Schonkost für Magen und Darm - Astrid Laimighofer - E-Book

Schonkost für Magen und Darm E-Book

Astrid Laimighofer

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  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Magen und Darm schonen - aber mit Geschmack! Ob nach überstandener OP, bei einem akuten Entzündungsschub, bei Reizdarm und Reizmagen oder einem Magengeschwür – in manchen Situationen muss unser Verdauungstrakt ein paar Gänge zurückfahren. Mit einer reizarmen Ernährung und einem langsamen Kostaufbau unterstützen Sie ihn dabei besonders gut. Das sanfte 3-Stufen-Konzept - von kompletter Entlastung durch Tees und Brühen in Stufe 1 über leicht verdauliche Speisen in Stufe 2 bis hin zu den ersten bekömmlichen Gerichten in Stufe 3 - Über 110 Rezepte für alle Stufen - gut verträglich, abwechslungsreich und garantiert mit Geschmack. So finden Sie schrittweise und immer optimal versorgt zurück zu Ihrer gewohnten Ernährung.

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Seitenzahl: 138

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Schonkost für Magen & Darm

So bauen Sie die Ernährung nach dem 3-Stufen-Konzept sanft auf

Astrid Laimighofer

2. Auflage 2020

Liebe Leserin, lieber Leser,

erfreulicherweise machte der Erfolg der ersten Ausgabe dieses Ratgebers eine Neuauflage erforderlich, was mir eine Überarbeitung und Aktualisierung ermöglichte. Das Buch heißt nach wie vor »Schonkost«, weil jeder weiß, was damit gemeint ist, auch wenn man fachlich korrekt heute von »leichter Vollkost« spricht. Bei Magen-Darm-Erkrankungen geht es prinzipiell immer darum, dem beleidigten oder auch erkrankten Organ für kurze Zeit »schonende«, »leichte« Lebensmittel zu gönnen. Das Ziel ist aber eine leichte Vollkost als Dauerernährung, die vollwertig ist, aber auf Lebensmittel verzichtet, die individuell nicht vertragen werden. Langfristige Schonung gilt auch bei Gastritis (Magenentzündung) und Morbus Crohn (spezielle Darmerkrankung) nicht mehr als zielführend.

In kritischen Zeiten empfiehlt sich ein langsamer Kostaufbau, bei dem zuerst der Magen-Darm-Trakt etwas geschont wird, um dann allmählich wieder für vollwertiges Essen einsatzfähig zu sein. Genau darum geht es in diesem Buch. Dabei meinen die Begriffe Schonkost, schonende Kost, gastroenterologische Diät oder Aufbaukost alle dasselbe. In die neue Auflage sind aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse mit eingeflossen. Außerdem wurde dem Thema »Stress« als möglichem Mitverursacher von verschiedenen Magen-Darm-Erkrankungen ein kleiner Teil gewidmet und ich habe für Sie neue Rezepte mit aufgenommen. Besonders attraktiv sind die neuen Fotos, die allein beim Anblick äußerst appetitanregend wirken. Zusätzlich waren auch die Fragen von Leserinnen und Lesern der ersten Ausgabe Anregung für die eine oder andere Ergänzung.

Ich hoffe, dass auch Ihnen dieses Buch ein hilfreicher Begleiter sein wird.

Perchtoldsdorf bei Wien, Herbst 2019

Ihre Dr. Astrid Laimighofer

Abb. 0.1

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Liebe Leserin, lieber Leser,

