sommer-wind-Journal Juni 2019 - Angela Körner-Armbruster - E-Book

sommer-wind-Journal Juni 2019 E-Book

Angela Körner-Armbruster

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

In dieser Ausgabe reisen wir nach Montagnola, Korsika und ins Schweizer Heididorf - und natürlich gibt es wie immer in über 30 Rubriken viel Kunst, dazu Heiteres, Interessantes und sehr viele Geschichten. Das sommer-wind-Journal erscheint monatlich und erzählt vom ganz normalen Leben. Oberstes Gebot: Wir sind positiv und absolut unpolitisch! Die Themen sind bunt und vielfältig und Journalisten und Menschen, die mit Journalismus nichts am Hut haben, erzählen von ihrem Hobby, ihrem Beruf, ihren Reisen, ihren Träumen und Leidenschaften. Mitmachen ist bei diesem Journal ausdrücklich erwünscht!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Angela Körner-Armbruster

sommer-wind-Journal Juni 2019

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Titel

Titelbild: Mathias Westburg war am Schweriner See

Vorwort

Liebe Leser,

ganz egal, ob die Jahreszeit zu nass oder zu trocken ist oder ob uns eine Dürrekatastrophe ins Haus steht – das sommer-wind-Journal vertreibt gewiss die Dürre der Langweile und bringt jede Menge frischen, freundlichen Lesewind für Sie! Bleiben Sie gesund und lesefroh

 

wünscht Ihnen Angela Körner-Armbruster

 

 

 

 

Wie immer gilt:

Wir veröffentlichen stets zum Monatsbeginn und wollen frisches Lesevergnügen bringen. Ein übergeordnetes Thema gibt es normalerweise nicht. Das Journal soll kunterbunt und vielfältig sein - und vor allem: Positiv!

Unser Verlag trägt den Namen „SommerWind“, weil er luftig und belebend sein möchte. Das Sommer-Wind-Journal soll Begegnungen mit Menschen und ihren Träumen, ein entspanntes und entspannendes Lächeln und vielleicht sogar einen anderen Blickwinkel bringen.

Und es ist ein MitMachJournal. Schicken Sie mir also Ihre Erlebnisse, Ideen, Reisebilder. Berichten Sie von einer Ausstellung, einer Sammlung, einem Hobby… was immer Sie möchten. Ich freue mich auch über kleine Beiträge!

Impressum:

Sommer-Wind-Verlag

Angela Körner-Armbruster

Kapellenweg 14

88427 Bad Schussenried

[email protected]

 

© 2019 sommer-wind-verlag Körner-Armbruster

Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages möglich. Die Verwendung in anderen Medien, Seminaren, Vorträgen etc. ist verboten.

Inhalt

Rückblick

Ausblick

Zahlenspiele

Fundstück: Der Brautschuhbaum von Mathias Westburg

Reise in die Vergangenheit

Bild des Monats

Gedicht des Monats: Haide Hattmannsdorfer

Heimat: Heide Hattmannsdorfer

Heimat

Handschriftliches

PostkartenGlück

SpielkartenGlück

LeseGeschichte: Einbecker Gedanken

Redewendungen

Aberglaube

BauernRegeln

Kirchen

Bäume

Lesegeschichte: Strandkörbe von Renate Brunner

BildGeschichte: Im Garten mit Haide Hattmannsdorfer

Unterwegs für Sie: In Montagnola

Fortsetzungsroman: Last Minute Rom

KünstlerPortrait: Haide Hattmannsdorfer

LeseGeschichte: Sie haben ja eine Meise! Von Mathias Westburg

Zugehört

Ohren auf

Hobby: -

LeseGeschichte: Wie das Alpaka lachen lernte

KlosterGeschichten: Ulm-Wiblingen

Sammlerglück: Katzengold

SchilderSpaß

Schubladen

Schönheit des Alltags

Neu: Mach es wie die Sonnenuhr

MuseumsTipp: Im HeidiLand

Kopfnicken

Kopfschütteln

Kleines Erlebnis

Staunen

Deutsche Sprache

Wo wohnst du?

Gut zu wissen

Aufgegabelt

Leckeres Wissen: Das Bier schmeckt holzig!

