Stahlratte rettet die Welt - Harry Harrison - E-Book

Stahlratte rettet die Welt E-Book

Harry Harrison

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Beschreibung

Eine Stahlratte im 19. Jahrhundert …

Er – ein mysteriöser Superschurke – hat schon einmal nach der Macht in der Galaxis gegriffen – und konnte gerade noch so aufgehalten werden. Jetzt versucht Er es erneut, indem er die Vergangenheit manipuliert. Jim di Griz, die Stahlratte, soll ihn aufhalten. Ausgerüstet mit allen Hightech-Errungenschaften seiner Zeit reist er zurück ins 20. Jahrhundert – und ist zu spät dran. Erst im England des 19. Jahrhunderts, das von Napoleon erobert wurde, wird die Stahlratte fündig. Doch Er ist dem aalglatten Jim einen Schritt voraus, und so findet sich die Stahlratte in einer Zeitfalle wieder …

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HARRY HARRISON

STAHLRATTE RETTET DIE WELT

Roman

1

»Sie sind ein Halunke, James Bolivar diGriz«, knurrte Inskipp zornig und schüttelte das Bündel Papiere in meine Richtung. Ich stand gegen die Anrichte in seinem Büro gelehnt, ein Bild schockierter Aufrichtigkeit.

»Ich bin unschuldig«, schluchzte ich. »Opfer einer kalten und berechnenden Lügenkampagne.« Ich hatte den Ebenholzkasten hinter meinem Rücken und fühlte mit den Fingerspitzen – in solchen Sachen bin ich wirklich gut – nach dem Schloss.

»Unterschlagung, Betrug und Schlimmeres – es laufen immer noch neue Meldungen ein. Sie haben Ihre eigene Organisation hintergangen, unser Sonderkorps, Ihre eigenen Kollegen …«

»Niemals!«, rief ich, den kleinen Dietrich in meinen geschäftigen Fingern.

»Sie werden nicht umsonst der schlüpfrige Jim genannt!«

»Ein Missverständnis, ein kindischer Spitzname. Als ich ein Baby war, fand meine Mutter mich schlüpfrig, wenn sie mich im Bad einseifte.« Der Kasten sprang auf, und meine Nase schnupperte das Aroma erlesenen Tabaks.

»Wissen Sie, wie viel Sie gestohlen haben?« Sein Gesicht war nun bereits puterrot, und seine Augen begannen in einer wenig anziehenden Art und Weise aus ihren Höhlen zu treten.

»Ich? Stehlen? Eher würde ich sterben!«, erklärte ich bewegend, als ich eine Handvoll der unglaublich teuren Zigarren, die sehr bedeutenden Besuchern vorbehalten waren, aus dem Kasten nahm. Ich konnte sie einer weit bedeutenderen Bestimmung zuführen, indem ich sie selbst rauchte. Ich muss zugeben, dass meine Aufmerksamkeit mehr dem entwendeten Tabak als Inskipps ermüdenden Klagen galt, und so bemerkte ich anfangs nicht die Veränderung seiner Stimme. Dann wurde mir auf einmal klar, dass ich kaum hören konnte, was er sagte – nicht dass ich es hören wollte. Das Seltsame daran war, dass er nicht etwa flüsterte; es war vielmehr, als ob er einen Lautstärkeregler in seiner Kehle hätte, der plötzlich heruntergedreht würde.

»Reden Sie lauter, Inskipp«, sagte ich mit Festigkeit. »Oder schlägt Ihnen wegen dieser falschen Anschuldigung plötzlich das Gewissen?«

Ich trat mit einer halben Drehung von der Anrichte weg, um die Tatsache zu verbergen, dass ich exotischen Tabak im Wert von vielleicht hundert Krediteinheiten in meine Tasche steckte. Er röchelte weiter, ohne mich zu beachten, und schüttelte die Papiere in seiner Hand.

»Fühlen Sie sich nicht gut?«

Ich fragte dies mit einem gewissen Maß von echter Sorge, denn so hatte ich ihn noch nie erlebt. Er wandte den Kopf nicht in meine Richtung, als ich mich bewegte, sondern starrte weiter auf die Stelle, wo ich eben noch gewesen war, und schnatterte mit unhörbarer Stimme weiter. Und er sah blass aus. Ich zwinkerte und sah wieder hin.

