Sex on the Beach - Michèle Parsons - E-Book

Sex on the Beach E-Book

Michèle Parsons

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Beschreibung

Aufregende Liebesnächte unter Palmen... Die erfolgreiche Krimischriftstellerin Sibylle möchte in einem exklusiven Ferienressort auf Barbados endlich zur Ruhe kommen: Seit ihr Mann sie mit einer lederbekleideten Domina betrogen hat, kann sie nicht mehr schreiben. Doch anstatt sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, muss sie sich eingestehen, dass sie abgelenkt ist: Von den attraktiven Nachbarn, von ihrem wieder erwachenden Begehren – und von einer Leiche am Strand.

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Seitenzahl: 216

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Michèle Parsons
Sex on the Beach
Erotischer Roman
Edel eBooks Ein Verlag der Edel Germany GmbH
Copyright dieser Ausgabe © 2014 by Edel Germany GmbH Neumühlen 17, 22763 Hamburg
Copyright © 2005 by Michèle Parsons
Dieses Werk wurde vermittelt durch die Michael Meller Literary Agency GmbH, München.
Covergestaltung: Agentur bürosüd°, München
Konvertierung: Jouve
Inhaltsverzeichnis
1. Kapitel2. Kapitel3. Kapitel4. Kapitel5. Kapitel6. Kapitel7. Kapitel8. Kapitel9. Kapitel10. Kapitel11. Kapitel
1. Kapitel
Mit einem Glas Rotwein in der Hand schritt Sibylle langsam durch die Räume ihrer Wohnung. Hier hatte sie acht Jahre mit Tom gewohnt, gelebt, geliebt. Bis sie ihn mit Deborah Shane im Bett überraschte.
Es war das Klischee schlechthin: Ehefrau kommt früher zurück und überrascht Ehemann mit der Geliebten im Ehebett. Niemals hätte sie das in einem ihrer Romane geschrieben, weil sie es einfach für zu abgeschmackt hielt. Doch das Leben scherte sich offensichtlich nicht um Stil und Originalität. Zumindest scherten sich Tom und Deborah nicht darum.
Als Sibylle die Wohnung betreten hatte und die Liebesgeräusche, das Flüstern und atemlose Stöhnen aus dem Schlafzimmer hörte, hatte sie für einen kurzen Moment geglaubt, Tom sähe sich im Schlafzimmer einen Sexfilm an. Allein. Er wusste ja, dass sie Pornos nichts abgewann, und befriedigte seine Bedürfnisse offenbar während ihrer Abwesenheit. Sie erinnerte sich, dass sie in dem Moment sogar Zuneigung für ihn empfand, weil er so rücksichtsvoll war, dies ohne sie zu tun. Wahrscheinlich wäre es für sie sogar noch akzeptabel gewesen, ihn masturbierend auf dem Bett vorzufinden. Doch er befriedigte seine Bedürfnisse sozusagen hautnah, war ganz nah am Objekt seiner Begierde. Soweit ihm das mit den Fesseln an Armen und Beinen möglich war.
Das war das Schlimmste. Sibylle hatte Tom mit Lederfesseln an die Bettpfosten gekettet vorgefunden. An seinen Brustwarzen hingen Metallklammern, um den Hals trug er ein Lederhalsband mit Nieten. Deborah selbst, in diesem Moment seine Meisterin, oder wie man so eine Person nannte, steckte in einem schwarzen, hautengen Lederanzug und Lederstiefeln mit Schwindel erregend hohen Absätzen. Sie hockte breitbeinig über Tom, um seinen hoch aufgerichteten Schwanz in eine Ledermanschette zu zwängen.
Als Sibylle die Tür öffnete, sah das Paar hoch, doch sie hatte das Gefühl, dass Toms Lust so weit fortgeschritten war, dass er seine Frau gar nicht mehr wahrnahm. Mit glasigen Augen blickte er kurz zur Tür und wandte sich dann voll lustvoller Ungeduld wieder der dominanten Deborah zu.
