Star Trek - The Next Generation: Planet des Untergangs - Carmen Carter - E-Book

Star Trek - The Next Generation: Planet des Untergangs E-Book

Carmen Carter

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein künstlicher Planet und eine uralte Maschine bergen große Gefahren

Kirlos ist ein künstlicher Planet, geschaffen von einer ausgestorbenen Zivilisation, auf dem sich Angehörige verschiedenster Völker angesiedelt haben. Der Handel floriert, und die Ruinen bergen archäologische Schätze. Während Data, LaForge und Worf diese Ruinen erforschen, erreicht ein Notruf die Enterprise: Ein benachbarter Planet wurde von Unbekannten überfallen, eine scheinbar willkürliche Attacke. Plötzlich gerät auch auf Kirlos das friedliche Zusammenleben aus dem Gleichgewicht, Mordanschläge wecken alte Vorurteile. Die drei Enterprise-Offiziere werden als Drahtzieher verhaftet. Und dann erwacht eine alte Maschine im Inneren des Planeten wieder zum Leben ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 339

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Kirlos ist ein künstlicher Planet, geschaffen von einer seit Jahrtausenden ausgestorbenen Rasse – den Ariantu. Diese Welt wird von Angehörigen vieler Völker aus der Föderation und der K'Vin-Hegemonie bewohnt. Das friedliche Zusammenleben hat einen schwungvollen Handel entstehen lassen. Und die Ruinen von Kirlos bergen unentdeckte archäologische Schätze.

Während Data, LaForge und Worf daran mitarbeiten, die Geheimnisse von Kirlos zu entschlüsseln, erreicht ein Notruf die Enterprise: Der von Pflanzern kolonisierte Planet Tehuán wurde Opfer eines Überfalls aus dem All. Captain Picard steht vor einem Rätsel: Wer waren die Angreifer? Und welchen Sinn hatte die willkürliche Attacke?

Plötzlich gerät auch auf Kirlos die friedliche Koexistenz aus dem Gleichgewicht. Heimtückische Mordanschläge wecken alte Vorurteile. Die drei Enterprise

CARMEN CARTER & PETER DAVID & MICHAEL J. FRIEDMAN & ROBERT GREENBERGER

PLANET DES UNTERGANGS

Star Trek™

The Next Generation

Kapitel 1

Der Erste Offizier William Riker saß im Kommandosessel der Enterprise und träumte davon, Captain eines Raumschiffs der Galaxis-Klasse zu sein.

Als Kind hatte er viele Bücher über die Geschichte der Raumforschung gelesen und jene Männer und Frauen bestaunt, die ihre Schiffe vor Gefahren retteten, dabei manchmal sogar ihr Leben opferten. Admiräle planten Expeditionen in unbekannte Raumsektoren, aber ein Captain stellte den ersten Kontakt mit fremden Zivilisationen her und schuf neue Bündnisse für eine wachsende Föderation. Ein Captain war umgeben von einer abenteuerlichen Aura, und Riker hoffte noch immer, dass er eines Tages den Befehl über ein Raumschiff bekam, das bis in die fernsten Bereiche der Galaxis flog.

Er hatte sich nicht gewünscht, Erster Offizier zu werden und mit pedantischen Bürokraten zu verhandeln.

Das war der Nachteil von Tagträumen: Ihnen fehlten Einzelheiten. Der Captain genoss den ganzen Ruhm, weil er langweilige, banale Pflichten jemand anders überließ. Und dieser Jemand hieß Riker.

»Die K'Vin-Botschaft setzt sich mit uns in Verbindung, Commander.«

Riker setzte sich auf und straffte die Schultern. Das stundenlange Warten blieb nicht ohne Einfluss auf seine Haltung, doch Worfs Mitteilung weckte erneut einen Sinn für offizielle Würde in ihm.

»Wird auch Zeit. Bestätigen Sie den Kontakt auf mein Zeichen hin.«

Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf die Armlehne, während er beobachtete, wie einige Brückenoffiziere zu ihren Posten zurückkehrten. Wesley Crusher wandte sich von der rückwärtigen Station ab, trat die Seitenrampe herunter und nahm am Navigationspult Platz. Lieutenant Solis blieb an der Operatorkonsole und krümmte so stark den Rücken, dass die Knochen knackten. Deanna Troi stand an einem Getränkespender und hatte es nicht ganz so eilig wie der Fähnrich, zu ihrem Platz in der Kommandosektion zu gehen, doch sie ließ ihren erfrischenden Drink ohne Klage zurück.

