SegensRegen - Nelli Bangert - E-Book

SegensRegen E-Book

Nelli Bangert

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Beschreibung

Das inspirierende 365-Tage-Andachtsbuch der Bestsellerautorin Nelli Bangert richtet den Fokus auf den himmlischen Vater, der Tag für Tag versorgt. Jede Andacht lädt dazu ein, Gottes Fülle zu erleben und sich von ihm beschenken zu lassen. Das Buch bietet eine tägliche Quelle der Ermutigung und des Trostes. Es erinnert daran, dass Gott ein Gott der Fülle ist und dass bei ihm jeder Mangel gestillt wird. Die Andachten sind so gestaltet, dass sie den Leser durch das Jahr begleiten und in jeder Lebenslage Unterstützung bieten. Die Texte berühren die Herzen seiner Leser und stärken ihren Glauben. Perfekt für alle, die eine tiefere Beziehung zu Gott suchen und sich täglich neu inspirieren lassen möchten.

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Seitenzahl: 396

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Copyright © 2025 Gerth Medien

in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Berliner Ring 62, 35576 Wetzlar

Sofern nicht anders angegeben, wurden die Bibelzitate der folgenden Übersetzung entnommen: Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen

Weitere verwendete Übersetzungen:

Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen. (ELB)

Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. (GNB)

Hoffnung für alle®, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung von Fontis – Brunnen Basel. Alle weiteren Rechte weltweit vorbehalten. (Hfa)

Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. (LUT)

Neue Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen, Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft (NGÜ)

Erschienen im September 2025

ISBN 978-3-96122-704-4

Bearbeitung: Nicole Schol

Umschlaggestaltung: Hanni Plato

Satz: satz-bau Leingärtner, Nabburg

www.gerth.de

Ich strecke meine Hände nach dir aus. Ich sehne mich nach dir, wie dürres Land nach Regen dürstet. Psalm 143,6

Vorwort

Trockene Tage. Die Blumen verwelken. Das Gras leuchtet nicht länger. Alles geht ein in der Hitze der Sonne. Tage, vielleicht sogar Wochen oder gar Monate vergehen. Wie lange noch? Wie lange noch diese Trockenheit?

Aber dann … Kannst du es in der Ferne hören? Dieses leichte Prasseln? Wie eine Hoffnungsmelodie, die über das Land weht. Es ist zunächst kaum zu hören, doch es wird lauter. Das Prasseln wird etwas lauter und dann noch lauter. Die Tropfen nehmen zu und fließen ein in das laute Oratorium des Himmels. Und plötzlich – direkt über uns – öffnet sich der Himmel, die Wolken brechen auf. Und es regnet in Strömen.

Unzählige Tropfen prasseln auf die trockene Erde deines Glaubens. Unzählige Tropfen finden ihren Weg in die Tiefen deiner Erde, um dort den Mut und die Hoffnung neu zum Leben zu erwecken. Unzählige Tropfen erfrischen deinen Glauben und dein Vertrauen in eine gute Zukunft.

Ich persönlich sehne mich danach, dass Gottes Segensregen so über dich und über mich niedergeht, dass wir am Ende pitschnass sind. Um diesen heiligen Regenschauer erleben zu dürfen, lerne ich, mich Tag für Tag nach ihm, Jesus, auszustrecken. Ich will ihn immer tiefer kennenlernen und in seine heilige Gegenwart eintauchen. Mir reichen nicht nur ein paar Tropfen aus seiner Fülle, ich will seinen kräftigen Regenschauer. Ich sehne mich danach, in seiner Gegenwart tief erfrischt, von seiner Liebe überflutet und von seiner Hoffnung durchtränkt zu werden.

Genau das wünsche ich auch dir für dein Leben. Strecke deine Hände nach ihm aus, der sein Leben für dich ausgegossen hat, und erwarte dein Glück nur noch von ihm, der dich grenzenlos liebt und dich so gern segnet. Gott will dich segnen – an jedem Tag in diesem Jahr. 365 Tropfen warten auf dich – für jeden Tag einen. Ich bete dafür, dass du erkennst, wie überreich sein Segen dein Leben erfüllt.

Viele erfrischende Segensmomente wünsche ich dir.

Deine Nelli

1. Januar

Segensregen

Denn reich beschenkst du sie mit deinem Segen, schützend umgibt sie deine Güte.

Psalm 5,13 (GNB)

Eines Tages nahm ich mir bewusst Zeit mit Gott – und traf eine Entscheidung. Ich wollte nicht länger mit meinen Gedanken überall und nirgends sein und ständig darüber sinnieren, was mir gerade fehlt und was ich gerne hätte. Stattdessen wollte ich meine Augen für das Gute in meinem Leben öffnen. Nicht nur auf das warten, was noch fehlte, sondern den Segen auch schon im Heute genießen.

Dieser Gedanke war für mich ein echter Wendepunkt. Ich wurde wieder lebendig und aufmerksam für mein „Hier und Jetzt“. Ich wurde offen dafür, Gottes Segen in meinem Leben zu entdecken. Vielleicht lag es an meiner neu gewonnenen Sensibilität. Vielleicht aber auch daran, dass Gott mich einfach mit einem richtig großzügigen Segensregen überschütten wollte. Im Laufe der Woche flatterten die Projekte und Aufgaben nur so herein. Neue Anfragen für Events und coole Projekte, die Zusage für ein Bibelstudium ab Herbst und spannende Anfragen im Ehrenamt. Plötzlich war da kein Platz mehr für Langeweile. Gott versorgte mich.

Auch meine Sehnsucht nach Gemeinschaft erfüllte er. Er schenkte mir in dieser Woche jede Menge schöner Begegnungen mit lieben Menschen: Telefonate, eine spontane Einladung zum Barbecue mit unseren Nachbarn, Treffen mit Freundinnen, eine tolle Zeit mit meinem Mentee und vieles mehr. Die Woche war plötzlich prall gefüllt mit wunderbaren Aufgaben und Menschen. So prall gefüllt, dass mir schon fast die Luft ausging und ich dachte: Gott meint es wirklich ernst. Wenn er segnet, dann so richtig!

2. Januar

Farbklekse

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.

1. Mose 1,1 (Hfa)

Ich war am Wochenende auf einem Konzert und völlig beeindruckt davon, mit welcher Kraft und Schönheit und Liebe die Sängerin ihre Songs vortrug. Die Klänge und die gesungenen Worte strömten durch den Raum und viele Menschen wurden durch die Musik dieser Künstlerin gesegnet und berührt. Mit wie viel mehr Freude und Schaffenskraft hat da Gott wohl das dreidimensionale Kunstwerk namens „Erde“ erschaffen! Die uralten Mammutbäume und die farbenfrohen Blumen, die riesigen Elefanten genauso wie die winzigen Insekten. Seine Kreativität ist mit nichts zu vergleichen.