Nicht blass – durchsichtig!

Ich nahm plötzlich die Lehne seines Stuhls durch seinen Kopf wahr.

»Hören Sie auf!«, rief ich, aber er schien nicht zu hören. »Was machen Sie da? Ist das eine Art von Drei-D-Projektion, um mich zu täuschen? Warum machen Sie sich die Mühe? Jim diGriz ist nicht der Mann, der sich täuschen lässt, ha ha ha!«

Ich ging schnell auf ihn zu, streckte meine Hand aus und tippte an seine Stirn. Mein Zeigefinger fand nur geringen Widerstand und drang in seine Stirn ein, und es schien Inskipp überhaupt nichts auszumachen. Aber als ich meinen Finger zurückzog, machte es leise ›plopp‹, und Inskipp verschwand vollständig, während das Bündel Papiere auf die Schreibtischplatte fiel.

Ich grunzte erschrocken, dann bückte ich mich, um unter dem Stuhl nach verborgenen Vorrichtungen zu suchen, als die Bürotür mit einem ekelhaften metallischen Knirschen aufgebrochen wurde.

Nun, dies war wenigstens etwas, das ich verstehen konnte. Ich fuhr herum, immer noch gebückt, und war bereit, als der erste Mann durch die Tür kam. Meine Handkante traf seine Kehle direkt unter der Gasmaske, und er gurgelte und fiel. Aber weitere Männer drängten hinter ihm herein, alle mit Gasmasken und weißen Mänteln, kleine und schwarze Packen auf den Rücken, entweder mit leeren Händen oder mit improvisierten Knüppeln. Es war alles sehr ungewöhnlich. Ihre Übermacht zwang mich zum Rückzug, aber ich erwischte einen von ihnen mit einem Fußtritt unters Kinn, und ein harter Schlag gegen den Solarplexus setzte einen zweiten außer Gefecht. Dann stand ich mit dem Rücken zur Wand und versuchte, sie mir vom Leib zu halten. Meine Handkante traf die Halsseite eines Angreifers, und er fiel – und verschwand, bevor er den Boden erreichte.

Dies war sehr interessant. Die Zahl meiner Gegner nahm rasch ab, als einige von den Männern, die ich traf, wie ausgeblasene Kerzenflammen verschwanden. Das ermutigte mich in meinem Abwehrkampf, bis ich merkte, dass andere in ungefähr gleicher Geschwindigkeit aus der Luft aufzutauchen schienen. Ich bemühte mich, zur Tür zu gelangen, aber ein Knüppel krachte hart gegen meine Schläfe und brachte mein Gehirn wie Rührei durcheinander.

Danach geschah alles wie in Zeitlupe und unter Wasser. Ich traf noch ein paar von ihnen, aber ich war nicht mehr richtig bei der Sache. Sie hatten viele Arme und Beine und begannen, mich aus dem Raum zu schleifen. Ich wand mich und zuckte und verfluchte sie in dem halben Dutzend Sprachen, die ich fließend spreche, aber das alles schien keinen sonderlichen Eindruck auf sie zu machen. Sie schleppten mich durch den Korridor und in den wartenden Aufzug. Einer von ihnen hielt einen Kanister vor mein Gesicht, und ich versuchte noch, meinen Kopf abzuwenden, aber da hatte mich das zischend ausströmende Gas auch schon völlig eingehüllt.

Ich konnte aber keine Wirkung fühlen, es sei denn die, dass ich zorniger wurde. Ich zappelte heftiger, schnappte mit den Zähnen und schrie Beleidigungen. Die Männer mit den Gasmasken murmelten irritiert, was mich nur noch wütender machte. Als wir endlich unser Ziel erreichten, war ich bereit zu töten, was mir normalerweise nicht leichtfällt, und ich hätte es sicherlich getan, wäre ich nicht auf einen elektrischen Stuhl geschnallt gewesen, mit Elektroden an Hand- und Fußgelenken.

»Sagt ihnen, dass Jim diGriz wie ein Mann gestorben ist, ihr Hunde!«, schrie ich wutschäumend. Dann wurde mir ein Metallhelm über den Kopf gesenkt, und ich hatte gerade noch Zeit zu rufen: »Das werdet ihr noch bereuen, ihr Schweine!« Dann sank Dunkelheit um mich herab, und ich war mir bewusst, dass meine Hinrichtung oder Gehirnzerstörung oder Schlimmeres unmittelbar bevorstand.

