Selbstzerstörungsaktivierung - Kiki Blu - E-Book

Selbstzerstörungsaktivierung E-Book

Kiki Blu

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Beschreibung

Kein Sprit, kein Kaffee und keine Rettung in Sicht. Auf halber Strecke zum nächsten Ziel geht der Titanicus der Saft aus und die provisorische Crew – bestehend aus Kiki, Max und Pieh – muss improvisieren, um nicht wochenlang durchs All zu driften. Ein abenteuerlicher Plan zur Selbsthilfe ist schnell gefasst. Alles, was es dazu braucht, sind eine selbstmörderische Außenmission und die Bereitschaft, reihenweise Gesetze zu brechen. Ein bisschen Sachverstand, Erfahrung und Besonnenheit wären mindestens genauso wichtig, doch Kiki und ihre Gefährten müssen sich wohl einfach auf ihr Glück verlassen. »Selbstzerstörungsaktivierung« ist die vierte Episode der elfteiligen Roman-Serie »Kaffeesucht, Sex und ein Ticket ins All«.

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Kaffeesucht, Sex und einTicket ins All

 

 

Kiki Blu

 

Inhalt

Titel

Impressum

Vorworte mit Bild

Episode 4

Sin Kiki

Pieh – Chaos im System

Unheimliche Begegnung der peinlichen Art

Men in Red

Kiki im B-Movie-Land

Jäger des verlorenen telePhones

Alientown

Ey Mann, wo is’ mein Shuttle?

Kiki – das gesprächige Wesen aus einer fremden Welt

Plan Sex from Outer Space

Flucht vom Planet der Spinnen

Mad Mustermann

Sprit Reloaded

28 seconds later

Clockwork Red

Apokalypse later

Nachworte

»Infiziert: Geheime Sehnsucht«

Impressum

Kaffeesucht, Sex und ein Ticket ins All – selbstzerstörungsaktiVIERung © 2017 Daniela Rohr1. Auflage Oktober 2017Alle Rechte vorbehalten.

 

 

Autorin(nen): Kiki Blu (Daniela Rohr)Hausstockweg 3

12107 Berlin

 

[email protected]

 

 

Korrektorat/Lektorat:

Klara Bellis, Tobias Benda, Andreas Hagemann & Claudia Sohler

 

Abschließendes Korrektorat:

Maureen Mehlis

 

Illustrationen:

»Pavillons« von Frederik Helbig,

»Reiseroute«, »Taribouäou«, »Manga-Kiki« & »Cyborg-Auge« von Daniela Rohr

 

Covergestaltung:

Daniela Rohr

Vorworte mit Bild

(Besser gesagt, eine Zusammenfassung der ersten drei Episoden mit Zuhilfenahme einer beinahe unleserlichen Sternkarte)von Daniela Rohr

 

Werte Leser, dieses Buch ist der vierte Teil einer elfteiligen Serie. Haben Sie bereits »fluggemEINSchaft«, »schwanZWEIn« und »runDREIse« gelesen? Wenn nicht, empfehle ich Ihnen, das nachzuholen, bevor Sie dies hier weiterlesen. Denn die Episoden der Reihe bauen aufeinander auf. Der nächste Absatz beinhaltet übrigens einige Spoiler der ersten drei Teile, sodass Sie jetzt wirklich aufhören sollten, weiter zu lesen, um sich den Rest zu kaufen. Bis später!

 

Sie sind bereits Fan und kennen die ersten drei Episoden, erinnern sich aber nur noch vage an die Geschehnisse? Vielleicht, weil die Autorin diesmal etwas länger benötigte, als sie eigentlich vorhatte – wofür sie sich an dieser Stelle nun demütigst entschuldigt und Besserung gelobt. Damit Sie direkt den Anschluss an die bisherigen Ereignisse finden, folgt nun extra für Sie ein kurzer Rückblick mit Anschauungsmaterial – oder wie es in Fernsehserien immer so schön heißt: Was bisher geschah … (Achtung Spoileralarm!)

