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Wenn man, wie Christoph Geyer, über 40 Jahre an der Börse ist, bleibt es nicht aus, dass man Fehler macht oder auch bewusst getäuscht wird. Alle Fehler, die Christoph Geyer selbst gemacht hat, sind in diesem Buch aufgeführt. Aber auch die Fehler die andere gemacht haben, berücksichtigt er. Er beschreibt die Fallstricke, die auf Anleger lauern und gibt Hinweise, wie sie umgangen werden können. Konkrete Vorschläge zeigen, wie man sich richtig verhalten sollte um Fehler zu vermeiden.
Es geht um technische Dinge, wie Order oder den Umgang mit Brokern ebenso wie um den Umgang mit Aussagen, die man tätigt und mit wem man was besprechen darf und mit wem nicht. Auch kritische Themen werden behandelt, die sicher nicht jedem gefallen dürften, wie zum Beispiel dem Umgang mit Gebühren und versteckten Gebühren.
Die Liste der möglichen Fehlerquellen ist sehr lang. "Survival Guide Börse" ist ein weit gehendes Nachschlagewerk, das Anlegern hilft, bei der Aktienanlage, beim Trading oder auch bei der Investition in einem ganz banalen Festgeldkonto möglichst viele Fehler zu vermeiden.
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Seitenzahl: 426
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
Print ISBN: 978-3-527-51199-0E-Book ISBN: 978-3-527-84911-6
Umschlagbild: Lara Anna EckertUmschlaggestaltung: Susan Bauer
Quellennachweis:
Abbildungen 6.4 und 22.2, Quelle: Sentix
Abbildung 1.2, Quelle: VTAD e.V.
Abbildungen 2.3, 3.1 bis 3.10, 3.13, 3.23, 5.2, 5.3, 6.2, 6.3, 7.4, 9.1, 9.3, 11.2 bis 11.5, 15.2 bis 15.5, 22.2, Quelle: ProRealTime
Abbildungen 2.4, 3.15 bis 3.21, 9.2, 18.3, 18.7, Quelle: Seasonax
Abbildung 7.1, Quelle: HWPH
Für
meine Mutter, Renate und Kassandra
Cover
Titelblatt
Impressum
Widmung
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort
Vorwort
1 Zwischen seriös und dubios – wie man gute Vortragsanbieter findet
Woran erkenne ich einen seriösen Anbieter?
Vorsicht bei Vortragsanbietern, die mit reißerischen Versprechen und hohen Preisen daherkommen
2 Psychologie und Wahrscheinlichkeit im Einklang – der richtige Moment zum Einstieg
Die Stimmung
Die Wahrscheinlichkeit
Umsetzung des Gelernten
Verschwörungstheorien
3 Der Werkzeugkoffer des Analysten – Grundlagen und Begriffe der Technischen Analyse
Trend
Zwei Indikatoren
Saisonalität
Fehleranalyse
Auch in der Technischen Analyse gibt es Scharlatane oder einfach nur Unwissende
4 Tick-Tack – der Faktor Zeit an der Börse
Intraday-Trading
Kurz- bis mittelfristige Investitionen
Langfristige Anlagen bis Lebenszyklusinvestitionen
Handelszeiten an den Börsen
5 Im Zweifel auf der sicheren Seite – Schutz durch gutes Money-Management
Money-Management mit einfacher Herangehensweise
Verluste wieder aufholen
6 Ordnung ist das halbe Leben? Durch Struktur bessere Ergebnisse erzielen
Marktdiagnose (Erfassung des technischen Marktbildes)
Marktprognose (Marktszenarien)
Investment (Umsetzung, Strategie)
Methodik-Profil Entscheidungsmodell
7 Aktien, Fonds und Co. – Ein Überblick zu ausgesuchten Produkten
Umgang mit Produkten
Grundsätzliches zu Fonds
Gold
Zertifikate
Noch ein wichtiger technischer Hinweis
Asset Backed Securities (ABS)
Collateralized Debt Obligation (CDO)
8 Plötzlich im Minus – wie Sie mit roten Zahlen umgehen sollten (und mit schwarzen)
Wenn der Totalverlust schon fast eingetreten ist
Umgang mit Gewinnen
9 Gekommen, um zu bleiben – nachhaltigere Erfolge durch einen guten Plan
Wie ermittelt man eine Trefferquote?
