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Die Seelenkaninchen hoppeln weiter, um die Herzen der Kaninchenmamas und Kaninchenpapas sowie der Kaninchenfreunde, Tierheilpraktiker und Tierfreunde zu erobern. Neben neuen Fällen aus meiner Tierheilpraxis beinhaltet unser Buch „Seelenkaninchen Teil 2“ auch den wohl weltweit ersten Kaninchenkrimi nach wahrer Begebenheit. Taucht mit uns nun ein zweites Mal in die Welt der Kaninchen ein und blickt in ihre Seele! Ein Muss für alle Kaninchen-Liebhaber…denn: „Ein Leben ohne Kaninchen ist möglich, aber sinnlos!“
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Veröffentlichungsjahr: 2020
Seelenkaninchen
Teil 2
Sylvia Rech • Heiko Rech
Sylvia Rech • Heiko Rech
Seelenkaninchen
Teil 2
Es ist immer etwas Besonderes,die ersten Worte eines Buches zu schreiben, denn man weiß nie, wo die Reise hingeht.
(Beatrix Potter, Peter Hase)
Shaker Media
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb-nb.de abrufbar.
Verwendete Fotos und Grafiken
© Sylvia Rech; © Heiko Rech
Covergrafik: Gemälde von Atelier Diana Fürch, http://www.diana-fuerch.de
Alle Rechte vorbehalten
Haftungsausschluss
Die in diesem Buch vorgestellten Behandlungsmethoden entsprechen bezüglich der Dosierung der Medikamente dem aktuellen Wissensstand zum Zeitpunkt des Buchdrucks. Sie ersetzen auf keinen Fall den Besuch eines Tierarztes oder Tierheilpraktikers. Sämtliche Verantwortung obliegt dem Tierhalter.
Copyright Shaker Media 2020
Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung, vorbehalten. Geschützte Warennamen wurden nach bestem Wissen kenntlich gemacht. Trotz Fehlen eines solchen Hinweises kann es sich dennoch um einen geschützten Warennamen handeln.
Printed in Germany
ISBN 978-3-95631-811-5
Shaker Media GmbH • Am Langen Graben 15a • 52353 DürenTelefon 02421 / 99 0 11 – 40 • Telefax 02421 / 99 0 11 – 49Internet: www.shaker-media.de • E-Mail: [email protected]
Inhalt
Vorworte
Gedanken einer Kaninchenmama
Anton – Krebs bekommen doch nur die Anderen
CBD Öl – Cannabidiol in der Tierheilkunde
Blasenschlamm/Blasengrieß beim Kaninchen
Hautpilz beim Kaninchen
Findus „Drei-Bein“ – Amputation beim Kaninchen
Blick in ihre Seele
Weißt du noch damals?
Manuka-Honig
Rhinitis – Max und sein Schnupfen
Konjunktivitis – Augenentzündung
Otitis – Schlappohren können manchmal echt blöd sein
Leckere Küchenkräuter für Kaninchen
Aus dem Leben einer Kaninchenmama
Graue Näschen
Manchmal muss man tun, was man tun muss (Kaninchen-Krimi)
Immer da!
Kaninchen und Diabetes
Die Autorin empfiehlt
Danksagung
Vorworte
Wir würden sie fast als alte Bekannte bezeichnen, die Langohren, die wir als Singles oder in kleinen Gruppen bei unseren morgendlichen Hunderunden auf den Feldern im Schutz des nahen Waldrandes regelmäßig treffen. Milan, Barka und Prinz, unser Vizsla-Seniorentrio, bleiben bei diesem schönen Anblick altersweise gelassen und ziehen mit großem Interesse und Engagement die nasenmäßige Erkundung des für uns wenig spektakulär erscheinenden Waldbodens vor. Das gibt uns immer wieder die Gelegenheit, aus sicherer Entfernung dem Treiben der Wildkaninchen zuzuschauen und über die natürlichen Lebensbedingungen dieser munteren Nager nachzudenken und zu lernen.
Als Haus- und Heimtier hat sich der Stellenwert des Kaninchens in den letzten Jahrzehnten enorm gewandelt. Anfangs waren es sehr häufig, in Unkenntnis der Bedürfnisse, wie Hamster klassische „Kindertiere“, die, nach anfänglicher Euphorie, durch Überforderung rasch an Interesse und Aufmerksamkeit einbüßten, um ein einsames Dasein zu fristen, das von der Fütterungs- und Säuberungspflicht bestimmt war.
