Shifter Island - Der Alphakönig - Leia Stone - E-Book

Shifter Island - Der Alphakönig E-Book

Leia Stone

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Beschreibung

Rage hat es geschafft: Nach einem erbitterten Kampf um die Krone ist er nun der rechtmäßige Alphakönig und seine Familie in Sicherheit. Doch kurz darauf verschwindet seine Schicksalsgefährtin Nai spurlos, und alle Zeichen deuten darauf hin, dass sie ins Reich der Hochmagier entführt wurde. High Mage Island ist jedoch verbotenes Land, und für Rage tun sich immer mehr Probleme auf. Zwischen den verstoßenen Wandlern, den Magiern der unteren Klassen und den seltsamen Todesfällen in Dark Row kämpft er mit dem immer weiterwachsenden Druck seiner neuen Position als König. Als Rage eine erschütternde Entdeckung macht, muss er sich schließlich fragen, ob Nai wirklich entführt wurde - oder ob sie aus freien Stücken gegangen ist. Hat sich das Schicksal in ihnen getäuscht?

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Seitenzahl: 110

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Cover

Über dieses Buch

Weitere Titel von Leia Stone bei ONE

Titel

Impressum

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Über dieses Buch

Rage hat es geschafft: Nach einem erbitterten Kampf um die Krone ist er nun der rechtmäßige Alphakönig und seine Familie in Sicherheit. Doch kurz darauf verschwindet seine Schicksalsgefährtin Nai spurlos, und alle Zeichen deuten darauf hin, dass sie ins Reich der Hochmagier entführt wurde. Die Hochmagierinsel ist jedoch verbotenes Land, und für Rage tun sich immer mehr Probleme auf. Zwischen den verstoßenen Wandlern, den Magiern der unteren Klassen und den seltsamen Todesfällen in Dark Row kämpft er mit dem immer weiter wachsenden Druck seiner neuen Position als König. Als Rage eine erschütternde Entdeckung macht, muss er sich schließlich fragen, ob Nai wirklich entführt wurde – oder ob sie aus freien Stücken gegangen ist. Hat sich das Schicksal in ihnen getäuscht?

Weitere Titel von Leia Stone bei ONE:

Celestial City – Akademie der Engel: Jahr 1

Celestial City – Akademie der Engel: Jahr 2

Celestial City – Akademie der Engel: Jahr 3

Celestial City – Akademie der Engel: Jahr 3,5

Celestial City – Akademie der Engel: Jahr 4

The Last Dragon King – Die Chroniken von Avalier 1

The Broken Elf King – Die Chroniken von Avalier 2

The Ruthless Fae King – Die Chroniken von Avalier 3

Shifter Island 1 – Die Akademie der Wölfe

Shifter Island 2 – Der Wächter der Seelen

Der Alphakönig

Aus dem amerikanischen Englisch von Michael Krug

Deutsche Erstausgabe

ONE in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2021 by Leia Stone and Raye Wagner.

Titel der amerikanischen Originalausgabe: »Midnight King«

Published by arrangement with Bookcase Literary Agency.

Für diese Ausgabe:

Copyright © 2025 by

Bastei Lübbe AG, Schanzenstraße 6 – 20, 51063 Köln, Deutschland

Vervielfältigungen dieses Werkes für das Text- und Data-Mining bleiben vorbehalten.

Die Verwendung des Werkes oder Teilen davon zum Training künstlicher Intelligenz-Technologien oder -Systeme  ist untersagt.

Textredaktion: Stephanie Röder, Remscheid

Lektorat/Projektmanagement: Annika Grave

Covergestaltung: Cigdem Bilge unter Verwendung von Motiven © Neo Poetra/Shutterstock; Instaphics/Shutterstock; Croisy/Shutterstock; RV ART AND DESIGN/Shutterstock;

Didik12/ Shutterstock; MichalPrzybylski/Shutterstock; Buch and Bee/Shutterstock

eBook-Erstellung: 3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 978-3-7517-7442-0

one-verlag.de

lesejury.de

Kapitel 1

»Bin gleich wieder da«, flüsterte Nai mir eindringlich ins Ohr. Ihr Atem streifte über meinen Hals. Dann küsste sie mich auf die Wange, bevor sie Reyna, der Schildwächterin ihres Großvaters, hinter die Bühne folgte.

Während sich meine Gefährtin entfernte, schaute ich ihr nach, bis sie in der Schar der Wolfsgestaltwandler bei meiner Krönung verschwand. Heilige Mutter Magierin, wie ich sie liebe.