Entsetzt war Sybille aus der Wohnung gestürmt. Glücklicherweise konnte sie für einige Tage bei Emma und deren Ehemann unterkommen, die sie abwechselnd mit Valium, Hühnersuppe, schwerem Barbera Rosso Rivalta und guten Ratschlägen am Leben hielten.
Dann kam der Anruf von Tom, den sie mit Herzklopfen und zitternden Händen entgegennahm.
«Ich denke, es ist ganz in deinem Sinne, wenn wir uns scheiden lassen. Ich war bereits beim Anwalt. Gregory Benson vertritt dich. Er ist zwar unser gemeinsamer Freund. Aber dich mochte er ja immer besonders gern. Ich hoffe, du plauderst nicht über Details.» Toms Stimme klang so sachlich kühl, als spräche er zu einem langjährigen Geschäftspartner, dem er nun ohne Bedauern die Zusammenarbeit aufkündigte.
«Ist das alles?», hatte sie gefaucht, nachdem sie sich einigermaßen gefasst hatte. «Mehr hast du nicht zu sagen? Keine Erklärungen, keine Rechtfertigungen? Nichts?!»
«Ach herrjeh, Billie, was hätte das für einen Sinn? Im Grunde haben wir uns doch schon lange nichts mehr zu sagen. Du lebst für deine Bücher und ich für meine Geschäfte. Wir geben großzügig unser Geld aus, gehen auf Partys, besuchen Premieren und langweilen uns im Bett. Ist es das, was du noch einmal von mir hören wolltest?»
«Verpiss dich!»
«Bin gerade dabei. Also vergiss nicht: Ruf Gregory an. Dann ist die Sache schnell vom Tisch.»
Sie hatte diesen überheblichen Ton an ihm schon immer gehasst. Es war sein Schutzschild, sein Abwehrmechanismus. Dieses Mal jedoch war sie diejenige, die ihn zu spüren bekam, und das tat weh.
Als sie nach einer Woche in die gemeinsame Wohnung zurückkam, hatte er bereits alle seine persönlichen Sachen und einige Möbelstücke daraus entfernt. Tom war tatsächlich ausgezogen. Sibylle schlief im Gästezimmer. Niemals würde sie auch nur eine Nacht im Ehebett zubringen, in dem Deborah Tom gefesselt und gevögelt hatte. Nicht nur ihr Ehemann und seine sexuellen Vorlieben waren ihr völlig fremd. Ihr ganzes Leben schien nicht mehr zu ihr zu gehören. Was sollte sie nun tun?
Emma Lamb schob energisch den Teller mit den Resten ihres frugalen Imbisses beiseite.
Sibylle beobachtete fasziniert, wie ihre Lieblingscousine und Freundin Emma, die auch ihre Agentin war, jetzt ihre professionelle Agentinnenmiene aufsetzte. Emmas Körper, vom Jogging und wöchentlichem Fitnesstraining in bester Verfassung, straffte sich noch mehr. Sie hielt den Kopf ein wenig höher, rückte die Brille noch einmal auf der Nase zurecht und schob die Schultern leicht nach hinten, bis Sibylle meinte, die Nähte des engen blauen Business-Kostüms würden platzen. Jetzt wird es ernst, signalisierte die Körperhaltung, und Sibylle wusste nur zu gut, was die Uhr geschlagen hatte.
«Also nun mal in medias res, Billie. Was du mir da geschickt hast, ist hingerotzt und auf dem Niveau einer blutigen Anfängerin. Was soll ich mit dem Mist? Darf ich dich daran erinnern, dass wir in sechs Wochen den endgültigen Abgabetermin haben?»
«Als wenn ich das vergessen hätte.» Sibylle atmete schwer und schob weiter nervös mit spitzen Fingern auf der Tischplatte ein paar Brotkrümel zu kleinen Häufchen zusammen. Zwischendurch spielte sie mit ihrer schweren Karneolhalskette. Die dicken Baguettesteine waren in gehämmertem Silber gefasst und schmückten den Ausschnitt des grünbunten Zweitausend-Dollar-Folklorekleides, zu dem Sibylle hohe Lederstiefel trug. Die dazugehörige legere Jacke aus gewalkter Wolle, die von demselben Designer entworfen war, hing über der Stuhllehne. Im Vergleich zu Sibylle, die jederzeit bemüht war, sich aufregend zu kleiden, wirkte Emma in ihren immer gleich langweiligen grauen oder blauen Kostümen wie eine englische Gouvernante.