Riker ließ seinen Blick noch einmal durch den Kontrollraum schweifen, um festzustellen, ob alle Anwesenden aufmerksam genug wirkten. Dann sah er zum großen Projektionsfeld an der vorderen gewölbten Wand.

»In Ordnung, Lieutenant Worf.«

Die statische Darstellung eines Planeten wich dem Bild des Verwaltungsassistenten der Botschaft. Gezor gehörte zu einem ganz anderen Volk als die gedrungenen K'Vin, für die er arbeitete. Er war feingliedrig, hatte rosarote Haut und eine dichte Mähne aus lockigem schwarzem Haar, das ihm weit den Rücken hinabreichte.

»Ich wünsche Ihnen und Ihren Kollegen kühle Tage, Commander Riker.« Zwar sprach Gezor mit einem krächzenden Akzent, aber ansonsten beherrschte er die Föderationssprache tadellos. »Nach einer sorgfältigen Prüfung Ihres Antrags auf Aufenthaltserlaubnis erteilt die K'Vin-Botschaft provisorische Genehmigung für Lieutenant Worf und Lieutenant Geordi LaForge.«

»Provisorische Genehmigung?« Vage Besorgnis verlieh der Stimme des Ersten Offiziers einen unbeabsichtigt scharfen Klang.

»Ja«, sagte Gezor und blinzelte träge mit dicken Lidern. »Offenbar sind die Unterlagen für Lieutenant Commander Data nicht komplett. Ohne eine Vervollständigung der erforderlichen Informationen müssen wir ihm die Erlaubnis verweigern, K'Vin-Territorium zu betreten.«

Riker zwang sich zu einem freundlichen Gesichtsausdruck und begann mit der Erklärung. »Ich habe es in den Formularen vermerkt: Mehrere Fragen in Hinsicht auf Data können nicht beantwortet werden. Als Androide hat er weder biologische Eltern noch …«

»Darüber hinaus warte ich nach wie vor auf Angaben bezüglich seiner Krankengeschichte«, meinte Gezor. Er sprach in einem gelassenen Tonfall, aber es gelang ihm trotzdem, den Ersten Offizier zu unterbrechen.

»Wie ich schon sagte …« Rikers Stimme wurde lauter. »Data ist ein Androide. Er hat keine Krankengeschichte.«

»Dann sieht sich die K'Vin-Botschaft außerstande, Lieutenant Commander Data eine Aufenthaltserlaubnis zu gewähren. Da er kein Mitglied der Landegruppe sein kann, werden auch die anderen Anträge ungültig. Die provisorische Genehmigung für Lieutenant Worf und Lieutenant Commander LaForge wird hiermit für nichtig erklärt.«

Riker presste die Lippen zusammen und bemühte sich, den Ärger zu unterdrücken. »Gezor, die Föderationsbotschaft auf Kirlos hat bereits …«

»Die K'Vin tragen keine Verantwortung für die Unzulänglichkeiten der hiesigen Föderationsbotschaft. Woraus folgt: Wenn die Landegruppe der Enterprise versucht, K'Vin-Territorium zu durchqueren …«

Riker sprang mit einem Satz aus dem Sessel und stand breitbeinig auf dem Kommandodeck. Er war groß und konnte kaum der Versuchung widerstehen, diesen Umstand zu nutzen, um andere Personen einzuschüchtern. Irgendwann fand er vielleicht heraus, wie es Captain Picard schaffte, ohne einen derartigen physischen Vorteil Autorität auszustrahlen. Bis dahin hielt Riker an der Entschlossenheit fest, alle seine Vorteile zu nutzen.

