Skull-Ranch 82 - Frank Callahan - E-Book

Skull-Ranch 82 E-Book

Frank Callahan

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Beschreibung

Mit der neuen Postkutschenlinie von Wells Fargo kommen auch Glücksritter und Revolverschwinger nach Golden City. Die Waystone-Bande hat von einem Goldtransport erfahren und will sich diese Beute nicht entgehen lassen. Die Route der Kutsche mit dem kostbaren Metall führt durch das Bluegrass Valley.
Brazos und Jimmy, zwei Cowboys von der Skull-Ranch, ahnen nicht, auf welch gefährliches Abenteuer sie sich einlassen, als sie mit der Stage Coach zurück ins Blaugras-Tal fahren. Als sie in die kalten Mündungen von vier Revolvern blicken, ist es bereits zu spät!


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Inhalt

Cover

Zu spät!

Vorschau

Impressum

Zu spät!

von Frank Callahan

Mit der neuen Postkutschenlinie von Wells Fargo kommen auch Glücksritter und Revol‍verschwinger nach Golden City. Die Way‍stone-Bande hat von einem Goldtransport erfahren und will sich diese Beute nicht entgehen lassen. Die Route der Kutsche mit dem kostbaren Metall führt durch das Blue‍grass Valley.

Brazos und Jimmy, zwei Cowboys von der Skull-Ranch, ahnen nicht, auf welch gefährliches Abenteuer sie sich einlassen, als sie mit der Stage Coach zurück ins Blaugras-Tal fahren. Als sie in die kalten Mündungen von vier Revolvern blicken, ist es bereits zu spät!

»Musst du denn immer so saufen? Wenn das deine Mutter wüsste, würde sie dir gehörig eins hinter die Löffel geben«, sagte Jimmy Twodance und blickte Brazos kopfschüttelnd an.

»Ach, halt die Klappe, mein Junge«, brummte der schwergewichtige Brazos und schüttelte den Inhalt des Whiskyglases in seine Kehle. »Außerdem geht dich meine Mutter einen Dreck an. Wenn du sie nochmals beleidigst, dann lass ich dich am ausgestreckten Arm verhungern.«

»Schon gut, Brazos«, sagte Jimmy Twodance, einer der Youngster der Skull-Mannschaft, versöhnlich. »Wir sollten uns auf den Weg zur Postkutsche machen. Viel Zeit bleibt uns nicht mehr. Vor drei Wochen haben wir sie auch verfehlt. Ich habe keine Lust, mir schon wieder eine Strafpredigt von John Morgan anzuhören.«

»Hast du schon bezahlt?«, sagte Brazos grinsend. »Diesmal bist du dran. Und du brauchst dir erst gar nicht irgendeine verrückte Ausrede zu überlegen.«

Nach diesen Worten setzte er sich wie ein Bär in Bewegung und schwebte auf die Pendeltüren des Saloons zu. Er übersah den erstaunten Gesichtsausdruck des jungen Cowboys, der anschließend lästerlich zu fluchen begann und in seinen Taschen nach Dollars suchte.

Jimmy entging der aufmerksame Blick des Barkeepers nicht, der sich nähergeschoben hatte und ihn scharf ansah. Sein Gesicht glättete sich, als Twodance endlich ein paar Dollarmünzen aus den Taschen fischte und schimpfend auf den Tresen knallte.

Dann folgte der junge Cowboy von der Skull-Ranch seinem Gefährten, der inzwischen bereits den Saloon verlassen hatte. Draußen auf der Mainstreet von Golden City herrschte der allabendliche Betrieb.

Durstige Goldgräber bevölkerten die Straße, um sich nach einem arbeitsreichen Tag den Staub aus den Kehlen zu spülen. In spätestens zwei Stunden würde die wilde Goldgräberstadt wieder aus den Fugen geraten und Marshal George Rockwell nicht zur Ruhe kommen lassen.

Jimmy folgte Brazos, der sich wie eine Ramme durch die Menschenmenge schob und von wenigstens einem halben Dutzend Männer Prügel angedroht bekam, denen er auf die Füße getreten war.

