Sie aber erkannten ihn nicht - Helmut Stücher - E-Book

Sie aber erkannten ihn nicht E-Book

Helmut Stücher

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Beschreibung

Jedes Auge wird Ihn sehen, wenn Er kommen wird in Seiner Herrlichkeit; aber werden wir Jesus erkennen in dieser machtvollen Größe? Die Antworten gläubiger Christen hierauf sind widersprüchlich. Viel Streit und Entfremdung ist unter Christen wegen der unterschiedlichen Auslegung der Offenbarung entstanden. Die Verkennung des Lammes und der Mangel an Bruderliebe belasten auch das Verhältnis zu unserem Vater in Christo schwer. Der Autor nimmt die Geschichte Josephs zum Vorbild und zeigt die Problematik der Wiedervereinigung auf. Die gemeinsame geistliche Not, die Sorge um Familie und Kinder, treibt sie, ungewöhnliche Wege zu gehen, die zum Sohne und zur Versöhnung führen. Nach der Selbstprüfung und Überführung kann auch Jesus wie Joseph nicht anders, als Sich zu offenbaren, und alles wird gut. Eine dramatische Geschichte wird prophetisch aktuell.

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INHALT

Vorwort

Einleitung

Im Hause Jakob

Josephs Träume

Ich suche meine Brüder

Gehasst, verkauft und vergessen

Gute und böse Träume

Vom Sklaven zum Herrscher

Die fremde Offenbarung

Die Brüder kommen

Jesus kommt wieder

Das „Hochzeitsmahl“

Eine notwendige Lektion

Juda – ein Fürsprecher

Ich bin Joseph, euer Bruder

Israel kommt

Kein Brot im Lande

Jakobs Segen

Jakobs Segnung aller Söhne

Abscheiden und Begräbnis Israels

Nachruf

Die ungleichen Brüder

Versöhnt

„Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet“

(Ps. 119)

VORWORT

Die vorliegende Betrachtung ist die 2. Auflage von „Jesus unser Bruder“. Die erste Auflage war auf eine bestimmte Gruppe von Gläubigen fokussiert, die auch in der neuen Auflage eine zentrale Rolle spielt. Die Wiederkunft Jesu hat jedoch für alle Gläubigen und Gemeinden entscheidende Bedeutung, ob die Brüder „den Erstgeborenen der Brüder“ erkennen. Wie Er kommt und zu welchem Zweck zeigt uns die Offenbarung, was schon an alttestamentlichen Vorbildern zu erkennen ist, besonders deutlich an der Geschichte Josephs. Deshalb werden wir immer wieder Bezüge vom ersten Buch der Bibel auf das letzte, die Offenbarung Jesu Christi, finden. Bekanntlich ist ja das Alte Testament nur im Lichte des Neuen zu verstehen.

Die vorliegende Betrachtung ist als Beiheft gedacht, um die Offenbarung besser zu verstehen. Den Bibelstellen liegt die „Elberfelder Übersetzung“ zu Grunde. Soweit wir uns innerhalb der Josephgeschichte im 1. Buche Mose, also die Kapitel 37 – 50, bewegen, sind nur Kapitel und Vers angegeben.

Der Verfasser

EINLEITUNG

Über die Wiederkunft Christi gibt es sehr unterschiedliche Vorstellungen. Die einen meinen, sie sei zweigeteilt, zuerst die Entrückung, dann der Tag des Herrn zum Gericht; eine andere Gruppe hat sich darauf festgelegt, dass die Gemeinde zuerst noch durch die Drangsal muss; die Israelfreunde erwarten Jesu Ankunft auf dem Ölberg. Alle kennen und bekennen Jesus als HErrn, jeder wird Ihn sehen, wenn Er wiederkommt. Doch die große Frage stellt sich, in welcher Gestalt wird Er wiederkommen? Und werden wir Ihn sogleich erkennen oder bedarf es einer besonderen Offenbarung Seinerseits?

