Space Troopers Next - Folge 8: Ricky - P. E. Jones - E-Book

Space Troopers Next - Folge 8: Ricky E-Book

P. E. Jones

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Beschreibung

FOLGE 8: RICKY

Als die Ezzirash die Kolonisten von Neu Terra verbannen, beschließen die Menschen, die von den Insektoiden beherrschte Erde zurückzuerobern. Als erstes sollen die Space Troopers einen Hüter bei Portland ausschalten - Carls alter Heimat. Überraschend erhalten sie dabei Hilfe von Rickys totgeglaubten Verwandten, während Carl auf sich allein gestellt mit den Dämonen seiner Vergangenheit konfrontiert wird. Wird er endlich lernen, seine neuen Fähigkeiten zu kontrollieren? Oder beherrschen sie ihn schon längst?

ÜBER DIE SERIE

Das Jahr 2138: Der Krieg gegen die Insekten-Aliens ist verloren. Die Menschheit so gut wie ausgelöscht. Nur wenige Überlebende konnten auf Neu Terra eine neue Heimat aufbauen. Doch auch diese Zuflucht ist bedroht. Denn der übermächtige Feind hat längst zu einem alles vernichtenden Schlag ausgeholt ...

WER WIRD STERBEN? WER WIRD ÜBERLEBEN? - DIE FINALE STAFFEL DER ERFOLGREICHEN MILITARY-SF-SERIE "SPACE TROOPERS - NEXT"

Die Serie SPACE TROOPERS - NEXT ist packende und actionreiche Military Science Fiction. Für Fans von Battlestar Galactica und Leser von David Weber oder Jack Campbell.






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Inhalt

Cover

Space Troopers NEXT – Die Serie

Über diese Folge: Folge 8 – Ricky

Über die Autorin

Titel

Impressum

Prolog

1. Kapitel

2. Kapitel

— 1. Intermezzo —

3. Kapitel

4. Kapitel

— 2. Intermezzo —

5. Kapitel

6. Kapitel

— 3. Intermezzo —

7. Kapitel

8. Kapitel

— 4. Intermezzo —

9. Kapitel

10. Kapitel

Epilog

Vorschau

Space Troopers NEXT – Die Serie

Das Jahr 2138: Der Krieg gegen die Insekten-Aliens ist verloren. Die Menschheit so gut wie ausgelöscht. Nur wenige Überlebende konnten auf Neu Terra eine neue Heimat aufbauen. Doch auch diese Zuflucht ist bedroht. Denn der übermächtige Feind hat längst zu einem alles vernichtenden Schlag ausgeholt …

Über diese Folge: Folge 8 – Ricky

Als die Ezzirash die Kolonisten von Neu Terra verbannen, beschließen die Menschen, die von den Insektoiden beherrschte Erde zurückzuerobern. Als erstes sollen die Space Troopers einen Hüter bei Portland ausschalten – Carls alter Heimat. Überraschend erhalten sie dabei Hilfe von Rickys totgeglaubten Verwandten, während Carl auf sich allein gestellt mit den Dämonen seiner Vergangenheit konfrontiert wird. Wird er endlich lernen, seine neuen Fähigkeiten zu kontrollieren? Oder beherrschen sie ihn schon längst?

Über die Autorin

P.E. Jones ist das Pseudonym einer deutschen SF-Autorin. Sie wurde 1964 geboren, lebt und arbeitet in der Pfalz. Seit ihrer Kindheit faszinieren sie vor allem Science-Fiction- und Fantasy-Stoffe. Sie ist ein begeisterter Trekkie und besucht die verschiedensten Universen regelmäßig in Rollenspielen.

