Supermacht China – Die chinesische Weltmacht aus Asien verstehen - Hermann Rupold - E-Book

Supermacht China – Die chinesische Weltmacht aus Asien verstehen E-Book

Hermann Rupold

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Beschreibung

Supermacht China – Die chinesische Weltmacht aus Asien verstehen Geschichte, Politik, Bildung, Wirtschaft und Militär Die Entwicklungen in China sind in den letzten Jahren zum allgegenwärtigen Thema in Medien und Gesellschaft geworden. Doch was ist dran an den vielen Zukunftsszenarien einer im Schatten agierenden Supermacht? Wie tickt das bevölkerungsreichste Land der Erde? Was sind seine Ziele und wie denkt die einheimische Bevölkerung? Was macht die Entwicklung des Landes aus und wo liegen die Stärken und Schwächen? Machen Sie sich Ihr eigenes Bild dieser aufstrebenden Weltmacht, indem Sie die Zahlen und Fakten hinter der expandierenden Wirtschaftsmacht verstehen. Um sich ein umfassendes Bild über den aktuellen Exportweltmeister machen zu können, ist eine tiefere Betrachtung der Geschichte, der Politik, des Bildungssystems, der Wirtschaft und des Militärs nötig. In diesem Buch erhalten Sie einen Überblick über all diese Aspekte, die das heutige China ausmachen. Nur durch eine Gesamtbetrachtung all dieser Teilbereiche ist es möglich, das Land China und seine Ziele zu verstehen. Über den Autor des Buches, Hermann Rupold: Schon seit dem Studium der Politikwissenschaften vor über 25 Jahren beschäftigt er sich mit politischen, gesellschaftlichen und geschichtlichen Randthemen. Als Lehrkraft gibt er dieses Wissen nicht nur seinen Schülern und Studierenden weiter, sondern spricht im Rahmen verschiedener Publikationen auch die breite Masse der Menschen in Deutschland an. Bei seinen Büchern liegen ihm solche Themen besonders am Herzen, deren Auswirkungen in vielen Bereichen der Gesellschaft zu spüren sind, die aber trotzdem weitgehend unbekannt sind. Zudem konzentriert er sich auf Themen, bei denen neben allgemeinen wissenschaftlichen Recherchen auch eigene Erfahrungen mit eingebracht werden können. Seien Sie gespannt auf viele Hintergründe und Erkenntnisse, die sich rund um das Land der Mitte drehen und Ihnen eine neue Sicht auf die Supermacht im Osten ermöglichen. Sichern Sie sich noch heute dieses Buch und erfahren Sie... ... wie sich das Land zur globalen Supermacht entwickelt hat, ... wie dieses riesige Reich aufgebaut ist und funktioniert, ... was wir in den nächsten Jahren von China erwarten können. Wenn Sie die Entwicklung Chinas interessiert, ist das der richtige Einstieg... ... daher ist mein Tipp: Greifen Sie schnell zu!

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Supermacht China – Die chinesische Weltmacht aus Asien verstehen

Geschichte, Politik, Bildung, Wirtschaft und Militär

©2020, Hermann Rupold

Expertengruppe Verlag

Die Inhalte dieses Buches wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Der Inhalt des Buches repräsentiert die persönliche Erfahrung und Meinung des Autors.

Sämtliche hier dargestellten Inhalte dienen somit ausschließlich der neutralen Information. Sie stellen keinerlei Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten Methoden dar. Dieses Buch erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit, noch kann die Aktualität und Richtigkeit der hier dargebotenen Informationen garantiert werden. Der Autor und die Herausgeber übernehmen keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information ergeben.

