Space Troopers Next - Folge 7: Yoona - P. E. Jones - E-Book

Space Troopers Next - Folge 7: Yoona E-Book

P. E. Jones

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Beschreibung

FOLGE 7: YOONA

Um die Unterstützung der mächtigen Ezziras Dsho-kla nicht zu verlieren, müssen die Space Troopers deren menschliche rechte Hand retten: Harlan Westcott! Der Ex-Trooper wurde entführt, um den Abzug der Menschen von Neu Terra zu erzwingen. Doch die Rettungsmission wird verraten - und Yoona dabei schwer verletzt. Um ihr Leben zu retten, wagt Carl ein riskantes Spiel ...

ÜBER DIE SERIE

Das Jahr 2138: Der Krieg gegen die Insekten-Aliens ist verloren. Die Menschheit so gut wie ausgelöscht. Nur wenige Überlebende konnten auf Neu Terra eine neue Heimat aufbauen. Doch auch diese Zuflucht ist bedroht. Denn der übermächtige Feind hat längst zu einem alles vernichtenden Schlag ausgeholt ...

WER WIRD STERBEN? WER WIRD ÜBERLEBEN? - DIE FINALE STAFFEL DER ERFOLGREICHEN MILITARY-SF-SERIE "SPACE TROOPERS - NEXT"


Die Serie SPACE TROOPERS - NEXT ist packende und actionreiche Military Science Fiction. Für Fans von Battlestar Galactica und Leser von David Weber oder Jack Campbell.

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Seitenzahl: 128

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Inhalt

Cover

Space Troopers NEXT – Die Serie

Über diese Folge: Folge 7 – Yoona

Über die Autorin

Titel

Impressum

Prolog

1. Kapitel

2. Kapitel

— 1. Intermezzo —

3. Kapitel

4. Kapitel

— 2. Intermezzo —

5. Kapitel

6. Kapitel

— 3. Intermezzo —

7. Kapitel

8. Kapitel

— 4. Intermezzo —

9. Kapitel

10. Kapitel

Epilog

Vorschau

Space Troopers NEXT – Die Serie

Das Jahr 2138: Der Krieg gegen die Insekten-Aliens ist verloren. Die Menschheit so gut wie ausgelöscht. Nur wenige Überlebende konnten auf Neu Terra eine neue Heimat aufbauen. Doch auch diese Zuflucht ist bedroht. Denn der übermächtige Feind hat längst zu einem alles vernichtenden Schlag ausgeholt …

Über diese Folge: Folge 7 – Yoona

Um die Unterstützung der mächtigen Ezziras Dsho-kla nicht zu verlieren, müssen die Space Troopers deren menschliche rechte Hand retten: Harlan Westcott! Der Ex-Trooper wurde entführt, um den Abzug der Menschen von Neu Terra zu erzwingen. Doch die Rettungsmission wird verraten – und Yoona dabei schwer verletzt. Um ihr Leben zu retten, wagt Carl ein riskantes Spiel …

Über die Autorin

P.E. Jones ist das Pseudonym einer deutschen SF-Autorin. Sie wurde 1964 geboren, lebt und arbeitet in der Pfalz. Seit ihrer Kindheit faszinieren sie vor allem Science-Fiction- und Fantasy-Stoffe. Sie ist ein begeisterter Trekkie und besucht die verschiedensten Universen regelmäßig in Rollenspielen.

P.E. JONES

Folge 7:YOONA

beBEYOND

Originalausgabe

»be« – Das eBook-Imprint der Bastei Lübbe AG

Copyright © 2022 by Bastei Lübbe AG, Köln

Covergestaltung: Massimo Peter-Bille unter Verwendung von Motiven von © shutterstock/Triff; © Digital Storm/shutterstock; © DM7/shutterstock; © sdecoret/shutterstock

eBook-Erstellung: Jilzov Digital Publishing, Düsseldorf

ISBN 978-3-7517-2364-0

be-thrilled.de

lesejury.de

Prolog

Die Schrift auf dem Monitor verschwamm vor Phils Augen. Verdammt, er war eingenickt! Er rieb sich die Augen und studierte die Anzeige. Nichts. Weder eine neue Nachricht, noch ein verpasster Anruf. Der Posteingang war so leer wie zuvor.

