Space Troopers Next - Folge 10: Carl - P. E. Jones - E-Book

Space Troopers Next - Folge 10: Carl E-Book

P. E. Jones

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Beschreibung

FOLGE 10: CARL

Die Washington eilt nach Neu Terra, um die Kolonisten zu retten. Doch mitten in der Evakuierung greift eine Armada Alien-Schiffe die Washington an. Die Situation scheint aussichtslos und die Menschen auf Neu Terra verloren. Carl setzt alles auf eine Karte, um sich gemeinsam mit dem Retter der Kolonie dem Feind zu stellen. Und als Leid, Terror und Tod ihn überwältigen, wagt Carl in seiner Verzweiflung das Unmögliche ...

ÜBER DIE SERIE

Das Jahr 2138: Der Krieg gegen die Insekten-Aliens ist verloren. Die Menschheit so gut wie ausgelöscht. Nur wenige Überlebende konnten auf Neu Terra eine neue Heimat aufbauen. Doch auch diese Zuflucht ist bedroht. Denn der übermächtige Feind hat längst zu einem alles vernichtenden Schlag ausgeholt ...

WER WIRD STERBEN? WER WIRD ÜBERLEBEN? - DIE FINALE STAFFEL DER ERFOLGREICHEN MILITARY-SF-SERIE "SPACE TROOPERS - NEXT"

Die Serie SPACE TROOPERS - NEXT ist packende und actionreiche Military Science Fiction. Für Fans von Battlestar Galactica und Leser von David Weber oder Jack Campbell.






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Inhalt

Cover

Space Troopers NEXT – Die Serie

Über diese Folge: Folge 10 – Carl

Über die Autorin

Titel

Impressum

Prolog

1. Kapitel

2. Kapitel

— 1. Intermezzo —

3. Kapitel

4. Kapitel

— 2. Intermezzo —

5. Kapitel

6. Kapitel

— 3. Intermezzo —

7. Kapitel

8. Kapitel

— 4. Intermezzo —

9. Kapitel

10. Kapitel

Epilog

Space Troopers NEXT – Die Serie

Das Jahr 2138: Der Krieg gegen die Insekten-Aliens ist verloren. Die Menschheit so gut wie ausgelöscht. Nur wenige Überlebende konnten auf Neu Terra eine neue Heimat aufbauen. Doch auch diese Zuflucht ist bedroht. Denn der übermächtige Feind hat längst zu einem alles vernichtenden Schlag ausgeholt …

Über diese Folge: Folge 10 – Carl

Die Washington eilt nach Neu Terra, um die Kolonisten zu retten. Doch mitten in der Evakuierung greift eine Armada Alien-Schiffe die Washington an. Die Situation scheint aussichtslos und die Menschen auf Neu Terra verloren. Carl setzt alles auf eine Karte, um sich gemeinsam mit dem Retter der Kolonie dem Feind zu stellen. Und als Leid, Terror und Tod ihn überwältigen, wagt Carl in seiner Verzweiflung das Unmögliche …

Über die Autorin

P.E. Jones ist das Pseudonym einer deutschen SF-Autorin. Sie wurde 1964 geboren, lebt und arbeitet in der Pfalz. Seit ihrer Kindheit faszinieren sie vor allem Science-Fiction- und Fantasy-Stoffe. Sie ist ein begeisterter Trekkie und besucht die verschiedensten Universen regelmäßig in Rollenspielen.

P.E. JONES

Folge 10:CARL

beBEYOND

Originalausgabe

»be« – Das eBook-Imprint der Bastei Lübbe AG

Copyright © 2022 by Bastei Lübbe AG, Köln

Covergestaltung: Massimo Peter-Bille unter Verwendung von Motiven von © shutterstock/Triff; © Digital Storm/shutterstock; © DM7/shutterstock; © camilkuo/shutterstock1

eBook-Erstellung: Jilzov Digital Publishing, Düsseldorf

ISBN 978-3-7517-2367-1

be-thrilled.de

lesejury.de

Prolog

»Bei allem Respekt, aber es gibt einiges zu klären, Sir«, sagte Jekaterina. Obwohl Hartfield sie darum gebeten hatte, nahm sie nicht Platz, sondern blieb breitbeinig in bequemer Haltung stehen.

