Star Trek: McCoys Träume - Carmen Carter - E-Book

Star Trek: McCoys Träume E-Book

Carmen Carter

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Beschreibung

Wird Dr. McCoy sein Gedächtnis wiederfinden?

Der Notruf eines Frenni-Handelsschiffes erreicht die Enterprise, die den Händlern zu Hilfe kommt. Vor Ort muss die Crew feststellen, dass sie in eine Falle getappt ist: In einem Kamikaze-Angriff durchschlägt der Raumer die Schutzschilde und richtet einiges an Zerstörung an Bord der Enterprise an. Captain Kirk stellt fest, dass das Schiff offenbar von einer fremden Spezies gekapert wurde.

Dr. McCoy arbeitet bis zur Erschöpfung, um den Verletzten zu helfen. Doch dann erleidet er einen Unfall und verliert sein Gedächtnis. Er kann sich weder an sein medizinisches Wissen, noch an seine Karriere bei der Sternenflotte oder seine Freundschaft zu Jim Kirk erinnern.

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Der Notruf einiger Frenni-Handelsschiffe erreicht die Enterprise: Die Händler wurden von Klingonen angegriffen. Ein Raumer ist völlig zerstört, ein anderer schwer beschädigt. Captain Kirk fürchtet um den erst kürzlich geschlossenen Friedensvertrag zwischen dem klingonischen Imperium und der Föderation.

Als die Enterprise dem Frenni-Schiff zu Hilfe kommt, wird sie in eine Falle gelockt. Der selbstmörderische Angriff des Raumers durchschlägt die Schutzschilde und richtet ein Chaos an. Captain Kirk stellt fest, dass das Handelsschiff von einer bislang unbekannten Spezies gekapert wurde.

CARMEN CARTER

McCOYS TRÄUME

Star Trek™

Classic

Meiner Mutter

Prolog

Kyron Gentai-Hann, durch Heirat mit dem Erhabenen Haus von Kotzher verwandt und Captain der IKF Schwert, spürte eine Mischung aus Langeweile und Zorn. Die beiden Empfindungen begleiteten ihn schon seit einem Jahr, seit der klingonische Militärrat ihn mit einer Versetzung ins Belennii-Sonnensystem ›geehrt‹ hatte: In strategischer Hinsicht war dieser Sektor völlig bedeutungslos, und er musste sich in der hintersten Ecke eines unangefochtenen Raumsektors herumtreiben.

Kyron galt als erfahrener Krieger, der dem Imperium viele Jahre lang gedient hatte. Seine derzeitige Mission verdankte er in erster Linie der Verbindung mit dem Erhabenen Haus von Kotzher, dessen Erhabenheit sich jetzt nurmehr auf den Namen beschränkte. Während des vergangenen Jahres bekam Kyron häufig Gelegenheit, mit wachsender Verbitterung über seine Heirat nachzudenken, durch die er Mitglied einer in imperiale Ungnade gefallenen Familie geworden war. An die Ehefrau verschwendete er keine Gedanken, davon überzeugt, dass sein Mangel an Interesse von ihr in gleichem Maß erwidert wurde.

Als Klingone fühlte sich Kyron nicht dazu verpflichtet, seinen zunehmenden Groll für sich zu behalten. Ganz im Gegenteil: Das Privileg, die Besatzung der Schwert zu schikanieren, gehörte zu den wenigen Freuden, die ihm geblieben waren. Seine Untergebenen – Langeweile und Zorn belasteten sie ebenso sehr wie den Kommandanten, vielleicht sogar noch mehr, weil sie kein Ventil dafür fanden – hatten die ersten Monate der langen Reise nach Belennii damit verbracht, sich häufig zu streiten. Das ständige Zanken führte unausweichlich zu physischer Gewalt. Die daraus resultierenden Todesfälle schufen mehr Platz in den recht engen Mannschaftsquartieren, wodurch die allgemeine Anspannung ein wenig nachließ. Gegen Ende des ersten Jahres fanden sich die überlebenden Angehörigen der Crew mit der ereignislosen Routinepatrouille in einem Quadranten ab, der einen weißen Zwergstern enthielt, zwei gelbe Sonnen ohne Planeten, viertausendzwanzig Asteroiden, die groß genug waren, um in den Sternkarten verzeichnet zu sein, und einen periodischen Kometen, der in achthundertfünfundvierzig Jahren erneut in diesem Sektor erscheinen würde.

