Skull-Ranch 123 - Frank Callahan - E-Book

Skull-Ranch 123 E-Book

Frank Callahan

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Beschreibung

Der Tag, an dem der rothaarige Fremde mit den kalten grünen Augen auf der Skull-Ranch auftauchte, ist der Auftakt zu einer tödlichen Banditenfehde. Doch davon ahnt Rancher John Morgan nichts, als er Ron Goodwin Gastrecht gewährt. Dieser behauptet, Journalist aus Denver zu sein.
Aber schon bald wird das Misstrauen der Männer von der Skull geweckt. Denn ihr neuer Gast wird von üblen Halunken verfolgt. Als der Vormann Chet Quade ihnen nachspürt, erlebt er eine böse Überraschung: Jagdzeit für Killer...


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Inhalt

Cover

Jagdzeit

Vorschau

Impressum

Jagdzeit

von Frank Callahan

Der Tag, an dem der rothaarige Fremde mit den kalten grünen Augen auf der Skull-Ranch auftauchte, ist der Auftakt zu einer tödlichen Banditenfehde. Doch davon ahnt Rancher John Morgan nichts, als er Ron Goodwin Gastrecht gewährt. Dieser behauptet, ein Journalist aus Denver zu sein.

Aber schon bald wird das Misstrauen der Männer von der Skull geweckt. Denn ihr neuer Gast wird von üblen Halunken verfolgt. Als der Vormann Chet Quade ihnen nachspürt, erlebt er eine böse Überraschung: Jagdzeit für Killer...

Jimmy Twodance, einer der jüngeren Cowboys der Skull-Mannschaft, schiebt seinen Stetson in den Nacken zurück und blickt kopfschüttelnd zu einem Reiter hinüber, der sich der Longhornherde bis auf eine Steinwurfweite genähert hat.

»Zum Henker«, murmelt der Cowboy, »was hat dieser Kerl nur vor? Er wird mir die Longhorns nervös machen. Und diesen gehörnten Biestern steckt das Gewitter der vergangenen Nacht noch in den Knochen. Die werden gleich davonsausen, und ich werde viele Stunden lang schuften müssen, um die Rinder wieder zusammenzutreiben.«

Jimmy treibt seinen Pinto an und hält auf den Fremden zu, der ihn noch nicht entdeckt hat und nun aus dem Sattel steigt. Twodance murmelt einen Fluch, als der Mann nun auf einen Longhorn-Stier zumarschiert.

»Der Bursche ist wirklich verrückt geworden.«

Der Longhorn-Stier wendet sich nun dem Mann zu, senkt seinen Schädel mit den ausschwingenden Hörnern und stampft mit den Hufen. Staub wölkt auf.

Und dann saust das Longhorn auch schon los. Sein Ziel ist der Fremde, der wohl mit einem derartigen Angriff nicht gerechnet hat. Sein Aufschrei klingt Jimmy noch in den Ohren, als der sein Pferd noch mehr antreibt und sein Lasso vom Sattelhorn nimmt.

Der Fremde läuft um sein Leben. Hinter ihm erzittert der Boden. Der Stier schnaubt und prustet wie eine Dampflokomotive, deren Kessel gleich platzen wird.

Der Fremde schlägt nun geistesgegenwärtig einen Haken. Das rettet ihn vor den spitzen Hörnern. Das Longhorn saust vorbei, stemmt dann aber seine Vorderhufe in den Boden und wirbelt fast mit der Geschmeidigkeit einer Katze herum.

Dann folgt der Stier erneut dem Flüchtenden, der nun auf eine alte Eiche zuläuft, um hinter dem dicken Stamm Schutz zu suchen.

Wer weiß, wie es ausgegangen wäre, hätte nicht der Skull Cowboy entschlossen eingegriffen. Die Lassoschlinge wirbelt durch die Luft und legt sich zielsicher um die Vorderhufe des Rindes. Ein kräftiger Ruck genügt, um den Stier stürzen zu lassen. Dadurch gewinnt der Fremde einen ausreichenden Vorsprung, um die Eiche zu erreichen.

Und er ist so in Angst und Panik geraten, dass er an dem Baum hochzuklettern beginnt. Jimmy löst geschickt die Schlinge von den Hufen des Stieres, dessen Wildheit sich nun abkühlt, nachdem er diese Bauchlandung hinter sich hat.

Jimmy Twodance reitet zu der Eiche hinüber. Von dem Fremden ist nichts zu sehen. Das Blattwerk des Baumes verdeckt ihn völlig.