Hinter seinem Schreibtisch musterte Hartfield sie mit düsterer Miene. »Private Held geht es gut. Er wird trotz der missglückten Operation, zu der ich – zu Ihrer Information – übrigens nach wie vor stehe, voll einsatzfähig sein, wenn wir morgen Neu Terra erreichen. Und ja, ich bin mir seiner Fähigkeiten bewusst und werde sie im Rahmen unserer Möglichkeiten strategisch einsetzen.«

»Das freut mich zu hören, Sir. Aber darum geht es nicht.«

Hartfield runzelte die Brauen. »Nicht? Nun machen Sie mich neugierig. Sprechen Sie!«

»Es geht um Corporal Garcia und die Führung des Teams. Falls es überhaupt noch ein Team gibt – nachdem Riccardo Esposito, Annunzio Esposito und Andrew Grant gefallen sind und nach dem Ausfall von Ophelia Garcia und Carl Held. Ich gehe doch davon aus, dass Held nicht zur Verfügung steht.«

»Sie haben recht, das tut er nicht. Er ist unsere wertvollste Waffe im Kampf gegen den Feind. Deshalb wird er zunächst auf der Washington bleiben. Und Garcia ist so schwer verletzt, dass sie vorerst nicht einsatzfähig ist. Es steht Ihnen frei, Ihr Team wieder aufzustocken – notfalls auch mit Zivilisten.«

Dass Ophelia vorerst ausfiel, hatte Jekaterina sich schon gedacht und sich daher bereits um Ersatz gekümmert: Milo Zabat und der alte Joseph Lewinsky waren als einzige ihrer Teams übriggeblieben und wollten sich ihr gerne anschließen. Aber sie wollte etwas anderes von Hartfield wissen. Doch das schien er geflissentlich zu ignorieren.

»Sir, bedeutet das, Sie vertrauen mir die Führung unseres Teams an?«

Hartfield blinzelte. »So ist es.«

»Wird Garcia die Führung wieder übernehmen, sobald sie einsatzfähig ist?«

Hartfields Stirn glättete sich. »Garcia scheidet aus dem aktiven Dienst aus. Sie wird sich ab sofort ausschließlich ihrem Sohn widmen. War es das, was Sie wissen wollten?«

Mit einem Mal kam Jekaterina sich missgünstig vor. »Ich wollte keinen Vorteil aus Garcias Verletzung schlagen …«

Hartfield unterbrach sie. »Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Trotz Ihrer herausragenden Fähigkeiten habe ich Sie mehrfach zugunsten meines Protegés übergangen. Ich habe meinen Fehler inzwischen eingesehen und möchte ihn korrigieren.« Hartfield räusperte sich. Mehr zu sich selbst murmelte er: »Eigentlich wollte ich das in einem formellen Rahmen machen.« Dann stand er auf und nahm Haltung an. »Jekaterina Orlowa, hiermit befördere ich Sie zum Corporal. Nehmen Sie die Beförderung an?«

Jekaterina brauchte eine Millisekunde, um zu begreifen, was Hartfield gerade gesagt hatte. Eine Millisekunde, in der sie an die alte Latty und das Waisenhaus dachte. Umso akkurater salutierte sie. »Mit Freuden, Sir!«

Wieso nur kam sie sich wie eine Verräterin vor?

1. Kapitel

»Ich werde nicht dabei sein«, sagte Carl.

Verflucht, er verstand ja den Grund. Warum tat es trotzdem so verdammt weh, es Yoona zu sagen?

Yoona räusperte sich. »Die Verletzung …«

Im Reflex strich Carl über die lange Narbe unter seinem Shirt. »Quatsch! Die spüre ich kaum noch. Nein, Hartfield will, dass ich hierbleibe, falls …«

Er ließ den Satz unvollendet, weil er nicht aussprechen wollte, was er befürchtete. Nein, was er wusste. Dass bereits eine ganze Armada feindlicher Schiffe unterwegs war, um die Menschheit endgültig zu vernichten. Dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie alle tot waren. Und er saß im Warmen auf der Washington, während Yoona und die anderen bei der Evakuierung der Kolonisten ihr Leben riskierten.

»Ich verstehe«, flüsterte Yoona.