Über die Herrlichkeit unseres Herrn Jesu Christus in Seiner Niedrigkeit ist schon viel geschrieben worden. Wunderbare Betrachtungen über das Leben Jesu, Seine Vollkommenheit, Seine Liebe, Seine Wohltaten und Seine Selbsthingabe machen uns den HErrn der Herrlichkeit groß. Unsere Betrachtung beschäftigt sich mit Seiner himmlischen Herrlichkeit, die geoffenbart werden soll. Anhand biblischer Lebensbilder soll gezeigt werden, dass die Einzigartigkeit Jesu Christi in Seinem Leben sich in Seiner Offenbarung widerspiegelt als Lamm und Herrscher auf dem Thron. Kein anderer begegnet uns dort als Der, den die Jünger gekannt haben und wie wir Ihn kennen. Sein Wesen, Seine Treue und Seine Liebe gegen die Seinen hat sich nicht verändert. Das erfährt als Erster der Seher Johannes selbst und jeder Knecht Gottes, dem die Offenbarung Jesu Christi gezeigt worden ist. Das letzte Buch der Bibel ist nur das Fenster, unter dem viele Deutungsversuche gemacht werden, aber was und wer sich dahinter verbirgt liegt im Dunkeln. Doch wenn es uns geöffnet wird und das wahrhaftige Licht hinein fällt, entdecken wir die ganze Herrlichkeit Seiner Person und der Wege Gottes mit den Seinen und der Welt in den alttestamentlichen Vorbildern, zu denen die Offenbarung Jesu Christi uns zurückführt.

In den Evangelien werden wir am Schluss nur mit der Tatsache an sich bekannt gemacht, dass Jesus im Himmel ist, sitzend zur Rechten der Majestät. Mehr ist auch nicht in den allgemeinen Auslegungen zu erfahren. Selbst Bibellehrer, die tief in die Gedanken Gottes eingedrungen sind, können uns nicht sagen, welche Herrlichkeit Christus jetzt hat und umgibt. Unsere Lieben, wenn sie in Christo entschlafen sind, wissen wir im Himmel, sie sind bei Jesu, was weit besser ist. Wir werden sie wiedersehen, wenn auch wir dorthin gelangt sind und mit ihnen zusammen den HErrn ewig loben. Das genügt uns. Doch von Christus wollen wir nicht nur wissen, dass Er lebt und zur Rechten Gottes sitzt und von dort wiederkommen wird, sondern auch, welche Macht Er gegenwärtig hat und ausübt und zu welchen Gunsten, wie Er regiert und wie wir daran teilhaben können. Schon gleich im ersten Kapitel der Offenbarung wird eine Geschichte angedeutet, die augenscheinlich an Joseph und seine Brüder erinnert, bevor er sich ihnen offenbarte. Diese Geschichte müssen wir näher betrachten, denn sie veranschaulicht wie keine andere die Herrlichkeit Christi in Seinem Leben und in Seiner Hoheit.

Die Geschichte Josephs hat mich schon als Knabe gefesselt und ergreift mich immer wieder beim Lesen. Die Dramatik und Spannung dieser Geschichte lässt einen kaum über ihre vorbildhafte und geistliche Bedeutung nachdenken. Und doch enthält sie, wie überhaupt das erste Buch der Bibel in den Lebensgeschichten Einzelner, bereits den ganzen Heilsplan Gottes. Manchmal entdeckt man ein Stück eigener Lebensgeschichte in biblischen Gestalten und Ereignissen, was ich dem Leser nicht verheimlichen will. Man muss wohl erst einmal in eine ähnliche Situation kommen, um Gottes Wort und Wege zu verstehen. Ich verstehe nicht alles, aber ich glaube dennoch alles was geschrieben steht. Der Glaube geht dem Verstehen voraus, „durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet sind“ (Hebr.11). Was die Wissenschaft nicht ergründen kann, versteht der Glaube. Schon der Kinderglaube versteht mehr von Gottes Schöpfung und kann sich daran erfreuen, als alle Wissenschaftler dieser Welt.

Leider herrscht unter Gläubigen viel Unkenntnis und auch Unverstand im Schriftverständnis, sei es, dass sie ohne Glauben verstehen wollen oder ohne den Geist am Buchstaben hängen, das heißt, die Schrift wie der natürliche Mensch betrachten und buchstäblich deuten, manchmal auch einfach nicht richtig lesen was wirklich dort steht und daraus falsche Schlüsse ziehen. Dazu verleiten besonders die prophetischen Schriften, indem man versucht, sie sich natürlich vorzustellen, statt sie wie das Gesetz geistlich zu betrachten. Viele Kinder Gottes sind einfach auch falsch belehrt. Obwohl sie an die göttliche Inspiration der Schrift glauben, fehlt das geistliche Verständnis, wodurch sich die Schrift erst erschließt. „Denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes“ (1.Kor.2,9-16).

Die Josephgeschichte wird meist auf die Zukunft Israels gedeutet, die Juden würden noch in große Drangsal kommen und dann Jesus erkennen, wenn Er auf dem Ölberg erscheine. Gestützt wird diese Vorstellung mit der Endzeitrede Jesu (Matth.24). Dabei wird gewöhnlich übersehen oder es ist Unwissenheit, dass die in den Evangelien angekündigten Ereignisse jüdische Geschichte sind, die sich so nicht wiederholen kann.

