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"Wenn ein langer Tag zu Ende geht, komme ich endlich zur Ruhe. Dann gibt's ein bisschen Zeit für mich. Manchmal macht sich aber gerade dann innere Unruhe breit. Es kommen Fragen wie: Werde ich alles schaffen, was mir im Kopf rumgeht? Was kommt morgen wieder alles auf mich zu? Wie wird es weitergehen?" Wenn der Kopf keine Ruhe gibt, fällt das Einschlafen schwer. Für solche Momente hat Martina Kreidler-Kos Nachdenk- und Impulstexte verfasst, die es ermöglichen, ganz bei sich zu sein, den Blick nach innen zu lenken, sich zu sammeln, die Erfahrung der Stille zu teilen, sich anzuvertrauen und Lasten loszulassen. Das gelingt ihr in einer feinen und einfühlsamen Sprache. So entstand ein kleiner Lebensschatz inspirierender Texte, eine Quelle, aus der sich Kraft für morgen schöpfen lässt.
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Seitenzahl: 49
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Buch lesen
Cover
Haupttitel
Inhalt
Über die Autorin
Über das Buch
Impressum
Hinweise des Verlags
Martina Kreidler-Kos
Sternstunden und Hoffnungsschimmer
Gedanken für eine geruhsame Nacht
Patmos Verlag
Inhalt
Was heute bleibt, ist Alltag
Was heute bleibt, sind Fragen
Was heute bleibt, ist Angst
Was heute bleibt, ist Erschöpfung
Was heute bleibt, ist Unruhe
Was heute bleibt, sind Bitten
Was heute bleibt, sind Träume
Was heute bleibt, ist Hoffnung
Was heute bleibt, ist Freude
Was heute bleibt, ist Dank
Was heute bleibt …
Wenn ein langer Tag zu Ende geht, komme ich endlich zur Ruhe. Dann muss ich nicht mehr auf die Uhr schauen und nirgendwo mehr hin. Dann gibt es ein bisschen Zeit für mich. Manchmal macht sich aber auch gerade dann innere Unruhe breit. Wenn ich versuche einzuschlafen, kommen Fragen: Wie wird es weitergehen? Was kommt morgen auf mich zu? Werde ich alles schaffen? Das geht offensichtlich vielen Menschen so. Studien alarmieren: Wir sind eine schlaflose Gesellschaft geworden. Wir können nicht mehr abschalten und finden buchstäblich niemals Ruhe.
Bei nächtlicher Unruhe ist es hilfreich, über den vergangenen Tag nachzudenken: Was war gut, was nicht? Was ist mir kostbar und was will ich verändern? Dabei ist es gut, mit diesem Tagesrückblick nicht allein zu bleiben: Gewissenserforschung und abendliches Gespräch mit Gott sind alte Traditionen der Kirche. Kinder können besser einschlafen, wenn sie am Ende eines Tages gesegnet werden, und Ordensleute gehen nach einem letzten gemeinsamen Gebet zu Bett. Zeit für Gott – gerade am Ende eines Tages – ist wie nach Hause kommen: einfach nur da sein und alles abgeben dürfen. Sich gesehen und aufgehoben wissen. Neue Kraft schöpfen für einen neuen Morgen und seine vielen Herausforderungen.
Dieses Buch lädt ein, je nach persönlicher Abendstimmung eines der Kapitel aufzuschlagen, Impulse zu finden und mit Gott ins Gespräch zu kommen – durch biblische Texte, Gedanken und andere Hoffnungsschimmer. Wenn ich (noch) nicht schlafe, spüre ich, wie müde ich bin. Aber auch, wie lebendig.
Alles völlig normal
dieser tag
war nichts besonderes
alles völlig normal
wie immer eben
er versinkt im einerlei
im grau in grau der ungezählten zeit
reiht sich ein in gleichgültigkeit
wird vergessen noch ehe er war
er hinterlässt keine spur
keine neuigkeit
keine veränderung
nur mich
bei dir
Mittendrin
komm zu mir in mein
ich weiß nicht wie
ich schaff das schon
ich kann nicht mehr
schieb die kontoauszüge zur seite
das hausaufgabenheft
und die kartoffelschalen
komm zu mir
zwischen meine eile
die betriebsamkeit
ansprüche und zukunftssorgen
setz dich auf ein gutes wort
einen schluck wein
und einen langen blick
dann kann ich morgen
wieder weiter leben
mittendrin
Für einen Augenblick ganz
ich will nicht lesen
und nebenher fernsehen
ich will nicht kochen
und nebenher telefonieren
ich will nicht kaffee trinken
und nebenher rennen
in einer sitzung
nicht eben noch mails checken
in einem gespräch
nicht in gedanken schon weg sein
ich will nicht leben
und gar nicht dabeibleiben
ich will nicht alles gleichzeitig tun
jedenfalls nicht heute abend
jetzt will ich einfach nur da sein
für einen augenblick ganz
Gott sucht mich da, wo ich bin
Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. In dieser Nacht aber fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen. Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst!
Johannesevangelium 21,3–7a.9–12a
Jesus ist fort und der ganz normale Alltag wieder da. Die Jünger sind nach seinem Tod immer noch Fischer, sie gehen wieder ihrer Arbeit nach, was sollten sie auch sonst tun? Eine dieser traurigen Nächte lang schuften sie ohne Erfolg. Ihre Netze bleiben leer. Da steht am frühen Morgen einer am Ufer und ruft. Ob sie etwas gefangen hätten? Nein, rufen sie zurück, ohne zu wissen, wer da etwas von ihnen will. Der Jünger, den Jesus liebte, heißt es, erkennt ihn zuerst. Liebe macht eben nicht blind, sondern hellwach. Das Ende vom Lied ist ein gemeinsames Frühstück. Der Auferstandene isst mit seinen Freunden.
Eine seltsame, aber ermutigende Geschichte: Selbst die Jünger, die so dicht dran sind am Großartigsten, das jemals geschehen ist, kennen Alltag. Ein Feuer brennt, Brot ist da, frisch gefangenen Fisch – ihrer Hände Arbeit – bringen sie mit. Und der, der Gottes Sohn ist und eben den Tod überwunden hat, frühstückt mit ihnen. Könnte heißen, Jesus sucht mich da, wo ich bin. Hier, nicht irgendwo anders.
Warteschleife
im
warten
geschieht
etwas
warten
verwandelt
Einkaufswunschzettel
wie so oft schreib ich auf
was wir brauchen zum leben
geh los mit leeren taschen
und einem überfüllten kopf
such alles zusammen
das eine hier jenes dort
das darf ich auf keinen fall vergessen
krame in sonderangeboten
stelle mich an die kasse und denke mir
könnt ich nur kaufen zuversicht
vertrauen ganz frisch
für alle ein bisschen sorglosigkeit
heute bring ich euch extra mit
gottes guten geist
wir wären versorgt
Geschenkt
du hast ein ganzes leben
über kurz oder lang
gehört es dir
einfach geschenkt
du kannst dich daran freuen
jederzeit
es ist immer alles
selbst wenn vieles fehlt
Aufräumarbeiten