Space Troopers - Folge 5 - P. E. Jones - E-Book

Space Troopers - Folge 5 E-Book

P. E. Jones

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Beschreibung

Das Jahr 2134: Die Erde steht vor dem Untergang - und mit ihr die gesamte Menschheit. Hunger und Armut, Kriminalität, Gewalt und Terror beherrschen den Alltag. Die einzige Rettung der Menschheit scheint in der Kolonisierung neuer Welten zu bestehen. Die Space Troopers, Kämpfer einer speziell ausgebildeten militärischen Einheit, sollen die Kolonisten beschützen. Doch im Kassiopeia-Sektor wartet ein fremder Feind, dessen Brutalität die Menschheit kaum etwas entgegenzusetzen hat.

Die Serie Space Troopers ist packende und actionreiche Military Science Fiction. Im Kampf gegen die Aliens entscheidet sich das Schicksal der gesamten Menschheit. Für Fans von Battlestar Galactica und Leser von David Weber oder Jack Campbell.

FOLGE 5: DIE FALLE

John Flanagan und die Space Troopers sollen auf dem Mond Libra 4.2.1 eine Bergarbeiterstation evakuieren. Zum ersten Mal zieht John als Pilot in den Krieg gegen die Aliens. Zurück auf der Washington will Johns Team endlich den geheimen Gegenspieler aus der Reserve locken. Doch der hat bereits einen neuen Anschlag vorbereitet, der John und seinen Kamerad Chadim das Leben kosten könnte ...

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Inhalt

Cover

Über die Serie

Über die Autorin

Titel

Impressum

Prolog

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

Epilog

Vorschau

Über die Serie

Das Jahr 2134: Die Erde steht vor dem Untergang – und mit ihr die gesamte Menschheit. Hunger und Armut, Kriminalität, Gewalt und Terror beherrschen den Alltag. Die einzige Rettung der Menschheit scheint in der Kolonisierung neuer Welten zu bestehen. Die Space Troopers, Kämpfer einer speziell ausgebildeten militärischen Einheit, sollen die Kolonisten beschützen. Doch im Kassiopeia-Sektor wartet ein fremder Feind, dessen Brutalität die Menschheit kaum etwas entgegenzusetzen hat.

Die Serie Space Troopers ist packende und actionreiche Military Science Fiction. Im Kampf gegen die Aliens entscheidet sich das Schicksal der gesamten Menschheit.

Folge 5: Die Falle

John Flanagan und die Space Troopers sollen auf dem Mond Libra 4.2.1 eine Bergarbeiterstation evakuieren. Zum ersten Mal zieht John als Pilot in den Krieg gegen die Aliens. Zurück auf der Washington will Johns Team endlich den geheimen Gegenspieler aus der Reserve locken. Doch der hat bereits einen neuen Anschlag vorbereitet, der John und seinen Kamerad Chadim das Leben kosten könnte …

Über die Autorin

P. E. Jones ist das Pseudonym einer deutschen SF-Autorin. Sie wurde 1964 geboren, lebt und arbeitet in der Pfalz. Seit ihrer Kindheit faszinieren sie vor allem Science-Fiction- und Fantasy-Stoffe. Sie ist ein begeisterter Trekkie und besucht die verschiedensten Universen regelmäßig in Rollenspielen.

Folge 5

DIE FALLE

beBEYOND

Oktober 2014

Digitale Originalausgabe

»be« - Das eBook-Imprint von Bastei Entertainment

Copyright © 2014 by Bastei Lübbe AG, Köln

Autor: P. E. Jones

Projektmanagement: Stephan Trinius

Lektorat: Dr. Arno Hoven

Titelgestaltung: Illustration Arndt Drechsler basierend auf Quellen von Fotolia und Canstock

eBook-Erstellung: Urban SatzKonzept, Düsseldorf

ISBN 978-3-7325-4172-0

www.be-ebooks.de

www.lesejury.de

Prolog

Ken Omaru rannte, wie er noch nie in seinem Leben gerannt war. Die Notfallbeleuchtung tauchte die Gänge der Bergarbeiterstation auf dem Mond Libra 4.2.1 in gespenstisch rotes Licht. Das Schrillen des Alarms quälte seine Ohren.

Sie waren da. Leibhaftig gewordene Albträume der Mangas und Animes seiner Jugend, der er eigentlich noch nicht ganz entwachsen war. Kaiju: Fremdartige Bestien aus den Tiefen des Weltraums hatten die Station angegriffen.