Das fahle Licht, das durch das kleine Fenster in sein Büro sickerte, kündigte bereits den Morgen an. Aus Furcht, er könnte eine Nachricht oder einen Anruf verpassen, hatte er mal wieder die ganze Nacht an seinem Schreibtisch verbracht. Aber Dsho-kla, Harlans Herrin, hatte sich wieder nicht gemeldet. Alles, was er von ihr wusste, war, dass wohl das Haus Teshir hinter Harlans Entführung steckte.

Aber das half ihm nicht weiter. Das Haus Teshir hatte viele Kommandanten. Harlan konnte überall sein. Er musste wissen, wo Harlan gefangen gehalten wurde, um ihn retten zu können. Natürlich, Dsho-kla musste vorsichtig sein, damit niemand sie mit Harlans Befreiung in Verbindung bringen konnte. Ansonsten würde sie ihre Glaubwürdigkeit und ihren Einfluss verlieren. Und das würde die Verbannung der Menschen von Neu Terra genauso beschleunigen wie der Druck, den das Haus Teshir über Harlan auf Dsho-kla ausüben konnte. Und diesem verdammten Dawson fiel nichts Besseres ein, als in so einer Situation Wahlen abzuhalten!

Gott verdammt, er wünschte sich nichts sehnlicher, als einfach nach dem Maschinengewehr zu greifen und diesen verfluchten Mistkerlen zu zeigen, was er von ihnen hielt. Er hatte es satt, hier herumzusitzen wie eine Spinne in ihrem Netz. Nachrichten und Informationen zu sammeln war nicht seine Welt. Er wollte raus, kämpfen! Lieber mit der Waffe in der Hand sterben als in einem beschissenen Bett!

Als er seine zu Fäusten geballten Hände langsam öffnete, entdeckte er das blinkende Icon. Während er es anklickte, sah er, dass die Nachricht nicht von Dsho-kla kam. Die Washington befand sich im Anflug auf Neu Terra.

Endlich!

1. Kapitel

Geblendet von den Strahlen der untergehenden Sonne, die durch das kleine Fenster von Phils Büro fielen, kniff Hartfield die Augen zusammen. Er genoss den kurzen Moment, der sich nach den vergangenen Tagen auf der Washington so normal und friedlich anfühlte. Doch Phils Worte machten ihm schmerzlich klar, dass er sich etwas vorgaukelte, denn von Frieden und Normalität waren sie weit entfernt.

»Das ist der aktuelle Status hier«, sagte Phil, der noch magerer und abgehärmter wirkte als zum Zeitpunkt ihrer Abreise von Neu Terra mit der Washington. »Die Fraktion der Ezzirash um das Haus Teshir erpresst uns mit Harlans Leben. Harlans Herrin Dsho-kla versucht, die Ezzirash hinzuhalten. Aber wie lange ihr das noch gelingt, wage ich nicht vorherzusagen. Dsho-kla steht im Rat der Ezzirash unter enormem Druck. Als Gegenleistung habe ich ihr versprochen, Harlan zu befreien – auf unsere Kappe. Dass sie darin involviert ist, darf keinesfalls publik werden. Sonst verliert sie im Rat an Macht.«

Hartfield wartete schweigend auf Gallaghers Reaktion, der sich mit einem Seufzen auf Phils Schreibtisch stützte.

»Was wäre die Konsequenz, wenn wir uns weigern?«

Phils Miene wurde noch eine Spur missmutiger. »Wir verlieren Dsho-klas Unterstützung. Was sehr wahrscheinlich dazu führen wird, dass der Rat uns die Erlaubnis entzieht, weiterhin auf Neu Terra zu siedeln.«

Gallagher schnaubte angewidert. »Als ob irgendjemand Wert darauf legen würde, hier zu bleiben. Es gibt sicher tausende Welten, die angenehmer sind.«

»Ohne Zweifel«, sagte Phil. »Nur kennen wir leider keine dieser Welten. Und wie ich Ihren Ausführungen entnehmen kann, haben Sie bei Ihrer Mission auch keine geeignete Welt für uns gefunden, die nicht von einer der uns bekannten Fremdrassen beansprucht wird.«

Gallagher raufte seine ohnehin schon wirren Haare. »Wollen Sie mich jetzt dafür verantwortlich machen, dass wir statt auf eine neue Welt auf die Drecksaliens gestoßen sind?«