Was wir im ersten Buch der Bibel vor Augen haben, ist eine ganz andere Geschichte. Im Lichte der Offenbarung erkennen wir in den Brüdern Josephs die Geschichte der christlichen Brüder, die ihren Joseph-Jesus in Seiner erhöhten und verherrlichten Stellung noch kaum oder garnicht erkannt haben. Wie sollten wir auch, wenn wir mit den alttestamentlichen Vorbildern so wenig vertraut sind oder mit ihnen so unverbindlich umgehen. Wie könnten wir auch, wenn wir die volle Erfüllung der Propheten durch unseren Herrn Jesus Christus und in Ihm, in Seinem Kreuz und Seiner Auferstehung bestreiten? Der herrschende Israelirrtum kann mit einem Satz widerlegt werden: Die Apostel haben „in Jesu die Auferstehung aus den Toten verkündigt“ (Apg.4,2) Aber gerade das empörte die Priester und Obersten, besonders die Pharisäer: sie glaubten fraglos an die Auferstehung des Volkes gemäß der Weissagung Hesekiels durch den Geist (37), aber doch nicht in dem Verführer Jesus. Sie haben sich weniger über das Zeugnis der Auferstehung Jesu am Pfingsttage aufgeregt (Apg.2,32), sondern vielmehr, dass in dem Jesus die Auferstehung Israels geschehen sein soll, Er als der Erste der Söhne Israels (Apg.26,23); alle, die an Seinen Namen glauben, haben Teil an der geistlichen Totenauferstehung zum ewigen Leben, wie schon Jesus gesagt hat (Joh.5,25). Wegen dieser Hoffnung klagten die Juden paradoxerweise Paulus vor Agrippa an, und doch hat der Apostel nichts anderes verkündigt als die Hoffnung Israels (Apg.26,6.7).

Als Paulus nach Rom kommt, sagt er den Brüdern, „wegen der Hoffnung Israels bin ich mit dieser Kette umgeben“ (Apg.28,20). Die Hoffnung Israels liegt also in dem Evangelium, das Paulus verkündigt, zuerst den Juden und auch den Nationen, denn beide lagen im Tode. Wir werden leider feststellen müssen, dass gerade mit der Erfüllung der Hoffnung Israels in Jesus die Brüder größte Schwierigkeiten haben, die Brüder Josephs in Joseph, unsere evangelikalen Mitbrüder in Jesus. Unsere Betrachtung basiert darauf, dass in Jesus, in Seiner Auferstehung und Erhöhung alles erfüllt ist, sowohl das Heil der Juden als auch der Welt gleichwie von Joseph das Leben seiner Brüder als auch der Äpgypter abhing. Die Apostel predigten Buße und Vergebung der Sünden für Israel und darüber hinaus, und das ist auch heute noch die Botschaft an Juden und Heiden bis an das Ende der Zeit. „Das Evangelium wird solange verkündigt werden wie die Welt besteht“ (Spurgeon). Denn es ist in keinem anderen das Heil als nur in dem Namen Jesus (Apg.4,12). Die Geschichte Josephs bietet dafür das anschaulichste Vorbild.

Wie kommt es, dass gläubige Christen die Errettung Israels in dem Namen Jesu in Frage stellen? Einzelner Juden, die zum Glauben kommen, freilich nicht. Wenn Jesus wiederkommt, kommt Er nicht zum Heil, sondern zum Gericht, sowohl der Toten als der Lebendigen. Das Problem des Nichtverstehenkönnens liegt in der Erhöhung Christi, zu der Gott Ihn erhöht hat über alles. Die letzten Worte Jesu im Matthäusevangelium, „mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden“, beziehen sich nicht nur auf Seinen Beistand in unserem Zeugendienst, so dass wir mutig vorangehen können, Er ist bei uns auf allen Wegen bis ans Ende. Auf dem Thron sitzt Derselbe, der einst als Sohn und Knecht Gottes in menschlicher Gestalt hienieden war. Er ist immer noch wie einst voller Gnade und Wahrheit, wenn wir auch in der Offenbarung zuerst mit der Wahrheit konfrontiert werden, mit der vollen Wahrheit über den Zustand der Kirche und den Mächten, die sie bedrohen. Nicht allein aber das, sondern auch die Verheißungen an die Überwinder sind Wahrheit, die sich erfüllen muss; denn „die Verheißung aus Glauben an Jesum Christum ist denen gegeben, welche glauben“ (Gal.3,22). Das glauben wir.