Noch ein Rat am Rande
10 Über Geld spricht man nicht? Der korrekte Umgang mit diversen Gesprächspartnern
Kolleginnen und Kollegen
Freundinnen und Freunde
Nachbarn
Stammtisch
Bewunderer
Neider
Besserwisser
Wissenssauger
Verwandte
Partner
Seelenfänger
Leute, zu denen man eigentlich aufblickt
11 Vertraue keinem außer dir selbst! – Seriöse Empfehlungen und Beratungen filtern
Vertrauen Sie keinem!
Empfehlungen von Börsenbriefen und -zeitschriften
»Wir haben eine tolle Idee für einen Börsenbrief!«
Empfehlungen von Analysten in renommierten Tageszeitungen
Empfehlungen in Fernsehsendungen
Empfehlungen von allen Seiten
Empfehlungen von Beratern
Berater sind leider oft Verkäufer
Berater im Allgemeinen
Das Beispiel der S&K-Gruppe
Umschichtung von Fonds
Kombinationsprodukte aus Fonds und Zinszahlung
Das sichere Zertifikat
Wenn es brenzlig wird, kommt die Kavallerie
Punkte, auf die Sie bei einer Beratung achten sollten
Honorarberater sind nicht gleich Honorarberater
Empfehlungen über E-Mails
Besserwisser und ihre Empfehlungen
Meine Bank, schon seit Jahrzehnten
Das Knappheitsangebot
12 David gegen Goliath – warum Sie sich nicht mit den Profis messen sollten
Was man auf Messen nicht so alles sehen kann
13 Open Interest – Stolperfallen und Anwendungen
Was kann das Open Interest für Informationen bieten?
Mehr als ein »Geschmäckle«
Warum kann ich meinen Gewinn nicht realisieren?
14 (Umgekehrte) Pyramiden – Risiko durch Verbilligungsstrategien
Hätte ich damals schon etwas von Money-Management oder Regeln gewusst
Keine Verbilligung bei Optionen oder Optionsscheinen
Verbilligungen nur mit einem Plan, der vorher festgelegt ist
Nicht mehr als maximal zweimal nachkaufen
Pyramidisieren
15 Das Dilemma mit den Orders – wie Sie Stopps richtig setzen
Stopp-Limite setzen
Stopps bei volatilen Aktien
Stopps bei Aktien mit geringer Volatilität
Stopps im Intraday-Handel
Der Katastrophen-Stopp
Lassen Sie sich den Pizza-Stopp schmecken
Und noch ein Zusatzrat zum Thema Stoppsetzen und Ordererfassung
Warum werden die gleichen Aktien überhaupt an unterschiedlichen Börsen gehandelt?
Bei Rohstoff-Aktien aufpassen
Ordertyp
Laufzeit einer Order
Zum Gewinnen gehört auch die richtige Order
16 Eine pikante Angelegenheit – den richtigen Broker finden
Der richtige Broker
Sonderangebote bei Ihrer Bank
Wenn die Zeiten hektisch werden
Ist der Broker im Einlagensicherungsfonds?
»Wir wissen, wo dein Haus wohnt«
Wie stabil ist das System? Ausfallzeiten?
Wenn die Order nicht mehr zu ändern oder zu löschen ist
Hilfe, mein Konto ist gesperrt
Misstrade
Einfach mal nachfragen
Ihre Bank ist auch ein Broker
Selbstauskunft bei der Bank
Erreichbarkeit Ihrer Bank
Welches Interesse hat ein Broker an der Geschäftsbeziehung mit Ihnen?
17 … und plötzlich ist mein Geld weg! – Antizipation von Risiken und weitere Hinweise
Rating von Anleihen
Jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich
Handel in engen Werten
»Gesellschaft zur Durchführung eines überaus nützlichen Unternehmens, das aber noch niemand kennt!«
Schauen Sie auch immer nach den reißerischen Überschriften und Versprechen?
18 Auf das richtige »Equipment« kommt es an – das ABC der Trading- und Anlage-Tools
Was, wenn die Börse ein Problem hat?
Sie verwenden ein Chart-Tool Ihres Brokers, weil es so angenehm zu handhaben ist?