 

Die kaffeesüchtige Kiki Blu ist eine ehemalige Raumfahrttechnikerin und hatte einen unvergesslichen One-Night-Stand mit dem Außerirdischen Graf Aggron – einem Anunnaki vom Planeten Vyrchterlig. Dieser erleichterte sie anschließend um ihren Vibrator und verschwand. Wütend über den dreisten Diebstahl kaufte Kiki sich ein billiges Flugticket nach Vyrchterlig, um ihr Eigentum zurückzuholen. Allerdings hoffte sie auch ein bisschen darauf, dass dieser unwiderstehliche Sexgott sie nur beklaut hatte, um sie wiederzusehen. Nachdem sie in einem Paralleluniversum auf einen Graf Aggron gestoßen war, der eine erquickliche sowie logische Erklärung für sein Verschwinden mitsamt Vibrator lieferte, schien das Happy End mit ihrem Traummann auch gar nicht mehr so unwahrscheinlich zu sein. Zudem fand sie heraus, dass er berühmt sei und sogar sein eigenes Raumschiff besitzt: ein schicker, moderner Starliner namens »Nibiru«.

Kiki hatte mit ihrem eigenen Reisevehikel allerdings weniger Glück. Unterwegs mit dem schrottreifen Raumschiff »Titanicus« geriet sie gemeinsam mit ihrem Mitbewohner Max Mustermann – dem Prostidruiden mit Saftschubsenvergangenheit – immer wieder in brenzlige Situationen, in denen sie ihr Talent als Notfalltechnikerin unter Beweis stellen musste. Zuletzt flickte sie das durch Meteoriten durchlöcherte Raumschiff und geriet dabei mit den mysteriösen Zeitgeistern in Kontakt.

Als Kiki die Aliens berührte, durchfuhr sie die schreckliche Vision eines Planeten, der von einer Supernova zerfetzt wurde, hörte einen extrem gehässigen Lacher und sah ein Bild des Zettels, den sie in Episode 1 in Aggrons Mantel gefunden hatte.

Nachdem die Titanicus nach einer langen Irrfahrt durch diverse Paralleluniversen und die halbe Galaxis inzwischen zum zweiten Mal den Raumhafen Wölkchen verließ, um nun allen Ernstes das nächste Ziel anzusteuern, stellte sich jedoch nach einiger Zeit heraus, dass der unfähige Ersatzpilot Pieh vergessen hatte, zu tanken. Und das Schlimmste daran: Kiki hat keinen Kaffeevorrat mehr, um diesen Umstand gleichmütig zu ertragen.

 

Auf der nächsten Seite finden Sie eine offizielle Sternkarte der Spazzzeline mit Reiseroute der Titanicus – und einer von Kiki erstellten, anschaulichen Erweiterung der bisherigen tatsächlichen Route.

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß mit Episode 4!

 

Daniela Rohr

Episode 4

selbstzerstörungsaktiVIERung

Sin Kiki

Ich hätte nie gedacht, dass ein vorgetäuschter Orgasmus mir mal mein Leben retten würde. Vermutlich habe ich auch deswegen nie dafür trainiert. Aber es kann mir wohl keine meiner Geschlechtsgenossinnen erzählen, dass sie ihre Orgasmen vortäuscht, nur um auf eine absurde Situation wie diese hier vorbereitet zu sein.

Da ich nicht allzu viel vorwegnehmen möchte, werfe ich jetzt einfach mal wahllos ein paar Infos in den Raum, um etwas Neugierde zu wecken: Max’ Zeigefinger gibt sich als Penis aus, ich könnte soeben einen interstellaren Zwischenfall verursacht haben, und der erste fremde Planet, den ich in meinem Leben betreten durfte, wirkt wie die billigste Filmproduktion aller Zeiten. Dagegen erreichen meine vorgetäuschten Höhepunkte dieses jugendfreien Pornofilms bereits die Liga der preisverdächtigen Schauspielkunst. Und das, obwohl ich echt richtig mies gelaunt bin. Warum?

Dafür muss ich zunächst ganz schön weit zurückspulen. Denn es ist schon einige Stunden her, dass ich das Bedürfnis verspürte – oder auch nur die Gelegenheit dazu erhielt – in mein Tagebuch zu schreiben.

Pieh – Chaos im System

»Du hast vergessen, zu tanken?«, war der letzte Satz, den ich in meine Memoiren tippte, bevor mir endgültig die Lust daran verging, Piehs Inkompetenz schriftlich zu verewigen. Ich blieb jedoch noch relativ gelassen. In meinen Gedanken manifestierte sich lediglich ein genervtes Stöhnen, das sich hinter einem regungslosen Gesichtsausdruck versteckte und dem Knilch in Uniform somit keinerlei Gelegenheit bot, seine Unfähigkeit durch einen Wutausbruch meinerseits zu relativieren.

