SIMPLY. Wirtschaft - John Farndon - E-Book

SIMPLY. Wirtschaft E-Book

John Farndon

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Wirtschaft überraschend einfach! Visueller kann Wissen nicht sein: SIMPLY Wirtschaft ist die perfekte Einführung in die theoretischen Grundlagen und praktischen Anwendungen der Ökonomie – für alle, die wenig Zeit haben, aber hungrig nach Wissen sind! Mittels origineller Grafiken und kurzer Texterläuterungen werden im Buch über 120 Schlüsselbegriffe und Ideen aus der Wirtschaft verständlich erklärt – von der Knappheit der Ressourcen bis zu Aktien und Anteilen. Der einfache Einstieg in die Welt der Ökonomie: Die Sachbuch-Reihe SIMPLY macht komplizierte Themen auf originelle Art anschaulich und damit leicht verständlich. - Schneller Zugang zu Wissen: Jedes Unterthema wird auf einer einzigen Seite visualisiert – mit einer individuellen Text-Bild-Komposition, passend zum Inhalt. - Die Komplexität in der Wirtschaft einfach erklärt: Die wichtigsten Grundbegriffe und wegweisende Ideen berühmter Ökonomen von Adam Smith über John Maynard Keynes bis Milton Friedman werden mit durchdachten Grafiken und komprimierten Texten nachvollziehbar aufbereitet. Die wichtigsten ökonomischen Ideen & Theorien – visualisiert in übersichtlichen Grafiken Von den Grundlagen von Angebot und Nachfrage über praktische Einblicke in weltweite Volkswirtschaften bis hin zu Fakten über internationale Märkte und die Finanzwelt: Das visuelle Nachschlagewerk beleuchtet über 120 zentrale Schlüsselbegriffe und Themen der Ökonomie und beantwortet spannende Fragen, wie zum Beispiel wohin unsere Steuern gehen oder welche Faktoren die Verfügbarkeit von Gütern bestimmen. Die anschaulichen Grafiken und Diagramme erleichtern den Zugang zu komplexen Wirtschaftsthemen und bringen das Wesentliche auf den Punkt. DAS Wirtschaftsbuch für Einsteiger*innen und Wissbegierige: Noch nie war es so einfach, ökonomische Systeme und Prozesse zu verstehen!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 124

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



SIMPLY
WIRTSCHAFT
WISSEN AUF DEN PUNKT GEBRACHT
Lektorat
Kathryn Hennessy, Gareth Jones,
Elizabeth Dowsett, Lydia Halliday, Andrea Page,
Victoria Pyke, Liz Wheeler, Jonathan Metcalf
Gestaltung und Bildredaktion
Daksheeta Pattni, Lee Griffiths, Karen Self
Illustrationen
Phil Gamble, Vanessa Hamilton
Umschlaggestaltung
Sophia M.T.T., Akiko Kato
Herstellung
Jacqueline Street-Elkayam, Rachel Ng
Für die deutsche Ausgabe:
Verlagsleitung Monika Schlitzer
Programmleitung Heike Faßbender
Redaktionsleitung Dr. Kerstin Schlieker
Herstellungsleitung Dorothee Whittaker
Herstellungskoordination Bianca Isack
Herstellung Stefanie Staat
Titel der englischen Originalausgabe:
Simply Economics
© Dorling Kindersley Limited, London, 2022
Ein Unternehmen der
Penguin Random House Group
Alle Rechte vorbehalten
© der deutschsprachigen Ausgabe by
Dorling Kindersley Verlag GmbH, München, 2023
Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten
Deutsche digitale Ausgabe, 2023
Dorling Kindersley Verlag GmbH
Jegliche – auch auszugsweise – Verwertung,
Wiedergabe, Vervielfältigung oder Speicherung,
ob elektronisch, mechanisch, durch Fotokopie oder
Aufzeichnung, bedarf der vorherigen schriftlichen
Genehmigung durch den Verlag.