»Sie wissen ganz genau, dass unsere Leute das K'Vin-Territorium durchqueren müssen, um die archäologische Fundstätte zu erreichen! Darum geht es ja gerade bei unserer Mission!«

Gezor runzelte unwillig die Stirn, als er diese Bemerkung hörte. »Nun, Commander Riker … In dem Fall rate ich Ihnen, ausführlich Antwort auf alle Fragen in den betreffenden Formularen zu geben. Nur dann sind wir in der Lage, Ihnen eine Genehmigung zu erteilen.«

Riker strich sich mit dem Zeigefinger über die Kehle.

Lieutenant Worf unterbrach den Kom-Kontakt mit der Botschaft. Gezors Gesicht verschwand, und einen Sekundenbruchteil später zeigte der Wandschirm wieder die Tagseite von Kirlos. Diesen Anblick bot das Projektionsfeld schon seit zwei Tagen, seit die Enterprise in einen stationären Orbit geschwenkt war. Auf Kirlos gab es keine Seen oder Meere; die Oberfläche präsentierte ein gleichförmiges Muster aus beigefarbenen und braunen Tönen.

»Kom-Kanal vorübergehend geschlossen«, sagte Lieutenant Worf.

Riker holte tief Luft und lockerte die Schultern.

»Wir wollen eine Landegruppe nach Kirlos schicken, aber die K'Vin legen uns dauernd Hindernisse in den Weg.« Er drehte sich zu Troi um, die neben dem leeren Sessel des Captains saß. »Warum?«

»Ich bin mit dem Volk der Sullurh nicht sehr vertraut«, erwiderte die Counselor und dachte an die verschiedenen Gesprächsnuancen. »Wie dem auch sei: Ich spüre keine direkte Feindseligkeit von Gezor. Er scheint ein loyaler Bediensteter der K'Vin zu sein, der ihre Vorschriften sehr genau nimmt.« Riker sah überrascht, dass Deanna lächelte. »Ich glaube, er langweilt sich nur.«

»Und ich sorge für Unterhaltung«, brachte der Erste Offizier gepresst hervor. »Nun, mir reicht's.«

Er verschränkte die Arme, warf Kirlos einen finsteren Blick zu und überlegte. Der Teil des Planeten, den sie vom hohen Orbit aus beobachten konnten, offenbarte einen runden, flachen Bereich, den die Forscher ›Tal‹ nannten – ein interessantes Gebiet, aber nicht interessant genug, um Riker von seinem Groll abzulenken. Eine plötzliche Idee glättete die Falten in seiner Stirn. Er lächelte und ließ die Arme wieder sinken.

»Mr. Worf!«, rief er fröhlich. »Öffnen Sie den Kom-Kanal zur K'Vin-Botschaft.«

Gezor erschien erneut auf dem Wandschirm. Sein Gesicht war ausdruckslos-höflich und verriet keine Reaktion auf die lange Unterbrechung des Kontaktes. Trotzdem leitete Riker seinen Vortrag mit einer beschwichtigenden Verbeugung ein.

»Gezor, als wir Vorbereitungen trafen, um Aufenthaltserlaubnis für die Landegruppe zu beantragen, kam es zu einem bedauerlichen Versehen. Lieutenant Commander Data hätte in der Ausrüstungsrubrik erwähnt werden sollen, da er zum Forschungsinstrumentarium gehört. Die Landegruppe benötigt ihn als hochentwickeltes technisches Gerät bei den Untersuchungen.«

Der Verwalter dachte über diese Erläuterung lange genug nach, um dreimal zu blinzeln. »Ja«, erwiderte er schließlich. »Dann müsste es möglich sein, allen Informationserfordernissen gerecht zu werden. Ich gestatte Ihnen, noch einmal die Aufenthaltserlaubnis für Lieutenant Worf und Lieutenant LaForge zu beantragen und bitte Sie, eine detaillierte Ausrüstungsliste mit allen notwendigen Angaben beizufügen. Bereiteten Sie sich auf den Datentransfer mit Anweisungen für diese Prozedur vor.«

Der Planet Kirlos kehrte auf den Wandschirm zurück und signalisierte das Ende des Kom-Kontakts mit der K'Vin-Botschaft.

»Weitere Formulare«, stöhnte Riker.

Wesley Crusher drehte seinen Sessel und sah den Ersten Offizier an. »Ich schätze, das gehört zur Verantwortungsbürde des Kommandos, nicht wahr, Sir?«, fragte er und schmunzelte.

