Stressfrei Segeln kompakt - Duncan Wells - E-Book

Stressfrei Segeln kompakt E-Book

Duncan Wells

0,0

Beschreibung

Gut vorbereitet auf den nächsten Segeltörn: Profitipps für entspannte Segelmanöver Wer sein Segelboot einhand oder mit einer kleinen Crew steuert, hat viel zu tun – und noch viel mehr zu wissen! Segelausbilder Duncan Wells hat in seinem neuen Praxisbuch die 101 besten Segel-Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene zusammengestellt. Anhand zahlreicher Fotos und Illustrationen erklärt er alles Wissenswerte für das Fahrtensegeln, von Segel setzen bis Ankern. Ob zur Auffrischung vor der nächsten Segelreise oder zum Nachschlagen unterwegs – die bewährten Ratschläge für alle wichtigen Segelmanöver und Situationen sorgen für entspannte Törns und mehr Sicherheit auf dem Wasser. • Lehrbuch und Nachschlagewerk mit dem bewährten Know-how aus "Stressfrei Segeln" und "Stressfrei Navigieren" sowie einigen neuen und ergänzenden Inhalten • 101 Tipps und Tricks für Segel-Anfänger und fortgeschrittene Skipper • Bebilderte Anleitungen zum An- und Ablegen, Ankern, Reffen, Segel setzen und bergen • Wissenswertes zum Segeln bei schwerem Wetter und zur Navigation auf See • Alle wichtigen Segelmanöver Schritt für Schritt erklärt Wind und Wellen sicher im Griff: Segelbuch für Anfänger und Fortgeschrittene Skipper, die bereits die Bände "Stressfrei Segeln" und "Stressfrei Navigieren" kennen, erhalten mit "Stressfrei Segeln kompakt" die ideale Ergänzung für ihre Bordbibliothek. Neben bekannten Segeltechniken und Zeichnungen, enthält das kompakte Segelbuch einige neue Aspekte und stellt alle Segel-Grundlagen leicht verständlich vor. Oder suchen Sie mal wieder ein Geschenk für Segler? Mit seinem handlichen DIN-A5-Format eignet es sich auch besonders gut als Nachschlagewerk für unterwegs – so haben Sie die hilfreichen Tipps zum Segeln auch an Bord immer griffbereit!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 88

Veröffentlichungsjahr: 2022

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



DUNCAN WELLS

STRESSFREI SEGELNKOMPAKT

DIE 101 BESTEN TIPPS UND TRICKS

Delius Klasing Verlag

Der Autor dankt James Littlewood für die Durchsicht der Tipps und für seine unschätzbar wertvollen Ratschläge.

© Duncan Wells 2021, originally published by Bloomsbury Publishing UK

Die englische Originalausgabe mit dem Titel »101 Tips for Stress-free Sailing« erschien bei Bloomsbury Publishing Plc, London.

1. Auflage 2021

Die Rechte für die deutsche Ausgabe liegen beim Verlag Delius Klasing & Co. KG, Bielefeld

Folgende Ausgaben dieses Werkes sind verfügbar:

ISBN 978-3-667-12348-0 (Print)

ISBN 978-3-667-12414-2 (Epub)

Aus dem Englischen von Egmont M. Friedl

Lektorat: Felix Wagner

Umschlaggestaltung: Felix Kempf, www.fx68.de

Coverfoto: Getty Images/Heide Benser

Innenteilfotos/Coverfotos unten/Rückseite: Sofern kein anderer Fotograf angegeben ist, wurden alle Fotos von Duncan Wells oder in seinem Namen aufgenommen.

Wetterkarte (Seite 81): © British Crown Copyright 2021

Illustrationen: Dave Saunders

Layout: Susan McIntyre

Satz: Bernd Pettke, Digitale Dienste, Bielefeld

Datenkonvertierung E-Book: Bookwire - Gesellschaft zum Vertrieb digitaler Medien mbH

Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben und Daten wurden von dem Autor nach bestem Wissen erstellt und von ihm sowie vom Verlag mit der gebotenen Sorgfalt überprüft. Gleichwohl können wir keinerlei Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernehmen.