Die Herrlichkeit des Eingeborenen vom Vater war den Jüngern geoffenbart, sie haben sie mit ihren Augen gesehen, „was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens“ (Joh.1,14; 1.Joh.1,1). Doch wie erscheint der Menschensohn in Seiner Herrlichkeit im Himmel? Der greise Apostel ist überrascht, ja zu Tode erschrocken, plötzlich Jesus in Seiner Offenbarung zu sehen, ganz anders als er Ihn gekannt hat, sehr furchtbar. Aber der HErr legt Seine Rechte auf ihn und spricht: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot und bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Offb.1). Ich bin immer noch Derselbe, den du gekannt hast, an dessen Brust du gelegen, der dich liebt und den du über alles liebtest. Da war die Verbindung wieder hergestellt. Das sollen auch wir erfahren, wenn wir einmal erkennen, wie Er ist.

Es bedurfte also selbst für einen Jünger wie Johannes einer Offenbarung der himmlischen Herrlichkeit und Macht Jesu Christi. Wieviel mehr wir, auch wenn wir Jesus lieben und uns nicht gegen die Bruderliebe vergangen haben. Der Umstand, dass die Offenbarung schon früh in der Kirchengeschichte aus dem Blick geraten ist, stellt uns heute vor eine schwierige Aufgabe. Erst im 19.Jahrhundert fing man wieder intensiv an, das letzte Buch zu erforschen, kam aber zu falschen Schlüssen durch politische Irritation, indem man meinte, der Zionismus habe etwas mit biblischen Verheißungen zu tun. Das führte auch zu einer völligen Verkennung des Lammes, ja man unterstelte Ihm eine künftige Weltherrschaft, was Jesus so fremd ist wie dem Wesen Josephs. Jesus im Vorbild Josephs zu sehen hätte sie eines Besseren belehrt. Die ersten Christen verstanden die Offenbarung besser als wir, weil sie noch einen anderen Bezug zum Alten Testament hatten; das letzte Buch der Heiligen Schrift kann nur mit dem geistlichen Hintergrund der alttestamentlichen Schriften verstanden werden. Die Offenbarung Jesu Christi findet ihr Vorbild in Joseph. Was dieser von Herzen war, wozu er berufen war, wie Gott ihn in Ägypten zum Herrscher erhöhte und schließlich, dass die Brüder zu ihm kommen und er sich ihnen offenbart – man könnte die Josephgeschichte auch die „Offenbarung Josephs“ nennen, welche Gott ihm gab, wie der erste Satz in der „Offenbarung Jesu Christi“ lautet. Oder sollte es gar auch für uns notwendig sein, dass wir zuerst zu Jesus kommen müssen, bevor Er wiederkommt? Die Josephgeschichte stellt es so dar, und das ist auch der Weg in der Offenbarung bis zur Hochzeit des Lammes.

Daher werden wir versuchen, die Josephgeschichte unter dem Aspekt der Offenbarung zu betrachten: geschichtlich, was sich ereignet hat; prophetisch in Jesus Christus erfüllt, geistlich auf die bekennende Gemeinde gedeutet und an Betroffenen erlebt.

Ein Kardinalfehler, dem leider meine Brüder und viele Bibelgläubigen verfallen sind, ist die Lehre, Christus sei noch verworfen. Das war die letzte Handlung von den Brüdern Josephs, seine Spur verlor sich mit den Sklavenhändlern; Mit der Verwerfung Jesu am Kreuz schied Er aus der Welt, aus der jüdischen Welt. „Die Welt sieht mich nicht mehr“ (Joh.14,19). Doch Jesus ist auferstanden und aufgefahren in die himmlische Herrlichkeit, Er lebt jetzt in einer anderen Welt, im Reich der Himmel. Seine Brüder sind nicht mehr die Juden und werden es auch nie mehr sein, es sei denn sie glauben an den Sohn Gottes. Da ist kein Unterschied zu anderen Menschen (Röm.3). Jesu Brüder sind nur die, welche den Willen Seines Vaters tun. „Gehe hin zu meinen Brüdern“, sagt der Auferstandene zu Maria Magdalene, „und sprich zu ihnen: ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, und zu meinem Gott und eurem Gott“ (Joh.20,17).

Jesus, immer noch verworfen? Nein! Er ist gestorben, Er existiert dem Fleische nach nicht mehr. Immerhin gesteht man Ihm eine zukünftige Herrschaft zu, jedoch nicht über sie, sondern sie als Mitherrscher über die Juden und die Welt. Wir würden, schreibt der englische Bruder (Bellet) in seiner an sich schönen Betrachtung „Der Sohn Gottes – die Herrlichkeit Jesu Christi in Seiner Menschheit“, im Zeitalter der Verwerfung Christi leben, bis Er im tausendjährigen Reich regieren würde. Wäre das wahr, müsste der Name Jesu in aller Welt jetzt noch verachtet sein und die Familie Gottes nebst der Welt längst Hungers sterben. Das ist aber ganz und gar nicht der Fall. Die ganze christliche Welt verherrlicht Jesus als Sohn Gottes, und selbst die ungläubige Welt rühmt ihn als idealen Menschen; sogar Juden halten ihn heute für ihren Bruder, für einen Propheten, der Islam sowieso.

