Sexplanet - Peter Kanto - E-Book

Sexplanet E-Book

Peter Kanto

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Beschreibung

Schon immer hatte die Nähe des Todes den menschlichen Paarungsinstinkt verstärkt. Trotzdem wussten Knight und Martin, dass sie einen Skandal und die unehrenhafte Entlassung riskierten. Es hatte angefangen, als sie erst sechs Tage von der Erde entfernt waren, war immer intensiver geworden, bis ein Feuer der Lust die beiden verzehrte, wenn sie einander nur berührten. John Knight war ein scharfer Mann, und Ellie Martin war eine sinnliche Frau.

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Seitenzahl: 195

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Impressum

Peter Kanto • Sexplanet

ISBN eBook 978-3-86214-502-7

ISBN Print 978-3-86214-053-4

© 2012 Genehmigte Lizenzausgabe für die Allpart Media GmbH,Berlin

© Ophelia Press, 1971 Olympia Press, Frankfurt

Titel der Originalausgabe: World Where Sex Was Born

Aus dem Amerikanischen übersetzt von Hardo Wichmann

Umschlaggestaltung unter Verwendung einer Fotografie aus bigstock.com

und Layout Allpart Media GmbH

Layoutsatz Michael Roggemann (www.mrtypo.com)

Mehr Informationen zur Reihe Allpart erotica unter:

www.olympia-press.de

Sexplanet

Peter Kanto

Titel der Originalausgabe:

World Where Sex Was Born

Aus dem Amerikanischen übertragen von

Hardo Wichmann

Erstes Kapitel

Lana Lizabeth seufzte, und als sie tief einatmete, wölbte sich ihr mächtiger Busen vor wie der Bug eines Linienschiffes. »Komm miiit miiir, Liiiebling«, schnurrte sie und warf Blackie eine Kusshand zu. Diese Hand war bei Lord’s von der Erde mit zweihunderttausend Universal-Credits versichert worden – Blackie fragte sich, wer den Akzent versichert hatte, denn Akzente waren schon vor hundert Jahren, in der Frühzeit der Universalsprache, aus der Mode gekommen. Trotzdem, weil es so programmiert war, beschloß Blackie, »miiit iiihr« zu kommen.

Das Zimmer schien aus einem alten arabischen Alptraum zu kommen. Hauchdünne Gewebe flatterten im Wind. Riesengroße, weiche Kissen waren über den knöcheltiefen Teppich verstreut. Das Zimmer war eine Orgie von Farben und Bewegungen, ein kühler Wind wölbte hauchfeine Stoffe, und, bei Gott, neben einem überdimensionalen Bett standen Sklavinnen mit Federfächern. Blackie zog ein Gesicht. Er fragte sich, wessen verkorkste Libido sich dieses Ding zurechtgeträumt hatte. Gewiss, auch er hatte in den vergangenen sechs Monaten – Sonnenzeit – ein paar ganz schön verrückte gehabt, aber das war ohne Zweifel das wildeste Ding von allen.

Lana Lizabeth wurde von den beiden Sklavinnen entblößt. Sie war in fließende Gewänder gekleidet, die um ihren Körper wallten und sich anschmiegten, wie bei einer griechischen Statue. Ihre Beine waren gleichermaßen köstliche Säulen, jetzt entblößt, als eines der halbnackten Mädchen etwas langes und lockeres beiseite riss. Als die beiden Mädchen den Rumpf enthüllten und das Idol von Millionen in schwarzen Höschen und einem raffinierten BH neben dem Bett stehen ließen, war nicht der geringste Makel an dieser zarten und seidigen Haut zu entdecken – unter dem BH, der nicht hart und ausgepolstert, sondern weich und dünn war, konnte er gerade noch die fest aufgerichteten kleinen Warzen schimmern sehen.