Wie zur Betonung des Gedankens tauchte aus meinem Gedächtnis ein Bild von ihr auf, wie sie unter mir lag, den Kopf zurückgeneigt, die Augen voller Leidenschaft. Die vom Küssen prallen, leicht geöffneten Lippen hauchten stöhnend meinen Namen. Sofort reagierte mein Körper darauf, und ich verdrängte die Erinnerungen – vorerst. Am Abend würde genug Zeit sein, neue mit ihr zu erschaffen.

Nach einem tiefen, abgehackten Atemzug richtete ich die Aufmerksamkeit auf das Treiben im Saal.

Der Jubel von Gestaltwandlern drang mir in die Ohren, und ich grinste wie ein Irrer, während mein Blick über die Menge wanderte. Diese Leute, mein Volk – sie jubelten ... für mich.

Noble stupste mich mit dem Ellbogen. »Sie warten darauf, dass du die Feierlichkeiten verkündest.«

Mist.

Ich hatte mich so in Gedanken an Nai verloren, dass ich vergessen hatte, was anstand.

»Lasst uns die Feier beginnen!«, übertönte ich den allgemeinen Geräuschpegel.

Die Türen hinten im Saal öffneten sich, und Dutzende Bedienstete strömten herein, beladen mit Silbertabletts voller Horsd'œuvre, Hochrippen, Desserts und Kisten mit Magierwein. Im Nu trieben die Aromen von gebratenem Fleisch, Hefebrötchen und Zimt durch die Luft. Mir lief das Wasser im Mund zusammen, und mein Magen knurrte. Der Dominanzkampf war heftig gewesen, obwohl Nais Blut meine Regeneration gefördert hatte. Eine anständige Mahlzeit würde sie zusätzlich beschleunigen.

»Ich bin so stolz auf dich, Courage«, sagte meine Mutter, die grinsend hinter Noble auftauchte. Sie umarmte mich innig, bevor sie sich zurückzog und mich eingehend musterte. »Ich habe immer gewusst, dass du deinem Namen gerecht werden wirst.«

»Heilige Scheiße«, entfuhr es Noble, der den Kopf schüttelte und unsere Mutter mit großen Augen anstarrte. »Wir müssen unseren Namen gerecht werden?«

Meine Mutter sah Noble mit zusammengezogenen Brauen an und wedelte gespielt verärgert mit dem Finger vor ihm. »Fluchen ist jedenfalls nicht nobel.«

Ich verdrehte hinter ihrem Rücken die Augen, hatte allerdings nicht vor, mich einzumischen. Justice steuerte auf uns zu, löste sich aus der Menge und reichte mir einen randvollen Teller. Sein Blick wanderte über die Anwesenden in der Nähe.

»Wo ist Nai?«, fragte er und hielt einen weiteren Teller hoch, den er anders als meinen angerichtet hatte – mit Huhn statt Rind, viel Obst und einer Schale voller flüssiger Schokolade.

Ich deutete mit dem Kopf in die Ecke des Saals, in die sie verschwunden war, während ich mir ein Stück Steak in den Mund stopfte. »Sie hat gesagt, sie kommt gleich wieder, als sie mit Reyna weggegangen ist. Ich glaube, ihr Großvater ist krank. Zuletzt hat er nicht besonders gut ausgesehen.«

Justice nickte. »Er war uns eine große Hilfe, aber der alte Mann kommt allmählich in die Jahre.«

»Lang lebe unser Alphakönig Courage!«, brüllte John.

Den Titel zu hören, ließ mich erstarren. Alphakönig. Irgendwie hatten Nai und ich es allen Widrigkeiten zum Trotz geschafft. Zusammen.

Nathan stimmte in den Ruf ein, gefolgt vom Alpha des Harvest-Clans.

Während der Jubel um sich griff, trat Nathan an mich heran, Nais Vater und Alpha des Crescent-Rudels.

»Komm«, sagte er. Sein Blick heftete sich auf John, den neuen Daybreak-Alpha. »Hilf mir, ihn hochzuheben. Lassen wir die Wölfe ihren König sehen!«

Ma nahm mir den Teller ab, bevor ich ihn fallen lassen konnte. Dann dröhnte plötzlich wiederholt im Chor durch den Saal: »Lang lebe der König!«

Als ich von John und Nathan auf den Schultern in die Luft gehoben wurde, breitete sich ein Grinsen in meinem Gesicht aus. Auf diesen Moment hatte ich lang gewartet. Mein Onkel war selbst an seinen besten Tagen ein Arsch gewesen. Und wenngleich ich seine Machtposition respektiert hatte, war ich nie damit einverstanden gewesen, wie er die Wölfe angeführt hatte. Nun erhielt ich die Chance, nicht nur ihnen zu zeigen, was ich als König draufhatte, sondern auch den anderen Gestaltwandlern.

