Schicksal des Peter Stern - Wilhelm Tramitzke - E-Book

Schicksal des Peter Stern E-Book

Wilhelm Tramitzke

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Beschreibung

Wilhelm Tramitzke, im Februar 1926 in Wischniovka, Bessarabien, heute Moldaurepublik, geboren, ist Nachfahre deutscher Kolonisten, die in den Jahren 1814 bis 1842 auswanderten. Im Jahre 1940 wurden alle Deutschstämmigen aus Bessarabien umgesiedelt und in mehreren Gebieten, hauptsächlich in Westpreußen und im Wartheland angesiedelt. Die Geschichte, »Schicksal des Peter Stern« beschreibt die Flucht von Peter Stern 1945 aus der Ostslowakei und wird mit all seinen Höhen und Tiefen geschildert. Viele gute Menschen halfen ihm auf seinem Weg, bis ins Land seiner Vorfahren. Mit viel Glück erreichte er sein Ziel und verbrachte als Flüchtling einige Zeit im Flüchtlingslager Freiburg im Breisgau, französische Besatzungszone. Als hervorragender Förster erhielt er bald eine Stelle im Schwarzwald. Peter war sehr depressiv wegen der Ermordung seiner Frau und seines Sohnes, sowie seiner Eltern und Schwiegereltern durch slowakische Partisanen. In seinem Beruf war Peter Stern eine Koryphäe und er war bald sehr beliebt in seinem neuen Wohnort. Auch fand er sein Glück nach Jahren, doch das Schicksal ließ ihn nicht los, und nach vielen Jahren des Glücks holte ihn das Schicksal wieder ein.

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Wilhelm Tramitzke

SCHICKSAL DES

PETER STERN

Geschichte einer Flucht im Jahre 1945

aus der Ostslowakei

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2016

Bibliografische Information durch die

Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese

Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet

über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Titelbild: Das alte Pressburg

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

Schicksal des Peter Stern

Hallo Peter! Was machen deine Tiere im Wald? Du als Jäger und Förster musst dich ja auskennen. Ich werde dir eine Frage stellen, welche du bestimmt nicht antworten kannst, sagte ein Gemeinderatsmitglied unseres Ortes und lachte.

Immer zu mein Freund, immer zu, antwortete unser im Ort wohnende und beliebte Förster, Peter Stern, denn alle kannten ihn als sympathischen und tierliebenden netten Zeitgenossen, welchen man immer nur höflich und freundlich sah.

Frage: Wie weit läuft der Hase in Wald?

Der Förster antwortete: wenn er nicht vorher erschossen wird, läuft er bis in die Mitte des Waldes, ab dann läuft er aus dem Wald, du Dussel. Zufrieden? Daraufhin ging unser Schlauberger von Gemeinderat, ohne zu antworten, weiter

Peter Stern war kein Einheimischer unserer Gemeinde. Er kam nach dem Krieg, heiratete eine einheimische Maid und lebte glücklich mit ihr, bis sie durch einen tragischen Unfall von seiner Seite gerissen wurde. Peter konnte seinen Schmerz nicht überwinden, und seitdem hat sich Peter Stern nie wieder gebunden, und lebte nur noch sein einsames Leben im Wald mit seinen Tieren. Er hat sich als Mäzen hervorgetan und spendete oft an kulturelle Einrichtungen, aber auch für bedürftige Einzelpersonen hat er ein Herz.

Alles in Allem: in unserem Ort ist er beliebt, obwohl er von manchen Bürgern als komischer Kauz angesehen wurde. Unser Förster stand kurz vor seiner Pensionierung, doch seine Zukunft machte ihm keine Sorgen, denn Peter Stern hatte Zeit seines Lebens sparsam gelebt und schaffte sich ein Reichtum an, was sich sehen lassen konnte. Doch die Wenigsten wussten davon, außer der Bankier Müller, doch dieser schwieg.

Wer ist Peter Stern? Woher kommt er?

Gehen wir zurück in die Zeitgeschichte.