Dieses Buch enthält Abbildungen, die vom UK Hydrographic Office und Her Majesty’s Stationery Office zur Verfügung gestellt wurden. Diese Abbildungen dürfen nicht für die Navigation verwendet werden! Das UK Hydrographic Office und seine Lizenznehmer übernehmen keine Haftung oder Garantie für die

Richtigkeit der in diesem Buch veröffentlichten Abbildungen, Angaben oder Empfehlungen und haben diese weder auf ihre Richtigkeit noch auf ihre Eignung hin geprüft.

Alle Rechte vorbehalten! Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Verlages darf das Werk weder komplett noch teilweise vervielfältigt oder an Dritte weitergegeben werden.

www.delius-klasing.de

Inhalt

Vorwort

Allgemeine Tipps

     1.  Die erste Regel guter Seemannschaft

     2.  Kurs halten oder ausweichen? Kollisionsverhütung

     3.  Ruder mittschiffs markieren

     4.  Sind Sie auf Kollisionskurs?

     5.  Geschwindigkeit mit Augenmaß bestimmen

     6.  Rumpfgeschwindigkeit berechnen

     7.  Windrichtung

     8.  Wird das Wetter besser oder schlechter?

     9.  Checkliste vor dem Ablegen

   10.  Checkliste für Charteryachten

   11.  Hochwasserzeit an der Mondphase erkennen

Festmachen und Ankern

   12.  Eine Klampe teilen

   13.  Handzeichen

   14.  Festmacher, die das Bordleben einfacher machen

   15.  Fender stauen

   16.  Zwei oder vier Leinen beim Festmachen?

   17.  Polypropylen-Leinen beim Anlegen längsseits

   18.  Setzen Sie Festmacher auf Slip

   19.  Welche Kraft hat den größten Einfluss beim Ablegen?

   20.  Ablegen mit Vorspring und Straßenräuberstek

   21.  Hahnepot am Bug, um ein Boot längsseits zu halten

   22.  Welche Kraft hat den größten Einfluss beim Anlegen?

   23.  Fenderhöhe schnell verstellen

   24.  Keine Klampen? Verwenden Sie einen Bojenfänger!

   25.  Stressfrei anlegen mit einer Hahnepot achtern

   26.  Im Päckchen mit einer kurzen Leine mittschiffs anlegen

   27.  Römisch-katholisch anlegen bei starkem Seitenwind

   28.  An einer Boje gleich beim ersten Versuch festmachen

   29.  Um Hilfe bitten ist keine Schande!

   30.  Was tun, wenn das Boot über die Muringboje schiebt?

   31.  Keine Angst vor dem Einbau eines Bugstrahlruders

   32.  Wie man den Anker schneller ablassen kann

   33.  Unruhiger Ankerplatz

   34.  Entspannt ankern

   35.  Hält der Anker?

   36.  Anker ausbrechen

Unter Segel

   37.  Wahrer und scheinbarer Wind

   38.  Anzeigehilfen für den scheinbaren Wind

   39.  Mit Leebug segeln

   40.  Winddreher in Küstennähe vorhersagen

   41.  Schotholepunkt schnell verstellen

   42.  Schot an der Winsch sichern

   43.  Schot anschlagen

   44.  Windfäden richtig lesen

   45.  Bei schlagenden Segeln stimmt etwas nicht

   46.  Früh reffen

   47.  Ein Netz für den Spinnaker

   48.  Stoppknoten

   49.  Backbord und Steuerbord markieren

   50.  Tauwerkschäkel

   51.  Tonnen in Stromlee passieren

   52.  Der Autopilot ist ein wertvolles Crewmitglied

   53.  Dem Kartenplotter nicht blindlings folgen

Navigation

   54.  Die Eins-zu-sechzig-Regel

   55.  Kursänderung – Winkelmessung mit bloßer Hand

   56.  Mit dem Kartenplotter die Layline bestimmen

   57.  Deviation durch die Brille

   58.  Nachlassende Sehkraft? Extra starke Lesebrille statt Lupe

   59.  Darstellung der Flachwasserzonen im Kartenplotter anpassen

   60.  Laminierfolien verwenden

   61.  Peilungen als Begrenzungslinien

   62.  Peilung voraus und achteraus

   63.  Wie man nachts Fischer-Bojen ausweichen kann

Sicherheit

   64.  Sicherheitsausrüstung pfleglich behandeln

   65.  Braucht man wirklich eine Sechs-Personen-Rettungsinsel?