Am vierhunderteinundfünfzigsten Tag der Patrouille ließ sich Captain Kyron temperamentvoll über die Feigheit des imperialen Ministeriums aus, das dem Imperator geraten hatte, Frieden mit der Föderation zu schließen. Solche Kritik grenzte an Verrat, aber wenn Kyron hoffte, deshalb nach Klinzhai zurückbeordert zu werden, um sich dort vor einem Kriegsgericht zu verantworten, so musste er eine Enttäuschung hinnehmen. Die Besatzung achtete längst nicht mehr auf seine Worte, obgleich er laut genug schrie.

»Nur die weichen Würmer der Föderationsdunghaufen sehnen sich nach Frieden!«, donnerte der Captain, während er im thronartigen Kommandosessel saß. Schweißperlen glänzten auf seiner bronzedunklen Haut. Wütend zog er die buschigen Brauen zusammen, und der atemfeuchte Schnurrbart neigte sich nach unten. »Frieden ist die Leiche, in der Maden wachsen!« Kyron steigerte sich immer mehr in seine Beschimpfungen hinein und begann nun damit, die früheren Feinde zu verfluchen.

Er starrte in das rötliche Glühen der Brückengrube, senkte die Stimme und fauchte. »Lassen Sie sich von dem Verrat nicht täuschen«, warnte er den gleichgültigen Navigator. »Unsere Gegner sind schwach, aber auch schlau …«

»Commander!«, rief der Kommunikationsoffizier. »Ich empfange Signale.«

»… und man sollte sie sofort umbringen, wie missgebildete und schwachsinnige Neugeborene.« Kyron legte eine Pause ein, um Atem zu holen, und erst dann begriff er, dass ein Besatzungsmitglied gesprochen hatte. Während der zurückliegenden vierhunderteinundfünfzig Tage war er nie bei seinen Schmähreden unterbrochen worden; Überraschung hinderte ihn an einer sofortigen Reaktion.

»Bis zum nächsten planmäßigen Kom-Kontakt dauert es noch etwas, Kath«, grollte er und bedachte den Offizier mit einem finsteren Blick. Er hatte das Feuer der Wut sorgfältig geschürt, und es spielte keine Rolle für ihn, wohin die Flammen des Zorns loderten.

»Nein, mein Lord«, erwiderte Kath mit dem richtigen Maß an Unterwürfigkeit. Er wirkte ebenfalls erstaunt. »Es handelt sich nicht um eine Nachricht von der Kommandobasis. Die Signale stammen von einem fremden Raumschiff.«

Diesem Hinweis folgte ein kehliger Fluch aus einer dunklen Ecke des Kontrollraums. Eine zusammengekauerte Gestalt richtete sich dort auf, und ihre Finger huschten eilig – wenn auch etwas zu spät – über die Tasten des Computerterminals. »Die Scanner registrieren ein unbekanntes Scoutschiff«, meldete der nachlässige wissenschaftliche Offizier so ruhig, wie es seine Furcht ermöglichte. »Es ist noch vierhundertsiebenundfünfzig Kilometer entfernt und fliegt einen Abfangkurs. Rendezvous bei vierundneunzig Komma zwölf.«

Kyron stieß einen Schrei triumphierender Schadenfreude aus. »Idiot! Auge eines verfaulenden Kadavers!« Er riss den Intervaller aus dem Halfter und schoss; der wissenschaftliche Offizier brach bewusstlos zusammen. Der Captain knurrte zufrieden und konzentrierte sich auf das geortete Schiff.