ReiseGeschichte: Kulinarisches Korsika von Rudy Schall-Osper

Tierisches Wissen

Begegnungen

Serie: Mit der Apfelscheuer durchs Jahr

Vorausgedacht

Zum guten Schluss

Unsere MitMacher wohnen in:

Besonderer Dank in diesem Monat an:

Anne Ekhoff

Anneliese di Vora

Christiane Stuber

Haide Hattmannsdorfer

Hannah Korschinsky

Ingeborg Saes

Mathias Westburg

Michael Frangen

Renate Brunner

Rosemarie Willig

Rudy Schall-Osper

Susanne Winkler

Entschuldigung!

Das hier bin ich. Kopflos. Dann passiert es, dass ich Anneliese di Vora umtaufe. Natürlich ist es DIE Anneliese, aber DI Vora!

Rückblick

Natürlich weiß ich, dass es jetzt Juni ist und dass der Maibaum letzten Monat dran war - aber ich bin genau wie sie an vielen Maibäumen vorbeigefahren und hab mich dran gefreut.

 

Einer war der von Lili oder für Lili. Ein ganz besonders schöner ist das, so meine ich und natürlich überlege ich mir auf der Fahrt: Wer ist Lili?

Ist das die neugeborene Tochter, auf die man sich zehn Jahre gefreut hat und endlich schwanger geworden ist? Neun Monate Freude Vorfreude und banges Warten? Oder ist es die 17jährige Freundin, die sich endlich für Marvin interessiert und nicht mehr nur mit den Freundinnen herumgickelt? Die endlich mit den Jungs tanzen geht oder zum Bowling oder Radfahren?

Vielleicht ist Lili aber auch die Karatetrainerin und Tom stellt sich immer ein bisschen dumm an, damit sie zu ihm herkommt und ihm alles noch mal erklärt, ganz alleine, und dann lächelt Tom sie ganz besonders nett an und hofft, dass Lili vielleicht eines Tages etwas merkt?

Es kann aber auch sein, dass Lili die Mutter von sechs Kindern ist und Tag und Nacht unermüdlich für alle da ist und nebenher auch noch die gehbehinderte Nachbarin versorgt? Eventuell aber ist Lili auch die alte Mutter im Rollstuhl im Heim. Sie wollte nicht hin, aber keines der Kinder kann sie zu sich nehmen.

Oder ist Lili die Chefin? Eine sehr beliebte Chefin, weil sie sich wirklich um ihre Mitarbeiter kümmert und immer fragt, wie es ihnen geht und alles weiß und sich interessiert und auch mal jemand heimschicken, wenn es ihm nicht gut geht oder wenn die Kinder oder die Frau Pflege brauchen?

Vielleicht aber ist Lili auch die einst so sehr angehimmelte Klassenkameradin, die man nach 20 Jahren wieder gesehen hat, weil sie so lange im Ausland war?

Oder Lili ist die Zwillingsschwester, die sehr lange krank war und jetzt endlich gesund geworden ist? Vielleicht Dank einer Knochenmarkspende? Vielleicht hat Lili das Schild selbst gemalt aus lauter Dankbarkeit über ihr zurück gewonnenes Leben?

Weil dieser Maibaum aber vor einem Kindergarten steht, kann es sein, dass Lili die von allen so geliebte Kindergärtnerin ist. Seit 35 Jahren im freudigen Einsatz. Schon die Eltern dieser Kinder waren bei ihr und haben mit ihr gemalt und gespielt, haben von ihr gelernt und Freude gehabt. Sie durften auf dem Schoß getröstet werden und erste Mutproben machen und waren überglücklich, wenn sie ihre kleine, sandige Hand in Lilis Hand legen durften?

Ja, vielleicht ist es so - oder heißen Sie vielleicht Lili und das ist ihr Baum? Oder gilt der Maibaum etwa diesem GulliDeckelhersteller?

 

Ausblick auf kuriose Tage im Juni

Wie immer fällt das Essen flach, als kein Donut und keine Olive, keine Erdnussbutterkekse und kein Apfelstrudel. Kein Tag des Roséweins, des Gin, des Erdbeer-Rhabarber-Kuchens. Kein Falafel-Tag oder Tag des Maiskolbens und kein Tag des German Schokoladenkuchens. Wobei: Wir fühlen uns natürlich geehrt, dass wir scheinbar doch mehr Leckeres zu bieten haben als Sauerkraut!

