Seelenkaninchen - Sylvia Rech - E-Book

Seelenkaninchen E-Book

Sylvia Rech

0,0
9,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Es gibt dieses besondere, plüschige Lebewesen, das in unsere Herzen und Seelen hoppelt: Das Kaninchen. Da sich unser Leben um diese wundervollen, außergewöhnlichen Wesen dreht, haben wir uns dazu entschlossen, ein Buch über unsere „Seelenkaninchen“ zu verfassen. Zwei unserer ehemaligen, flauschigen Bewohner erzählen auf wundervolle Weise über unser gemeinsames Zusammenleben. Abgerundet wird das Buch mit wertvollen Ratschlägen aus meiner eigenen Tierheilpraxis. Geschrieben aus meinem Herzen und ein Muss für alle Kaninchenmamas und Kaninchenpapas, Tiertherapeuten und Tierheilpraktiker.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2020

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Sylvia Rech

Seelenkaninchen

Shaker Media

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Verwendete Fotos und Grafiken

© Sylvia Rech; © Heiko Rech; © Angelika Koob

Haftungsausschluss

Die in diesem Buch vorgestellten Behandlungsmethoden entsprechen bezüglich der Dosierung der Medikamente dem aktuellen Wissensstand zum Zeitpunkt des Buchdrucks. Sie ersetzen auf keinen Fall den Besuch eines Tierarztes oder Tierheilpraktikers. Sämtliche Verantwortung obliegt dem Tierhalter.

Copyright Shaker Media 2019

Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung, vorbehalten. Geschützte Warennamen wurden nach bestem Wissen kenntlich gemacht. Trotz fehlen eines solchen Hinweises kann es sich dennoch um einen geschützten Warennamen handeln.

Printed in Germany.

ISBN 978-3-95631-756-9

Shaker Media GmbH • Am Langen Graben 15a • 52353 Düren Telefon: 02421 / 99 0 11 - 40 • Telefax: 02421 / 99 0 11 - 49 Internet: www.shaker-media.de • E-Mail: [email protected]

Inhalt

Vorwort

Das bin Ich

Mein Name ist Bieni – Der König der Löwen

Wann fing der Kaninchenspaß an?

Fellwechsel bei unseren Langohren

Pododermatitis beim Kaninchen

Kleine Wiesenapotheke

Kaninchen und Durchfall

Balu – zurück ins Leben

Encephalitozoon cuniculi bei Kaninchen

Myiasis – Fliegenmadenbefall

Kaninchen auf der „Psychologen-Couch“

Hefepilzbefall beim Kaninchen

Tierheim-Kaninchen – Kaninchen 2. Wahl?

Kokzidienbefall beim Kaninchen

Saphira – Seelenkaninchen

Die Wiese hinter dem Regenbogen

Kai aus dem Vorgarten

Wissenswertes über Kaninchen

Danksagung

Vorwort

Es grüßt der Chefredakteur des Printmagazins „Mein Tierheilpraktiker“! Seit 2013 bin ich für die Inhalte dieser tierheilkundlichen Fachzeitschrift federführend verantwortlich. Sylvia Rech kenne ich schon seit vielen Jahren. Sie ist die größte Kaninchen-Expertin in unserem Schreiberteam.

So ist es kein Wunder, dass ihre Beiträge in „Mein Tierheilpraktiker“ sich stets um ihre Lieblingstiere drehen. Neben Haltungs- und Ernährungstipps sind es genauso Praxis-Fallstudien und Insiderinfos, die wir und unsere Leserschaft dankbar von ihr annehmen und aufmerksam lesen. Da ich selbst jemand bin, der immer 110 Prozent in meine Arbeit und Projekte stecke, weiß ich das Motto von Sylvia Rech sehr zu schätzen:

24 Stunden an 365 Tagen im Jahr Kaninchen!

Ja, die Tierheilpraktikerin ist mit Herz und Seele dabei, wenn es um ihre felligen Lieblinge geht.