Nach mehreren Runden durch den Saal ließen sie mich wieder runter. Die Versammelten stimmten neuerlich Jubel an, während mir die Alphas aller Rudel auf den Rücken klopften und mich beglückwünschten. Es erfüllte mich mit solchem Stolz, ihr König zu sein und so herzlich von allen akzeptiert zu werden.

Nun ja, zumindest von den meisten. Als ich den Blick über die Menge wandern ließ, bemerkte ich, dass sich Mallory, ihre Schwester und mehrere andere vom Daybreak-Rudel durch die große Doppeltür des Haupteingangs davonstahlen.

Mehr als respektlos, aber wie könnte ich ihnen einen Vorwurf daraus machen?

»Du schaust skeptisch drein«, stellte Justice grollend fest und stupste mich.

Mallory und die Unzufriedenen von Daybreak waren ein Problem für den Rage der Zukunft. Vorerst wollte ich diesen Moment als Alphakönig auskosten.

Ich zwang mich zu einem Lächeln und winkte, worauf die versammelten Wölfe mit weiterem lautstarken Applaus reagierten.

Wo steckte Nai? Ich wollte, dass meine Gefährtin den Augenblick mit mir teilte. Ich würde einfach nach hinten laufen und rasch nach ihr sehen – es würde gar niemand mitbekommen. Ich bewegte mich auf die Bühne zu ...

»Rede! Rede! Rede!«, skandierte die Menge, und ich lachte leise.

Ich nickte meinem Bruder zu. »Honor, geh zu Nai und sag ihr, sie soll rauskommen. Sonst verpasst sie meine spitzenmäßige Rede.«

Sein glattes schwarzes Fell huschte durch die Menge in den hinteren Bereich des Saals, während ich mich räusperte und die Bühne betrat.

»Wölfe ...« Ich holte tief Luft und rief mir die einstudierten Worte ins Gedächtnis. Es war so weit. »Wölfe der Alpha-Insel.« Stille kehrte ein. »Ich stehe jetzt als euer Alphakönig vor euch« – wieder brach Jubel aus, den ich verebben ließ, ehe ich fortfuhr – »und ich möchte euch danken. Nicht nur für eure Unterstützung, sondern auch für diese Gelegenheit, euch zu dienen. Ich könnte euch heute viel über Pläne für die Zukunft erzählen, aber vor allem sollt ihr wissen, dass mein Ziel nicht darin besteht, über euch zu herrschen, Angst zu schüren oder irgendjemanden zu unterdrücken. Ich möchte ein gerechter, loyaler König sein. Zusammen sind wir besser, stärker und mächtiger, davon bin ich fest überzeugt. Mein oberstes Ziel als euer Anführer besteht darin, unsere Rudel und alle unserer Art zu einen. Danke!«

Stürmischer Jubel brandete auf.

»Und jetzt lasst uns die gemeinsame Zukunft feiern!« Ich streckte die Faust in die Luft. Noble trat hinter mich und setzte mir die Krone aufs Haupt.

Die Wolfsgestaltwandler heulten und jubelten. Der Lärm wurde ohrenbetäubend.

»Da du jetzt Alphakönig bist, könntest du sie alle dazu bringen, sich zu beruhigen«, meinte Noble in meinem Kopf.

Als Alphakönig konnte ich sogar noch wesentlich mehr als das. Ich konnte in den Gedanken jedes Wolfswandlers sprechen, ob in menschlicher oder in Wolfsgestalt und unabhängig davon, welchem Clan er angehörte. Und nicht nur das – ich würde mir den menschlichen Verstand bewahren, wenn ich mich in meinen Wolf verwandelte. Keine animalischen Instinkte mehr, die menschliche Vernunft außer Kraft setzten.

Kein primitives Sprechen mehr als Wolf.

Ich grinste Noble an. »Aber wo bliebe denn da der Spaß?«

Die Lichter wurden gedimmt, Musik setzte mit tiefen, durch den Boden vibrierenden Bässen ein. Mein Blick fiel auf den verwaisten Thron neben mir. Ich runzelte die Stirn. Der Augenblick war fast perfekt – ich bräuchte nur noch meine Gefährtin an der Seite.