Wenn Gott erschafft, dann aber so richtig! Dann malt er über den Rand, lässt sich durch nichts und niemanden Grenzen setzen, verwendet unbekannte Materien, Stoffe und Formen. Wenn Gott erschafft, dann eskaliert er regelrecht – es wird hochgradig kreativ, atemberaubend schön, faszinierend durchdacht und unbegreiflich detailverliebt. Gott arbeitet auf den Punkt – am Ende sitzt alles. Wenn Gott erschafft, dann ist sein Qualitätsstandard nicht zu übertreffen. In jeglicher Hinsicht. Gott ist grenzenlos innovativ, strategisch, fantasievoll und sorgfältig. Wenn ich mir vorstelle, wie das wohl war, als Gott die Welt erschaffen hat, muss ich einfach lächeln. Gott hat alles selbst kreiert: jedes Tier, jede Blume, jeden Berg und jedes Sandkorn, jede Schneeflocke und so viel mehr!

3. Januar

Vom Versuch, ein Super-Christ zu sein

Weil Gott so gnädig ist, hat er euch durch den Glauben gerettet. Und das ist nicht euer eigenes Verdienst; es ist ein Geschenk Gottes.

Epheser 2,8

Es gibt Momente, in denen mich die ständige Forderung nach Veränderung und Heiligung frustriert. Im Dickicht der zig Punkte, die ich erreichen oder umsetzen soll, kann ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Was war das noch mal alles? Ängste soll ich bei Gott abgeben. Ich soll Gott vertrauen, selbst wenn ich aktuell mit meinem Leben nicht glücklich bin. Dann: nicht neidisch sein und nichts Schlechtes über andere Menschen sagen. Eine gute Verwalterin meiner Zeit und meiner Finanzen sein. Und so vieles mehr. Hilfe, ich schaffe es einfach nicht, diese Super-Christin zu sein, die ich doch so gern sein würde!

Aber auf dieses Gewirr von Gefühlen und Gedanken trifft sola gratia: allein durch die Gnade. Allein durch die Gnade sind wir gerettet und nicht aufgrund von Leistung. Dafür hat Jesus sich selbst geschenkt – wir können und müssen da nichts mehr bringen. Er hat bereits alles getan. „Es ist vollbracht“ war sein Schrei am Kreuz. Es ist alles fertig, er hat es vollbracht.

Ich muss also keine Super-Christin werden und mich ständig immer weiter zum Positiven verändern. Ich muss es nicht und ich kann es auch nicht. Stattdessen darf ich die endlose To-do-Liste zusammenrollen und sie Jesus in die Hände drücken. Jesus hat alles bereits vollbracht – ich bin frei.

4. Januar

Alltagsoasen

Auf Gott allein vertraue ich fest, denn von ihm kommt meine Rettung. Er allein ist mein Fels und meine Hilfe, meine Burg, in der mir nichts geschehen kann.

Psalm 62,2–3

Es ist so wertvoll, kleine und große Oasen im Alltag zu schaffen. Wir alle brauchen im hektischen Alltag Räume, in denen wir Kraft schöpfen und zur Ruhe kommen können. Unterschätze diese kleinen und großen Oasen nicht. Du brauchst sie, um genügend Kraft für deinen Alltag und dein Leben zu haben. Was tut dir gut?

5. Januar

Gott weckt Freude in dir!

Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude.

Jesaja 9,2 (LUT)

Unser Gottesbild ist nie vollständig. Es ist immer nur ein Mosaik aus vielen Teilen, die sich im Laufe unseres Lebens zusammensetzen. Dennoch werden immer auch viele Teile fehlen. Wie könnte denn auch mein kleines Menschenhirn Gottes Sein ganz begreifen und durchdringen? Das ist nicht möglich. Es sprengt unsere menschlichen Begrenzungen. Trotzdem sollten wir nicht aufhören, dieses Mosaik Stein für Stein zusammenzufügen. Hast du in dein Mosaik-Bild schon den Freude-Stein eingefügt? Weißt du, dass Gott fröhlich ist, übersprudelnde Freude kennt, laut jubelt und sogar jauchzt?

Mir scheint, als sei das eine Seite von Gott, die manchmal ein wenig zu kurz kommt. Es gibt Facetten seines Wesens, über die man so viel liest und hört. Aber was ist mit der Freude? Genial finde ich diesen Satzteil: „Du weckst lauten Jubel.“ Ein toller Gedanke: Gott weckt lauten Jubel. Er lässt ihn nicht in uns schlummern, sondern macht ihn wach. Er freut sich, wenn wir laut jubeln, wenn wir frohlocken, wenn wir jauchzen. Viele schöne Worte, die altmodisch klingen, aber im Kern dasselbe bedeuten: in Freude auszubrechen. Laut „Hurra!“ zu rufen oder zu lachen oder aus ganzem Herzen zu singen. Vielleicht auch auf die Klaviertasten zu hauen oder die Seiten der Geige zum Klingen zu bringen. Freude belebt unser Herz – macht es lebendig. Gott will die Freude in uns wecken, wenn wir ihn lassen.

6. Januar

Einen Schritt aufs Wasser machen

Ich habe ihm vertraut, und er hat mir geholfen.

Psalm 28,7 (Hfa)

Sie hocken ängstlich und erstarrt in ihrem Boot: die Jünger von Jesus. Die Augen voller Tränen, die Angst sitzt ihnen im Nacken. Keine gewöhnliche Angst. Nein: Todesangst. Das Boot wird von den tosenden Wellen hin und her geworfen, mehr einer Nussschale gleich als einem robusten Boot. Blitze, Donner, Regengüsse – mitten in der finsteren Nacht. Was für eine furchterregende Situation. Und dann kommt ihnen sogar ein Gespenst entgegen. Glauben sie zumindest. Wer kommt auf die verrückte Idee, mitten im Sturm auf den Wellen spazieren zu gehen? Jesus. Petrus, wie immer mit großer Klappe und seltsamen Ideen, lässt sich von Jesus inmitten dieses Sturmes ermutigen, auf dem Wasser zu gehen. Petrus berührt mit seiner Fußsohle die unruhige Oberfläche, verlagert dann sein gesamtes Körpergewicht auf das stürmische Nass und kann nun auch – genauso wie Jesus – auf dem tosenden Meer spazieren gehen. Ein starker Moment, den er sicher niemals vergessen hat. Auch wenn er wenig später untergegangen ist, aber das ist eine andere Story …

Genauso ermutigt Jesus auch dich und mich, vertrauensvoll Schritte auf ihn zuzugehen – selbst wenn ich mal gescheitert bin. Das kann zum Beispiel bedeuten, sich für ein weiteres Kind zu entscheiden. Einen neuen Job anzunehmen. Für die eigene Ehe zu kämpfen. Schwäche zuzulassen. Eine neue Freundschaft einzugehen. Ehrlich aus dem Leben mit Jesus zu erzählen.

Stell deine Füße aufs Wasser – und erlebe dein Abenteuer mit Jesus.

7. Januar

I sing a hallelujah

Weil Gott so barmherzig ist, fordere ich euch nun auf, liebe Brüder, euch mit eurem ganzen Leben für Gott einzusetzen. Es soll ein lebendiges und heiliges Opfer sein – ein Opfer, an dem Gott Freude hat.

