Spielplatz der Engel - Finley Jayden Dao - E-Book

Spielplatz der Engel E-Book

Finley Jayden Dao

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Beschreibung

Das Buch ist für alle Menschen gedacht, die auf der Suche nach ihrem Selbst sind und endlich ein glückliches Leben führen möchten. Der Autor möchte mit seinem Buchtext den Leser motivieren, sich auf den Weg zu seinem Selbst zu begeben, da jedes Lebewesen ein Recht auf einen glücklichen Lebensweg hat. Der Text ist authentisch und praxisnah, da Finley Jayden Dao die beschriebenen Erfahrungen selbst gemacht hat. Das Buch befasst sich mit Hilfe amüsanter und spiritueller Inhalte mit den großen Themen "Suche nach dem Sinn des Lebens", "Suche nach seinem Selbst" und "Lebe Dich". Die Worte werden bei ihnen etwas Tiefgreifendes auslösen. Sie malen Bilder, lassen Stimmungen, eigene Gedanken und tiefste Gefühle in ihnen leben. Der Text wird ihre Seele berühren und das Echo dieser Zeilen wird bei ihnen etwas bewirken. Wenn sie ihr Leben positiv verändern möchten, dann ist dieses Buch ein "MUST HAVE"

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Seitenzahl: 135

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www.tredition.de

Über den Autor:

Finley Jayden Dao gehört zu den philosophischen Rock-Poeten seines Faches. Der Autor schreibt spirituelle, nachdenkliche Texte, die anregen sollen, den eigenen Weg zu finden. Immer wieder greift er die großen Themen „Suche nach dem Sinn“, „Suche nach dem eigenen Selbst“ und „Lebe Dich“ auf und macht diesen Inhalt zu seiner Botschaft. Finley Jayden Dao nimmt kein Blatt vor den Mund und schreibt so wie er denkt, fühlt und es selbst erlebt hat. Daher sind all seine Texte tiefgreifend und von hoher Authentizität

Finley Jayden Dao

SPIELPLATZDER ENGEL

© 2015 Finley Jayden Dao

Umschlag: tredition GmbH

Coverfoto: Yuri Arcurs / istockphoto

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

Paperback

978-3-7323-5634-8

Hardcover

978-3-7323-5635-5

e-Book

978-3-7323-5636-2

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Als der Tod anklopfte

Wie alles anfing

Schneewittchen

Besuch aus dem Nichts

Dies & Jenseits oder Eins

Willkommen im Irrenhaus

Ewig lockt der Guru

Als Uranus vom Himmel stürzte

Die Suche nach Liebe

Erwache und lebe dich

Botschaft oder der Sinn des Lebens

Das Frage und Antwort Spiel

Dankesworte

Persönliche Worte von FJD

Vorwort

Haben Sie schon einmal gedacht, bei diesen ganzen Stürmen im Leben, wäre es sinnvoll, wenn man einen Lebenskompass hätte, der einem wieder die Richtung anzeigt und durch den Sturm führt.

Der Wind lässt die Wellen wie eine Wand vor ihnen auftürmen und sie sitzen in einer Art Nussschale und fühlen sich so klein. Über ihnen wird es pechschwarz und die Dunkelheit wird nur von grellen bedrohlich wirkenden Blitzen durchzogen. Wasser peitscht ihnen wie Ohrfeigen ins Gesicht. Sie haben schon längst jede Orientierung verloren.

„Es spiegelt das Leben,

die Tiefe zum Vorschein“

Sie schreien, halten ihre Augen geschlossen und pressen mit ihren Händen auf die Ohrmuscheln. Es scheint, als ob das Drama aus mehreren Akten besteht und ein Ende ist nicht in Sicht. In dem Moment meinen sie, die Welt geht unter und zieht sie mit in die Tiefe.

Sie sind sich sicher, irgendetwas scheint aus dem Ruder gelaufen zu sein und sie sind ohnmächtig es zu ändern. Als würden sie in einem langen dunklen Tunnel entlang laufen und sie entdecken keinen Ausgang.

Hier fängt meine autobiografische Geschichte an.

Ich bin nicht wie einige anderen Autoren, selbsternannten Gurus und Erleuchtete, die ihnen erzählen, dass sie die Weisheit gepachtet, die Krankheit überwunden, das Geheimnis gefunden -und mit Gott gesprochen haben.