»Schilde hoch!«, befahl er und grinste. »Phaserkanonen ausrichten.« Ein unbekanntes Scoutschiff war leichte Beute für den Schlachtkreuzer, und es kümmerte Kyron nicht, ob es eine reale Gefahr darstellte. Hier bot sich eine gute Chance für längst überfällige Kampfmanöver. Erst nach einigen Sekunden fiel ihm ein, dass er gar nicht wusste, mit wem sie es zu tun hatten. »Wer sind die Fremden?«

Kath schaltete eine akustische Kom-Verbindung. »… Ihr imperialer Diener«, tönte es aus dem Lautsprecher. »Wir sind Ihrer Aufmerksamkeit unwürdig und bitten demütig …«

»Sammler!«, entfuhr es Kyron voller Abscheu. Er verachtete jenes Aasfresser-Volk, das von den Abfällen des klingonischen Imperiums lebte. »Phaserkanonen mit Energie beschicken. Bereiten Sie sich darauf vor, das Feuer zu eröffnen.«

»Wir bringen Ihnen Reichtum und Macht«, fügte die blökende Stimme vom Scoutschiff hinzu.

Kyron verschluckte die nächste Anweisung. »Mit welchem Trick will uns der Abschaum hereinlegen?«

»Wir haben ein Wrack mit wertvollen Dingen gefunden«, schnatterte der Sammler. »Wir bieten Informationen …«

Der klingonische Captain bedeutete Kath, einen Kom-Kanal zu öffnen. »Wo?«, zischte er. »Wo ist das Wrack?«

»Oh, ehrenwerter Schiffsherr …« entgegnete der Sammler mit untertäniger Beflissenheit. »Wir sind gern bereit, dieses Wissen mit Ihnen zu teilen, während eines privaten Gesprächs an Bord Ihres Kreuzers …«

Und bestimmt verlangst du einen Anteil, dachte Kyron in einem Anflug von Pragmatismus. Er trat nach dem betäubten wissenschaftlichen Offizier, damit er schneller zu sich kam. Jaeger konnte gut mit dem Bewusstseinsscanner umgehen, und ein Einsatz des Sondierers stand unmittelbar bevor.

Kapitel 1

Captain James T. Kirk von der U.S.S. Enterprise blieb abrupt stehen, als er ein auf ihn zielendes Phasergewehr sah. Seine beiden Begleiter verharrten ebenfalls. Die Waffe wirkte sehr beeindruckend: Am glänzenden Metall glühten edelsteinartige Justierungseinheiten, und ihr Licht pulsierte in einem hypnotischen Rhythmus. Das Gesicht hinter dem Gewehr trug einen gelassenen Ausdruck.

»Wir kommen in Frieden«, sagte der Starfleet-Captain ruhig. Er war kleiner und untersetzter als die beiden anderen Männer. Eine Aura der Autorität umhüllte ihn, doch er verdankte sie nicht den Abzeichen am goldenen Uniformpulli, sondern einer starken Persönlichkeit. Kirk lächelte betont freundlich und hob die Hände, aber der Bewaffnete vor ihm wich nicht beiseite. Er schnitt nun eine grimmige Miene, schloss die Hände fester um den Kolben und versperrte weiterhin den Weg.

»Versuch es mit: ›Bring uns zu eurem Anführer‹«, schlug einer von Kirks Begleitern vor, ein älterer Mann im Blau der Medo-Abteilung.

»Das ist nicht besonders originell, Pille.«

»Für alte Hasen wie uns. Aber er hat diese Worte vielleicht noch nie gehört.«

Der zweite Mann versuchte es auf seine eigene Art und Weise. »Wir fordern sofortigen Zugang zum nächsten Bereich. Lass uns passieren.« Der Vulkanier sprach mit mehr Nachdruck als Kirk, aber auch er hatte keinen Erfolg. Das Summen des Phasergewehrs wurde sogar noch etwas lauter.

McCoy schnaubte leise. »Ausgezeichnet, Spock. Ihre diplomatischen Fähigkeiten sind wahrhaft bemerkenswert. Wenn Sie nicht vorsichtiger sind, werden wir alle erschossen. Außerdem: Eine Phaserentladung könnte die Außenhülle durchdringen und diesen Abschnitt der Handelsstation zerstören.« Er winkte – eine Geste, die dem Korridor und den angrenzenden Metallstrukturen galt. »Was mich betrifft … Mir liegt nichts daran, Vakuum zu frühstücken.«

Der Vulkanier maß den Arzt mit einem kühlen Blick. »Die Unlogik dieser Situation ist nicht faszinierend, sondern langweilig.« Er trat vor.