Teil I Basiswissen zur schonenden Kost

1 Magen-Darm-Erkrankungen

1.1 Verdauung – der Weg unseres Essens

1.2 Gastritis – Magenschleimhautentzündung

1.2.1 Das hilft Ihnen bei Gastritis

1.3 Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür

1.3.1 Symptome

1.3.2 Mögliche Ursachen

1.3.3 Das hilft Ihnen

1.4 Akute Enteritis

1.4.1 Ernährungstipps für die akute Phase

1.5 Pankreatitis – entzündete Bauchspeicheldrüse

1.5.1 Akute Pankreatitis

1.5.2 Chronische Pankreatitis

1.6 Morbus Crohn

1.6.1 Symptome

1.6.2 Mögliche Ursachen

1.6.3 Behandlung

1.6.4 Ernährungsempfehlungen

1.7 Colitis ulcerosa

1.7.1 Mögliche Ursachen

1.7.2 Behandlung

1.7.3 Ernährungsempfehlungen

1.8 Nach einer Magenoperation

1.8.1 Ernährungsempfehlungen

1.9 Kurzdarmsyndrom

1.9.1 Ernährungsempfehlungen

1.10 Reizmagen, Reizdarm

1.10.1 Ernährungsempfehlungen

2 3-Stufen-Konzept: schonender Kostaufbau

2.1 So funktioniert der Kostaufbau

2.2 Stufe 1 – Teepause

2.2.1 Lebensmittel, die Ihnen jetzt guttun

2.3 Stufe 2

2.3.1 Lebensmittel, die Ihnen jetzt guttun

2.4 Stufe 3

2.5 Nach dem Kostaufbau: leichte Vollkost

2.6 Wann sind MCT-Fette hilfreich?

2.6.1 Was sind MCT-Fette?

2.6.2 Wie werden sie verwendet?

2.6.3 Langsame Umstellung

2.6.4 Praktische Tipps

2.7 Wenn Milch Probleme macht

2.7.1 Das hilft Ihnen

2.7.2 Ernährungstipps

2.8 Ein Ernährungsprotokoll führen

2.8.1 Und so funktioniert’s

2.8.2 Wie lange?

2.9 Selbst kochen oder essen gehen?

2.9.1 Tipps fürs Auswärtsessen

2.10 Süßstoff statt Zucker verwenden?

2.10.1 Süßstoffe

2.10.2 Zuckeraustauschstoffe

2.10.3 Birkenzucker, Kokosblütenzucker & Co.

2.11 Was ist mit Rauchen und Kaffee?

2.12 Reduzieren Sie Ihren Stress

2.13 Das hilft bei leichteren Beschwerden

2.13.1 Durchfall

2.13.2 Verstopfung

2.13.3 Blähungen

2.14 Schonend kochen für Magen und Darm

2.15 Heilsame Kräuter und Gewürze verwenden

Teil II Lecker essen in jeder Phase

3 Rezepte für Stufe 1

4 Rezepte für Stufe 2

5 Rezepte für Stufe 3

6 Und so geht’s weiter – die leichte Vollkost

6.1 Ernährungstipps zur leichten Vollkost

Autorenvorstellung

Verzeichnisse

Impressum

Teil I Basiswissen zur schonenden Kost

1 Magen-Darm-Erkrankungen

2 3-Stufen-Konzept: schonender Kostaufbau

Was schadet dem kranken Magen oder Darm und was schont und regeneriert den maladen Verdauungstrakt? Wie werde ich Schmerzen oder Durchfall wieder los?

1 Magen-Darm-Erkrankungen

Unser Verdauungssystem leistet Schwerstarbeit. Sind wir gesund, geht alles unbemerkt vonstatten. Erst wenn Probleme auftauchen, rücken Magen oder Darm in den Fokus.

1.1 Verdauung – der Weg unseres Essens

Die Verdauung beginnt schon im Mund. Durch gründliches Kauen wird die Nahrung zerkleinert und mit Speichel vermengt. Im Speichel sind Enzyme enthalten, die mit der Zerlegung der Kohlenhydrate beginnen. Durch die Speiseröhre gelangt die Nahrung in den Magen, wo sie mit dem Magensaft vermischt und weiter zerkleinert wird. Die im Magensaft enthaltene Salzsäure trägt unter anderem dazu bei, Bakterien abzutöten.

Normalerweise ist das Verhältnis von schleimhautschädigenden und schleimhautschützenden Stoffen im Magen relativ ausgeglichen. Nehmen nun die Stoffe überhand, die die Magenschleimhaut schädigen, ist diese beleidigt und es entwickelt sich eine Gastritis.

Salzsäure hört sich ziemlich gefährlich an, ist aber unbedingt notwendig, um die mit der Nahrung aufgenommenen Keime abzutöten. Eine intakte Schutzschicht – die Magenschleimhaut – schützt den Magen vor der aggressiven Salzsäure. Ist die Magenschleimhaut aber angegriffen und hat einige Läsuren, schädigt die Salzsäure diese dann noch etwas mehr. Es entwickelt sich ein Magengeschwür.

