Spartan Frost - Jennifer Estep - E-Book

Spartan Frost E-Book

Jennifer Estep

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Beschreibung

Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" spielt zwischen "Frostglut" und "Frostnacht" - Achtung, Spoiler! - Logan hat die Mythos Academy verlassen, nachdem die Schnitter versuchten, Lokis Seele in seinen Körper zu überführen. Er leidet unter schrecklichen Albträumen - aber was noch schlimmer ist: Er hat Gwen verletzt und unter dem Einfluss des bösen Gottes fast umgebracht. Logan sinnt auf Rache, und als er erfährt, dass sich die Schnitter ganz in seiner Nähe verstecken, fasst er einen waghalsigen Plan ...

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Lesen was ich will!

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Übersetzung aus dem Amerikanischen von Vanessa Lamatsch

Vollständige E-Book-Ausgabe1. Auflage 2013

ISBN 978-3-492-96454-8Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel »Spartan Frost« bei Kensington Publishing Corporation, New York© ivi, ein Imprint der Piper Verlag GmbH, München 2013Covergestaltung: Zero Werbeagentur, MünchenCovermotiv: FinePic, MünchenDatenkonvertierung: psb, Berlin

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Ich würde sie umbringen.

Ich wollte sie umbringen – mehr als alles andere.

»Logan. Stopp! Ich bin es! Dein Gypsymädchen!« Gwen Frost sprach diese Worte wieder und wieder. Schmeichelnd. Flehend. Bettelnd. Sie schob sich das lockige braune Haar aus dem Gesicht, dann streckte sie die Hand aus, als könnte sie mich aufhalten, wenn sie mich nur berührte.

Ich runzelte die Stirn und hielt die brutale Attacke zurück, mit der ich mich gerade hatte auf sie stürzen wollen. Vielleicht konnte sie das wirklich, in Anbetracht ihrer psychometrischen Magie, dieser seltsamen Macht, die sie besaß und die es ihr ermöglichte, durch eine Berührung alles über Leute und Gegenstände zu erfahren. Vielleicht wäre nicht mehr nötig als eine Berührung ihrer kühlen Finger, um diesen schrecklichen, pulsierenden Schmerz in meinem Kopf zu bannen.

Ein wütendes Knurren stieg in meiner Kehle auf, und meine Finger packten das Heft des Schwertes fester. Meine Hand schloss sich so fest um das Metall, dass es sich anfühlte, als würde es sich in meine Haut graben. Nun, ich würde es nicht herausfinden. Ich wollte es nicht herausfinden. Ich wollte sie nur umbringen.

Gwens Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln, als wäre die Tatsache, dass ich eine Sekunde lang nicht angriff, ein Zeichen dafür, dass ihre dämlichen, tränenreichen Bitten tatsächlich Wirkung zeigten. Ich zwang mich, zurückzulächeln, obwohl ich genau spürte, wie schrecklich verzerrt mein Gesicht war, als trüge ich eine Gummimaske, die eng über meiner eigenen Haut lag.

Gwen schob sich ein wenig näher an mich heran … und dann noch näher …

Ihre Turnschuhe quietschten, und der Holzboden der Bühne knarrte, während sie sich mir mit einem vorsichtigen Schritt nach dem anderen näherte. Für einen Moment starrte ich an ihr vorbei auf die Reihen rotgepolsterter Sitze vor der Bühne und fragte mich, warum das Auditorium leer war. Vorhin hatten sich noch jede Menge Leute hier aufgehalten. Mein Dad. Mein Onkel Nickamedes. Trainer Ajax. Oliver. Kenzie. Carson. Daphne. Professor Metis. Schüler, die in der Band der Mythos Academy spielten. Ich erinnerte mich, all diese Leute und noch mehr gesehen zu haben.

Mein Blick glitt noch einmal über die Sitze, aber der Raum blieb leer. Aus irgendeinem Grund waren alle verschwunden und hatten mich mit ihr allein gelassen.

»Logan«, sagte Gwen, und in diesem sanften Flüstern lag so viel Liebe, so viel Mitgefühl, so viel Hoffnung.

Mein Blick schoss wieder zu ihr. Sie schenkte mir ein weiteres zögerliches Lächeln, dann streckte sie die Hand wieder nach mir aus …

Ich hieb mit dem Schwert nach ihr, in dem Versuch, sie mit einem einzigen Schlag zu köpfen.

Gwen sprang in der letzten Sekunde zurück, und die Klinge verfehlte nur um Millimeter ihren Hals und ihre Schultern. Das hoffnungsfrohe Lächeln verschwand, und Trauer füllte ihre violetten Augen.

Für einen Moment empfand ich fast, was sie empfand. Ich konnte ihre Enttäuschung quasi spüren. Ich fühlte ihre tiefe, schmerzliche Trauer. Ich ahnte fast, wie falsch das alles war. Doch diese Emotionen waren wie rauchiges Flüstern am Rande meines Hörvermögens, und je mehr ich mich darauf konzentrierte, desto leiser und unverständlicher wurde es, bis es schließlich vollständig verstummte.

Dann erhob sich wieder das Ding in mir, stieg mit scharfen Klauen an die Oberfläche meines Geistes, zerriss und zerschlug und zerfetzte all meine Gegenwehr, all meinen Widerstand, all meine Versuche, es aufzuhalten.