Schweißnass hetzte er durch die Korridore. Fort. Er musste fort, sich verstecken. Irgendwo. Doch wo konnte man sich schon verstecken in einem metallenen Gefängnis mitten im Nirgendwo. Auf einem Mond ohne Atmosphäre, ohne Raumschiff. Noch nicht einmal Waffen gab es, um sich zu verteidigen.

Als er die schattenhaften Umrisse eines Kaiju am Ende des Korridors sah, machte er auf dem Absatz kehrt und rannte zurück. Doch ein Ball aus purer Energie riss die Wand vor ihm in Stücke. Eine heiße Druckwelle schlug ihm entgegen und warf ihn von den Füßen.

Wimmernd blieb er liegen und legte schützend die Arme über seinen Kopf. Es gab kein Entkommen. Er kannte das Ende. Er hatte es oft genug in den Mangas und Animes gesehen. Die Kaiju kannten kein Erbarmen. Stets töteten sie jedes menschliche Wesen, das sie in ihre Gewalt bekommen konnten.

Ein Rest von Überlebenswille ließ ihn aufspringen. Weinend taumelte er weiter. Fort von den Dämonen, die die Station wie aus dem Nichts überfallen hatten. Doch die Bestien waren immer noch hinter ihm her: Er konnte ihre Schritte hören, die ihm durch den Korridor folgten.

Todesangst überkam ihn, machte seine Beine weich wie Pudding. Er stolperte und fiel. Warme Flüssigkeit breitete sich in seinem Schritt aus. Verzweifelt versuchte er, sich wieder hochzurappeln, während er ängstlich über seine Schulter blickte.

Das Kaiju hatte ihn nahezu eingeholt. Das Rohr an seinem Arm, das Glut und Verderben gespuckt hatte, glimmte erneut. Doch es war nicht auf ihn gerichtet, sondern zielte über ihn hinweg – offenbar auf einen anderen Gegner.

Unvermittelt fauchte ein blauer Strahl über Ken Omaru hinweg und riss das Kaiju um. Grüner Schleim, der Löcher in den Boden des Korridors fraß, tropfte aus einem Loch in dem zuckenden Kadaver.

Zitternd schmiss Ken Omaru seinen Kopf wieder herum, um zu sehen, wer ihn gerettet hatte. Er sah den Schlag noch kommen, der ihn gegen die Wand schleuderte. Dann hörte er nur noch das trockene Knacken, mit dem sein Genick brach, und sein Leben endete.

1. Kapitel

»Es wird Zeit, dass wir über unser weiteres Vorgehen sprechen.« Donaghue setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Nachdem er die Brille geradegerückt hatte, begann er, in Johns Akte zu blättern. Fast wirkte es, als habe er sein Gegenüber vergessen.

Johns stramme Haltung wurde nachlässig. Ohne es zu wollen, fing er an, auf den Füßen zu wippen.

Irritiert sah der Arzt auf. »Setzen Sie sich! Sie machen mich nervös.«

Seufzend gehorchte John. Nach einer Weile verlor er seine aufrechte Sitzposition und lümmelte sich auf dem Stuhl vor Donaghues Schreibtisch. »Stimmt was nicht?«, fragte er schließlich.

»Hier!« Donaghue zog ein vierseitiges Dokument aus der Akte. »Da ist es ja.« Nachdem er das Schriftstück überflogen hatte, nickte er mit zufriedener Miene. »Ich würde gerne sofort beginnen. Bis zum nächsten Einsatz haben wir sicherlich zwei Wochen Zeit. Das sollte reichen, damit Sie rechtzeitig wieder fit sind. Womit fangen wir an?«

»Hä?« Wovon redete der Kerl da? Anfangen? Womit?

»Ich würde vorschlagen, dass wir als Erstes das Auge ersetzen, ehe wir die restlichen Reizverstärkerleitungen implantieren. Dann können Sie die Vorteile des optischen Implantats gleich bei den ersten Flügen testen. Was sagen Sie dazu?«

»Opti- … was?« Mit einem Räuspern richtete John sich auf und zog das Dokument, das Donaghue auf den Schreibtisch gelegt hatte, zu sich heran. »Vereinbarung« stand oben auf der ersten Seite. Jetzt erkannte er es. Das hatte er unterschreiben müssen, ehe er die metallene Prothese erhalten hatte.

Da er ohnehin nur jedes zweite Wort verstanden hatte, hatte er damals lediglich den ersten Absatz durchgelesen. Schweiß bildete sich nun auf seiner Stirn. Eine Ahnung durchschoss ihn, dass er sich vielleicht die Mühe hätte machen sollen, den Text Wort für Wort mit Mirek oder einem der anderen durchzugehen.