Als die K. u. K. Monarchie, Kaiserliche und Königliche Monarchie Österreich-Ungarn noch existierte, also, vor dem 1. Weltkrieg, lebte der Vater von Peter Stern in dem Ort, Michalovce, auf Deutsch, „Großmichel“ und auf Ungarisch „Nagymihály.“ Dort hatte er seinen Beruf als Forstwirt und Jäger, unter der staatlichen Führung, die Aufsicht über alle staatlichen Liegenschaften, darunter auch beträchtliche Wälder.

Nach dem Zerfall der Doppelmonarchie (1918) wurde der Staat „Tschechoslowakei“, mit Genehmigung der alliierten Siegermächte gegründet.

Die Familie Stern stammte aus dem Schwäbisch-Alemannischen und die Vorfahren waren bereits seit Jahrhunderten dort angesiedelt. Für Vater Stern gab es keine Zweifel, dass sein Sohn Peter, übrigens der Einzige, in seine Fußstapfen treten wird. Er studierte ebenfalls Forst- und Landwirtschaft, wie sein Vater, und schloss sein Examen mit „Gut“ ab.

Die tschechoslowakische Regierung unter Staatspräsident Benes unternahm alles, um die deutsche Bevölkerung aus ihren Siedlungsgebieten zu vertreiben. Vor allen Dingen ging es um die Vertreibung der Sudetendeutschen aus ihrer angestammten Heimat

Die deutschstämmige Bevölkerung in der Slowakei blieb vorläufig ungeschoren, soweit sie nicht bereits schon geflüchtet waren.

Peter Stern, welcher die Stellung seines Vaters übernommen hatte, versah seinen Dienst zur vollsten Zufriedenheit seiner Vorgesetzten der Stadt Michalovce, Ostslowakei. Alles lief in besten Bahnen, bis die Bombe platzte und das Deutsche Reich sich das Sudetenland einverleibte. Anschließend marschierten die deutschen Truppen auch in die Tschechei ein und zerschlugen somit die 1918 gegründete Tschechoslowakei.

Im August 1944 brach als Reaktion auf den Einmarsch deutscher Truppen eine Rebellion der slowakischen Armee gegen die deutsche Okkupationsmacht aus.

Bei all diesen Kriegswirren hatte Peter Stern seine Arbeit bei der Behörde in Michalovce aufgegeben, obwohl er bereits verheiratet war und einen Sohn von drei Jahren hatte. Seine Familie konnte ihn nicht verstehen, aber er meinte, etwas zum Sieg des Reiches beitragen zu müssen, wie er sich ausdrückte. Man soll es nicht glauben, aber er meldete sich nicht als Kriegsfreiwilliger zum Militär, sondern er nahm eine Stelle als Dolmetscher beim Geheimdienst an, so dass er seine Familie nicht verlassen musste. Peter Stern war ein Trilinguist (dreisprachig: Deutsch, Slowakisch, Ungarisch) Seine Arbeit machte ihm viel Spaß, aber was in den Kellern oder sonst wo bei den Verhören durch die Geheimpolizei passierte, bekam er nicht mit. Die Sternfamilien wurden als Reichsdeutsche eingebürgert, und hatten somit alle Rechte und Pflichten eines Reichsdeutschen Bürgers.

In der Tatra nahmen die Kämpfe mit den Partisanen allmählich zu, und die deutsche Bevölkerung lebte bereits in Unsicherheit. Peter Stern wollte seine Familie und die Eltern ins Reich umsiedeln, aber alle Familienangehörigen wollten ihre Heimat nicht verlassen, und auch die deutschen Behörden lehnten eine Umsiedlung gab.

Am 29. August 1944 erhob sich die slowakische Armee wegen der Besetzung der Slowakei durch die Wehrmacht, und nun hatten die deutschen Streitkräfte, nicht nur die in der hohen Tatra unauffindbaren Partisanen, auch noch die slowakische Armee gegen sich. Trotz dieses Zustandes hatte die deutsche Bevölkerung noch keine Bedenken wegen der Partisanenkämpfe, und verhielt sich ruhig.