Die Burschen wichen aber immer zurück, wenn der Schmied der Skull-Ranch seine gewaltigen Hände zu Fäusten ballte und süßsauer zu grinsen begann.

Wenige Minuten später erreichten die beiden Cowboys die abfahrtbereite Postkutsche. Die neue Stage Coach Line von Wells Fargo führte seit einigen Wochen durch das Bluegrass Valley, wo sich auch eine Pferdewechselstation befand.

Aus Bequemlichkeit und auch weil sie einige Stunden Zeit sparten, wurde die Kutsche immer öfter von den Cowboys der Skull-Ranch benutzt, wenn sie in Golden City etwas besorgen mussten.

Brazos öffnete die Tür der Kutsche und drängte sich hinein. Er trat einem Mitreisenden auf die Stiefel und setzte sich dann einem anderen auf den Schoß.

Der Skull-Cowboy ließ die Schimpfkanonade wortlos über sich ergehen, rülpste einmal lautstark und rutschte dann in eine Ecke der Kutsche. Dort zog er sich seinen Stetson in die Stirn und fing bereits nach wenigen Sekunden zu schnarchen an.

Jimmy Twodance fand einen Platz genau Brazos gegenüber und nickte den vier Mitreisenden zu, die kaum Notiz von ihm nahmen, sondern alle auf Brazos starrten, dessen Schnarchen nun in ein dumpfes Röhren übergegangen war.

»Keine Aufregung, Gents!«, rief Jimmy. »Wenn die Kutsche erst zu fahren beginnt, dann hört er mit dem Schnarchen auf.«

»Ich gebe dem Burschen gleich etwas auf die Nase«, brummte ein ungefähr dreißig Jahre alter Bursche, der ganz in schwarzes Leder gekleidet war und einen gefährlichen Eindruck machte. Sein Oberlippenbart schien sich zu sträuben.

Die drei anderen Männer nickten zu diesen Worten. Auch sie machten einen gefährlichen Eindruck und waren wie Cowboys gekleidet. Doch Jimmy Twodance erkannte an den fehlenden Lassonarben auf den Handrücken, dass sie diesen Beruf bestimmt noch niemals ausgeübt hatten.

In diesem Moment setzte sich die Postkutsche knarrend und rumpelnd in Bewegung. Die Stimme des Kutschers übertönte die Hufschläge des Sechsergespannes.

Jimmy Twodance atmete auf, als Brazos Schnarchen abbrach. Die vier Mitreisenden machten endlich versöhnlichere Mienen, schoben sich die Hüte ins Gesicht und lehnten sich zurück. Das tat Jimmy auch und war innerhalb weniger Minuten eingeschlafen.

Ein mächtiger Ruck ließ Jimmy Twodance erwachen. Er war halb von der Sitzbank gerutscht und fühlt Brazos' Hände, die ihn unsanft zurückbeförderten.

»Was ist denn los?«, fragte Twodance. Gleich darauf vernahm er auch schon die fluchende Stimme des Kutschers, der beruhigend auf seine Pferde einredete und dann rief: »Aussteigen, Gentlemen. Ein Baumstamm liegt über dem Fahrweg. Vielleicht schaffen wir es mit gemeinsamen Kräften, ihn zu beseitigen.«

Die vier Mitreisenden grinsten. Sie wirkten hellwach, als hätten sie mit einem Hindernis gerechnet. Das gab dem jungen Cowboy zu denken, als er Brazos und den vier Burschen folgte.

Dunkelheit umgab die Kutsche und die sechs Männer. Der Kutscher, ein Oldtimer mit wallendem Vollbart, turnte vom Kutschbock herunter und fluchte dabei.

Der Begleitmann blieb oben sitzen und schaute wachsam nach allen Seiten. Mit beiden Händen hielt er die schussbereite Schrotflinte und schwenkte sie nun in die Richtung der Männer.

»Nimm die Kanone weg«, knurrte der schwarzgekleidete Mann mit dem Oberlippenbart. »Dein Schießprügel könnte losgehen.«

Der Begleitmann brummte etwas, das keiner verstehen konnte, und drehte sich in eine andere Richtung.