»Das optische Implantat. Der künstliche Ersatz für eines Ihrer Augen.« In Donaghues Stimme schwang leichte Ungeduld mit.

»Aber ich brauche kein künstliches Auge.«

»Natürlich nicht.« Donaghue nahm ihm das Papier aus der Hand. »Aber durch die Unterzeichnung dieser Vereinbarung haben Sie darin eingewilligt, eine weitreichende Umgestaltung Ihres Körpers mit Implantaten und Körperersatzteilen durchführen zu lassen, um das Leistungsvermögen Ihrer Gliedmaßen und Sinnesorgane zu steigern. Sie haben bereits ein künstliches Bein erhalten. Ehe wir weitere Körperteile ersetzen, würde ich gerne zuerst die Reizleitungsverstärkung fortführen, um hier erste Erkenntnisse zu sammeln. Sollten sich die Ergebnisse als unbefriedigend erweisen, können wir zu einem späteren Zeitpunkt immer noch die Rekonstruktion über Ersatzgliedmaßen wieder aufnehmen. Aber den optischen Ersatz würde ich gerne vorziehen. Sie wurden ja nicht ohne Grund zum Piloten ausgebildet.«

Johns Herz schlug so hart und heftig, dass ihm übel wurde. »Kann ich das noch mal haben?« Seine Hand zitterte, als er mit dem Finger auf das Schriftstück zeigte.

Donaghue musterte ihn über den Rand seiner Brille, ehe er es ihm reichte. »Selbstverständlich.«

Langsam, Absatz für Absatz, kämpfte John sich durch die vier eng beschriebenen Seiten. Ihm wurde erst heiß und dann kalt. Auf der letzten Seite hatte er mit Zacharias McClusky unterschrieben. Einen irren Augenblick lang überlegte er, ob er die Vereinbarung einfach für nichtig erklären lassen konnte, da er sie ja mit falschem Namen unterzeichnet hatte. Aber eine Ahnung sagte ihm, dass er dann noch mehr Schwierigkeiten bekommen würde. Darum bemüht, das Zittern seiner Hände zu verbergen, wischte er sich über das Gesicht, ehe er das Dokument zurück auf den Tisch legte.

»Müssen wir gleich damit beginnen?« Irgendeine Ausrede musste ihm doch einfallen, um Zeit zu gewinnen. »Vor der Pilotenausbildung war ich so lange auf der Krankenstation. Ich hatte nicht einmal Urlaub, und … und ich hatte bisher keine Möglichkeiten, Erfahrungen als Pilot zu sammeln.« Er räusperte sich. »Ich sollte doch vergleichen können. Mit und ohne, meine ich. Oder nicht?«

Donaghue runzelte die Stirn. »Ein guter Punkt. Wir sollten zuerst Daten sammeln – ohne die Reizleitungsverstärker und sensorischen Verstärker. Auch auf die Gefahr hin, dass Sie im schlimmsten Fall bei einer Mission nicht einsatzfähig sein werden.« Donaghue nickte. »Gut. Dann werden wir zuerst die Daten sichten, die wir während Ihres ersten Einsatzes mit Hilfe des Neuralinterfaces sammeln können, und sehen dann weiter.« Donaghue kritzelte etwas in die Akte.

Wie in Trance starrte John ihn an. Er konnte immer noch nicht glauben, was er eben erfahren hatte.

Mit gerunzelter Stirn sah Donaghue auf. »Was machen Sie noch hier? Sie können gehen.« Dann wandte er sich wieder der Akte zu.

»Private McClusky!«

John zuckte unwillkürlich zusammen, als er auf dem Korridor vor dem Quartier die vertraute Stimme hörte.

Als er sich gehorsam umdrehte, vertrat Stannis ihm breitbeinig den Weg. »Nehmen Sie gefälligst Haltung an, wenn ich mit Ihnen rede!«

Pflichtschuldig salutierte John und stand stramm. »Sir!« Was kam jetzt noch?

»Nach der Pilotenausbildung denken Sie wohl, dass Sie jetzt etwas Besseres sind?«

»Nein, Sir.« John biss die Zähne zusammen.

Stannis musterte ihn von oben herab. »Glauben Sie nur nicht, ich wüsste nicht, was Sie getan haben.«

John hatte keine Ahnung, wovon Stannis redete. »Verzeihung, Sir.«

»Verzeihung?« Stannis versetzte ihm einen Schlag gegen die Brust. »Bitten Sie niemals um Verzeihung, wenn Sie mir in die Quere kommen wollen, McClusky.«

Der nächste Schlag traf John so hart, dass er schwankte. »Sir.« Mühsam unterdrückte er ein Keuchen, während er wieder Haltung annahm.