Daher schwieg er erst einmal und schaute mich nur an. Seine Ohren erröteten und sein Mund zitterte, während er auf das drohende Unheil wartete. Doch ich schüttelte nur entgeistert den Kopf und starrte ihn weiterhin an. Die unbehagliche Stille zwischen uns türmte sich wie ein Stapel ungelesener Hasspostings, der schon sehr bald seinen Zenit erreichen würde. Zudem spürte ich bereits, wie sich in meinem Inneren die Wut aufbaute und mein starrer Blick immer boshafter wurde. Jeden Moment würde die allerschlimmste Furie aus mir herausbrechen. Daher drückte ich – in weiser Voraussicht, dass ich gleich jemanden brauchte, der mich an einem Mord hinderte – den Knopf für die Raumschiffdurchsagen und grummelte: »Max, ins Cockpit. Sofort.«

»Hör ma’ Kiki, ähm«, stammelte Pieh, »ich … ich weiß echt nich’, wie das passieren konnte.«

Meine Hände verkrampften sich bei jedem Wort, das seinem sabbelnden Maul entströmte, zunehmend zu Fäusten und ein zorniges Grollen rumorte in meiner Kehle. Ich konnte mich nicht mehr länger zurückhalten. Obwohl meine innere Stimme den verängstigten Pimpf argumentativ in Grund und Boden schreien wollte, vollführte meine äußere Stimme lediglich eine Art kämpferischen Wutschrei. Völlig außer mir sprang ich auf, die Finger im Würgegriff auf die Gurgel dieses Idioten gerichtet, als mich plötzlich zwei starke Arme umgriffen und von dem erschrockenen Bengel wegzogen.

»DU SAUBLÖDES ARSCHLOCH!«, brüllte ich dem kleinen Scheißer ins Gesicht, während ich noch versuchte, ihm wenigstens eine Ohrfeige zu verpassen. Doch die starken Arme, die natürlich zu Max gehörten, verhinderten jegliche Körperverletzung.

»Kiki, hey, ganz ruhig. Was ist denn los?«, säuselte er mir ins Ohr.

Ich strampelte mit den Beinen und reckte meinen Körper immer wieder in Richtung des künftigen Mordopfers. Aber gegen Max’ Kung-Fu-Griff war ich chancenlos.

»Dieses gehirnamputierte Mondkalb hat vergessen, zu tanken! VERGESSEN ZU TANKEN! Ich bring ihn um!« Nach diesem Satz nahm ich all meine Zorneskraft zusammen und versuchte, Max abzuschütteln. Daraufhin verstärkte er seinen Griff und wickelte sich um meinen Leib, bis ich mich kaum mehr bewegen konnte. »Lass mich los!«, schrie ich. »Ich erwürg diesen nichtsnutzigen Bastard! Wir brauchen ihn nicht! Das bisschen Fliegen kriege ich auch noch hin!«

»Du bist aber keine Pilotin«, widersprach mir die Zwangsjacke in menschlicher Gestalt.

»Der kleine Pisser doch auch nicht! Als Kind hab ich aber wenigstens mal eine Weile Flugsimulator gespielt!«, kreischte ich hysterisch. »Mehr Qualifikation braucht es ja offenbar nicht!«

»Kiki, beruhige dich«, sprach Max in besänftigender Stimmlage und strich mir zärtlich über den Kopf. (Wie viele Hände besitzt der eigentlich?) »Wir müssen das klären und eine Lösung für das Problem finden. Wenn du Pieh jetzt umbringst, verschlimmert das nur die Lage. Dann hängen wir hier fest und du musst dich anschließend in einem Mordprozess verantworten.«

Ich weiß nicht, ob es an seiner sanften Stimme lag, an den schlüssigen Argumenten oder an diesem angenehmen Kopfstreicheln – jedenfalls wurde ich es leid, den eingeschüchterten Pimpf anzubrüllen, und ließ mich schnaufend auf den Kopilotensessel fallen. »Nicht aufhören«, sagte ich zu Max, der mir somit weiterhin den Kopf kraulte. Ob meine Frisur darunter leiden würde, war mir völlig egal. Denn es tat unheimlich gut.

»Du bist bereits auf Entzug?«, fragte Max erstaunt, nachdem er meine zitternden Hände entdeckte.

»Der letzte Kaffee ist schon über vier Stunden her«, grummelte ich. »Natürlich bin ich auf Entzug.« Dennoch wunderte ich mich selbst ein wenig über diesen extremen Wutanfall. So zornig hatte ich mich noch nie erlebt. Vermutlich lag es an der Wiederholung dieser vermeidbaren Flugpannen – und vor allem daran, dass es abermals Pieh war, der es verbockt hatte.