Es ist meine Geschichte, denn ich lebe nicht ihre Vision vom Leben. Ich lebe nicht ihre Geschichte, fühle nicht ihre Gefühle und tauche nicht in ihren Träumen auf. Ich bin noch nicht einmal ein kleiner bescheidener Beobachter ihres Theaterstückes, bin nicht der Drehbuchautor und führe nicht Regie in ihrem Leben. Wie kann ich mich da entschließen, ihnen Ratschläge erteilen zu wollen.

Eine Anleitung gibt es in meiner Welt sowieso nicht, da jeder Mensch und jeder Moment einzig-artig ist. So ist jede Empfindung und Wahrnehmung individuell.

Diese Welt ist ein einziger Spielplatz, auf dem alles so spiegelverkehrt scheint, dass Sie früher oder auch später verrückt werden könnten.

Alles ist in letzter Konsequenz nicht so wie es scheint. Eine Illusion in mehreren Akten, die immer den Anfang in den Worten findet:

„Komm spielen“ rief die Schöpfung und ein Kind gebar.

Da liegen wir dann als nacktes Kind in einer uns fremden Welt. Ahnen noch nichts von den vielen Stolpersteinen und Fallen, die uns auf unserem Weg begegnen werden. Dabei möchten wir doch nur spielend uns selbst finden.

So stolpern wir ein ganzes Leben von einer kleineren Verlegenheit zur nächsten Größeren. Nach jeder Runde sind wir erschöpfter und unglücklicher. Irgendwann steht dann die Frage im Raum: „War es das jetzt! Was hatte das alles für einen Sinn?“

Doch müssen wir wirklich jedes Hindernis welches wir vorfinden, erleben? Müssen wir unglücklich und erschöpft unser Dasein fristen?

Kapitel I - Als der Tod anklopfte

Schon seit Stunden klopfte der Regen an das große Fenster. Es war so, als würden die Regentropfen um Einlass bitten, da sie sich wohl selbst nach Wärme auf der gegenüberliegenden Seite sehnten. Es war wie bei einem bizarren Spiel. Der kleine Tropfen klopfte sanft an die Fensterscheibe, haftete sich dann an die glatte Oberfläche, verblieb einen Moment inne und rutschte dann langsam die Scheibe herunter.

Als ich dem Treiben so zuschaute, wanderten meine Gedanken in eine Farbregion und ich erschuf Bilder, die anstatt Regentropfen kleine Menschen zeigten, die sich nach der Wärme der anderen Seite sehnten. Sie klopften an der Tür, blieben kurz und als das Gegenüber nicht öffnete, gingen die Leutchen wieder weiter des Weges.

Meine Gedanken wollten sich in diesem Moment gerade verselbstständigen, als mein buntes Telefon klingelte. Nebelschwaden verhüllten meine Gedankenbilder bis der Nebel vollständig die Bilder schluckte. Wie in Trance nahm ich den Telefonhörer ab und hauchte ein: „Ja, bitte!“

Mehr bekam ich nicht raus. Ich lauschte einfach und eine engelsgleiche sanfte Stimme vernahm in der Ohrmuschel: „Freue ich mein Freund, ein Platz ist frei geworden. Wir warten auf dich. Komm spielen! Es geht los!“

Ich kann es nicht anders ausdrücken, als dass ich eine gewisse Vorfreude verspürte. Wie es mein Naturell verlangt, handelte ich spontan und sagte zu. Endlich ging es wieder auf den Abenteuerspielplatz. Ich mag es unheimlich gerne, verschiedene Rollen auf verschiedene Bühnen zu spielen.