Aber der Tag des Nagellacks. Oh je. Für meine Generation ist das wirklich ein echtes Thema und damit meine ich nicht diese langen Fingernägel, die man sich in einem Studio von einer Dame mit Mundschutz auftragen lässt. Damit meine ich zum Beispiel harmlosen, farblosen und zartrosa Nagellack. Der ging Hand in Hand, wenn ich dieses Bild wählen darf, mit dem Gezeter meiner Eltern. Ich hatte mein Taschengeld gespart und mit fürchterlich erwachsenen Gefühlen im vierzehnjährigen Seelchen ein Fläschchen erstanden. Mit der Beratung einer sehr netten und sehr verständnisvollen Dame. Die gab es damals noch. Die wusste, was man beim so genannten ersten Mal empfiehlt und gab mir auch Tipps. Daheim saß ich erst Mal eine geschlagene Woche da und schaute das Fläschchen einfach nur an. Mein Mut hatte mich verlassen. Endlich schraubte ich das Fläschchen auf. Sofort breitete sich ein entsetzlicher Geruch in meinem Zimmer aus und ich verschloss das Teufelsding wieder. Natürlich kam meine Mutter an diesem Tag früher von der Arbeit heim und schnupperte und fragte Was stinkt denn hier so fürchterlich? Lüftest du eigentlich nie? Eine weitere Woche später nahm ich allen Mut zusammen und lackierte in Zeitlupe meine Kindernägel. Ich hatte das Gefühl, der ganze Stadtteil würde es durch die Wände hindurch sehen, doch nichts geschah. Also lief ich zur Probe ein paar mal durch die Wohnung. Es war mystisch. Ich hatte mir etwas an den Händen verändert und konnte plötzlich nicht mehr richtig laufen! Nach einer Stunde klappte das wieder und dann wagte ich es, mich im Spiegel zu betrachten. Ich erkannte mich kaum wieder!

Um siebzehn Uhr war ich hingegen überzeugt, dass dieser Hauch von rosa wahrscheinlich niemandem auffallen würde. Vor allem nicht, wenn ich auf meinen Händen sitzen würde. Die Realität aber war Folgende: Ungefähr eine Nanosekunde, nachdem meine Eltern zu Tisch saßen, entdeckten sie die Freveltat des Jahrtausends. Das Geschrei war groß. Das mit absolut unbekannte Wort Nutte fiel, meine Mutter brach in Tränen aus, pochte auf unsere katholische Familienlaufbahn und zwang mich sofort, ohne Los und ohne Umwege, ins Badezimmer. Nun durchzog der widerlich Acetongeruch die Wohnung, sie schrubbte mir mit aller Kraft minutenlang mit Kernseife die Finger bis ich blutete. Und dann musste ich ohne Abendbrot ins Bett. Der Grund: Das war ein Sünde gewesen. Hoffahrt. Eine der Todsünden. Bisher kannte ich nur die zehn Gebote, nun kamen also weitere Extreme in mein Kinderleben. Irgendwie war die Zusammenfassung: Der liebe Gott hat mich ohne Nagellack erschaffen und das war gut so. Wenn ich das nicht akzeptiere, pfusche ich ihm ins Handwerk. Weshalb meine Mutter dann Dauerwellen machen ließ, die noch viel schlimmer stanken, war mir nicht klar. Ich grübelte über die Vielfalt an verbotenen Dingen und schlief irgendwann ein. Am nächsten Tag teilte man mir mit, wenn ich mein Taschengeld für solch einen Schund ausgeben würde, würde ich einen Monat lang keines mehr bekommen. So viel also von meiner Seite zum Tag des Nagellacks.

Sag-etwas-Nettes-Tag. Für mich kein Problem. Ich mach das am Liebsten bei wildfremden Menschen. Zum Beispiel bei dem armen Kerl am Bootssteg, der Tag für Tag Tausende Menschen aufs Schiff lässt und kaum jemand schaut ihn an, dankt ihm oder schaut ihm in die Augen. Ich verabschiede mich laut und deutlich von ihm, lächle ihn an und wünsche einen schönen Feierabend. Und dann freu ich mich ganz doll, weil er sich gefreut hat.

