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Ruth wurde 1931 in Soldahnen, im damaligen Ostpreußen, als Kind eines Gutbesitzerehepaares geboren. Ihr Tagebuch beschreibt ihre wichtigsten Lebensstationen, in Ostpreußen, auf der Flucht im 2. Weltkrieg, ihre Rettung vor dem sicheren Tod und die Vertreibung aus ihrer neuen Heimat Polen, bis sie als erwachsene Frau in Westdeutschland ankommt und dort eine beispiellose Berufskarriere hinlegt. Ihre Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und ist sehr emotional erzählt - dann und wann auch humorvoll und in typisch ostpreußischer Mundart.
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Seitenzahl: 48
Veröffentlichungsjahr: 2022
Kapitel 1-17
V o r w o r t
1. Ruths Kindheit in Ostpreußen
2. Rückblick: Ruths Geburt
3. Ruth und die Schlange
4. Mobilmachung, Ruths Flucht beginnt
5. Ein regnerischer Herbsttag
6. Ruths Weinachten 1939
7. Dorfteich
8. Der Feind rückt näher
9. Unsere Befreiung durch deutsche Soldaten?
10. Wir gehen durch einen Feuerofen
11. Mutter erkrankt bei der Zwangsarbeit
12. Die gefürchteten Gefangenentransporte werden eingestellt
13. 1946 Die russische Belagerung wird durch die Polnische abgelöst
14.Ruths Heirat in Masuren
15. Mein Sohn ist verschwunden
16. Überfall am Arbeitsplatz
17 . Wundersame Heilung
Vorwort
Die kleine Ruth war 6 Jahre alt und lebte mit ihren Eltern in einem kleinen verschneiten Dorf in Ostpreußen. Ihr Vater war Bauer und Reserveoffizier bei den Ulanern, einer Eliteeinheit, die hoch zu Ross operierte. Man schrieb das Jahr 1939. Die Welt war noch in Ordnung- es war eine unbeschwerte Zeit, kurz vor dem 2. Weltkrieg. Seine Frau, die Mutter von Ruth, war für die Unterkunft und Verpflegung der 15 Landarbeiter, die jedes Jahr bei der Ernte halfen und bei der der Hühner-, Kuh- ,Schaf-und Schweinehaltung halfen. Auf ihren Mann, der tief in seinen Inneren , lieber hauptberuflicher preußischer Offizier gewesen wäre, als den Hof zu bewirtschaften, den er von seinen Eltern geerbt hatte, war sie sehr stolz, wenn er in seiner prächtigen Gardeuniform ausritt. Ruths Tagebuchaufzeichnungen in diesem Werk sind autobiographisch und beschreiben ihr Leben in der Kindheit, auf der Flucht im 2. Weltkrieg und ihr in Deutschland, hin und hergerissen, zwischen Familie und Beruf. Geographisch gesehen, fand ihr Leben statt in Ostpreußen, Polen und Deutschland.
Franz, Ruths Vater
1. Ruths Kindheit in Ostpreußen
Ruth zwischen ihren Eltern und ganz rechts im Bild
2. Ruths Geburt
Ruth erblickt das Licht der Welt in Ostpreußen Man schreibt das Jahr 1931 und es ist ein Sonntag .Am 11. Januar um 06:00 Uhr in der Früh erblickt ein kleines Mädchen bei klirrender Kälte und einem heftigen Schneetreiben das Licht der Welt in Ostpreußen. Es ist Ein Landteil mit wunderschönen Ecken und vor allem dunklen Wäldern. Ein Dorf wie jedes andere. Doch heute eilen die Menschen zur Kirche. Während der Gottesdienst wird Der Pastor Der Gemeinde mitteilen, dass sich in einer Familie unserer Dorfes etwas ereignet hat. Ein kleines Mädchen ist angekommen. Dieses kleine Wesen nimmt die Gemeinde in ihre Gebete auf und man dankt dem Schöpfer des Himmels und der Erden für dieses neue kleine Menschen Kind das heute geboren ist. Es ist gesund und man hört es bis draußen schreien . Die Schreie klingen wie " La La..." und so manche fromme Kirchgängerin sagt spekuliert "es wird später bestimmt ein musikalischer Mensch" Man hat es mit dem Namen Ruth betraut. Die Eltern waren gläubig und sie haben den Namen der Bibel entnommen. Im Alten Testament gibt es ein Kapitel