Ich überlegte kurz, was ich auf dem Spielplatz so benötigen würde und ertappte mich dabei, dass ich mal wieder nicht nachgefragt hatte, welche feinen Kostüme ich einpacken soll. Daher beschloss ich diese Stimme zurückzurufen und nachzufragen. Ich nahm das Telefon und starrte auf die Anrufliste. Ich stockte! Anstatt einer Telefonnummer, standen da doch sage und schreibe die Worte: „Zu spät“

Daher beschloss ich, dass es nicht so tragisch war, diese Information nicht zu haben. Ich werde mir die benötigten Sachen schon vor Ort besorgen können. In Gedanken sagte ich zu mir: „Ich schaue einfach mal, was die anderen Kinder dabei haben und werde mich dann an Ort und Stelle mit allen Utensilien eindecken.“

Ich umarmte freudetrunken meine geliebten sonnigen Pflanzen. Meine grünen Mitbewohner strahlten um die Wette. Ich nehme an, sie waren ganz froh, wenn sie mich für einige Zeit nicht um sich hatten. Wir alle können uns noch an unsere Tage erinnern, als wir dachten: „Endlich sturmfrei.“

Immer noch klopfte meine innerliche Aufregung an mein Herz und ich konnte es nicht mehr abwarten. Lang genug besuchte ich den Philosophenclub und debattierte über Sonne, Mond und Sterne. Es wurde Zeit für ein neues Abenteuer.

Ich schaute mich noch einmal zu der Fensterfront um. Erblickte, wie aus den übrig gebliebenen kleinen Regentropfen an der Fensterscheibe kleine Händchen wurden, die mir zum Abschied winkten.

Ich dachte mir noch, was für nette Kerlchen. Öffnete die Tür, ging mit einem Lächeln über die Türschwelle und…starb!

„Leer dein Blick,

vergessen dein Leben“

Kapitel II - Wie alles anfing

Hatte ich alles nur geträumt? Denn ich erinnerte mich noch ganz genau, dass ich gestorben sei. War es nicht so, dass ich die Schwelle überschritt und meine Wohnungsnachbarin rief ganz aufgeregt: „Mein Nachbar ist gestorben. Leute, ist es nicht ein herrlicher Tag? Kommt alle her und lasst uns feiern!“

Sie tänzelte die leuchtende Treppe auf und ab. Schlug rhythmisch die Hände zusammen und ihre Augen strahlten wie Sterne am Nachthimmel. Die Worte, die ich vernahm waren doch eindeutig. „Mein Nachbar ist gestorben!“ Die nette Dame meinte ich doch damit?

Nun gut, dann musste es so sein. Moment, wenn ich doch verstorben war, wie konnte ich dann diese Worte vernehmen? Nicht nur das ich glaubte, dass ich gerade über diese Worte nachdachte. Ich musste mir eingestehen, dass ich etwas verwirrt war. Ich hörte zwar schon davon, dass man nicht wirklich stirbt. Nur was heißt denn, nicht wirklich! Ist es nun so oder ist es nicht so?

Wie es ist, so ist es. Daher beschloss ich für mich, eben nicht Tod zu sein. Ein neues Problem tat sich auf, da ich momentan nicht mehr wusste, wohin ich wollte. Nach meinem Gefühl musste ich wohl eine Ewigkeit darüber nachgedacht haben.

Als alter Philosoph denkt man gerne und viel. Daher war es ganz nett, seine Gedanken herzuholen, mit diesen etwas zu spielen, dann wieder alles zu verwerfen um doch wieder von vorn zu beginnen.

Sie sollten das einmal probieren, einfach so einige Gedanken herzuzaubern, dann alles wieder zu verwerfen um die Gedanken danach wieder aufleben zu lassen. Sie werden merken, wie begehrt sie sind. Denn die Gedanken lieben sie so heiß und innig, dass sie bei ihnen bleiben wollen. Gelegentlich, eher meistens, nisten sich die Bilder als Untermieter bei ihnen ein.

Man führt irgendwann eine Beziehung mit diesen Mitbewohnern und vergisst dabei, was man in Wirklichkeit wollte. Da mir das nicht passieren sollte, beschloss ich der Sache jetzt mal vernünftig auf den Grund zu gehen. Zur Beruhigung schloss ich die Augen.

Plötzlich durchzogen erhellende Blitz meinen Gedankenstrom. Ich gehe davon aus, dass es daher solche Worte wie Gedanken-Blitz; Blitz-Gedanken und erleuchtete Gedanken gibt. Sei es drum, der Blitz schlug ein und es fühlte sich an, als sei ich erleuchtet.