P.E. JONES

Folge 8:RICKY

beBEYOND

Originalausgabe

»be« – Das eBook-Imprint der Bastei Lübbe AG

Copyright © 2022 by Bastei Lübbe AG, Köln

Covergestaltung: Massimo Peter-Bille unter Verwendung von Motiven von © shutterstock/Triff; © Digital Storm/shutterstock; © DM7/shutterstock; © diversepixel/shutterstock

eBook-Erstellung: Jilzov Digital Publishing, Düsseldorf

ISBN 978-3-7517-2365-7

be-thrilled.de

lesejury.de

Prolog

Harlan hatte erwartet, er würde Dsho-kla nur als Schemen in moosgrünen Gewändern hinter einer durchbrochenen Zierwand zu sehen bekommen. Doch der Monitor gewährte ihm einen direkten Blick in ihre trotz der Andersartigkeit so zarten Gesichtszüge.

Es war zutiefst unschicklich, dass er sie so sehen durfte. Und es verriet ihm mehr als alles, was sie ihm sagen konnte.

»Harl-an.« Ihre Stimme klang wie leises Blätterrascheln.

Ein Schauer rann über Harlans Rücken.

»Herrin, verzeiht, dass ich Euch störe. Ich …«

Eine sachte Handbewegung ließ ihn verstummen. »Frag mich nicht, Harl-an.«

»Herrin, ich …« Diesmal war keine Handbewegung Dsho-klas notwendig, damit er schwieg. Denn plötzlich begriff er, was sie ihm sagen wollte: Egal, um was er sie bitten würde, sie würde ihm den Wunsch nicht abschlagen. Die Frage war, weshalb. Aber auch darauf glaubte er, die Antwort zu kennen.

»Es tut mir leid«, flüsterte er.

»Ihr benötigt Hilfe.«

Harlan schwieg. Er wagte nicht, den Blick zu heben.

»Es geht um das Überleben deiner Spezies. Und um das Überleben deiner Freunde. Du musst dich nicht dafür entschuldigen, dass du sie beschützen willst. Ich muss mich bei dir entschuldigen, weil ich dich nicht besser schützen konnte.«

Nun hob er doch den Kopf. »Ihr könnt nichts dafür, Herrin. Es war meine Schuld. Ich habe entschieden, mich in Gefahr zu bringen.«

»Weil ich dich in eine unmögliche Situation gebracht habe. Du konntest nicht anders handeln.«

Sie hatte recht, erkannte Harlan. Aber das machte es nur umso schmerzhafter. Seine Kehle war zu eng, um zu sprechen.

»Du sollst mich fragen, ob ich euch beistehen werde, wenn es zum Kampf gegen die Zussash kommt.«

Harlan schwieg. Er konnte Dsho-kla nur ansehen, ihren Anblick trinken wie einen kostbaren Wein. Vielleicht war dies das letzte Mal, dass er sie sah. Sie hatte ihm alles genommen, was ihn zu einem Mann machte, und trotzdem liebte er sie mehr als sein Leben.

Es war Dsho-kla, die das Schweigen brach. »Wann wirst du zu mir zurückkehren, Harl-an? Ist das ein Abschied?«

»Nein«, platzte es aus ihm heraus. »Das ist kein Abschied. Nicht, wenn ich es verhindern kann.«

Dsho-kla wich zurück und ihr Gesicht verschwand im Schatten. »Dann frage ich dich noch einmal: Wirst du zu mir zurückkehren, Harl-an az-Nazzir?«

Zurück in die Stille von Dsho-klas Gemächern, wo all die Schrecken, die tagtäglich geschahen, keine Bedeutung zu haben schienen. Der einzige Platz, wo der Verlust seiner Männlichkeit nicht schmerzte, weil er einen Sinn ergab. Hatte er denn eine Wahl?

»Werdet ihr uns beistehen?«, fragte er.

»Du kennst meine Antwort«, antwortete Dsho-kla.

»Dann kennst du auch die meine.«

1. Kapitel

»Sir! Sie wollten mich sprechen, Sir!«

Carl salutierte und nahm vor Hartfield Haltung an. Feine Schweißperlen sammelten sich auf seiner Oberlippe. Er ahnte, weshalb Hartfield ihn in sein kleines Büro auf der Washington bestellt hatte. Der Major musste ihn maßregeln. Er hatte gar keine Wahl. Andererseits war das vielleicht endlich die Gelegenheit, Hartfield über seine Verbindung zu den Hütern zu informieren. Wenn nicht jetzt, wann dann? Zudem würde das einen Großteil seiner Handlungen erklären.

