Spaziergang zu dir selbst - Biyon Kattilathu - E-Book + Hörbuch

Spaziergang zu dir selbst Hörbuch

Biyon Kattilathu

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Beschreibung

Komm mit auf einen Spaziergang, den du so noch nie erlebt hast! "Ich werde an deiner Seite sein. Gemeinsam mit dir lachen, schweigen und vielleicht die eine oder andere Träne des Glücks vergießen." Biyon lädt hier aber nicht zu einem normalen Spaziergang ein. Auf dem Weg durch Wald, Wiesen und Täler, an Bauchläufen entlang und über sonnige Lichtungen lernst du, mit der Vergangenheit abzuschließen und mutig deinen eigenen Weg zu gehen. Du begegnest deinem inneren Kind und machst eine Reise zu mehr Achtsamkeit und Selbstliebe. Am Ende des Pfades kommst du nicht an einem Ort an, sondern bei einem Menschen … und dieser Mensch bist DU! Wundervolle Begegnungen, humorvolle Augenblicke und inspirierende Geschichten warten auf dich. Immer an deiner Seite: Biyon Kattilathu, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Leben anderer zu berühren und ein wenig schöner zu machen. Vielleicht entdeckst du auf diesem Spaziergang mit ihm das Glück in dir selbst ...! On Top: In jedem Kapitel findest du einen Video-Link zu einer kleinen Challenge, die Biyon persönlich anleitet. Damit du das Gelesene auch in die Tat umsetzen kannst - und wirklich positive Veränderungen in deinen Alltag einziehen. 

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Zeit:4 Std. 16 min

Sprecher:Biyon Kattilathu

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Impressum

© eBook: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Anja Schmidt

Lektorat: Dr. Antje Korsmeier

Bildredaktion: Simone Hoffmann, Katharina Krause, Nele Schneidewind

Covergestaltung: ki36 Editorial Design, Bettina Stickel und Sabine Skrobek

eBook-Herstellung: Viktoriia Kaznovetska

ISBN 978-3-8338-8631-7

1. Auflage 2022

Bildnachweis

Coverabbildung: Calo Ballaera, Getty Images, Shutterstock, Bettina Stickel/ki36 (Illustrationen)

Illustrationen: Adobe Stock; Calo Ballaera; William Daigneault/Unsplash; Maxx Gong/Unsplash; Dave Hoefler/Unsplash; Michael Krahn/Unsplash; Mērija Melbārde; iStockphoto; Tom Shakir/Unsplash; Shutterstock; The noun project

Syndication: www.seasons.agency

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Wer das liest, ist ein wunderschöner Mensch.

BIYON 3D

Wenn du dieses Symbol siehst, kannst du Biyon beim Spaziergang live erleben, während du dieses Buch liest. In seinen persönlichen Videobotschaften teilt er seine Gedanken zu den einzelnen Abschnitten des Spaziergangs mit dir und schlägt dir kleine Challenges vor.

Alles, was du tun musst:

Halte die Kamera deines Smartphones auf den QR-Code, der jeweils neben dem Symbol abgebildet ist. Oder nutze einen QR-Code-Scanner.Lass dich auf die Landingpage leiten.Und: Video ab!

VORFREUDE!

Ich freue mich sehr, dass du dieses Buch aufgeschlagen hast und mir deine kostbare Aufmerksamkeit schenkst. Das ist nicht selbstverständlich. Unser Leben ist in der Regel vollgestopft mit zahlreichen Aufgaben und Verpflichtungen, wir haben oft das Gefühl, zu wenig Zeit zu haben, und vielleicht gibt es auch gerade etwas Bestimmtes, das dir Sorgen bereitet oder Ängste und Zweifel in dir auslöst. In solchen Momenten sehnen wir uns nach einem Ort, der uns Halt gibt. Einen Ort, an dem wir etwas zur Ruhe kommen, uns selbst spüren und ein wenig Abstand zum Trubel des Alltags gewinnen.

Für mich ist die Natur ein solcher Ort. Die Bäume, die klare Luft, der weite Horizont und der frische Duft der Pflanzen – all das berührt mein Herz und macht mich froh. Mir persönlich hat die Natur schon viele Male geholfen. In den letzten Jahren bin ich sehr oft im Wald spazieren gegangen und habe nach Antworten gesucht. So viele Pläne, die ich hatte, rückten durch die Pandemie in weite Ferne, ich war oft niedergeschlagen und ratlos. Aber wann immer ich in der Natur war, hat mir das unglaublich gutgetan und ich schöpfte neue Kraft.