Christus ist nicht mehr verworfen, zumindest nicht sein Name. Eigentlich war Er es damals nur von der herrschenden Geistlichkeit in Jerusalem, nicht vom ganzen Volk. Viele haben an Ihn geglaubt, auch viele Priester; die ersten Kapitel der Apostelgeschichte berichten von einer großen Erweckung in Jerusalem. Überall in Judäa und Galiläa und in der Zerstreuung wurden Synagogen zu Gemeinden Jesu, und auch Samaria hat das Wort Gottes angenommen – die Apostel der Beschneidung, Jakobs, Petrus und Johannes, ernteten die Saat des Evangeliums vom Reich in Jesu (Jak.1,1). Nur Paulus, der Apostel der Nationen, stieß vielfach auf Schwierigkeiten wegen der Gleichstellung der Juden mit den Heiden bzw. der Einverleibung der Nationen in Israel (Apg.13; Eph.2). Wir hätten heute kein Problem damit, wenn die halbe Welt in die Gemeinde käme; das wäre ja die erbetene Erweckung. Woran sich heute die Geister scheiden werden, das ist an dem Christus der Offenbarung und Seinem ewigen Reich (Offb.11,15-18).

Die Rede ,„Israel sei noch im Unglauben“, kann man so nicht stehen lassen. Ungläubige sind nicht Israel (1.Thess.2,14-16). Wenn sie im Unglauben gestorben sind, sind sie verlorengegangen (Jud.5). Als Paulus den Aposteln in Jerusalem erzählt, wieviel Gott durch seinen Dienst getan hat, sagt Jakobus: „du siehst, Bruder, wie viele Tausende der Juden es gibt, welche glauben“ (Apg.21,20). Noch immer und heute besonders viele in den USA kommen zum Glauben. Wer faselt denn da von einem „auserwählten Volk Gottes“? Nach 2000 Jahren plötzlich auserwählt, was heute ein säkulärer Staat ist? Das „jüdische Volk“ ist eine Erfindung der Zionisten, schreibt der jüdische Bestsellerautor Shlomo Sand.

Halten wir fest, Israel besteht aus Menschen wie wir, damals aus wahren Juden wie falschen, die einen eine Synagoge Satans, die anderen ein heiliger Tempel im Herrn durch den Glauben an Jeus Christus (Offb.2,9). „Denn nicht alle die aus Israel sind, diese sind Israel“ (Röm.9,6), gleichwie auch nicht alle, die sich Christen nennen, Christen sind. Die meisten Juden in Israel sind keine Juden, sie kamen aus Rußland und waren ursprünglich Chasaren. Das große Chasarenreich übernahm im 8.Jahrh. die jüdische Religion wie andere des Riesenreiches die christliche Religion. Dieser Vorgang, dass viele aus den Völkern Juden wurden, finden wir schon im Buche Esther.

Wir müssen uns zuerst einmal über das wahre Israel Gottes klar werden, wenn wir die Josephgeschichte verstehen und richtig anwenden wollen. Würde man sich an den Vorbildern orientieren, wüsste man auch in Röm.11 das wahre Israel von dem falschen zu unterscheiden. „Ganz Israel wird errettet werden“ (V.26) steht nicht für sich und kann nicht für sich gedeutet werden, sondern nur im Kontext des Römerbriefes und anhand der Vorbilder in der Geschichte Israels. Schon anhand der Geschichte Josephs wird die Ganzheit klar und wie es wieder dazu kommt. Dies aber setzt einen treuen und gläubigen Überrest voraus (V.1-5). In der Geschichte des Hauses Jakob ist es Joseph, bei der Wegführung Judas nach Babylon bzw. ihrer Rückkehr ist es wieder nur ein Überrest, wie Jesajas vorausgesagt hat: „Und wäre die Zahl der Söhne Israel wie der Sand am Meer, nur der Überrest wird errettet werden“ (Jes.10,22, Esra 1; Röm.9,27). In Offb.7 ist es der christliche Überrest der 144000, versiegelt als Gottes Israel, danach die große Volksmenge. Beide bilden dann das ganze Israel durch die Reinigung im Blute des Lammes (Offb.7,14).