Langsam ging sie ein paar Schritte auf das Bett zu, auf dem er saß. Nach einer gefühlten Ewigkeit setzte sie sich neben ihn auf die Bettkante. Wortlos. Saß einfach da und starrte auf ihre Knie. Als wüsste sie nicht, was sie sagen sollte oder als wollte sie etwas tun, zu dem sie nicht den Mut besaß.

Naomi lächelte ihn in seinem Kopf an. Sie schien etwas sagen zu wollen. Doch ehe sie dazu kam, zerfetzte eine Kugel ihren Kopf. Die grünen Augen sahen ihn anklagend an, während sich die röhrenförmige Zunge wie ein Automat aus ihrem blutigen Mund schob – vor und zurück, vor und zurück.

Mit zitternder Hand fuhr Carl sich über sein schweißnasses Gesicht.

Sacht berührte Yoona seinen Arm. »Mach dir keine Gedanken! Es ist bestimmt richtig so. Wir brauchen dich. Die Menschheit braucht dich. Du bist vielleicht unsere einzige Chance … Und hier auf der Washington kannst du uns viel besser unterstützen.« Das winzige Lächeln, das sie versuchte, misslang kläglich.

In Carls Kopf lächelte Naomi mit blutigen Lippen. Das Rollen großer Steine zermahlte ihr Bild zu Staub. Entließ ihn auf der Ebene rot glühender Lava, an deren Horizont sich das rote Glühen verdichtete.

»Ich weiß«, sagte er.

Warum fühlte es sich trotzdem so falsch an? Vielleicht weil er immer noch das Gefühl hatte, dass Hartfield ihm nicht vertraute? Dass der Major ihn nur deshalb nicht an der Evakuierungsmission teilnehmen ließ?

Yoona ließ die Hand sinken. Nach einem tiefen Atemzug griff sie nach seinem Handgelenk. Ihre Finger waren eiskalt. Carl sah auf. Ihre dunklen Augen wirkten bekümmert.

»Wir brauchen dich, Carl. Dir darf nichts passieren. Deshalb musst du hierbleiben. Du darfst nichts anderes denken. Hörst du?«

Shit, war er so leicht zu durchschauen? Schnell wandte er den Blick ab und starrte in die leere Ecke des Quarantänezimmers, in das Hartfield ihn verbannt hatte. Ob die beiden Wachen vor der Tür wirklich nur den Auftrag hatten, ihn zu beschützen?

»Fühlt sich nur leider nicht so an«, sagte er mit mehr Bitterkeit, als er beabsichtigt hatte.

»Carl, ich glaube an dich. Ich vertraue dir. Glaubst du mir das?«

Nun sah er sie doch wieder an. Ihre nussbraunen Augen schimmerten feucht. Shit! Wurde er nun etwa doch weich?

»Das weiß ich. Sonst hättest du mich wohl nicht gerettet.«

Dieses Mal erreichte das winzige Lächeln ihre Augen. »Stimmt.«

»Danke!«, presste er schnell hervor, ehe die Situation noch zu gefühlsduselig werden konnte. »Ohne dich wär ich wohl hops gegangen.« Was vielleicht nicht die schlechteste Alternative gewesen wäre.

»Das war nur meine Revanche. Jetzt sind wir quitt.«

Hatte er ihr das Leben gerettet?, überlegte Carl. Diverse Male, gab er sich selbst die Antwort. Aber das waren selbstverständliche Situationen im Kampf gewesen. Was Yoona für ihn getan hatte, war nicht selbstverständlich. Aber das behielt er lieber für sich. Auf eine Weise hatte Yoona ja recht.

Yoona stand auf. »Ich muss gehen. Hartfield wartet im Hangar.«

Er nickte nur. Shit, was sollte er nur sagen? Irgendetwas musste er zum Abschied sagen!

Sie öffnete bereits die Tür, als er sich endlich überwand. »Pass auf dich auf! Versprich es mir!«

In der offenen Tür drehte sie sich noch einmal zu ihm um. »Ich verspreche es dir, Carl.«

***

Hartfield blickte über die Köpfe der Trooper, die sich im Hangar versammelt hatten, hinweg. Ein anderes Bild legte sich darüber. Von dem Tag vor knapp vier Jahren, an dem John Flanagan das Sprungtor zu den Insektoiden geschlossen hatte. Und als sie danach der Gefallenen gedachten, die für ihren Sieg ihr Leben gelassen hatten.

