sommer-wind-Journal Dezember 2018 - Angela Körner-Armbruster - E-Book

sommer-wind-Journal Dezember 2018 E-Book

Angela Körner-Armbruster

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Beschreibung

In diesem Monat geht es ganz klar um Weihnachten. Und um Krippen und Ikonen und Esel. Dazu gibt es viele bunte Seiten mit zahlreichen Fotos und Schlössern und Erlebnissen und Erinnerungen und Serien. Das sommer-wind-Journal erzählt wie gewohnt vom ganz normalen Leben. Positiv und unpolitisch. Die Beiträge sind von Journalisten und Menschen, die mit Journalismus nichts am Hut haben. Alle erzählen von ihrem Hobby, ihrem Beruf, ihren Reisen, ihren Träumen und Leidenschaften. Mitmachen ist bei diesem Journal ausdrücklich erwünscht!

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Angela Körner-Armbruster

sommer-wind-Journal Dezember 2018

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Titel

Vorwort

Liebe Leser,

herzlich Willkommen im Dezember!

Das Thermometer zeigt herbstliche 16 Grad und ich bearbeite Weihnachtsbilder, während Sie wohl noch nicht mal das Herbstlaub aufgesammelt haben.

Und ich schau zurück auf ein – wie ich meine – superschönes JournalJahr mit reizenden Menschen und prima Zusendungen. Bunt, lebendig, berührend. Genau so, wie ich es mir gewünscht habe.

Drei mal sieben Ausgaben. Für mich persönlich ein Grund zum Feiern - und so werde ich an Silvester mein Glas rundum dankbar auf alle Leser und MitMacher erheben und hoffe, dass wir alle gut in 2019 ankommen.

 

 

Ihre

 

Ausblick:

NEU sind die beiden Rubriken Bäume und Kirchen. Da sind SIE gefragt, ganz klar. Sie wollen doch nicht immer nur die Bäume aus unserem Garten anschauen? Wohin schicken Sie Ihre Beiträge?

[email protected] oder [email protected]

 

 

 

Wie immer gilt:

Wir veröffentlichen stets zum Monatsbeginn und wollen frisches Lesevergnügen bringen. Ein übergeordnetes Thema gibt es normalerweise nicht. Das Journal soll kunterbunt und vielfältig sein - und vor allem: Positiv!

Unser Verlag trägt den Namen „Sommerwind“, weil er luftig und belebend sein möchte. Das Sommer-Wind-Journal soll Begegnungen mit Menschen und ihren Träumen, ein entspanntes und entspannendes Lächeln und vielleicht sogar einen anderen Blickwinkel bringen.

Impressum:

Sommer-Wind-Verlag

Angela Körner-Armbruster

Kapellenweg 14

88427 Bad Schussenried

[email protected]

 

© 2018 sommer-wind-verlag Körner-Armbruster

Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages möglich. Die Verwendung in anderen Medien, Seminaren, Vorträgen etc. ist verboten.

Inhalt

 

Rückblick

Zahlenspiele

Fundstück

Reise in die Vergangenheit

Gedanken des Monats:

Geschichte des Monats: Renate Bruckner

Bild des Monats

Heimat

Bäume

Kirchen

Aberglauben

Bauernregeln

ReiseErinnerung: Kreta – und andere Esel

Zugehört

Ohren auf: Leise rieselt der Schnee

Hobby: Krippenbauerin Regina Manz

Serie: Handschriftliches

SchlossGeschichten

Sammlerglück

Schönheit des Alltags

SchilderSpaß

Leckeres Wissen

Wussten Sie schon

Kopfnicken

Kopfschütteln

Wo wohnst du

Redewendungen

Gut zu wissen

Begegnungen

FortsetzungsRoman: Last Minute nach Rom

Serie: Auf der Donau

Serie: Mit der Apfelscheuer durchs Jahr

Zum guten Schluss

Die MitMacher im Monat Dezember

Besonderer Dank in diesem Monat an:

 

Angela Schindler

Angelika Hinkelmann

Anneliese Di Vora

Desirée Seher

Elisabeth Jerg

Günter Heimbucher

Martina Tagmann-Roth

Mathias Westburg

Norbert Gericke

Regina Manz

Renate Brunner

Paul Wessel

Susanne Winkler

Rückblick

Ich schaue dankbar zurück

auf ein dickes Dutzend wunderschöner Weihnachtsfeste mit allen Großeltern und wir haben sie kreativ und liebevoll und besinnlich und fröhlich und witzig gefeiert.