»Immer mit der Ruhe, Mr. Spock.« Der Captain hielt seinen Ersten Offizier fest. »Wir dürfen die Einheimischen nicht beunruhigen.« Er sah auf die Waffe hinab und lächelte erneut. »Ich bin sicher, dass wir bald gute Freunde werden.« Diesmal entschloss sich Kirk zu einem Schritt nach vorn.

Das Phasergewehr entlud sich, und rotes Licht gleißte den drei Offizieren entgegen.

»Zur Hölle mit euch, klingonische Schweine!«, rief der Angreifer. Er feuerte erneut, wirbelte herum und stürmte davon.

»Soll ich jetzt tödlich verletzt zu Boden sinken?«, fragte Spock spöttisch, als der Junge hinter einer Ecke verschwand.

»Das finde ich gar nicht lustig«, erwiderte McCoy. Die drei Männer gingen weiter, verließen den äußeren Dockring und näherten sich dem Zentrum der Handelsstation. »Ich werde Sie nie darum bitten, Räuber und Gendarm zu spielen.« Der Vulkanier fand keine passende Antwort auf diese Anspielung bezüglich der terranischen Traditionen. McCoy nutzte Spocks Schweigen, um sich an Kirk zu wenden. »Du solltest Starfleet gegenüber nichts von diesem Fiasko verlauten lassen, Jim. Es könnte deine ansonsten tadellose Karriere ruinieren.«

»Manchmal gewinnt man, und manchmal verliert man«, sagte Kirk philosophisch und schmunzelte, als er an das sommersprossige Gesicht des Jungen dachte. Es erinnerte ihn an seinen Neffen Peter in jenem Alter.

Als der Korridor in den dritten Ring der Handelsstation mündete, sah Kirk nach links und rechts, blickte über die gewölbten Wände und hielt vergeblich nach dem Knaben Ausschau – vermutlich befand er sich irgendwo in der Menge der Erwachsenen. In purpurne Overalls gekleidete Besatzungsmitglieder der Station – überwiegend Menschen und Andorianer – nahmen eifrig ihre Pflichten wahr. Kaufleute und Händler aus verschiedenen Völkern wanderten langsamer umher, betrachteten die Auslagen der Geschäfte am Ring. Mehrere Tellariten schlenderten an den drei Offizieren der Enterprise vorbei; vor ihnen stelzte ein Crysallid, der es eilig zu haben schien.

»Der kleine Junge«, begann Spock und übernahm damit wieder die rhetorische Initiative, »ist ein gutes Beispiel für die Probleme bei der Stabilisierung des Friedens mit den Klingonen.«

»Wollen Sie damit sagen, dass er Kräfte symbolisiert, die Friedensinitiativen ablehnend gegenüberstehen?«, fragte McCoy ernst und wölbte eine Braue. Kirk fand, dass es ihm immer besser gelang, das Verhalten des Vulkaniers nachzuahmen.

»Die Bemerkung ›Zur Hölle mit euch, klingonische Schweine‹, deutet nicht auf Versöhnungsabsichten hin«, erwiderte Spock ebenso würdevoll wie der Arzt. Wenn er McCoys Mimikry bemerkte, so ignorierte er sie. »Derartige Einstellungen bei so jungen Individuen prophezeien erhebliche Hindernisse in Hinsicht auf die Stabilisierung der freundschaftlichen Beziehungen mit dem klingonischen Imperium während der nächsten Generation.«

»Der Frieden verlangt nicht von uns, dass wir die Klingonen mögen, Spock«, konterte McCoy. »Er verpflichtet uns nur dazu, sie nicht mehr zu töten – und umgekehrt, was mir noch wichtiger erscheint.«

Kirk wusste aus Erfahrung, dass seine beiden Freunde gerade dabei waren, die Basis für eine längere verbale Auseinandersetzung zu schaffen. Er leitete ein taktisches Ablenkungsmanöver ein.

»So etwas habe ich mir immer gewünscht.« Spock und McCoy blickten am ausgestreckten Arm des Captains entlang zum Schaufenster eines Ladens, der benutzte Ausrüstungsteile für Asteroiden-Prospektoren anbot. Neben staubigen Geräten lagen Zubehörkomponenten für Schutzanzüge, verbeulte Kochtöpfe mit Solarzellen und längst überholte Unterhaltungsbänder.