In einem Telefonat vor etwa einem Jahr kamen wir auf die Idee dieses Buches. Sylvia begann fleißig zu schreiben und legte mir einige Monate später ihren ersten, bereits sehr vielversprechenden Entwurf vor. So stellte ich den Kontakt zum Shaker Media Verlag her, mit dem ich selbst seit 2007 als Autor erfolgreich zusammenarbeite, und ich freue mich sehr, dass Sylvias „Seelenkaninchen“ auch vom Verlagsteam mit offenen Armen angenommen wurde.

Es gibt in der Tat relativ wenig Fachliteratur über Kaninchen, daher ist dieser Ratgeber ein sehr wichtiger. Das Schöne daran ist, dass er sehr angenehm und beschwingt zu lesen ist. Sylvia Rech schreibt nicht nur für Therapeutenkollegen, sondern auch für Kaninchenbesitzer und -freunde. Sie berichtet aus ihrem beruflichen sowie privaten Leben mit den Fellnasen.

Sylvias Co-Autor ist ihr Ehemann Heiko, ebenso 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr Kaninchen. Was für ein Team!

Ich möchte dir, liebe Sylvia, herzlich danken für die vielen erstklassigen Fachbeiträge, die du über all die Jahre für

„Mein Tierheilpraktiker“ erstellt hast und ganz sicher auch weiterhin erstellen wirst. Du bist unsere „Kaninchenmama“!

Ich wünsche dir und Heiko ganz viel Erfolg mit eurem Buch und kann nur in die Welt der Leserinnen und Leser herausposaunen: Wer Kaninchen besitzt oder sich für die Fellnasen interessiert, für den ist „Seelenkaninchen“ genau das richtige Buch!

Herzlichst

Abbas Schirmohammadi

Chefredakteur des Magazins „Mein Tierheilpraktiker“

Das bin Ich

24 Stunden an 365 Tagen im Jahr: Kaninchen!

Mein Name ist Sylvia Rech, Jahrgang 1979, und ich bin seit 2014 mit meiner mobilen Tierheilpraxis im Raum Saarlouis (Saarland) unterwegs.

Mein Mann und ich leben zusammen mit 8 Kaninchen und 2 Meerschweinchen, welche ihr eigenes Zimmer bewohnen, sowie 2 Katzen auf einem kleinen Bauernhof mit einer Scheune und viel Wiese.

Auch haben wir schon die Unterbringung von 27 Langohren in Gehegen, ohne auch nur einen Käfig zu benutzen, hier bei uns auf dem Hof gemeistert.

Im Frühjahr 2013 begann ich die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin bei der Paracelsus-Schule in Saarbrücken. Ich wollte einmal hinter die Kulissen schauen und die Begriffe verstehen, die uns unsere Tierärzte immer so an den Kopf werfen. Zudem wollte ich auch selbst unseren Fellnasen helfen können, da diese zum Beispiel gerade mit Magen-Darm-Erkrankungen oft große Probleme hatten.

Eine eigene Praxis hatte ich damals noch gar nicht im Kopf. Dieser Gedanke formte sich erst nach der bestandenen Prüfung. Den praktischen Teil durfte ich - wie sollte es auch anders sein - am Kaninchen absolvieren. Und um diese dreht sich schwerpunktmäßig auch heute alles in meiner Praxis, sowie um alle anderen kleinen Heimtiere wie Meerschweinchen, Ratten, Hamster & Co. Die Naturheilkunde, insbesondere die Phyto-Therapie, passt ausgezeichnet zu diesen kleinen Fellnasen!

Mein absolutes Steckenpferd ist allerdings die Tierpsychologie und vor allem die Tierhaltungsberatung. Kaninchen und Meerschweinchen werden oft unterschätzt.

Sie werden unüberlegt angeschafft, einzeln in einem Käfig mit Trockenfutter gehalten, und dort warten sie dann auf ihr Lebensende oder sie dienen als Kuscheltiere für Kinder, bis diese ihr Interesse an ihnen verlieren.

Aufklärung und Beratung, das ist der Punkt, an dem ich ansetze!

Viele Menschen sind der Meinung, mit einem Hund muss man Gassi gehen, das Katzenklo muss man sauber machen...aber ein Kaninchen macht doch keine Arbeit!