Supermacht China – Die chinesische Weltmacht aus Asien verstehen

Geschichte, Politik, Bildung, Wirtschaft und Militär

Expertengruppe Verlag

Inhaltsverzeichnis

Über den Autor

Vorwort

Die Geschichte Chinas

Ein Blick auf China

Die frühen Kulturen

Die Frühen Dynastien

Die Chinesische Kaiserzeit

Exkurs: China als Inbegriff der Hochkultur

Das Ende der Kaiserzeit

Die Republik China

Die Geburt der Volksrepublik

Exkurs: Mao Zedong – Der Superstar Chinas

Das aktuelle politische System Chinas

Ein Überblick

Formaler Aufbau der Regierung

Administrative Gliederung

Die Bevölkerung Chinas

Exkurs: Belohnungen für Kinderarmut

Exkurs: Anders als im Film: Die China-Towns

Die Religion in China

Demokratieverständnis

Exkurs: Uiguren in China

Das chinesische Rechtssystem

Exkurs: Deutsche Gesetze für chinesische Bürger

Chinas Außenpolitik

Exkurs: China und Deutschland: Stets im Dialog

Exkurs: Territoriale Konflikte im Südchinesischen Meer

Exkurs: Chinas Engagement in Afrika

Gesundheitswesen in China

Exkurs: Mediziner ohne Studium: Die Barfußärzte

Exkurs: Ein Krankenhaus in acht Tagen

Das Bildungssystem in China

Hintergrund des Bildungssystems

Kindergarten

Grundschule

Mittelschule

Studium

Die Wirtschaft Chinas

Allgemeiner Überblick

Regionale Volkswirtschaften

Der Renmimbi

Chinas Landwirtschaft

Der Außenhandel

Exkurs: Die (neue) Seidenstraße

Exkurs: Lost in Translation

Chinas Energiewirtschaft

Die chinesische Kohleindustrie

Chinas Erdöl und Gas

Gold, Erze, Metalle und mehr

Seltene Erden in China

China als Billigland?

Exkurs: Auge um Auge - Der Wirtschaftskrieg zwischen den USA und China

Chinas Stahl

Autos für den Weltmarkt

Exkurs: Autofahren in Fernost

Banken und Aktienhandel

Projekte für die Zukunft Chinas

China und der Klimawandel

Exkurs: Emissionsfreie Energie vs. Ökologie

Das chinesische Steuersystem

China als Dienstleistungsland

Urlaubsland China?

Telekommunikation und Internet

Chinas Lust auf Luxus

Exkurs: Ein bisschen Luxus für gute Freunde

Korruption, Cybercrimes und Übertreibungen

Exkurs: Die Jagd nach virtuellem Gold

Chinas Militärmacht

Die Volksbefreiungsarmee

Chinas Weg zur Atommacht

Schlusswort

Hat Dir mein Buch gefallen?

Quellenangaben

Impressum

Über den Autor

Hermann Rupold lebt seit 3 Jahren zusammen mit seiner Frau Charlotte in Hamburg. Nach zahlreichen Auslandsstationen hauptsächlich in Afrika, Asien und Südamerika ist er an der Elbe zur Ruhe gekommen.

Schon seit dem Studium der Politikwissenschaften vor über 25 Jahren beschäftigt er sich mit politischen, gesellschaftlichen und geschichtlichen Randthemen, die vor der breiten Masse oft verborgen sind, aber wissenschaftlich breit akzeptiert sind. Als Lehrkraft gibt er dieses Wissen nicht nur seinen Schülern und Studierenden weiter, sondern spricht im Rahmen verschiedener Publikationen auch die breite Masse der Menschen in Deutschland an.

Bei seinen Büchern liegen ihm solche Themen besonders am Herzen, deren Auswirkungen in vielen Bereichen der Gesellschaft zu spüren sind, die aber trotzdem weitgehend unbekannt sind. Zudem konzentriert er sich auf Themen, bei denen neben allgemeinen wissenschaftlichen Recherchen auch eigene Erfahrungen mit eingebracht werden können. Jede seiner Veröffentlichungen basiert daher neben den unverzichtbaren wissenschaftlichen Grundlagen auch auf ganz persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen. So entstehen nicht nur reine sachliche Abhandlungen, sondern praktische Werke mit breitem Wissen und nützlichen Hinweisen, die leicht verstanden und nachvollzogen werden können.

Hermann Rupold erschafft so leicht zu lesende Bücher, die dem Leser in entspannter und angenehmer Atmosphäre einen Einblick in Themenfelder geben, von denen die meisten wenig wissen, aber von denen jeder einzelne sehr profitieren kann.

So möchte er vor allem Neugierde für fremde Kulturen wecken, Vorurteile abbauen und den Leser motivieren, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen.