Wissen sie wie schön es ist, wenn man meint, man wäre erleuchtet. Die kleinen Gedanken tragen plötzlich Heiligenscheine und leuchten wie eine große Glühbirne. Sollten ihre Gedanken keine Heiligenscheine tragen und nicht so leuchten, dass sie alles überstrahlen, dann können Sie sich sicher sein, dass sie noch nicht erleuchtet sind. Schauen sie mal in ihrer Gedankenwelt nach.

Der leuchtende Heiligenschein-Gedanke flüsterte mir das Wort „Spiel“ und da fiel es mir wieder ein. Ich sollte zum Spielplatz kommen. Also aufwachen, die Bequemlichkeit des „nicht wirklichen Tod“ überwinden und Augen auf. Das Lampenfieber war wieder da. Endlich konnte es losgehen.

Die Augen groß wie Äpfel. Meine Augenlider klappten nicht mehr runter und der Blick war starr. Was war das? Um mich herum waren elastische Wände und ich kam mir wie ein Gefangener vor. Entweder war ich plötzlich ein Fisch, denn ich tauchte in einer Flüssigkeit oder befand mich in einer Nervenanstalt mit Gummizelle. Da war etwas falsch gelaufen bei meinem „unwirklichen Tod“. Das konnte nicht der Spielplatz sein, den ich suchte.

War es alles nur ein Traum? Ich musste da raus. Daher strampelte ich wie verrückt gegen die Wände. Jedoch tat sich nichts. Doch Moment! Ich hielt inne und vernahm die Worte: „Der Kleine bewegt sich. Ist das nicht süß?“

Was heißt hier süß? Das Einzige was ich wirklich war, kann man mit einem säuerlichen Zustand beschreiben. Ich war richtig sauer.

Somit beschloss ich, solange zu strampeln, bis ich den großen Durchbruch geschafft hatte.

Meinen die Witzbolde wirklich, dass man mich aufhalten kann. Wie kann man so falsch liegen?

Wenn ich eine Reise zu dem nächsten Abenteuer gebucht hatte, dann wird diese Reise auch geschehen. Wissen diese Stimmen denn nicht, wie das alles abläuft?

Ich strampelte und strampelte. Irgendwann öffnete sich eine Schleuse und ich sah endlich Licht im Tunnel. Ich erwähnte ja, ich bekomme immer meinen Willen. War das ein innerlicher Feiertag. Endlich auf zum Spielplatz und nur noch Spaß erleben.

Somit flutschte ich euphorisch aus dieser beengten Röhre. War das ein Kraftakt. Jedoch überwog die Freude, dass ich endlich meine Spielkamera-den treffen konnte.

Warum war nur hier alles so groß? Riesen Pranken nahmen mich und ich bekam einen Klapps auf meinen Po. Wörter flogen durch den Raum. Es sah wundervoll aus, wie die einzelnen Buch-staben durch die Luft wirbelten und zu einem Wort wurden. Plötzlich schrie alles durcheinander, dass doch endlich der Brutkasten angeschlossen werden sollte und immer rief jemand, man solle atmen.

Daran hatte ich dann erkannt, dass auch diese Wesen nicht erleuchtet waren. Den Anwesenden fehlte noch der Gedanke mit den Heiligenschein. Ich musste nicht atmen, denn so etwas gab es doch gar nicht. Was für Tölpel!

Man legte mich in ein Glaskasten und mir fiel auf, dass ich wieder von Wänden umgeben war. Langsam wurde es mir zu anstrengend und ich beschloss, erst einmal eine Runde zu schlafen. Als Erleuchteter werde ich ganz sicherlich auch weise Träume haben und mir wird dann der Weg offenbart.

Was sage ich, genau so war es. Als ich wieder meine Augen öffnete hatte ich die Lösung. Das alles gehörte zum Spiel und ich lag wie in dem Märchen Schneewittchen in einem Glasgefäß, damit Schneewittchen mich wach küssen darf.

Ich schaute also so durch die Gegend um meine schöne Freundin zu entdecken, die mir einen Spielplatz Begrüßungskuss schenken würde. Ich war doch clever und durchschaute dieses Spiel.

Ich schaute und schaute. Immer wieder sah ich nur einen freundlichen Mann, der da fast schwebend in der Nähe von diesem – meinem Glasgefäß – saß und mich anlächelte. Nun gut, wenn es ihm Spaß machte, soll er da sitzen bis in aller Ewigkeit. Jedoch für einen Begrüßungskuss warten wir lieber auf die Prinzessin.

