So überzeugen Sie eine Katze – und dann den Rest der Welt - Jay Heinrichs - E-Book

So überzeugen Sie eine Katze – und dann den Rest der Welt E-Book

Jay Heinrichs

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Beschreibung

Trainieren Sie Ihre Kommunikationsfähigkeit mit den toughsten Verhandlungspartnern, die es gibt! Leichthändig, aber fundiert vermittelt Jay Heinrichs die wichtigsten Regeln der Rhetorik. Von ihm und seinen Katzen werden Sie lernen, wie Sie Ihre Körpersprache richtig einsetzen, Ihr Timing perfektionieren und Ihrem Gegenüber ein Gefühl der Kontrolle schenken, während Sie es sanft zu einer kratzerlosen Einigung führen. Auf eine überraschend einfache und effektive Art wird dieser Leitfaden Ihnen helfen, erfolgreicher zu kommunizieren. »Ich habe hier das Wichtigste aus meiner lebenslangen Erfahrung versammelt, um Ihnen zu zeigen, wie Sie jeden auf Ihre Seite ziehen können – von Kollegen über ihren Chef, die Freunde und den Partner bis hin zum dickköpfigsten Gegenüber.« Jay Heinrichs »Heinrichs ist ein kluger, leidenschaftlicher und gelehrter Verfechter der Rhetorik. Ihm gelingt es, 3000 Jahre alte Überzeugungskunst sehr eingängig zu vermitteln.« PUBLISHERS WEEKLY

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 120

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Können Sie sich oft nicht durchsetzen? Fehlt Ihren Argumenten bislang der rhetorische Schliff? Dann sollten Sie lernen, wie man den skeptischsten und eigensinnigsten Verhandlungsführer der Welt überzeugt: eine Katze.

Der Rhetorik-Experte Jay Heinrichs zeigt Ihnen auf unterhaltsame Weise, wie das geht. Seine These: Wenn Sie eine Katze überzeugen können – dann können Sie jeden überreden.

© Rob Strong

JAY HEINRICHS war sechsundzwanzig Jahre lang als Journalist, Redakteur und Verleger tätig, bevor er sich ganz dem Thema Rhetorik verschrieb. Als Experte berät und unterrichtet er unterschiedlichste Gruppen, von Studenten über Manager bis hin zu NASA-Wissenschaftlern. Als Journalist gewann er zahlreiche Preise.

ANTOINETTE GITTINGER übersetzte u.a. Texte von Henry Miller, Agatha Christie, Guillaume Musso, Steve Jobs und dem Dalai Lama.

Jay Heinrichs

SO ÜBERZEUGEN SIE EINE KATZE – UND DANN DEN REST DER WELT

Rhetorik für ein Leben ohne Kratzer

Aus dem Englischen von Antoinette Gittinger

Die englische Originalausgabe erschien 2018 unter dem Titel

›How to Argue with a Cat.

A Human’s Guide to the Art of Persuasion‹

bei Penguin, London.

Copyright © 2018 by Jay Heinrichs

Illustrations copyright © 2018 by Natalie Palmer-Sutton

eBook 2019

© 2019 für die deutsche Ausgabe: DuMont Buchverlag, Köln

Alle Rechte vorbehalten

Übersetzung: Antoinette Gittinger

Lektorat: Jochen Veit

Umschlaggestaltung: Lübbeke Naumann Thoben, Köln

Umschlagmotiv: © SlyBrowney/istockimages

Satz: Fagott, Ffm

eBook-Konvertierung: CPI books GmbH, Leck

ISBN eBook 978-3-8321-8454-4

www.dumont-buchverlag.de

Inhalt

Einleitung

1Schnurren Üben Sie sich in Freundlichkeit und stärken Sie so Ihre Beziehung

2Heranpirschen Verbessern Sie Ihr Timing

3Gelassen bleiben Konzentrieren Sie sich auf die Zukunft

4Dazugehören Wie Sie sich verhalten müssen, damit man Ihnen zuhört

5Kraulen Verdienen Sie sich Loyalität durch charakterstarkes Auftreten

6Schlüssig argumentieren Machen Sie sich verständlich

7Manipulation erkennen Durchschauen Sie Trugschlüsse

8Tiefe Blicke Überzeugen Sie ohne ein einziges Wort

9So überzeugen Sie Ihre Katze Die Meisterklasse der Rhetorik

10Die Katzen-Überzeugungs-Checkliste

Epilog

Einleitung

»Sie sind genau wie wir, nur ohne unsere nutzlose mentale Kraft und unsere Daumen.«

Bob Tarte

Als ich gebeten wurde, ein Anfängerhandbuch über die Kunst der Überzeugung zu schreiben, war das Erste, was mir einfiel: Katzen. Das Zweite: grässliche Idee.