Riker grinste.

»Fähnrich Crusher …« Er trat näher und legte dem jungen Mann die Hand auf die Schulter. »Ich vernachlässige Ihr Interesse an dem Kirlos-Projekt. Wie egoistisch von mir, Sie bei lehrreichen Erfahrungen zu behindern.«

»Sir?« Wesley verlagerte unruhig das Gewicht im Navigationssessel.

»Dies ist eine ausgezeichnete Gelegenheit für Sie, sich eingehend mit einer anderen Herausforderung der Kommandopflichten zu befassen.« Riker blickte über die Schulter hinweg zu Lieutenant Worf. »Der Fähnrich kümmert sich um die weitere Kommunikation mit der Botschaft.«

»Ja, Sir.« Der Klingone starrte auf die übers Kom-Pult huschenden Lichter. »Der Transfer dauert an. Es scheinen ziemlich viele Daten zu sein.«

»Nun, geben Sie dem Fähnrich Bescheid, wenn alle Spezifikationen gespeichert sind. Ich gehe jetzt zum Captain – die Brücke gehört Ihnen.« Riker gab Wesley einen herzhaften Klaps auf den Rücken und schritt zum Bereitschaftsraum. Vor der Tür blieb er noch einmal stehen. »Beantworten Sie alle Fragen in den elektronischen Formularen mit großer Sorgfalt, Mr. Crusher. Die K'Vin legen Wert auf Gründlichkeit.«

»Ja, Sir.«

Fähnrich Crusher lächelte nicht mehr.

Es befanden sich keine Objekte auf dem Schreibtisch des Captains – mit einer Ausnahme. Geordi LaForge griff nach einer kleinen Statue und setzte sie vorsichtig ab. Das Kunstwerk war so perfekt ausbalanciert, dass es ohne einen Sockel stand.

Angesichts der Schönheit des Bildnisses gab Jean-Luc Picard seine übliche Zurückhaltung auf. Fasziniert beugte er sich vor, um es aus der Nähe zu betrachten.

Die Figurine zeigte den Angehörigen einer unbekannten humanoiden Spezies. Der gedrungene, muskulöse Körper schien mitten in der Bewegung eingefangen zu sein – in einem Sprung aus der Hocke. Die Säume des Umhangs und der lange, buschige Schwanz schwebten in der Luft. Picard hielt die Gestalt zunächst für einen Tänzer – bis er die gefletschten Zähne sah. Die Augen waren zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen, und der Blick ähnelte dem eines Raubtiers, das sich anschickte, ein Opfer zu töten.

Die vorherrschende Farbe bestand aus einem satten Orange, aber es gab auch dünne, grün und weiß glänzende Adern. Die polierte Oberfläche schimmerte sogar im matten Licht des Bereitschaftsraumes.

»Um was für ein Material handelt es sich?«

»Arizit, eine sehr seltene Marmorart«, sagte Geordi.

»Ja, ich habe davon gehört. Aber ich sehe ihn jetzt zum ersten Mal.« Der Captain streckte die Hand nach der Statue aus und zögerte. »Darf ich?«

»Nur zu«, erwiderte LaForge und gestikulierte ausladend. »Als ich Professor Coleridge auf Ihr Interesse an Archäologie hinwies, schickte sie dieses Artefakt, damit Sie es bewundern können.«

Riker kam rechtzeitig genug herein, um die letzten Worte des Chefingenieurs zu hören. »Ja, aber sie überließ es mir, die dafür notwendigen Formulare auszufüllen.«

Picard war viel zu sehr auf die Statue konzentriert, um dem Ersten Offizier Beachtung zu schenken. Der Marmor lastete schwer in seiner Hand und fühlte sich kühl an. Vergeblich suchte er nach einem Makel; nirgends zeigte sich auch nur ein Kratzer.