Heute sind die munteren Knopfaugen neben Hund und Katze als vollwertige Mitglieder im Kreis von Familien angekommen und vor allem auch bei Singles und berufstätigen Zweipersonen-Haushalten sehr beliebt. Nach einem anstrengenden Arbeitstag läuten die vor allem dämmerungsaktiven Fellnasen mit dem Bedürfnis nach Leckerbissen und Aufmerksamkeit den wohlverdienten Feierabend ein. Dies mag am Abend eines kaltregnerischen Novembertages als Alternative zur notwendigen Gassirunde durchaus von Vorteil sein!
Die Bemühungen, unserem Familienmitglied ein gutes, und damit auch ein möglichst langes Leben zu bieten, sind mannigfaltig, aber leider nicht immer im Interesse des Tieres gemäß dem Sprichwort „gut gedacht ist nicht gut gemacht“. Der menschliche Blickwinkel unterscheidet sich leider oft grundlegend von den wirklichen Bedürfnissen unserer domestizierten Mitbewohner. Die aufmerksame Beobachtung der natürlichen Lebensumstände von Wildkaninchen muss einem vor Augen führen, dass die Nachbarschaft eines Kaninchenruheplatzes in Form eines Flachbildschirmes im Stand-by Betrieb nicht dem Ruheanspruch eines Kaninchenbaus in 2 Metern Tiefe genügt und Joghurtdrops oder Bananenchips, obwohl gerne genommen, keinen Platz in der artgerechten Ernährung haben.
Der unwiderstehliche Reiz, ein bisschen Schöpfer zu spielen, führte in Form von Qualzuchten nicht nur bei Reptilien, Hund und Katze, sondern auch bei Kaninchen zu vermeindlich „hübschen“ und sehr beliebten Rassen. Medizinisch gesehen aber sind viele dieser Zuchtformen mit Fell- oder insbesondere Kopfanomalien und damit überdurchschnittlich häufigen Zahnproblemen einem lebenslangem Leidensdruck ausgesetzt. Auch hier darf das Wildkaninchen durchaus als über Jahrmillionen erprobtes Vorbild dienen.
Mit Ihrem nun schon zweiten Band „Seelenkaninchen“ unternimmt Sylvia Rech erfolgreich das Wagnis, uns einerseits an ihrer fast schon „kosmischen“ Liebe und Ihrem reichen Erfahrungsschatz als Besitzerin, Pflegerin und Therapeutin teilhaben zu lassen und andererseits uns den Blickwinkel Ihrer Lieblinge wie durch eine virtual-reality-Brille zu ermöglichen. Auf das hohe Suchtpotential für Kaninchen-Liebhaberei muss in diesem Zusammenhang ausdrücklich hingewiesen werden.
Dr. med. vet. Kai Olav Weber
Schwarzenholz, im Juli 2020
… und plötzlich schreibt mir Sylvia, dass sie „Seelenkaninchen Teil 2“ fertig hat. Ich bin baff. Gerade mal acht Monate zuvor präsentierte sie mir ihr Erstlingswerk, das ich mit meinem Vorwort verzieren durfte. Ende 2019 kam „Seelenkaninchen“ im Shaker Media Verlag auf den Markt und erfreut seitdem die Herzen so vieler Kaninchen-Fans. Ich bin stolz auf Sylvia Rech, die zweifelsfrei zu den ganz großen Kaninchen-Expertinnen Deutschlands gehört. Ich kenne die VDT-geprüfte Tierheilpraktikerin, die sich auf Kaninchen und Meerschweinchen spezialisiert hat, seit vielen Jahren als Autorin des Magazins „Mein Tierheilpraktiker“, das ich als Chefredakteur betreue. Immer wieder steuert sie spannende Fachartikel über Tierhaltung, Tierpsychologie und Phytotherapie bei. Im Mittelpunkt ihrer Arbeiten stehen dabei (fast) immer ihre geliebten Kaninchen. Umso mehr freut es mich, dass Sylvia Rech ihre Leidenschaft zu schreiben mit ihrem enormen Fachwissen erneut im großen Stil kombiniert hat, um eine Fortsetzung von „Seelenkaninchen“ auf die Beine zu stellen. Auch ihr Ehemann Heiko ist natürlich wieder mit von der Partie. Teil 2 von „Seelenkaninchen“ ist ein spannender und gelungener Mix aus Theorie