Es wird im Magen auch ein Stoff produziert, der für die Aufnahme des Vitamins B12 unerlässlich ist. Daher muss bei Magenoperationen, besonders wenn große Teile des Magens entfernt werden, Vitamin B12 anderweitig aufgenommen werden. Außerdem gibt es im Magensaft weitere Enzyme, die mit der Eiweiß- und Fettaufspaltung beginnen.

In kleinen Portionen wird der Speisebrei dann vorbei am Magenpförtner an den Zwölffingerdarm weitergeleitet. Der Zwölffingerdarm ist der oberste Teil des Dünndarms. Hier wird der »saure« Brei neutralisiert. Außerdem werden Galle und Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse hinzugefügt. Diese sind notwendig, um die Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette aus dem Essen in kleinste Bausteine zu zerlegen, die der Körper dann aufnehmen kann.

Ist die Bauchspeicheldrüse entzündet, spricht man von Pankreatitis. Die Stoffe, die die Bauchspeicheldrüse ausschüttet, sind besonders wichtig für die Verdauung unseres Essens. Funktioniert diese nicht, kommt es zu großen Problemen in der Nahrungsaufnahme. Fette können beispielsweise nicht mehr ordentlich verdaut werden, es kommt zu Fettstühlen. Da in der Bauchspeicheldrüse auch die Zellen für das Insulin sitzen, kann es – wenn diese geschädigt ist – auch zu einem Diabetes kommen.

Durch die Darmbewegungen wird der Nahrungsbrei langsam weiterbewegt. Im Dünndarm werden die zerlegten Nährstoffe schließlich ins Blut abgegeben.

Morbus Crohn ist eine Erkrankung, die im Dünndarm und im Dickdarm auftreten kann. Hier entzünden sich immer wieder verschiedene Abschnitte. Eine andere Darmerkrankung ist die Colitis ulcerosa, bei der die immer wiederkehrende Entzündung auf den Dünndarm begrenzt ist.

Was nicht im Dünndarm vom Körper aufgenommen werden kann, wird weiter in den Dickdarm transportiert. Darmbakterien bauen hier noch die Ballaststoffe ab. Außerdem wird dem Speisebrei noch Wasser entzogen. Die Dinge, die unser Körper nicht brauchen kann, werden als Stuhl ausgeschieden.

Mein leckerer schonender Tag

Fruchtiges Amaranthmüsli

Frühstück

Für 4 Personen

30 Min.

150 g Amaranth1 Prise Salz500 ml Haferdrink2 EL gemahlene oder gehackte Nüsse400 g geriebene Äpfel150 g Naturjogurt2–3 EL AhornsirupZimt

Amaranth mit Salz in der Hafermilch aufkochen, etwa 15 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen und vom Herd nehmen. Nüsse unterrühren. Noch etwas nachquellen lassen.

Geriebene Äpfel mit dem Joghurt unter den Amaranth rühren. Mit Ahornsirup und etwas Zimt abschmecken.

Gemüsecurry mit Huhn und Reis

Mittagessen

Für 4 Personen

45 Min.

3 Karotten1 Brokkoli2–3 cm Ingwer1 Mango500 g Hühnerfilet3 EL Rapsöl1 TL Currypulver1 TL Salz400 ml Kokosmilch150 ml Gemüsebrühe300 g Basmatireis2 Handvoll Korianderblätter

Karotten schälen und in Scheiben schneiden. Brokkoli putzen und in Röschen teilen. Ingwer schälen und fein würfeln. Mangofruchtfleisch würfeln.

Fleisch in ca. 3 cm große Würfel schneiden, in Öl anbraten, herausnehmen und beiseitestellen. Gemüse und Ingwer im Bratenrückstand anbraten.

Fleisch dazugeben und mit Curry und Salz würzen. Mit Kokosmilch und Brühe ablöschen und etwa 5–6 Minuten lang schmoren lassen. Gegen Ende der Garzeit Mango dazugeben.

Reis nach Packungsanleitung zubereiten. Mit Korianderblättern bestreuen und servieren.

Zucchini-Kartoffel-Puffer

Abendessen

Für 4 Personen

30 Min.

600 g Kartoffeln200 g Zucchini2 Eier1 EL StärkeSalz4 EL Rapsöl

Kartoffeln waschen, schälen und auf einer Gemüsereibe fein reiben. Raspel stehen lassen, sodass sich Stärke absetzt. Kartoffelwasser ausdrücken. Zucchini waschen und reiben. Stärke zusammen mit den Eiern und den Zucchini unter die Kartoffelmasse mischen und salzen.

Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, kleine Teigportionen in die Pfanne geben und verstreichen. Puffer auf beiden Seiten in je etwa 10 Minuten goldbraun braten.

Abb. 1.1

1.2 Gastritis – Magenschleimhautentzündung

Hat Ihr Arzt die Diagnose Gastritis gestellt, handelt es sich um eine Entzündung der Magenschleimhaut. Diese kann akut oder chronisch sein, wobei die Magenschleimhaut in jedem Fall geschädigt ist. (Beim Reizmagen hingegen handelt es sich nur um subjektive Beschwerden in der Magengegend. Organische Schäden liegen hier nicht vor.)

Die Magenschleimhaut kann immer dann geschädigt werden, wenn ein Ungleichgewicht zwischen den schleimhautschützenden und den -schädigenden Mechanismen besteht. Eine akute Gastritis tritt meist dann auf, wenn zu viele schleimhautschädigende Substanzen auf den Magen einwirken. Das können beispielsweise Alkohol, Nikotin oder Medikamente sein, aber auch Stresssituationen können eine Gastritis auslösen. Die gute Nachricht bei dieser Form der Gastritis: Sobald die Auslöser wegfallen, heilt die Schleimhaut ohne bleibende Schäden aus.

Eine akute Gastritis äußert sich in:

Übelkeit, Brechreiz

krampfartigen Schmerzen in der Magengegend und im Oberbauch

Sodbrennen und Aufstoßen

Appetitlosigkeit

Völlegefühl und Blähungen

Die chronische Gastritis äußert sich nicht so klar und deutlich, wie das bei der akuten Form der Fall ist. Die Beschwerden sind eher von unspezifischer Art wie Appetitlosigkeit oder Druck in der Magengegend. Je nach Ursache werden bei der chronischen Form 3 Typen von Gastritis unterschieden:

Typ-A-Gastritis: Hier richtet sich das Immunsystem gegen körpereigene Zellen der Magenschleimhaut.

Typ-B-Gastritis entwickelt sich über den Helicobacter pylori.

Typ-C-Gastritis ist zurückzuführen auf schleimhautschädigende Substanzen wie Alkohol oder Medikamente.

1.2.1 Das hilft Ihnen bei Gastritis

Bei einer akuten Magenschleimhautentzündung empfiehlt sich ein vorübergehender Verzicht auf Nahrung bei gleichzeitiger ausreichender Flüssigkeitszufuhr. Danach folgt Aufbaukost bis hin zur leichten Vollkost. Genauere Tipps und Anleitungen finden Sie dazu in den folgenden Kapiteln.

Achten Sie sowohl bei der akuten als auch bei der chronischen Form auf Ihre individuellen Unverträglichkeiten. Wenn Sie nach dem Essen von bestimmten Speisen das Gefühl haben, dass Sie diese nicht vertragen, oder Sie Probleme haben, lassen Sie diese weg. Da nicht jeder Mensch auf die gleichen Nahrungsmittel empfindlich reagiert, heißt es hier, aufmerksam zu sein und sich selbst gut zu beobachten.

Die chronische Entzündung können Sie mit folgenden entzündungshemmenden Lebensmitteln eindämmen: Raps-, Lein-, Hanf- und Olivenöl, Fisch wie Lachs oder Makrele, Gewürze wie Kurkuma, Ingwer, Zimt, aber auch rotes und blaues Obst sowie grünes und oranges Gemüse.

Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten am Tag. Fünf Mahlzeiten sind bei Magenschleimhautentzündung optimal. Und bitte achten Sie auf die Menge. Nicht zu große Mahlzeiten, damit Ihr Magen nicht zu belastet wird. Dadurch ist der Magen immer leicht gefüllt und die produzierte Magensäure wird auch wirklich benötigt. Hören Sie lieber auf, wenn Sie zu etwa 80 % satt sind.

Essen Sie in Ruhe, genussvoll und langsam, und kauen Sie gründlich. Sie kennen sicher das Sprichwort »Gut gekaut ist halb verdaut«. Denn wenn Sie gründlich kauen, hat Ihr Magen nicht so viel zu tun und ist ebenfalls nicht so schnell beleidigt.