»Sie haben einen Fehler gemacht, McClusky. Wenn Sie mich schon loswerden wollen, dann sollten Sie nicht mit mir spielen. Glauben Sie nicht, dass ich das vergessen werde!« Stannis stand so nah vor ihm, dass John den Kopf heben musste, wenn er dem Corporal in die Augen sehen wollte.

»Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden, Sir!«

»Unterschätzen Sie mich nicht, McClusky! Das werden Sie noch bereuen. Und zwar in jeder Sekunde Ihres künftigen, beschissenen Lebens. Dafür werde ich sorgen. Das verspreche ich Ihnen.«

Auch wenn keine Landefähren starteten, herrschte auf dem Flugdeck immer reger Betrieb. Für John war das verwirrend und aufregend zugleich.

Eine Vielzahl von Gerüchen stach in seine Nase. Einige von ihnen konnte er identifizieren, wie Maschinenöl und Ozon, andere jedoch waren ihm fremd. In einer Ecke zischte es, dort sprühte ein Schweißgerät Funken, Befehle wurden gerufen, und von irgendwoher erklang ein Hämmern. Überall waren Männer und Frauen unterwegs – arbeiteten, riefen, gestikulierten.

John kam sich ein wenig verloren vor. Als gehöre er nicht hierher. Obwohl er nun die Schwingen trug und den Auftrag hatte, sich mit seinem neuen Fluggerät vertraut zu machen.

»Aus dem Weg!«, herrschte ihn eine weibliche Stimme an. Als er sich umdrehte, fand er sich einer schwarzhäutigen, langbeinigen Amazone gegenüber, die einen Motorblock auf einem Hydraulikwagen hinter sich herzog.

»Sorry.« Er beeilte sich, zur Seite zu treten.

Ihr Blick fiel auf die Schwingen. »Einer der Neuen. Suchst dein Baby, nehme ich an.«

»Yep!« Er stopfte die Hände in die Hosentaschen und versuchte, sich möglichst cool zu geben.

»Da drüben!« Mit einem Kopfnicken zeigte sie ihm die Richtung, ehe sie den Hydraulikwagen wieder in Bewegung setzte. »An der Wand daneben stehen die Nummern mit den Namen.«

»Danke!«, rief er ihr hinterher, aber sie wandte nicht einmal den Kopf zu ihm um, als sie weiterging. Betont lässig schlenderte er zu der Stelle, die sie ihm gewiesen hatte.

Das waren keine Landefähren. Eine Reihe ihm völlig unbekannter kleiner, schnittiger Gleiter stand dort. Neugierig sah er sie sich genauer an. Höchstens zehn Mann konnten darin Platz finden. Er fand schwere Geschütze, die den Aliens hoffentlich den Arsch aufreißen würden. Vorne in der Kanzel gab es Sitze für einen Piloten und einen Flugbegleiter, der das Radar überwachte. Das Cockpit glich sehr demjenigen, das er in den Simulatorflügen kennengelernt hatte.

»Hast du darauf gelernt?« Die dunkelhäutige Amazone von eben war leise neben ihn getreten. John konnte die Neugier und Erwartung in ihren Augen glitzern sehen.

»Yep. Bisher aber nur im Simulator.«

»Hier! Das da ist dein Baby.« Sie zeigte auf den dritten Gleiter in der Reihe. »K-MT42.«

Zuerst wunderte er sich, woher sie das wusste, dann begriff er, dass sie seinen Namen auf der Uniform gelesen hatte. Nach kurzem Zögern ging er zu seinem Gleiter und strich mit der Hand über die Flügel.

»Weltraum- und atmosphärentauglich.« Sie grinste, als habe sie das Gefährt selber konzipiert. »´ne echt heiße Kiste! Wurde aber auch Zeit, dass wir die bekommen, nachdem die Drecksaliens dauernd unsere Landefähren gekillt haben. Die hier werden sie nicht so leicht kriegen.«

John umrundete den Gleiter und strich andächtig über die Cockpitrundung.

Die Frau folgte ihm. »Willste nicht rein?«

»Klar!« Und ob er das wollte.

Mit einem breiten Lächeln, das eine Reihe ebenmäßiger Zähne zeigte, öffnete sie ihm die Tür. »Nach dir!«

Er schlüpfte hinein und fand sechs Sitze im Innern sowie einen Stand für Handfeuerwaffen. Als er merkte, dass seine Begleiterin anscheinend nur darauf wartete, dass er ins Cockpit ging, ließ er sich in den Pilotensitz fallen. Wie von selbst fanden seine Hände die Schalter, die er in der Simulation so oft benutzt hatte. Die hier waren jedoch echt. Wenn er hier versagte, war nicht die Simulation beendet, sondern sein Leben und das derjenigen, die sich mit ihm im Gleiter befanden. Seine Handflächen wurden feucht.