Falsch!

Denn der Aufwand, diese Tiere richtig zu versorgen, ist höher als bei Hund oder Katze.

Die Tiere brauchen Platz, mindestens einen Sozialpartner, frisches Gemüse oder Wiese zum Fressen, und Kaninchen müssen auch geimpft werden. Die Kleinen werden enorm unterschätzt. Und diesen kleinen Schätzchen gebe ich eine Stimme und widme ihnen meine ganze Aufmerksamkeit.

Am meisten ärgert mich bei dem Thema Kaninchen:

“Das MUSS so und so...”

Nichts muss, aber vieles kann! Es kommt immer auf das einzelne Tier und dessen Charakter an, Behandlungen werden immer individuell auf jedes Tier abgestimmt.

Es gibt viele Möglichkeiten, diesen Tieren ein artnahes und gesundes Leben zu ermöglichen.

Nicht selten reise ich auch mit einem Werkzeugkoffer bei meinen Kunden an. Dann werden unter anderem Außengehege ein- und ausbruchsicher gemacht oder ein Innengehege eingerichtet, damit der elende Käfig endlich zum Sperrmüll kann.

Ich würde mir sehr wünschen, wenn eine Art “Tierführerschein” eingeführt würde, für welchen der zukünftige Tierbesitzer die Grundlagen erlernen und eine Prüfung ablegen muss. Den Tieren zu Liebe!

Zusammenfassend biete ich ein breites Wohlfühlprogramm für kleine Heimtiere in meiner Praxis an.

Von Naturheilkunde über Tierhaltungsberatung und Tierpsychologie bis hin zum Thema Ernährung helfe ich den Besitzern, ihre Tiere besser zu verstehen.

Seit 2016 haben wir noch zusätzlich eine kleine Heimtierpension, in der wir Kaninchen und Meerschweinchen aufnehmen. Aber auch Schildkröten, Hamster und Degus sind bei uns zu Besuch.

Schon lange hege ich den Wunsch, ein Buch über den ganzen Wahnsinn zu schreiben. Es soll in erster Linie einfach zu verstehen sein, ohne Schnick-Schnack und ausufernde Fremdwörter.

Es sind meine Erfahrungen mit ein paar wahren Geschichten von vier meiner kleinen Lehrmeister. Dieses Buch ist ihnen und all den anderen Kaninchenseelen da draußen gewidmet.

Lasst euch überraschen, denn...

Ein Leben ohne Kaninchen ist möglich, aber sinnlos!

In diesem Sinne...

Eure Sylvia Rech

Mein Name ist Bieni – Der König der Löwen

Am Anfang war die Bieni

Der Name Bieni wird abgeleitet von Bienchen. Aber alle rufen mich Baby Bieni. Das kam aber nur daher, da meine Menschenmama anfangs dachte, ich sei ein Mädchen. Aber falsch gedacht!

Ich bin ein stolzer, silbergrauer Löwen-Bub und der Liebling von Allen hier im Haus.

Eigentlich wollte die Menschenmama ja ein Mädchen zur Gesellschaft für unseren Opa Bonny haben. Und dass ich keines war, konnte ich ziemlich lange verstecken, bis Bonny mich dann eines Tages verraten hat, indem er mir ständig hinterherjagte und mit mir kämpfen wollte. Dann wurde ich zum Tierarzt geschleppt und schon sah man die hängende Überraschung. Dabei hat die Zoohandlung der Mama doch etwas anderes erzählt. Und sie selbst hatte ja damals noch keine Ahnung.

Nun ja, bis mein Geheimnis gelüftet wurde, lief mein Zusammenleben mit Bonny sehr gut. Ich durfte mich an ihn kuscheln und der alte Herr hat mir die Öhrchen geputzt. Er teilte sein Futter mit mir und erzählte mir Geschichten aus seinem Leben. Bonny war ja schon ganze 9 Jahre alt.

Der Tierarzt und Mama reden jetzt miteinander und es wird beschlossen, das ich kastriert werden muss.

KASTRIERT?! Was soll der Scheiß?! Ich bin ein Mann und will es auch bleiben!