»Machst duuu jetzt waiiter, jaaah?« Einladend lächelte sie Blackie zu. Die beiden Sklavinnen fächelten wie wild, als sei das Lustobjekt fast aller Ehemänner so heiß, dass es, würde es nicht gekühlt, die Schlüpfer wegsengen würde.

»Ja, klar«, sagte Blackie und watete ein paar Schritte durch den Teppich auf sie zu. Sonderbar, was man aus einer so unwichtigen Sache wie einem Teppich machen konnte. Es kam ihm vor, als würde er bis zu den Knien in üppigem Luxus versinken. Sonderbar, wie sie sich anfühlte. Ihre Haut hatte die warme Glätte des Lebens, und ihr Atem, als sie sich zu ihm wandte, war süß und roch nach Frau.

»Liiieb mich, Liiieb mich, Liiiebling«, flüsterte sie, als Blackie an ihrem Rücken einen leichten Knoten öffnete, der seidige BH verschwand und die populärsten Titten aller Zeiten seinem Griff darbot.

Bis zu diesem Augenblick hatte er nichts gespürt. Er war mit seinem üblichen spöttischen Lächeln an das Ding herangegangen. Aber das heiße Frauenfleisch unter seinen Händen, das so echt klingende Stöhnen der Lust, das von den Lippen dieser schönen reifen Frau kam, als seine rauhen Hände sich über den riesigen Hügeln schlossen und zudrückten –, all das zusammen brachte die Dinge in Gang. Zum Teufel, so war es programmiert. Er sollte anfangen zu keuchen wie ein Teenager, er sollte feuchte Handflächen und rote Ohren bekommen. Er sollte sich über sie stürzen und den Körper genießen, für den Millionen Männer einen Arm oder ein Bein gegeben haben würden, hätten sie ihn nur einen Moment lang in den Armen haben können. Zum Teufel nochmal, er war ein Mann. Sie schmolz in seinen Armen, durch die dünne Uniform spürte er die Hitze ihrer Titten auf der Brust.

»Und daiiine Klaiiider?« murmelte sie.

»Das kriegen wir schon hin«, sagte Blackie und ließ den Worten Taten folgen.

Nackt und mit einer Waffe versehen, die schließlich doch erwacht war, griff er nach ihr, schob seinen Spieß in die nach giebige Weiche ihres Bauches, sie drängte sich an ihn, seufzte, und die Wirkung war spektakulär, wie üblich. Diese Frau, dachte er, besteht zu neunundneunzigkommafünf Prozent aus Titten. Aber er beschwerte sich nicht. Er drängte, und sie glitt folgsam zurück aufs Bett, öffnete leicht die Beine, um ihm zwischen den Schenkeln, die manchesmal eine Welt begeistert hatten, Platz zu machen.

»Naaa, Babiii?« fragte sie, zog leicht die Knie an, bot das uralte Bild einer Frau, die gefickt werden will.

»Nee«, sagte er. »Spielen wir erst ein bisschen rum.«

»Was du wiiilst, Babiii«, flüsterte sie.

»Ja, ist das nicht schön?« Er zwickte sie fest in eine Brustwarze und hörte sie keuchen. »Na, wie ist das, Babiii?« äffte er sie nach.

»Bitte«, sagte sie.

Er biss sie in die Brust, hinterließ tiefe rote Male. Sie schrie auf, er lachte. »Tut’s weh, Babiii?«

»Oh, bitte«, stöhnte sie, drängte sich aber so wild an ihn, dass er wusste, alles, was er von ihr verlangen würde, würde er bekommen. Er hob sie auf und warf sie auf das Bett, ihr Gesicht vergrub sich in dem daunenweichen Kissen. Von hinten bot sie einen umwerfenden Anblick. Ihr Hintern war makellos und vollkommen, rund und fest, wie ein Hintern sein soll. Ihre Beine waren in köstlicher Symmetrie dicht geschlossen. Über dem üppigen Schwung der Hüften wurde der Rücken an der Taille schlank und grazil, und an ihren Schultern verriet nicht ein roter Streifen, dass sie jemals einen BH getragen hatte. Einen Augenblick lang gab er sich der Begeisterung hin, die dieser Anblick in ihm auslöste. Dann, mit einem erstickten Fluch, schlug er sie hart auf eine weiche Arschbacke, dass sie quiekte.