Vorwort

Bevor wir die Volksrepublik China näher betrachten, sollten wir uns einer Sache bewusst sein: Das Reich der Mitte ist ein Land, das unterschiedlicher gar nicht sein könnte. Gewaltige Megacities, die an Lebhaftigkeit mit Metropolen wie New York konkurrieren können, treffen auf vollständig ländlich geprägte Regionen, deren Bewirtschaftung kaum genug zum Leben abwirft und die von Hütten einfachster Bauart dominiert sind. Gigantische Autobahnen bestimmen das Bild genauso wie traditionelle Reisterrassen. Ergonomische Fahrradhelme in smogverhangenen Straßen sind der Gegenentwurf zum Kegelhut der Bauern im Hinterland. Trotz dieser Differenz boomt die Wirtschaft im Land wie in keiner zweiten Volkswirtschaft.

In China ist eben vieles möglich – mehrstöckige Gebäude, deren Pläne gerade noch in einem Architektenbüro lagen, sind in acht Tagen hochgezogen. Internetversandhändler liefern chinesische Produkte für Beträge nach Deutschland, die kaum höher als die Versandkosten für Paket oder Kuvert sind. Wo bei diesen Geschäften die Gewinnmarge liegt, ist mit unbedarftem Blick kaum nachvollziehbar. Fakt ist: Es ist die Masse an ausgeführten Gütern, die der Volksrepublik zum Titel „Export-Weltmeister“ verholfen hat. Eine Auszeichnung, mit der sich über Jahre die Bundesrepublik Deutschland schmücken durfte.

China ist einfach auf der wirtschaftlichen Siegerspur angekommen und das in fast allen Branchen. Nahrungsmittel, Automobilindustrie und digitale Technik: Auf allen Produkten prangt das Label „Made in China“. Doch der Preis für den Wirtschaftsboom ist hoch. Auch wenn die Bezeichnung „Volksrepublik“ auf eine tiefgreifende Mitbestimmung der Bürger schließen lässt, sieht der Alltag etwas anders aus. Das Land ist de facto eine Diktatur, ein autoritäres System. Arbeitsschutz, Justizsystem und Sozialfürsorge sind mit westlichen Standards nicht vergleichbar.

Und genau das ist der Grund, warum in China die Dinge eben anders sind. Wenn ein Krankenhaus in einer Woche gebaut werden muss, dann geschieht das auch ohne Rücksicht auf Arbeitssicherheit oder geregelte Pausenzeiten. Keine Opposition prangert Missstände an, im Internet gibt es keine freie Social-Media-Plattformen, auf denen über politische Vorgänge kontrovers diskutiert werden könnte. Dennoch: China ist im Hier und Jetzt angekommen und investiert überall und jederzeit. Egal ob in einen neuen Staudamm im chinesischen Hinterland oder das Aufkaufen eines kompletten Autofabrikanten in Südkorea. Wenn es um Expansionen, Fusionen oder Übernahmen geht, scheint die Volkswirtschaft das neue Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu sein.

China ist aufgrund dieser Möglichkeiten in vergleichsweise kurzer Zeit zu einem Riesen der Weltwirtschaft geworden. Im Jahre 2017 führte das Land Waren im Wert von fast 2,3 Billionen US-Dollar aus. Das alarmiert nicht nur die internationale Wirtschaft, sondern auch die Politik. Deutsche Volksvertreter sprechen mittlerweile laut aus, dass China die Europäische Union in zehn Jahren abgehängt haben könnte.

China in sich wirkt wie ein Land voller Widersprüche. Um die wirtschaftliche Entwicklung zu verstehen, ist ein Blick in die Vergangenheit nicht nur hilfreich, sondern ganz sicher notwendig. Denn das Land hatte in seiner Vergangenheit zwar immer wieder großen Einfluss auf die Welt, doch erstmals in der Geschichte ist China das, was es immer sein wollte: Die globale Supermacht. Der Weg dahin war weit. In der wechselhaften Geschichte des Landes wurden dutzende Kriege geführt und mindestens genau so viele Reformen auf den Weg gebracht. Erstmals seit Mitte des 20. Jahrhunderts befindet sich das Land auf einem weltweiten Siegeszug. Doch kann die Volksrepublik ihren Erfolgskurs in dieser Form wirklich beibehalten?