Menschen zu überzeugen ist schwierig. Und Katzen? Noch um vieles schwieriger, da sie zu den Top-Verhandlern dieser Welt gehören. Sie beherrschen die hohe Kunst der Überzeugung meisterhaft.

Da ich selbst Katzenliebhaber bin, habe ich Erfahrung darin, mit ihnen zu debattieren. Obwohl ich einen Bestseller über die Kunst der Überzeugung geschrieben habe, verliere ich dennoch die meisten Auseinandersetzungen mit meinen beiden Katzen Maturin und Killick.

Doch dann geschah etwas, was mich veranlasste, meine Meinung zu ändern. Ich veranstaltete in einer Werbeagentur in London einen Workshop über die Kunst der Überzeugung. Während einer Pause zog ich mich in das Büro der Werbegestalterin Natalie Palmer-Sutton zurück, um meine Mails durchzusehen. Die Wände ihres Büros waren mit brillanter Katzenmalerei geschmückt. Die Bilder erweckten den Eindruck, als habe Natalie direkt an ihren hübschen Gesichtern vorbei und in ihre kleinen hinterhältigen Seelen geblickt. Ich dachte: Wenn sie das kann, dann bin ich vielleicht auch der Herausforderung gewachsen. Vielleicht konnte ich den raffinierten Tricks der Katzen, zu bezaubern und zu überzeugen, auf die Schliche kommen. Es wäre die Mühe wert. Wer lernen konnte, eine Katze zu überzeugen, dem würde jeder Mensch – egal, ob Freund, geliebte Person, der Chef, selbst ein Teenager, verdammt noch mal – erliegen, dank der Magie seiner Überzeugungskraft.

Ich bat Natalie, sich mit mir zusammenzutun. Wir würden versuchen, die Menschen zum Lachen zu bringen, während wir ihnen die besten Tricks beibrachten, jedes Wesen zu überzeugen, sogar eine Katze. Dabei herausgekommen ist dieses Buch.

»Moment«, wendet eine Nicht-Katzen-Person ein. »Katzen reden nicht.«

Doch, sie tun’s. Sie schnurren. Sie miauen. Wir kennen sogar einen Kater, der beim Fressen ein seltsames zufriedenes Grunzen von sich gibt. Zugegeben, die Hälfte der Zeit weiß man nicht genau, worüber Katzen reden. Aber wessen Schuld ist das? Im Übrigen wissen wir die Hälfte der Zeit auch nicht, worüber Menschen reden. Katzen und Menschen verzapfen häufig Blödsinn. Beide verhalten sich häufig unlogisch. Aber wenn man ein paar Tricks beherrscht, kann man sogar mit der dickköpfigsten und unvernünftigsten Katze oder Person zurechtkommen.

Das ist die Theorie hinter der Rhetorik, der Kunst der Überzeugung. Die Rhetorik, die vor fast dreitausend Jahren von genialen Griechen erfunden wurde, wurde auch von solchen Koryphäen wie dem Philosophen Aristoteles studiert. Nachdem er sein berühmtes Werk über Logik beendet hatte, schrieb er den Klassiker über Rhetorik. Auch wenn die Logik eine edle und hervorragende Methode darstellt, einen Freund wie einen dämlichen Schwachkopf erscheinen zu lassen, kann ein logisches Argument dennoch in den seltensten Fällen überzeugen. Aristoteles und die Rhetoriker, die nach ihm kamen, entdeckten, dass andere Faktoren die Menschen besser überzeugen als die Logik, nämlich unsere Gefühle, unsere Persönlichkeit und die Menschen, mit denen wir unsere Zeit verbringen. Dieses Buch, das auf vielen Jahren des Studiums der Rhetorik basiert – und der Beobachtung von Katzen, die diese Kunst meisterhaft beherrschen –, wird Ihnen zeigen, wie Sie diese Faktoren nutzen können, um Menschen (und Katzen) zu überzeugen.