Römer 12,1

Vor einiger Zeit wachte ich ziemlich gerädert auf. Meine Agenda für den Tag war lang, da ich mich auf eine Frauenfreizeit vorbereiten wollte. Ich war so müde. Was sollte ich nun tun? Plötzlich hörte ich in meinem Kopf die Liedzeile „I sing a hallelujah“ von Bethel Music. Ich suchte den Song bei Spotify, drehte die Lautsprecher laut auf und machte dann einfach spontan Lobpreis. Ich erinnerte mich daran, dass Jesus mit seinem Heiligen Geist in mir lebt und ich durch ihn Herausforderungen und Schwierigkeiten überwinden kann. Ich stellte mich ihm ganz neu zur Verfügung – und empfand plötzlich eine ganz neue Freude für meinen Dienst am Wochenende.

Anschließend setzte ich mich wieder an meinen Schreibtisch und ließ mich von Gott führen – welche Bibeltexte ich auswählen sollte und welche Punkte wichtig waren. Dabei erlebte ich ein kleines Wunder. Ich hatte den Eindruck, dass Gott mich an die Hand nahm und durch den Arbeitstag führte. Ich wurde neu davon überrascht, dass Jesus Wege zu neuer Kraft ebnen kann, wenn ich mich ihm ganz hingebe. Gerade dann – wenn sich Hindernisse auftürmen – will ich ihm mein „Halleluja“ singen.

8. Januar

Gott bleibt an deiner Seite

Wenn wir untreu sind, bleibt er treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.

2. Timotheus 2,13

Gott ist durch und durch treu. Ich finde, das kann man ganz besonders gut an seiner Beziehung zum Volk Israel ablesen. Gott liebt sein Volk leidenschaftlich, und er tut alles für die Menschen, doch sie wenden ihm immer wieder den Rücken zu und beten andere Götter an. Aber Gott bleibt dran. Er erkämpft sich ihre Liebe zurück und macht ihnen begreiflich, dass sich nie etwas an seinem Ja zu ihnen ändern wird. Und das unabhängig von ihrer Haltung und von ihrem Verhalten ihm gegenüber.

Das ist für die Israeliten eigentlich beschämend. Wie kann es sein, dass er zu seinem Ja steht, auch wenn sie ihm ihre Neins entgegenschreien? Warum bleibt er bei seinem Ja zu seinem Volk? Und genauso zu mir?

Auch ich kenne Zeiten, in denen ich Jesus leidenschaftlich liebe und alles für ihn tun würde. Aber genauso kenne ich Phasen, in denen ich an seiner Treue mir gegenüber zweifle und diese infrage stelle – nämlich dann, wenn ich Leid erlebe und das Leben mir eine Herausforderung nach der nächsten präsentiert. In solchen Situationen muss ich mir eines bewusst machen: Meine Emotionen ändern nichts an seiner Treue mir gegenüber. Auch im Leid – vielleicht auch gerade im Leid – war und ist er treu und stellt sich an meine Seite. Ja, er kämpft an meiner Seite. Für mich. Für einen Durchbruch. Für eine Perspektive. Für Hoffnung.

Gott ist treu – das ist ein unveränderlicher Teil seines Wesens.

9. Januar

Ich schenke dir Frieden

Er hat deinem Volk Frieden geschenkt und dich mit bestem Weizen gesättigt.

Psalm 147,14

Schon lange hatte ich mich auf diese Tage gefreut, an denen ich mit einem Filmteam einige Clips für einen christlichen Fernsehsender drehen sollte. Ich war aufgeregt, gespannt, voller Vorfreude. Und dann wurde ich krank. Ich war stark erkältet und konnte die Reise beim besten Willen nicht antreten, geschweige denn all das machen, was wir uns vorgenommen hatten. So sagte ich schweren Herzens ab.

Ich war unheimlich traurig. Aber gleichzeitig machte sich in mir der Gedanke breit, dass ich die kommenden (kranken) Tage in Dankbarkeit erleben wollte. Nein, ich wollte jetzt nicht meckern und schlechte Laune verbreiten. Ich wollte trotzdem dankbar sein und die Tage gemeinsam mit Gott verbringen.

Und genau das übte ich in den nächsten Tagen ein. Ich kuschelte mich in mein Bett und freute mich darüber, dass ich mich ausruhen durfte. Ich machte Lobpreismusik an und brachte Jesus meinen Dank für das, was er für mich ist. Ich begegnete ihm in meiner Schwäche und in meiner Traurigkeit – und er tröstete und ermutigte mich. Und was ich kaum für möglich gehalten hatte: Ein tiefer Friede zog in mein Herz ein. Ich fühlte mich so unfassbar geliebt, gesehen und umarmt von meinem Herrn, der jederzeit bei mir ist und mir tiefen Frieden schenkt.

10. Januar

Werde stark – durch Jesus

Werdet stark, weil ihr mit dem Herrn verbunden seid!

Epheser 6,10 (Hfa)

Stark sein – das möchte ich gern. Stark sein in den Tälern des Lebens und auch in den stürmischen Zeiten. Aber ganz realistisch betrachtet gelingt mir das nicht immer, und zwar genau dann, wenn ich versuche, aus eigener Kraft heraus stark zu sein. Um ehrlich zu sein: Manchmal wächst auch mir alles über den Kopf. Wie gehe ich damit um, wenn ein geliebter Mensch krank wird? Wie gehe ich damit um, wenn ich meine Deadlines nicht einhalten kann? Wie gehe ich damit um, wenn mich Fragen umtreiben und mir die Sicht auf das Jetzt vernebeln? Da ist meine eigene Stärke schnell aufgebraucht.

Genau deshalb ermutigt mich der Vers auch so sehr. Ich muss gar nicht aus eigener Kraft heraus stark sein. Ich darf mir von Jesus Kraft schenken lassen.

Wir schlüpfen einfach hinein in seine Stärke, die er uns anbietet. Das bedeutet für mich konkret, dass ich mich jeden Tag mit meinen Grenzen und Begrenzungen an Jesus wende und ihm davon erzähle – und dass ich ihn bitte, mich stark zu machen. Und das Beste ist: Es funktioniert! Jesus will uns ja Kraft geben. Und mit seiner Stärke können wir durchs Feuer gehen, ohne zu verbrennen. Mit seiner Stärke können wir durchs Wasser gehen, ohne zu ertrinken (nach Jesaja 43,2). Mit Jesus Christus trotzen wir den Challenges in unserem Leben – er selbst macht uns stark.

11. Januar

Mensch, ärgere dich nicht

Wenn ihr zornig seid, dann ladet nicht Schuld auf euch, indem ihr unversöhnlich bleibt. Lasst die Sonne nicht untergehen, ohne dass ihr einander vergeben habt.

Epheser 4,26 (Hfa)

Heute ist Sabbat, ein heiliger Tag. Gott hat uns den Sabbat geschenkt, damit wir an diesem Tag eine Auszeit vom Alltag genießen und unsere Seele baumeln lassen können. Vielleicht kann auch deine nächste Woche ein wenig mehr Entspannung beinhalten?

Schreib dir heute doch mal 5 Dinge auf, über die du dich in der kommenden Woche nicht ärgern willst. Hier ist deine „Mensch-ärgere-dich-nicht-Liste“:

12. Januar

Ein Gott, der dich sieht

„Du bist ein Gott, der mich sieht.“

1. Mose 16,13 (LUT)

Orientierungslos und verzweifelt ist Hagar, als Gott ihr in der Wüste begegnet. Er spricht sie mit ihrem Vornamen an und fragt sie, wo sie herkommt und wo sie hinwill. Sie vertraut ihm ihre Not an: Sie ist vor ihrer Herrin Sarai geflohen, die ihr aus Eifersucht über ihre Schwangerschaft das Leben schwer gemacht hat. Und wenn Hagar bei ihrer eigenen Herrin nicht sicher und geschützt ist – wohin soll sie sich dann wenden? Sie hat Angst, fühlt sich einsam, schutzbedürftig und ungeliebt. Eine schreckliche Situation.