Verdammt nochmal, das war nicht seine Art. Mädchen schlagen!

»Schon gut, Schätzchen«, sagte er. »Dreh dich um.«

»Babiii?« fragte sie, jetzt mit dem Gesicht nach oben. In dieser Haltung flachten ihre Brüste sich leicht ab.

»Ja«, sagte er. »Machen wir weiter.«

»O, Babiii«, schnurrte sie. Ihre weichen Arme griffen nach ihm. Ihre Schenkel öffneten sich ihm, zeigten die daunige Weichheit, das zartgefiederte heiße Nest, das ihn erwartete. »Mach es guuut für miiich«, lockte sie, als er gierig zustieß. Sie hatte alles, was eine Frau bieten konnte, war weich, heiß, geil, klammerte sich an ihn, stieß, zuckte, zerrte; half ihm und unterstützte ihn bei diesem ältesten aller Spiele, bis er mit einem geilen Grunzen kam, seinen Saft in einer herrlichen Explosion der Lust in sie schoß, dabei spürte, wie sie zuckte und reagierte, als es auch ihr kam. Sie hatte alles, was eine Frau bieten konnte, wenn, verdammt nochmal, nur eine verdammte Minute von dieser ganzen verdammten Sache real gewesen wäre.

Oh, diese herzlosen Mistkerle, dachte er, als er bei dieser weltberühmten und begehrten Liebesgöttin lag, als der höchstbezahlte und verehrteste Tri-V-Star der Welt ihn umarmte. Diese einfallsreichen verdammten Kerle mit ihren Tricks, die sie mit ein paar Schaltkreisen und einem menschlichen Gehirn machen konnten – legten ihn auf eine gepolsterte Couch in einer Stahlzelle, stülpten eine Kontakthaube über seinen Kopf und machten es ihm so möglich, sich jedes Erlebnis zu verschaffen, das ihm gerade einfiel, mit jedem Partner, der ihm gerade recht war.

Diese herzlosen Mistkerle nannten das EE-Raum. Entspannung und Erholung. Er stand der ganzen Besatzung offen. Aber Blackie Decker war der einzige, der ihn wirklich benutzte.

Diese herzlosen, sadistischen Mistkerle. Steckten einen Mann für Monate, Jahre in ein kleines Schiff.

Uff, sagte er sich. Nimm dich zusammen. Er sagte sich, dass er sich freiwillig gemeldet hatte. Dass er jederzeit wieder zur Atmosphärenpatrouille zurückgehen und jedes Wochenende in Hongkong oder London verbringen konnte. Er hatte es so gewollt, jetzt hatte er es, und die Flotte hatte eine Menge Geld für den EE-Raum mit dem Sensomaten ausgegeben. Es war nicht die Schuld der Flotte, dass er das Gerät dazu benutzte, Orgien mit Tri-V-Stars zu inszenieren, anstatt rührende Szenen aus seiner Kindheit zu aktivieren oder so etwas ähnliches. Aber die Eierköpfe bei der Flotte wussten natürlich, dass die niedrigen Dienstgrade den Sensomaten zu erotischen Zwecken mißbrauchen würden. Wenn sie nicht gewollt hätten, dass man das Gerät für solch süße Träume mißbrauchte, hätten sie es so eingerichtet, dass eine Sicherung durchflog, sobald irgendein geiler Typ sich ein Mädchen ohne Schlüpfer vorstellte.