   66.  Service und Wartung der Sicherheitsausrüstung

   67.  MOB-Notfallsender

   68.  MOB Lifesavers

An Bord

   69.  Leinen an Bord und ihre Eigenschaften

   70.  Leinen immer hängend stauen

   71.  Der Straßenräuberstek

   72.  Fallen abspannen

   73.  Baum im Hafen zur Seite schoten oder spannen

   74.  Rollgenua sichern

   75.  Ersatzteile einbauen

   76.  Wie man ein Fall am Bootsmannstuhl anschlägt

   77.  Sprayhood und Persenning reinigen

   78.  Echolot kalibrieren

   79.  Segeleinbinder selbst machen

   80.  Mit dem eigenen Gewicht das Boot zum Steg ziehen

   81.  Knarzende Festmacher ruhigstellen

   82.  Schäkel sichern

   83.  Eutersalbe als Ersatz für Antifouling?

   84.  Platz sparen in der Galley

   85.  Reißverschluss mit Vaseline fetten

   86.  Alles wiederfinden

   87.  Keine zu heißen Getränke

   88.  Schamfilen vermeiden

   89.  Dichtungen mit Silikonspray pflegen

   90.  Notfall-Klebeband

   91.  Navigationslichter mit Durchblick

Motor-Tipps

   92.  Dichtung am Wasserfilter nicht vergessen

   93.  Außenbordmotoren aufrecht stauen

   94.  Wenn der Motor gar nicht starten kann

   95.  Die Motoralarmtöne kennen

   96.  Bedienzüge für Motor- und Getriebeschaltung erneuern

   97.  Rauch aus dem Auspuff und was er bedeutet

   98.  Praktische Methode, um den Kühlwasserfluss zu prüfen

   99.  Den tatsächlichen Kraftstoffverbrauch notieren

 100.  Mittelstellung an der Motorschaltung markieren

 101.  Einwintern mit vollem Dieseltank

Stichwortverzeichnis

Vorwort

Die Auswahl der folgenden Tipps und Tricks ist das Ergebnis meiner eigenen Erfahrungen auf Booten. Dabei sind die meisten Tipps aufgrund meiner anfänglichen Fehler entstanden, aus denen ich hoffentlich gelernt habe. Wichtig ist nur, die gleichen Fehler nicht wieder und wieder zu begehen!

Ich habe auch Techniken zum An- und Ablegen mit aufgenommen. Um einen Törn oder eine Ausfahrt genießen zu können, ist es unbedingt nötig, gekonnt und ohne Stress abzulegen und ebenso entspannt und undramatisch wieder anlegen zu können, wenn man zurückkommt. Dank meiner robusten Methoden wird genau das möglich. Diese Techniken machen den Unterschied zwischen einer glücklichen Crew samt Skipper und einem Skipper, dem die Crew davonläuft, weil er zu oft und nur aus eigener Unsicherheit Kommandos brüllt und so schlussendlich das Manöver verpatzt. Mit meinen Techniken – sei es mit einer voll involvierten Crew oder einhand – wird das An- und Ablegen zum Kinderspiel!

Ebenso habe ich Tipps zum Thema Wetter eingefügt, denn zu wissen, wie sich das Wetter entwickelt, ist nicht minder wichtig. Fragen zum Wetter stehen auch bei meinen Schülern in der Segelausbildung immer hoch im Kurs, sodass diese Hinweise bestimmt nicht umsonst sein werden.

Ich hoffe, dass diese Tipps von Nutzen sein werden und dazu beitragen können, die eigene Zeit auf dem Wasser stressfrei zu erleben.

Allgemeine Tipps

1 Die erste Regel guter Seemannschaft

Die erste Regel guter Seemannschaft lautet:

Vermeiden Sie Situationen, die gute Seemannschaft nötig machen.

Das klingt etwas platt, doch ein Skipper muss alles im Auge behalten:

Wind, Gezeitenstrom und Seegang

Sichtverhältnisse

Schiffsverkehr

Navigatorische Gefahrenstellen

Wassertiefe

Wettervorhersage

Wohlbefinden der Crew

Motivationsgrad der Crew

Boot

Segeltrimm

Navigation

Wo das nächste Problem auftauchen könnte …

Je besser man auf all diese Punkte achtet, desto unwahrscheinlicher wird man plötzlich in eine Situation geraten, aus der man nur mit guter Seemannschaft wieder herauskommt.