»Was haben Sie sich dabei gedacht?«, fragte Hartfield ohne Umschweife.

»Sir?« Carl blinzelte.

»Ich sehe hier Befehlsverweigerung, Insubordination gegenüber einem höhergestellten Dienstgrad, Meuterei und Anstiftung zu Meuterei. Mit etwas Fantasie könnte Ihnen auch noch Fahnenflucht oder Hochverrat vorwerfen. Vielleicht sogar beides. Haben Sie irgendetwas dazu zu sagen?«

Carl schwitzte. Das Gespräch lief in eine völlig falsche Richtung. »Sir, ich bin nicht geflohen und ich habe auch keinen Verrat begangen. Ich schwöre Ihnen …«

»Verstehe! Dann geben Sie die anderen Punkte also zu!«

»Sir, mit Verlaub! Aber …«

Mit hochrotem Gesicht schlug Hartfield mit der Faust auf den Tisch. »Es reicht! Gott verdammt, Held! Ich dachte, Ihnen war klar, dass Sie sich keine weiteren Fehler leisten können. Nicht nach dieser ganzen Stardust-Drogenscheiße!«

»Ich … ich habe das Stardust nicht behalten, um …«

»Sie haben es behalten!«, schrie Hartfield. »Das ist das Entscheidende. Es ist völlig unerheblich, ob Ihnen dieses Zeug dabei geholfen hat, den Hüter auf MT-42 zu töten. Sie hätten das Stardust gar nicht mehr besitzen dürfen. Ich habe Sie gedeckt. Ich habe die Sache unter den Teppich gekehrt, weil Sie zugegebenermaßen unseren Arsch gerettet haben. Und dabei selbst schwer verletzt wurden. Weil ich Ihnen mal wieder eine neue Chance geben wollte. Und wie danken Sie mir das? Bringen eigenmächtig die ganze Mission in Gefahr! Haben Sie mir irgendetwas dazu zu sagen? Und denken Sie gut nach, bevor Sie antworten!«

Der Schweiß rann an Carls Schläfen hinab. Er musste die Zähne aufeinanderbeißen, um nicht zurück zu brüllen. »Sir, mit Verlaub. Ich habe … ich hatte Informationen, die mich dazu veranlasst haben …«

Mit einem Ruck stand Hartfield auf. »Sie hatten Informationen?«, unterbrach er ihn scharf. »Dann wäre es Ihre verdammte Pflicht gewesen, Ihrem Teamführer diese Informationen mitzuteilen! Damit Garcia eine Entscheidung treffen kann. Anstatt sie vor vollendete Tatsachen zu stellen.«

Verdammt! Was sollte er Hartfield darauf antworten? Dass Ophelia mit ihrer Aufgabe völlig überfordert gewesen war? Dass er Angst hatte, sie würde ihm nicht glauben, dass er Kontakt mit dem Feind hatte? Oder – schlimmer noch – dass sie daraus ableitete, er könnte sie verraten?

»Keine Antwort? Ich warte!«

Carl ballte die Fäuste. Egal, was er jetzt sagte, es würde die Schlinge um seinen Hals nur enger ziehen.

Sekunden verstrichen, bis Hartfield mit schmalen Lippen den Kopf hob. »Gut. Wenn Sie nichts zu sagen haben, gehe ich davon aus, dass Sie die Ihnen zur Last gelegten Vergehen zugeben. Ich vermerke das in Ihrer Akte. Alle Vergünstigungen sind bis auf Weiteres gestrichen. Wenn ich für unsere nächste Mission nicht auf jeden Mann angewiesen wäre, würde ich Sie auf der Stelle in die Brig werfen und vor ein Kriegsgericht stellen. Daher sehen Sie die nächste Mission als letzte Möglichkeit, um sich zu rehabilitieren. Wenn diese Mission misslingt, sind wir ohnehin alle am Arsch.«

»Sir, darf ich fragen, um welche Mission …«

»Nein, Sie dürfen nicht. Wegtreten!«

***

Jetzt!