Er setzte sich auf, alle Spuren von Lana und dem Harem waren verflogen. Um ihn war das kalte Metall des Schiffes, hier und da mit den notwendigen Armaturen versehen. Es war ein spartanisches Schiff, ohne die Annehmlichkeiten der großen Kreuzer. Man hatte das Schiff nur mit den wichtigsten Einrichtungsgegenständen versehen. Es hatte eine lange Reise vor sich. Es war sein Schiff.

Vorsichtig nahm er die Haube ab und hängte sie an ihren Platz. Er schwang sich von der Couch und entfernte die sehr realen Überreste seiner imaginären Begegnung mit Lana Lizabeth von seinem nackten Schenkel. Er ging hinaus in den Gang und stieß beinahe mit Captain Asa Smith zusammen. »Sergeant«, sagte der Captain grüßend.

»’ n Abend, Captain.«

»Bißchen EE?«

»Jawoll.« Herzloser Mistkerl. Grinse nur, dachte er, du Sack, du dekorierter Spinner. Kommst dir wohl großartig vor, weil du dich nicht zu elektronischer Masturbation zu erniedrigen brauchst.

»Gut, weiter so, Blackie.« Das sagte er so, um einem einfachen Sergeant zu zeigen, wie lässig es auf seinem Schiff zuging.

»Jawoll«, sagte Blackie und verschwand im Korridor. Er ging ins Arsenal, nahm eine rasche Sichtprüfung vor. Alles in Ordnung. Alles in Ordnung, wie zu erwarten war, denn die Verantwortung für die Bewaffnung trug Sergeant Blackie Decker, auf diesem Gebiet der beste Mann in der ganzen verdammten Flotte. Dann gab es also nichts zu tun. Wache hatte er erst um 0800 GMT. So blieb ihm noch genügend Zeit für ein bisschen Schlaf. Er ging weiter, die Tür zum Kommandoraum war offen, und er sah Leutnant Boots Pastele, schlank und rank, bequem im Kommandositz liegen. Vor dem Leutnant war der Raum.

Großer Gott, war das groß da draußen. Groß und schwarz und leer und bewegungslos, obwohl er wusste, dass das Schiff noch immer von den riesigen Protonen-Maschinen, deren Vibrieren immer gegenwärtig war, beschleunigt wurde. Wie immer war er erst einen Augenblick lang betäubt, als er über Boots Pasteles Schulter hinweg auf den Schirm sah. Man sah nicht direkt nach draußen, sondern das gewaltige Bild, weit entfernte Sonnen, nahe Schwärze und ein Gefühl ungeheurer Verlorenheit, wurde elektronisch reproduziert. »Mein Gott«, sagte Decker, immer wieder tief beeindruckt und bewegt von diesem riesigen Etwas, diesem Ding da draußen.

Boots Pastele fuhr mit einem Ruck hoch. »Oh, Blackie, ich wusste nicht, dass Sie da sind.«

»Habe nur mal nachgesehen, Leutnant.«

»Er ist immer noch da«, sagte Boots und zeigte auf den Weltraum.

»Ich habe nach Ihnen gesehen«, sagte Blackie lächelnd. »Hab mir gedacht, Sie bräuchten auf der Wache ein bisschen Gesellschaft.«

»Vielen Dank, Sergeant, aber ich komme schon zurecht.« »Ist ja nicht schlimm, wenn man es mal versucht«, sagte Blackie. »Wie wär’ s, wenn wir nach Ihrer Wache was zusammen trinken?«

»Ich glaube, ich hole lieber noch etwas Schlaf nach«, sagte Boots Pastele.