Das Haus war stets festlich geschmückt, Stress gab es keinen und jeder trug etwas dazu bei. Vor allem wir, die Kinder und Enkel. Die Adventszeit verging mit der Planung des Heiligen Abends und am Ende stand jedes Mal ein tolles Programm. Wir hatten Schattenspiele und WeihnachtsQuiz, Zaubereien und Theaterstücke, Weihnachten aus aller Welt oder eine Hirtenweihnacht. Wir hatten immer ein Motto, zu dem auch das Essen passte und gesungen wurde, bis mindestens die Hälfte der Anwesenden heiser war.

Die „Bescherung“ war nicht die Hauptsache, sie wurde immer mehr zur Nebensache. Beschert haben wir uns mit dem vorlesen der Weihnachtsgeschichte, mit Selbstgedichtetem und uralten Erinnerungen, mit großer Heiterkeit und wenig Alkohol.

Und dann begann unser Achter zu schrumpfen. Jedes Jahr fehlte Einer.

Als nur noch mein Vater übrig war, bescherte ihm sein schwaches Herz an diesem gefühlsduseligen Tag einen Ausflug in die Klinik. Dort hatte man keine Lust auf ihn und ließ ihn Stunde um Stunde irgendwo liegen. Ohne Arzt, ohne Telefon, ohne Zuwendung. Wir, die RestFamilie wurde indessen eingeschneit. Vierzig Zentimeter prachtvolles Weiß machten klar: Autofahren ist sinnlos. Nach mehr als 18 Jahren würden wir also das erste Mal „getrennt“ feiern.

Feierlaune kam nicht wirklich auf. Reihum tropften die Tränen. Ein dunkelgraues „So wird das also irgendwann sein“ stand unterm Baum und quälte uns und die „Kleine“ sagte in unser schweigsames Mahl hinein „Jetzt müssen wir erwachsen werden. Ich will nicht erwachsen werden. Nicht an Weihnachten!“

Ja, das Leben lässt uns keine Wahl, wann wir dieses Erwachsenwerden und die großen Abschiede gerne hätten. Das Kind in der Krippe, dessen Geburtstag wir Jahr für Jahr feiern, hat es auch nicht immer heiter gehabt.

Zahlenspiele

Ich bin jetzt 58 Jahre alt. Zwei Jahre in meinem KinderLeben und zwei in meinem ErwachsenenLeben war ich ohne Adventskalender, also sind das 54 Kalender gewesen. Weil ich aber aufgrund des schlechten FamilienGewissens in einem Jahr vier Kalender bekam, sind es doch wieder 58.

Natürlich habe ich auch die Kalender meiner Lieben angeschaut. Das sind 2084 Türchen dazu. Wenn ich die vier Jahre mit dem lebendigen Adventskalender an den Dorffenstern dazu zähle und die vier Jahre, in denen ich im Freundeskreis täglich ein Türchen per Email verschickte, sind das 3896 Türchen. Klingt ganz schön beeindruckend. Oh je, ich habe meine Kindergartenzeit vergessen, also noch 13 Berufsjahre und wir sind bei 4208 Türchen.

Dazu einen mittleren Durchschnitt von fünf Liedern pro Adventstag und ich komme summa summarum auf die herrliche Zahl von 5555 adventlichen Überraschungen. Ja, ich glaube mit guten Gewissen sagen zu können: Ich mag die Adventszeit!

Fundstück

Wie gerne würde ich jetzt ein Fundstück zeigen – aber trotz jahrelanger Suche klappt es nicht. Das sind die Krippenfiguren meiner Kindheit. Damals, 1956, als mein Vater sie von seinem Zimmermannsgeld erstand, waren sie gewiss ein kostbarer Schatz. Sie begleiteten uns treu über Jahrzehnte, standen am Ende bei meiner Mutter im Pflegeheim. Als sie dann zu mir übersiedelten, wollte ich mein geliebtes Jesuskindchen in Erinnerung an die verstorbenen Eltern natürlich auch in die Krippe legen.