»Ich bin übrigens Private First Class Patty Maxwell.« Die Frau bot ihm eine maschinenölverschmierte Hand an.

Beiläufig wischte John seine Hand an der Hose ab, ehe er einschlug. »Private First Class Zacharias McClusky.«

»Hab von dir gehört. Warst der Beste in den Simulatorflügen. Ich hoffe, dass das stimmt.« Sie zwinkerte ihm zu. »Ich warte nämlich dein Baby. Wehe, du machst eine Beule rein. Dann kratz ich dir die Augen aus!«

»Okay«, sagte Philippe und stellte sich vor die Tür des Quartiers, ehe John sich wieder verziehen konnte. Er hatte gewartet, bis er endlich mit ihm allein war. »Es reicht.« Seine Geduld war überstrapaziert. Seit sie zurück auf der Washington waren, ließ John sich kaum in ihrem Quartier blicken. Ein wenig kam es Phil so vor, als wiche sein Kamerad ihm aus.

John schnaufte. »Lass mich durch! Ich muss aufs Flugdeck.«

Abwartend verschränkte Phil die Arme. »Da treibst du dich schon die ganze Woche rum. Wir hatten was ausgemacht, ehe wir die Erde verlassen haben. Hast du das schon vergessen, oder interessiert es dich einfach nicht mehr?«

»Wie du willst.« John zuckte mit den Schultern. »Aber du wirst mit mir in dem Flieger abstürzen, wenn ich einen Fehler mache, weil ich mich mit dem Ding nicht gut genug auskenne.«

»Oh, John! Nun komm schon runter von deinem hohen Ross! Du weißt genau, um was es geht. Du wolltest mit Hartfield reden. Weshalb habe ich mir eigentlich die ganze Mühe mit dem Anwalt und meinem Vater gemacht, wenn du nun deinen Teil des Plans nicht in die Tat umsetzt?«

»Ich hatte einfach noch keine Gelegenheit dazu. Mann, ist doch mein Leben, das in Gefahr ist. Wieso regst du dich so darüber auf? Ich dachte, du bist froh, wenn du mich los bist.«

»Du bist ein Idiot! Und ich war wirklich so blöd und habe geglaubt, dass du einen Funken Intelligenz besitzt. Aber da habe ich mich anscheinend geirrt. Hast du überhaupt eine Ahnung, um was es geht? Da gibt es möglicherweise irgendwo einen Möchtegerndiktator, der die Informationen, die du gefunden hast, dazu nutzen will, um den Kongress zu stürzen – und du sitzt einfach nur herum und drehst Däumchen, anstatt Hartfield einzuweihen, damit er dir helfen kann. Was geht eigentlich in deinem Kopf vor? Oder ist er einfach nur total hohl?«

Zu Phils Erstaunen zuckte John nur mit den Schultern. »Reg dich ab! Ich geh ja schon!«

»Du verarschst mich jetzt, oder?« Johns nachgiebige Reaktion nahm Philippe den Wind aus den Segeln.

»Nope, ich geh jetzt gleich zu Hartfield.« John hob zwei Finger. »Großes Ehrenwort!«

Wenig später fand John sich vor Hartfields Büro wieder. Phil konnte wirklich lästig sein. Aber vielleicht hatte Hartfield ja tatsächlich ein paar Antworten für ihn. Allerdings auf Fragen, deren Antworten ihn zugegebenerweise im Moment mehr interessierten als ein möglicher Regierungssturz.

»Herein!«, hörte er die Stimme des Gunnery Sergeants durch die Gegenrufanlage.

Mit einem Ruck straffte John sich und öfffnete mit einem Knopfdruck auf dem Bedienpaneel die Schiebetür. Hartfields Büro war deutlich kleiner als das von Donaghue. Ein weiterer Knopfdruck schloss die Tür wieder nahezu geräuschlos.

John glaubte Erstaunen in Hartfields Blick zu lesen, als er von seinem Schreibtisch aufsah. »McClusky! Was verschafft mir die Ehre?« Die Andeutung des kleinen, schiefen Lächelns erschien auf Hartfields Gesicht. »Setzen Sie sich!«

Nach einem Räuspern nahm John Platz. »Ich wollte Sie etwas fragen, Sir.«

Hartfield lehnte sich zurück. »Fragen Sie!«