»Sie können runterklettern, Mann!«, ruft Jimmy wütend. »Die Gefahr ist vorüber. Sie scheinen wohl von allen guten Geistern verlassen zu sein, sich einem halbwilden Stier zu Fuß zu nähern.«

Es raschelt in den Zweigen. Die Stiefel des Fremden tauchen auf. Dann landet der Mann schwer am Boden. Sein breitflächiges Gesicht ist gerötet. Wirr stehen ihm die rötlich schimmernden Haare vom Kopf ab. Den Stetson hat er unterwegs auf der Flucht vor dem Stier verloren. Zwei grüne Augen blicken den jungen Cowboy verwirrt an.

Dann wischt er sich mit dem Handrücken über die Stirn, die ölig glänzt.

»Danke, Cowboy«, sagte der Fremde keuchend. »Vielen Dank für die Hilfe. Ich habe nicht gewusst, dass diese Rinder so gefährlich sind. Nochmals vielen Dank.«

Jimmy nickt nur.

»Das hätte ins Auge gehen können, Mister. Einen Reiter greifen die Longhorns nur selten an, außer sie sind durch irgendetwas sehr gereizt worden. Zu Fuß aber sollte man sich den gehörnten Tanten niemals nähern. Sie haben ja nun am eigenen Leib erfahren, was dann geschieht.«

Der Fremde fährt sich nochmals über sein Gesicht, läuft dann einige Yards, hebt seinen schwarzen Stetson vom Boden auf und stülpt ihn sich auf den Schädel.

»Wer sind Sie, Mister?«, fragt Jimmy Twodance und weiß noch immer nicht wie er den Fremden einschätzen soll. Er ist auch nicht wie ein Cowboy oder Goldgräber gekleidet. Es ist mehr städtische Kleidung, die der Mann trägt.

»Ron Goodwin«, stellt sich der Fremde vor. »Es tut mir aufrichtig leid, Ihnen so großen Ärger bereitet zu haben.«

Jimmy Twodance nickt und blickt zu der hundertköpfigen Herde hinüber, die sich den Bauch mit dem saftigen Blaugras vollschlägt, das hier im Bluegrass Valley wächst. Der Longhorn-Stier ist inzwischen zu seinen gehörnten Ladys zurückgekehrt. Längst hat er den Zwischenfall vergessen, der mit einer Niederlage für ihn endete.

»Und was wollen Sie hier auf dem Gebiet der Skull-Ranch?«, fragt Jimmy weiter.

»Dann bin ich ja richtig, Cowboy. Ist es noch weit bis zur Ranch? Ich bin seit vielen Stunden unterwegs. Ich hätte nicht gedacht, dass sich der Trail von Golden City bis hierher so lange ziehen würde.«

»Bis zur Ranch sind es höchstens noch vier oder fünf Meilen, Mr. Goodwin«, erwidert Jimmy Twodance. »Sie haben mir aber noch immer nicht meine Frage beantwortet.«

»Sorry, Cowboy. Ich bin ein Mann der schreibenden Zunft und will einige Artikel über den Westen verfassen.«

Jimmy Twodances Blick wird misstrauisch. Eine steile Falte bildet sich über seiner Nasenwurzel.

»Das verstehe ich nicht«, sagt er dann offen heraus. »Ist das vielleicht irgendeine neue Sekte? Sind Sie so etwas Ähnliches wie ein Prediger?«

Ein humorvolles Lächeln legt sich auf die vollen Lippen von Ron Goodwin. Dann schüttelt er den Kopf.

»Sie haben mich falsch verstanden, Cowboy. Es liegt aber auch an mir, denn ich habe mich zu geschwollen ausgedrückt. Ich schreibe Geschichten über den Wilden Westen. Und zwar für die Denver Tribune. Das ist eine von sieben Tageszeitungen, die in Denver erscheinen. Und von der Skull-Ranch hat man schon so viel gehört, dass wir nun einige Geschichten von den tapferen Männern dieser Ranch bringen wollen. Mein Redakteur ist ganz scharf darauf.«

»Das habe ich soweit verstanden, Mr. Goodwin. Aber was ist ein Reakteur?«

»Redakteur«, verbessert Ron Goodwin. »Das ist ein Bursche, der das Sagen bei der Zeitung hat. Er schickt Männer wie mich ins Land, damit wir neue Geschichten für ihn schreiben. Er selbst sitzt am liebsten hinter seinem Schreibtisch, raucht Zigaretten und trinkt Kaffee und ärgert sich furchtbar, wenn uns ein Fehler unterläuft.«

Ron Goodwin grinst dabei, als habe er einen guten Witz erzählt. Jimmy zuckt nur mit den Schultern. So ganz ist ihm noch immer nicht klar, was ein Redakteur ist.