Vergessen Sie nicht, dass Katzen nicht ganz so dämlich sind wie Sie und ich. Da sie vorsichtiger und skeptischer sind, sind sie in der Regel klüger als Menschen, vor allem was die Beziehungen zu anderen Arten angeht. Katzen verhalten sich auch nicht logischer. Dieselben rhetorischen Tricks können bei Mensch und Katze funktionieren. Wenn Sie lernen, sich mit Katzen auseinanderzusetzen, verbessert dies nicht nur Ihr Verhältnis zu diesen Tieren, sondern es hilft Ihnen auch, mit Menschen zurechtzukommen.

Techniken der Katzenüberzeugung können Sie auch vor den Tricks von Vermarktern, Politikern und zwielichtigen Typen aller Art schützen. Genau wie diese sind Katzen geschickte Manipulatoren, die Sie fast ohne Worte zu fast allem überreden können. Sie können Sie dazu bringen, alles stehen und liegen zu lassen und mit ihnen zu spielen. Sie können Sie dazu bewegen, ihnen ihr Fressen weit vor der eigentlichen Fressenszeit zu servieren. Sie können Sie dazu überreden, sich auf der Stelle hinzusetzen, damit sie sich auf Ihrem Schoß einrollen können.

Versuchen Sie aber mal, eine Katze dazu zu bringen, das zu tun, was Sie wollen.

Auch wenn es harte Arbeit ist, es ist durchaus möglich, eine Katze zu überzeugen. Danach ist es ein Kinderspiel, Menschen zu überzeugen. Sie brauchen nur die Überzeugungsmethoden zu erlernen, die wir in diesem Buch vorstellen. Wir bringen Ihnen Folgendes bei:

–Eine intelligente Unterhaltung zu führen – eines der wenigen Dinge, die mit einer Katze leichter zu bewerkstelligen sind als mit einem Menschen.

–Logisch zu argumentieren, auch wenn Ihr Gegner behaart und irrational ist.

–Keinem Fehlschluss zu erliegen (die Haarknäuel der Logik).

–Dem Körper das Reden zu überlassen. (Katzen sind darin sehr gut.)

–Die Kunst des Decorums: mit Katzen, Risikokapitalanlegern oder Menschen auszukommen.

–Das Raubtier-Timing zu erlernen und im richtigen Moment zuzuschlagen.

–Jemanden dazu zu bringen, etwas Bestimmtes zu tun oder damit aufzuhören.

–Die Achtung und die Loyalität jedes Lebewesens zu gewinnen.

Die Techniken dafür stammen von Aristoteles und den anderen Meistern der Kunst der Überzeugung. Wir hoffen, dieses Buch hilft Ihnen, diese Kunst spielend leicht zu beherrschen. Die hier angebotenen Techniken sind einfach, auch wenn Katzen es nicht sind. Sobald Sie mit ihnen vertraut sind, können Sie mehr über die Kunst der Rhetorik in So überzeugt man mit Rhetorik erfahren.

Bleiben Sie aber cool. Eine Auseinandersetzung muss nicht zwangsläufig Fauchen und Kratzen mit einschließen. Vergessen Sie nicht: Mit einem gemütlichen Schoß lässt sich viel erreichen. Und wie im nächsten Kapitel aufgezeigt wird, kann eine Unstimmigkeit beseitigt werden, indem man einfach liebenswürdig ist.

Jay Heinrichs

KATZENWEISHEIT

Verhalte dich so, als würden dich alle anhimmeln. Die gesamte Welt wird so zu deinem Schoß. Los, mach es dir bequem.

1

Schnurren

Üben Sie sich in Freundlichkeit und stärken Sie so Ihre Beziehung

»Irren ist menschlich, Schnurren kätzlich.«

Robert Byrne

Jeder Katze ist vollkommen klar, und auch Sie sollten wissen, dass eine Auseinandersetzung kein Streit ist. Bei einem Streit versuchen Sie zu gewinnen. Sie wollen die andere Person beherrschen und sie dazu bringen, die Niederlage einzugestehen. Der Verlierer bei einem Streit ist nie sehr glücklich darüber.