Ruth. Von verschiedenen Kirchen Vorstandsmitgliedern wurde ihr der Segen Gottes zuteil . Man wünschte ihr alles Gute für ihr weiteres Leben.3. Ruth und die Schlange Ruth wuchs heran und als sie 3 Jahre alt war, geschah etwas Unerwartetes Es war ein wunderschöner Sommertag Die Blumen blühten Ringsumher. Überall wuchsen wunderschöne grüne Gräser . Die Vögel zwitschern ,die Sonne scheint Licht und klar. Weil der blaue Himmel so leuchtete, sah der Bauernhof richtig verträumt und gemütlich aus. Ruths Mutter breitete eine Decke auf dem Rasen aus. der dicht vor dem Küchenfenster wuchs. Sie setzte Ruth auf die Decke und ging dann ihrer gewohnten häuslichen Arbeit nach . Unter ständiger Kontrolle und Beobachtung schaute Ruth von der Decke auf den Hof hinaus .Alles war so schön harmonisch und in Ordnung. Doch plötzlich hört Ruths Mutter durch das Offenstehende Küchenfenster ein lautes Kreischen und herzhaftes, vor lauter Wonne lachendes Kind. Herbeigerufen durch dieses seltsame Tier das sich räkelnd durch das grüne Gras zu Ruth hin bewegt .Der guten Mutter blieb vor Schreck der Atem weg. Eine Kreuzotter schlängelte auf Ruth zu. Ruth wollte die Schlange unbedingt streicheln . Im letzten Moment kam Mamis rettender Hand . Sie reißt Ruth ganz fest an sich und so passierte rein gar nichts. Die Schlange bäumte sich kurz auf ,zischte und schlängelte davon .Ruth sah, wie sie plötzlich regungslos am Boden dalag. Sie wollte wieder auf die Schlange zu, aber Mutter hielt sie zurück Nach einer Weile wälzte sich die Schlange im tiefen Gras davon. Sie schlängelte in Richtung des nahe gelegenen Waldes. Bald verschwand sie im dichten Dickicht des Waldes.
4. Mobilmachung, Ruths Flucht beginnt
Hitler lässt die Mobilmachung ausrufen .Es bedeutet Krieg, Tränen und Not. Im September 1944 kommt dann Flucht und Verlust der Heimat, Obdachlosigkeit. Die erste schwere Regenwolke in ihrer vollsten Dunkelheit überzog mein bisher von allen Sorgen freies Gemüt. Das Vieh, das sonst so wild und froh umher sprang, wenn es uns frei herausgelassen wurde, war heute so anders. Es schien sehr traurig zu sein; eine Vorahnung des schrecklichen Verderbens verbunden mit Leiden und Tod, legte sich wohl schwer auf das Gemüt der armen Tiere. Sie wollten nicht hinaus. Sie wollten ihre Stellen nicht verlassen. Nach langen Bemühungen verließen sie mit großem Widerwillen ihre Lagerstätten. Ein unvergessliches Erlebnis ereignet sich in diesem Moment. Eine Kuh namens Amalie, stellt sich still neben den Bepackten Wagen. Große Tränen rinnen unentwegt über ihr großes Gesicht . Mama konnte es nicht übers Herz bringen, sie nun hier zu lassen. Amalie wurde an den Wagen gebunden und durfte mit. Man sah dem Tier an, wie freudig und willig es alles mit sich geschehen ließ. Die Tränen versiegten. Mich durchfuhr es wie ein Blitz. Mein Tigerkätzchen, welches ich vor 3 Wochen geschenkt bekam, wo war es? Fange an es noch schnell zu suchen- doch vergebens- nirgendwo ist es zu finden. Verzweifelt rufe ich seinen Namen einmal, zweimal, nichts. Frederik, Frederik wo bist du ? Immer warst du Gehorsam und folgsam und nun in dieser Stunde meiner Not und Angst um dich bleibst du einfach verschwunden. Mama ruft mich schon: " Kind steige bitte auf den Wagen". Ich muss die Suche nach meinem verlorenen Liebling aufgeben. Schweren Herzens steige ich nun auf den geparkten Wagen .Die Pferde ziehen an und die Reise beginnt .Aber, was erblicke ich da unter der Decke ? Auf meinem Sitzplatz liegt schnurrend mein kleines Tigerkätzchen -Frederik. Eine dankbare Freude durchzieht jetzt mein Herz.