«Herrgott, Billie! Wir haben den Termin bereits zweimal verschoben. Ein drittes Mal geht das nicht. Du wirst in den nächsten Wochen nichts anderes tun, als deinen verflixten fünften Kriminalroman zu schreiben. Vergiss Toms dunkle Sexspiele, dass er dich betrogen hat und dass die Scheidung läuft. Vergiss, dass du in zwei Wochen ohne Dach über dem Kopf sein wirst, weil der Mietvertrag ausläuft. Vergiss alles außer dem Roman. Ich will, dass du alle Wut und allen Hass auf Tom in dein Manuskript fließen lässt. Lass einfach ein paar Männer mehr auf grausame Weise zu Tode kommen. Aber schreib endlich weiter!»
Sibylle schnaubte verächtlich. «Du hast leicht reden. Ich kann einfach nicht mehr schreiben. Mir fällt nichts ein.»
«Faule Ausreden. Komm mir jetzt nicht mit einer Schreibblockade. Du bist ein Profi. Ich erwarte professionelle Arbeit von dir.»
«Du hast von Kreativität keinen Schimmer.»
«Hör auf, Billie. Nicht wieder der alte Streit. Die Verträge, die ich für meine Autoren verhandle, sind überaus kreativ. Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass ich diese Konditionen für dich aushandeln konnte. Dein letzter Roman war schon ein Flop. Das ist Fakt. Noch so einen kannst du dir nicht leisten.»
«Jaah, mach nur so weiter.» Sibylle rollte mit den Augen. »Das baut mich ungemein auf. Da fällt mir gleich eine tolle Shortstory ein. ‹Der Mord im Affekt an der Agentin Emma Lamb›. Dabei bist du gar kein Lämmchen, sondern eine Löwin.»
«Dafür solltest du dankbar sein. Ich habe dir so manchen fetten Fleischbrocken erkämpft, wo angeblich nichts mehr zu holen war. Auch jetzt lasse ich dich nicht im Stich ...» Mit verschwörerischem Gesichtsausdruck kramte sie in ihrer Reisetasche aus dem Hause der Schwestern Fendi, ihr einziger Ausflug ins Designerparadies. Das noble Teil diente Emma nun als Handtasche und Aktenkoffer. Triumphierend zog die Agentin einige Schlüssel daraus hervor, die an einem mit bunten Glasfischen verzierten Ring hingen.
«Was soll das?» Sibylle schüttelte verständnislos den Kopf und hob fragend die Schultern.
Emma beneidete die Cousine einmal mehr um die dunkle, schwere Haarpracht, die mit jeder Kopfbewegung sanft mitschwang. Das dunkle Haar; die leicht schrägen grünen Augen, deren Farbe durch den Stoff des Kleides betont wurden; die runden, festen Brüste, die sich auch ohne Bra vorteilhaft wölbten ... Man könnte glatt neidisch werden, dachte sie, wenn man nicht Freundin, Cousine und Agentin in Personalunion wäre und um Sibylles Misere wüsste.
Bedächtig ließ sie die Schlüssel mit leisem Klirren in die Mitte des Tisches fallen, zog einen dicken weißen Umschlag aus der Tasche und legte ihn dazu.
«Dies», ihr rechter Zeigefinger wies auf die Schlüssel, «sind die Schlüssel zu ‹Bajan Dreams›, einer Villa auf Barbados. Sie gehört einem guten Freund. Überaus erfolgreicher Schriftsteller. Historische Romane.»
Sibylle fand, dass Emmas Stimme einen verträumten Unterton hatte. Gerade wollte sie die Cousine schon fragen, ob sie auch Agentin dieses Autors war, doch etwas warnte sie. Warum nur hatte sie plötzlich das Gefühl, sich auf gefährlichem Terrain zu bewegen, wenn sie weiterfragte?