Mitten in dem Durcheinander bemerkte McCoy einen kleinen Gegenstand, der Kirks Aufmerksamkeit geweckt hatte. »Das Messer.«

»Ein tyrellianischer Dolch, Pille. Fünfte Dynastie.«

Spock sah sich die lange, dünne Klinge und den kurzen Griff an. »Eher die vierte.«

»Reiß dich zusammen, Jim.« McCoy schloss die Hand um Kirks Arm und zog ihn zurück. »Wenn der Händler dein Gesicht sieht, verdoppelt er den Preis.« Er wartete, bis sich der begeisterte Glanz in Kirks Augen trübte. »In Ordnung, jetzt können wir einen Versuch wagen.«

Sie betraten den Laden, und der Arzt flüsterte Spock zu: »Sie sollten besser schweigen.«

Der Vulkanier gab keinen Ton von sich, als seine menschlichen Begleiter von einem kleinen dicklichen Mann begrüßt wurden, der den weiten Umhang der hiesigen Händlergilde trug. Sie tauschten einige Höflichkeitsfloskeln aus und begannen mit dem rituellen Gespräch über Waren, für die weder Verkäufer noch Kunden Interesse aufbrachten. Doch als Kirk wie beiläufig das Messer erwähnte, holte es der Händler sofort aus dem Schaufenster.

»Ein wundervolles Artefakt. Ich bin stolz darauf, es in meinem Sortiment zu wissen. Tyrellianische Klingen sind sehr begehrt, weil …«

McCoy unterbrach den Vortrag. »Wie viel?«

Der Händler reichte Kirk die Klinge. »Fühlen Sie das Gewicht. Die Waffe ist perfekt ausbalanciert – das Werk eines wahren Künstlers. Im ganzen Sektor finden Sie nichts Vergleichbares.«

»Wie viel?«, beharrte der Arzt.

Der Captain zeigte seine Faszination viel zu deutlich. Der Händler zögerte kurz, um einen besseren Eindruck vom Kunden zu gewinnen, und dann nannte er einen Preis.

»Zweihundert Credits?« McCoy lachte abfällig. »Jim, dieser Mann hält uns für Touristen.«

»Ich bitte Sie, meine Herren.« Der Händler schüttelte kummervoll den Kopf. »Nur zweihundert Credits für dieses Objekt – das ist ausgesprochen günstig. Auf einem Planeten müssten Sie fast dreihundert dafür bezahlen. Sie haben Glück, dass diese Station keine große Bedeutung hat; hier herrscht eine nur geringe Nachfrage nach Antiquitäten.«

Spock wollte nach dem Messer greifen, um es sich genauer anzusehen, aber McCoy nahm es vor ihm aus Kirks Hand.

Die Miene des Händlers offenbarte nun gut geübte Offenheit. »Natürlich bin ich immer bereit, Starfleet-Offizieren einen Sonderrabatt einzuräumen.«

McCoy und Kirk lächelten so, als glaubten sie ihm.

»Welchen Rabatt sind diese Streifen wert?« Jim deutete auf seine Ärmelmanschette.

»Für Sie, Captain: mindestens fünfundzwanzig Credits.«

Spock öffnete den Mund und schloss ihn sofort wieder, als ihm McCoy einen warnenden Blick zuwarf. Der Arzt drehte das Messer hin und her, starrte kritisch darauf hinab.

»Hier sind Risse im Griff.«

»Das Artefakt ist sehr alt«, sagte der Händler, zog den Dolch aus McCoys Fingern und drückte ihn erneut in die Hand des Captains. »Auch an solchen Dingen geht die Zeit nicht spurlos vorbei. Hundertfünfzig Credits.«

»Und dann die stumpfe Schneide …« brummte McCoy. Ein kurzer Tritt an Kirks Schienbein reduzierte Jims Interesse.