Nichts geschah. Der Helm wurde wieder gehoben, und einer der Angreifer verabreichte mir eine weitere Dosis aus einem Kanister. Ich fühlte meinen unbändigen Zorn so rasch vergehen, wie er gekommen war, und während ich noch damit beschäftigt war, in Verwunderung über den plötzlichen Wandel meiner Gemütslage mit den Augen zu zwinkern, sah ich, dass sie meine Arme und Beine befreiten. Auch sah ich, dass die meisten von ihnen ihre Gasmasken abgenommen hatten, und ich erkannte sie als Wissenschaftler und Techniker des Korps, die gewöhnlich in diesem Labor arbeiteten.

»Möchte mir jemand sagen, was zum Teufel hier vorgeht?«

»Lassen Sie mich erst dies hier in Ordnung bringen«, sagte einer von ihnen, ein grauhaariger Mann mit vorstehenden Zähnen, die wie alte gelbbraune Grabsteine zwischen seinen Lippen steckten. Er hängte einen schwarzen Kasten über meine Schulter und zog einen Draht mit einem Knopf am Ende heraus. Der Knopf wurde zu meinem Nacken geführt, wo er haften blieb.

»Sie sind Professor Coypu, nicht wahr?«

»Der bin ich.« Die Zähne bewegten sich wie Klaviertasten auf und ab.

»Würden Sie es für ungehörig halten, wenn ich Ihnen sagte, dass ich eine Erklärung erwarte?«

»Ganz und gar nicht. Nur zu verständlich, unter diesen Umständen. Tut mir schrecklich leid, dass wir handgreiflich werden mussten, aber es war die einzige Möglichkeit. Wir mussten Sie aus dem Gleichgewicht bringen und wütend machen. Hätten wir versucht, Sie zu überzeugen, Ihnen die Sachlage auseinanderzusetzen, so hätten wir unserem eigenen Zweck entgegengearbeitet. Darum griffen wir an. Gaben Ihnen das Zorngas und atmeten es selbst. Die einzige Lösung. Oh, verdammt, da geht Magistero. Selbst hier drinnen wird es stärker.«

Einer der Weißmäntel schimmerte und wurde transparent, dann war er verschwunden, als hätte er sich in Luft aufgelöst.

»Genauso war es mit Inskipp«, sagte ich.

»Kann ich mir denken. Einer der ersten.«

»Warum?«, fragte ich lächelnd. Ich musste ja annehmen, dass dies die blödsinnigste Unterhaltung sei, die ich je geführt hatte.

»Sie sind hinter dem Korps her. Schnappen sich zuerst die Spitzenleute.«

»Wer?«

»Wissen wir nicht.«

»Können Sie mir das etwas ausführlicher erklären? Oder gibt es vielleicht einen anderen, der mehr Licht in diese Angelegenheit bringen kann als Sie es getan haben?«

»Verzeihen Sie. Mein Fehler.« Er betupfte seine feuchte Stirn mit einem Taschentuch. »Es kam alles so schnell über uns, wissen Sie. Notmaßnahmen, alles. Ich glaube, man könnte es einen Zeitkrieg nennen. Irgendwo, irgendwann macht sich jemand mit der Zeit zu schaffen. Natürlich mussten sie das Sonderkorps zu ihrem ersten Ziel machen, gleichgültig, welche anderen Ambitionen sie haben mögen. Da das Korps die wirksamste und am meisten verbreitete supranationale und supraplanetarische Organisation zur Durchsetzung des Rechts in der Geschichte der Galaxis ist, werden wir automatisch zum Haupthindernis auf ihrem Weg. Bei der Ausführung jedes ehrgeizigen Plans zur Zeitveränderung kriegen sie es früher oder später mit dem Korps zu tun. Darum haben sie die Auseinandersetzung mit uns zum ersten Punkt ihrer Tagesordnung gemacht. Wenn sie Inskipp und die anderen Spitzenleute ausschalten können, wird das Korps gelähmt. Der nächste Schritt wird dann unsere Liquidierung sein. Wir werden alle einfach verschwinden, genauso wie eben der arme Magistero.«

