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Gut vorbereitet auf den nächsten Segeltörn: Profitipps für entspannte Segelmanöver Wer sein Segelboot einhand oder mit einer kleinen Crew steuert, hat viel zu tun – und noch viel mehr zu wissen! Segelausbilder Duncan Wells hat in seinem neuen Praxisbuch die 101 besten Segel-Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene zusammengestellt. Anhand zahlreicher Fotos und Illustrationen erklärt er alles Wissenswerte für das Fahrtensegeln, von Segel setzen bis Ankern. Ob zur Auffrischung vor der nächsten Segelreise oder zum Nachschlagen unterwegs – die bewährten Ratschläge für alle wichtigen Segelmanöver und Situationen sorgen für entspannte Törns und mehr Sicherheit auf dem Wasser. • Lehrbuch und Nachschlagewerk mit dem bewährten Know-how aus "Stressfrei Segeln" und "Stressfrei Navigieren" sowie einigen neuen und ergänzenden Inhalten • 101 Tipps und Tricks für Segel-Anfänger und fortgeschrittene Skipper • Bebilderte Anleitungen zum An- und Ablegen, Ankern, Reffen, Segel setzen und bergen • Wissenswertes zum Segeln bei schwerem Wetter und zur Navigation auf See • Alle wichtigen Segelmanöver Schritt für Schritt erklärt Wind und Wellen sicher im Griff: Segelbuch für Anfänger und Fortgeschrittene Skipper, die bereits die Bände "Stressfrei Segeln" und "Stressfrei Navigieren" kennen, erhalten mit "Stressfrei Segeln kompakt" die ideale Ergänzung für ihre Bordbibliothek. Neben bekannten Segeltechniken und Zeichnungen, enthält das kompakte Segelbuch einige neue Aspekte und stellt alle Segel-Grundlagen leicht verständlich vor. Oder suchen Sie mal wieder ein Geschenk für Segler? Mit seinem handlichen DIN-A5-Format eignet es sich auch besonders gut als Nachschlagewerk für unterwegs – so haben Sie die hilfreichen Tipps zum Segeln auch an Bord immer griffbereit!
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Seitenzahl: 88
Veröffentlichungsjahr: 2022
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DUNCAN WELLS
DIE 101 BESTEN TIPPS UND TRICKS
Delius Klasing Verlag
Der Autor dankt James Littlewood für die Durchsicht der Tipps und für seine unschätzbar wertvollen Ratschläge.
© Duncan Wells 2021, originally published by Bloomsbury Publishing UK
Die englische Originalausgabe mit dem Titel »101 Tips for Stress-free Sailing« erschien bei Bloomsbury Publishing Plc, London.
1. Auflage 2021
Die Rechte für die deutsche Ausgabe liegen beim Verlag Delius Klasing & Co. KG, Bielefeld
Folgende Ausgaben dieses Werkes sind verfügbar:
ISBN 978-3-667-12348-0 (Print)
ISBN 978-3-667-12414-2 (Epub)
Aus dem Englischen von Egmont M. Friedl
Lektorat: Felix Wagner
Umschlaggestaltung: Felix Kempf, www.fx68.de
Coverfoto: Getty Images/Heide Benser
Innenteilfotos/Coverfotos unten/Rückseite: Sofern kein anderer Fotograf angegeben ist, wurden alle Fotos von Duncan Wells oder in seinem Namen aufgenommen.
Wetterkarte (Seite 81): © British Crown Copyright 2021
Illustrationen: Dave Saunders
Layout: Susan McIntyre
Satz: Bernd Pettke, Digitale Dienste, Bielefeld
Datenkonvertierung E-Book: Bookwire - Gesellschaft zum Vertrieb digitaler Medien mbH
Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben und Daten wurden von dem Autor nach bestem Wissen erstellt und von ihm sowie vom Verlag mit der gebotenen Sorgfalt überprüft. Gleichwohl können wir keinerlei Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernehmen.