Wählen Sie magenfreundliche Zubereitungsarten aus. Dünsten, kochen oder blanchieren Sie Gerichte und vermeiden Sie zu stark angebratene oder geröstete Lebensmittel. Lesen Sie dazu auch Genaueres im Rezeptteil.

Vermeiden oder reduzieren Sie:

Alkohol

zu viel Kaffee (2 Tassen pro Tag sind noch in Ordnung)

Rauchen

zu heiße oder zu kalte Speisen

scharfe Gewürze wie Chili oder Paprika

fette oder frittierte Speisen (Schnitzel oder Pommes frites sollten Sie also sein lassen)

zu zuckerreiche Lebensmittel

1.3 Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür

Unter einem Magengeschwür (Ulcus ventriculi) wird ein gutartiges Geschwür an der Innenwand des Magens verstanden. Ist bei der Gastritis die Schleimhaut nur oberflächlich angegriffen, sind bei einem Geschwür auch tiefere Schichten betroffen. Wird eine Gastritis nicht behandelt, kann daraus ein Magengeschwür entstehen. Ist das Geschwür direkt im Zwölffingerdarm zu finden, spricht man vom Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni). Dieses tritt etwa fünfmal häufiger auf als das Magengeschwür.

1.3.1 Symptome

Die Beschwerden bei einem Magen- bzw. Zwölffingerdarmgeschwür sind relativ unspezifisch. Beim Magengeschwür treten sehr häufig im Oberbauch Schmerzen auf, es kommt zu Übelkeit und zu einem dumpfen Druckgefühl im Bauchraum. Am auffälligsten sind diese Schmerzen, wenn man länger nichts gegessen hat, also z. B. morgens nach dem Aufstehen. Weitere häufig auftretende Symptome sind Blähungen, Aufstoßen und Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust.

Inwiefern die Nahrungsaufnahme selbst Einfluss hat, ist ziemlich unterschiedlich. Vielleicht gehören Sie zu den Patienten, bei denen die Symptome durch Essen verstärkt werden? Oder gehören Sie zu denen, bei denen sich Essen schmerzlindernd auswirkt?

1.3.2 Mögliche Ursachen

Wie bei der Gastritis liegt sowohl beim Magen- als auch beim Zwölffingerdarmgeschwür die Ursache in einem Ungleichgewicht von schleimhautschützenden und -zerstörenden Faktoren. Die wichtigste Krankheitsursache ist eine Infektion mit Helicobacter pylori. Daneben kann die Entstehung aber auch durch die lange Anwendung von Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure-Präparaten oder durch Rauchen begünstigt werden. Weitere Gründe können eine genetische Veranlagung und psychische Belastungssituationen wie Dauerstress sein. Möglicherweise sind auch Ernährungsfaktoren mitverantwortlich.

Auch hoher Kaffeekonsum kann ein Magengeschwür entstehen lassen. Hier ist es weniger das Koffein, sondern eher andere beim Röstprozess entstehende Substanzen, die die Säureproduktion fördern und dadurch die Entstehung von Geschwüren. Diese These wird auch dadurch gestützt, dass nur bei hohem Kaffeekonsum, nicht aber beim Konsum von anderen koffeinhaltigen Getränken, die Häufigkeit von Magengeschwüren steigt.

Alkohol, besonders Bier und Wein, regen die Säureausschüttung an und können, in zu hohen Mengen genossen, zu einer Gastritis führen, die sich unbehandelt zu einem Magengeschwür auswachsen kann. Dennoch konnte bisher in Studien kein direkter Zusammenhang zwischen dem Alkoholkonsum und der Häufigkeit von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren nachgewiesen werden.

Milch fördert die Ausschüttung von Magensäure erheblich – wahrscheinlich auch wegen des enthaltenen Kalziums. Milch – so hat sich in einigen Untersuchungen gezeigt – verzögert die Abheilung von Geschwüren.

Da Magengeschwüre regional unterschiedlich häufig auftreten, nimmt man an, dass der Verzehr von Ballaststoffen und Zucker auch eine Rolle spielt. In Regionen mit hoher Ballaststoffzufuhr ist die Zahl an Magengeschwüren geringer, wird hingegen viel raffinierter Zucker gegessen, ist sie höher.

