaut

II

haut aufs herz

wir lesen die wahrheit

nur ungerne

von sterbenden lippen

noch einsamer

weltenbürger

aus liebessucht

entarteter

blick zwischen

gerade und gleich

kann niemand warten

wenn sonne und mond

dasselbe schlupfloch

ins diesseits

verschmelzen

III

in vollendeter müdigkeit

durch die schlaflose hitze

der ampelanlagen

vergoldeter herzschläge

den mut zur verzückung

beim atmen von durchsichtigen

falten enträtseln das

eigentlich eigentliche

am ganzen berührung

tut not sobald ängste

die lust überhöhen

IV

Berlin du bist nie mein Paris gewesen

dein winter ist kalt aber nicht ewig

dein frühling brennt sämtliche bilder nieder