»Ich mache mir mehr Gedanken darüber, dass die Insektoiden uns folgen könnten. Wir haben eine ziemlich deutliche Spur hinterlassen«, warf Hartfield ein. »Nicht nur eine zerstörte Basis der Alten auf MT-42, sondern auch noch ein zerstörtes Schiff der Mrin und ein zerstörtes Basisschiff der Insektoiden. Welche Auseinandersetzungen das mit den Vierarmigen nach sich zieht, kann ich nicht abschätzen. Und auch von den Mrin werden wir wohl keine Hilfe erwarten können. Ich befürchte, dass die ihre eigenen Probleme mit dem Feind haben.«

»Umso wichtiger ist es, dass wir Dsho-klas Unterstützung nicht verlieren«, antwortete Phil.

»Bei allem Respekt, Phil. Aber glaubst du wirklich, dass Dsho-kla den Rat der Ezzirash umstimmen kann? Dass wir nicht nur hierbleiben dürfen, sondern die Ezzirash uns im Kampf gegen die Insektoiden auch noch unterstützen? Denn darum geht es doch letztendlich! Die Mistkerle werden früher oder später hier auftauchen. Und wir haben nichts, aber auch gar nichts, was wir ihnen entgegensetzen können.«

Phil runzelte die Stirn. »Ich dachte, ihr habt ein Basisschiff zerstört.«

Hartfield blickte Gallagher an, aber der machte eine kleine Handbewegung, als wollte er sagen, dass er ihm bei der Antwort gern den Vortritt ließ.

»Das ist korrekt«, sagte Hartfield. »Aber das ist uns nur gelungen, weil das Schiff keinerlei Gegenwehr zeigte. Auf einen weiteren derartigen Zufall können wir nicht hoffen.«

»Wollen Sie damit sagen, es hat sich abschießen lassen?« Phil klang sichtlich erstaunt.

»Genau das. Und nicht nur das Schiff! Auch die Insektoiden, die die Washington geentert hatten, haben sich so verhalten. Die Ursache ist uns nicht bekannt. Wir wissen also nicht, ob sie reproduzierbar ist.«

»Glauben Sie, dass John …«

»Wir sind auf seinen Geist gestoßen. Aber seit der Zerstörung der Station hatten wir keinen Kontakt mehr mit ihm. Ich glaube nicht, dass er etwas damit zu tun hat.«

»Verdammt!« Phil ließ den Kopf hängen.

Draußen sank die Sonne hinter die schroffen, unwirtlichen Berge, die Hartfield am Horizont hinter dem Palisadenzaun erkennen konnte.

Mit einem Seufzen richtete Gallagher sich auf. »Das führt zu nichts. Kehren wir zum Kern unseres Problems zurück. Also, Mister Reno, was wissen wir über Mister Westcotts Aufenthaltsort?«

Phil antwortete: »Im Moment? Nichts.«

***

Donaghue sah überrascht von seinem Schreibtisch auf, als Carl in sein Büro trat. Damit hatte der Mistkerl offenbar nicht gerechnet.

»Private Held! Ich kann mich nicht daran erinnern, Ihnen erlaubt zu haben, die Quarantäne zu verlassen.«

»Okay, Doc! Es reicht. Ich habe Sie jeden verdammten Tag, seitdem ich in diesem Scheißzimmer hocke, nach den verfluchten Untersuchungsergebnissen gefragt. Und Sie haben jedes Mal gesagt, dass Sie mir die bei unserer Ankunft auf Neu Terra geben werden. Also, wir sind im Orbit von Neu Terra angekommen, ich erwarte jetzt endlich Antworten.«

Donaghue lächelte. »Setzen Sie sich doch, Private Held. Und beruhigen Sie sich. Ich bin mir sicher, dass wir dieses Problem zu unser beider Zufriedenheit lösen können.«

Aha, der Doc fuhr also die Deeskalierungsschiene und schob ihm die Aggressorenkarte zu. Carl holte tief Luft und blieb vor dem Schreibtisch stehen. »Fangen wir noch einmal von vorne an. Als Ihr Patient habe ich das Recht, zu erfahren, was Ihre Untersuchungen ergeben haben. Und ich bin auch mit ersten Zwischenergebnissen zufrieden, falls Sie noch nicht fertig sind.«

Donaghue breitete die Arme aus. »Aber die kennen Sie doch schon. Ihre Vitalwerte sind bestens. Sie sind rundherum gesund. Das Serum hat wunderbar angeschlagen. Ich versuche nur noch herauszufinden, ob die Wirkung dauerhaft ist oder nicht.«

Die gleiche Antwort hatte der scheinheilige Kerl ihm die ganzen letzten Tage gegeben – seit seinem Einsatz auf der Vergnügungsstation. »Heißt das nun, dass ich einsatzfähig bin? Ja oder nein?«

Wollte er wirklich, dass Donaghue ihm den Freischein gab? Auch wenn es bedeutete, dass er sein Team durch seine Anwesenheit vielleicht in Gefahr brachte?