Fast vier Jahre waren vergangen. Und die Lage wirkte hoffnungsloser denn je. Und das, obwohl sie einen Mann wie Carl Held hatten. Obwohl John Flanagan zurückgekehrt war. Noch immer fiel es Hartfield schwer, das zu glauben. Tote standen nicht wieder auf. Tote waren tot und hatten tot zu bleiben – egal wie groß die Not auch sein mochte. Aber vielleicht galten für John Flanagan solche Regeln nicht. John hatte sich schon immer über alle Regeln hinweggesetzt.

Und doch … Das Gefühl der Hoffnung, das ihn vor vier Jahren bei der Schlacht um das Sprungtor getragen hatte – dieses Gefühl blieb aus. Jedes Mal, wenn sich ein Fünkchen Hoffnung in ihm regen wollte, fielen ihm Helds Worte ein. Von dem roten Glühen, das sich am Rand des Horizonts auf der Ebene verdichtete, wo er die Hüter traf. Ein Schauer rann über Hartfields Rücken.

Nein, er hatte keine Hoffnung mehr. Wie sollte er da die Männer und Frauen, die ihr Leben für sie alle riskierten, motivieren?

»Achtung!«, rief er.

Die Trooper in den Kampfanzügen standen stramm. In einigen Gesichtern erkannte er Kampfgeist, in anderen Entschlossenheit, sogar Hoffnung. Die Hoffnung, die ihm fehlte. Aber in den meisten Augen spiegelte sich nur Schrecken und gähnende Leere. Es war die gleiche Leere, die ihn anstierte, wenn er in den Spiegel schaute.

»Wir haben nicht viel Zeit. Der Feind befindet sich bereits auf dem Weg hierher. Unsere einzige Möglichkeit ist es, die Kolonisten zu evakuieren, Neu Terra schnellstmöglich zu verlassen und zur Erde zurückzukehren, um dort geschlossen dem Feind die Stirn zu bieten.«

Hartfield hatte keine Idee, wie sie das schaffen sollten. Die Erde war noch lange nicht befreit. Sie hatten zwar die Hüter eliminiert und so den Spinnenwesen die Führung geraubt, aber die Drecksbiester waren immer noch dort. Tausende und abertausende von ihnen, die nur darauf warteten, bis neue Hüter zurückkehrten und sie zum Sieg führten.

»Ja, Sir. Aye, Sir!«, riefen die Trooper.

»Rechnen Sie mit Widerstand von Bodentruppen! Wir wissen nicht, ob alle Eroberungstruppen beim Angriff vor ein paar Tagen eliminiert wurden. Die Evakuierung der Kolonie muss schnell und reibungslos vonstattengehen. Klären Sie Streitigkeiten zwischen Zivilisten mit harter Hand und lassen Sie sich nicht auf Diskussionen ein! Dafür ist später noch Zeit. Halten Sie sich auch nicht mit der Versorgung von Verwundeten auf. An Bord der Washington warten Doktor Donaghue und sein Team. Die Zeit ist unser Feind. Also handeln Sie entsprechend. Noch Fragen?«

»Nein, Sir. Aye, Sir«, erklang es im Chor.

Er hatte auch nichts anderes erwartet.

»Dann machen Sie sich fertig. Wir erreichen in zehn Minuten den Startpunkt der Shuttles.«

Sein Blick fiel auf Jekaterina, Yoona und Michael, die in der ersten Reihe standen. Der stiernackige Milo Zabat und der grauhaarige Joseph Lewinsky hatten sich zu ihnen gesellt. Das neue Team. Trotzdem fehlten immer noch zwei Mann.

Und auch die Ezzirash würden ihnen dieses Mal nicht beistehen. Dsho-klas Antwort an Harlan war deutlich gewesen. Sie war gezwungen, ihren Heimatplaneten gegen die Insektoiden zu verteidigen.

»Möge Gott mit Ihnen sein«, sagte Hartfield.

***

»Frauen, Kinder und Verletzte zuerst, habe ich gesagt«, schrie John. Fuck, wieso klang Nells Stimme so hysterisch, wenn sie laut wurde?

In der Menge, die sich neben den leeren Landeplätzen der Vierarmigen im eisigen Wind knäuelte, konnte er tatsächlich ein paar waffenfähige Männer ausmachen.