«Zurzeit ist er für Recherchen in Europa. Du kannst die kommenden sechs Wochen ungestört in seinem Haus arbeiten. Und hier ist dein Flugticket nach Bridgetown, Barbados. Übermorgen geht dein Flug.»
Sibylle setzte zum Widerspruch an, doch Emma beugte sich über den Tisch zu ihr hinüber. «Hör mir mal einen Augenblick gut zu, mein Schatz», zischte sie. «Du hast einen Vertrag unterzeichnet. Wir haben einen Vertrag unterzeichnet. Und der wird eingehalten. Du fliegst nach Barbados und schreibst diesen gottverdammten Krimi zu Ende. Ich will in sechs Wochen vierhundert Seiten von Sybille Parker zum Verlag tragen, die es auf die Bestsellerlisten schaffen! Wie du das hinkriegst, ist dein Problem.»
«Aber, ich kann nicht ...» Sie dachte an die Grundidee ihres Romans, in dem zwei rivalisierende Galeristen darum stritten, wer die attraktive und geniale Malerin Angelica Prescott entdeckt hatte und nun die Rechte an der Vermarktung der Gemälde hielt, nachdem Angelica einem Serienmörder zum Opfer gefallen war.
«Kapier es doch endlich. Tom ist mit dieser Debbie auf und davon. Was soll’s? Andere Mütter haben auch fesche Söhne. Der Hurenbock hat doch alles gevögelt, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Und nun tu du nicht so, als hättest du das nicht gewusst. Wenn du dir jetzt von diesem Idioten auch noch deine Karriere kaputtmachen lässt, dann bist du selbst schuld. Und dann sind wir die längste Zeit Partner gewesen.»
Sibylle starrte durchs Fenster hinaus auf die Madison Avenue, wo geliftete Frauen in Nerzmänteln auf Zickenschuhen balancierten und mit verbissenen Mienen dem eisigen Wind trotzten, um die edlen Einkaufstaschen von Escada, Barneys oder Donna Karan heimzutragen.
«Barbados.» Sibylle ließ nun mit einem Lächeln im Gesicht den Namen langsam auf der Zunge zergehen. «Wie ist es da um diese Jahreszeit?» Der Gedanke, quasi Urlaub zu machen, während sie arbeitete, war nicht ohne Reiz.
«Wir haben November. Die ideale Reisezeit. Es ist dort warm und sonnig. Gelegentlich mal ein sanfter, warmer Regenschauer.  Sonst nur die Klänge der Steelbands, der Duft reifer Früchte und Blüten, das Rauschen von Palmen und Meer und bunte Drinks am Pool. Perfekt, um zu entspannen und zu schreiben.» Emma schob Schlüssel und Ticket Stückchen für Stückchen über den Tisch, bis sie in Sibylles Schoß fielen.
«Okay. Ich gebe mich geschlagen.»
«Endlich.» Emma winkte der Kellnerin und bestellte zwei Gläser Champagner.
«Wieso Champagner?»
«Weil ein neues Kapitel in deinem Leben beginnt.»
«Wie stellst du dir das vor? In zwei Wochen muss ich aus der Wohnung raus. Wohin mit den Möbeln, den Hunderten von Büchern und dem ganzen Kleinkram, der sich in den Jahren angesammelt hat?»
«Das läuft, wie es immer läuft: Ich werde mich darum kümmern. Denk nicht mehr dran.»
David Lamb hatte den Starkoch Feluzzi beim Joggen kennen gelernt. Beide hatten nur Augen für eine superschlanke Blondine gehabt und waren ziemlich heftig zusammengestoßen und sogar zu Boden gegangen. Wieder auf den Beinen, kamen die beiden Männer ins Plaudern und stellten erstaunt fest, dass sie seit fünf Jahren Nachbarn waren. Seither joggten sie dreimal wöchentlich gemeinsam im Central Park, und David kam dann und wann in den Genuss der neuesten Kreationen aus Feluzzis Versuchsküche, in der die Menüs für seine Kochshow zubereitet wurden.
Als Emma spätabends nach Hause kam, erwarteten sie ihr Ehemann David und eine von Feluzzis Dreitausend-Kalorien-Versuchungen. David schenkte seiner Frau Champagner ein.