Übersetzung Martina Hesse-Hujber
Lektorat Birgit Reit
eISBN 978-3-8310-8346-6
www.dk-verlag.de
BERATUNG
Peter Antonioni ist Dozent am Depart-
ment of Management Science and Inno-
vation des University College London (UCL)
und lehrt dort Technologie- und Informa-
tionswirtschaft. Er hat einen Bachelor in
Philosophie, Politik und Wirtschaft der
Universität Oxford sowie einen Master-
abschluss (MSc) in Wirtschaftswissen-
schaften des Birkbeck College in London.
Außerdem ist er beim Kilkenomics­Festival
für Wirtschaft und Comedy regelmäßig als
Diskussionsteilnehmer vertreten.
MITWIRKENDE
John Farndon ist ein preisgekrönter Autor,
der bereits mehr als 1000 Bücher verfasst
hat, unter anderem über die boomenden
Volkswirtschaften in China und Indien.
Er hat bei vielen DK­Titeln mitgewirkt,
z. B. Big Ideas – Das Wirtschaftsbuch.
Shari Last ist Autorin und Lektorin von
Bestsellern im Bereich der Nachschlage-
werke und hat an zahlreichen DK­Titeln
mitgearbeitet.
Philip Parker ist ein von der Kritik hoch-
gelobter Autor und preisgekrönter Lektor,
der zu vielen DK­Büchern beigetragen hat.
Er hat einen Abschluss in Internationalen
Beziehungen der Johns Hopkins University
in Baltimore (USA) und ist unter anderem
Autor von History of World Trade in Maps.
INHALT
24 DER FREIE MARKT
Die »unsichtbare Hand«
25 GEBEN UND NEHMEN
Angebot und Nachfrage
7 WAS IST ÖKONOMIE?
GRUNDLAGEN
DER ÖKONOMIE
10 DIE EINZELTEILE
Mikroökonomie
11 DAS GROSSE GANZE
Makroökonomie
12 DENKSCHULEN
Wirtschaftstheorien
14 RATIONALITÄT
Modellierung der Entscheidungs-
findung
15 MENSCHEN SIND NICHT
IMMER RATIONAL
Verhaltensökonomik
16 SCHRITT FÜR SCHRITT
Grenznutzenschule
17 DEN WERT MESSEN
Nutzen
18 KNAPPHEIT
Das Grundproblem der Wirtschaft
19 »ZUTATEN« DER WIRTSCHAFT
Produktionsfaktoren
20 WAS IST GELD?
Die Funktionen des Geldes
21 DER SCHLÜSSEL ZUM
KAPITALISMUS
Eigentumsrechte
22 WIRTSCHAFTLICHE
MESSGRÖSSEN
Bestand und Kapitalströme
23 TECHNOLOGIE
Wachstumstreiber
VOLKS-
WIRTSCHAFTEN
IN DER PRAXIS
38 WIRTSCHAFTSKRAFT MESSEN
Bruttoinlandsprodukt
39 OUTPUT UND AUSGABEN
Gesamtnachfrage und -angebot
26 WIRTSCHAFTSSYSTEME
Ressourcenverteilung
27 WIN-WIN-HANDEL
Handelsgewinne
28 FREUND ODER FEIND
Komplementär- und
Substitutionsgüter
29 GELD UND AUSWAHL
Hierarchie der Güter
30 WANDEL ERZEUGT
ÄNDERUNGEN
Elastizität
32 ERWEITERN UND
DIVERSIFIZIEREN
Skalen- und Verbundeffekte
34 POTENZIAL FREISETZEN
Lange und kurze Frist
35 ARBEITSTEILUNG
Effiziente Spezialisierung
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€ €€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€ €€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€ €€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€ €€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€ €€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€ €€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€ €€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