Nachdem Michael als Letzter duschen gegangen war, war Ricky endlich allein in ihrem Quartier. Hatte Michael den Duschgang extra so lange hinausgezögert? Vielleicht, um ihn im Auge zu behalten. Hoffentlich bildete er sich das nur ein. Er traute Michael durchaus zu, dass er ihm mit Gewalt abpressen wollte, was in Carls verfluchter Krankenakte stand. Und wenn es eine Person gab, der er das auf keinen Fall verraten wollte, dann war es Michael. Zuerst musste es Carl erfahren. Was der damit anfing, war seine Sache.

Carl hatte nicht glücklich ausgesehen, als er sich in aller Frühe bei Hartfield melden sollte. Kein Wunder. Hartfield würde ihm sicher eine ordentliche Abreibung verpassen wegen Carls eigenmächtigen Aktionen während der Mission. Aber letztendlich war Carls Entscheidung richtig gewesen. Das musste auch Hartfield einsehen.

Bevor Ricky es sich anders überlegen konnte, schnappte er sein Pad, stopfte es unter die Uniformjacke und ging zur Tür. Lange beobachtete er den Flur in beide Richtungen, ehe er hinausschlüpfte. Er wollte schon erleichtert Richtung Maschinenraum eilen, als ihm eine Bewegung am Ende des Flurs auffiel. War das etwa Michael?

Atemlos machte Ricky kehrt und rannte Richtung Duschen. Die Umkleidekabine war leer. Er nahm den ersten offenen Spind, klemmte sich hinein und schloss ihn. Gerade rechtzeitig, ehe die Tür aufging. Schritte näherten sich, passierten sein Versteck.

»Ich weiß, dass du hier bist, Ricky!« Michaels Stimme!

Ricky wurde starr vor Angst.

Michaels Schritte entfernten sich, kamen näher, entfernten sich wieder. Anscheinend suchte er die Umkleide nach ihm ab. Schließlich öffnete sich eine Tür. Das Prasseln von Wasser war zu hören. Jemand rief: »Mach die Tür zu, Arschloch!« Kurz darauf war es wieder still.

Rickys Herz schlug so schnell, dass ihm schwindelig wurde.

»Verdammt!«

Michaels Stimme war so nah, dass Ricky zusammenzuckte. Die Schritte entfernten sich. Wieder das Geräusch einer Tür. Diesmal aber kein Prasseln von Wasser. Es musste die Tür zum Flur sein. War Michael gegangen?

Ricky wagte nicht aufzuatmen. Was, wenn Michael sein Gehen nur vorgetäuscht hatte? Warten. Er musste nur warten, bis einer der anderen aus den Duschen kam. Unter Zeugen würde Michael sich nicht trauen, ihn auf Carls Krankenakte anzusprechen.

Endlich öffnete sich die Tür zu den Duschen. Jemand kam in die Umkleide. Ein Spind wurde quietschend geöffnet. Leise öffnete Ricky die Spindtür und schlich zur Tür, die auf den Flur führte.

»Ricky?« Andrews Stimme klang erstaunt.

Da war Ricky schon hinaus in den Flur gehuscht. Er befürchtete, Michael dort in die Arme zu laufen. Aber der Flur war leer. Im ersten Reflex wollte Ricky den Weg zum Maschinenraum einschlagen. Aber würde Michael nicht genau das erwarten? Wieso überhaupt der Maschinenraum? Die Brücke war ein viel besserer Zugang zur Zentraldatenbank der Washington. Und wenn ihn jemand fragte, was er dort tat, konnte er immer noch behaupten, dass er Daten für Garcia analysierte. Die würde ihn bestimmt decken, schließlich suchte er ja in ihrem Auftrag nach John Flanagans Geist.