»Und die Ruinen sind voll von solchen Überbleibseln der Ariantu-Kultur?«

»Ja. Dies ist offenbar ein eher unwichtiges Stück.« Geordi wich beiseite, als Riker an den Tisch herantrat, um einen Blick auf das Objekt in den Händen des Captains zu werfen. »Nassa – Professor Coleridge – meinte, die Gamma-Ebene von Kirlos sei während eines sehr kurzen Zeitraums evakuiert worden, aus Gründen, die wir nicht kennen. Als Folge davon ließen die dortigen Ariantu einen großen Teil ihres Besitzes zurück. Es dauert sicher nicht mehr lange, bis die Ausgrabungsgruppen einen ziemlich genauen Eindruck von ihrem täglichen Leben gewinnen.«

»Ah!«, seufzte Picard, und in seinen Augen blitzte es neidisch. »Ich würde gern die Gelegenheit nutzen, um …«

»Denken Sie nicht einmal daran, Captain«, warf Riker ein. »Sie müssen unter allen Umständen an Bord der Enterprise bleiben.«

Picard hob ruckartig den Kopf und maß den Ersten Offizier mit einem durchdringenden Blick – deutlicher Hinweis auf unterdrückten Ärger. »Ich bitte Sie, Nummer Eins. Jetzt übertreiben Sie es mit der Sorge um meine Sicherheit. Sie können mich nicht davon überzeugen, dass mir auf Kirlos irgendeine Gefahr droht.«

»Wer hat etwas von Gefahr gesagt? Ich habe es satt, mich mit Formularen herumzuplagen!« Riker schwang das Bein über die Rückenlehne eines Stuhls und nahm vor dem Schreibtisch Platz. »Wenn wir auch die Teilnahme des Captains bei dieser Mission beantragen, wollen die K'Vin vermutlich wissen, wie viele Haare auf Ihrem Kopf wachsen und was Ihre Mutter zum Frühstück gegessen hat, als Sie geboren wurden.«

»Ich verstehe«, sagte Picard gutmütig und lächelte andeutungsweise. »Nun, es war nur so ein Gedanke.« Dennoch verharrte sein sehnsüchtiger Blick auf der Statue und dem, was sie symbolisierte. Wie aus weiter Ferne hörte er eine Stimme, die aus dem Interkom-Lautsprecher drang.

»Lieutenant LaForge und Lieutenant Worf, bitte kommen Sie für die Immunbehandlung zur Krankenstation.«

Geordi berührte seinen Insignienkommunikator. »Bin schon unterwegs, Doktor.« Riker sah ihm voller Mitgefühl nach, und der Chefingenieur schritt bereits durch die Tür, als Picard begriff, dass er den Raum verließ.

»Oh, ich habe ganz vergessen, ihm hierfür zu danken.« Der Captain stellte das Ariantu-Artefakt auf den Tisch, doch es fesselte ihn noch immer. Riker lehnte sich auf dem Stuhl zurück und verschränkte die Arme. Er unternahm keinen Versuch, Picards Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Die beiden Männer teilten ein angenehmes Schweigen.

Nach einer Weile hob der Captain den Blick zu seinem Ersten Offizier. »Die Landegruppe wurde von Ihnen zusammengestellt, Nummer Eins, und natürlich habe ich volles Vertrauen zu Ihrer Entscheidung.«

»Ja, Captain.«

»Aber Sie müssen zugeben, dass Sie eine recht … ungewöhnliche Wahl trafen«, fügte Picard mit geheuchelter Gleichgültigkeit hinzu.

Riker nickte ernst. »Mag sein. Für gewöhnlich bleibt der Chefingenieur an Bord des Schiffes.«

»In der Tat. Aber in diesem Fall hat Nassa Coleridge ausdrücklich Geordi angefordert. Seinen Schilderungen entnehme ich, dass sie eine Art Mentor für ihn war, bevor er sich für die Ausbildung in der Starfleet-Akademie entschied. Sein VISOR ist bei der Suche in den Ruinen bestimmt sehr nützlich, und an Datas Eignung für derartige Forschungen kann überhaupt kein Zweifel bestehen.« Es gelang Picard nicht ganz, den Schatten eines Lächelns von seinen Lippen zu verbannen. »Aber warum Worf? Ich dachte, Lieutenant Keenan sei für einen Sicherheitseinsatz auf dem nächsten Planeten vorgesehen.«

