Sternenkommando Cassiopeia 6: Finale Etappe - Mara Laue - E-Book

Sternenkommando Cassiopeia 6: Finale Etappe E-Book

Mara Laue

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Beschreibung

Als wäre die Situation an Bord durch den unbekannten Eindringling nicht schon brisant genug, trifft die SALAK auch noch auf den ISA-weit gesuchten flüchtigen Verräter KaiganShul. Was er zu erzählen hat, klingt unglaublich. Doch ist das die Wahrheit, oder will er die SALAK in eine weitere Falle locken, aus der es diesmal kein Entkommen gibt? Dann tritt etwas ein, das Admiral Trevayaas Verdacht zu bestätigen scheint und das die Programmierungen des Eindringlings veranlasst, in einer Weise in Aktion zu treten, mit der niemand gerechnet hat.

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Sternenkommando Cassiopeia 6

Finale Etappe

von Mara Laue

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH

ISBN 9783956170812

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Hauptlogbuch 18 der SALAK 221

24.06.344, 02.80 Uhr

07.10 Uhr Bordzeit

11.65 Uhr Bordzeit

Akision, 8. Planet der Sonne Sikara

Akision, 32.07.344, 8.50 Uhr Ortszeit

SALAK 221, 03.08.344, 14.25 Bordzeit

18.60 Uhr Bordzeit

Im nächsten Roman:

ANHANG

Als wäre die Situation an Bord durch den unbekannten Eindringling nicht schon brisant genug, trifft die SALAK auch noch auf den ISA-weit gesuchten flüchtigen Verräter KaiganShul. Was er zu erzählen hat, klingt unglaublich. Doch ist das die Wahrheit, oder will er die SALAK in eine weitere Falle locken, aus der es diesmal kein Entkommen gibt? Dann tritt etwas ein, das Admiral Trevayaas Verdacht zu bestätigen scheint und das die Programmierungen des Eindringlings veranlasst, in einer Weise in Aktion zu treten, mit der niemand gerechnet hat.

*

Hauptlogbuch 18 der SALAK 221

23.06.344, 10.50 Uhr Bordzeit

Eintragender Offizier: Admiral Kendro Trevayaa, Kommandant

„Noch immer sitzen wir im Geminuul-System fest. Der unbekannte Eindringling befindet sich nach wie vor an Bord und nimmt eigenmächtige Modifizierungen vor. Alle Versuche, ihn zu stoppen, haben versagt. Jedoch ergaben alle bisherigen Tests und Scans an den Dingen, die er verändert hat, dass sie durch die Modifikationen effizienter oder in anderer Weise generell verbessert wurden. Dennoch kann ich nicht verantworten, dass die SALAK ihre Reise fortsetzt, solange nicht zweifelsfrei feststeht, dass die Funktionsfähigkeit des Schiffes nicht beeinträchtigt wird. Über den Zweck, vielmehr den Grund, warum das Wesen diese Dinge tut, kann gegenwärtig nur spekuliert werden, da jeder Kommunikationsversuch bisher scheiterte.

Immerhin kann ich die dadurch bedingte Zwangspause gegenüber den Gemilantheh und den Nuulashnileh damit begründen, dass die SALAK das System erst verlassen wird, wenn die 23.107 gemilanthischen Kinder sicher nach Nuulashnil gebracht wurden. Aber der Transport findet in wenigen Stunden statt. Danach kann ich den Aufenthalt hier nicht mehr allzu sehr verlängern. Denn jede Verzögerung birgt die Gefahr, dass wir aufgespürt werden.“

*

„Hoch interessant“, meinte Skelosk apat Taskesk und betrachtete die Energiekugel mit allen seinen Augen.

Er hielt die Tentakel, an deren Enden sie saßen, jedoch weit genug von dem Wesen entfernt, um es nicht in irgendeiner Weise zu was auch immer zu provozieren. Die Energiekugel war im Begegnungszentrum halb in einen der Nahrungsreplikatoren eingedrungen und tat etwas, das sich nur zum Teil am Display ablesen ließ, auf dem in rasender Geschwindigkeit Programmierungen umgeschrieben wurden.