Deshalb freue ich mich so, dass du dich entschlossen hast, mit mir gemeinsam diesen Spaziergang zu machen. Es wird ein ganz besonderer Spaziergang, das kann ich dir jetzt schon versprechen. Denn ich möchte dir auf unserem Weg helfen, zu dir selbst zu finden. Ich möchte dir helfen, das aus dem Weg zu räumen, was dich von der Wahrheit trennt – von der Wahrheit dessen, wer du bist und was du in deinem tiefsten Wesen schon weißt. Ich möchte dir helfen, das zu überwinden, was dich von einer aufrichtigen, liebevollen Verbindung mit dir selbst abhält. Diese Verbindung ist so wichtig für ein glückliches, erfülltes Leben. Es gibt diese Verbindung bereits, aber bei vielen von uns ist sie verdeckt oder etwas eingeschlafen. Wir müssen sie nur wieder wachküssen. Deshalb wirst du hier auch nichts Neues lernen. Ich möchte dich vielmehr an Dinge erinnern, die schon längst in dir liegen. Ich möchte dich an Dinge erinnern, die du in deinem tiefsten Inneren weißt, aber möglicherweise vergessen hast. Ich weiß, das klingt krass – aber genau das ist es auch.

Du warst in deinem Leben bereits auf vielen Wegen unterwegs. ­Einige waren selbst gewählt; manche haben andere Menschen für dich bestimmt. Einige würdest du vielleicht am liebsten rückgängig machen; andere würdest du bestimmt nochmals gehen wollen. Ich kenne nicht alle deine Wege, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ­jeder einzelne nötig war, damit wir beide uns hier und jetzt begegnen.

Ein Spaziergang unterscheidet sich von den meisten anderen ­Wegen in unserem Leben. Den Weg zur Arbeit oder zur Schule legen wir routinemäßig zurück; oft sind wir in Eile, sodass wir kaum nach rechts oder links schauen. Es gibt Wege wie den zum Zahnarzt, auf den wir uns vielleicht ungern machen, weil wir Angst vor möglichen Schmerzen haben. Nach dem Besuch bei einer kranken Freundin ist uns möglicherweise schwer ums Herz, weil wir uns um sie sorgen. Bei einer Bergwanderung wiederum mag der Weg anstrengend sein, aber wir haben den Gipfel fest im Auge und freuen uns auf die Aussicht, die uns oben erwartet. All diese Wege haben ein festes Ziel oder einen Beweggrund, der unsere Gedanken stark einnimmt.

Hoffnung macht das Herz weit. Sie macht dich bereit für kleine und große Wunder. Sie warten auf dich.

Ein Spaziergang ist etwas vollkommen anderes. Er kennt oft kein bestimmtes Ziel; niemand nötigt uns, ihn zu unternehmen; er findet in der Natur statt; auch tragen wir in der Regel keine schweren ­Taschen oder Rucksäcke. Mit anderen Worten, ein Spaziergang hat etwas ­Luftiges, Leichtes an sich und schenkt uns viele Möglich­keiten – wenn wir uns dafür öffnen.

Egal, was du bisher von Spaziergängen dachtest, glaube mir: So ­einen Spaziergang hast du noch nicht gemacht. Ich habe die große Hoffnung, dass er zu Freude, Glück und Frieden in deinem Herzen führen wird. Das erwarte ich nicht – und ich bitte auch dich, dies nicht zu erwarten. Denn Erwartungen machen unglücklich. Sie verengen unseren Blick, und wenn das Erwartete nicht eintritt, sind wir meist unzufrieden. Wenn wir hingegen Hoffnung haben, ist unser Herz offen. Dann sind wir empfangsbereit und werden von kleinen und großen Wundern überrascht. Ich bin mir sicher, dass genau diese kleinen und großen Wunder nun auf uns warten. Um sie zu erleben, musst du gar nichts Besonderes tun. Am besten, du liest diese Zeilen nicht nur mit deinen Augen, sondern auch mit ­deinem Herzen.