Nun, da er sich entschieden hatte, hatte Ricky es eilig. Vollkommen außer Atem kam er auf der Brücke an. Jabir sah von ihrer Konsole auf, als er eintrat. Von den Offizieren war niemand zu sehen.

»Ich muss was überprüfen. Für Garcia«, sagte Ricky und zeigte sein Pad, als wäre das seine Legitimation, hier zu sein.

Jabir nickte. »Nur zu. Die Offiziere sind bei einer Lagebesprechung. Sieht nicht gut aus.«

Hatte die Lage je gut ausgesehen? Aber vielleicht hatte er ja die Lösung. Ricky fädelte sich an einer freien Konsole ein und verband sein Pad mit ihr. Ohne große Probleme fand er die Codezeile wieder, die er markiert hatte. Wenn er sich nicht völlig irrte, musste er nur einen Initialisierungscode dahinter eingeben, um sie zu aktivieren. Sie und die vielen anderen Codeschnipsel, die überall verstreut in der Datenbank lagen. Wenn die Schnipsel tatsächlich John Flanagans Geist beinhalteten, wäre dieser dann frei.

Schwitzend kopierte Ricky den Initialisierungscode hinter die Codezeile. Was, wenn er sich irrte? Mit einem Stoßgebet drückte Ricky auf die Return-Taste.

***

»Die Lage ist beschissen!«, eröffnete Gallagher die Lagebesprechung.

Er sprach damit aus, was Hartfield dachte. Zwar hatten sie Westcott retten können. Und noch dazu ohne Verluste – wenn er die fünf menschlichen Gladiatoren, die im Tausch für seine Leute sterben mussten, nicht als Verlust verbuchte. Aber Grant hatte Driss-ap bei der Befreiungsaktion getötet, weshalb sie die Unterstützung der Ezzirash verloren hatten.

War er deshalb so wütend auf Held? Weil der ihn dazu gezwungen hatte, die Gladiatoren zu opfern? Er hatte es schon immer gehasst, vor eine Wahl gestellt zu werden, die ihn dazu zwang, Menschenleben zu opfern. Letztendlich hatten Helds Aktionen ihn genau dazu gezwungen. Wie auch immer, Held hatte Mist gebaut, und es war nur recht und billig, wenn er dafür die Konsequenzen trug.

Als Hartfield seine Aufmerksamkeit wieder Gallagher zuwandte, fuhr der nach einem Seufzen mit seiner Rede fort. »Wir haben eine Gnadenfrist von zwei Wochen vom Rat der Ezzirash erhalten. Bis dahin müssen wir Neu Terra evakuieren. Von den Mrin haben wir seit Wochen nichts mehr gehört. Aber wir sind auf das vom Feind gekaperte Mrinschiff gestoßen. Es steht also zu befürchten, dass die Mrin gerade selbst in ernsten Schwierigkeiten mit den Insektoiden stecken. Die Vierarmigen werden uns nach den Ereignissen auf MT-42 ganz sicher nicht beistehen. Eine Alternative für Neu Terra haben wir nicht. Das heißt, wir stehen mit heruntergelassenen Hosen vor dem Feind. Irgendwelche Vorschläge? Außer, dass wir uns noch bücken.«

Gallaghers geschmacklose Umschreibung entlockte den anderen Führungsoffizieren im Besprechungsraum keinerlei Regung. Neben Gallagher in zerknitterter Uniform und zerzausten Haaren wirkte Fajid kühl und korrekt wie immer. Ophelia versteckte sich bleich hinter Westcotts breitem Rücken, der trübsinnig den Tisch anstierte. Donaghue war der Einzige im Raum, der Hartfields Blick erwiderte.

Da niemand gewillt schien, zu antworteten, tat Hartfield es: »Es gibt nur eine Option. Und das wissen Sie, Sir.«

»Wenn Sie die Rückeroberung der Erde meinen – dann ist das keine Option!«, konterte Fajid scharf.