- Kapitel 1 -

Die Geschichte Chinas

Ein Blick auf China

Betrachtet man China und seine Vorgängerreiche als chronologische Abfolge, lassen sich vor allem fünf große Epochen ausmachen: Die frühen neolithischen Kulturen, die frühen Dynastien, die Kaiserzeit, die Republik China und die uns heute bekannte Volksrepublik China. Die nachfolgende Übersicht bietet einen schematischen Einblick in die zeitlichen Abläufe von den frühen Kulturen im heutigen Staatsgebiet Chinas bis zur Gründung der Volksrepublik im Oktober des Jahres 1949. Die Entwicklungen der einzelnen Dynastien sind jedoch weitaus verschachtelter, als es untenstehend vermittelt wird. Teilweise kam es zu zeitgeschichtlichen Überlappungen – nicht zu jedem Zeitpunkt stand das Großreich als geeinte Nation da. Bemühungen zur Einigung des Landes wurden oft unternommen, mal mit mehr, mal mit weniger großem Erfolg. Dauerhaften Bestand hatten diese Bemühungen bis zur Volksrepublik nie. Oft fehlen den heutigen Historikern schriftliche Quellen. Demnach stützen sich die genannten Zahlen gerade bei früheren Perioden auf Schätzungen. Trotzdem ist eine Einteilung möglich.

Die frühen Kulturen im Neolithikum:

ca. 7000 bis 4000 v. Chr.:Hemudu-Kultur

ca. 5000 bis 2000 v. Chr.:Yangshao-Kultur

ca. 3000 bis 2000 v. Chr.:Longshan-Kultur

ca. 3300 bis 2200 v. Chr.:Lianghzu-Kultur

Die frühen Dynastien:

ca. 2070 bis 1600 v. Chr.:Xia-Dynastie

ca. 1700 bis 1100 v. Chr.:Shang-Dynastie

ca. 1100 bis 256 v. Chr.:Zhou-Dynastie

Die Kaiserzeit:

ca. 221 bis 207 v. Chr.: Qin-Dynastie

ca. 206 v. Chr. bis 220 n. Chr.: Han-Dynastie

220 bis 280:„Zeit der Drei Reiche“

265 bis 420:Jin-Dynastie

420 bis 589:„Die Südlichen und Nördlichen Dynastien“

581 bis 618:Sui-Dynastie

618 bis 907:Tang-Dynastie

907 bis 960:„Die Fünf Dynastien und Zehn Königreiche“

960 bis 1279: Song-Dynastie

1261 bis 1368:Yuan-Dynastie

1368 bis 1644:Ming-Dynastie

1644 bis 1911:Qing-Dynastie

Die Neuzeit:

1912 bis 1949:Republik China

1949 bis heute:Volksrepublik China

Die frühen Kulturen

Die Geschichte der Region, die wir heute als Volksrepublik China bezeichnen, ist lang und wechselvoll. In den Geschichtsbüchern finden wir heute eine erschlagend lange Liste unterschiedlicher Dynastien und Regierungszeiten verschiedener Herrscher. Die Existenz von himmlischen Kaisern und irdischen Kaisern sind in den Überlieferungen niedergeschrieben. Doch ob die Ereignisse wirklich so stattgefunden haben, wie die Legenden es wollen, ist mehr als fraglich. Das Reich der Mitte ist geprägt von allerlei Mythen und Geschichten, die auch heute im Alltag der Chinesen präsent sind und eine relativ große Rolle spielen.

Bewohnt ist das Gebiet des heutigen Chinas nachweislich seit mindestens 40.000 Jahren. Diese Erkenntnis gewannen Archäologen durch den Fund des Fossils „Tianyuan 1“.