Nach diesem Tohuwabohu hatte der Geheimdienst seine Dienstelle nach Bratislava (Preßburg) verlegt und Peter Stern musste seine Familie verlassen. Nun kam eine schwere Zeit für Peter Stern, denn auch in Preßburg rumorte es unter der Bevölkerung, und man war sich seines Lebens nicht mehr sicher. Man wusste nie, mit welchen Leuten man zusammentraf. Von Preßburg aus besuchte Peter seine Familie gerade zweimal, bis ihn eines Tages eine Hiobsbotschaft seines ungarischen Freundes aus Michalovce erreichte.

Die Kämpfe zwischen der Wehrmacht in der hohen Tatra und den Partisanen wurden immer heftiger, schon deswegen zog die Wehrmacht ihre Truppen aus der hohen Tatra ab, weil auch die slowakischen Streitkräfte zusammen mit den Partisanen in die Kämpfe gegen die Deutschen eingriffen.

Der ungarische Freund von Peter Stern berichtete ihm ausführlich von dem Geschehen in Michalovce. Es fiel ihm schwer den genauen Hergang zu schildern, aber er tat es trotzdem. Den Peter traf es wie ein Schlag mit dem Hammer und man musste aufpassen, dass er nicht durchdreht. Was sein ungarischer Freund, Tomás Szabó, (Schneider) ihm berichtete, übertraf alle Schand- und Gräueltaten, die der Mensch sich ausdenken kann.

Der Bericht trieb den Peter Stern fast zum Wahnsinn und die Leute vom Geheimdienst mussten ihn beruhigen und man war nahe dran ihn zu fesseln, dass er keine Dummheiten macht. Man holte den Arzt und der Arzt gab dem zu bedauernden Peter eine Beruhigungsspritze, welche ihn bald in einen tiefen Schlaf versetzte.

Als Peter Stern von seiner Narkose erwachte, hielt er erst seinen Kopf unter einen kalten Wasserstrahl um seine Sinne wieder zu erlangen. Man gab ihm ein gutes Frühstück, welches ihm auch mundete, doch seine Gedanken gingen nach Michalovce, und dem Peter schwirrten schreckliche Bilder in seinem Kopf und er sah, wie seine Frau und alle anderen Angehörigen mit den Partisanen kämpften. Es waren schreckliche Bilder, welche Peter sich einbildete.

Als sich alle wieder beruhigt hatten, außer Peter, ging der Alltag wie gewöhnlich weiter, doch Peter hatte keine Ruhe und beantragte Urlaub, um in seine Heimat fahren zu können. Man riet dem Peter von seinem Vorhaben ab, aber Peter Stern bestand darauf, denn es wäre seine verdammte Pflicht und Schuldigkeit, seine Familie zu rächen. Er war von seinem Vorhaben nicht abzubringen, und schließlich gewährte man ihm eine Woche Sonderurlaub. Peter Stern ahnte nicht, dass es kein Wiedersehen mit seiner Dienststelle mehr geben wird.

Gut getarnt als harmloser slowakischer Reisender erreichte Peter den Ort Michalovce und begab sich zu seinem Freund Tomás Szabó, welchen, beim Anblick von Peter, es fast von den Beinen gehauen hätte.

Schnell, komm rein, meinte er, denn es wäre nicht auszudenken, wenn irgend Jemand dich erkennen würde, was dann passieren wird, denn es wimmelte nur so von Partisanen in Michalovce, welche die Stadt unter ihrer Kontrolle haben. Peter ließ sich von seinem Freund genau berichten wie die Partisanen seine Familie abschlachteten.

Bei der Eroberung der Stadt durchkämmten die Partisanen alle Häuser auf der Suche nach Deutschen, und kaum jemand wurde verschont. Man stellte sie an die Wand und erschoss sie, wogegen manche erschlagen wurden, ob Mann, Frau oder Kind. Besonders dich und deine Familie hatten sie im Visier. Deine Familie wurde tagelang vernommen, denn sie wollten wissen wo du dich aufhältst. Nachdem die Partisanen eingesehen hatten, dass sie nichts erreichten, haben sie deine Frau, dein Kind und alle deine Verwanden mit Knüppeln erschlagen. Ich erzähle dir das, als ob ich selbst dabei gewesen wäre, aber diese Art von Erschießen und Totschlagen erzählten die Partisanen der Bevölkerung und brüsteten sich mit ihren Taten, besonders hoben sie die Auslöschung der Sippe Stern hervor. Damit meinten sie deine Familie.