Zweiter Captain Melori, die den Botschafter wie meistens begleiten musste, blickte ebenso fasziniert hin. „Können Ihre Augen etwas wahrnehmen, das unsere Scanner nicht anzeigen, Botschafter?“

„Die Frage kann ich nicht beantworten“, sagte der Nagdaner. „Mir fehlt die Kenntnis, was und wie Ihre Scanner dieses Phänomen wahrnehmen. Ich sehe eine kugelförmig zusammengeballte Energie, die energetische Impulse in schneller Reihenfolge aussendet, welche eine neue Kalibrierung bewirken. Interessanterweise ändert sich die Signatur der Energie, sobald sie vom Scannen zum Programmieren übergeht.“

„Wie bitte?“ Sicherheitschef Main Captain Leonid Romanow trat vor.

Er begleitete mit acht Sicherheitswachen das Energiewesen auf Schritt und Tritt, soweit das möglich war, denn das Ding bewegte sich durch die Schiffswände hindurch. Genau genommen war die Verfolgung sinnlos, da es an Bord der SALAK kein Instrument und keine Waffe gab, mit der es hätte eingefangen oder vernichtet werden können. Die technische Abteilung hatte bereits alles versucht, aber das Wesen konnte nicht aufgehalten werden. Immerhin deutete einiges darauf hin, dass es sich um eine eigenständige Lebensform handeln könnte. Es besaß ganz offenbar die Fähigkeit, das Bewusstsein lebender Wesen zu sondieren und auf daraus entnommene persönlichste Details zu reagieren und als Kommunikationsmittel zu verwenden. Leider war die so übermittelte Botschaft doppeldeutig.

Admiral Trevayaa hatte angeordnet, jede Neuprogrammierung akribisch zu testen, zunächst nur in harmlosen Bereichen, die nicht zur Beschädigung oder sogar Zerstörung des Schiffes führen würde. Bis jetzt hatte sich ausnahmslos gezeigt, dass das, was das Phänomen tat, die Schiffssysteme optimierte. Da auch die Triebwerksleistungen und vor allem die Schutzschildgeneratoren manipuliert worden waren, durfte man sich nicht darauf verlassen, dass alles gutging, wenn man sie aktivierte. Wer und was immer das Wesen war, es gab keine Garantie dafür, dass die von ihm vorgenommenen und vielleicht tatsächlich gut gemeinten Modifikationen an der SALAK nicht doch zum Nachteil des Schiffes waren, weil er/sie/es die Struktur nicht korrekt erfasste und entsprechend berücksichtigte.

„Was meinen Sie damit, Botschafter?“, hakte Romanow nach, als Skelosk apat Taskesk ihm nicht antwortete.

„Es ändert seine Eigenschaften“, erklärte der. „Normalerweise kann man zum Beispiel mit einem Scangerät keinen Strahlenschuss abgeben und mit einem vernichtenden Strahlenschuss nichts scannen. Dieses Ding“, er deutete mit einem Tentakel auf die Energiekugel, die jetzt vollständig in dem Replikator verschwand, „tut abwechselnd Ähnliches. Erst scannt es auf eine mir bisher unbekannte Art, dann verändert es seine energetische Struktur und programmiert mit diesen Impulsen die Computer neu.“

„Es hat sich auch an der Hüllenpanzerung zu schaffen gemacht“, wandte Romanow ein. „Und dafür braucht man wieder eine völlig andere Energie. Was ist das Ding?“

„Die dringlichere Frage scheint mir, warum es tut, was es tut“, meinte Skelosk apat Taskesk.

„Ich denke nicht, dass es eine Gefahr darstellt oder eine verursacht“, sagte Melori.

„Und auf welche Analyse begründen Sie diese Vermutung?“ Romanows Stimme klang zwar nicht direkt höhnisch oder verächtlich, aber ein bisschen so, als hielte er Meloris Vermutung für komplette Idiotie.

Sie deutete in die Runde. „Auf das Urteil der Ghrimbals. Wie Sie besser wissen als ich, da Sie mit einem von ihnen leben, Captain, sind sie extrem wachsam, wenn sie eine Bedrohung spüren. Jeder von ihnen, der dieses Phänomen in Augenschein genommen hat, stuft es als ungefährlich ein. Und ich halte die Ghrimbals für intelligent genug zu erkennen, ob dieses Wesen oder was immer es ist, der SALAK und somit ihren Bezugspersonen schadet. Sie haben immerhin auch die Gefahr durch den getarnten Roboter erkannt, der den Botschafter angegriffen hat, bevor jemand anders den bemerkte.“