und Praxis. Die Rechs stellen zahlreiche ausführliche Fallbeispiele und Therapiepläne aus der Kaninchen-Tierheilpraxis vor, geben Tipps zu Fütterung und Haltung. Sie lassen diesmal in Gastbeiträgen auch andere Kaninchenfreundinnen und -freunde zu Wort kommen. Ein Highlight ist zweifelsohne der Kaninchen-Krimi. Sylvia und Heiko Rech klären über die positive Wirkung des Manuka-Honigs auf und stellen leckere und gesunde Küchenkräuter für Kaninchen vor. Was ich an Sylvia Rech so schätze, ist, dass sie ihr Fachwissen nicht trocken herunterschreibt, sondern dieses lebendig, anschaulich und mit einer Prise Humor präsentiert. Man hat das Gefühl, mittendrin zu sein. Nicht nur für alle Kaninchen-Freunde und -Halter ist dieses Buch ein Muss; für Therapeuten bietet es wertvolles Fachwissen aus der Praxis für die Praxis. Bevor es gleich losgeht mit „Seelenkaninchen Teil 2“, möchte ich dir, liebe Sylvia, danken für deinen unermüdlichen Einsatz für Kaninchen, beruflich wie privat. Ich freue mich über jeden neuen Fachbeitrag aus deiner Feder für „Mein Tierheilpraktiker“ (nachzulesen auf www.tierheilpraktiker.de). Mögen deine Artikel und Bücher vielen Menschen und ihren Kaninchen helfen, Freude bereiten, Gesundheit fördern und einfach ein wundervolles Miteinander bescheren!
Herzlichst
Abbas Schirmohammadi
Chefredakteur des Magazins „Mein Tierheilpraktiker“
Gedanken einer Kaninchenmama
Wir sind alle in der gleichen Mission unterwegs. Wir haben uns dafür entschieden, eine Tierart zu lieben, die perfekter nicht sein könnte.
Ihr Wesen, das kuschelige Fell, die süßen Ohren, die drolligen Augen, ihre verschiedenen Charaktere. Jede ihrer Bewegungen saugen wir in uns auf und halten sie in unserem Herzen fest.
Wir sind die, die sich blind in jeder Gemüseabteilung eines Supermarktes auskennen. Wir sind die, die genau wissen, wo die gesunden Leckerlis in der Zoohandlung stehen. Wir kennen die besten Heu- und Strohlieferanten. Wir sind die, die schon eine halbe Stunde vor Praxisöffnung auf dem Parkplatz unseres Tierarztes stehen und vor Ungeduld und auch oft vor Verzweiflung unsere Fingernägel ins Lenkrad unserer Autos rammen. Wir sind die, für die das Reinigen der Gehege und Klokisten Balsam für unsere Seele ist, denn wir können ihnen etwas Gutes tun.
Unsere Bücherregale horten sämtliche Kaninchenbücher. Auf unseren Socken, Tassen, Teller, T-Shirts und der Bettwäsche gibt es nur dieses eine Motiv zu finden: Kaninchen!
In all unseren Schubladen findet man nicht, wie üblich, Cremeproben aus der Parfümerie oder Schmuckaccessoires in sämtlichen Farben. Nein, in unseren Schubladen tummeln sich Kabelbinder in allen möglichen Längen und Stärken. Selbstverständlich um Gehegeelemente damit zu verbinden und zu fixieren. Oder was habt ihr jetzt wieder gedacht, wozu man Kabelbinder braucht?
Jedoch können wir uns für Technik begeistern. Es gilt das Gesetz: es muss das Smartphone mit der besten Kamera sein und der Akkusauger mit der höchsten Leistung.
Wir warten alle gemeinsam auf diesen einen phänomenalen Moment. Einer unserer Lieblinge reckt und streckt sich genüsslich nach einer Ruhepause und…und…und gähnt. Und wir haben im richtigen Augenblick auf den Auslöser der Kamera gedrückt.
Wir lieben unsere kleinen Fellnasen über alles! Sie stehen bei uns an erster Stelle! Ein Großteil unseres Einkommens wird in sie investiert. Da gibt es das extra Tierarztkonto, die Futterkasse und das extra Sparbuch, um Geld für besondere Anschaffungen fürs Kaninchengehege anzulegen.