Peter Stern war außer sich vor Wut und wollte sich auf den Weg machen, um so viele Partisanen wie möglich umzubringen, bis ihn selbst das Schicksal ereilen würde. Sein Freund Tomás redete ihm diesen Wahnsinn aus, doch er brauchte lange, bis er seinem Freund das klarmachen konnte. Die Rache sollte er sich für später aufsparen, wenn er bessere Aussichten und Gelegenheiten zur Rache haben wird.

Sicherheitshalber bittet Tomás seinen Freund, die Stadt Michalovce zu verlassen und zu seiner Dienststelle nach Preßburg zurückzufahren.

Schweren Herzens verabschiedete sich Peter von seinem ungarischen Freund und verließ mit äußerster Vorsicht den Unglücksort, wo man seine ganze Familie umbrachte, und fuhr nach Preßburg zu seiner Dienststelle. Als er in Preßburg ankam ging er nicht gleich in sein Zimmer, sondern er wollte sich zuerst von seinem Urlaub zurückmelden. Er hatte ein Geheimzimmer in Preßburg, welches nur er und seine Dienststelle wusste, zu welchem er später gehen wollte.

Deprimiert wie Peter war, wusste er trotzdem wie man sich tarnt, denn darin war er Meister vom Fach. Er schlenderte an seiner Dienststelle vorbei, und wunderte sich, dass alles anders war und man sah vieles verändert. Auch die Passanten gingen freudig durch die Straßen und alles schien so anders.

Peter Stern schlenderte die Straße, eine Zeitung in der Hand, auf und ab, und bei guter Gelegenheit fragte er eine ältere Passantin, ob das Haus, vor dem sie standen, leer sei? Ja, ja, sagte die alte Dame. Das war die Dienststelle des deutschen Geheimdienstes, was sich nicht so geheim anhörte, aber die sind abgehauen, als die Russen vor Bratislava standen. Auch das deutsche Militär hat die Stadt geräumt, und man sieht nur noch einzeln Partisanen, meistens aber nur Russen in den Straßen.

Peter Stern, der einen slowakischen aber gefälschten Personalausweis auf den Namen „Petr Brat“ (deutsch: Peter Bruder) besitzt, hatte ein Zimmer in der Wohnsiedlung „Biely Kriz“ (Weißes Kreuz) am Rande von Preßburg. Glücklicherweise hatte er sämtliche Diplome und sämtliche Unterlagen seines Studiums von den Universitäten, Wien, Buda-Pest und Prag immer mit sich, natürlich auch einen Ausweis auf seinen richtigen Namen „Peter Stern“. Den falschen Namen brauchte er nur um seine Identität bei seinen Wirtsleuten zu verschleiern. Nun war guter Rat teuer. Es könnte sein, dass die slowakischen Behörden oder Geheimdienste bei seiner getürmten Dienststelle noch Papiere fanden, aus welchen hervorging, wo er wohnte. Da war äußerste Vorsicht geboten.

Seine Wirtsleute wussten, dass er in Urlaub fährt, doch sie wussten nicht, wann er wiederkommt. Verkleidet schlich nun Peter Stern, alias Petr Brat durch die Siedlung Biely Kriz und beobachtete jede Kleinigkeit, welche sich nach seiner Meinung verändert hat. Er fragte Leute aus der Nachbarschaft, welche ihn nicht erkannten, und so erfuhr er, dass noch keine Durchsuchungen in irgendeiner Weise durch staatliche Institutionen stattfanden. Das ermutigte den nun gesuchten und gejagten Peter Stern und er ging bei Dunkelheit in sein Zimmer, ohne dass seine Hausleute etwas merkten. Er fand sein Zimmer unberührt, wie er es verlassen hatte, vor, und war sichtlich erleichtert.