«Hast du deine Cousine auf den richtigen Weg gebracht? »
«Ich habe sie nach Barbados geschickt.» Emma nippte am Champagner. Er hatte die perfekte Temperatur und weckte ihre Lebensgeister.
«Sagtest du nicht, dass sie arbeiten muss? Wie kann sie dann Urlaub machen?»
«Sie wird auf Barbados arbeiten. Ich habe ihr das entsprechende Refugium vermittelt.»
David dachte kurz nach. «Vielleicht können wir sie besuchen? Wie lange dauert der Flug?»
Emma, die schon im Stehen begonnen hatte, von den Langustenschwänzen zu naschen, die Feluzzis Seafood-Platte krönten, sah verblüfft zu ihrem Mann. «Ich dachte, Sibylle geht dir auf die Nerven. Jetzt willst du zu ihr fahren?» Ein Besuch auf Barbados barg eventuelle Schwierigkeiten, von denen sie jedoch ihrem Mann nichts sagen durfte.
David stand vom Tisch auf und nahm Emma in die Arme. Er begann aufreizend seine Hüften an ihren zu reiben und sich mit ihr zu imaginären Calypsoklängen zu wiegen. «Ein Kurztrip in die Karibik, das wäre doch was. Sex, Reggae, Drogen – dafür ertrage ich auch deine Cousine.» Er knöpfte Emmas Jacke auf, zog das Seidenshirt aus dem Rockbund und fuhr mit beiden Händen über ihre zarte Haut, von ihrem Bauch hinauf zu den Brüsten.
«Was hast du vor?»
«Was denkst du?»
Statt einer Antwort öffnete sie den Gürtel seiner Hose und schob ihre Hand in seinen Slip. Sie konnte bereits spüren, wie Davids Penis sich zitternd erhob und langsam unter ihren sanft streichelnden Fingern anschwoll. Er hatte noch nicht seine volle Größe und Härte erreicht, doch die Vorstellung genügte ihr, um sie ungeduldig werden zu lassen. Die Nässe in ihrem Höschen nahm zu. Es grenzte fast an ein Wunder, dass sie auch nach mehreren Ehejahren noch so verrückt nach einander waren.
Der Reißverschluss ihres eng geschnittenen Rockes wurde geöffnet. Langsam glitt der Rock zu Boden und gab David den Blick auf Emmas schlanke, doch gleichzeitig sportlich trainierte Beine frei. Sie trug halterlose durchsichtige Strümpfe, die den Ton ihrer Haut mehr unterstrichen als verhüllten. Jacke und Shirt folgten dem Rock und landeten auf dem Küchenfußboden, wo bereits Davids Hemd und Hose lagen.
Emma glaubte, er würde sie auf dem Küchentisch vögeln wollen oder ihre Möse wie eine köstliche Auster ausschlürfen, während sie breitbeinig auf dem Arbeitsblock saß. Doch weit gefehlt.
David setzte sich auf den mit rotem Leder bezogenen Hocker, der auf der einen Seite eine kleine Wölbung hatte, um der Wirbelsäule Stabilität beim Sitzen zu verleihen. Gleichzeitig federte die Sitzfläche etwas. Als David Emma auf seinen Schoß zog und sein Penis im selben Augenblick in ihr glitschiges Nest schlüpfte, schaukelte er auf dem Hocker hin und her – ein Gefühl, als würden sie sich sanft in einem Boot oder in einer Hollywoodschaukel wiegen. Der Hocker nahm den Rhythmus auf und verstärkte ihn, sodass sich die beiden ihm vollends hingeben konnten. Emma stellte sich auf die Zehenspitzen und ließ Davids Schwanz bis zur Spitze aus ihrer Möse gleiten. Diese Position behielt sie bei und reizte seine Eichel, bis es ihm fast zu viel wurde.
«Das halte ich nicht mehr lange aus.» Ein wollüstiges Grunzen stieg aus seiner Kehle. Er suchte sich krampfhaft zu beherrschen, um nicht jetzt schon loszuspritzen, und biss Emma unversehens in den Nacken. Das ließ sie zurück auf seinen Schoß sinken. Er hatte erreicht, was er wollte. Sein Schwanz erforschte erneut die saftige Tiefe ihrer Vagina, wurde dort aber jetzt, wie zur Strafe, von ihren inneren Muskeln festgehalten und massiert, sodass er erneut kurz vor dem Höhepunkt stand. Er spürte, wie es sich gefährlich in seinen Hoden zusammenzog.