Doch dann bekommt sie eine neue Perspektive. Gott nimmt ihre Gefühle ernst und kümmert sich um sie. Er eröffnet ihr einen kleinen Blick in die Zukunft und sagt ihr, dass sie zu Sarai zurückkehren und sich ihr unterordnen soll. Doch sie braucht keine Angst vor ihr zu haben, denn Gott will Hagar segnen und ihr so viele Nachkommen schenken, dass man sie nicht mehr zählen kann.

Von Gott gesehen, ernst genommen und wertgeschätzt, sagt Hagar den einen Satz, der bis heute viele Menschen berührt und ermutigt: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Plötzlich macht ihr die Zukunft nicht länger Sorgen. Sie begreift, dass niemand anders als Gott selbst hinter ihr und bei ihr steht. Bei ihm findet sie Sicherheit, Liebe und Annahme. All das, wonach sie sich sehnt. Gott sieht Hagar – und er sieht auch dich.

13. Januar

So viel Güte um dich herum

Groß ist deine Güte, sie reicht über den Himmel hinaus!

Psalm 108,5 (Hfa)

Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich gar nicht merke, wie Gott mich beschenkt. Vor allem dann nicht, wenn ich meinen Blick nur auf die Probleme richte. Dann sehe ich nur noch schwarz und nicht mehr all die bunten Farben, die auch in stürmischen Zeiten weiterhin zum Leben gehören. Da hilft es mir, wenn ich mich daran erinnere, dass ich selbst entscheide, worauf ich mich fokussiere.

Psalm 108,5 lenkt meinen Blick auf Gottes Güte. Hast du schon einmal auf einem Berggipfel gestanden und in die Weite geschaut? So weit reicht Gotte Güte – und noch viel weiter. Jesus selbst ist das größte Zeichen von Gottes Güte. Aber Gott will uns noch so viel mehr Gutes schenken.

Ich schaue mich hier in meinem Kreativ-Raum um. Mein Mann hat meinen Schreibtisch gebaut und ich liebe ihn. (Den Mann, aber auch den Schreibtisch.) Am Fenster stehen Trockenblumen in einer hübschen Vase. Vor mir eine Tapete, die ich ausgesucht habe und die mich daran erinnert, dass Gott aus den Brüchen des Lebens etwas Gutes machen kann. An der Wand Polaroidfotos, die mich mit meinen Freundinnen zeigen. Eine Tasse Kaffee auf dem Tisch, ein Glas Wasser, eine Mandarine. Und ich darf schreiben – und du wirst es lesen. So viele Zeichen von Gottes Güte in meinem Leben. Und es gibt noch so viel mehr. Eben Güte weiter, als der Himmel reicht. Gott liebt es, uns zu beschenken. Jeden Tag!

14. Januar

Ich halte den Schmerz mit dir aus

Er wurde verachtet, von allen gemieden. Von Krankheit und Schmerzen war er gezeichnet. Man konnte seinen Anblick kaum ertragen.

Jesaja 53,3 (Hfa)

Nach meinem Vortrag bei einem Frauenevent setzte ich mich auf meinen Platz. Das Lobpreisteam begann, einen Song zu spielen. Da spürte ich, wie sich Kopfschmerzen ankündigten. Müde betete ich im Stillen: „Oh Jesus, nimm mir doch die Kopfschmerzen.“ Doch statt das Wunder einer spontanen Heilung zu erleben, hörte ich Jesus in meinem Herzen sagen: „Ich halte sie mit dir aus.“

Dieser Gedanke war überwältigend und berührte mich auf eine ganz besondere Weise. Mir wurde ganz tief in meinem Herzen bewusst, dass mein Dienst mich auch etwas kosten darf. Nicht alles muss immer locker-flockig sein – es darf auch etwas kosten. Warum? Weil ich es für Jesus tue. Aus Liebe für ihn.

Ich wurde in diesem Moment an den Preis erinnert, den Jesus für mich bezahlt hat: Er opferte sich selbst – mehr konnte er nicht geben. Das war das größte Opfer überhaupt. In meinem Kopfschmerz wurde ich durch diese Erkenntnis tief ermutigt und fühlte mich im Schmerz mit Jesus verbunden. Mein Kopfschmerz bekam für mich eine neue Bedeutung. Ich nahm ihn in Kauf – als Teil meines Dienstes für Jesus. Mich berührte dieser Moment – und ich bekam eine neue Sicht dessen, was Jesus erlitten hatte. Wie viel hatte er auf sich genommen – aus Liebe zu mir?

15. Januar

Lass dein Herz mit Liebe füllen

Gott ist Liebe, und wer in der Liebe lebt, der lebt in Gott und Gott lebt in ihm.

1. Johannes 4,16

Gott ist Liebe. Ist es nicht genial, dass Gott die Liebe in Person ist? Was für ein Glück, dass der Gott, mit dem ich in Beziehung stehen darf, die Liebe ist. Was für eine Ehre! Stell dir vor, jemand würde über dich sagen, dass du „Liebe“ bist. Liebe ist das, was diese Welt braucht. Liebe ist das, was ich selbst brauche. Liebe ist das, was jeder einzelne Mensch braucht – ganz unabhängig davon, ob er sich dessen bewusst ist oder nicht. Wir alle brauchen Liebe.

Wenn wir die Gewissheit haben, dass wir von jemandem geliebt werden, gesehen werden, wärmt das unser Herz und macht uns lebendig. Liebe hinterlässt Spuren im Leben von anderen. Liebe ermutigt, sich etwas zuzutrauen und zu wachsen. Liebe kann heilen – auch tiefe Verletzungen. Liebe kann Hoffnung schenken – und eine neue Perspektive, Kraft und Zuversicht.

Ohne Liebe können wir nicht leben. Niemand von uns. Ohne Liebe verkümmern wir, verdursten, gehen wir ein. Aber das alles müssen wir nicht, denn Gott ist Liebe. Liebe steht im Kern seines Wesens! Und so können wir seine Liebe empfangen und uns von dieser Liebe bestimmen lassen und diese Liebe auch an andere weitergeben. Wir können selbst zu Liebesboten werden, weil wir von Gott zuerst geliebt worden sind. Und er füllt unser Herz so gern auf, wenn unser „Liebestank“ zur Neige geht.

16. Januar

Mehr Geduld mit anderen

Baut die Mutlosen auf, helft den Schwachen und bringt für jeden Menschen Geduld und Nachsicht auf.

1. Thessalonicher 5,14 (Hfa)

Mir fällt es schwer, geduldig zu sein. Vor allem mit Menschen, die so ganz anders sind als ich. Die anders kommunizieren, andere Dinge wichtig finden, das Leben anders gestalten als ich. In solchen Fällen frage ich mich tatsächlich immer wieder: „Warum sind wir alle so unterschiedlich? Und warum sind nicht alle so wie ich?“ Deshalb will ich von Jesus lernen, geduldig zu sein.