Wenn du beim Lesen spürst, wie sich Frieden in dir ausbreitet, sind wir auf dem richtigen Weg. Wenn du beim Lesen spürst, dass sich andere, vielleicht unerwünschte Gefühle regen, dann sind wir auch auf dem richtigen Weg. Sehr oft möchten wir angenehme Gefühle empfangen, während wir allen übrigen Gefühlen die Tür verschließen. Doch so einfach ist das leider nicht …

Dein Leben ist immer nur dieser eine Augenblick.

Auch auf diesem Spaziergang werden verschiedene Gefühle bei dir anklopfen. Und kein Gefühl tut dies zufällig. Jedes hat eine Botschaft, die es dir unbedingt mitteilen möchte. Lass das bitte zu, denn die Botschaft möchte ­etwas für dich tun: Jede Botschaft möchte dir helfen. Jede einzelne Botschaft trägt ein Erkennen in sich, das dir helfen wird, dich selbst ein bisschen besser zu verstehen.

Unser Spaziergang wird voller Liebe und Verbundenheit sein, doch er wird dich auch herausfordern. Du wirst neue Perspektiven entdecken. Du wirst Dinge infrage stellen, die du lange Zeit über dich und das Leben dachtest. Hab keine Angst, das zu tun. Viele Menschen fürchten sich jedoch davor, weil sie möglicherweise wissen, was sie nicht sind, aber noch nicht begreifen, was und wer sie sind. In dem Wort »begreifen« steckt ja auch das Wort »greifen«. Und vielleicht fürchten sich viele Menschen davor, ins Leere zu greifen. Sie möchten so gern nach etwas greifen können, um sich daran festzuhalten. Aber es geht nicht darum, sich an etwas oder an jemandem festzuhalten, sondern darum, Halt in dir selbst zu finden. Und genau das wird dir im Laufe dieses Spaziergangs gelingen. Du wirst begreifen, dass die größte Stütze in deinem Alltag und in deinem Leben nicht außerhalb von dir liegt, sondern in dir ihre Heimat hat.

Lass dieses Buch seine Wirkung entfalten. Damit das geschehen kann, ist es wichtig, dass wir beide hin und wieder stehen bleiben, eine kleine Pause einlegen, sodass die Worte, Gedanken und Gefühle einsinken können. Vielleicht legst du das Buch zwischendurch mal zur Seite, vielleicht denkst du länger über eine Sache nach, vielleicht teilst du deine Gedanken mit einem Herzensmenschen oder du schließt für einige Momente die Augen. Unsere Wirklichkeit entsteht nur dann, wenn wir Eindrücken die Chance geben, auf uns zu wirken.

Aus dem gleichen Grund ist das, was ich auf unserem Spaziergang nicht sage, manchmal sogar wichtiger als das, was ausgesprochen wird. Vielleicht kennst du das aus eigener Erfahrung: Du erinnerst dich an einen Moment mit einem bestimmten Menschen. Die Worte, die ihr ausgetauscht habt, sind längst verhallt, aber das Gefühl, das bei dieser Begegnung entstand, ist geblieben …, und dieses Gefühl war genau dann so richtig stark, wenn du der Begegnung die Chance gabst, eine wichtige Begegnung für dich und dein Leben zu sein. Bitte gib auch uns und unserer Begegnung diese Chance und lass dich mit ganzem Herzen auf alles ein, was dieser Spaziergang für dich bereithält.

Vergiss nur eine Sache nicht: Egal, wo wir hingehen, wir nehmen uns selbst mit. Das ist auf diesem Spaziergang so und auch auf ­allen anderen Wegen unseres Lebens. Dein Leben ist immer nur dieser eine Augenblick. Und dieser Augenblick ist nie Mittel zum Zweck. Unser Spaziergang wird schön, wenn wir Augenblick für ­Augen­blick genießen. Um einen Augenblick zu genießen, brauchst du nichts. Du brauchst keine Zeit. Du brauchst keine anderen Menschen. Du brauchst mich nicht. Du brauchst nicht diese Worte.

Besondere Begegnungen zeichnen sich nicht durch die Worte aus, die ausgetauscht wurden, sondern durch dasGefühl, das am Ende bleibt …

Einige Wege verstehen wir erst im Rückblick, was nicht immer leicht ist, da wir nie wirklich wissen, wann der Punkt kommt, an dem die Dinge jeweils Sinn ergeben. Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass dein Weg dadurch entsteht, dass du ihn gehst.