Knochenfragmente des modernen Menschen wurden in der gleichnamigen Höhle in der Nähe von Peking gefunden. Anhand verschiedener Untersuchungen und beiliegender Tierknochen konnte erörtert werden, dass der Tianyuan-Menschmit ziemlicher Sicherheit ein Jäger und Fischer war und sich bevorzugt von dem Fleisch von Hirschen und in besonders großem Maße von Süßwasserfischen ernährt hat. Die Aufschlüsselung des Speiseplans war wichtig: Forscher konnten so rekonstruieren, dass der Homo Sapiens – der moderne Mensch also – während seiner Ausbreitung vom afrikanischen Kontinent den Läufen der ostasiatischen Flüsse folgte. Der Grund für diese Art der Migration in Gewässernähe liegt an der Ernährung: Flüsse bieten die Gelegenheit zum Fischfang und so eine relativ einfache Möglichkeit, ganzjährig an frische Nahrung zu gelangen.

Die Annahme, dass der Jäger aus Tianyuan Teil einer großen frühmenschlichen Volksgruppe war, ist jedoch nicht wahrscheinlich. Das heutige China war vielmehr ein Sammelbecken verschiedener und sehr unterschiedlicher Kulturen. Das lässt sich durch die vielen Funde von Behältnissen, die in einer speziellen Töpfertechnik gefertigt sind, belegen. Keramiken mit sogenannten Schnurmusterverzierungen waren damals im gesamten Gebiet weit verbreitet. Kleine Unterschiede in der Fertigung lassen auf verschiedene Urheber schließen.

In der Archäologie geht man davon aus, dass diese Kunstwerke zu einer Zeit entstanden, als die Menschen sich noch nicht häuslich niedergelassen hatten. Über Jahrtausende ernährten sich die Menschen durch die Jagd auf Wildtiere und das Sammeln verschiedener Beeren, Wurzeln und Nüsse. Ackerbau konnte für das Jahr 6000 v. Chr. nachgewiesen werden. Siedlungsüberreste die am Gelben Fluss gefunden wurden, wurden auf das Jahr 5000 v. Chr. datiert. In diesem Zeitraum traten massive Klimaveränderungen auf, die das Wetter nachhaltig beeinflussten. Es wurde kälter und das veranlasste die Stämme im Norden Chinas zu einer Migrationswelle in den wärmeren Süden. Die Stämme aus den nördlichen Regionen wiesen kulturelle Unterschiede zu ihren südlichen Nachbarn auf. Das zeigt sich insbesondere an den angebauten Ackerfrüchten. Während der Norden auf Hirse setzte, wurde im Süden bereits Nassreis angebaut. Und somit ein Nahrungsmittel, bei dessen Produktion China auch heute noch Weltmarktführer ist.

Im Allgemeinen hatten die chinesischen Kulturen ein recht hohes kulturelles und technisches Niveau erreicht. Haustierhaltung war bekannt, ebenso die Lasur von Keramik. Auch die Produktion von Seide war damals bereits ein gängiges Handwerk. Älteste Funde von Seide werden von Experten auf ein Alter von knapp 5300 Jahren datiert. Herausragend war dabei die Erlitou-Kultur in der heutigen Provinz Henan zu nennen. Neben hohen Kenntnissen in der Handwerkskunst war die damalige Gesellschaft durch einen hohen Verwaltungsgrad mit straffen Regeln geprägt. Dadurch wurde der Grundstein für die späteren Dynastien des Kaiserreichs gelegt und die ersten hierarchischen Folgen festgelegt. Schließlich läuteten diese Modernisierungen die nächste Epoche in der chinesischen Geschichte ein.

Die Frühen Dynastien

Die Dynastien der chinesischen Kaiser gelten als die erste solide und geregelte Abfolge von Herrschern im Altertum. Einheitlich waren die frühen Dynastien jedoch nicht. Es gab auch keine Kaiser oder Könige, die über die gesamtchinesischen Völker herrschten. So existierten aller Wahrscheinlichkeit nach die späteren Xia-, Shang-, und Zhou-Dynastien zunächst als verschiedene Gruppen von Stämmen nebeneinander, gerieten dann aber durch die Ausbreitung der Siedlungsgebiete in die gegenseitigen Interessenssphären. Je nach Zeitrechnung fand dies in der Zeit um 2000 v. Chr. statt. Gesichert ist das keineswegs; für die Xia-Dynastie zum Beispiel fehlen Chroniken und andere schriftliche Beweise. Dass es beispielsweise die Shang-Dynastie aber tatsächlich gab, ist aus schriftlichen Quellen recht gut nachvollziehbar.