»Mädchen, du kannst schlafen, wenn du achtzig bist«, sagte Blackie. »Na komm, gib mir mal ’ ne Chance, hm? Sei mal nicht so förmlich. Wir sind nämlich verdammt lange auf diesem Kahn. Wollen wir mal ein bisschen freundschaftlich sein und uns kennenlernen.«

»Sergeant Decker«, sagte der Leutnant scharf, »dies ist ein sehr angenehmes Schiff. Ich bin durchaus bereit, mit Ihnen und dem Rest der Besatzung auf freundschaftlichem Fuß zu stehen. Allerdings sind einige Ihrer Vorschläge, was Ihre Vorstellung von Freundschaft betrifft, nicht recht diskutabel.« »Sie haben gehört, was der Leutnant gesagt hat«, sagte der Captain der Raumflotte Asa Smith, der sich von hinten genähert hatte. »Sergeant, dies ist ein Schiff der. Raumflotte, und Leutnant Pastele ist ein qualifizierter Offizier im Dienst. Wenn Sie sich dessen in Zukunft erinnern wollen, Sergeant.« »Oh, Scheiße«, sagte Blackie, als er zu seiner öden Kabine gleich vor den Maschinen schlurfte. Er warf sich in seine Koje, schloß die Augen, und vor ihm war Leutnant Pasteles Gesicht, hellgrüne Augen, zarte kleine Nase, lustiger kleiner Mund und ebenmäßige Zähne. »Scheiße, Scheiße, Scheiße«, sagte er. »Herzlose sadistische Mistkerle.«

Zweites Kapitel

Captain Asa Smith war ungewöhnlich jung für seine Stellung als Kommandant eines Raumschiffes, besonders eines Raumschiffes mit Forschungsauftrag. Solche Kommandos erhielten gewöhnlich nur die Veteranen der Flotte. Asa war jedoch ein Sonderfall, er hatte sich freie Auswahl für seinen nächsten Auftrag verdient, als er ein großes Schiff davor bewahrte, in die feurige Wüste der Sonne gezogen zu werden. Die ganze Kommandohierarchie der Flotte hatte Kopf gestanden, als er verlangte, Kommandant der Swinger zu werden, aber man hatte ihm die freie Auswahl versprochen, weil auf jenem Schiff, das er fast mit der Kraft seiner Arme aus dem tödlichen Gravitationsfeld der Sonne gebracht hatte, der Sohn des Großadmirals Kadett gewesen war.

Asa Smiths Arme waren stark, obwohl er kein großer Mann war. Er war kompakt und untersetzt gebaut, hatte einen gutgeformten Kopf und ein strenges Gesicht, mit grauen Augen und einem spitzen Kinn. Einmal je Erdenwoche ging er zum elektronischen Friseur und ließ sich seinen programmierten Haarschnitt verpassen – so blieben seine blonden Haare kurz und ordentlich. Er war der Typ Mann, den sich die Leute vorstellten, wenn sie an die Raumflotte dachten – hart, gutaussehend, fest und bereit und vor allem in einem Maße durchtrainiert und ausgebildet, wie man es früher nicht für möglich gehalten hätte.

Um Offizier bei der Raumflotte werden zu können, musste Asa Smith sich allen nur denkbaren medizinischen und psychologischen Tests unterziehen, wie auch jeder andere Offizier, der auf der Swinger Dienst tat. Und was dies betraf, auch Blackie Decker hatte die Tests bestanden.

Aber Captain Asa Smith glaubte, dass die Psychologen bei Decker einen kleinen Fehler übersehen hatten.

»Hat Decker Sie wieder belästigt?« fragte Smith seinen Navigationsoffizier, Boots Pastele Leutnant.

»Nicht so schlimm «

»Ich nehme an, dass es ihn sehr belastet, der einzige Mannschaftsgrad auf dem Schiff zu sein«, sagte Smith versonnen. »Das glaube ich auch«, stimmte Pastele zu.