»Werden Sie von John Morgan erwartet?«, fragt Jimmy.

»Nicht direkt, Cowboy. Ich habe aber zwei Empfehlungsschreiben dabei. Das eine stammt von Gouverneur John Evans und das andere von einem Rechtsanwalt. Sein Name ist Wan Cho. Er ist Chinese und hat vor längerer Zeit irgendeinen Cowboy von der Skull-Ranch verteidigt, als dieser wegen einer Mordanklage vor Gericht stand.«

Jimmy Twodance lächelt nun. Von dieser Geschichte hat er gehört. Und es war damals Brazos gewesen, dessen Leben vom Geschick des kleinen Rechtsanwaltes abhing.

»Okay, Mr. Goodwin. Reiten Sie geradeaus, dann können sie die Ranch nicht verfehlen. Halten Sie sich aber von den Rindern fern.«

Ron Goodwin nickt sofort.

»Dieses Abenteuer hat mir genügt. Trotzdem wird es eine nette Story werden. Gibt es sonst noch irgendwelche Dinge, die ich beherzigen sollte? Ich bin wirklich ein Greenhorn und erst seit kurzer Zeit im Westen. In Saint Louis, von wo ich komme, geht es gesitteter und nicht so wild zu.«

Jimmy Twodances Blick bleibt am Revolvergurt des Schreiberlings hängen. Ein schwerer Peacemaker steckt im Holster.

»Können Sie mit dem Ding überhaupt umgehen?«

Ron Goodwin deutet den Blick des Cowboys richtig und schüttelt dann den Kopf.

»Nicht besonders gut, Cowboy. Der Colt ist mir zu schwer und zu unhandlich. Ehrlich gesagt, außer bei einigen Probeschüssen habe ich ihn noch nicht benutzt. Es ist mir auch so viel lieber, denn ich bin schon immer ein schlechter Schütze gewesen. Nun will ich aber losreiten. Nochmals vielen Dank für die Hilfe. So long, Cowboy.«

Ron Goodwin stiefelt davon, wirft noch einen scheuen Blick zu den Rindern hinüber, ehe er sich in den Sattel zieht und dann langsam davonreitet.

»Was es nicht alles gibt!«, sagt Jimmy Twodance zu sich selbst und reitet dann zur Herde hinüber, um dort nach dem Rechten zu sehen.

John Morgan und Chet Quade sitzen sich auf der Veranda gegenüber. Quade, der Vormann der Skull-Ranch, stellt seine Kaffeetasse klirrend auf die blankpolierte Tischplatte zurück.

Er sagt mit ernst klingender Stimme: »Irgendetwas stimmt nicht in der unmittelbaren Nähe der Ranch, John. Es treiben sich einige Burschen herum, die einfach nicht hierher gehören. Auch den Kiowa schmeckt das nicht. Big Nose, ihr Häuptling, hat sich zwar noch nicht gemeldet, doch ich habe Running Bear gestern zufällig getroffen. Er ist ebenfalls beunruhigt. Auch in der Nähe des Kiowa-Dorfes sind öfters Weiße gesehen worden. Bisher ist es noch zu keinen Zwischenfall gekommen. Trotzdem gefällt mir das alles nicht.«

John Morgan, der Rancher, blickt Chet Quade nachdenklich aus seinen rauchgrauen Augen an.

»Davon hatte ich keine Ahnung, Chet«, entgegnet er ernst. »Du weißt, dass ich über acht Tage im Shepherd Valley gewesen bin. Übrigens, ich soll dir viele Grüße von Leroy Spade und Myriam Sunbeam ausrichten. Es sieht so aus, als habe die schöne Schafzüchterin den alten Jagdfalken nun endgültig gezähmt. Ich würde mich nicht wundern, wenn die beiden bald heiraten.«

Chet Quade grinst vergnügt und zuckt dann mit den Schultern.

»Den einen erwischt es früher, den anderen später, John. Ich finde aber, dass Leroy und Myriam gut zueinander passen. Um das andere Thema wieder aufzunehmen: Was sollen wir unternehmen?«