Lass die Stimme deines Herzens lauter werden als die Stimmen im Außen und teile die Erfahrungen dieses Spaziergangs mit anderen Menschen.

Für mich gibt es gerade nichts Wichtigeres und Bedeutungsvolleres als diese Zeit mit dir. Und ich freue mich, dass unser imaginärer Spaziergang uns in die Natur führt. Liebst du die Natur auch so sehr wie ich? Sie ist so unendlich wertvoll. Leider macht der Mensch sie oft zu einer Ware, zu etwas, aus dem sich Profit schlagen lässt. Er sieht keinen Baum, sondern Papier. Er sieht keine Tiere, sondern Nahrung. Er sieht keinen Wald, sondern unbebauten Raum. Wenn du die Natur mit solchen Augen betrachtest, siehst du nicht, was sie dir eigentlich schenken möchte. Sie möchte dir Leben schenken, und zwar, ohne etwas dafür zu verlangen. Und sie gibt dir das, wonach wir Menschen seit Urzeiten streben: bedingungslose Liebe. Sobald dir dies bewusst ist, blickst du vollkommen anders auf die Natur und fühlst dich ganz. Denn du und ich, wir sind nicht getrennt von der Natur, wir sind eins mit der Natur. Aber auch darüber werden wir auf unserem Spaziergang noch ausführlicher sprechen.

Ich habe in der Vergangenheit vor allem dann den Weg in die Natur gefunden, wenn es mir nicht gut ging. Dabei hätte ich viel häufiger auch meine Freude mit ihr teilen können. Ich suchte in ihr Trost nach dem Tod geliebter Menschen; ich suchte Nähe, als ich mich ­alleine fühlte; manchmal fragte ich sie auch, wie ich meine Miete bezahlen sollte. Ich konnte immer auf sie zählen. Sie hat mir immer geantwortet. Oder besser gesagt: Sie eröffnete mir Antworten, die bereits in mir lagen. So führte sie mich zu Dankbarkeit, die auf die Trauer folgte. Sie führte mich zu der Erkenntnis, dass ich die Liebe, die ich suchte, zuerst mir selbst geben musste. Und sie stellte mir einen Scheck für meinen Vermieter aus. Okay, den Scheck schrieb sie nicht wirklich, aber sie weckte tief in mir den Mut, weiterzumachen und an mich und an meine Träume zu glauben.

Keiner meiner Spaziergänge glich dem anderen. Manche ließen mich fragend zurück, andere wühlten mich noch mehr auf. Aber schließlich fand ich etwas, das noch viel wertvoller war als alles, was ich zu finden gehofft hatte … Auch du wirst am Ende unseres Spaziergangs diese kostbare Entdeckung machen.

Dein Weg entsteht dadurch, dass du ihn gehst.

Ich bin voller Vorfreude auf diesen Tag mit dir, weil wir so viele unter­schiedliche Dinge erleben werden: Wir werden durch einen wunderschönen Wald gehen, durch eine Blumenwiese streifen und an einem Bach entlanglaufen; wir werden uns Zeit nehmen, kleine Pausen einlegen, eine ganz besondere Hütte aufsuchen und an ­einem Teich vorbeikommen, der mit einer tiefen Weisheit aufwartet. Und schließlich – vermutlich wird es dann schon dunkel sein – werden wir unseren Bestimmungsort erreichen. Keine Sorge, das ist alles gut zu schaffen und am Ende jeder Etappe, am Ende jedes Kapitels, wartet eine kleine Aufgabe auf dich, die dir hilft, das Erlebte ein wenig zu reflektieren und zu vertiefen. Wenn du noch einen Schritt weitergehen willst, scanne den QR-Code am Kapitelende und ich leite dich in einem ­Video zu einer weiteren Challenge.

Ich bin dir sehr dankbar, dass du mir das Vertrauen schenkst, dich auf diesem Weg begleiten zu dürfen. Denn ich weiß, was es heißt, eine so persönliche und emotionale Reise mit jemandem zu teilen. Bevor wir uns gleich aufmachen, habe ich noch eine Bitte an dich: Lass die Stimme deines Herzens lauter werden als die Stimmen im Außen und teile deine Erfahrungen mit den Menschen, die noch nicht bereit sind. Teile mit ihnen Worte, die dir geholfen haben. Zeige ihnen Wege auf, die du entdecken durftest. Sie werden dir sehr dankbar sein und ich werde es auch sein.