Dieses Buch enthält Abbildungen, die vom UK Hydrographic Office und Her Majesty’s Stationery Office zur Verfügung gestellt wurden. Diese Abbildungen dürfen nicht für die Navigation verwendet werden! Das UK Hydrographic Office und seine Lizenznehmer übernehmen keine Haftung oder Garantie für die
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www.delius-klasing.de
Vorwort
Allgemeine Tipps
1. Die erste Regel guter Seemannschaft
2. Kurs halten oder ausweichen? Kollisionsverhütung
3. Ruder mittschiffs markieren
4. Sind Sie auf Kollisionskurs?
5. Geschwindigkeit mit Augenmaß bestimmen
6. Rumpfgeschwindigkeit berechnen
7. Windrichtung
8. Wird das Wetter besser oder schlechter?
9. Checkliste vor dem Ablegen
10. Checkliste für Charteryachten
11. Hochwasserzeit an der Mondphase erkennen
Festmachen und Ankern
12. Eine Klampe teilen
13. Handzeichen
14. Festmacher, die das Bordleben einfacher machen
15. Fender stauen
16. Zwei oder vier Leinen beim Festmachen?
17. Polypropylen-Leinen beim Anlegen längsseits
18. Setzen Sie Festmacher auf Slip
19. Welche Kraft hat den größten Einfluss beim Ablegen?
20. Ablegen mit Vorspring und Straßenräuberstek
21. Hahnepot am Bug, um ein Boot längsseits zu halten
22. Welche Kraft hat den größten Einfluss beim Anlegen?
23. Fenderhöhe schnell verstellen
24. Keine Klampen? Verwenden Sie einen Bojenfänger!
25. Stressfrei anlegen mit einer Hahnepot achtern
26. Im Päckchen mit einer kurzen Leine mittschiffs anlegen
27. Römisch-katholisch anlegen bei starkem Seitenwind
28. An einer Boje gleich beim ersten Versuch festmachen
29. Um Hilfe bitten ist keine Schande!
30. Was tun, wenn das Boot über die Muringboje schiebt?
31. Keine Angst vor dem Einbau eines Bugstrahlruders
32. Wie man den Anker schneller ablassen kann
33. Unruhiger Ankerplatz
34. Entspannt ankern
35. Hält der Anker?
36. Anker ausbrechen
Unter Segel
37. Wahrer und scheinbarer Wind
38. Anzeigehilfen für den scheinbaren Wind
39. Mit Leebug segeln
40. Winddreher in Küstennähe vorhersagen
41. Schotholepunkt schnell verstellen
42. Schot an der Winsch sichern
43. Schot anschlagen
44. Windfäden richtig lesen
45. Bei schlagenden Segeln stimmt etwas nicht
46. Früh reffen
47. Ein Netz für den Spinnaker
48. Stoppknoten
49. Backbord und Steuerbord markieren
50. Tauwerkschäkel
51. Tonnen in Stromlee passieren
52. Der Autopilot ist ein wertvolles Crewmitglied
53. Dem Kartenplotter nicht blindlings folgen
Navigation
54. Die Eins-zu-sechzig-Regel
55. Kursänderung – Winkelmessung mit bloßer Hand
56. Mit dem Kartenplotter die Layline bestimmen
57. Deviation durch die Brille
58. Nachlassende Sehkraft? Extra starke Lesebrille statt Lupe
59. Darstellung der Flachwasserzonen im Kartenplotter anpassen
60. Laminierfolien verwenden
61. Peilungen als Begrenzungslinien
62. Peilung voraus und achteraus
63. Wie man nachts Fischer-Bojen ausweichen kann
Sicherheit
64. Sicherheitsausrüstung pfleglich behandeln
65. Braucht man wirklich eine Sechs-Personen-Rettungsinsel?
66. Service und Wartung der Sicherheitsausrüstung
67. MOB-Notfallsender
68. MOB Lifesavers
An Bord
69. Leinen an Bord und ihre Eigenschaften
70. Leinen immer hängend stauen