Zumindest gehe ich davon aus, dass er geduldig war. Anders kann es ja gar nicht sein, wenn man Tag für Tag von mindestens zwölf Jüngern umgeben ist. Diese Männer waren ja auch unterschiedlich und einzigartig – sowohl, was ihre Stärken, als auch, was ihre Schwächen betrifft. Petrus hatte immer eine große Klappe und wollte nach vorn preschen, etwas bewegen. Ich kann mir vorstellen, dass der eher introvertierte Markus hin und wieder genervt war, wenn Petrus ständig die Bühne und die Aufmerksamkeit für sich beanspruchte. Oder Judas mit seiner Liebe zum Geld. Er wurde sicher auch vor dem Verrat schon von einer Gier nach mehr getrieben. Jesus muss es drei Jahre lang geschafft haben, diesen bunten Haufen zusammenzuhalten und mit ihnen Großes zu vollbringen.

Offensichtlich ist es gut, dass wir alle so sind, wie wir sind, und es ist gut, wenn wir einander so akzeptieren, wie wir sind.

17. Januar

Mit Gott alles auf neu

„Geht und verkündet ihnen, dass das Himmelreich unmittelbar bevorsteht.“

Matthäus 10,7

Was für eine Botschaft: In der Person von Jesus Christus ist der Himmel zu uns herabgekommen! Er hat eine neue Zeit eingeläutet. Bis dahin war der Mensch in geistlicher Hinsicht auf sich allein gestellt. Doch nun keimte Hoffnung auf: Jesus wurde geboren, wuchs heran, lernte und bereitete sich auf sein Wirken vor. Er wartete darauf, den Menschen von der neuen Hoffnung erzählen zu können. Ich kann mir vorstellen, dass das grüne Licht von oben, das „Go“ Gottes für seinen Dienst, für ihn wie ein Befreiungsschlag gewesen sein muss. Endlich konnte er in Verbindung mit seinem Vater das Himmelreich auf den Weg bringen und sichtbar werden lassen.

Und ich kann mir vorstellen, dass er auch glücklich gewesen sein muss, irgendwann auch seine Jünger mit der erlösenden Botschaft losschicken zu können: „Das Himmelreich ist nah!“ Diese Botschaft, in der Hoffnung mitschwingt: Jesus will Krankheiten besiegen, Freude wiederherstellen, zerstörte Beziehungen heilen, Menschen mit bedingungsloser Liebe „gesundlieben“. Er will uns begreifbar machen, dass Gott uns das Geschenk der Gnade macht und wir uns das ewige Leben nicht länger erarbeiten müssen. Er erledigt die im Gesetz geforderten „Hausaufgaben“ und gibt dem Menschen „frei“. Er hat einen großen Auftrag: Er will uns Leben schenken, das diesen Namen auch verdient. Leben im Überfluss. Was für eine revolutionäre Wendung!

18. Januar

Persönliche Stärken

Gott ist gnädig und hat uns unterschiedliche Gaben geschenkt.

Römer 12,6

Heute möchte ich dich einladen, über deine persönlichen Stärken nachzudenken.

Was sind deine fünf größten Stärken? Bei welchen Dingen bitten anderen dich häufig um Hilfe? Bei welcher Aktivität vergisst du die Zeit?Welche Aufgabe würdest du auch im Himmel gern machen wollen?

19. Januar

Alles hat seine Zeit

… weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit.

Prediger 3,4 (LUT)

In einer Zeit, in der es meinem Mann gesundheitlich sehr schlecht ging, schenkte er mir zum Geburtstag einen Tanzkurs. Aufgeregt fuhren wir wenige Tage später zur Tanzschule, wo wir auf etwa zehn weitere Paare trafen, die ebenfalls tanzen lernen wollten. Und schon ging es los: Die Schritte wurden erklärt und vorgeführt, dann ertönte die Musik, und wir fingen an, das kleine Alphabet des Tanzens zu lernen. Schritt für Schritt. Von Anfang an. Wenn uns Schrittfolgen gelungen waren, stiegen in mir tiefe Glücksgefühle hoch. Mitten in diesen schweren Zeiten empfand ich plötzlich eine Leichtigkeit, eine Glückseligkeit, eine Freude. Immer wieder blitzten schöne Gefühle in mir auf – mir wurde ganz warm ums Herz. Auch meinem Mann ging es so. Wir sprachen nicht länger über die Herausforderungen in unserem Leben, sondern durften gemeinsam tanzen, uns in die Augen schauen und die Glücksmomente teilen und genießen. Was für ein Segen!

Alles hat seine Zeit und alles sollte auch Raum haben. Es war so erfrischend, zwischen den Bewegungen und Klängen eine Portion Glück zu genießen und alles andere Gott zu überlassen. Wie leicht stecken wir den Kopf in den Sand und sehen nur noch die Herausforderung. Da tut es doch gut, einfach mal zu lachen oder zu tanzen!

20. Januar

Unfertig und dennoch geliebt

„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“

Lukas 6,36 (LUT)

Stell dir vor, du würdest dich im Alltag, in deinen Freundschaften, in deiner Familie, bei deinen Arbeitskollegen dafür entscheiden, den anderen mit mehr Nachsicht und Mitgefühl zu begegnen. Deine Schwester tickt anders als du und deshalb kommt es immer wieder zum Streit? Versuche, ihr mit Güte zu begegnen und zu akzeptieren, dass sie eben anders ist. Dein Mann schafft es nicht, deine Sprache der Liebe zu sprechen und dir so zu signalisieren, dass er dich liebt? Sei nachsichtig, und teile ihm liebevoll mit, was dir fehlt. Dein Kind stellt dir in letzter Zeit ständig Fragen, und du merkst, dass dir langsam der Geduldsfaden reißt? Atme tief durch, nimm Gottes Barmherzigkeit für dich persönlich an – und beantworte deinem Kind auch die 29. Frage an diesem Tag. Geh nachsichtig mit anderen um – aber auch mit dir selbst. Niemand muss perfekt sein, um geliebt zu werden. Niemand muss perfekt sein, um akzeptiert zu werden. Niemand muss perfekt sein, um ein gutes Leben zu führen. Gott begegnet unseren Schwächen und dem, was noch nicht klappt, mit Liebe und Nachsicht. Er weist uns nicht ständig auf unsere Schwächen hin, sondern deckt sie zu. Wir dürfen unfertig sein. Noch auf dem Weg. In Arbeit. Dürfen gnädig sein mit uns selbst und mit anderen.

21. Januar

Von der Liebe leiten lassen

Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehen.

1. Korinther 16,14

Wir tun jeden Tag so viele Dinge: Wir reden, wir mailen, wir telefonieren, wir backen, wir kochen, wir putzen, wir schmieren Brote, wir küssen, wir lesen vor, wir dekorieren … Aber wie viele Dinge tun wir wirklich mit Liebe und aus Liebe?

Gott hat uns zuerst geliebt. Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern grenzenlos. Ja, er hat seine Grenze fallen lassen – um uns in der Person von Jesus in die Augen zu schauen und bei uns zu sein. Er wollte da sein, wo wir sind. Er wollte bei uns sein – mittendrin im Alltag.