»Nai?«, entsandte ich zu ihr und öffnete mich, um herauszufinden, wo sie sich herumtrieb. Wir hatten unsere Gefährtenbindung zwar nicht abgeschlossen, aber sie war stark genug, um ...

Entsetzen kroch in mich, gefolgt von Traurigkeit und Angst. Die Gefühle stammten nicht von mir, was bedeutete ...

Jäh versteifte ich mich, als ich begriff. Ich heftete den Blick auf Justice.

»Finde raus, was mit Nai los ist!« Ich übermittelte den Befehl schroff an meinen Bruder, bevor ich über die Worte nachgedacht hatte. Schnell fügte ich hinzu: »Bitte.«

Sie hatte mir nicht geantwortet. Als Justice durch den Nebeneingang hinauseilte, um nach ihr zu suchen, fühlte ich mich ein wenig besser.

Es war verlockend, die Sinne erneut zu ihr zu entsenden, doch was auch immer sie gerade durchmachte, es machte ihr emotional so zu schaffen, dass sich ihre Beklommenheit deutlich über unsere noch nicht vollendete Gefährtenbindung übertrug. Ich fragte mich, ob es etwas mit ihrem kranken Großvater zu tun hatte. Nai war tough. Sie konnte einiges wegstecken. Nur hatte ich keine Ahnung, wie viel sie verkraften konnte, bevor sie zusammenbrechen würde.

Es gab bei jedem eine Grenze. Und falls etwas Verheerendes passiert war, wollte ich für sie da sein.

»Wo ist sie?«, fragte ich Honor, während ich überlegte, wie unhöflich es wäre, die eigene Krönungsfeier zu verlassen, um selbst nach ihr zu suchen.

»Sie geht gerade mit ihrem Großvater in die Bibliothek«, antwortete Honor.

Meine Brust zog sich zusammen. Ich musste mich zwingen, tief durchzuatmen.

»Die Bibliothek? Geh ihr nach!« Kaum hatte ich den Gedanken an Honor übertragen, setzte ich mich die Stufen der Bühne hinunter in Bewegung.

»Schon dabei«, kam von Honor zurück.

Warum verschwand sie mitten während meiner Krönungsfeier in die Bibliothek?

Unabhängig davon, wie ich mich fühlte oder wie es Nai ging, musste ich vor meinem Volk Stärke zeigen – besonders zu Beginn. Diese ersten Tage und wahrscheinlich Wochen würden heikel werden. Das wusste ich. Dafür war ich mein Leben lang ausgebildet worden. Ich kannte jede Regel, die gesellschaftliche Etikette. Dementsprechend wusste ich, welche Verhaltensweisen akzeptabel wären, welche man tolerieren würde und welche ein Garant für den Unmut meines Volks wären. Bei der eigenen Krönungsfeier zu verschwinden, würde unter Letzteres fallen. Aber wenn es um Nai ging, war ich bereit, gegen sämtliche Regeln zu verstoßen.

Mit dem breitesten gekünstelten Lächeln, das ich mir abzuringen vermochte, versuchte ich, mich durch die Menge zu schlängeln. Allerdings wurde ich unablässig bedrängt – jeder wollte mir die Hand schütteln oder ein paar Worte mit mir wechseln. Ich bemühte mich, den Leuten einerseits entgegenzukommen und sie andererseits so schnell wie möglich abzufertigen. Aber es rückten immer neue nach.

»Honor? Was macht sie gerade?«

Mein Adrenalinspiegel schnellte in die Höhe, als er nicht sofort antwortete. Dann trat Noble mit gerunzelter Stirn vor mich hin. Ich sah das Grauen, das ich empfand, in seinem Gesicht widerspiegeln.

»Honor!« Ich ballte die Hände zu Fäusten. Mein Herz galoppierte los, als er nicht auf Anhieb reagierte. Noble begann, die Menge zu teilen, eine Schneise für mich zu schaffen.

Die Wölfe jubelten und heulten nach wie vor, nun jedoch strapazierten die Geräusche meine Nerven.

»Sie bewegt sich schnell. Ich spüre ihnen gerade nach«, antwortete Honor.

Meine Panik griff um sich. »Du spürst ihnen nach?« Ich knurrte. »Wie um alles in der Welt konnten sie sich von dir entfernen?«

Er erwiderte nichts, und nur Nobles Hände auf meinen Schultern verhinderten, dass ich durchdrehte.