Und nun lass uns losgehen, denn es wartet noch so viel auf uns. Es ist dein Weg. Du bestimmst die Richtung. Wir gehen in deinem Tempo und nehmen uns die Zeit, die du brauchst. Wenn dich ein bestimmter Weg lockt, schlagen wir ihn ein. Wenn du in Stille einen Baum betrachten möchtest, dann tun wir das – so lange und mit so viel Hingabe, wie du möchtest. Ich habe auf dich gewartet und freue mich aus ganzem Herzen, dass du nun hier bist! Du wirst sehen: Dies ist wirklich ein magischer Spaziergang …

Das Geheimnis des Spazierengehens ist:Kein Spaziergang gleicht dem anderen. Manche Spaziergänge überraschen dich, andere werfen neue Fragen auf. Aber jeder Spaziergang bewirkt etwas ganz Besonderes:Er bringt dich mehr in Kontakt mit dir selbst.

DIE ERSTEN SCHRITTE

Es ist ein wunderschöner Morgen. Am Himmel sind nur ­wenige Wolken zu sehen. Die Wärme des Tages kündigt sich an, doch noch ist sie nicht da, noch umhüllt uns die morgendliche ­Frische. Wenn wir tief einatmen, durchdringt diese ­Frische unseren ganzen Körper. Auf den Blättern liegt Tau, sodass der Wald wirkt, als sei er frisch getauft worden. Die Äste der Bäume wiegen sich im Wind und einige bewegen sich so träge, als wären sie noch nicht ganz wach.

Ich freue mich enorm auf diesen Spaziergang mit dir und auf unsere Gespräche. Viele Gespräche sind langweilig nichtssagend und uninteressant, weil wir höflich sein wollen, anstatt zu sagen, was wir wirklich denken und fühlen. Jede Unterhaltung wird jedoch interessant und lebendig, wenn wir anfangen, mit ehrlichem Herzen zu sprechen. Und das verspreche ich dir: Ich werde dir gegenüber ­vollkommen offen sein. Und ich habe irgendwie das starke Gefühl, dass auch du diesen Weg mit ehrlichem Herzen gehen wirst.

Aber lass uns diesen Weg vor allem ganz entspannt gehen. Niemand drängt uns, wir haben alle Zeit der Welt, es gibt keine sonstigen Verpflichtungen. Das ist auch gut so. Denn so können wir uns wirklich auf unser Gespräch und auf die Fülle und Sanftheit der Natur einlassen. Die Schönheit des Waldes gehört dem, der sie entdeckt. Die Schönheit deines Lebens gehört dir, wenn du sie entdeckst.

Warum treffen wir uns eigentlich hier an diesem Waldweg? Ich habe festgestellt, dass immer mehr Menschen genug haben vom Wettlauf des Höher-Schneller-Weiter. Wo verbringen die meisten ihre freie Zeit oder ihren Urlaub? Am See, am Strand, in den Bergen, im Wald … in der Natur. Es zieht sie hin zum Ursprung. Mir geht es da genauso. Ich liebe die Berge, das Wasser, die Natur; all das sind für mich Kraftorte. An diesen Orten finden wir etwas, das wir sehr stark fühlen, aber selten in Worte fassen können. Und deswegen möchte ich genau hier mit dir sein. Ich bin mir nämlich sicher, dass wir hier ein bisschen Glück finden werden.

Siehst du da hinten die großen Bäume? Wenn sich das Glück in den Baumkronen verstecken würde, würden alle Menschen klettern lernen, um das Glück zu finden. Wenn das Glück an der Wurzel dieses Baums vergraben läge – die Menschen würden in Nullkommanichts anfangen zu graben, um in den Besitz des Glücks zu kommen. Und was würde passieren, wenn das Glück in den Menschen selbst zu finden wäre? Sie würden es weiter suchen – in den Baumkronen, unter den Baumwurzeln, in den Sträuchern, auf den Bergen und in den Bächen. Aber nur wenige kämen auf die Idee, es tatsächlich in sich selbst zu suchen. Ich meine damit nicht, dass wir nicht die Schönheit genießen sollten, die uns auf unserem Weg begegnet. Sie kann und wird uns viel Freude bringen. Aber das wahre Glück – das will in dir gefunden werden. Vielleicht sind ja alle Menschen glücklich, nur einige haben es im Laufe ihres Lebens vergessen?