»Worf hat sich freiwillig gemeldet.« Als der Captain erstaunt eine Braue wölbte, fuhr Riker fort: »Weshalb sollte ein Klingone nicht den Wunsch empfinden, sich mitten in umstrittenes Territorium zu beamen?«

»Von ›umstritten‹ kann wohl kaum die Rede sein!«, erwiderte Picard in einem tadelnden Tonfall. Er entspannte sich, erreichte jedoch nicht die gleiche Zwanglosigkeit wie Riker. »K'Vin und Föderation sind seit dreißig Jahren auf Kirlos präsent, ohne dass es zu einer direkten Konfrontation kam. Ich habe sogar gehört, dass die beiden Botschafter Stephaleh und Gregach jede Woche Dyson spielen.«

»Was für ein Zufall«, kommentierte Riker ohne nähere Ausführungen.

»Ich verstehe allmählich.« Picard schüttelte in gespielter Missbilligung den Kopf. »Der Sünde Lohn. Vielleicht ist der Lieutenant von jetzt an vorsichtiger bei seinen ›Spielen‹ mit den Angehörigen der Sicherheitsabteilung. Und auch bei den Einsätzen.«

Riker verbarg sein Lächeln, indem er sich über den Bart strich. »Darauf können Sie wetten, Captain.«

Dr. Beverly Crusher hielt den Injektor an Worfs Hals, und das Gerät entlud sich mit einem leisen Zischen. Fast sofort wollte sich der Klingone aufrichten, aber die Ärztin drückte ihn zurück. Es fiel ihr schwerer, als sie erwartet hatte.

»Ich bin noch nicht fertig, Lieutenant Worf.« Sie justierte das Instrument und hörte dabei ein dumpfes Knurren in der Kehle des Sicherheitsoffiziers.

Geordi wartete geduldig. »Warum die vielen Impfungen?«

»Nur eine Vorsichtsmaßnahme«, erwiderte Crusher und begann mit einer zweiten Injektion. »In den Tunneln von Kirlos leben die Angehörigen vieler verschiedener Völker. Biofilter hindern Krankheitserreger vielleicht daran, die Siedlung zu erreichen, aber es besteht trotzdem die Gefahr eines Kontakts mit mutierten Viren. Ich sorge dafür, dass Sie eine breitere Immunbasis bekommen.«

Dann fügte sie unüberlegt hinzu: »Ich rate Ihnen in erster Linie, genug Flüssigkeit aufzunehmen und an einem kühlen Ort zu bleiben. Nach den medizinischen Aufzeichnungen der Föderationsbotschaft zu urteilen, ist Überhitzung der Grund für die meisten Todesfälle.«

»Auf diese Weise stirbt ein Lasttier!«, entfuhr es Worf, der bisher geschwiegen hatte.

Das unheilverkündende Knurren wurde lauter und ließ seine breite Brust erzittern. Crusher spürte die Vibrationen in den Fingerkuppen, als sie den kleinen Metallzylinder zum dritten Mal an den Hals hielt. Um Worf von der letzten Injektion abzulenken, fragte die Ärztin: »Ich dachte, Keenan sei für diesen Einsatz vorgesehen.«

Der Klingone grollte. Seine Lippen teilten sich, und lange weiße Schneidezähne kamen zum Vorschein.

Crusher trat rasch von ihrem Patienten zurück und hätte fast den leeren Injektor fallen lassen. »Sie können jetzt gehen, Lieutenant«, sagte sie mit einem Rest von Würde.

O'Briens Hände schlossen sich so fest ums Pult, dass die Knöchel weiß hervortraten, und er spürte dabei die Verzweiflung eines Ertrinkenden. Wie viele Transportertechniker, die sich an ihre Pflichten gewöhnt hatten, fand er Gefallen an regelmäßigen Verkehrszeiten in seiner Domäne. Er arbeitete in einem relativ kleinen Raum, in dem es zu häufigen Begegnungen mit Besatzungsmitgliedern kam, und derart direkte Interaktionen brachten Probleme mit sich. Bei dieser besonderen Gelegenheit war Lieutenant Commander Data vor den übrigen Angehörigen der Landegruppe gekommen, und er zeigte nicht die Bereitschaft, schweigend auf seine Gefährten zu warten.