Der Mann hinter dem Tresen beobachtete die Auswirkungen von McCoys Worten auf seinen Kunden. »Die Schneide ist stumpf, weil man das Messer benutzt hat, Captain. Es handelt sich um eine echte Waffe, nicht um einen Ziergegenstand.« Kirks Interesse schien wieder zu wachsen, aber sein Enthusiasmus hielt sich in Grenzen. Aufrichtige Verzweiflung stahl sich nun in die Züge des Händlers. »Einhundertfünfundzwanzig – mein letztes Angebot.«

Diesmal sprach der vulkanische Erste Offizier, bevor McCoy ihn daran hindern konnte. »Wenn ein solcher Preis akzeptabel ist, stellt das Objekt entweder eine Fälschung dar oder kam auf einem illegalen Weg hierher.«

Der Händler schnappte sich das Messer und ließ es unter dem Tresen verschwinden. »Es tut mir sehr leid. Mir fiel gerade ein, dass der Dolch überhaupt nicht zum Verkauf steht.« Das Lächeln wich von seinen Zügen.

»Es war keine Fälschung, Jim«, meinte McCoy, als sie den Laden verließen und wieder durch den Korridor schritten.

»Da hast du völlig recht.«

Spock sah sich außerstande, diese Einschätzung zu bestätigen – der Arzt hatte ihm keine Möglichkeit gegeben, die Waffe zu prüfen. »Wenn es sich tatsächlich um eine echte tyrellianische Klinge handelte, so wurde sie wahrscheinlich aus dem Tyrelli-System hierhergeschmuggelt.«

»Wir sind Starfleet-Offiziere, keine Beamten des Interstellaren Zolls.«

Der Vulkanier blieb ungerührt. »Es kann kaum befriedigend sein, ein Objekt zu besitzen, das gegen den Willen der einheimischen Bevölkerung von seiner Ursprungswelt entfernt worden ist.«

»Nein, vermutlich nicht«, entgegnete Kirk und hoffte, dass seine Stimme überzeugend klang.

»Es wäre ein verdammt gutes Geschäft gewesen«, brummte McCoy in einem bedauernden Tonfall.

Kirk spürte, dass seine Freunde bereits im verbalen Ring standen, aber McCoy und Spock fanden keine Gelegenheit, mit ihrem Wortgefecht zu beginnen. Der Korridor endete plötzlich an einem Torbogen, und dahinter erstreckte sich eine große Kuppel – das Zentrum der radförmigen Handelsstation Wagner. Die Konstruktion jenes Raums bot einen spektakulären Anblick. Boden, Wände und Decke bestanden aus Klarstahlfacetten, und hinter ihnen lockte die samtene Schwärze des Weltraums.

Über der Kuppel schwebte die Enterprise reglos im All und leuchtete wie ein kleiner Mond. Als Kirk durch die große Kammer zum Geländer an der gegenüberliegenden Wand schritt, gab er vor, seinem Schiff nur vages Interesse entgegenzubringen. Doch tief in seinem Innern prickelte eine Aufregung, die er immer empfand, wenn er es aus der Ferne sah. Er beobachtete den diskusförmigen Primärrumpf und die beiden langen, schlanken Warpgondeln.

Spock wanderte ebenfalls zum Geländer, aber er blickte nicht nach oben, sondern zu den vier konzentrischen Ringen der Station. »T'rall von Vulkan hat die Wagner-Basis entworfen. Es muss allerdings hinzugefügt werden, dass sie damals noch recht jung war und ihr technisches Talent erst später voll entfaltete.«

Kirk winkte McCoy zu sich, aber der Arzt blieb wie angewurzelt mitten auf dem runden Deck stehen und schätzte die Entfernung zum nächsten Ausgang ab. »Ich finde es ganz angenehm, im Weltraum zu sein, solange er nicht zu deutlich auf seine Präsenz hinweist.« Er richtete einen anklagenden Zeigefinger auf den transparenten Boden unter seinen Füßen. »Hier ist die Sache außer Kontrolle geraten.«

Spock drehte sich um. »Zweifellos besteht keine funktionelle Notwendigkeit für diese architektonische Struktur, aber sie deutet darauf hin, dass sich T'rall von ihrer andorianischen Ausbildung beeinflussen ließ. Andorianer neigen dazu, an Klaustrophobie zu leiden.«