Ich zwinkerte schnell. »Ich glaube, ich brauche ein Schmiermittel für meine Gedanken. Kann man bei Ihnen hier einen trinken?«

»Großartige Idee, ich kann selbst einen Schluck vertragen.«

Der Getränkeautomat, den sie in einer Ecke des Labors hatten, versorgte ihn mit einer süßlich-klebrig aussehenden grünen Flüssigkeit, die er offenbar schätzte, aber ich wählte einen Doppeldecker mit ›Syrischem Pantherschweiß‹, den ich mit einem Schluck hinunterstürzte. Dieses erschreckende Getränk, das wegen seiner scheußlichen Nachwirkungen auf den meisten Welten nicht verkauft werden darf, tat mir in diesem Moment nichts als Gutes. Ich setzte das Glas ein zweites Mal an und ließ die letzten Tropfen durch meine Kehle rinnen, und aus dem wirren Gestrüpp meines Unterbewusstseins tauchte eine jähe Erinnerung auf.

»Irre ich mich, oder hörte ich Sie mal einen Vortrag über die Unmöglichkeit des Zeitreisens halten?«

»Natürlich. Meine Spezialität. Diese Vorträge hatten aber nur Vernebelungsfunktion. Tatsächlich haben wir hier seit Jahren die Möglichkeit des Zeitreisens, aber wir hatten immer Bedenken, davon Gebrauch zu machen. Veränderung der zeitlichen Zusammenhänge und dergleichen Schwierigkeiten. Genau das, was jetzt geschieht. Aber unser Forschungsprogramm lief weiter, und daher verstanden wir, was passierte, als es losging, wenn wir auch keine Zeit hatten, jemanden zu warnen. Nicht dass eine Warnung irgend etwas genützt hätte. Aber wir waren uns unserer Pflicht bewusst, und wir waren die einzigen, die überhaupt etwas tun konnten. Wir errichteten einen Zeitfixateur um dieses Laboratorium, dann machten wir die kleineren, tragbaren Modelle betriebsfertig. Eins von diesen tragen Sie jetzt.«

Ich befühlte vorsichtig die Metallscheibe in meinem Nacken. »Was bewirkt es?«, fragte ich.

»Es hat eine Aufzeichnung Ihrer Erinnerungen, die es Ihrem Gehirn nach dem Rückkopplungssystem ständig überspielt. Es sagt Ihnen, wer Sie sind und so weiter. Gleicht alle Persönlichkeitsumwandlungen aus, die durch Zeitlinienveränderungen in der Vergangenheit etwa entstehen könnten. Ein rein defensiver Mechanismus, aber alles, was wir haben.« Aus den Augenwinkeln sah ich einen weiteren Mann verschwinden, und die Stimme des Professors hatte hysterische Obertöne, als er fortfuhr: »Wir müssen angreifen, wenn wir das Korps retten wollen.«

»Angreifen? Wie?«

»Jemanden durch die Zeit zurückschicken, damit er den Feind entdeckt, der diesen Zeitkrieg führt, und ihn zerstört, bevor er uns auslöscht. Wir haben eine Maschine.«

»Ich melde mich freiwillig. Das klingt nach meiner Art von Arbeit.«

»Es gibt keine Möglichkeit, zurückzukehren. Es ist eine Einbahnstraße.«

»Ich ziehe meine Erklärung zurück. Es gefällt mir hier.« Eine jähe Erinnerung überfiel mich mit siedendheißer Angst und pumpte verschiedene interessante chemische Substanzen in mein Blut.

»Angelina, meine Angelina! Ich muss mit ihr sprechen …«

»Sie ist nicht die einzige!«

»Die einzige für mich, Professor. Lassen Sie mich ans Telefon.«

Er trat stirnrunzelnd und murmelnd zurück, und ich stürzte ans Telefon und drückte die Nummer. Das Freizeichen piepte aus dem Bildschirm, und Sekunden krochen dahin wie bleierne Schnecken, bevor sie den Anruf beantwortete.

»Du bist da!«, keuchte ich.