»Ich glaube, dass auf meinem Schiff ein sehr angenehmes Klima herrscht«, sagte Smith, zog dabei die Unterlippe ein und schien seine Worte sorgfältig zu wählen, »bin aber sicher, Leutnant, dass ich Sie nicht an die Dienstordnung zu erinnern brauche.«

»Natürlich nicht, Captain.«

»Wer ist Ihre Ablösung?«

»Leutnant Knight, Captain.«

»Danke.«

In der Stille seiner Kabine machte Smith einen kurzen Eintrag im Logbuch und beschloß damit einen weiteren ereignislosen Tag an Bord. Sechs Erdmonate und zwei Erdtage von zu Hause entfernt, noch immer unter Beschleunigung. Er stellte im Kopf rasch ein paar komplizierte Berechnungen an, die zum Ergebnis hatten, dass noch ungefähr zwei Wochen bis zu ihrem nächsten Ziel vergehen würden – zu diesem Zeitpunkt würden sie eine Geschwindigkeit erreicht haben, die nur geringfügig unter der Lichtgeschwindigkeit liegen würde.

Blackie Decker döste in seiner Kajüte. Im Kommandostand machte Boots Pastele sich an die üblichen Routineüberprüfungen, überflog Skalen, Anzeigegeräte und Bildschirme, die Langeweile der Wache hatte sich nach der Unterbrechung durch Decker und Smith wieder über den Raum gelegt. Im Heck, in einer gegen Strahlen abgeschirmten Nische beim Maschinenraum, küsste Leutnant John Knight, ein Fünfziger, der aber noch schlank war und gut aussah, Leutnant Martin. »Nicht hier, John«, sagte Leutnant Martin.

»Das ist der beste Platz, den ich mir vorstellen kann«, flüsterte John Knight. »Zutritt streng verboten.«

»Ich darf aber nicht hier sein«, flüsterte Martin zurück, aber ihre Worte wurden von Knights suchenden Lippen erstickt.

Im Kommandostand trug Boots Pastele ihre Messungen ins Logbuch ein. Alles überprüft. Der Captain war in seiner Kabine und grübelte. Sechs Monate geschafft, über sechs Monate lagen noch vor ihnen. Alles ging gut, abgesehen von Sergeant Deckers sonderbarem Verhalten. Schiff und Besatzung funktionierten einwandfrei, bereiteten sich auf den Sprung in zwei Wochen vor.

Mit sich selbst und seinem Auftrag zufrieden, zog Asa Smith seine Stiefel aus und legte die Füße auf den Tisch. Der Schreibtisch war klein, so klein, dass er die Beine nicht ausstrecken konnte, denn Raum war knapp in diesem Schiff, selbst in der Kajüte des Captains. Er überdachte die Lage und die Besatzung unter seinem Kommando. Blackie Decker war ein guter Mann. Den würde er schon hinkriegen, ihn etwas öfter in den EE-Raum schicken. Manche brauchten das einfach. Einfallsreiche Teufel, diese Wissenschaftler, die den Sensomaten entworfen hatten. Am Beginn seiner Karriere hatte Asa das Ding einmal ausprobiert. Die Gefühle waren in ihm explodiert wie eine Nova. Es war so schön gewesen, dass er am liebsten für immer im Sensomaten geblieben wäre. Solche Freuden konnten einen Mann verderben und verweichlichen. Aber ihn, Asa, nicht. Er war stark. Ein Mann musste sich beherrschen können, wenn er von seinen Untergebenen Achtung und Disziplin verlangen wollte. In den vergangenen sechs Monaten hatte Captain Asa Smith den EE-Raum nur zu Routineinspektionen besucht, ohne die schwächenden Freuden des Sensomaten zu erproben. Die anderen gingen regelmäßig zu ihrem EE, so wie es in den Vorschriften stand.

Einen kurzen Augenblick lang erlaubte der Captain sich einen frivolen Gedanken. Er versuchte sich vorzustellen, was die Mitglieder seiner Besatzung wohl einstellten, wenn sie sich den Sensomaten festschnallten. Bei John Knight war das nicht schwer zu erraten. Knight war ein eingefleischter Junggeselle, ausgemachter Frauenjäger, durch lange Praxis sicher ein guter Liebhaber. Das wusste der Captain. Knights Vorliebe für Frauen, für jede Frau, die in Reichweite war, war der Grund, dass er mit einundfünfzig immer noch Leutnant war. Aber der Captain verdammte Knight nicht. Der Mann war intelligent genug, sich sein Leben selbst einzurichten, und wenn Sex ihm mehr bedeutete als seine Karriere bei der Raumflotte, dann war das seine Angelegenheit.