Kirk hörte das leise Läuten eines Chronometers, und es erinnerte ihn an seine Pflicht. Sie mussten einen Gesprächstermin bei der Stationsverwalterin wahrnehmen, und wenn sie sich nicht beeilten, kamen sie zu spät – was man vielleicht als ein Zeichen für militärische Arroganz auslegte. Kleine Raumbasen wie diese unterhielten nur selten Kontakte zur fernen Zentralregierung, und ihre Besatzung fühlte sich schnell beleidigt, wenn man ihr nicht die gebührende Aufmerksamkeit schenkte. Widerstrebend wandte Kirk der Enterprise den Rücken zu, und Spock folgte ihm zur Mitte des großen Raums. »He, Pille, du bist ebenso grün im Gesicht wie mein Erster Offizier.«

»Ich bin nicht schwindelfrei«, antwortete der Arzt gereizt. »In Zukunft werde ich andorianische Architektur meiden. Hortas stellen es genau richtig an: Sie graben Tunnel durch massiven Fels.«

Spock überhörte die mürrische Kritik des Doktors. »Captain, Stationsverwalterin Friel erwartet uns in acht Komma sechs Minuten.« Mit der für ihn typischen Selbstsicherheit zeigte er auf eine der acht Türen, die Zugang zur Kuppelkammer gewährten. »Dort entlang.«

»Kommst du mit, Pille?«, fragte Kirk, als er sich bemühte, mit dem Ersten Offizier Schritt zu halten.

»O nein«, erwiderte McCoy mit Nachdruck und duckte sich, als sie drei elegant dahinsegelnde Pegasi passierten. »Ich habe dienstfrei, und das bedeutet, ich brauche nicht an irgendwelchen offiziellen Empfängen teilzunehmen. Dies ist eine Handelsstation, und ich bin fest entschlossen, die interstellare Ökonomie bis zu meiner Kreditgrenze zu fördern.«

»Halte dich von Schwierigkeiten fern«, sagte Kirk, als McCoy eine Abzweigung wählte.

Der Captain vertraute dem unfehlbaren Orientierungssinn des Vulkaniers, und sie erreichten ihr Ziel knapp zwei Minuten zu früh – doch nicht früh genug für Verwalterin Friel. »Wird auch Zeit, dass Sie kommen«, stieß eine große, imposante Frau hervor und führte sie in ihr Büro.

Kirk unterdrückte ein verärgertes Seufzen und bereitete sich auf ein oder zwei Stunden anstrengender Diplomatie vor. Er sah die Verwalterin an und rang sich ein Lächeln ab, doch Friel gab ihm sofort zu verstehen, dass ihre Ungeduld kein Ausdruck des Temperaments war – trotz des rötlichen Glanzes im Haar und der blassen irischen Gesichtszüge. »Wir haben den Notruf eines Frachters empfangen. Priorität Eins. Der Captain berichtete von einem angreifenden klingonischen Schlachtschiff.«

Spock hob die Brauen, und Kirks Mundwinkel sanken nach unten. »Im stellaren Territorium der Föderation?«

»Einzelheiten sind mir nicht bekannt«, sagte Friel. Sie wischte einige Datenkassetten und Ausdrucke vom Schreibtisch, um das Computerterminal zu erreichen. Einige Tasten klickten, und auf dem Schirm formte sich das Bild eines hageren, kobaltblauen Andorianers. »Ist es Ihnen gelungen, einen zweiten Kontakt mit der Üppigen Dame herzustellen, Timmo?«

»Nein«, flüsterte der Andorianer mit piepsig-rauer Stimme. Friel schaltete das Terminal aus und ließ sich zu einem besonders vulgären orionischen Fluch hinreißen.

»Da bin ich ganz Ihrer Ansicht«, meinte Kirk und schenkte Spocks stummer Bitte nach einer Übersetzung keine Beachtung. »Was haben Sie bisher gehört?«

»Größtenteils Statik. Timmo hat den Notruf vor fünfzehn Minuten aufgezeichnet. Der Prioritätscode war ziemlich klar, aber leider folgten ihm nur Informationsfragmente, die nicht ausreichen, um einen umfassenden Eindruck von den Ereignissen zu gewinnen.« Als Friel die Skepsis in Kirks Augen sah, fügte sie hinzu: »Es kam zu einem Angriff. Neil ist ein erfahrener Captain. Schon seit sieben Jahren fliegt er die Wagner-Station in regelmäßigen Abständen an, und durch gelegentliche Sichtungen klingonischer Kriegsschiffe gerät er nicht gleich in Panik.«

