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2. Weltkrieg im Jahre 1939. Krieg in Ostpreußen. Die Erlebnisse der 6-jährigen Ruth und ihrer Eltern, eingekesselt von Feinden. Vater Franz zu Tochter Ruth: "Weinen hilft da nichts"; Verwundeten helfen und auf der Hut sein, das bleibt uns jetzt zu tun. "
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Seitenzahl: 15
Veröffentlichungsjahr: 2022
Papa kannte sich mit Krieg und Schießen gut aus dachte ich. Er wusste nämlich ziemlich genau, wenn eine kleine Ruhepause im Kampfgeschehen eintritt . Er meinte : "Sie haben uns vor die vorderste Front gebracht." Mittlerweile wird es draußen schon etwas hell. Plötzlich- Totenstille! Vorsichtig wurde der Riegel des Scheunentors langsam zurückgeschoben, die Tür einen kleinen Spalt geöffnet. Man konnte jetzt die Straße einsehen. Jemand ruft:" deutsche Soldaten!" Wir stürmen raus nach draußen, in der Gewissheit, befreit worden zu sein.
Wir sehen ,wie deutsche Soldaten von Rotkreuz- Sanitätern getragen werden. Lauter Verwundete, ruft Mama. Es waren sehr sehr viele, die man in das Haus getragen hat. Das Haus, ein Gutshaus, wurde als Lazarett umfunktioniert. Unsere "Befreiung" dauerte nun bis zum Abend. Dann ging das fürchterliche todbringende Geknalle wieder los. Papa fragte einen deutschen Soldaten was das bedeutet.
Der zeichnet 4 Kreise in den Schnee und sagt dazu: " Wir befinden uns hier in der Mitte in einem Kessel Zivilisten und deutsche Soldaten. Darum kamen Russen, dann wieder Deutsche, dann wieder Russen, dann die Zivilbevölkerung und deutsche Soldaten. Es wurde wieder ruhig. Wir verkrochen uns zurück in die Scheune in einen großen Heuhaufen und warteten, bis es noch heller wurde. Wir glaubten doch tatsächlich, alles überstanden zu haben. Mit mehreren Kindern rannten wir zur nahegelegenen Eisfläche, vor dem Haus, im Garten und dem eingerichteten Lazarett, wo wir ein wenig rutschen wollten. Doch plötzlich ein Blitz und ein Getöse aus heiterem Himmel. Ein Volltreffer der deutschen Artillerie landete unweit der Eisfläche und ein Splitter davon verletzte meine rechte Hand. Plötzlich war die Hand voller Blut .Zum Glück wurde ich nur am Daumen getroffen. Ich spürte fast gar keine Schmerzen und lief nur schnell zurück in die Scheune zu meinen verzweifelten Eltern.