Internationaler Kindertag. Da ich in einem früheren Leben mal Kindergärtnerin war, weiß ich, wie viele Eltern ihre Kinder nicht ernst nehmen. Jetzt haben diese Kinder selbst Kinder und ein Handy in der Hand und nehmen ihre Kinder noch weniger ernst. Ein Thema, das ich wirklich sehr sehr gerne hab, glauben Sie mir! Das Beste wäre, sie würden am Weltmilchtag auch den Mach-früher-Feierabend-Tag feiern und zusammen mit ihren Kindern eine Legostadt (war das jetzt product placement?) bauen und sich abends den 3. Juni im Kalender anstreichen, den Tag der Wiederholungen!

DerTag des Einkaufswagens ist mir persönlich ziemlich egal – aber zum Tag des Heißluftballons erzähle ich Ihnen später gerne ein wenig mehr. Dann haben wir in diesem Monat noch den Tag der russischen Sprache. Da erinnere ich mich an die Verkäuferin in Wismar, die in der Schule noch russisch lernen musste und heute davon profitiert, wenn die russischen Kundinnen im Lädchen stehen und so richtig schön von oben herab die Ware schlecht machen. Dann kann sie sich eins grinsen, tief Luft holen, auf russische eine deftige Antwort geben und und schadenfroh zusehen, wie die ach so feinen Damen flucht artig und mit hochrotem Kopf das Geschäft verlassen.

Zum Tag der Gartenarbeit habe ich schöne Bilder von unseren Lesern bekommen – freuen Sie sich dran, sie bilden immer das „Bunte Glück“, das die Themenbereiche voneinander trennt.

Auch zum Tag des Jojos fällt mir was ein. Mein Mann erzählte, dass bei einer Konferenz in Las Vegas Jojos ausgeteilt worden seien und natürlich haben all die seriösen Herren in Grau sofort wieder in neugierigen Kindheitsgefühlen geschwelgt und das Jojo ausprobiert. Diese waren allerdings moderner als die Holzspielsachen unserer Jugend. Sie blitzten und blinkten und machten Musik und wer Glück hatte, ergatterte einen Flummi (kennen Sie noch?) und wenn der auf dem Boden aufkam, erklang entweder ein Lautes AUA! Oder das Geräusch zersplitternden Porzellans. Sehr, sehr lustig sei es gewesen, lachte mein Mann und man hätte erst mal eine verlängerte Mittagspause gemacht, damit die Konferenzteilnehmer wieder in ihre ernsthafte Erwachsenenwelt zurückfinden konnten.

Es folgen der Beste-Freunde-Tag und der Hoppla-Tag. Keine Ahnung, was das sein soll? Aha: Er wurde 2003 von der US-amerikanischen Juristin und Psychologin Stephanie West Allen ins Leben gerufen und soll motivieren, schon beim Aufwachen positiv und dankbar gestimmt in den Tag zu starten.

Tag des Kugelschreibers? Bitte sehr: Die hat mir mein Mann zum eigenen Verlag geschenkt und ich hab wochenlang nicht bemerkt, womit ich schreibe! Das Beweist, das zumindest bei mir Werbung völlig für die Katz ist.

Zu meiner großen Verblüffung wird in einen US-amerikanischen und einen brasilianischen National Loving Day unterschieden. Liebe und Tagebuch gehören zusammen, meine ich. Tag des Tagebuchs. Auch schön. Beim Aufschreiben kann uns einerseits vieles klarer werden und andererseits ist es Jahre später ganz nett, darin zu schmökern. Und der Tag der verhinderten Köche? Über den lässt sich wenig recherchieren. Auch egal. Der Internationaler Tag des Axtwerfens ist tatsächlich ernst gemeint. Entweder man wirft auf dicke Strohscheiben oder einfach „so rum“. Einerseits ist es wohl eine Sportart – andererseits soll es Stress abbauen.

Beim Tag der Nähmaschine denke ich sofort an Nähstunden mit meiner Mutter (Siehe letzte Ausgabe) oder an meine pingelige Schwiegermutter, die viele Stunden an einem Stück Stoff verbringen konnte.

Dann haben wir noch den Weltblutspendetag und den Tag der Flip Flops. Den Tag des Strandkorbs in Deutschland, den mag ich und Renate Brunner hat dazu für uns eine Geschichte geschrieben.