◼ Die zweite Regel

Setzen Sie nur so viel Segelfläche, wie die Crew in den zu erwartenden Bedingungen beherrscht sowie schnell und einfach reffen kann.

Die klassische Yawl

LUTINE

mit perfekt getrimmten Segeln.

2Kurs halten oder ausweichen? Kollisionsverhütung

In den Kollisionsverhütungsregeln (KVR) ist nirgends die Rede von Vorfahrt. Manch einer mag das zwar behaupten, aber es stimmt nicht.

Die KVR, genauer die Internationalen Regeln zur Verhütung von Zusammenstößen auf See, sprechen vielmehr von:

Kurshaltepflicht

Ausweichpflicht

Man muss also wissen, wann man ausweichpflichtig und wann man kurshaltepflichtig ist.

Allerdings muss man auch als kurshaltepflichtiges Fahrzeug ausweichen und zwar dann, wenn das ausweichpflichtige Fahrzeug nicht ausreichend manövriert, um eine Kollision zu vermeiden.

In engen Fahrwassern und in der Nähe von Schifffahrtsstraßen ist es unerlässlich, die Vorschriften und richtigen Verhaltensweisen zu kennen, z.B. die Regel 5 KVF zum Ausguck:

„Jedes Fahrzeug muss jederzeit durch Sehen und Hören sowie durch jedes andere verfügbare Mittel, das den gegebenen Umständen und Bedingungen entspricht, gehörigen Ausguck halten, der einen vollständigen Überblick über die Lage und die Möglichkeit der Gefahr eines Zusammenstoßes gibt.“

Und im Anschluss heißt es in der Regel 6 der KVR:

„Jedes Fahrzeug muss jederzeit mit einer sicheren Geschwindigkeit fahren, sodass es geeignete und wirksame Maßnahmen treffen kann, um einen Zusammenstoß zu vermeiden, und innerhalb einer Entfernung zum Stehen gebracht werden kann, die den gegebenen Umständen und Bedingungen entspricht.“

Bedenken Sie jedoch, dass auf Flüssen in der Nähe von Brücken und Biegungen ein stromabwärts fahrendes Boot der Kurshalter ist. Stromaufwärts fahrende Boote sind ausweichpflichtig.

Das ist auch logisch, da das stromaufwärts fahrende Boot mehr Kontrolle hat. Abgesehen davon gelten alle weiteren Vorschriften der KVR.

Die Tower Bridge in London. © James Littlewood

Eine Ausgabe der Kollisionsverhütungsregeln – ein Muss für jeden Segler

.

3 Ruder mittschiffs markieren

Zu wissen, wann das Ruder mittschiffs steht, ist extrem wichtig. Vor allem, wenn auf engem Raum manövriert werden muss.

Die Bedieneinheit des Autopiloten, aber auch andere Geräte haben oft eine integrierte Ruderlagenanzeige wie in der Abbildung rechts. Oder man hat eine eigenständige Ruderlagenanzeige.

Ruder knapp 10° nach Steuerbord

.

Um die Ruderlage jedoch stets blitzschnell erkennen zu können, ist eine Markierung am Steuerrad unschlagbar.

Tape

.

Seemännischer ist es, zur Markierung einen Türkischen Bund anzubringen. Anleitungen kann man im Internet finden.

Türkenbund

.

4 Sind Sie auf Kollisionskurs?

Es ist sehr wichtig, anhand von Beobachtung eines anderen Fahrzeugs im Verhältnis zum eigenen Boot, zu festen Marken und zum Land im Hintergrund bestimmen zu können, ob man sich auf Kollisionskurs befindet oder nicht.

Eine stehende, also gleichbleibende Peilung zu einem anderen näherkommenden Fahrzeug zeigt einen Kollisionskurs an.

Diese Peilung kann man am besten mit einem Handpeilkompass vornehmen. Auch wenn sich das andere Fahrzeug vor einer weit vorausliegenden Küste kaum verschiebt, deutet das auf eine stehende Peilung hin.

AIS (Automatisches Identifikationssystem) sowie Radar sind weitere, sehr nützliche Mittel zur Kollisionsverhütung.

◼ Achten Sie bei Landsicht auf den Hintergrund