»Und was noch viel interessanter ist …«, fuhr der Androide fort und erwärmte sich für ein Thema, das er unmittelbar nach seinem Eintreffen im Transporterraum angeschnitten hatte. »Wenn man die magnetischen Eigenheiten und Rotationscharakteristika im Licht der jüngsten spektographischen Untersuchungen der geologischen Unterschichten betrachtet, so deuten die Kongruenzen darauf hin, dass wir es bei Kirlos mit einem künstlich konstruierten Planeten zu tun haben. Unglücklicherweise erklärt das nicht, warum …«

Data unterbrach sich mitten im Satz. Der Glanz in den Augen des Transporterchefs O'Brien erinnerte ihn an etwas. Er hatte ihn oft in Picards Pupillen gesehen, kurz bevor ihn der Captain darum bat, still zu sein.

»Möchten Sie an dieser Stelle vielleicht etwas sagen?«, erkundigte sich der Androide.

O'Brien zuckte zusammen und schien aus tiefer Benommenheit zu erwachen. »Nein, Sir?«, erwiderte er, und Data fiel die seltsame Betonung des zweiten Worts auf; sie hob den Rangunterschied hervor. »Derzeit fällt mir keine passende Bemerkung ein.«

Der Androide dachte noch immer über die Mehrdeutigkeit dieser Antwort nach, als das Schott des Transporterraums mit einem leisen Zischen beiseite glitt.

»Ich beneide Sie, Data«, meinte Geordi, als er mit Worf hereinkam. »Sie brauchen der Krankenstation keinen Besuch abzustatten, bevor Sie sich auf einen Planeten beamen lassen.«

»Das stimmt«, bestätigte Data und wandte sich widerstrebend von O'Brien ab. »Allerdings habe ich eine geringfügige Rejustierung meiner thermostatischen Kontrollen vorgenommen. Nach den mir zur Verfügung stehenden Informationen herrschen selbst in den Tunneln von Kirlos Temperaturen bis zu …«

Er klappte den Mund zu und neigte den Kopf von einer Seite zu anderen, als sein Blick Geordis hastig winkender Hand folgte. »Was hat es mit dieser Geste auf sich?«

»Sie bedeutet ›nicht jetzt‹, Data.« Der Chefingenieur lächelte. »Schon gut. Ich erkläre es Ihnen später.«

»Oh, danke.« Der Androide folgte Worf und gab sich mit dem Versprechen zukünftiger Aufklärung zufrieden.

»Transporterkoordinaten sind programmiert«, sagte O'Brien, als er auf die Anzeigen der Konsole sah. Er berührte einige Kontrollfelder und leitete damit die erste Stufe des Entmaterialisierungsvorgangs ein. »Übrigens: Ich dachte, Keenan sei für diesen Einsatz vorgesehen.«

Worfs Knurren hallte laut von den Wänden wider. Er starrte O'Brien finster an, als Geordi auf die Plattform trat.

Der Transporterchef gab Energie. »Auf Wiedersehen, meine Herren.«

Kapitel 2

»Sie sind dran, Gregach«, sagte Stephaleh leise. Sie sprach immer sanft; das war eins ihrer Merkmale, schon seit dreiundfünfzig Jahren. Eine leise, sanfte Stimme, die manchmal über einen eisernen Willen hinwegtäuschte.

Ein erfülltes Leben lag hinter Stephaleh, und nach ihrer Berufung zum Botschafter auf Kirlos wurde es auch ruhiger. Die Zeit auf dem künstlichen Planeten verstrich nun in angenehmer Ereignislosigkeit, und Abwechslung brachten Abende wie dieser, beim Geschicklichkeitsspiel mit ihrem K'Vin-Kollegen, dem mürrischen Botschafter Gregach.

Sie sah über den Tisch und musterte ihren Gegner. Gregach saß zusammengekauert im Sessel, seine Hände fest um die Armlehnen geschlossen.

Ein typischer K'Vin: groß und träge, mit dicker grauer Haut. Gregach war schwerer als ein durchschnittlicher K'Vin, vor allem deshalb, weil es ihm an Bewegung mangelte. Durch das zusätzliche Gewicht wirkten seine grünen Augen noch kleiner.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!