Wir selbst verzichten auf vieles…und wir verzichten gern! Wir stehen nicht unter dem Stress, ständig dem neusten Modetrend hinterher zu hechten. Unsere Kleidung muss praktisch und funktional sein. Turnschuhe reichen völlig…noch besser, abwaschbare Gummi-Latschen.
Wir sind recht wissbegierig, wenn es um Gesundheitsthemen unserer Kaninchen geht. Wir saugen jede Neuigkeit oder Fachartikel über unsere Langohren auf und speichern diese in der übergroßen Kaninchenecke unseres Gehirns ab. Möchte sich jemand mit uns über ein „weltliches“ Thema unterhalten, wie zum Beispiel über Kuchenrezepte, so fährt unser Gehirn auf Sparflamme runter. Denn wir brauchen die Energie und den Speicherplatz für unser einzig wahres wichtiges Thema: Kaninchen!
Für Menschen, die wir neu kennenlernen, ist es oft schwer, unsere Sympathie zu erhalten. Entweder sie hoppeln mit uns auf gleicher Wellenlänge oder wir können nicht viel mit ihnen anfangen. Es ist recht schwer für diese Menschen, uns Kaninchenliebhaber zu ihren Freunden zu gewinnen.
Wir müssen uns im Klaren sein, das es sich um eine extrem empfindliche Tierart handelt, wenn wir mit dem Gedanken spielen, sie bei uns einziehen zu lassen.
Sie sind anfällig für Magen-Darm-Erkrankungen, Zahnprobleme und Stress.
Kaninchen sind wahre Meister des Versteckens ihrer Krankheiten. Oft ist es leider schon 5 vor 12 bevor wir merken, dass etwas mit unseren Tieren nicht stimmt. Tierärzte, die sich mit der Gesundheit unserer Lieblinge auskennen, sind leider in Deutschland noch sehr rar gesät.
Wir kämpfen für die Abschaffung der Käfige, gegen die Massenhaltung, gegen die Qualzuchten und gegen die Versuchslabore.
Wir stehen voll und ganz hinter unseren Tieren!
Weil sie uns bedingungslos akzeptieren, immer für uns da sind und keine Forderungen stellen, so wie Menschen es tun.
Weil sie uns trösten und unseren Kummer ausradieren, unseren Blutdruck und Puls senken, uns immer ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Weil eine banale Erbsenflocke für sie das Größte ist und sie uns auch dann lieben, wenn wir im Schlafanzug und zerzausten Haaren vor ihnen stehen.
Weil sie einfach sind wie sie sind und wir wissen, dass ein Leben ohne sie möglich ist aber sinnlos wäre!
Viel Spaß beim Lesen wünschen Kasimir & Sylvia
Anton – Krebs bekommen nur die Anderen
Ich kam als Pflegi hier auf die Felsberger Hasenfarm. Einst wurde ich zusammen mit einigen anderen Leidensgenossen vor den Türen des Tierheims ausgesetzt, doch dort war zu wenig Platz für uns. So wurde nach Pflegestellen für uns gesucht, wo wir für eine gewisse Zeit betreut und versorgt wurden, bis wieder Platz im Tierheim frei war oder wir an eine schöne Bleibestelle weitervermittelt werden konnten.
Für mich gab es eigentlich gute Chancen, bald ein neues Zuhause zu finden. Ich bin knuffig mit kleinen Öhrchen, kugelrundem Köpfchen und ich bin mit meinen knapp 1200g ein Zwerg. Weißes Fell mit überaus interessanter, brauner Maserung macht mich zu einem echten Hingucker!
Auf meiner Pflegestelle entwickele ich mich zu einem wahren Clown. Nicht nur meinen legendären Ausbruchversuchen aus meinem Gehege, sondern auch meiner verspielten, zutraulichen Art habe ich es zu verdanken, dass ich später von meiner Menschenmama den Namen Anton bekam.
Ursprünglich wurde mir allerdings der Name Mr. Brownstone verpasst. Jetzt müsst ihr euch mal vorstellen, ihr steht auf unserer großen Hoppelwiese und müsst dann nach mir rufen…
Mister Braunstooohn!
---ENDE DER LESEPROBE---