In diesem Moment reagierten die vier Männer. Zwei von ihnen rammten Brazos und Jimmy Twodance die blitzschnell gezogenen Revolver in die Bäuche, während ein anderer den Kutscher bedrohte.

Der vierte Mann des Quartetts schwang sich geschickt wie ein Eichhörnchen auf den Kutschbock und riss dem Begleitmann die Parker Gun aus den Händen.

Das alles war so schnell gegangen, dass Brazos, Jimmy und die beiden Begleiter der Postkutschenlinie zu keiner Gegenwehr kamen.

»Bleibt nur ganz ruhig, Jungs«, riet der Schwarzgekleidete mit drohend klingender Stimme und grinste dann lässig. »Bei der geringsten falschen Bewegung füllen wir euch mit so viel Blei, dass es euch wieder zu den Ohren herausläuft!«

Brazos war nun von einer Sekunde zur anderen hellwach. Sein sprungbereiter Körper entspannte sich. Er, wie auch Jimmy Twodance und die beiden Männer von der Postkutschenlinie reckten ihre Hände über die Köpfe.

»Was soll das alles, Jungs?«, fragte der Oldtimer.

»Du bist wohl ein wenig schwach im Denken, was?«, grinste einer der Halunken. »Das ist ein Überfall, falls ihr es noch nicht bemerkt habt. Los, rüber zu den Bäumen. Und lasst nur eure Flossen oben!«

»Runterkommen«, sagte er zum Begleitmann, der noch oben auf dem Kutschbock kauerte.

Der Kutscher sprang herunter, federte in die Knie und stieß dann einen brüllenden Schrei aus, der an das angriffslustige Fauchen eines Pumas erinnerte.

Der Mann überraschte damit die vier Banditen, die mit keiner Gegenwehr mehr gerechnet hatten. Einen der Kerle schlug er mit dem ersten Hieb zu Boden und wollte sich auf den nächsten stürzen, als einer der Outlaws schoss.

Die Kugel trieb ihn wie nach einem Pferdetritt zurück. Der Getroffene drehte sich um die eigene Achse und fiel dann wie ein gefällter Baumstamm um.

Natürlich waren Brazos und Jimmy Twodance in den vergangenen Sekunden nicht untätig geblieben. Brazos wischte einen der Kerle zur Seite und wollte sich auf den nächsten stürzen, als er einen Revolverlauf über den Schädel gezogen bekam.

Jimmy Twodance hatte noch weniger Glück. Zwar konnte er den in seinem Rücken befindlichen Revolverlauf zur Seite wischen und herumkreiseln, doch sein Gegner war kein Greenhorn, sondern handelte augenblicklich.

Er zog sein Knie hoch und traf den jungen Cowboy empfindlich, der zurückwankte, nach Luft schnappte und sich vor Schmerzen niederkauern musste.

Der Oldtimer riskierte überhaupt nichts. Sein Gegner bohrte ihm den Revolverlauf mit solch einer Härte in den Rücken und hatte gleichzeitig seinen Hals mit eisernem Griff umklammert.

Der Schwarzgekleidete, der von Brazos niedergeschlagen worden war, kniete am Boden. In seinen Augen lag ein heißes Funkeln. Es sah so aus, als wollte er Brazos und den junge Twodance über den Haufen schießen.

Auch der andere Outlaw erhob sich stöhnend und fuhr sich über sein Kinn, das anzuschwellen begann.

»Verhaltet euch nur friedlich, Jungs«, sagte der Bandit drohend. »Oh, ich hätte große Lust, euch alle drei umzulegen.«

Er ging auf den am Boden liegenden Begleitmann zu und wälzte ihn auf den Rücken. Blicklose Augen, ohne einen Funken Leben, starrten in den nachtschwarzen Himmel.

»Er ist tot«, knurrte der Bursche dann. »Und euch wird es gleich auch so ergehen, wenn ihr auch nur noch eine falsche Bewegung riskiert. Ist das klar?«

Brazos und Jimmy Twodance antworteten nicht. Sie kämpften noch immer gegen ihre Schmerzen an. Natürlich wussten sie längst, dass sie den Outlaws unterlegen waren. Daran hatte nun auch der todesmutige Einsatz des Begleitmannes nichts geändert.