Aber was war mit den anderen? Leutnant Martin und Pastele. Was dachten sie sich aus, wenn sie im EE waren, die Haube des Glücks aufgesetzt hatten? Da war der Captain ratlos. Er kannte Leutnant Martin und BootsPastele nicht so gut wie John Knight. Martin und Pastele waren vom Computer für diese Mission ausgewählt worden, hatten den Befehl bekommen und ihn unwidersprochen ausgeführt, wie das bei der Flotte üblich war. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, wo man Leute wie Martin und Pastele als Menschen zweiter Klasse betrachtet hatte. Zum Teufel, vor langer Zeit hatte man ihnen sogar solche Selbstverständlichkeiten wie das Wahlrecht, die Freizügigkeit und das Recht, sich zu liieren mit wem sie wollten, verweigert. Man hatte ihnen für die gleiche Arbeit weniger bezahlt, hatte sie in der Flotte in Spezialeinheiten gesteckt. Diese Zeit der Diskriminierung war lange vorbei, aber immer noch waren Menschen vom Typ Martin und Pastele Asa Smith fremder als Männer wie John Knight.

Der Captain gab es bald auf, darüber nachzudenken, was Martin und Pastele wohl in den Sensomaten programmierten. Zum Teufel, sie waren schließlich auch Menschen und gaben sich wahrscheinlich ebenfalls jenen sexuellen Phantasien hin, die nach Ansicht der Psychologen für qualifiziertes Personal typisch waren: Normale heterosexuelle Träume, hin und wieder kleine orgiastische Abweichungen.

Was die beiden unter dem Sensomaten auch immer taten, Asa Smith war das egal – er hatte einen so starken Willen, dass er seine sexuellen Energien zurückhielt, bis er wieder auf der Erde war, wieder bei seiner Frau Elenore. Jetzt würde Elenore daheim sein, denn in Nordamerika war es gerade Abend, heimgekommen von der Arbeit, die sie angenommen hatte, um die Zeit, in der sie von ihrem Mann getrennt war, zu überbrücken. Vielleicht aß sie eben gerade zu Abend oder badete – einen unbewachten Augenblick lang schossen erotische Gedanken durch Asas Kopf, nacktes weiches Frauenfleisch, lange Beine, das süße Nest zwischen ihnen, das seine Küsse kannte – oder sie machte sich fertig, weil sie mit Freunden ausgehen wollte. Was sie auch immer tun würde, er wusste, dass seine Frau, Elenore Bradly Smith, Tochter des Admiral a. D. Southworth P. Bradly, Gattin des aufstrebenden Captain Asa Smith, es mit Besonnenheit und Würde tun würde.

»Bist du sicher, dass niemand kommt?« flüsterte Leutnant Martin in Leutnant Knights Ohr, als Leutnant Knights Hände in ihrer Kombination auf Entdeckungsfahrt gingen. »Na ja, vielleicht wir zwei«, scherzte Knight grob, »aber keiner wird uns stören.«

Leutnant Pastele gähnte und nahm die viertelstündlichen Ablesungen vor. Der Kommandoraum war still, obwohl die Instrumente summten, Zeiger sich bewegten und zeigten, dass das Schiff lebte.

Sergeant Blackie Decker drehte sich um. Er träumte, drunten auf der Erde in Johnnys Bar zu sitzen und ein nichtsynthetisiertes Steak zu essen, während eine Biene schon darauf wartete, von ihm gebürstet zu werden.