»Hattest du mich anderswo vermutet?« Eine senkrechte kleine Stirnfalte trübte die Vollkommenheit ihrer Züge, und sie schnüffelte, wie um das Aroma von Schnaps aus dem Bildschirm zu schnuppern. »Du hast getrunken, und das so früh am Tag!«

»Nur einen Tropfen, aber das ist nicht der Grund meines Anrufs. Wie geht es dir? Du siehst gut aus, großartig, überhaupt nicht durchsichtig.«

»Einen Tropfen, sagst du? Hört sich mehr nach einer ganzen Flasche an.« Ihre Stimme wurde zusehends frostiger, und mir war beinahe, als ob ich die unverbesserte alte Angelina vor mir hätte, die skrupelloseste und tödlichste Schurkin der Galaxis, bevor die Neurologen und Psychiater des Korps die Knoten in ihrem Gehirn entwirrt hatten. »Ich schlage vor, dass du auflegst. Nimm eine Ernüchterungspille und ruf mich wieder an, wenn du nüchtern bist.« Sie streckte die Hand aus, um das Gerät auszuschalten.

»Warte! Ich bin stocknüchtern, und ich wünschte, ich wäre es nicht. Wir haben eine Notsituation, höchste Dringlichkeit. Nimm die Zwillinge und komm hierher, und zwar so schnell du kannst. Sofort!«

»Natürlich«, sagte sie und sprang auf. Endlich hatte sie begriffen. »Wo bist du?«

»Schnell, die genaue Lage dieses Labors!«, sagte ich zu Professor Coypu.

»Eingang vier, zwölfte Etage, Zimmer dreißig.«

»Hast du das gehört?«, sagte ich, wieder zum Bildschirm gewandt.

Aber das kleine Rechteck war leer.

»Angelina …«

Ich schaltete aus, wählte noch einmal ihre Nummer, und der Bildschirm leuchtete auf, aber mit der Mitteilung ›kein Anschluss unter dieser Nummer‹. Ich rannte zur Tür. Jemand packte mich bei der Schulter, aber ich stieß ihn zur Seite und riss die Tür auf.

Draußen war nichts. Ein formloses, farbloses Nichts, das seltsam auf mein Gemüt wirkte, als ich hinausstarrte. Dann wurde mir die Tür aus der Hand gezogen und zugeworfen, und Professor Coypu stellte sich mit dem Rücken dagegen, schnaufend, das Gesicht von den gleichen namenlosen Empfindungen verzerrt, die ich gefühlt hatte.

»Fort«, sagte er heiser. »Der Korridor, die ganze Station, sämtliche Gebäude, alles. Verschwunden. Nur dieses Laboratorium ist noch übrig, festgehalten vom Zeitfixateur. Das Sonderkorps existiert nicht mehr; niemand in der Galaxis hat auch nur eine Erinnerung an uns. Wenn der Zeitfixateur versagt, verschwinden wir auch.«

»Wo ist Angelina, wo sind sie alle?«

»Sie wurden nie geboren, haben nie existiert.«

»Aber ich kann mich an Angelina und alle anderen erinnern.«

»Darin liegt unsere Chance. Solange noch eine Person am Leben ist, die sich an unsere Zeit und Gegenwart erinnert, haben wir und das Korps eine mikroskopisch kleine Überlebenschance. Jemand muss den Angriff abwehren, wenn schon nicht für das Korps, dann wenigstens um der Zivilisation willen. Die Geschichte wird jetzt umgeschrieben. Aber nicht für immer, wenn wir einen Gegenangriff machen können.«

Eine Einbahnstraße zurück zu einer Lebenszeit auf einer fremden Welt, in einer fremden Zeit. Wer diese Reise machte, würde der einsamste Mensch aller Tage sein, womöglich Tausende von Jahren entfernt von seinen noch ungeborenen Freunden und Angehörigen.

»Bereiten Sie alles vor«, sagte ich entschlossen. »Ich werde gehen.«

2

»Zuerst müssen wir herausbringen, wohin Sie gehen. Und in welche Zeit.«

Professor Coypu wankte durch das Laboratorium, und ich folgte ihm, in einer nicht viel besseren Verfassung. Er beugte sich über die im Zickzack gefalzten Blätter, die in endloser Bahn dem Ausdrucker des Computers entquollen und sich ziehharmonikaartig im Ausgabefach stapelten.

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