Nein, kein Ding – Loki.

Der böse nordische Gott des Chaos. Das mächtige Wesen, dessen Seele meinen Körper übernahm, meine eigene Seele korrumpierte und alles zerfraß, was mich ausmachte. Das jede einzelne meiner Empfindungen, durch all die Verdorbenheit ersetzte, die Teil von ihm war.

Das war mein letzter klarer Gedanke, bevor die Wut mich überwältigte.

Wut darüber, dass dieses … dieses Mädchen immer noch lebte, trotz meiner zahllosen Versuche, es zu töten, seine Mutter und Großmutter zu töten, all seine Vorfahren vom Antlitz der Erde zu tilgen. Doch egal was ich tat, egal was ich meinen Schnittern befahl, egal welche Intrigen ich spann, welche Pläne ich hatte. Egal wie sehr ich Leute auch manipulierte … die Frost-Familie entkam jedes Mal. Sie schaffte es immer, zu überleben, zusammen mit dieser dämlichen Göttin, der sie diente – Nike, die griechische Göttin des Sieges. Meine Erzfeindin.

Wieder stieg die Wut in mir auf, kochte in meiner Brust wie glühende Lava. Alles in meinem Blickfeld nahm einen leicht rötlichen Ton an, als stiege blutiger Nebel im Auditorium auf. Die Reihen leerer Sitze. Die hölzerne Bühne unter meinen Füßen. Das Schwert in meiner Hand. Selbst Gwens Jeans, ihr T-Shirt und ihr Kapuzenpulli.

Ihre Augen allerdings blieben violett – behielten diese sanfte Farbe der Dämmerung bei, die ich mehr hasste als alles andere auf der Welt.

»Logan. Stopp! Ich bin es! Dein Gypsymädchen!«

Gwen wiederholte ihre jämmerlichen Worte. Das lächerliche Flehen sorgte dafür, dass meine Finger das Heft meines Schwertes kneteten. Freudige Erwartung stieg in mir auf, heißer und mächtiger als selbst die Wut. Mein Herz schlug in einem schnellen, vertrauten Rhythmus. Spartaner waren nicht dafür bekannt, freundlich mit ihren Feinden umzugehen, und ich empfand im Moment weder Mitleid noch Erbarmen – besonders nicht für sie.

Ich gab einen wilden Schrei von mir und stürzte mich erneut auf Gwen. Aber wieder einmal schaffte sie es, meinen wilden Schlägen auszuweichen, die darauf ausgerichtet waren, sie an Ort und Stelle zu töten. In einer einzigen Bewegung duckte Gwen sich unter meinem letzten Angriff hindurch, wirbelte herum und hob ihr Schwert zur Abwehr. Für einen Moment gestattete ich es mir, ihre Technik zu bewundern. Ihre Kampffähigkeiten hatten sich in den letzten Monaten unglaublich verbessert. Aber das würde sie nicht retten – nichts konnte sie retten.

Nicht vor mir.

»Das ist im Moment nicht Logan«, schaltete sich eine andere Stimme ein, leise und harsch und geprägt von einem englischen Akzent. »Und er wird nicht aufhören, bevor einer von euch tot ist. Tu dem Spartaner einen Gefallen, Gwen. Erlöse ihn aus seinem Elend.«

Ich erkannte die Stimme von Vic. Das war Gwens sprechendes Schwert, die Waffe, die sie im Moment schwang. Ich nickte zustimmend. Vic dachte in die richtige Richtung. Er dachte immer in die richtige Richtung, denn das blutrünstige Schwert tat nichts lieber, als Schnitter zu töten.

Und im Moment war ich der größte, böseste Schnitter von allen – Loki selbst.

Der Gedanke an den nordischen Gott sorgte dafür, dass sich das Ding in mir tiefer in mein Herz grub. Ich fühlte, wie mehr und mehr von mir selbst verschwand, als würde ich von innen heraus verkohlt. Schweiß lief mir über Gesicht und den Nacken, und ich hörte das wütende Zischen und Brutzeln, als die salzigen Tropfen auf das Halsband fielen, das um meinen Hals lag. Der goldene Reif war eng, aber gleichzeitig auch heiß – als könnte er mich jeden Moment in Brand stecken, bis Flammen mich verschlangen. Irgendwoher wusste ich, dass es nur eine Möglichkeit gab, die Hitze, die Schmerzen, die Qual zu beenden – ich musste Gwen töten.

Also hob ich mein Schwert und stürzte mich in den nächsten Angriff. Und dieses Mal hielt ich mich nicht zurück.

Ich jagte Gwen wieder und wieder über die Bühne, schlug ein ums andere Mal mit dem Schwert nach ihr.

Klirr-klirr-klong!

Klirr-klirr-klong!

Klirr-klirr-klong!

Für eine Weile gelang es ihr, meine Angriffe zu parieren, und so tanzten wir hin und her über die Bühne, während jeder Schritt lauter dröhnte als der letzte, bis das Holz drohte, unter unserem Stampfen zu zersplittern. Doch während meine Schläge immer schneller, härter und wilder wurden, getrieben von meiner Wut und diesem unerträglichen Brennen in mir, wurden ihre langsamer und schwächer, bis sie kaum noch fähig war, meine Attacken zu parieren.

Ende der Leseprobe