„Wir sehen aber Jesus ... mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt“ (Hebr.2,9; Offb.5,12). Warum sehen das die Brüder nicht? Sie sehen zwar das Priestertum, das Jesus gegenwärtig ausübt, nicht aber Sein Königtum. Beides gehört zusammen und ist voneinander abhängig, wie wir aus der Geschichte der Könige Israels wissen. Wenn das Priestertum versagte, versagte auch das Königtum. Wenn wir „zu einem Königtum gemacht sind, zu Priestern seinem Gott und Vater“, dann muss Christus es ja zuerst sein (Offb.1,6; 5,10). Er habe sein Königtum noch nicht angetreten, sei lediglich zum König gesalbt, sagen sie. Auf dem Thron und noch nicht Herrscher? „Gott setzte ihn zu seiner Rechten in den himmlischen Örtern über jedes Fürstentum und jede Gewalt und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird“ (Eph.1,21).

Durch die Erhöhung Josephs in Ägypten war die Errettung der ganzen Familie möglich, in der Erhöhung Christi ist unsere Errettung und Erhaltung gesichert und das Heil der Welt. Jesus ist mehr als Joseph, Er ist wahrhaftig der Heiland der Welt. Er wird auch die zerstreuten Kinder Gottes wieder in eins versammeln, denn dafür ist Er gestorben. „Welchen ihr, obgleich ihr in nicht gesehen, liebet; an welchen glaubend, obgleich ihr ihn jetzt nicht sehet, ihr mit unausprechlicher und verherrlichter Freude frohlocket“ (1.Petr.1,8). Wenn Jesus sich offenbart, werden auch Zweifler wie Thomas glauben. Wenn alle Umstände gegen unseren Glauben sprechen, so glauben wir dennoch, weil wir Jesus erfahren haben. Was Joseph durch alles Leiden hindurchgetragen hat, nämlich die Hoffnung auf eine herrliche Zukunft, die Gott ihn schon früh im Traume hat sehen lassen, trägt auch uns hindurch. Sie war ihm so gewaltig, dass er sie nie vergessen konnte. Die Schmach, die wir um Christi willen erleiden, ist nicht das Letzte, sondern die Herrlichkeiten danach. Selbst wenn wir verfolgt werden – „die Leiden der Jetztzeit sind nicht wert verglichen zu werden mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll“ (Röm.8,18).

Es gibt leider eine Gruppe von Gläubigen, man könnte sie Benjaminiter nennen, die durchaus nicht an eine Wiedervereinigung der zertrennten Kinder Gottes glauben und sogar denen, die sich danach sehnen, ausreden wollen. Sie finden sich einfach mit der gegenwärtigen Situation ab, schotten sich ab und hoffen auf eine unmittelbar bevorstehende Entrückung. Hier liegt ihr Hauptproblem. Benjamin, der gerne als Schoßkind beim Vater bleiben möchte, hält den ganzen Prozess auf, obwohl er wie kein anderer die Einheit des Leibes bekennt. In der Geschichte Josephs wird sich nachher alles um ihn drehen. Und er wird vom Geist der Weissagung eines schweren Irrtums überführt werden, die übrigen von ihren moralischen Verfehlungen. Die Geschichte der Brüder Josephs und Jesus wird noch spannend werden. „Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern“ (Hebr.2,12).

Anfang und Ende der Geschichte ist dabei der „Erstgeborne der Brüder“. Leider ist diese eine wichtige Beziehung zu Jesus, dass wir Seine Brüder sind und Er der Erstgeborene unter uns ist, verloren gegangen oder wenig in Betracht gezogen worden. Doch gerade darin ist ein Geheimnis enthalten, das die entfremdeten Herzen vereinigen kann zu einer neuen Gemeinschaft, die womöglich eine neue Gemeindebewegung auslöst. Jesu Gebet wird in Erfüllung gehen: „Vater ich will, daß die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, auf daß sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast“ (Joh.17,24). Genau das hätte auch Joseph sagen können und hat er auch gesagt, als er sich den Brüdern offenbarte und sie bat, mit dem Vater und ihren Familien nach Ägypten zu kommen (Kap.45,10-13). Im Anschauen Seiner Herrlichkeit „werden wir verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist“ (2.Kor.3,18). Alle Trennungen werden sich dann von selbst auflösen. Wir müssen nur kommen, die eigene Not wird uns treiben.

Es erfüllt mich mit tiefer Freude, endlich einmal vornehmlich meinen Brüdern die Macht und Ankunft unseres großen HErrn und Heilandes Jesus Christus vorstellen zu können, damit wir zur Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes kommen, wie Er ist und wo Er jetzt ist. Möge Gott uns die Augen des Herzens dafür öffnen. Wir sind zum Anteil am Erbe der Heiligen berufen, um miteinander Christus in der Herrlichkeit zu betrachten, bis wir Ihn sehen wie Er ist. Denn auch in mir lebt ein sehnliches Verlangen nach herzlicher brüderlicher Gemeinschaft in Christus.