Es gibt viele Möglichkeiten im Internet
Printmedien
Online
Programmanbieter
Informationsanbieter
YouTube und Co.
Webseiten
TV-Sender
Vereine und Clubs
Messen
Radio
Telefon
Selbstgemacht hält besser, oder nicht?
19 Patientia est virtus – oder: Von der Wichtigkeit der Geduld
20 Ein Häkchen nach dem anderen – die Vorteile einer Checkliste
Training und Ausbildung
Vorbereitung der Investition
Ausstiegsszenario bestimmen
Checkliste
21 »Du sollst spekulieren!« – Die (mindestens) zehn Gebote eines Trades
Die Gebote
Der bescheidene Herr Buffett
22 Ein Kompass, der zur Börse zeigt – Begriffe und Erklärungen zum Abschluss
Aktiensplitt
Dividendenabschlag
Fusionen und Übernahmen
Kapitalerhöhung
Spin-Off
Handelsbegriffe
Konjunkturdaten und ihre Bedeutung
ZEW-Indikator
Sentix-Indikator
Gängige Analysebegriffe
Kein fundamentaler Ansatz, aber trotzdem nützlich
Fehler-Vermeidungs-Matrix
Schlusswort
Glossar
Literaturempfehlungen
Über die Zeichnerin und den Autor
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 1
Abbildung 1.1: Bücher sind ein guter Weg, sich Wissen anzueignen
Abbildung 1.2: Der VTAD e.V. ist der anerkannte Berufsverband der Technische...
Abbildung 1.3: Der Autor auf einer Vortragsveranstaltung
Kapitel 2
Abbildung 2.1: Dieses Schild begrüßt einen, wenn man in die Spielerstadt Num...
Abbildung 2.3: Kursdax von 2020 bis Mitte 2023
Abbildung 2.4: Intraday Saisonalität von Gold, Quelle: https://www.seasonalc...
Abbildung 2.5: Von mir zusammengestellte Daten, um aufzuzeigen, wie viele Ma...
Kapitel 3
Abbildung 3.1: Beispiel-Chart für einen Aufwärtstrend (lang- und mittelfrist...
Abbildung 3.2: Sehr ausgeprägter Seitwärtstrend bei Deutz von 2011 bis 2023...
Abbildung 3.3: Ein 45-Grad-Winkel bei E.On
Abbildung 3.4: Der gleiche E.On-Chart wie in Abbildung 3.3, nur mit mehr Dat...
Abbildung 3.5: Chart mit MACD-Indikator von Amgen. Der Indikator zeigt zwei ...
Abbildung 3.6: Deutlich erkennbare Divergenz bei Cisco. Der Kurs macht im Ap...
Abbildung 3.7: Ende Januar generiert der MACD-Indikator beinahe ein Verkaufs...
Abbildung 3.8: Kakao mit Stochastik-Indikator
Abbildung 3.9: SKS bei TAG Immobilien
Abbildung 3.10: Umgekehrte SKS bei ING
Abbildung 3.11: Kerzen bestehen aus Eröffnungs-, Hoch-, Tief- und Schlusskur...
Abbildung 3.12: Hammerformation
Abbildung 3.13: Hammer im Kursverlauf des DAX
Abbildung 3.14: Shooting-Star-Formation
Abbildung 3.15: Typischer Verlauf des Dow Jones in Jahren, die auf einer Dre...
Abbildung 3.16: Typischer Verlauf des Dow Jones in Wahljahren seit 1900
Abbildung 3.17: Typischer Verlauf des Dow Jones in Nachwahljahren seit 1900...
Abbildung 3.18: Typischer Verlauf des Dow Jones in Zwischenwahljahren seit 1...
Abbildung 3.19: Typischer Verlauf des Dow Jones in Vorwahljahren seit 1900
Abbildung 3.20: Typischer Jahresverlauf des DAX der letzten 43 Jahre
Abbildung 3.21: Saisonale Darstellung für Amgen
Abbildung 3.22: Nachgebaute Analyse des indischen Index, wie sie in einem Ar...
Abbildung 3.23: DAX von 2022 bis Anfang 2023 mit ADX und DMI
Kapitel 4
Abbildung 4.1: Eine solche Rechnung mag einen Sinn ergeben, wenn man profita...