Jeder Baum, der uns begegnet, wird unser Lehrer sein.

Alles hier ist voller Leben und doch so still und unberührt. Ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorbeigehen kann, ohne glücklich zu sein. Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt, sagte schon der Dichter Khalil Gibran. Jeder Baum, der uns begegnet, wird unser Lehrer sein. Du wirst überrascht sein, wie viel uns die Natur lehren kann, um uns auf natürliche Weise zu unserer eigenen Natur zu führen. Sanft, unaufdringlich, liebevoll, friedlich.

Und zugleich gibt es auf jedem Spaziergang unglaublich viel zu ­entdecken. Ich mag dieses Wort sehr: Es klingt so, als würden wir ­etwas »ent-decken« – also eine Decke heben, um zu schauen, was darunter verborgen liegt. Die wichtigen und schönen Aspekte des ­Lebens sind für uns nicht immer sofort ersichtlich; oft verstellen uns der Alltag, irgendwelche Konventionen oder unsere eigene Unentschlossenheit den Zugang zu ihnen.

Wie lange lag in meinem Leben eine Decke auf irgendwelchen Dingen! Manchmal haben dann liebe Menschen auf sie gezeigt und mir damit sehr geholfen. Hochheben musste ich die Decke aber selbst. Dann wieder entdecken wir plötzlich von alleine etwas in uns und fragen uns, warum wir es nicht sehen konnten. Vielleicht gibt es so eine Decke ja auch in deinem Leben. Worauf liegt sie momentan? Auf deinem Glück? Auf der Liebe? Auf deiner Stärke? Wie würde es sich anfühlen, wenn du sie anhebst? Manche Menschen ­haben Angst, ihre Decken hochzuheben. Wenn sie aber die Angst als Chance begreifen könnten, Mut zu entwickeln, dann würden sie gespannt schauen, was da noch in ihnen verborgen liegt. Und dann müssen wir den Dingen die Chance geben, durch uns zu wirken …

Etwas zu entdecken, gibt mir auch immer wieder das wunderbare ­Gefühl, dass alles bereits da ist. Das Leben sorgt gut für uns, wir müssen nicht alles mühevoll selbst erschaffen. Aber um das entdecken zu können, müssen wir aufmerksam sein. Aufmerksamkeit meint eine liebevolle Zuwendung zu den Menschen und Dingen um uns herum und verbindet so den Beobachter und das Beobachtete. Sie heilt die Trennung, die sonst herrschen würde. Außerdem gibt es so vieles, was wir gar nicht bemerken, wenn wir unaufmerksam sind. Zum Beispiel die kleine grüne Raupe auf dem Zweig dort. Nimm sie doch mal ganz vorsichtig auf den Finger.

Behutsam streckst du deine Hand aus und die kleine grüne Raupe bewegt sich langsam auf deinen Finger.

Aus dieser Raupe wird zunächst eine Puppe und dann ein Schmetterling. Insofern ist auch der verpuppte Schmetterling noch zugedeckt oder besser gesagt: von seinem Kokon eingewickelt. Er muss sich daraus befreien, um als wunderschöner Schmetterling losfliegen zu können. Auch wir haben einen Kokon. Er besteht manchmal aus Zweifeln. Manchmal aus Angst. Manchmal aus Dingen, die andere zu uns gesagt haben. Manchmal aus Ungewissheit. Manchmal aus Misstrauen und Enttäuschung. Von all dem können wir uns befreien, indem wir uns genau diesen Dingen stellen: Unser Weg führt immer durch diese Emotionen und Gefühle hindurch.

Egal, wo du hingehst, du nimmst dich selbst immer mit.

Ich liebe die Vorstellung, dass ich dem Schmetterling nicht dabei helfen kann, seinen Kokon zu durchbrechen. Das muss er unbedingt selbst tun. Denn in diesem Moment entwickelt er in seinen Flügeln die Kraft, die er braucht, um zu fliegen, um die Welt zu erkunden und sie mit seiner Schönheit zu bereichern. Wer weiß? Vielleicht erlebst auch du Momente auf unserem gemeinsamen Weg oder in der Zeit danach, in denen du losfliegen könntest, weil du innerlich merkst, dass Dinge, die dich lange zurückgehalten haben, nicht mehr auf dir lasten. Ich würde mich so sehr da­rüber freuen.