Weil wir aber den „Stall“ schon am 1.Advent aufstellen, blieb das Kindchen vier Wochen lang bei den Sherrygläsern im Schrank. Ein acht-Monats-Kind wollten wir schließlich nicht in der Krippe haben. Und dann kam Heilig Abend, ich hatte bereits die Bibel in der Hand, um das Evangelium zu lesen – da griff ich ins Leere. Eine wilde Suche begann, das Kind blieb verschollen – und es liegt jetzt das Ersatzkind drin. Ein Adoptivkind gewissermaßen. Es ist mir bis heute ein Rätsel, wie es verloren gehen konnte und ich weinte damals bittere Tränen. Mir war, als hätte ich meine Kindheit verloren, meine Eltern verraten. Keiner konnte meinen Schmerz verstehen – aber bis heute bin ich auf der Suche nach dem „richtigen“. Meines hat durch zwei Umzüge die Chance gehabt, wieder aufzutauchen und hat es nicht getan. Das muss ich schweren Herzens akzeptieren. Dieses Mal also eigentlich kein Fundstück in der FundstückRubrik.

Reise in die Vergangenheit

30 Jahre liegen dazwischen

Eine Generation. Vertrauensvoll auf dem Arm kuscheln, das Funkeln der Lichter bestaunen und vorsichtig ausprobieren. Den Duft der Kerzen riechen und trotz des sehr jungen Alters spüren, dass da heute was ganz Besonderes ist. Alles sehen fein aus, es wird leise gesprochen und gesungen. Kleine Puppen stehen in einem Holzhäuschen und je nachdem, wie kostbar die Puppen sind, darf man damit spielen oder man wird geschimpft. Erst im nächsten Jahr wird man das Abenteuer richtig wahrnehmen. Für die Eltern aber ist dieses erste Weihnachten mit dem ersten Kind etwas Unvergleichliches.

Man ist eine Familie! Wahrscheinlich wurden bereits in den Wochen davor viele Erinnerungen wach und die eigene Kindheit wurde lebendig. Der Adventskalender mit seinen Türchen, der Nikolausstiefel, das Basteln und Backen und Singen und der Wunschzettel – vergessen Geglaubtes wacht auf und lässt uns lächeln oder traurig werden.

WeihnachtsGlück von Desirée Seher

entdeckt auf der Stuttgarter Kreativmesse am Stand der Arbeitsgemeinschaft Biblische Figuren e.V

Bild des Monats

 

Geschichte des Monats

Renate Brunner: Oh du selige Weihnachtszeit

„Ja ist denn heut schon Weihnachten?“

Wer erinnert sich denn noch an diesen Werbespruch des Franz Beckenbauer?

Bei mir war es vor ein paar Jahren die Frage:

„Ja ist denn heute schon der 1. Advent?“

Weil die Weihnachtszeit irgendwie immer so plötzlich vor der Tür steht und anklopft mit der Frage:

Na, wie schaut es aus mit Geschenken? Schon was besorgt, gebastelt oder wenigstens einen Plan? Schon Plätzchen gebacken? Nein? Weihnachtlich dekoriert oder zumindest einen Adventskranz gekauft? Auch nicht? Jetzt aber schnell!

Die Geschichte ist schon etwas länger her, aber unvergessen (es wird mir von meinen Lieben auch immer wieder unter die Nase gerieben):

Der 1. Advent ist schon Ende November!

Das hatte ich etwas kryptisch errechnet und jedem mitgeteilt, der es wissen wollte. Ein Blick auf den Kalender ist doch völlig unnötig und wird total überschätzt.

Ende November erstrahlte also mein Heim im vorweihnachtlichen Glanz. Plätzchen gab es auch schon. Der Glühwein stand bereit und mir war schon ganz warm ums Herz. Nur am Sonntag dann, in der Kirche, nagten Zweifel an mir. Es fehlte der obligatorische Adventskranz und wir sangen auch nicht „Wir sagen auch an den lieben Advent“. Ja was ist denn mit unserem Pfarrer los? Meine Berechnungen waren doch richtig, oder nicht? Sehr verwundert ging ich nach der Messe heim.

Kaum hatte ich die Wohnungstüre aufgeschlossen, da klingelte das Telefon. Mein aufgebrachtes Kind war dran und schmetterte mir entgegen:

„Dir glaub ich ja so schnell gar nix mehr!“

Aufgeschreckt aus meinem komplizierten Gedankengang schicke ich ein paar Fragezeichen durch das Mobilteil.