Nur weil ich sonst alles mit meinem Urin markiere und mich mit Bonny zoffe...ich dachte ja eh, dass Mama gerne putzt. Sie macht zweimal täglich unseren Stall sauber, da macht das bisschen mehr Pipi ja auch nix mehr aus. Oder?

An einem Samstagmorgen war es dann so weit: Eierchen ab!

Ich lag in meiner Transportbox und wollte gar nicht mehr aufstehen, so verdammt müde war ich. Als ich dann nach vier Stunden wieder auf den Beinchen war, hatte ich aber keine Lust etwas zu futtern oder zu trinken.

Naja, nach ein paar Tagen war ich wieder fit und hatte mächtigen Appetit auf „Körner“.

Ja ja, die Körner! Das war das leckere Fertigfutter, dass Mama damals immer gekauft hatte. Lecker Schmackofatz!

Aber Mama hat sich dann auch viele Bücher über Kaninchen gekauft und hat in ihrem Computerkasten mal richtig nachgelesen, dass Körner und Fertigfutter total ungesund für uns Kaninchen sind. Wir werden dick davon, bekommen Durchfall, unsere Zähnchen wachsen in alle Richtungen und das Schlimmste: Wir sterben viel früher durch diese falsche Ernährung!

Von da an gab es nur noch Salat, Gemüse und ein wenig Obst. Natürlich auch ganz viel wohlduftendes Heu...ständig...immer...24 Stunden am Tag!

Und diese Ernährungsumstellung passte mir ja so gar nicht. Heu pfui, Salat pfui und die Karotten umknabberte ich quasi so, dass das saftige Runde in der Mitte immer liegen blieb. Ich will Körner!

Aber ab und zu gibt es dann doch ein „Belohnungsschmackofatz“, und da bin ich natürlich immer ganz schnell vorne am Gitter und lasse mir jedes einzelne Korn schmecken. Lecker!

Einige Wochen nachdem ich meine „Männlichkeit“ verloren hatte, hat Mama dann eine echte „Zicke“ angeschleppt. Saphira! Und ihr könnt mir glauben, sie ist wirklich ein Mädchen! Oder halt eine kleine Zicke, wie man es nimmt.

Da ich meine kleine Eigentumswohnung im Wohnzimmer nicht mit ihr teilen wollte, zog Saphira kurzerhand ins Büro. Dort befand sich ebenfalls eine Eigentumswohnung für Kaninchen und Saphira richtete sich dort ein.

Vom ersten Moment an war sie Mamas größter Schatz! Sie nennt Saphira auch noch „Herzkönigin“. Na, das kann ja heiter werden!

Trotz der getrennten Wohnungen dürfen wir immer zusammen durch die Zimmer hoppeln. Dann geht‘s ab auf den Balkon, hakenschlagend durch die Küche und im Schweinsgalopp durchs Wohnzimmer wieder zurück nach Draußen an die frische Luft.

Und unser Balkon ist ein wahres Schlaraffenland für uns Mümmelmänner. Da wachsen Kräuter und Erdbeeren in verschiedenen Töpfen und manche sind sogar für uns erreichbar. Manchmal stellt uns Mama eine Kiste mit Erde und Blättern auf den Balkon. Ihr solltet mal Saphira sehen, wenn sie wie eine Irre darin buddelt und versucht, einen Bau auszuheben. Mama sieht man dann nur noch mit Schaufel und Handfeger hin und her flitzen, um Saphiras Erde und die Blätter wieder zusammenzukehren. Echt lustig!

Ganz doof finde ich, wenn wir am Spielen sind und Saphira dann ihr weißes Blümchen hebt und mich nass macht. So eine blöde Kuh! Mama meint immer, ich sehe nun aus wie ein begossener Pudel. Frechheit! Ich bin ein stolzer Silberrücken mit einer phänomenalen Löwenmähne!