Wir werden diese Liebe nie ganz erfassen oder begreifen können. Sie ist zu groß, zu tief, zu weit, ja ein ganzer Ozean. Ergriffen und durchdrungen von dieser göttlichen Liebe, sind wir nun eingeladen, in dieser Liebe zu leben. Das ist nicht nur eine Einladung – nein, Gott fordert uns heraus, ein Leben in der Liebe zu führen. Paulus geht im sogenannten Hohelied der Liebe sogar so weit, dass er sagt: Wenn wir keine Liebe haben, ist selbst ein Glaube bedeutungslos, der Berge versetzen kann. Und genauso ist es ohne Liebe wertlos, wenn ich all meinen Besitz verschenke.

Aber wenn Worte und Gedanken und Taten aus einem Herzen fließen, das von Liebe erfüllt ist, dann kommt all das nicht leer zurück. Dann hinterlassen wir bleibende Spuren in den Herzen von anderen. Stell dir vor, du würdest Segensspuren in anderen Menschen hinterlassen. Tu alles in Liebe!

22. Januar

Freudenschenker

Er erquicket meine Seele.

Psalm 23,3 (LUT)

Echte Herzenszeit mit meiner Freundin – genau das erlebte ich während eines gemeinsamen Wochenendtrips nach Nürnberg. Wir lachten viel, hatten Spaß beim Bücher-Shopping, führten intensive Gespräche und tauschten uns über Gott und die Welt aus. Mit offenem Herzen ließen wir uns von Gott beschenken. Wir hatten nicht geplant, in welchem Restaurant wir speisen und welche Burg wir unbedingt besichtigen wollten. Wir ließen uns einfach treiben und waren für all die schönen Momente offen. Und erlebten so viel Freude und Segen in diesen wenigen Tagen.

Wir staunten über pittoreske Häuschen, die sich aneinanderreihten – eine wunderschöne Stadtidylle innerhalb einer noch intakten Stadtmauer. Menschen prosteten sich zu und freuten sich des Lebens. Die Sonne strahlte von einem blauen Himmel herab und es war warm. Das abendliche Licht verlieh der Stadt dann einen besonderen Glanz und ließ sie erstrahlen. Ein Fest für die Augen.

Das alles – eingebettet in unsere Freundinnenzeit – bescherte uns einige sehr wertvolle Tage. Tage, die Gott uns geschenkt hat. In all diesen unvergesslichen Momenten war er bei uns. Er war es, der uns Gutes tat und uns beschenkte. Gott weiß genau, was ich brauche. Er weiß, was mir guttut. Oder um es mit Luther zu sagen: Er erquickt meine Seele.

23. Januar

Achte gut auf dich selbst

Dann stieg er allein in die Berge hinauf, um dort zu beten. Als es dunkel wurde, war er immer noch allein dort oben.

Matthäus 14,23

Früher ging ich immer davon aus, dass Jesus ständig geholfen und gedient, gelehrt und ermutigt hat. Erst mit der Zeit sind mir beim Lesen in der Bibel auch die zahllosen kleinen Pausen dazwischen aufgefallen, in denen davon berichtet wird, dass Jesus Grenzen gesetzt und tatsächlich gut auf sich geachtet hat. Natürlich lebte er aus der Kraft heraus, die Gott ihm gab. Daraus schöpfte er, wenn er sich um die Menschen kümmerte. Aber trotzdem war er keine Maschine, die automatisch funktionierte und ständig gute Dinge sagte und tat. Nein, er war ein Mensch mit menschlichen Bedürfnissen – und dazu gehörte auch das Bedürfnis nach Ruhe.

Nach dem unglaublichen Wunder der Brotvermehrung, bei dem weit über 5 000 Menschen satt wurden, schickte er seine Jünger weg und stieg allein auf einen Berg, um für sich zu sein und zu beten. Den gesamten Abend verbrachte er zurückgezogen in der Stille und in der Gegenwart seines Vaters. Und das, obwohl die Jünger eine schlimme Nacht durchmachten, weil sie in einen heftigen Sturm gerieten. Jesus wusste davon – und blieb trotzdem in der Stille bei Gott. Das beeindruckt mich zutiefst, denn es zeigt mir, wie wichtig es ist, dass auch ich gut für mich sorge und meine Akkus regelmäßig wiederauflade. Ich will meine Ressourcen leidenschaftlich für andere einsetzen – aber dann auch wieder leidenschaftlich die Stille suchen. Alles zu seiner Zeit.

24. Januar

Unterwegs sein

„Stärkt die kraftlosen Hände! Lasst die zitternden Knie wieder fest werden!“

Hebräer 12,12 (Hfa)

Im Rahmen meiner Arbeit als Referentin bin ich häufig viele Stunden mit dem Auto unterwegs. Viel Zeit, in der nicht viel passiert. Ich höre Podcasts, konzentriere mich aufs Fahren, bete, lausche der Musik, genieße die Stille.

Ich glaube, im Leben ist es genauso. Auch wenn der Weg vielleicht nicht so aufregend ist wie das Erreichen des Ziels, so ist doch genau diese Zeit entscheidend. Habe ich das Ziel wirklich vor Augen? Oder verliere ich es aus dem Blick und gehe plötzlich ganz anderen Dingen nach?

Diese „Zwischen-Zeit“ hat Einfluss darauf, ob und wie ich mein Ziel erreiche. Der Autor des Hebräerbriefs ermutigt, die weichen Knie wieder fest zu machen und die Hände nicht länger schlaff herabhängen zu lassen. Vielleicht haben wir schon ein gutes Stück unseres Wegs hinter uns gebracht, sind aber müde geworden. Vielleicht fehlt uns die Hoffnung, ob wir das Ziel erreichen werden. Aber wenn wir unser Vertrauen auf Jesus setzen, dürfen wir wieder mit neuem Mut aufstehen und dem Ziel entgegenlaufen. Jesus selbst will uns schon auf dem Weg, den wir Schritt für Schritt gehen, unterstützen und stärken. Immer wieder neu – bis wir unser Ziel erreichen.

25. Januar

Angefüllt mit Segen

Herr, du allein bist mein Besitz, mein Becher, angefüllt mit Segen.

Psalm 16,5

Lies dir den Vers langsam durch. Gerne auch noch ein zweites Mal.Schließe deine Augen und lasse den Vers auf dich wirken.Welches Wort, welcher Gedanke bleibt in deinem Herzen zurück?Was will dir Gott heute durch diesen Vers vielleicht schenken? Was willst du Gott darauf antworten?

Nimm dein Geschenk mit in den Tag. Gott segne dich!

26. Januar

Gott wird dir nah sein

Sucht die Nähe Gottes, dann wird er euch nahe sein.

Jakobus 4,8 (Hfa)

Immer wieder spüre ich die tiefe Sehnsucht, Gott zu begegnen. Ich sehne mich danach, in einer engen Verbindung mit ihm zu leben. Mit ihm zu reden und auf sein Reden zu hören. Meine Anliegen vor ihn hinzulegen und zu erleben, dass er mir Lasten abnimmt, meine Ängste verblassen lässt, mir in Fragen und im Schmerz nah ist. Ich brauche seine Nähe.