71. Der Straßenräuberstek
72. Fallen abspannen
73. Baum im Hafen zur Seite schoten oder spannen
74. Rollgenua sichern
75. Ersatzteile einbauen
76. Wie man ein Fall am Bootsmannstuhl anschlägt
77. Sprayhood und Persenning reinigen
78. Echolot kalibrieren
79. Segeleinbinder selbst machen
80. Mit dem eigenen Gewicht das Boot zum Steg ziehen
81. Knarzende Festmacher ruhigstellen
82. Schäkel sichern
83. Eutersalbe als Ersatz für Antifouling?
84. Platz sparen in der Galley
85. Reißverschluss mit Vaseline fetten
86. Alles wiederfinden
87. Keine zu heißen Getränke
88. Schamfilen vermeiden
89. Dichtungen mit Silikonspray pflegen
90. Notfall-Klebeband
91. Navigationslichter mit Durchblick
Motor-Tipps
92. Dichtung am Wasserfilter nicht vergessen
93. Außenbordmotoren aufrecht stauen
94. Wenn der Motor gar nicht starten kann
95. Die Motoralarmtöne kennen
96. Bedienzüge für Motor- und Getriebeschaltung erneuern
97. Rauch aus dem Auspuff und was er bedeutet
98. Praktische Methode, um den Kühlwasserfluss zu prüfen
99. Den tatsächlichen Kraftstoffverbrauch notieren
100. Mittelstellung an der Motorschaltung markieren
101. Einwintern mit vollem Dieseltank
Stichwortverzeichnis
Die Auswahl der folgenden Tipps und Tricks ist das Ergebnis meiner eigenen Erfahrungen auf Booten. Dabei sind die meisten Tipps aufgrund meiner anfänglichen Fehler entstanden, aus denen ich hoffentlich gelernt habe. Wichtig ist nur, die gleichen Fehler nicht wieder und wieder zu begehen!
Ich habe auch Techniken zum An- und Ablegen mit aufgenommen. Um einen Törn oder eine Ausfahrt genießen zu können, ist es unbedingt nötig, gekonnt und ohne Stress abzulegen und ebenso entspannt und undramatisch wieder anlegen zu können, wenn man zurückkommt. Dank meiner robusten Methoden wird genau das möglich. Diese Techniken machen den Unterschied zwischen einer glücklichen Crew samt Skipper und einem Skipper, dem die Crew davonläuft, weil er zu oft und nur aus eigener Unsicherheit Kommandos brüllt und so schlussendlich das Manöver verpatzt. Mit meinen Techniken – sei es mit einer voll involvierten Crew oder einhand – wird das An- und Ablegen zum Kinderspiel!
Ebenso habe ich Tipps zum Thema Wetter eingefügt, denn zu wissen, wie sich das Wetter entwickelt, ist nicht minder wichtig. Fragen zum Wetter stehen auch bei meinen Schülern in der Segelausbildung immer hoch im Kurs, sodass diese Hinweise bestimmt nicht umsonst sein werden.
Ich hoffe, dass diese Tipps von Nutzen sein werden und dazu beitragen können, die eigene Zeit auf dem Wasser stressfrei zu erleben.
Die erste Regel guter Seemannschaft lautet:
Vermeiden Sie Situationen, die gute Seemannschaft nötig machen.
Das klingt etwas platt, doch ein Skipper muss alles im Auge behalten:
Wind, Gezeitenstrom und Seegang
Sichtverhältnisse
Schiffsverkehr
Navigatorische Gefahrenstellen
Wassertiefe
Wettervorhersage
Wohlbefinden der Crew
Motivationsgrad der Crew
Boot
Segeltrimm
Navigation
Wo das nächste Problem auftauchen könnte …
Je besser man auf all diese Punkte achtet, desto unwahrscheinlicher wird man plötzlich in eine Situation geraten, aus der man nur mit guter Seemannschaft wieder herauskommt.