»Fällt Ihnen etwas Besseres ein?«, fragte Gallagher.

Donaghue räusperte sich. »Nun, wir könnten – nach einigen Umbauarbeiten – die Überlebenden von Neu Terra auf die Washington übernehmen und uns auf die Suche nach einer neuen Kolonie machen.«

Mit Grauen dachte Hartfield an die Flucht von der Erde auf der durch die geretteten Flüchtlinge völlig überfüllten Washington.

»Ich möchte Ihnen nicht Ihre Illusionen rauben«, sagte Fajid. »Aber es sollte Ihnen klar sein, dass die Ressourcen der Washington kaum einen Monat reichen werden, um die zusätzliche Besatzung am Leben zu halten.«

»Wir könnten die Rationen kürzen …«

»Wollen Sie auch die Sauerstoffrationen kürzen?«, unterbrach Fajid den Doktor.

»Damit wären wir wieder am Ausgangspunkt unserer Diskussion.« Gallagher seufzte.

»Die Rückeroberung der Erde ist unsere einzige Option. Ich bleibe dabei«, sagte Hartfield fest.

»Vielleicht unterstützt Dsho-kla uns.« Es waren die ersten Worte, die Westcott sprach.

»Ich dachte, sie hat jegliche Unterstützung abgelehnt?«, wunderte sich Gallagher.

»Ich glaube, sie wird ihre Meinung noch ändern.«

Westcotts niedergeschlagene Miene erhellte sich bei den Worten ein wenig. Hartfield verstand: Westcott hoffte darauf, dass Dsho-kla ihn nicht in den sicheren Tod rennen ließ. Oh ja, zwischen den beiden existierte deutlich mehr als ein Diener-Herren-Verhältnis. Wenn er sich nicht völlig irrte, dann ging es hier um Liebe – egal in welcher Form.

»Es tut mir leid, Harlan«, sagte Ophelia leise. »Aber die Hoffnung hilft uns nicht. Wir brauchen Unterstützung. Jemanden, der den Feind binden oder lahmlegen kann. So wie auf MT-42 oder bei der Vergnügungsstation oder deiner Rettung.«

John. Er war es, auf den Ophelia hoffte, begriff Hartfield.

»Flanagan ist tot. Wir müssen uns auf uns selbst verlassen«, sagte Hartfield. »Ich schlage eine Bodenmission zur Lokalisierung und Ausschaltung des befehlsgebenden Hüters vor, während die Washington versucht, die feindlichen Luftkräfte aus dem Orbit abzuziehen. Ohne seinen Kopf können wir den Feind leichter besiegen.«

Er sprach nicht aus, was sie tun sollten, wenn es mehrere Hüter auf der Erde gab. Oder wenn mehrere feindliche Schiffe im Orbit der Erde auf sie warteten.

»Gut. Dann machen wir es so. Hartfield Sie übernehmen die Leitung und Planung der Bodenmission. Ich übernehme die Leitung des Raumkampfs.« Als sich niemand rührte, fügte Gallagher hinzu: »Worauf warten Sie? An die Arbeit.«

***

Irgendwann würde die kleine Ratte unvorsichtig werden und ins Loch zurückkehren. Michael hätte seinen Arsch darauf verwettet, dass Ricky zuerst versuchen würde, zur Messe zu gelangen anstatt ins Quartier – weil hier mehr Menschen unterwegs waren und er sich darum dort sicherer fühlte. Was Ricky dabei übersah: Es gab nur einen Weg zur Messe.

Als er Ricky vorbeieilen sah, musste Michael nur aus seinem Versteck treten. Ricky war so überrascht, dass er ihn ohne jegliche Gegenwehr am Arm packen konnte.

»Nicht so eilig!«

Mit bleichem Gesicht versuchte Ricky, sich loszureißen. »Was willst du? Lass mich los!«