Ich finde den Vers von Jakobus unglaublich stark und erlebe, dass es genau so ist. Bei einem Kurzurlaub habe ich mir sehr viel Zeit genommen, um Gottes Nähe zu suchen. Stundenlang habe ich in einem Gebetshaus Zeit mit Jesus verbracht. Ich habe alles, was mich beschäftigte, ans Kreuz gebracht, um im Frieden mit ihm zu sein. Ich habe mich nach ihm ausgestreckt. Habe ihn angebetet. In der Stille gekniet. In mein Tagebuch geschrieben. Natürlich war nicht jede Sekunde so intensiv. Und darum geht es auch gar nicht. Ich war einfach da – in der Gegenwart meines Vaters. Habe ihn angeschaut. Mich an ihm erfreut. Habe in der Stille Gedanken aufgeschrieben, bei denen ich innerlich spürte, dass sie von ihm kamen. Und während ich mich nach ihm ausgestreckt habe, habe ich immer wieder gespürt, dass auch er mir nahekommt. Es tut so gut, in seiner Gegenwart zu sein.

27. Januar

Snacken, ohne satt zu werden

Jesus erwiderte: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie wieder hungern. Wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.“

Johannes 6,35

Hier ein Stückchen Schokolade, da eine Milchschnitte oder ein Eis. Ich kenne diese kleinen Momente, in denen ich den Impuls verspüre: „Ja, das kannst du dir doch noch gönnen. Das kannst du noch gebrauchen.“ Allerdings folgt darauf dann unweigerlich der Gedanke: „Ein bisschen mehr Disziplin würde dir auch nicht schaden.“ Und trotzdem hält dann der Wunsch, ein bisschen disziplinierter zu sein, nicht lange an – ich nasche wieder hier und da, obwohl ich eigentlich satt bin.

Tatsächlich glaube ich inzwischen, dass dieses Verhalten ein tieferliegendes seelisches Bedürfnis offenbart. Manchmal sind wir uns dieses Hungers gar nicht bewusst, weil wir ihn dann schnell und oberflächlich mit „dem nächsten Snack in greifbarer Nähe“ stillen. Aber hast du dir schon mal die Frage gestellt, welches Bedürfnis du eigentlich zu stillen versuchst, wenn du nach etwas Süßem greifst? Ist es vielleicht der Wunsch nach „ein bisschen Glück“? Nach „ein bisschen Geborgenheit“? Nach „ein bisschen Wertschätzung“?

Gott hat uns all das Gute, das wir im Leben genießen können, geschenkt, und wir dürfen es auch genießen. Aber diese vielen kleinen Dinge „zwischendurch“ stellen doch häufig nur Versuche dar, der Seele etwas anzubieten, was sie so im Kern niemals sättigen wird. Wirklich satt werden wir nur bei Jesus, der das Vollkornbrot unseres Lebens sein will. In seiner Gegenwart werden wir genährt und gesättigt.

28. Januar

Dankbarkeit üben

Dankt Gott, ganz gleich wie eure Lebensumstände auch sein mögen.

1. Thessalonicher 5,18 (Hfa)

Als ich vor einigen Jahren auf Gran Canaria aufs wild schäumende Meer schaute, wurde ich mir neu Gottes Kraft und der von ihm erdachten Schönheit bewusst. Er hat das Meer erschaffen und ließ das Meer tosen. Nicht nur das Meer – die ganze Natur hat er kraftvoll und prachtvoll erschaffen. Ich spürte, dass er mich in diesem Moment dazu einlud, ihm zu danken. Ich spürte, dass er angebetet werden will. Für das, was er ist. Für das, was er erschaffen hat. Der Blick auf die unglaubliche Natur berührte mein Herz sehr tief, und ich spürte, dass ich ihm Eucharisteo bringen sollte – Danksagung. In diesem Moment begann in mir ein kleiner Kampf. Nein, Gott, mein Leben ist gerade so herausfordernd, ich bin müde, ich kann nicht danken. Ich hatte doch so viele „gute“ Gründe, nicht dankbar zu sein.

Seien wir mal ehrlich: Dankbarkeit ist die hohe Kunst des Lebens. Sie fordert uns heraus. Sie bringt uns an unsere Grenzen. Gerade dann, wenn das Leben hohe Wellen schlägt. Dennoch möchte ich mich von Paulus anspornen lassen, mich auch in schweren Zeiten für die Dankbarkeit zu entscheiden. Durch Dankbarkeit fällt Licht ins Dunkel. Durch Dankbarkeit wird mein Blick wieder frei für das Gute und den Segen in meinem Leben. Dankbarkeit ist also kein Gefühl, sondern eine Entscheidung, die vielversprechende Folgen hat. Willst du es heute mal ausprobieren?

29. Januar

Herzklopfen ohne Ende

„Ich habe euch schon immer geliebt, darum bin ich euch stets mit Güte begegnet.“

Jeremia 31,3 (Hfa)

„Nelli, willst du meine Frau werden?“ Da war sie – die Frage. Mein Herz tanzte und schlug tausend Purzelbäume. Er hatte mich gefragt. Herzklopfen ohne Ende. Ich wünschte mir, ich könnte diesen einen Augenblick einrahmen und festhalten. Mein Mann wusste in diesem Moment eines ganz sicher: Es gab keine andere Frau, mit der er das Abenteuer des Lebens erleben wollte. Und auch heute – nach neun Jahren Ehe – liebt er mich aus ganzem Herzen.

So und noch viel mehr liebt Gott dich und mich. Er sehnt sich nach uns und streckt sich nach uns aus. Keine menschliche Liebe kommt an seine Liebe heran. Gott liebt bedingungslos, leidenschaftlich und hingebungsvoll. Vielleicht klingt das in deinen Ohren zu theoretisch. Du spürst wenig von dieser „ach so leidenschaftlichen Liebe“. Im Gegenteil: Du hast gerade das Gefühl, dass Gott dich gar nicht wahrnimmt, geschweige denn liebt. Wenn es dir momentan so geht, dann begib dich doch einmal ganz neu auf die Suche nach Gottes Liebe. Achte einmal darauf, wie er dir Liebessignale schickt – vielleicht in Form eines tollen Sonnenuntergangs, eines beruflichen Erfolgserlebnisses oder der Postkarte einer Freundin. Halte nach seinen Liebesbotschaften Ausschau und schreib sie dir auf. Das wird dir zeigen, dass Gott dich liebt.