Dann wurde Saphira krank und unsere gemeinsamen Ausflüge auf dem Balkon waren vorerst gestrichen. Und als sie wieder gesund war, verstanden wir uns nicht mehr wirklich gut. Die Mama hatte damals auch in Sachen Vergesellschaftung gar keine Erfahrung. Da hatte sie viel zu viel Angst, wir würden uns gegenseitig an die Gurgel gehen. So drehten wir von nun an getrennt unsere Runden und ich war alleiniger Herrscher über das Wohnzimmer. Kaum machte Mama die Käfigtür auf, schwupps, lag ich schon mit ausgestreckten Beinchen unter dem Wohnzimmertisch und genoss mein friedliches Leben.

Auch mit den langen, blauen Vorhängen an der Balkontür zu spielen war eine wunderbare Sache. Wie? Löcher? In den Vorhängen? Ich? Nein! Das waren die Motten!

Auch der Versuch, mal die Möbel zu kosten, wurde mir immer mit einem lauten: „NEIN BIENI!“ verwehrt. Na, was soll‘s, unter dem Tisch ist es eh am gemütlichsten und um großartig rumzuhoppeln bin ich sowieso viel zu faul.

Im letzten Sommer gab es dann hier voll die Aufregung. Saphira ist Mama geworden! Ich habe nix, aber auch wirklich nix damit zu tun! Vielleicht sollte Saphira euch die Sache lieber mal selbst erzählen. Ich weiß nur noch, dass ihr Nachwuchs zwei Mädels waren, nach der zweiten Kontrolle beim Tierarzt immer noch zwei Mädels waren aber dann später nicht mehr. Oder so ähnlich?! Das kam mir doch irgendwie bekannt vor...!

Es kam der Herbst und er ging wieder. Es kam der Winter und bevor dieser wieder ging, kam Emma!

Ach was war die Freude bei Mama groß, als sie den Karton öffnete und das kleine schwarze Löwenkopfmädchen mit den blauen Augen und dem weißen Fleck auf der Nase entdeckte. Sie hat Emmchen zu Weihnachten geschenkt bekommen. Hoffentlich ist es wirklich eine SIE! Sonst kann ich den neuen Mitbewohner gleich nicht leiden.

Allerdings finde ich es sehr gut, dass Emma ein Kaninchen aus dem Stamme der Löwenköpfchen ist. Sie hat zwar eine Mini-Mähne, aber das macht nichts, meine Mähne ist sowieso am Schönsten. Ich durfte auch schon einen kurzen Blick auf ihr schwarz glänzendes Fell und die wunderschönen blauen Augen werfen. Ganz schön hübsch, die Kleine! Jedoch erst einmal kucken, wie die Braut sonst so drauf ist.

Nachdem ich abends meine Chill-Runde unter dem Wohnzimmertisch gedreht habe, geht Mama die Emma holen und lässt sie tatsächlich durch mein Revier hoppeln. Ich könnte ausrasten in meinem Käfig! Mein heiliger Teppich, mein heiliger Wohnzimmertisch und überhaupt, jetzt tut die Hexe auch noch alles mit ihrem Kinn markieren. Frechheit! Und sie kuschelt auch noch mit Mama. Sie legt sich auf die Couch und die Hexe parkt rückwärts ein. Ja, sie klemmt ihren Po unter Mamas Kinn, bleibt dann auf ihrer Brust sitzen und darf zur Krönung auch noch Serien im Fernsehen mit ihr zusammen kucken. Weiber! Wie soll das bloß enden?

Die soll nur nicht auf die Idee kommen, dass die Kleine irgendwann bei mir einziehen kann. Soll ich dann die immer kleiner werdenden Körner-Belohnungsportionen mit ihr teilen? Nein! Das ist mein Revier! Ich bin der König! Der König der Löwen!

Jetzt ist Emma schon einige Tage bei uns und mein gesamtes Reich riecht nach ihr. Mama läuft heute den ganzen Tag vielbeschäftigt hin und her. Was hat sie vor? Irgendwas liegt hier im Busch!

Und schon sehe ich Mama, wie sie Emmchen an meinem Käfig vorbei durchs Wohnzimmer schleppt. Sie steigt im Flur eine Etage höher und kommt kurz darauf wieder zurück. Und nun? Oh Gott, sie kommt auf meinen Käfig zu und öffnet ihn.

---ENDE DER LESEPROBE---