40 MÄRKTE AUF KURS HALTEN
Die Rolle der Regierung
41 AUSGLEICH DER
ÖFFENTLICHEN FINANZEN
Der öffentliche Sektor
42 DIE RICHTIGE BESTEUERUNG
Die Laffer-Kurve
43 WOHIN GEHEN DIE STEUERN?
Öffentliche Dienstleistungen
44 STAATLICHE EINGRIFFE
Fiskalpolitik
45 AUSGABEN UNTER DRUCK
Verdrängung
46 STAATLICH GEFÖRDERTES
WACHSTUM
Keynesianischer Multiplikator
48 AUF UND AB
Der Konjunkturzyklus
50 AUF UND AB BEI IMMOBILIEN
Der Immobilienzyklus
51 ERWARTUNGEN
BESTIMMEN DIE AUSGABEN
Hypothese permanenter
Einkommen
52 STEIGENDE PREISE
Inflation
54 ARBEITSLOSIGKEIT UND
INFLATION
Die Phillips-Kurve
55 INFLATION MESSEN
Preisindizes
56 PREIS UND ANGEBOT
Geldmengentheorie
57 WUNDERBARE
GELDVERMEHRUNG
Mindestreservesystem
58 STEUERUNG DER GELDMENGE
Geldpolitik
60 STREBEN NACH
PREISSTABILITÄT
Inflationssteuerung
61 DRASTISCHE MASSNAHMEN
Unkonventionelle
Geldpolitik
AUSWAHL
UND FOLGEN
70 ZUCKERBROT UND PEITSCHE
Anreize
71 MEHR FÜRS GELD
Nutzen maximieren
72 KOOPERATION – JA ODER NEIN?
Das Gefangenendilemma
73 BEIDSEITIGES INTERESSE
Die Hirschjagd
74 ÜBERNUTZUNG
Tragik der Allmende
75 UNTERNUTZUNG
Tragik der Anti-Allmende
76 UNGLEICHES WISSEN
Asymmetrische Informationen
77 FOLGEN DER ASYMMETRIE
Zitronenmärkte
78 RISIKO UND INFORMATION
Negativauslese
79 INFORMATION UND RISIKO
Moralisches Wagnis
80 DER NICHT GEWÄHLTE WEG
Opportunitätskosten
62 DER WERT EINER PERSON
Humankapital
63 LANGSAME ANPASSUNG
Starre Löhne
64 ARBEITSFÄHIG / ARBEITSLOS
Arbeitslosigkeit
65 FLEXIBLE ARBEITSKRÄFTE
Gig Economy
66 DAS LEBEN IST NICHT FAIR
Ungleichheit
67 UNGLEICHHEIT MESSEN
Der Gini-Koeffizient
81 KANN SPAREN SCHLECHT SEIN?
Sparparadoxon
82 EINKOMMEN STEUERT
VERHALTEN
Einkommen und Substitution
84 STEIGENDE PREISE KURBELN
NACHFRAGE AN
Giffen-Güter
85 ENTSCHEIDUNGEN HABEN
KONSEQUENZEN
Externe Effekte
86 WER SCHULD IST, ZAHLT
Pigou-Steuern
87 EMISSIONSHANDEL
CO2
-Bepreisung
101 FREIE MÄRKTE FORDERN GELD
Öffentliche und Klubgüter
102 DU KOMMST NICHT HEREIN
Markteintrittsschranken
103 EINE EINZIGE LÖSUNG
Natürliche Monopole
104 GEWINNE MAXIMIEREN
Wohlfahrtsökonomik
105 DIE GESAMTEN KOSTEN
Transaktionskosten
Integration
107 GELD OHNE ARBEIT
Rentenstreben
108 IDEELLE WERTE
Geistiges Eigentum
110 IDEEN FÖRDERN WACHSTUM
Innovation
DIE ROLLE
DER MÄRKTE
90 VORTEILE FÜR BEIDE SEITEN
Zweiseitige Märkte
91 EFFIZIENT IST NICHT
IMMER FAIR
Paretooptimum
92 SPIEL AUF SIEG
Wettbewerbsarten
94 WER BIETET MEHR?
Auktionen
95 ABSPRACHE UND KONTROLLE
Kartelle
96 MARKTBEHERRSCHUNG
Monopole
97 FEHLENDER WETTBEWERB
Wohlfahrtsverlust
98 UNLAUTERES VERHALTEN
VERHINDERN
Kartellrecht
100 FREIE MÄRKTE MACHEN
FEHLER
Marktversagen
INTERNATIO-
NALER HANDEL
118 HANDEL OHNE SCHRANKEN
Freihandel
119 HANDEL MIT SCHRANKEN