»Geht es wieder?«, erkundigte sich Max. »Können wir dann jetzt auf zivilisierte Weise das Problem besprechen?«

Ich nickte und Pieh tat es mir gleich. Er zwang sich sogar mal wieder einen Satz ab: »Ich geb’s ja zu, ich hab’s vergessen. Aber nach all dem Scheiß in den Parallelwelten und so … da kann sowas doch ma’ passieren, findet ihr nich’?«

Mein Auge begann, nervös zu zucken. Allerdings spürte ich bereits, wie sich Max’ Griff um meinen Schädel festigte, während er ihn weiterhin massierte.

»Wir besitzen also nicht mehr genügend Sprit, um unser nächstes Ziel zu erreichen?«, fragte er sachlich.

Pieh schüttelte peinlich berührt den Kopf. »Wir schaffen grad mal ’n Viertel der Wegstrecke nach Uiopü.« Er deutete auf einen kleinen, schwarzen Bildschirm, der in gepunkteten, weißen Linien die Route anzeigte. »Unterwegs gibt’s auch keine Zwischenstationen, die wir anfliegen könnten, um schnell ma’ aufzutanken – weder bewohnte Planeten noch Raumstationen. Es reicht nich’ ma’ für ’n Weg zurück nach Wölkchen.«

»Gibt es denn keinen Reservesprit an Bord?« Max wirkte zusehends verwundert.

Ich gluckste aufgrund der Naivität, die Max soeben an den Tag legte. »Glaubst du ernsthaft, die Spazzzeline würde einen Ersatzkristall lagern, für den Fall, dass ein dümmlicher Pilot mal vergisst, zu tanken?« Bereits einer dieser Kristalle war mehr wert als das gesamte Raumschiff. Ich seufzte, fuhr dann jedoch mit zynisch erhobener Stimme fort: »Aber wartet, ich hätte da noch ein hübsches Amulett mit einem winzigen Spritkristall, den ich einbauen könnte.«

»Was? Echt jetz’?« Pieh sah mich hoffnungsfroh an – wie ein törichtes Kind, das noch nie etwas von Sarkasmus gehört hatte.

»Oh ja! Damit könnten wir ganze zwei Minuten lang den Q-Wop-Antrieb befeuern!«, rief ich so überspitzt euphorisch, dass selbst Pieh es langsam begriff. »Oooder: Wir setzen einfach einen Notruf ab und warten, bis ein anderes Raumschiff oder die Raumaufsichtsbehörde vorbeikommt.«

»Mhm, das wär eine Möglichkeit«, murmelte Pieh verschüchtert. »Wir könnten aber auch nach natürlichen Vorkommen suchen.«

»Natürliche Vorkommen?« Piehs Idee gefiel mir nicht, zumal sie nicht sonderlich gut durchdacht war, was ich ihm auch sofort in Form eines Infodumps unter die Nase rieb. »Wie soll das funktionieren, du Denkzwerg? Wir müssten ein Planetensystem mit einem blauen Stern in unserer Reichweite finden und dann hoffen, dass sich dort ein Gesteinsplanet in der habitablen Zone befindet, der zufällig diese äußerst seltenen Kristalle beherbergt und nicht bereits als Abbaugebiet dient. Ach so: Haben wir Bohrwerkzeug an Bord? Normalerweise liegt Sprit nicht auf der Oberfläche herum.« Ja, mein Sarkasmus ließ sich nicht mehr so schnell abstellen, aber meine Einwände waren durchaus berechtigt.

»Der neue Computer, den sie auf Wölkchen eingebaut haben, kann ’ne genauere Navigation vornehmen. Damit könnten wir immerhin ’ne exakte Route mit entsprechendem Spritverbrauch berechnen.« Pieh schien von seinem Vorschlag nach wie vor überzeugt zu sein. Ich musterte ihn prüfend. Er wollte es wiedergutmachen und er ahnte wohl, dass ich ihm ewig Vorwürfe machen oder ihn im Sozialen Netz mit einem Shitstorm überziehen würde, wenn er keinen eigenen Plan beisteuerte. Seine Idee war dennoch idiotisch. Trotzdem erschien es mir irgendwie sinnvoll, auf eine Alternative zurückgreifen zu können.

»Na gut«, entgegnete ich daher genervt.

---ENDE DER LESEPROBE---