„Ich habe mich gerade ganz schön blamiert, weil ich einen schönen 1. Advent gewünscht habe“

Oh, Ohhh, Ohhhh. Da dämmert mir nichts Gutes und ich bringe nur ein zaghaftes, fragendes „Jaaaaa?“ zustande, als mein Sohn mir ins Ohr zischt: „Der erste Advent ist erst nächsten Sonntag“

Die nagenden Zweifel verschwinden und mir geht plötzlich ein Licht auf. Meine erleichterte Antwort „Ach deswegen war heute in der Kirche kein Adventskranz“ bringt ihn dann doch zum Lachen und ich überlegte wem ich diesen vermeintlichen Adventsbeginn noch aufgetischt habe (auf alle Fälle meiner lieben Freundin Lilly, die das nicht so leicht vergisst). Was ich aber wirklich schade fand, dass es damit auch noch keinen Christkindlmarkt gab. Aber ich hatte ja Glühwein zu Hause.

Und jetzt steht sie schon wieder in den Startlöchern, die Vorweihnachtszeit. Viel zu schnell ist dieses Jahr wieder vergangen.

Gestern habe ich mit meiner Freundin telefoniert, die mir erzählte dass am 2. Dezember der Advent beginnt, lachend, mit dem Zusatz „das weiß ich ganz sicher“. Hahaha! Das habe ich jedoch vorsichtshalber im Kalender nachgeschaut ( trau, schau wem!). Da bleiben dann dieses Jahr nur gute drei Wochen für den Advent. Der Christkindlmarkt am Münchner Marienplatz wird allerdings schon am 27.November eröffnet. Damit kann man sich genau vier Wochen auf dem Markt tummeln, Glühwein trinken und kulinarische Köstlichkeiten genießen. Sich von den glänzenden Lichtern und dem vielen Christbaumschmuck verzaubern lassen. Krippen bestaunen und sich an strahlenden Kinderaugen erfreuen. Ich freue mich schon sehr darauf.

In meiner Kindheit gab es keinen Christkindlmarkt, den wir mit unseren Eltern besucht haben.

Dafür brannten am späten Nachmittag die Kerzen am Adventskranz im Wohnzimmer und meine Schwester und ich saßen mit unserer Mutter davor und sangen „Leise rieselt der Schnee“ , „Ihr Kinderlein kommet“, „Tauet Himmel den Gerechten“ und viele Weihnachtslieder mehr (außer „Stille Nacht“). Es gab warmen Saft und von den Plätzchen, die wir gemeinsam gebacken hatten. Orangen oder Mandarinen. Seltene Leckereien, die es eben nur in dieser Zeit gab.

Manche Nachmittage bastelten wir Strohsterne oder färbten Walnussschalen golden. Wir schrieben an unserem Wunschzettel fürs Christkind und lernten Gedichte auswendig für den Weihnachtsabend. Schließlich galt es etwas zu tun, um dann auch beschenkt zu werden.

Was für eine wunderbare Zeit der Erwartung und Vorfreude. Still und friedlich. Kein geschwisterlicher Streit. Da hätte unsere Mutter gar nicht den Finger zu erheben müssen mit dem Satz: „Wenn ihr euch streitet, kommt das Christkind nicht!“ Der warme Hauch der Adventszeit hatte sich einlullend auf uns Kinder gelegt.

So schnell wie heute die Zeit verfliegt, so langsam kroch sie in jenen Tagen dahin. Unsere Mutter bemühte sich sehr, nicht ungeduldig zu werden bei der fast täglichen Frage: „Wann ist denn endlich Weihnachten?“

Die leicht zurechtweisende (bayerisch angehauchte) Antwort: „Ihr werdet es schon noch derwarten können“. Aha, das war sehr aufschlussreich.

Dann endlich. Der Tag ist da. Weihnachten. Heilig Abend. Unsere Oma ist angereist (sie kam jedes Weihnachten). Und unsere Frage lautet nun: „Wann kommt denn jetzt das Christkind?“

Für diese Frage ist ab sofort die Oma zuständig. Meine Schwester und ich gehen ins Gästezimmer mit ihr. Singen und beten und beten und singen. Gedicht nochmal üben. Da ist die Oma unerbittlich. Vor der Tür raschelt es und wir hören unsere Eltern flüstern und dann hören wie Glöckchen klingeln. Erst leise und dann laut und als die Oma von einem Ohr zum anderen grinst, wissen wir, das war das Christkind! Der Papa klopft an die Tür und wir dürfen endlich ins Wohnzimmer. Da strahlt der Christbaum mit bunten Kugeln und Lametta und echten Wachskerzen und darunter leuchten in bunten Farben die Päckchen.