Protektionismus
111 PLATZ MACHEN FÜR NEUES
Schöpferische Zerstörung
112 WECHSEL DES SPIELFELDS
Disruptive Technologien
113 MEHR KOSTET WENIGER
Informationsgüter
114 NUTZER ZIEHEN NUTZER AN
Direkte Netzwerkeffekte
115 NUTZER STEIGERN QUALITÄT
Indirekte Netzwerkeffekte
120 HANDELSPARTNERSCHAFTEN
Multilateralismus
121 REGULIERUNG DES HANDELS
Welthandelsorganisation
122 FREIHANDEL … FÜR MANCHE
Zollunion
123 GLEICHES ZIEHT SICH AN
Gravitationsmodell
124 ALLES SUMMIERT SICH
Handelsbilanz
125 KOMPROMISSE
Trilemma der Marktintegration
126 WER MACHT ES AM BESTEN?
Absoluter Kostenvorteil
127 WER MACHT WAS AM BESTEN?
Komparativer Kostenvorteil
128 SPEZIALISIERUNG
Neue Außenhandelstheorie
129 LÄNDERVERGLEICH
Entwicklung
130 SCHULDENERLASS
Internationaler Schuldenerlass
132 DER WERT VON WÄHRUNGEN
Währung und Wechselkurs
133 WÄHRUNGEN IM VERGLEICH
Kaufkraftparität
134 EINHEITLICHES GELD
Währungsunion
135 EINE WÄHRUNG FÜR ALLE
Optimaler Währungsraum
140 HANDELSPLÄTZE
Finanzmärkte
142 RISKANTE GESCHÄFTE
Risiko
143 BÖRSENZYKLEN
Bullen- und Bärenmärkte
Rentenmärkte
146 EIN UNTERNEHMEN,
VIELE EIGENTÜMER
Aktien und Aktionäre
147 KAUFRECHTE SICHERN
Derivate
148 DER PREIS STIMMT
Markteffizienzhypothese
150 GUTE ZEITEN BEGRÜNDEN
SCHLECHTE ZEITEN
Minskys Theorie
151 KAPITALBESCHAFFUNG
Fremd- und Eigenkapital
152 ZEIT ENTWERTET GELD
Kapitalwert
153 INVESTIEREN FÜR WACHSTUM
Risikokapital
154 DER BÖRSENGANG
Börsengang (IPO)
155 SPEZIELLE FINANZLÖSUNGEN
Financial Engineering
156 REGISTER
160 DANK UND ZITATNACHWEIS
DIE FINANZWELT
138 BARGELD FLIESST AM
SCHNELLSTEN
Liquidität und Geld
139 ALTES UND NEUES GELD
Fiatgeld und Kryptowährungen
WAS IST ÖKONOMIE?
Ökonomie ist die Wissenschaft von Produktion und Absatz. Öko nomen
versuchen zu verstehen, wie Waren und Dienstleistungen produziert
werden und wer sie konsumiert. Anhand dieser Erkenntnisse können
sie die Gesellschaft beraten, wie sie mit möglichst wenig Ressourcen
den höchsten Wert aus der Produktion erzielt. Ökonomie umfasst
sowohl die Details darüber, wie Einzelpersonen und Haushalte kon-
sumieren und Entscheidungen treffen, als auch das große Ganze, wie
Länder das Wachstum ihrer Volkswirtschaften unterstützen können
und was dazu führt, dass es zu einer Rezession kommt.
Sie konzentriert sich auf die Frage, wie Märkte Entscheidungen über
Produktion und Absatz gestalten. Ökonomen nutzen eine Reihe von
Werkzeugen, um das Marktverhalten zu analysieren. Dazu betrachten
sie beispielsweise Kosten und Preise oder wie unterschiedliche Markt-
formen jeweils andere Ergebnisse erzielen können. Sie interessieren
sich auch dafür, warum Märkte manchmal nicht die besten Ergebnisse
erzielen und wie man diese Fehler vermeiden oder korrigieren könnte.