Ihre Hände wurden auf dem Rücken gefesselt. Das geschah auch mit dem Oldtimer.

Zwei Banditen bedrohten die Gefangenen, während ihre zwei Partner nun die Stage Coach zu durchsuchen begannen.

Einer kletterte sogar auf das Dach der Postkutsche und durchsuchte fluchend die einzelnen Gepäckstücke.

»Nichts«, zischte einer der Kerle dann und stierte den Oldtimer aus zusammengekniffenen Augen an. Auch der andere Bandit zog ein böses Gesicht und schüttelte den Kopf.

Der Schwarzgekleidete trat vor den Oldtimer und rammte ihn brutal den Revolverlauf in den Magen. Der Kutscher verneigte sich, während sein Atem keuchend entwich.

»Los, spuck es aus, Driver«, schnarrte die heisere und wuterfüllte Stimme des Banditenbosses. »Los, sag uns schon, wo sich das Gold befindet. Sonst müssen wir dich verdammt hart anfassen. Wir werden es tun, darauf kannst du dich verlassen!«

Der Oldtimer schnappte noch immer nach Luft. Bleich schimmerte sein Gesicht im ungewissen Mondlicht. Er biss die wenigen noch vorhandenen Zähne aufeinander und schüttelte dann den Kopf.

»Ich weiß überhaupt nicht, was ihr von mir wollt«, quetschte er hervor. »Wir haben kein Gold geladen.«

Der schwarzgekleidete Bandit lächelte sanft. Dann schlug er zu. Seine Faust stieß dem alten Mann ins Gesicht und ließ ihn aufschreiend zurücktaumeln. Er stolperte über einen aus dem Boden ragenden Ast und fiel rücklings zu Boden.

Der Bandit packte den Kutscher an der Wildlederjacke und stellte ihn wieder auf die Beine. Dann schüttelte er den Oldtimer wie ein Bündel Lumpen.

»Das ist erst der Anfang gewesen, Alter«, schnaufte er schwer. »Ich will wissen, wo sich das Gold befindet. Unser Informant hat sich nicht getäuscht.«

Der Alte schwankte wie eine junge Birke im Sturmwind. Blut lief aus seiner Nase und versickerte im Hemdkragen.

»Ich lege dich um«, knurrte der Bandit. Ein heißer Zorn lag in seiner Stimme. »Ich gebe dir genau eine Minute, um alles zu sagen. Sonst ist es aus und vorbei mit dir!«

Brazos und Jimmy Twodance sahen sich an. Sie ahnten, dass die Outlaws nicht blufften.

»Die Minute ist um, Alter«, sagte der Schwarzgekleidete. Er hob den Revolverlauf und ließ den Kutscher genau in die dunkle Mündung sehen. »Wenn du nicht sofort ausspuckst, wie wir an das Gold herankommen, dann werden die Geier sich an dir den Magen verderben.«

Der Oldtimer zitterte nun am ganzen Körper. Noch immer sickerte Blut aus seiner Nase. Seine Augen starrten auf die Revolvermündung, aus der jeden Moment der Tod in Form einer Unze Blei hervorschießen konnte.

Dann senkte er plötzlich den Kopf.

»Wir erhalten das Gold erst auf der nächsten Pferdewechselstation, Mister«, sagte er. »Es ist eine Vorsichtsmaßnahme. Sie werden nicht rankommen, denn es wird von einem halben Dutzend Männer bewacht.«

Ohne die Gefangenen aus den Augen zu lassen, berieten sich die Banditen.

Brazos warf seinem Gefährten einen langen Blick zu, der wohl sagen sollte: Da sind wir aber in eine verdammt unangenehme Sache hineingeschlittert.

Der junge Cowboy nickte nur und richtete sein Augenmerk wieder auf die vier Banditen, die nun langsam nähertraten. Ihre Blicke verhießen nichts Gutes.

»Hör gut zu, Alter«, sagte der Schwarzgekleidete. Ein brutaler Zug legte sich um seine Mundwinkel. Er holsterte seinen Revolver, stemmte beide Hände in die Hüften und wippte lässig auf den Zehenspitzen.