»Ich wollte noch mit Major Hartfield darüber sprechen. Aber ja, Sie sind einsatzfähig und können die Quarantäne verlassen. Wenn Sie die Kolonie besuchen wollen, können Sie das gerne tun.«

Verdammt, weshalb machte ihn diese beschissene Freundlichkeit nur noch wütender?

»Oder gibt es von Ihrer Seite irgendwelche Vorbehalte, die gegen eine Entlassung aus der Quarantäne sprechen?«

Carl ballte die Fäuste. Verflucht, er wollte diesem Mistkerl nicht erzählen, dass er die Präsenz der Insektoiden spürte. Und erst recht nicht, dass die Hüter mit ihm redeten. Falls man das so nennen konnte.

Vor seinem inneren Auge sah Carl sich selbst, wie er auf dem OP-Tisch lag und bei vollem Bewusstsein von Donaghue ausgeweidet wurde. Glaubte er etwa an das, was der Hüter ihm gezeigt hatte? Leider ja, gab er sich selbst die Antwort.

»Nein«, sagte Carl. Seine Stimme war heiser.

»In Orlowas Bericht hieß es, Sie hätten sie vor den Fußtruppen und dem Schiff gewarnt. Sie haben mir immer noch nicht gesagt, woher Sie davon gewusst haben.«

»Ich habe die Insektoiden gehört.«

»Das Schiff auch?« Donaghue rückte seine Brille gerade.

»Das muss ein Irrtum sein. Es muss Lindström gewesen sein, die vor dem Schiff gewarnt hat. Weshalb sollte ich wissen, dass sich ein feindliches Schiff nähert? Oder verschweigen Sie mir etwas?«

Donaghue lächelte breit. »Wie kommen Sie darauf?«

»Weil ich den Eindruck habe, Ihnen liegt verdammt viel daran, dass ich wieder einsatzfähig bin.«

»Sie täuschen sich, Private Held. Ich versuche nur, Ihren Wünschen nachzukommen. Und Sie wünschen sich doch nichts mehr, als wieder einsatzfähig zu sein. Oder?«

***

Tief sog Andrew die kalte Nachtluft auf Neu Terra ein. Eine frische Brise zerrte an seinen Haaren und seiner Kleidung. Die Luft schmeckte nach Staub und Dreck. Aber auch nach Freiheit. Sein Blick schweifte über den Horizont mit den Bergketten, die sich schroff vor dem langsam dunkler werdenden Himmel abzeichneten.

Ob er je wieder die Berge Oregons sehen würde? Oder würde er auf diesem staubigen, kalten Ball aus Dreck und Staub den Rest seines Lebens verbringen müssen? Oder, und das war viel wahrscheinlicher, würde er bei einem Einsatz in einem Käfig aus Stahl elendig verrecken? Noch einmal – wenn er doch noch ein einziges Mal die Erde sehen könnte, wäre ihm alles egal. Auch wenn er dabei starb.

Jeder musste sterben. Wenn er an der Reihe war, zog er die Erde vor.

Eine Bewegung im Dunkel zwischen den behelfsmäßigen Hütten und Wohncontainern ließ ihn aufmerken. Andrew duckte sich in den Schatten eines Containers und studierte die gegenüberliegenden Hütten. Da entdeckte er ihn. In dreißig Schritt Entfernung kauerte ein Mann neben einem erhellten Fenster und … lauschte?

Langsam, Schritt für Schritt, wich Andrew zwischen zwei der Hütten tiefer zurück. Aus seiner Deckung heraus beobachtete er den Mann, der ganz offensichtlich ein Gespräch belauschte, das im Inneren dieser Hütte stattfand. Über dem Eingang wehte die Fahne der Vereinten Nationen im Wind.