Bei einer Auseinandersetzung versuchen Sie, die andere Kreatur zu überzeugen. Sie bringen Ihren Gegner dazu, einer Lösung zuzustimmen oder eine Wahl zu treffen. Während sowohl ein Streit als auch eine Auseinandersetzung mit einer Unstimmigkeit beginnen, kann nur eine Auseinandersetzung beide Seiten zufriedenstellen. Wie? Indem Sie eine Einigung erzielen, von der Sie beide profitieren. Im besten Fall sind beide Parteien der Meinung, gewonnen zu haben.

Eine Katze kennt den Unterschied instinktiv. Wenn sie Sie beißt, will sie kämpfen. Vielleicht ist es ein spielerischer Kampf, aber eben ein Kampf. Sie ist nicht an einer sinnvollen Unterhaltung interessiert. Ihr Ziel ist es, den Kampf zu gewinnen.

Dasselbe ist der Fall, wenn ein kleiner Junge seine Schwester beißt. Das ist vermutlich kein spielerischer Kampf. Vermutlich ist er wütend. Doch sein Ziel ist dasselbe wie das der Katze. Er möchte seine Schwester im Kampf schlagen.

Die meisten Erwachsenen beißen einander nicht. Zumindest nicht arg. Vielmehr kämpfen sie, indem sie versuchen, ihrem Gegner Punkte abzunehmen. Häufig gehen sie mit einer Unstimmigkeit wie mit einer Art Diskussion um. Sie scheinen sich vorzustellen, dass am Ende ein unsichtbares Gremium Tafeln hochhält, die darüber Aufschluss geben, wer bei der Diskussion die meisten Punkte eingeheimst hat.

Oder ein Erwachsener stellt heraus, wie die Unstimmigkeit beweist, was für ein Blödmann der andere ist. Oder er listet die vergangenen blödsinnigen Meinungen und Fehler des Gegners auf. In jedem Fall führt er keine Argumente an, sondern kämpft und versucht, zu gewinnen. Was das Überzeugen angeht, funktioniert dieses Verhalten fast genauso gut wie das Beißen, auch wenn es vielleicht etwas weniger schmerzhaft ist.

Gibt es also eine Möglichkeit, eine Unstimmigkeit in etwas Positives zu verwandeln? Ja. Durch Argumentieren. Bei einer Auseinandersetzung geht es nicht darum, den anderen zu beherrschen, sondern darum, ihn dazu zu bringen, eine Wahl zu treffen oder Ihrem Wunsch entsprechend zu handeln.

Eine Katze, die beißt, möchte kämpfen. Aber eine Katze, die mit den Krallen über Ihr Bein streicht, bringt ein Argument vor: Schenk mir Aufmerksamkeit!Ich will spielen / Futter / Liebe / Zugang zu höher liegenden Stellen. (Jede Katze war in ihrem früheren Leben ein Affe.)

Das Bein-Streichen ist der ideale Auftakt zu einem intelligenten Dialog, bei dem Sie Ihre Standpunkte austauschen und zu einem gegenseitig befriedigenden Ergebnis kommen können.

Jay: Willst du auf das höchste Bücherregal hinauf? Auf das, von dem du es nie schaffst, runterzukommen?

Killick: (Streicht etwas kräftiger übers Bein.)

Jay: Wie wär’s mit meiner Schulter? (Hebt die Katze hoch.)

Killick: (Balanciert unsicher auf Jays Schulter und blickt bedeutungsvoll zum höchsten Regal.)

Jay: Weißt du, was? Wir sehen uns das Vogel-Futterhäuschen vor dem Fenster an und stellen uns vor, die Spatzen zu fressen.

Killick: (Drängt Jay zum Fenster.)

Das ist die perfekte Auseinandersetzung. Killick genießt den hohen Aussichtspunkt, und Jay hat eine Ausrede, sich um eine Aufgabe zu drücken. Eine Auseinandersetzung beginnt mit einer Unstimmigkeit und endet mit einer Entscheidung, mit der beide Seiten leben können.