30. Januar

Auf Gottes Stimme achten

„Sprich, Herr, ich höre. Ich will tun, was du sagst.“

1. Samuel 3,9 (Hfa)

In einer Zeit, in der ich viel zu tun hatte, fragte eine Zeitschrift an, ob ich für sie einen kleinen Artikel verfassen könnte. Ich warf einen kurzen Blick in meinen Kalender und wollte schon absagen. Manuskriptabgabe, Deadlines, Eventvorbereitungen. Nein danke, nicht noch mehr! Das alles ging mir durch den Kopf, während ich draußen meine Runde lief. Da kam mir ein Gedanke: „Nelli, wer darf dir eigentlich Aufgaben geben? Der Terminkalender oder ich?“ Als ich diesen Satz hörte, war ich plötzlich hellwach. Oh Mann, stimmt. Gott war ja auch noch da. Gott, der mein Manager, mein Coach, mein Ermutiger, mein Vater und so viel mehr sein will. Er will auf meiner Prioritätenliste höher stehen als mein Terminkalender. Er möchte in meinem Leben Raum bekommen, damit er zu mir sprechen, mich leiten, mich prägen und einsetzen kann. Egal, wie gern ich mein Leben auch plane und organisiere – Gott soll immer die Chance haben, diese Pläne spontan über den Haufen zu werfen und meine Prioritäten neu zu ordnen. Nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch! Und so sagte ich zu …

Gott möchte im Alltag mit uns verbunden sein, er möchte mit uns reden. Er hat uns viel zu sagen – durch die Bibel, im Gebet, durch andere Menschen und durch Erlebnisse im Alltag. Das alles will ich in meinem Leben nicht verpassen. Auf seine Stimme will ich achten.

31. Januar

Lass Altes hinter dir

Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.

2. Korinther 3,17 (LUT)

Es braucht Mut, um Altes loszulassen und Neues zu wagen. Manchmal geht es dabei um Denkmuster, die ich getrost beiseitelegen kann. Während ich früher viel Wert darauf gelegt habe, nicht anzuecken und möglichst angepasst zu leben, erkenne ich heute, dass ich dadurch viel von meiner eigenen Persönlichkeit verstecken musste und nicht so aufblühen konnte, wie ich wollte. Es tut gut, das eigene Leben genau unter die Lupe zu nehmen und darüber nachzudenken, was trägt und was nicht, was bleiben soll und was gehen muss. Das zu erkennen, ist die eine Sache. Aber es kostet auch Kraft.

Vielleicht ist dein „altes Land“ die Arbeitsstelle, in der du ständig kleingehalten und bevormundet wirst. Oder eine Freundschaft, in der es kein Geben und Nehmen gibt. Eine Gemeinde, in der viel Gesetzlichkeit und wenig Liebe und Gnade kultiviert werden. Oder eine Lebenslüge, die sich irgendwann in Kopf und Herz eingenistet hat – vielleicht: „Du musst Leistung bringen, um geliebt zu werden.“

Ob du nun äußerliche oder innerliche Grenzen erlebst: Es ist gut, Altes hinter sich zu lassen und Schritte in eine neue Freiheit zu wagen. Und Gott selbst will dir dabei helfen. Gott will dir Freiheit schenken. Er ist derjenige, der dich in die Weite führt. Hinein: in neues Land.

1. Februar

Erwartungen

Es wurde dir, Mensch, doch schon längst gesagt, was gut ist und wie Gott möchte, dass du leben sollst. Er fordert von euch nichts anderes, als dass ihr euch an das Recht haltet, liebevoll und barmherzig miteinander umgeht und demütig vor Gott euer Leben führt.

Micha 6,8

Stell dir vor, du hättest keine Verpflichtungen. Niemand würde irgendwelche Erwartungen an dich stellen: Wie würdest du dann dein Leben gestalten? Was würdest du anders machen? Nimm dir doch heute einfach mal ein bisschen Zeit zum Träumen.

2. Februar

Insel der Ruhe

Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat!

Psalm 121,2 (Hfa)

Ich liebe die Natur. Wenn es mir nicht gut geht, ich unter Druck stehe und gestresst bin, Sehnsucht nach Gott habe, dann tut mir die Natur unfassbar gut. Ich liebe es, in solchen Situationen aus meinem Alltag auszubrechen, um bei Gott zu sein. Die Naturgeräusche wahrzunehmen, den Eichhörnchen beim Hüpfen zuzuschauen, das Rauschen der Bäume zu genießen, dem Rascheln der Herbstblätter oder dem Knacken der Ästchen im Wald zu lauschen. Und die Sonnenstrahlen zu betrachten, die sich durch die Baumkronen kämpfen und ihr wunderschönes Licht verbreiten. Natur, das ist für mich einfach Schönheit pur.

Wenn ich mich inmitten dieser Schöpfung befinde, die Gott so verschwenderisch und großzügig, so wunderschön und kreativ erschaffen hat, kommt mein Herz zur Ruhe. Hier erfahre ich Frieden und finde meinen Weg zurück zu Gott – zu meiner Insel der Ruhe und der Geborgenheit. Ich richte mich wieder neu auf Gott aus und ordne meine Prioritäten. Ich bin erst wenige Meter gelaufen, da habe ich schon das Gefühl, dass meine Sorgen kleiner werden, weil ich sie bewusst an Gott abgebe und mein Vertrauen auf ihn setze. Auf denjenigen, der der Herr über die gesamte Schöpfung ist, der jede einzelne Blume erdacht hat und den auch meine Herausforderungen und Fragen nicht überfordern.

Wann könntest du heute eine kleine Auszeit in der Natur verbringen?

3. Februar

Gott beruft dich

„Kommt mit und folgt mir nach.“

Matthäus 4,19

Was hat Gott mit mir vor? Was ist sein Traum für mein Leben? Als ich Anfang zwanzig war, bewegten mich diese und ähnliche Fragen sehr. Und auch wenn die Antwort nicht plötzlich aus Lautsprechern vom Himmel erklang, so vervollständigte sich für mich doch Stück für Stück das Bild. Ich durfte langsam erkennen, welche liebevollen Absichten Gott für mich und mein Leben hat. Und es waren jede Menge Überraschungen dabei!

Ich hatte zum Beispiel nicht gedacht, dass ich einmal Bücher schreiben würde. Ich las zwar sehr gern, aber die Entstehung von Büchern war für mich eine unbekannte Welt. Doch Gott erschloss mir diese Welt und öffnete mir Türen, wo ich sie nie erwartet hätte. Er führte mich auch in Redaktionen, wo ich Artikel schreiben und meine Gedanken zu Papier bringen durfte. Die Erfahrung, dass Gott mich nicht einfach nur so geschaffen hat, sondern mich einlädt, ihm nachzufolgen, hat mein Leben völlig umgekrempelt.

Ähnlich ging es vermutlich auch Petrus, den Jesus einlud, ihm nachzufolgen. Er war doch nur ein einfacher Fischer! Obwohl diese Einladung große Veränderungen nach sich ziehen würde, musste er nicht lange darüber nachdenken. Er ließ alles stehen und liegen und schloss sich Jesus an. Dadurch erlebte er Dinge, die er sich wohl niemals erträumt hätte. Allerdings auch Schwierigkeiten, die ihn immer wieder vor Herausforderungen stellten. Doch die Einladung von Jesus war der Beginn des größten Abenteuers seines Lebens!

4. Februar

Immer mehr „Mehr“

„Was nützt es, die ganze Welt zu gewinnen und dabei seine Seele zu verlieren? Gibt es etwas Kostbareres als die Seele?“

Matthäus 16,26

Der Hunger nach „mehr“ ist überall zu spüren: Mehr Macht. Mehr Geld. Mehr Erfolg. Mehr besitzen. Mehr konsumieren. Mehr genießen. Die Sehnsucht nach dem Mehr ist grenzenlos. Bewusst oder unbewusst denken wir: Je mehr wir haben (wovon auch immer), desto besser wird es uns gehen. Und an diesem Glauben richten wir dann auch unser Leben aus.