Ökonomen nutzen Modelle – mathematische oder konzeptuelle
Abbildungen einer Situation –, um reale Probleme zu simulieren und
zu verstehen. Dabei werden oft Details weggelassen oder vereinfacht,
damit klarer wird, wie sich ein Markt oder sogar ein Land verändert,
wenn Einzelpersonen oder Institutionen unterschiedliche Entschei-
dungen treffen. Diese Art wirtschaftlicher Analyse führt zu zwei Arten
von Schlussfolgerungen: positive Aussagen (die Tatsachen beschreiben,
z. B.: »Überangebot führt zu sinkenden Preisen.«) und normative Aus-
sagen (die angeben, wie die Dinge »sein sollten«, z. B.: »Eine Regierung
sollte eine andere Geldpolitik wählen.«). Es ist nicht immer leicht zu
unterscheiden, welche Aussagen verifizierbar sind und welche nicht;
daher betrachten Ökonomen sorgfältig die Schlussfolgerungen zu
dem, was getan werden »sollte«, und versuchen, die möglichen Kon-
sequenzen verschiedener Handlungsweisen herauszustellen.
EINLEITUNG
7
Grundl
der Ök o
a gen
nomie
Die moderne Ökonomie beruht auf einer Reihe grundlegender
Ideen. Im Mittelpunkt steht dabei das Konzept der Knappheit. Da alle
Ressour cen knapp sind (Boden, Zeit, Geld usw.), kann niemand alles
haben oder tun. Daher müssen die Menschen Entscheidungen darüber
treffen, wie sie ihre potenziell unbegrenzten Wünsche und Bedürf-
nisse erfüllen können. Die wichtigsten Prinzipien der Ökonomie basie-
ren auf der Rolle von Knappheit bei der Entscheidungsfindung. Sie
dienen als Grundlage für die Modelle, mit denen Ökonomen komplexe
Ver haltensweisen in der realen Welt analysieren und daraus Schlüsse
ziehen. Einige dieser Schlussfolgerungen unterscheiden sich je nach
der Perspektive des jeweiligen Wissenschaftlers. Folglich haben sich
daraus unterschiedliche Schulen wirtschaftlichen Denkens entwickelt.
»Das wertvollste Kapital
ist das in den Menschen
investierte …«
Alfred Marshall
Mikroökonomen betrachten die
einzelnen Teile einer Wirtschaft,
z. B. einen bestimmten Haushalt
oder ein bestimmtes Unternehmen,
und wie sie in einem wettbewerbs-
orientierten Markt interagieren und
Entscheidungen treffen.
DIE EINZELTEILE
Die Mikroökonomie untersucht, wie sich die einzelnen Personen und
Unternehmen, aus denen eine Volkswirtschaft besteht, verhalten. Der
Fokus liegt auf »Wirtschaftsakteuren« – Einzelpersonen, Verbraucher,
Haushalte oder Unternehmen – und den individuellen wirtschaftlichen
Entscheidungen, die sie treffen. Die Mikroökonomie basiert auf der
Annahme, dass jeder Akteur im Wettbewerb mit anderen steht, um
maximalen Nutzen zu erzielen – sprich: das beste Ergebnis für sich selbst.
Wirtschaftsakteure sind sowohl Erzeuger als auch Verbraucher. Wenn sie
auf wettbewerbsorientierten Märkten miteinander interagieren, schaffen
die Produzenten das Angebot und die Verbraucher die Nachfrage, die
wiederum sowohl die Preise als auch die Produktion bestimmt.