Peter Stern hielt sich mehrere Tage in Biely Kriz auf, und erzählte seinen Hausleuten, dass er noch einige Tage Urlaub hätte und möchte nun gerne sich die Gegend der Donau und die Grenze nach Österreich ansehen. Seine Wirtsleute erzählten ihm von der schönen Donau und auch von dem Grenzfluss March.

Auch erzählten sie ihm, dass wenn man die Donau in Bratislava überquert, dann ist man nicht mehr weit von der Österreichischen Grenze entfernt. Der von Bratislava am nächsten liegende Ort in Österreich heißt Wolfsthal, ca. 11 Km von Bratislava entfernt. Peter notierte alles in seinem Gedächtnis und erkundete die nächsten Tage die Grenze nach Österreich, genau wie seine Wirtsleute ihm erzählt hatten.

Mit viel Begeisterung erzählte Peter Stern seinen Hausleuten über die Gegenden die er besichtigt hatte und er sparte nicht an Bewunderung und lobte die Schönheit dieser Gegend. Es wäre ein großer Unterschied zwischen den Bergen in der hohen Tatra und zwischen diesen Flusslandschaften.

Wenn Peter Stern sich in der Siedlung Biely Kriz aufhielt, sah er von Zeit zu Zeit zwei uniformierte Partisanen, russische Maschinenpistolen quer über der Brust hängend, und ihre Kopfbedeckung bestand aus den bekannten Kosakenmützen, durch die Straße schlendern, was wie eine Patrouille aussah. Er mied eine Begegnung mit den beiden Partisanen. Beide waren noch sehr jung.

Immer wenn Peter Stern von seinen Exkursionen aus dem Grenzgebiet nach Hause kam, wurde er stets von seinen Hausleuten zu einem Plausch, und zu einer Tasse Kaffee eingeladen. Sein Enthusiasmus von dem Grenzgebiet kannte keine Grenzen, und das freute seinen Hausleuten sehr. Bei dieser Gelegenheit erwähnte er so nebenbei die beiden Partisanen, und seine Hauswirtin erzählte ihm, dass beide Partisanen in der hohen Tatra gegen die Deutschen kämpften. In welcher Gegend konnte sie ihm nicht sagen. Dann erzählte sie ihm, dass sie sich öfters mit den Beiden unterhält, und sie beklagten sich oft bei ihr, dass, wenn sie gewusst hätten, wie die Russen sind, wären sie keine Partisanen geworden. Die Reue kam zu spät!

Am liebsten hätte Peter Stern die beiden Partisanen in die Hölle geschickt, aber in plagten andere Sorgen. Er grübelte und überlegte wie er seine Flucht nach Österreich ausführen konnte. Peter konnte sein auf der Bank befindliches Guthaben nicht abheben, denn das Risiko wäre zu groß gewesen. Peter besaß noch eine beträchtliche Summe, und nebenbei hatte er viele Goldmünzen, und Schmuck, welches er zur Not umtauschen könnte. Seine Wirtsleute kannten Peter als Slowake, den Petr Brat aus Michalovce. Sie hatten keine Ahnung, dass Peter Deutscher ist.

Die angebliche Urlaubszeit ging langsam zu Ende und es war höchste Zeit, dass Peter Stern sein Vorhaben in Angriff nahm. Immerhin war es kein Spaziergang, aber Peter Stern war guter Zuversicht, denn er hatte eine Schwachstelle an der Grenze entdeckt, wo er gefahrlos die Grenze überschreiten kann.

Die Wirtsleute von Peter, nennen wir sie, Jan und Maria Mlinár (Müller) wunderten sich, dass Peter nicht zum Frühstück kam. Frau Mlinár schaute nach, und fand das Zimmer leer. Sie rief ihren Mann und zeigte mit weit aufgerissenen Augen auf einen Zettel sowie auf einen Geldbetrag auf dem Tisch. Eigenartig, sagte Herr Mlinár zu seiner Frau, eigenartig. Das ist doch nicht seine Art sich auf Englisch zu verabschieden, meinte Herr Mlinár.