Ich fühle meine Unwürdigkeit und Unfähigkeit, anderen einen so erhabenen und weltbewegenden Gegenstand in der rechten Weise darzulegen, zumal einige prophetische Dinge anders gesehen werden müssen, als man bisher meinte. Möchte doch der geneigte Leser Vertrauen haben, dass hinter der vielleicht manchmal hart empfundenen Sprache eine brennende Liebe steckt, die das Wohl der Brüder sucht. Es ist noch immer so, daß die Wahrheit uns frei macht, frei auch von der Angst, die alles noch schlimmer kommen sieht und Erweckung schon im Keime erstickt. Ich getröste mich, daß besser und größer als meine Worte das Zeugnis Gottes selber ist, welches Er gezeugt hat über Seinen Sohn, in welchem alle Verheißungen der Propheten erfüllt sind; in Ihm erscheint auch die Geschichte Josephs in einem neuen Lichte. Ich bin überzeugt im dem HErrn, dass Er Seine Wege mit den bluterkauften Brüdern zu einem guten Ende führen wird.

IM HAUSE JAKOB

„DER EINGEBORENE VOM VATER” (JOH. 1,14)

„Dies ist die Geschichte Jakobs: Joseph, siebzehn Jahre alt ...“ (1.Mo.37). Merkwürdig, diese Einleitung. Waren denn nicht die vorhergehenden Kapitel (27-36) Jakobs Geschichte? Offenbar beginnt mit Joseph ein ganz neuer Lebensabschnitt für Jakob und die ganze Familie. Bis dahin hatte Jakob schon viel erlebt, manche Enttäuschungen und Schwierigkeiten lagen auf seinem Wege. Vor seinem eigenen Bruder, der ihm nach dem Leben trachtete, musste er fliehen, weil er ihm den Segen vorweggenommen hatte. Jakob ging es immer um den Segen Gottes, woran bekanntlich alles gelegen ist. Fäschlich wird ihm unterstellt, er hätte Esau mit dem Linsengericht betrogen. Die Schrift tadelt vielmehr Esau, der für eine Speise sein Erstgeburtsrecht verkaufte und es somit gering achtete (Hebr.12,16). Ohne das Erstgeburtsrecht wird man nicht gesegnet, auch nicht im neuen Bunde. Von Natur aus besitzen wir es nicht, wir erlangen es durch die Wiedergeburt. Aber man kann es wieder verlieren, wenn man irdische und zeitliche Dinge höher schätzt als den Segen Gottes.

In seiner Fremdlingschaft in Haran darf Jakob die Erfahrung machen, dass die Liebe jedes Opfer wert ist. Wie hat Laban ihn ausgenutzt, „zwanzig Jahre bin ich nun bei dir gewesen; deine Mutterschafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen. Das Zerrissene habe ich zu dir gebracht, ich habe es büßen müssen; von meiner Hand hast du es gefordert, mochte es gestohlen sein bei Tage oder gestohlen bei Nacht. Es war mit mir also: des Tages verzehrte mich die Hitze, und der Frost des Nachts, und mein Schlaf floh von meinen Augen. Zwanzig Jahre bin ich nun in deinem Hause gewesen; Ich habe dir vierzehn Jahre gedient um deine beiden Töchter und sechs Jahre um deine Herde, und du hast meinen Lohn zehnmal verändert. Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams, und die Furcht Isaaks für mich gewesen wäre, gewiß, du würdest mich jetzt leer entlassen haben. Gott hat mein Elend und die Arbeit meiner Hände angesehen und hat gestern Nacht entschieden“ (1.Mo.31).

Nach den Dienstjahren bei Laban war er auf Geheiß des Engels Gottes wieder nach Kanaan zurückgekehrt. Glücklicherweise musste er sich nicht mehr vor Esau fürchten, die beiden Brüder versöhnten sich. Unterwegs brachten ihn die Söhne Simeon und Levi durch ihren Racheakt an Sichem in Betrübnis. Dann starb seine geliebte Rahel, er errichtete ihr ein Denkmal. Ruben erzürnte ihn, weil er bei Bilha gelegen hatte. Den Schluss bildet das Begräbnis seines Vaters Isaak: „Esau und Jakob, seine beiden Söhne, begruben ihn“. Hier waren die beiden Brüder sich einig, aber danach trennten sich ihre Wege für immer. Das folgende lange Geschlechtsverzeichnis von Esau zeigt, wie aus Esau Edom wurde; später entwickelte es sich zum Erzfeind Israels (Gesicht Obadjas).