»Gelegentliche Sichtungen?«, wiederholte Kirk und fühlte, wie seine Wangen zu glühen begannen. »Wie oft sind Klingonen in diesen Raumsektor vorgedrungen?«

Die Verwalterin hüstelte, um Zeit zu gewinnen, und nach einigen Sekunden antwortete sie: »Äh, dann und wann.«

»Wann geschah es zum letzten Mal?«

Friel betrachtete die Datenkassetten und Ausdrucke auf dem Boden. »Vor acht oder neun Monaten.«

»Die Friedensverhandlungen wurden erst im vergangenen Monat abgeschlossen«, warf Spock ein.

Friel sah den ruhigen Vulkanier an und versuchte, Kirks wortlosen Zorn zu ignorieren. »Wir alle hier – Klingonen, Menschen, Andorianer – sind ziemlich weit von der Heimat entfernt. Nach mehreren Jahren auf Routinepatrouille hat es eine Besatzung satt, dauernd an Bord eines Raumschiffs zu leben. Sie braucht Landurlaub.«

»Und bestimmt zögert sie nicht, für neuen Proviant gut zu bezahlen«, sagte Kirk.

Friel zuckte mit den Schultern. »Die Wagner-Station ist weder ein militärischer Stützpunkt noch ein militärisches Ziel. Wir schießen nicht auf die Klingonen, und sie schießen nicht auf uns. Was kann's schaden?«

Das Summen des Interkoms bewahrte die Verwalterin vor weiteren Rechtfertigungen. Der Kommunikationstechniker erschien wieder auf dem Schirm, und seine Kopffühler zitterten aufgeregt. »Ja, Timmo?«

»Captain Neil auf Kanal 12«, verkündete der Andorianer. Unmittelbar darauf drang eine andere Stimme aus dem Lautsprecher.

»… benötigen dringend Hilfe. Ein Schiff ist explodiert und das andere stark beschädigt. Zieht einen Schweif aus Trümmern hinter sich her. Es sind medizinische Einsatzgruppen für die Behandlung von Schwerverletzten erforderlich – und Techniker für die Reparatur der Triebwerke. Wenn sie überhaupt repariert werden können.«

»Wer braucht Hilfe?«, rief Friel ins Interkom.

»Eine Handelskarawane der Frenni«, lautete die Antwort. »Das heißt: Es war eine Karawane. Die Verella hat's erwischt, und die Selessan ist manövrierunfähig.«

Kirk holte tief Luft, als er die Namen der Raumschiffe vernahm. Er beugte sich zum Terminal vor. »Wer hat angegriffen?«

»Klingonen.« Knisternde Statik untermalte Neils Stimme. »Die Karawane hatte einen Kom-Kontakt hergestellt und wollte über den Verkauf von Ausrüstungsgütern und ähnlichen Dingen verhandeln. Statt dessen eröffneten die Klingonen das Feuer. Ohne Erklärung, ohne Warnung.«

Der Captain holte seinen Kommunikator hervor. »Kirk an Enterprise«, sagte er und lauschte nach wie vor dem Bericht von der Üppigen Dame.

»… empfingen wir den Notruf vor zehn Stunden. Ich habe vorgeschlagen, den Kurs zu ändern und Überlebende aufzunehmen, aber die Frenni baten mich, den Sektor so schnell wie möglich zu verlassen und ein bewaffnetes Schiff zu schicken. Daraufhin haben wir uns aus dem Staub gemacht.«

Kirks Kommunikator piepte. »Hier Enterprise, Captain.«

»Streichen Sie den Landurlaub für die Crew, Lieutenant Uhura«, befahl er ernst. »Alle Besatzungsmitglieder sollen sofort zum Schiff zurückkehren. Teilen Sie Mr. Scott mit, dass wir innerhalb der nächsten Stunde einen Warptransfer beginnen.«

Kapitel 2

CAPTAINS LOGBUCH: STERNZEIT 5302.1

Trotz des kürzlich vereinbarten Friedens, der alle direkten Feindseligkeiten und militärischen Konflikte zwischen dem Imperium und der Föderation verbietet, reagiert die

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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