Setzen Sie nur so viel Segelfläche, wie die Crew in den zu erwartenden Bedingungen beherrscht sowie schnell und einfach reffen kann.
Die klassische Yawl
LUTINE
mit perfekt getrimmten Segeln.
In den Kollisionsverhütungsregeln (KVR) ist nirgends die Rede von Vorfahrt. Manch einer mag das zwar behaupten, aber es stimmt nicht.
Die KVR, genauer die Internationalen Regeln zur Verhütung von Zusammenstößen auf See, sprechen vielmehr von:
Kurshaltepflicht
Ausweichpflicht
Man muss also wissen, wann man ausweichpflichtig und wann man kurshaltepflichtig ist.
Allerdings muss man auch als kurshaltepflichtiges Fahrzeug ausweichen und zwar dann, wenn das ausweichpflichtige Fahrzeug nicht ausreichend manövriert, um eine Kollision zu vermeiden.
In engen Fahrwassern und in der Nähe von Schifffahrtsstraßen ist es unerlässlich, die Vorschriften und richtigen Verhaltensweisen zu kennen, z.B. die Regel 5 KVF zum Ausguck:
„Jedes Fahrzeug muss jederzeit durch Sehen und Hören sowie durch jedes andere verfügbare Mittel, das den gegebenen Umständen und Bedingungen entspricht, gehörigen Ausguck halten, der einen vollständigen Überblick über die Lage und die Möglichkeit der Gefahr eines Zusammenstoßes gibt.“
Und im Anschluss heißt es in der Regel 6 der KVR:
„Jedes Fahrzeug muss jederzeit mit einer sicheren Geschwindigkeit fahren, sodass es geeignete und wirksame Maßnahmen treffen kann, um einen Zusammenstoß zu vermeiden, und innerhalb einer Entfernung zum Stehen gebracht werden kann, die den gegebenen Umständen und Bedingungen entspricht.“
Bedenken Sie jedoch, dass auf Flüssen in der Nähe von Brücken und Biegungen ein stromabwärts fahrendes Boot der Kurshalter ist. Stromaufwärts fahrende Boote sind ausweichpflichtig.
Das ist auch logisch, da das stromaufwärts fahrende Boot mehr Kontrolle hat. Abgesehen davon gelten alle weiteren Vorschriften der KVR.
Die Tower Bridge in London. © James Littlewood
Eine Ausgabe der Kollisionsverhütungsregeln – ein Muss für jeden Segler
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Zu wissen, wann das Ruder mittschiffs steht, ist extrem wichtig. Vor allem, wenn auf engem Raum manövriert werden muss.
Die Bedieneinheit des Autopiloten, aber auch andere Geräte haben oft eine integrierte Ruderlagenanzeige wie in der Abbildung rechts. Oder man hat eine eigenständige Ruderlagenanzeige.
Ruder knapp 10° nach Steuerbord
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Um die Ruderlage jedoch stets blitzschnell erkennen zu können, ist eine Markierung am Steuerrad unschlagbar.
Tape
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Seemännischer ist es, zur Markierung einen Türkischen Bund anzubringen. Anleitungen kann man im Internet finden.
Türkenbund
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Es ist sehr wichtig, anhand von Beobachtung eines anderen Fahrzeugs im Verhältnis zum eigenen Boot, zu festen Marken und zum Land im Hintergrund bestimmen zu können, ob man sich auf Kollisionskurs befindet oder nicht.
Eine stehende, also gleichbleibende Peilung zu einem anderen näherkommenden Fahrzeug zeigt einen Kollisionskurs an.
Diese Peilung kann man am besten mit einem Handpeilkompass vornehmen. Auch wenn sich das andere Fahrzeug vor einer weit vorausliegenden Küste kaum verschiebt, deutet das auf eine stehende Peilung hin.
AIS (Automatisches Identifikationssystem) sowie Radar sind weitere, sehr nützliche Mittel zur Kollisionsverhütung.