Ob Sie an Gastritis oder einem Magengeschwür leiden, kann nur der Arzt durch entsprechende Untersuchungen abklären. Zur Diagnose wird eine Magenspiegelung (Gastroskopie) herangezogen, bei der auch üblicherweise eine Gewebeprobe entnommen wird.

1.3.3 Das hilft Ihnen

Achten Sie auf Ihre persönlichen Verträglichkeiten. Erfahrungsmäßig weniger gut werden Hülsenfrüchte, Gurkensalat, frittierte Speisen, Weißkohl und kohlensäurehaltige Getränke vertragen. Beobachten Sie sich selbst genau – welche Lebensmittel lösen bei Ihnen Beschwerden aus oder verstärken sie? Führen Sie dazu möglichst ein ▶ Ernährungsprotokoll.

Ist Ihr Magengeschwür erst kürzlich entdeckt worden, dann bitte scharfe Speisen und Gewürze meiden. Also weder Chili, Pfeffer, Paprikapulver noch ähnliche Gewürze verwenden, die den Magen reizen. Oft bereiten auch Knoblauch, Meerrettich oder scharfer Senf Probleme.

Verzichten Sie ebenso auf zu hohen Kaffeekonsum. Mehr als zwei Tassen Kaffee pro Tag sollten es nicht sein, egal ob er koffeinfrei ist oder nicht. Achten Sie auf Ihre persönliche Verträglichkeit. Manchmal ist vielleicht auch eine Tasse genug. Viele Menschen, die Magenprobleme haben, vertragen plötzlich von sich aus keinen oder nur noch wenig Kaffee. Hören Sie auf Ihren Körper bzw. auf Ihren Magen. Espresso wird meist besser vertragen als Filterkaffee. Denn je länger das Kaffeepulver Kontakt mit dem Wasser hat, desto mehr Bitterstoffe werden in den Kaffee abgegeben, und diese verursachen Probleme.

Positiv hingegen wirken sich mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus. Wir finden diese in verschiedenen pflanzlichen Ölen wie Rapsöl und Leinöl. Aus diesen Fettsäuren bildet unser Körper Stoffe (Prostaglandine), die die Durchblutung der Magenschleimhaut und dadurch ihre Widerstandskraft fördern. Außerdem wirken diese Öle entzündungshemmend.

Ballaststoffe sind entgegen früheren Meinungen erwünscht. Das Geschwür wird dadurch zwar nicht geheilt, Rückfälle gibt es aber weniger. Ballaststoffe finden wir in großen Mengen in Obst und Gemüse sowie in Getreideprodukten.

Ganz wichtig ist es, auf Rauchen zu verzichten und Stress abzubauen.

Wenn Sie H2-Rezeptor-Antagonisten verschrieben bekommen haben, sollten Sie auf eine Spätmahlzeit verzichten. Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass dann die Säureproduktion in der Nacht geringer ist.

Halten Sie keine spezielle Magendiät ein. Es ist mittlerweile bewiesen, dass diese keinen positiven Effekt auf den Heilungsprozess hat.

1.3.3.1 Eher ungünstig

Diese Lebensmittel verursachen bei Magenproblemen oft zusätzlich Probleme:

Bohnenkaffee

Alkohol

süße Lebensmittel oder Getränke

scharfe Gewürze

geräucherte Speisen

zu heiße oder zu kalte Speisen

Zitrusfrüchte und Säfte daraus (Grapefruit, Orange)

kohlensäurehaltige Getränke

Weine, Sekte

Hülsenfrüchte

Kohl

Zwiebeln

hart gekochte Eier

frisches Brot

frittierte Speisen

fettes Fleisch und Wurstwaren

fette Kuchen und Torten

Mayonnaise

Butter

1.4 Akute Enteritis

Unter einer akuten Enteritis versteht man die Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Ist die Magenschleimhaut betroffen, heißt die Erkrankung Gastroenteritis; ist die Schleimhaut des Dickdarms in Mitleidenschaft gezogen, Enterokolitis. Ursachen sind die gleichen. Hervorgerufen wird eine Enteritis meist durch bakterielle und virale Infektionen, wobei die Erreger hauptsächlich über verunreinigte Lebensmittel in den Magen-Darm-Trakt gelangen. Aber auch Nahrungsmittelallergien können eine Ursache sein.