Ein paar Millionen Meilen weiter, zog Elenore Bradly Smith, Tochter des Admirals a. D. Southworth P. Bradly, mit großer Würde ihre Schlüpfer aus. Mit ebenso großer Besonnenheit hatte sie regelmäßig ihre Pillen genommen, seit Asa Smith mit der Swinger zu seinem großen Erkundungsflug aufgebrochen war. Der Matrose, den sie auf dem Heimweg vom Büro aufgelesen hatte, stand am Fußende ihres Bettes, starrte sie an, konnte sein Glück einfach nicht fassen. Er hatte vorgehabt, sich in der EE-Basis der Flotte eine rasche Nummer machen zu lassen, und jetzt war da vor ihm eine wahrhaftige und reale Frau, reif, aber jung und saftig, die gerade ihr Kleid auf den tiefen weichen Teppich fallen ließ. Der Matrose blieb ganz steif stehen und sah mit großen Augen zu, wie Elenore Bradly Smith sich mit großer Würde vorbeugte und ihre Schlüpfer auszog. Sie hatte ein Enthaarungsmittel benutzt und war glatt, weich und haarlos, als sie dem glotzenden Matrosen ihre Scham entgegenstreckte.

»Schnell, Liebster«, flüsterte sie, »mein Mann kommt in einer Stunde heim.« Sie wusste natürlich, dass ihr Mann weder in einer Stunde, noch in einem Tag, einem Monat oder einem Jahr wiederkommen würde. Ihr Mann war auf dem Weg zu Alpha Bootis, beschleunigte noch immer und hatte den großen Sprung noch vor sich. Wenn überhaupt – und weil sie aus einer Raumfahrerfamilie kam, wusste sie, dass er womöglich niemals wiederkam, viele schon hatte der Weltraum behalten – würde er erst nach über einem und einem halben Jahr wieder da sein. Mittlerweile war sie jung und geil.

Als der nervöse Matrose seine Uniform ausgezogen hatte, wusste sie, dass sie gut gewählt hatte. Dieser Junge hatte schön was hängen.

Sie brachte sich auf dem Bett in Positur, Beine gespreizt, wartete. Er kroch auf sie zu. Sie kicherte, dachte sich, wenn es schnackelt, spießt er mich geradenwegs auf. Sie verschwendete nicht gerne die Zeit mit Präliminarien. Der Matrose versuchte ihre Brüste zu küssen. Sie packte ihn, zeigte ihm mit ihren Lippen, die eine glitschiggierige Öffnung bildeten, dass kein weiteres Gefummel nötig war. Sie nahm ihn, stöhnte vor Lust, warf die Beine hoch zur Decke.

Ein paar Millionen Meilen weiter stellte Asa Smith sich seine Frau vor, wie sie ruhig beim Abendessen saß, vielleicht mit ihrem Vater, einem würdevollen alten Mann, oder mit ein paar Freunden von ihm, die sich im Laufe des Abends hin und wieder nach ihm erkundigten.

»Hast du gesagt, dass dein Alter bald heimkommt?« fragte der Matrose Elenore, als er ein erneutes Jucken verspürte. Er sah sie an, wie sie so auf dem Bett lag, ganz Frau, der Anblick machte ihn wieder scharf. Elenore wandte mit großer Würde den Kopf, als sie die Zeichen seiner Erholung sah. »Liebling«, sagte sie, »ich habe dir gesagt, dass er noch eine ganze Stunde lang weg ist.« Sie rollte den Matrosen auf den Rücken, bestieg ihn, senkte ihr Gewicht auf seinen Schwanz, spießte sich selbst auf. »Wir haben massig Zeit«, flüsterte sie, als sie begann, ihn ganz egoistisch zu ihrer eigenen Lust zu gebrauchen, ihre wilden Bewegungen gaben ihm die Lust zurück.

»O John, John, John«, stöhnte Leutnant Martin voller Entzücken, als Leutnant Knights Hand sich zwischen ihren heißen Schenkeln schloß und zu reiben begann.

Drittes Kapitel

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