10 MIKROÖKONOMIE
IM DETAIL
DAS GROSSE GANZE
Die Makroökonomie betrachtet die Wirtschaft einer Nation oder
Region – oder sogar der ganzen Welt. Makroökonomen schauen sich
die Arbeitslosigkeit und die Zinssätze an – oder die Inflation anhand
des Verbraucherpreisindex (VPI, siehe S. 55). Sie untersuchen auch
Wirtschaftswachstum und -rückgang, wobei das Bruttoinlands-
produkt (BIP) als Maßstab dient (siehe S. 38). Regierungen suchen
nach makroökonomischen Methoden, um Wachstum zu fördern
oder Rezessionen zu bremsen. Die Auswirkungen makroökonomi-
scher Faktoren wie Arbeitslosigkeit und Inflation auf eine Volks -
wirtschaft können alle Menschen überall betreffen.
IM GANZEN
Die Makro ökonomie
befasst sich mit
der Volkswirtschaft
einer ganzen Region
und misst Faktoren
wie allgemeines
Wachstum, Arbeits-
losigkeit oder
Preisänderungen.
MAKROÖKONOMIE 11
Schumpetersche
Theorie
Ökologische Ökonomik
Sie entstand in den 1980er-Jahren
und entwickelt Methoden, um den
Wert der Biodiversität und der
Umwelt sowie die Kosten
von Umwelt schäden zu
beziffern.
In der ersten Hälfte des 20. Jh. hob
Joseph Schumpeter die Rolle von Unter-
nehmertum, Innovation (siehe S. 110) und
schöpferischer Zerstörung (siehe S. 111)
bei der Entwicklung von Volks -
wirtschaften hervor.
Keynesianismus
Die makroökonomischen Ideen
von John Maynard Keynes aus den
1930er-Jahren betonen die positiven Aus-
wirkungen staatlicher Investitionen und Inter-
ventionen, teilweise auch, weil sich Preise
und Löhne nicht leicht an plötzliche Ver-
änderungen der Marktbedingungen
anpassen lassen.
Obwohl alle Öko-
nomen die gleichen
komplexen Fragen über
Produktion und Verteilung
von Ressourcen in einer
Gesellschaft betrachten,
haben sie ihren eigenen Blick
auf die Dinge und kommen
zu unterschiedlichen Schluss-
Klassische
Ökonomik
Klassische Ökonomen betonen
die Rolle der Märkte bei der
Abstimmung von Herstellung und
Verteilung. Die Denkschule begann
mit den Ideen von Adam Smith im
späten 18. Jh. (siehe S. 24).
folgerungen. Im Lauf der Zeit
sind vielerlei Wirtschaftsschulen
entstanden, die von ihren Vor-
gängern beeinflusst wurden – und
ihnen manchmal sogar widerspra-
chen. Die Schulen stellen Instrumente
für die ökonomische Analyse zur Ver-
fügung, die sich mitunter sehr vonein-
ander unterscheiden. Jede versucht, in
ihren Studien unterschiedliche Merk-
male der Wirtschaft hervorzuheben.
12 WIRTSCHAFTSTHEORIEN
DEN
SCH
K-
ULE
N
Ökonomie der Fürsorge
Caring Economics –
Diese Ansätze des frühen 21. Jh. lehnen
eine einfache Nutzen maximierung ab
(siehe S. 71) und stellen mensch-
liche Entscheidungen stärker in
den Kontext der Sozial-
psychologie.
Komplexitäts-
ökonomik
Verhaltens ökonomik
Dieser immer populärer werdende
neue Ansatz von komplexen Systemen
modelliert Volkswirtschaften anhand von
Mathematik und Erkenntnissen aus
Physik und Biologie als große,
miteinander vernetzte
Systeme.
Diese Schule, die nach dem Zweiten
Weltkrieg entstand, basiert auf Ele-
menten aus Wirtschaft und Psychologie.
Anhand wissenschaftlicher Experimente zeigt
sie Vorurteile in der Entscheidungsfindung
auf und wie sich Menschen vom klassischen
Rationalitätsmodell unterscheiden
(siehe S. 14).