Ein Streit hingegen entsteht gewöhnlich aus Ärger. Eine Auseinandersetzung kann zwar auch damit beginnen, dass jemand wütend wird, doch der Sinn besteht darin, etwas zu regeln. Eine gemeinsame Entscheidung zu treffen.

Jay: Wer hat die Lampe umgestoßen?

Killick: (Blickt gedankenvoll in die Ferne.)

Jay: Du nicht? Wirklich nicht? Glaubst du, deine Angewohnheit, auf Tische zu springen, könnte etwas damit zu tun haben?

Killick: (Sitzt in einer neutralen Ecke.)

Jay: Wenn ich eine größere Lampe kaufe, wird auf dem Tisch kein Platz mehr für dich sein.

Killick: (Putzt sich, völlig zufrieden mit dem Ergebnis.)

Menschen neigen dazu, in solchen Augenblicken defensiv zu werden und den Naiven zu mimen, statt das Problem zu lösen.

Jay: Wer hat die Lampe umgestoßen?

Kind: Ich nicht!

Wir müssen von Katzen lernen. Erörtern Sie Ihre Unstimmigkeiten mit dem Ziel, Lösungen zu finden.

Eine Möglichkeit, die Wut abzubauen, ist es, Auswahlmöglichkeiten anzubieten.

Nach der aristotelischen Rhetorik wird diese Redegattung genus deliberativum genannt. Deliberation hat mit Entscheidungsmöglichkeiten zu tun. Wichtig bei der Präsentation von Auswahlmöglichkeiten ist es, aufzuzeigen, wie diese Ihren Zuhörern zugutekommen. (Aristoteles nannte dies das Vorteilhafte. Es funktioniert bei Menschen großartig, ist jedoch bei Katzen nicht erforderlich. Sie wissen nämlich bereits, was ihnen zum Vorteil gereicht.)

Angenommen, Sie wollen am Samstag ein Konzert besuchen, aber Ihr Partner hat keine Lust. Er wirkt müde. Statt ihm vorzuwerfen: »Jetzt komm schon, wir gehen viel zu selten aus«, versuchen Sie, ihm eine Wahl zu bieten.

Sie: Ich habe einfach gedacht, das Konzert sei toll. Es ist genau die Musik, die wir beide mögen. Aber wenn du zu müde bist, um auszugehen, könnten wir die Smiths einladen. Sie sind sehr ruhige Leute.

Partner: Ruhig? Du meinst: langweilig.

Sie: Du hast recht. Sie sind sogar sehr langweilig. Ich besorge uns doch lieber Konzertkarten.

Möglicherweise funktioniert das nicht und Sie müssen die anderen in diesem Buch vorgestellten Techniken beherrschen. Aber der vorteilhafte Trick klingt bei Weitem weniger nervtötend als die übliche Auseinandersetzung.

Doch was ist mit Killick, unserer Katze, die gerne Lampen umstößt? Jay muss vielleicht seine Wahl selbst treffen. (Das ist im Grunde genommen dasselbe, was Sie in Bezug auf das Konzert getan haben. Schließlich sind Katzen und Partner gar nicht so unterschiedlich.) Jay kann den Tisch dorthin stellen, wohin kein Sonnenlicht dringt. Oder er kann eine größere Lampe kaufen. Oder er könnte versuchen, Killick zu dem Versprechen zu überreden, die Lampe nie wieder umzustoßen.

Diese letzte Möglichkeit wird vermutlich nicht funktionieren. Ein Mensch gibt vielleicht ein solches Versprechen, ohne sicher zu sein, ob er es tatsächlich halten kann. Aber eine Katze weiß es besser.

Okay, aber was ist, wenn Ihr Gegner Sie weiterhin ins Bein beißt? Oder was ist – sofern er nicht der Beißtyp ist –, wenn er Ihnen schlichtweg erklärt, dass Sie unrecht haben und ein Vollidiot seien? Mit anderen Worten: Was ist, wenn Sie eine Auseinandersetzung führen wollen mit einem Gegner, der einfach nur streiten möchte? Hier sind mehrere Techniken, die Sie benutzen können, damit der Ball flach gehalten und ein Streit zu einer Diskussion abgemildert wird.

Seien Sie freundlich