Irgendwann wurde es mir zu bunt, daher beschloss ich, diesen liebevolle Mann über meine Gedanken zu fragen, ob er meine Prinzessin gesehen hat. Das hatte er und ich wusste, endlich kommt hier Bewegung in dieses Spiel.

Warum hier alles so langsam geht, hat mich da-mals noch nicht berührt. Diese Gedanken waren einfach nicht da.

Ich bin von je her der Ungeduldige, daher fragte ich, ob er auch wüsste, wann meine Spielkameradin denn komme, um mich hier zu küssen und mich aus diesem Glaskasten raus holen wird. Er meinte, ich müsse meine Freundin schon selber suchen gehen.

Ich hielt kurz inne und suchte meine Gedanken. Man kann sich auf diese Untermieter einfach verlassen, denn da waren sie wieder.

Das gehört zum Spiel, denn wir spielen wohl als erstes das Spiel „Ich verstecke mich – also sucht mich“

Das war was für mich. Es gab nur ein klitzekleines Problem, denn ich lag in diesem Kasten. Angekettet an vielen Schläuchen, daher ohnmächtig zu handeln. Es gab etwas zu tun. Ich kam mir wie in einem goldenen Käfig vor. Ich lebte und lebte zeitgleich auch nicht. Ich musste hier raus, daher wurde es mir jetzt zu bunt.

„Ich atme und atme nicht

ich lebe und lebe nicht,

hin und her gerissen

getrieben von Sehnsucht

gehalten vom Zweifel.

Ich schrie und spürte etwas durch meinen Körper gleiten. Mir wurde schwindelig und meine Umgebung verwandelte sich in unendliche Grautöne.

Erinnerungsfetzen tauchten auf, zeigten sich und verschwanden keinen Augenblick später in das große „Nichts“. Ich vergaß!

Da lag ich nun auf weichen Leinen und meine Augen wandten sich immer diesen kreisenden Sternen zu.

Wollte man mich hypnotisieren? Ich sah Männer in weißen Gewändern an mir vorbei schweben und musste lauthals los lachen. Überall war es laut und nichts war so richtig greifbar. Immer wieder schauten mich große Augen an. Ich kam mir wie eine Attraktion vor.

Kapitel III - Schneewittchen

So fing alles an. Ich tappte völlig blind durch eine Welt, die mir so fremd war. Nur getrieben durch eine Sehnsucht, die ich nicht erklären konnte. Ich fühlte mich fehl am Platz und fragte mich öfters, was ich hier mache. Mir kam alles unwirklich vor und ich versuchte mir einzureden, dass ich in einem Traum lebte. Ich wandelte in einer Welt voller gräulich milchigem Nebel. Schemenhaft die Schatten, die mir vertraut vorkamen und doch so fremd waren.

Ich werde nie vergessen, dass in meinem Spielzimmer, welches sich auf dem großen Dachboden befand, immer wieder Schatten in Menschengestalt zeigten und vorbei huschten.

Eine ängstliche Nervosität zeigte sich stets, wenn mein Bruder mich fragte, ob ich mit ihm in das Dachzimmer kommen wollte. Doch die kindliche Abenteuerlust besiegte jedes Mal die ansteigende Nervosität. Irgendwann wurden die Bienen in der Magengegend ruhig, denn wie wir Menschen nun mal sind, wir gewöhnen uns an Gegebenheiten. Für mich wurde es also ein normaler Zustand, dass ich immer mal wieder Schatten an der Wand sah. Oder waren es gar keine Schatten? Es verwunderte mich eher, dass andere Personen diese Konturen nicht sahen. Ich hatte somit ein Geheimnis und ich gefiel mir als eine Art Peter Pan in meiner Welt.

Früh begann ich Zeichnungen anzufertigen, die immer wieder Engel zeigten, wie diese um uns herum lebten. Es sah fast so aus, als ob sie alles beschützen würden! Das habe ich jedoch erst viel später so wahrgenommen. Als ich die Bilder malte, war es eher so, dass mein Gefühl die Regie übernahm.