Österreichische
Ökonomik
Seit Ende des 19. Jh. legt die
Marxistische Theorie
Ende des 19. Jh. glaubte Karl
Marx, der Kapitalismus sei zum
Scheitern verurteilt, und beschrieb den
Klassenkampf zwischen Eigentümern
(Kapital) und Arbeitern (Arbeit). Seine
Ideen beeinflussten den Sozialismus und
viele reale Volkswirtschaften.
österreichische Schule Wert auf
Unternehmertum und die Fähigkeit
des freien Marktes, die Produktion
zu koordinieren. Sie zieht es vor,
keine mathematischen Analysen
zu verwenden.
WIRTSCHAFTSTHEORIEN
13
ANNAHME 1
Menschen wissen,
was sie wollen.
ANNAHME 4
Menschen treffen Ent-
scheidungen nach dem
ANNAHME 2
Menschen können ihre
Präferenzen abstufen.
Gesichtspunkt, was ihnen
am meisten nützt.
ANNAHME 5
Die Präferenzen eines
Menschen bleiben gleich.
ANNAHME 3
Menschen können auf der
Grundlage ihrer Präferen-
zen aus einer Reihe von
Optionen wählen.
ANNAHME 6
Muster-Mensch
Das theoretische Modell der
Rationalität beruht auf einer
Reihe von Annahmen darüber,
wie Individuen konsequent
Entscheidungen treffen, die
ihnen den größten Mehr-
wert – oder »maximalen
Nutzen« – bringen.
Menschen suchen nach
Möglichkeiten, sich das
Leben einfacher zu machen
und maximalen Nutzen
(die größte Zufrieden-
heit) zu erzielen.
RATIONALITÄT
Da Ökonomen im Allgemeinen wenig Informationen über einzelne
Individuen haben, arbeiten sie nach Regeln, die sie als »Rationalität«
bezeichnen. So können sie die Vorgänge bei der menschlichen Ent -
scheidungsfindung auf der Grundlage möglichst weniger Annahmen
modellieren. Rationalität bedeutet, dass der Mensch in der Lage ist,
unter gegebenen Umständen den größtmöglichen Nutzen – also das,
was ihm die größte Befriedigung verschafft – zu erzielen, und dass er
dieses Ziel konsequent verfolgt. Im wirklichen Leben verhalten
sich die Menschen natürlich nicht immer so vorhersehbar.
14 MODELLIERUNG DER ENTSCHEIDUNGSFINDUNG
IRRATIONALE WESEN
Emotionen und andere
Faktoren können die
RATIONALE WESEN
Klassische Wirtschafts-
modelle gehen davon
aus, dass Menschen
die Kosten und den
Nutzen von Ent-
scheidungen ab-
wägen, um ihren
Gewinn zu maximieren.
Entscheidungsfindung
beeinflussen, sodass
Menschen nicht immer
logisch in ihrem eige-
nen Interesse handeln.
MENSCHEN SIND NICHT
IMMER RATIONAL
Viele Wirtschaftstheorien gehen davon aus, dass Menschen
sich rational verhalten und den eigenen Vorteil anstreben. Die
Verhaltens ökonomik argumentiert dagegen, dass die Psychologie
jede Entscheidung beeinflusst, sodass das Verhalten nicht immer
rational ist. Verbraucherentscheidungen hängen von vielen Fakto-
ren ab, z. B. von Gefühlen, unbewussten Vorurteilen und kulturellen
Einflüssen. Wenn zwei Marken das gleiche Produkt anbieten, zahlen
Verbraucher für ihr bevorzugtes Produkt oft mehr. Verhaltens-
ökonomik dient oft als Grundlage für Unternehmensstrategien.
VERHALTENSÖKONOMIK 15
G
Ö
G
K
K
A
O
U
O
R
O
N
H
T
O
L
E
C
U
M
A
Y
R
I
I
S
K
Z
P
L
L
F
I
E
E
N
S
O
einer Wirtschaft sind
Grenzkosten und
»Wirklich wichtig
für die Effizienz
Grenznutzen.«
Tim Harford
Wirtschaftliche Ent-
scheidungen werden
nicht auf einmal
getroffen, sondern
Schritt für Schritt.
SCHRITT
FÜR SCHRITT