»Du wirst uns zu dieser Relaisstation kutschieren. Dort wird das Gold zugeladen, als wäre überhaupt nichts geschehen. Ich werde neben dir auf dem Kutschbock sitzen. Ist das klar?«

Der Oldtimer schien mit diesen Worten bereits gerechnet zu haben, denn sein Gesicht blieb ausdruckslos. Er wusste, dass sein Leben an einem seidenen Faden hing, sollte er nicht auf die Forderungen der vier Banditen eingehen.

»Du kannst ruhig nein sagen, Alter«, sagte der Banditenboss kalt. »Dann schaukeln wir das Ding auch allein. Nur du wirst dann den langen Trail ohne Rückkehr angetreten haben.«

Der Oldtimer schluckte mehrmals. Ratlos schaute er zu Brazos und Jimmy Twodance hinüber.

»Was ist mit den beiden Jungs?«, krächzte er.

Der Bandit lachte glucksend.

»Diese beiden Burschen legen wir natürlich um«, antwortete er grinsend. »Wir können sie bei unserem Unternehmen nicht gebrauchen. Es ist viel zu gefährlich, die beiden Kerle mitzunehmen.«

Brazos und Jimmy hielten den Atem an. Ohne jegliche Gefühlsregung hatte der schwarzgekleidete Banditenboss soeben ihr Todesurteil ausgesprochen.

Brazos zerrte an seinen Fesseln. Auch Jimmy Twodance suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, um diesem grauenvollen Schicksal zu entgehen.

Der Oldtimer sagte: »Das wäre ein Fehler, Mister. Die Begleiter des Goldtransportes wissen genau, wie viele Tickets wir verkauft haben. Die erwarten sechs Reisende. Einen könnt ihr vielleicht vertauschen, weil mein Begleiter ausgefallen ist. Wenn aber noch zwei weitere Passagiere fehlen, dann werden sie Lunte riechen.«

Der Banditenboss starrte den Alten ungläubig an. Ein schiefes Lächeln fraß sich um seine Mundwinkel.

»Du willst mich wohl auf den Arm nehmen, Alter? Das kaufe ich dir nicht ab.«

Der Oldtimer zuckte mit den Schultern.

»Das ist allein dein Bier, Mister. Ich habe dich gewarnt. Dieser Goldtransport ist von langer Hand vorbereitet worden. Ich verstehe nicht, wie ihr davon erfahren konntet. Aus diesem Grund sollte der Transport auch in einer normalen Postkutsche befördert werden. Es war ein Fehler, wie sich nun herausstellt.«

Der Boss der Goldräuberbande warf seinen drei Kumpanen einen fragenden Blick zu. Brazos glaubte mit hundertprozentiger Sicherheit, dass der Oldtimer bluffte. Er hatte noch nie davon gehört, dass die Tickets registriert wurden. Außerdem hatten sie ihre Fahrkarten erst zwei Stunden vor Abfahrt gekauft.

»Okay, Alter. Ich bin einverstanden. Die beiden Burschen kommen mit. Meine drei Freunde werden sie vor den Mündungen ihrer Colts haben. Ich sitze auf dem Kutschbock neben dir. Und solltest du uns hochgehen lassen wollen, dann wird dich die erste Kugel treffen.«

Brazos und Jimmy Twodance atmeten auf. Wenigstens im Moment waren sie dem Tod von der Schippe gesprungen. Trotzdem schwebte ihr Leben nach wie vor in tödlicher Gefahr.

Diese vier hartgesottenen Outlaws konnten keine Zeugen gebrauchen und würden sie nicht auf freien Fuß setzen, sollte es mit der Übernahme des Goldes klappen.

Zwei der Banditen schleiften den toten Begleitmann zwischen die am Wegrand stehenden Büsche. Dann kletterten sie in die Kutsche. Der Banditenboss zog Brazos und Jimmy die Revolver aus den Holstern und nahm die Patronen aus den Trommeln. Dann schob er ihnen die Schusswaffen wieder zurück.