Von großer geschichtlicher Bedeutung ist, dass in dieser Zeit der Daoismus entstand – eine ureigene chinesische Form der Philosophie und Weltanschauung, die auch heute ihren Einfluss in der chinesischen Gesellschaft hat und das Land in hohem Maße prägte. Neben dem Konfuzianismus und dem Buddhismus gilt der Daoismus als einer der großen philosophischen Einflüsse, die keinen Lebensbereich der chinesischen Bürger unberührt lassen.

In der Zeit der späten Zhou-Dynastie kam es zu umwälzenden gesellschaftlichen und politischen Änderungen. Eine wahre Bevölkerungsexplosion ließ verschiedene Königreiche miteinander verschmelzen, die Beziehungen untereinander wurden enger. Dies war von großer Bedeutung, denn das Land war zunächst keinesfalls geeint. 170 verschiedene Königreiche sind aus der Zeit der Zhou-Dynastie überliefert. Eine gewisse Art der flächendeckenden Identifikation gab es jedoch schon in der damaligen Zeit. Die Bürger der jeweiligen Königreiche fühlten sich durchaus bereits als eine Art Volk. Diese Weltanschauung stand im Gegensatz zu den Kleinstkönigreichen wie sie zum Beispiel im hochmittelalterlichen Europa zu finden waren. Durch familiäre Bindungen, kriegerische Auseinandersetzungen und Handelsbeziehungen verschmolzen die einzelnen Königreiche immer weiter. Außerdem konnte ein Modernisierungstrend festgestellt werden. Die Bronzezeit war längst vorbei und es wurden bereits Eisenwerkzeuge und -waffen benutzt. Im intellektuellen Bereich zeigten sich ebenfalls bahnbrechende Fortschritte. In den letzten Jahren der Zhou-Dynastie gab es eine beachtliche Anzahl von Philosophen. Diese Umbruchszeit ist auf das Jahr 200 v. Chr. zu datieren. Die Herrscher der Zhou-Dynastie sahen sich damals durch die zunehmende Zentralisierung der vormals einzelnen Königreiche einem zunehmenden Machtverlust ausgesetzt. Letztlich war der Untergang der Zhou-Dynastie nicht aufzuhalten und die chinesische Kaiserzeit, die wohl prägendste Epoche im chinesischen Selbstverständnis, begann.

Die Chinesische Kaiserzeit

Die Regentschaft der chinesischen Kaiser währte knapp 2000 Jahre und somit exorbitant lang. Kaum ein Weltreich in der Geschichte hatte derart lange Bestand. Dieser Zeitraum war jedoch nicht von durchgehendem Frieden und Wohlstand geprägt. Innerpolitische Auseinandersetzungen und permanente Überfälle durch Nomadenvölker setzten dem Reich massiv zu. Letztere führten zu der Errichtung eines der markantesten Bauwerke der Menschheitsgeschichte, um die sich zahlreiche Mythen und Legenden ranken: Der Chinesischen Mauer. Das Bollwerk gegen die Barbaren, die aus den nördlichen Nachbarregionen in regelmäßigen Abständen einfielen, ist dem Kaiser Qin Shihuandi – einem der heute wohl bekanntesten Machthaber im chinesischen Reich – zu verdanken.

Der Kaiser zeichnet sich auch für die berühmte Terrakottaarmee verantwortlich. 8000 steinerne Soldaten sollten in Qin Shihuandis Mausoleum für die Sicherheit des Kaisers auch nach dem Tode sorgen. Für Historiker und Archäologen ist dies ein unglaublich wertvoller Schatz. Die Darstellung der Soldaten bietet unbezahlbare Einblicke in das Militärwesen dieser Zeit und lässt erahnen, dass bereits zu Zeiten der Erschaffung der Steinarmee – das war um 220 n. Chr. – das Kaiserreich eine mehr als ernstzunehmende und hoch organisierte Streitmacht stellte. Authentische und detailgetreue Darstellungen von Waffen, Rüstungen und Uniformen vermitteln einen Eindruck des technischen Fortschritts der kaiserlichen Armee.