War das Präsident Renos Büro? Verdammt, Gallagher sprach da drinnen mit dem Präsidenten. Was auch immer die beiden miteinander zu klären hatten, war ganz sicher nicht für fremde Ohren bestimmt.

Der Mann hob den Kopf. Hatte er ihn bemerkt? Da huschte er auch schon an der Präsidentenhütte entlang und verschwand im Schatten zwischen ihr und der nächsten Hütte.

Sollte er ihm folgen? Oder Alarm schlagen? Andrew entschied sich für Ersteres. Alarm schlagen konnte er immer noch.

Leise folgte er dem Unbekannten zwischen die Hütten. Er sah gerade noch, wie der andere in eine Gasse abbog, und beeilte sich, um ihn nicht zu verlieren. Nachdem der Mann die Gasse verlassen hatte, bog er auf einen der Hauptwege ab, die die Siedlung durchzogen. Seine Schritte wurden schneller. Er schien nicht mehr die Absicht zu haben, sich zu verstecken. Anscheinend war er sich sicher, nicht verfolgt zu werden.

Andrew verschluckte einen Fluch. Der Hauptweg war tatsächlich zu breit und offen, um dem Mann weiter heimlich zu folgen. Kurzentschlossen bog er in die schmale Gasse ein, die sich zwischen den Hütten parallel zum Hauptweg erstreckte. Mit schnellen Schritten lief er zum nächsten Querweg, hielt inne und wartete, bis der Unbekannte wieder auftauchte.

Im fahlen Licht der Lampen konnte Andrew erkennen, dass der Mann eine Uniform der Troopers trug. Die Richtung, die er nun einschlug, führte zum Schrottplatz und der Trainingshalle des Esposito-Clans. Hatte Carl nicht von Anfang an behauptet, es müsse einen Verräter in ihren Reihen geben, der für Esposito oder seinen Stiefvater arbeitete? Wenn er den Mann bis zu einer der beiden Fraktionen verfolgen konnte, hatte er den Beweis.

Andrew lief die schmale Gasse entlang bis zum nächsten Querweg, um den Uniformierten dort erneut abzupassen. Doch die Gasse wurde immer schmaler und endete plötzlich in einer Sackgasse. Andrew verkniff sich einen lauten Fluch und eilte zurück. Bis zum letzten Querweg war es zu weit. Notgedrungen erklomm er einen Schuppen, ließ sich an der anderen Seite hinab und stolperte durch eine Art Gemüsegarten. Als er den Hauptweg erreichte, fand er diesen verlassen vor. Keine Spur mehr von dem Verräter.

Verflucht! Er hatte sich wie ein Anfänger abhängen lassen. Ohne große Hoffnung rannte Andrew den Hauptweg weiter. Doch der Uniformierte war nirgends zu entdecken. Nun hatte er keine Wahl mehr: Er musste Hartfield Meldung erstatten. Ohne innezuhalten rannte Andrew einmal quer durch die nächtliche Siedlung. Außer Atem kam er in der Garnison an, stürmte zu Hartfields Büro und hämmerte gegen die Tür.

Niemand antwortete. Andrew drückte die Klinke herunter, aber die Tür ließ sich nicht öffnen.

»Wenn du Hartfield suchst, der ist nicht da.«

Andrew drehte sich um und entdeckte Ricky und Michael. Als hätte der große Geist ihm die beiden geschickt.

»Ich brauche eure Hilfe«, sagte er.

***

Als Yoona sich in der Schlange vor dem Hangar einreihte, war sie sich immer noch nicht sicher, ob sie das Richtige tat. Wollte sie wirklich ihren Freigang auf Neu Terra in Anspruch nehmen – auf die Gefahr hin, all den Menschen zu begegnen, die sie am liebsten nie wieder gesehen hätte? Oder war es unter diesen Umständen nicht klüger, auf der Washington zu bleiben? Das Einzige, was sie lockte, war die Weite des Horizonts und das Gefühl des Winds auf ihrer Haut.

»Hi.« Die Stimme war vertraut.

Yoona wandte sich um. »Carl.«

Er lächelte als Antwort nur.

»Willst du auch runter?«

Er blickte die Wand an, ehe er schließlich mit den Schultern zuckte. »Ist vielleicht keine gute Idee. Aber ich muss mal wieder den Horizont sehen.«

Als hätte er ihre Gedanken belauscht.