Die Mama wartet schon und lächelt uns entgegen. Ehrfürchtig stimmen wir das Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ an. Bei dem Gedanken daran wird heute noch mein Herz ganz weit und eine Träne stiehlt sich in die Augenwinkel. Später, um Mitternacht, gehen wir gemeinsam zur Christmette. Es ist eisig kalt und der Schnee knirscht unter unseren Schritten. Meine Schwester und ich marschieren einträchtig vorne weg und eingehakt und beschwingt folgen unsere Eltern. Die Oma ist nicht dabei, sie hat sich schon schlafen gelegt. Die Kirche ist dunkel, bis auf die Lichter des Christbaumes, vor dem Altar steht die Krippe mit dem lebensgroßen Jesuskind und wir staunen und sind ganz still.

Und so geht der Heilige Abend zu Ende und hinterlässt seine Spur in uns Kindern, damit wir als Erwachsene unseren Kindern später ein ebensolches Fest bereiten können.

Auch als in meiner eigenen Familie schon längst keiner mehr ans „Christkind“ glaubte, habe ich immer noch die Wohnzimmertür geschlossen und dann erst die Päckchen unter den Christbaum gelegt, die Kerzen entzündet (die Lichterkette eingeschaltet) und wie das Christkind damals das Glöckchen geläutet. Dann erst durften mein Mann und mein Sohn eintreten und ich habe ihnen entgegen gelächelt. Nur singen wollte keiner mit mir und auch mein Gesang war nicht so wünschenswert. Also singt halt die Stereoanlage „Stille Nacht, heilige Nacht, alles schläft, einsam wacht“, was der Feierlichkeit des Augenblickes keinen Abbruch tut.

Die Jahre sind vergangen und mittlerweile ist es schon an der Zeit, dass mein Sohn diese schöne Tradition an seinen Sohn weitergibt und in sein kleines Kinderherzchen dieses weihnachtliche Leuchten sät. Das erfüllt mich mit unsäglicher Liebe und Freude. Frohe und gesegnete Weihnachten!

(Und droben aus dem Himmeltor schaut das liebe Christkind hervor)

 

Gedicht des Monats. Beinah von Renate Brunner

 

Und nun noch mein Lieblings-Weihnachts-Gedicht:

 

Gesang von Ludwig Thoma

 

Im Wald is so staad,

Alle Weg san vawaht,

Alle Weg san vaschniebn,

Is koa Steigl net bliebn.

 

Hörst d' as z'weitest im Wald,

Wann da Schnee oba fallt,

Wann si 's Astl o'biagt,

Wann a Vogel auffliagt.

 

Aba heunt kunnts scho sei,

Es waar' nomal so fei,

Es waar nomal so staad,

Daß si gar nix rührn tat.

 

Kimmt die heilige Nacht.

Und da Wald is aufgwacht,

Schaugn de Has'n und Reh,

Schaugn de Hirsch übern Schnee.

 

Hamm sie neamad net gfragt,

Hot's eahr neamad net gsagt,

Und kennen s' do bald,

D'Muatta Gottes im Wald

 

 

Und frei Haus aus dem sommer-wind-Verlag, der auch im Winter aktiv ist, die Übersetzung:

 

Im Wald ist es so ruhig,

alle Wege sind verweht,

alle Wege sind verschneit,

es blieb kein Weglein mehr frei.

 

Hörst du tief drin im Wald,

wenn der Schnee herab fällt,

wenn sich ein Ast biegt,

wenn ein Vogel auffliegt.

 

Aber heute könnte es schon sein,

es wär noch schöner,

es wär noch stiller,

dass sich gar nichts mehr bewegen würde.

 

Kommt die Heilige Nacht

und der Wald ist aufgewacht,

schauen die Hasen und Rehe,

schauen die Hirsche über den Schnee.

 

Sie haben niemanden gefragt,

es hat ihnen niemand gesagt

und sie erkennen doch bald

die Mutter Gottes im Wald.

WeihnachtsGlück von Angelika Hinkelmann

Wohlwollen umhüllt uns wie eine Wolke

vom Winde gewiegt

behaglich und sanft,

es birgt uns wie eine kostbare Perle

im Herzen der Muschel

verborgen und zart.

Wohlwollen schenkt tausend Flügel:

Ungeahntes gelingt, ein kleines Wunder geschieht.

Wohlwollen - Wohl wollen

Gedanken des Monats: Engel