«Reib meine Klitoris», forderte Emma ihn auf. Sie wollte gleichzeitig mit ihm kommen. Niemand verstand sich so gekonnt darauf, ihre Klitoris zu stimulieren, wie David. Mal sanft, mal fest, rieb er den vorwitzigen kleinen Knopf, der unter dieser Fürsorge und den Stößen seines Schwanzes weiter anschwoll und Emma zum Zittern brachte. Die kleinen Beben in ihrem Innern wurden größer und vereinigten sich zu einer großen ekstatischen Welle, die Emma fortriss und David keuchend in ihre lustvollen Schreie mit einstimmen ließ.
«Das ist so gut», stöhnte David mit versiegender Stimme und stieß ein letztes Mal in den dunklen, feuchten Teich ihrer beider Säfte. Emmas Scheidenmuskeln wollten ihm auch noch den allerletzten Tropfen ausquetschen, und er flehte sie um Gnade an.
«Es war doch deine Idee, in der Küche zu essen», keuchte sie noch ganz außer Atem und verschloss seinen Mund mit einem zärtlichen Kuss.
Kurz darauf standen sie nackt nebeneinander in der Küche und kosteten von den verführerischen Köstlichkeiten, die der Starkoch für sie zubereitet hatte.
2. Kapitel
China breitete das weiche Badetuch auf dem Bett aus. Sie stellte Flaschen und Tiegelchen auf den Nachttisch. In die Schale der Duftlampe, deren Stövchen bereits angezündet war, gab sie eine großzügige Gabe ihres speziellen Massageöls. Schon bald war der Raum vom würzigen Geruch des Öls erfüllt. Die kleine Sporttasche, in der sie diverse Liebeswerkzeuge bereithielt, schob China nah an das Bett.
«Ich bin so weit.» Sie drehte sich zu dem dunkelhaarigen Mann um, der im Türrahmen stand und sie die ganze Zeit über nicht aus den Augen ließ.
«Du wirst mir fehlen.» Aaron kam langsam auf China zu. Seine Erektion ragte ihr bereits in freudiger Erwartung entgegen. Wie eine zum Gruß ausgestreckte Hand.
«Ich werde dich auch vermissen. Unsere Sitzungen haben schon eine ganz eigene Qualität.»
Vor einem Dreivierteljahr war die zierliche junge Frau, deren Stammbaum chinesisches, englisches, wenige Tropfen indisches und hauptsächlich karibisches Blut aufwies, zur Sportmassage in Aarons Haus gekommen. Sie war ausgebildete Masseurin und Physiotherapeutin. Sie betreute zwei Cricket-Teams. In einem hatte bis vor einem Jahr ihr Freund Luiz gespielt. Es war keineswegs üblich, dass sich ihre Arbeit über das Massieren der verspannten Schulter-und Rückenmuskulatur oder über spezifische krankengymnastische Übungen hinaus erstreckte. Doch zwischen Aaron und ihr hatte es sofort gefunkt. Zuerst ignorierten sie das beide eine Weile. Am Ende jedoch siegte die sexuelle Anziehung. Es war keine Liebe, aber es war verdammt guter Sex in vielen verschiedenen Spielformen, bei denen es fast kein Tabu gab.
China hatte einen neuen Job angenommen und wollte nach Puerto Rico ziehen. Dort leitete Luiz den Fitnessbereich in einem Luxushotel am Strand. China sollte dort als Masseurin arbeiten. Die Bezahlung würde viel besser, die Arbeit würde abwechslungsreicher sein und – sie würde wieder mit Luiz zusammen sein. Er war ihre große Liebe, und beide träumten bereits davon zu heiraten.