„Wie Sie sagen, Captain“, Romanows Stimme klang kühl, „kenne ich Ghrimbals besser als Sie. Dass sie nicht auf dieses Energiewesen reagieren, ist leider kein Garant für dessen Friedfertigkeit. Ghrimbals reagieren immer nur auf eine direkte Bedrohung. Selbst einen erkannten Feind lassen sie unbehelligt, solange er nicht aggressiv wird oder unaggressiv Schaden anrichtet oder sich dazu anschickt.“

Melori grinste. „Genau das meine ich.“ Sie deutete auf den Replikator, in dem das Energiewesen immer noch steckte, wie die unablässige Umprogrammierung auf dessen Display anzeigte. „Das Ding verhält sich zwar nicht aggressiv, aber die Ghrimbals würde merken, wenn das, was es tut, uns schaden würde. Daraus schließe ich, dass es uns eben nicht schadet. Außerdem verfolge ich, sofern es meine knappe Zeit zulässt, die Bordnachrichten und besonders die Meldungen der Technischen Abteilung hinsichtlich der Überprüfung der Dinge, die das Wesen manipuliert hat. In bis jetzt keinem einzigen Fall hat sich die Manipulation als schädlich erwiesen.“

Der Signalton seines Kom-Gerätes enthob Romanow einer Antwort.

„Ja?“

„Captain, der gemilanthische Ex-Präsident und die anderen übrigen für das Massaker auf Geminuul 7 Verantwortlichen wurden gerade an Bord gebracht und werden in die Arrestzellen geleitet. Ebenso der ehemalige nuulashnilische Dreierrat, der den Angriff auf Gemilanth autorisiert hat.“

„Verstanden. Melden Sie das Admiral Trevayaa, damit er es den beiden neuen Regierungen mitteilen kann. Für die Unterbringungen dieser Gäste brauchen Sie mich ja nicht.“

„Nein, Captain. Sie wollten lediglich informiert werden.“

Das Energiewesen verließ den Replikator, schoss quer durch den Raum und durch die Wand. Romanow eilte ihm mit seinen Leuten nach.

„Ich stimme Ihnen zu, Melori“, sagte Skelosk apat Taskesk. „Die Ghrimbals sind ein deutlicher Indikator dafür, dass dieses Wesen nicht feindselig ist. Es wäre interessant zu erfahren, warum es tut, was es tut, nicht wahr?“

„In der Tat“, stimmte Melori ihm zu.

Sie hatte eine Theorie, von der sie überzeugt war, dass sie zutraf, weil sie das tief in ihrem Inneren mit absoluter Sicherheit wusste. Was das Energiewesen tat, war ein Geschenk Tolakras an die SALAK, das sie leistungsfähiger machte. Jedoch hütete sie sich, das irgendwem zu sagen. Zum einen, weil sie dafür keinen Beweis hatte und weder Admiral Trevayaa noch Captain Romanow ein ominöses Gefühl als Beweis gelten lassen würden. Zum anderen, weil sie sich nicht dem Verdacht aussetzen wollte, indirekt an der „Sabotage“ beteiligt zu sein, die das Energiewesen vornahm, vielmehr davon gewusst und es nicht gemeldet zu haben.

Im Moment wurde sie noch durch die Sonderaufgabe geschützt, die sie auf Admiral Rhans Befehl ausführte. Sobald die vorbei war, würde Trevayaa keine Nachsicht mehr walten lassen.

Eine schiffsweite Durchsage erklang aus den Lautsprechern. „Jägerstaffel 6 und 7! Ausrücken um 11.20 Uhr. Sie übernehmen den Geleitschutz für den Transport der gemilanthischen Kinder nach Nuulashnil.“

„Sie müssen mich entschuldigen, Botschafter“, bat Melori. „Ich bin zum Dienst eingeteilt.“

„Selbstverständlich. Guten Flug!“

Melori eilte davon, froh, einmal wieder ihrer eigentlichen Arbeit nachgehen zu können. Der Tanz auf dem diplomatischen Parkett war nicht ihre Lieblingsbeschäftigung. Aber sie hatte ihre Befehle. Und von deren Befolgung hingen in gewisser Weise die Sicherheit und die Zukunft der ISA ab.

*

24.06.344, 02.80 Uhr

Kendro Trevayaa träumte. Er lag zu Hause auf Troyla im Haus seiner Eltern in seinem Bett. Seine Mutter kam und strich ihm liebevoll über die Wange. Es kitzelte.

„Wach auf, Kendro. Wir müssen etwas besprechen.“