Abbildung 4.2: Ansicht ausgewählter Weltbörsen und die Überlappung der Hande...
Kapitel 5
Abbildung 5.1: Original-Tickerblätter aus dieser Zeit
Abbildung 5.2: Der dramatische Absturz ist im Chart von 1986 gut nachvollzie...
Abbildung 5.3: Im historischen Bild kann man den Crash kaum noch erkennen (s...
Abbildung 5.4: Diese Grafik ist auf keinen Fall eine Aufforderung, das monat...
Abbildung 5.5: Mögliches Chance-Risiko-Verhältnis
Abbildung 5.6: Aufholjagd nach Verlusten
Kapitel 6
Abbildung 6.1: Der Autor im Februar 1998
Abbildung 6.2: Ein Auf- und Abwärtstrend beim CAC40, dem französischen Aktie...
Abbildung 6.3: Beispiel eines fortgeschrittenen Trends beim belgischen Index...
Abbildung 6.4: Beispiel eines von Sentix veröffentlichten Newsletters
Kapitel 7
Abbildung 7.1: Dieser Optionsschein der Siemens AG wurde mir von HWPH zur Ve...
Abbildung 7.2: Beispiel für eine mögliche Fondsverteilung nach Ländern
Abbildung 7.3: Eine Krügerrand Goldmünze
Abbildung 7.4: Chart von Uniper
Abbildung 7.5: Preise für Contango und Backwardation im Vergleich
Kapitel 9
Abbildung 9.1: Hier ist eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation zu sehen.
Abbildung 9.2: Ein saisonaler Chart für den DAX der letzten 43 Jahre
Abbildung 9.3: Chart mit Indikatoren, Trend- und Widerstandslinien sowie Dop...
Kapitel 10
Abbildung 10.1: Auf einer Messe am VTAD-Stand
Kapitel 11
Abbildung 11.1: Meine Global Natural Resources Aktie
Abbildung 11.2: Beispiel einer Elliott-Welle
Abbildung 11.3: Eine Empfehlung, die am 1. November 2021 in einem Video-Text...
Abbildung 11.4: Chart von Consolidated Uranium
Abbildung 11.5: Canada Nickel
Kapitel 12
Abbildung 12.1: Mit der Ausstattung, die Sie in einem typischen Händlersaal ...
Kapitel 13
Abbildung 13.2: Bewegung vor und nach der Preisfeststellung
Kapitel 14
Abbildung 14.1: Beispiel für einen Kauf in steigende Kurse
Abbildung 14.2: Beispiel eines umgekehrten Pyramidings, wie man es nicht mac...
Kapitel 15
Abbildung 15.2: Amgen ist im November 2019 nach oben ausgebrochen.
Abbildung 15.3: Amgen im weiteren Verlauf nach dem Ausbruch
Abbildung 15.4: Langfristiger Aufwärtstrend bei Amazon
Abbildung 15.5: Trendbruch bei Amazon
Abbildung 15.6: Der Pizza-Stopp sollte eine leckere Pizza beim Lieblingsital...
Abbildung 15.7: Fernschreiber der ersten Generation
Abbildung 15.8: So sah die Ordermaske (für Optionen und Futures) aus, mit de...
Kapitel 16
Abbildung 16.1: Orderstatus, obwohl die Order schon als ausgeführt angezeigt...
Abbildung 16.2: Times&Sales am nächsten Tag, obwohl ich meine Order nicht ha...
Abbildung 16.3: Nachempfundenes Schild an einer geschlossenen Filiale
Kapitel 18
Abbildung 18.1: Arbeitsplatz mit sechs Bildschirmen
Abbildung 18.2: Ich schaue noch heute ab und an in dieses abgegriffene Werk....
Abbildung 18.3: Webseite der Seasonax-Charts
Abbildung 18.4: Meine eigene Webseite, www.christophgeyer.de
Abbildung 18.5: Diese Wiskey-Flasche steht heute noch im Original in meinem ...
Abbildung 18.6: Nachbau eines Saisonalitäten-Chart, mit dem nichts anzufange...
Abbildung 18.7: Der gleiche TUI-Saisonalitäten-Chart mit dem professionellen...