«Komm zu mir.» Sie ließ sich auf Aarons Bett gleiten und streckte die Arme nach ihm aus. Ihre nackten braunen Brüste, deren Nippel dunkelrosa hervorstachen, lockten ihn, und als sie die Beine ein wenig für ihn öffnete, entdeckte Aaron den kleinen nassen Fleck in ihrem Höschen, das ihre lustvoll geschwollenen Lippen kaum bedeckte.
Der Raum war in schmeichelndes Kerzenlicht getaucht. Durch die geöffneten Türen drang das Pfeifen der Frösche, das leise Rascheln der Palmblätter im Wind und das kräftige Rauschen der Brandung, die zu allen Geräuschen den beständigen Ton im Hintergrund bildete. Das perfekt aufeinander abgestimmte Orchester spielte seine nächtliche Sinfonie.
Aaron tauchte die Fingerspitzen in die Schale mit dem warmen Öl und tropfte damit zarte Fährten über Chinas Brüste. Die Warzenhöfe zogen sich zusammen. Die Nippel richteten sich noch steiler auf. Ein leises Zittern huschte über ihren Leib. Die feinen Härchen an den Armen stellten sich auf. Mit den Daumenkuppen massierte Aaron die Brustspitzen, bevor er die Brüste in die Hände nahm und behutsam knetete. China hob sich ihm entgegen, Oberkörper und Bauch drängten gegen seine Brust und seinen Schwanz. Ungeduldig streifte sie sich das Höschen herunter und rieb ihr dunkles Dreieck an seinem Schaft.
«Tauch tief in mich.»
Nur zu gern kam er ihrer Bitte nach. Er musste sich zusammennehmen, um nicht sofort in lange, heftige Stöße zu verfallen. China war heiß, feucht und bereit. Ihre nasse Möse umschloss ihn wie ein samtener Schraubstock. Sie folterte seinen harten Schwanz, indem sie ihre Muskeln spielen ließ und ihn immer fester umschloss. Er lechzte nach Erlösung. Aber nicht so und vor allem – nicht so rasch.
Mit einem Ruck löste er sich aus ihr.
China zeigte sich keineswegs enttäuscht. Sie umfasste seinen rot erregten Schwanz. Sie reizte mit der Hand seine Eichel. «Ich möchte zuschauen, wie du es dir selbst machst.» Sie kniete sich ans Bettende und sah ihn erwartungsvoll an.
Sie taten dies nicht zum ersten Mal. China erregte es ganz besonders, ihm beim Masturbieren zuzusehen. Einige Male hatte er es selbst zu Ende gebracht. Doch im letzten Augenblick hatte sie seinen Penis auch schon in den Mund genommen und ihn dort mit weichen Lippen und kräftigen Zungenschlägen kommen lassen.
Aaron griff erneut in das warme duftende Öl. Seine rechte Hand umschloss seinen Schaft und rieb vorsichtig entlang der Eichel. Sein Blut schien heißer in den Adern zu fließen, und er zwang sich ruhig ein- und auszuatmen. Er griff unter den schweren Hodensack, verrieb auch dort warmes Öl, bis er nur zu gut erkannte, dass er die Notbremse ziehen musste, um nicht vorschnell zu kommen. Er hielt in seiner erotischen Selbstmassage inne, doch China feuerte ihn sofort zu mehr an. Sie rückte wieder näher zu ihm, ohne ihn aus den Augen zu lassen. So saß sie nun mit gespreizten Beinen vor ihm, stützte sich rückwärtig auf ihre Arme. Ihre Muskeln waren gespannt. Aaron wusste, wie lange sie so verharren konnte. Sie war von der Arbeit gestählt.
Als wollte sie noch seine letzten Reserven ausloten, stützte sie sich nur noch auf den linken Arm und spreizte mit dem rechten Daumen und dem kleinen Finger ihre Schamlippen und schob den Mittelfinger zur Hälfte hinein. Das rosige, feuchte Schimmern lud ihn erneut ein, in sie hineinzustoßen. Doch er durfte nicht. Sie wollte ihm ja beim Masturbieren zusehen.
«Mach weiter», raunte sie, «ich will dich stöhnen und wimmern hören. Ich will dich spritzen sehen.»