Man sollte meinen, dass sein bisheriges Leben die ganze Geschichte Jakobs sei, aber sie scheint mit Joseph erst zu beginnen. Bis hierher hat ihn der Glaube an den Gott Abrahams und Isaaks getragen. Seinen besonderen Ausdruck findet er in dem Ringen Jakobs am Jabbok mit jenem Mann: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“ Und er war gesegnet, in all den Mühen und Übeln, die ihm begegneten, stand Gott ihm bei. Und doch ist keine biblische Person so missverstanden worden wie Jakob. Da Gott keine Lügner und Betrüger liebt, muss das Handeln Jakobs anders beurteilt werden. Am Ende seines wechselvollen Lebens bekennt er, dass Gott immer mit ihm war, ja ihn geweidet hat. Die Schrift lehrt uns an dem Beispiel Jakob/Esau, was ein geistlicher Mensch und was ein fleischlicher ist, wie geschrieben steht: „Den Jakob habe ich geliebt, aber den Esau habe ich gehaßt“ (Röm.9,13).

Auch Josephs Leben ist ein deutlicher Beweis für den unerschütterlichen Glauben an den, Der durch alle Tiefen hindurchführt und heraushilft. Stephanus erzählt die Geschichte dem Synedrium noch einmal in kurzen Zügen: „Die Patriarchen, neidisch auf Joseph, verkauften ihn nach Ägypten. Und Gott war mit ihm und rettete ihn aus allen seinen Drangsalen und gab ihm Gunst und Weisheit vor dem Pharao, dem König von Ägypten; und er setzte ihn zum Verwalter über Ägypten und sein ganzes Haus. Es kam aber eine Hungersnot über das ganze Land Ägypten und Kanaan und eine große Drangsal, und unsere Väter fanden keine Speise. Als aber Jakob hörte, daß Getreide in Ägypten sei, sandte er unsere Väter zum ersten Male aus. Und beim zweiten Male wurde Joseph von seinen Brüder wiedererkannt ...“ (Apg.7,9-18).

Doch nun zum Anfang der Geschichte, der so entscheidend war für seinen weiteren Weg: „... Joseph weidete die Herde mit seinen Brüdern.“ Er war mit siebzehn Jahren der Jüngste unter den Schafhirten der Söhne Jakobs, sie weideten die Herde ihres Vaters, aber ihre Gesinnung war geteilt. Das hatte auch mit den verschiedenen Müttern zu tun, was wir schon aus der Geschichte Sarahs und Hagars und ihrer Söhne Isaak und Ismael wissen. Bei den Brüdern Josephs ist es die negative Einstellung zum Vater, von dem sie hinter seinem Rücken übel sprachen. Der Einfluss ihrer Mütter, die sich ja nicht so geliebt wussten wie Rahel, war nicht der beste in Bezug auf Achtung und Ehre ihres Erzeugers. Vater und Mutter ehren galt schon, ehe es in Israel Gesetz wurde. Warum wohl übten sie Kritik an ihrem Vater? War er ihnen zu fromm, zu patriachalisch, zu eng, zu weltfremd? Von Esau, ihrem Onkel, wussten sie, welche Einstellung dieser zur Welt hatte und was er alles seinen Söhnen gestattete, ihnen stand die Welt offen. Aber sie, die Söhne Jakobs, wurden strenger gehalten. Der Gottesdienst in Bethel, wo sie ihre fremden Götter abgeben mussten, war ihnen wahrscheinlich mehr Zwang als Anbetung (35,2).

Wussten sie denn nicht, dass ihr Vater der Segens- und Verheißungsträger von seinen Vätern Abraham und Isaak her war, woran auch ihre Zukunft hing? Die Geschiche der Vorväter scheint sie nicht interessiert zu haben, wie Gott Abraham berufen hatte und ihn segnete. Vom Gericht Gottes an der alten Welt, der großen Flut, wegen der Bosheit der Menschen, und wie Noah und seine Familie gerettet wurden, muss Jakob ihnen erzählt haben. Auch von Sodom und Gomorra, wo Gott Feuer und Schwefel vom Himmel regnen ließ und diese Städte vernichtete. Alle diese Ereignisse scheinen wenig Eindruck auf sie gemacht zu haben, um Gott zu fürchten und die Würde ihres alten Vaters gebührend zu achten. Hatten sie nicht erfahren, dass die Familie Jakob unter dem besonderen Schutz Gottes stand? Niemand durfte sie bedrücken und antasten (Ps.105,12-15). Häufig vergessen das Kinder gottesfürchtiger Eltern, welche Bewahrung sie genießen.