Mit einem Stoß machte er Bolko auf sich aufmerksam. »Sag den Blödmännern da drüben, sie sollen sich verpissen! Auf dich hören sie vielleicht.«

Bolko runzelte die Stirn. »Das sind Ron, Bogdan und David. Wird schwer werden, die vom Gehen zu überzeugen.«

Während sich Bolko mit zweien seiner Männer auf die Genannten zu bewegte, kam ein schlanker Asiate mit zwei Frauen auf John zu.

»Nehmen Sie die beiden mit! Das sind Sofia und Chiara Esposito. Ich bitte Sie!« Der Asiate deutete eine Verbeugung an.

»Natürlich nehmen wir sie mit«, erwiderte John. »Kim!« Er winkte.

Die dicke alte Frau wischte sich über die Augen, das junge Mädchen dagegen wirkte völlig teilnahmslos. »Wissen Sie, wo Vinz ist?«, sagte die alte Dame. »Vinzenco Esposito, der Leiter des Fightclubs? Ich … wir können ihn nirgends finden seit … seit …« Neue Tränen kullerten über ihre Wangen.

»Tut mir leid«, antwortete John. »Aber ich versichere Ihnen, dass wir niemanden zurücklassen werden. Sie haben mein Wort.«

»Danke! Danke!« Mit Tränen in den Augen griff die Alte nach der Hand des Mädchens und zog sie zu den anderen Wartenden.

Ein Brausen in der Luft kündigte den Anflug eines Shuttles an. Der Wind warf John fast um. Er musste sich am alten Samuel festhalten.

Als sich zu dem Brausen ein schrilles Pfeifen gesellte, packte er den alten Mann am Arm und schob ihn darauf zu. »Ihr zuerst, los! Ich muss wissen, dass ihr in Sicherheit seid.«

Der kleine Junge auf Samuels Arm streckte die Arme nach John aus. »Nellie!«

John strich ihm über den Kopf. »Hey, Kumpel! Auf der Washington wartet deine Mami auf dich. Gib ihr einen Kuss von mir. Okay?«

»Nellie!« In den Augen des kleinen Jungen sammelten sich Tränen.

»Ich komme bald nach. Versprochen! – Los!« John gab Samuel einen Stoß und zerrte ihn an den anderen vorbei auf das Shuttle zu. Erst als er den alten Mann mit dem Kind im Innern verschwinden sah, wagte er aufzuatmen. Auch die alte Frau mit dem Mädchen kam darin unter.

In diesem Moment tauchte Kim neben ihm auf. »Sind sie drin?«, fragte er.

John nickte. Die Luke der Fähre wurde geschlossen. Das Pfeifen änderte die Tonlage, bevor die Fähre wie ein schwerfälliger Vogel abhob. Eine Erinnerung legte sich darüber, von einer Fähre, die von Bodengeschützen zerstört wurde. John holte tief Luft, als könne er so das Bild vertreiben. »Wo ist Phil?«, schrie er gegen den Lärm der startenden Fähre.

»Keine Ahnung. Ich dachte, er ist bei dir.«

***

»Vinz! Gütiger Gott!«

Besorgte Angehörige! Die fehlten ihm gerade noch! Ohne aufzusehen, band Michael das Bein des jungen dunkelhaarigen Mannes ab, aus dessen Oberschenkel aus einem Loch stetig Blut pulste. Irgendjemand musste ihn erst verprügelt und dann auf ihn geschossen haben, um ihn vollends zu erledigen. In seiner Lunge steckte auch noch eine Kugel, aber um die musste sich Donaghue auf der Washington kümmern. Als ob sie mit den Drecksaliens nicht schon genug Sorgen hätten!

»Oh mein Gott! Wie geht es ihm? Wird er durchkommen?« Schnaufend drängelte sich eine dicke Frau durch die vollgepackte Fähre auf die andere Seite des Verletzten.

»Ich tu mein Bestes. Hauptsache, wir erreichen schnell die Washington, damit Doktor Donaghue die Kugel aus seiner Brust holen kann.«

»Vinz! Oh, Vinz!«, jammerte die Alte.

Der Verletzte stöhnte leise, während sie seine Schulter tätschelte. Seine Lider flatterten, dann öffnete er sie und stierte die Frau an. »Ron, das war …«