Aaron versprach seinem harten, zuckenden Schwanz stumm den Himmel auf Erden. Er pumpte härter und intensivierte den Druck der Finger. Der glasige Tropfen an seiner gequälten Eichel wurde größer. Er atmete heftiger, stöhnte und ächzte mehr, als er es normalerweise tat, nur um China geiler und noch heißer zu machen. Falls eine Steigerung überhaupt noch möglich war. Der moschusartige Geruch, den sie verströmte, machte ihn jedes Mal erneut verrückt. Die Adern an seinem Schwanz traten jetzt deutlich hervor. Er spürte, wie es sich in seinen Hoden zusammenzog. Sein Orgasmus war nur noch wenige Atemzüge entfernt. Er würde ihn nicht mehr stoppen. Doch China wäre nicht China, wenn sie das nicht genau erkannt hätte. Blitzschnell war sie über ihm. Sie hob seine Hüften leicht an, stülpte gleichzeitig ihre gierige Möse mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung über seinen Schwanz und rammte im selben Augenblick einen Finger in seinen Anus.
Das Rauschen in seinen Ohren wurde lauter, sein Kopf schien zu platzen. Er schrie laut auf, und dann schoss der Samen in langen Stößen in sie hinein.
«Psst», flüsterte China nach einer Weile, «hörst du das?»
Aaron lauschte. Außer der Brandung und dem Rascheln der Palmen war nichts zu hören. «Ich höre nichts.»
«Eben. Den Fröschen hat es die Sprache verschlagen», kicherte sie. Sie setzte sich im Bett auf und sah sich suchend um. «Nichts mehr zu trinken da? Ich brauche unbedingt einen Schluck, bevor wir von vorn beginnen.»
Es würde eine lange Nacht werden.
Sibylle flog First Class. Sie hasste es, auf engem Raum eingesperrt zu sein, und war gern bereit, für ihren Komfort mehr Geld auszugeben. Etwas, das Tom nie verstand. Er sparte, wo immer er konnte. Sibylle hatte ihn oft damit aufgezogen, dass er, wenn er sich selbst Tee zubereiten würde, wahrscheinlich jeden Teebeutel mindestens dreimal verwenden würde.
«Sie fliegen also nicht nur zum Vergnügen nach Barbados? »
Sibylle blickte kurz von ihrem Notebook auf. Der Mann, der es sich mit verschiedenen Tageszeitungen, Taschenbüchern und einer halben Flasche Wein auf dem Sitz neben ihr gemütlich gemacht hatte, verdiente durchaus einen zweiten Blick. Warum nur war ihr das nicht gleich aufgefallen? Sein markantes Gesicht, das von tief liegenden dunkelbraunen Augen unter dichten dunkelblonden Augenbrauen beherrscht wurde, und die Falten um Augen und Mund machten ihn nicht schön, doch sehr interessant. Durch sein nackenlanges Haar zogen sich erste graue Strähnen. Der breite Silberring an seinem linken Mittelfinger und irgendetwas, das Sibylle nicht benennen konnte, ließ sie den Künstler in ihm erahnen. Der lässig geschnittene beige Leinenanzug komplettierte sein lockeres Äußeres. «Ich will mich auf der Insel erholen, muss aber gleichzeitig auch ein bisschen arbeiten. Ich hoffe sehr, dass die Karibik mir die Arbeit versüßen wird.»
«Waren Sie schon einmal auf Barbados?»
«Bislang habe ich ausschließlich in schlechterem Klima gearbeitet.»
Er lachte. «Und was arbeiten Sie?» Er beugte sich ein wenig weiter zu ihr hinüber und versuchte einen Blick in ihr Notebook zu erhaschen, das sie, schräg zu sich gewandt, aufgeklappt hatte.
«Ich schreibe Kriminalromane.»
«Wow. Schade. Ich lese fast nur Sachbücher.» Er wies auf die beiden Taschenbücher und einige Fachzeitschriften, die auf seinem Klapptisch lagen. «Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Wenn Sie mir Ihren Namen verraten, werde ich mir zu Abwechslung einen Krimi genehmigen. Wer weiß, vielleicht komme ich ja auf den Geschmack. Etwas Aufregendes für die Nacht ist ja nie verkehrt.»