Kapitel 22
Abbildung 22.1: Dividendenzahlungs-Gap bei Allianz
Abbildung 22.2: Beispiel eines Sentix-Charts, bei dem deutsche Aktien mit dem...
Abbildung 22.3: Zeichnung einer echten Firmenzentrale
Cover
Titelblatt
Impressum
Widmung
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort
Vorwort
Fangen Sie an zu lesen
Schlusswort
Glossar
Literaturempfehlungen
Über die Zeichnerin und den Autor
Stichwortverzeichnis
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Herrn Geyer ist es eine Herzensangelegenheit zu helfen. Das weiß ich aus unserer jahrelangen harmonischen Zusammenarbeit bei der Vereinigung Technischer Analysten VTAD in der Regionalgruppe in Frankfurt. Seine Motivation liegt auch hier darin, seine umfangreiche Erfahrung dafür einzusetzen, andere Menschen besser zu machen. An der Börse heißt besser machen auch, vermeidbare Fehler zu erkennen und diese zu umgehen. Dies ist ein Fundament des Erfolgs.
Wie solche Fehler aussehen können, weiß er aus seiner jahrzehntelangen Börsenerfahrung nur allzu gut. Aus diesem Grund ist dieses Buch ein wahrer Schatz für den Aktienanleger. Während andere Titel oft beim eigentlich zweiten oder gar dritten Schritt für das erfolgreiche Bestehen im Finanzdschungel anfangen, beginnt dieses Buch bei Schritt 1: Was ist wirklich wichtig für den ersten erfolgreichen Trade? Selbst die beste Strategie – die einem von vielen anderen Ratgebern nahegebracht werden soll – hilft nichts, wenn sich der Händler nicht sicher an der Börse bewegt.
Es ist wie in der Mathematik. Da müssen auch das 1 mal 1 und die Leichtigkeit bei Addition und Subtraktion sitzen, um kompliziertere Gleichungen zu lösen. Letztlich ist an der Börse jeder für sich selbst verantwortlich und auch sich selbst am nächsten. Denn die Verluste des einen sind Gewinne des anderen. Auf Schützenhilfe von anderen Marktteilnehmern kann man sich in der Regel nicht verlassen. Entsprechend muss man sich vorbereiten und alleine zurechtkommen. Genau dabei hilft dieses Buch, es hilft allen, sich im oft gefährlichen Dschungel der Börse alleine zurechtzufinden.
Fehler machen ist erlaubt. An der Börse kosten Fehler aber Geld, mitunter sehr viel Geld. Und besonders ärgerlich ist es, wenn andere an den eigenen Fehlern verdienen. Für Anleger geht es ganz allgemein darum, die Kosten der eigenen Fehler in der Summe gering zu halten. Dagegen sollten systematisch mehr Profite von gewinnbringenden Anlagen generiert werden. Das müssen gar nicht immer gute Entscheidungen sein. Es gilt ganz »einfach«, niedrig zu kaufen und höher zu verkaufen. Das wird durch die ein oder andere gängige Falle im Börsendschungel erschwert. Dieses Buch hilft Anlegern, das günstige Kaufen und teurere Verkaufen von Wertpapieren zu erleichtern.
Im Verlauf Ihres Anlegerlebens werden Sie auch merken, dass sich immer wieder ein Rückgriff auf dieses Grundlagenwerk lohnen wird. Insbesondere, wenn Sie mal wieder mit einem Aktiengeschäft gestolpert sind. Sie werden die Gründe hinterfragen. Dann kann dieses Buch Ihnen wieder neue Sicherheit bringen. Und das Hinterfragen von Anlageentscheidungen lohnt sich wirklich immer.
Frederik AltmannVTAD Regionalmanager FrankfurtInvestmentanalyst bei Alpha Wertpapierhandel
Sicher haben Sie sich über den Titel und das Cover dieses Buches etwas gewundert. Es hat aber einen ganz bestimmten Grund, warum Haie vor einer Hochhauskulisse schwimmen. In über 40 Jahren an der Börse musste ich immer wieder feststellen, dass an allen Ecken und Kanten Gefahren auf mich gelauert haben, denen ich im jugendlichen Alter nicht oder nicht angemessen gewachsen war. Das lag zum einen daran, dass ich über keine ausreichende Finanzbildung verfügte, und zum anderen daran, dass es gerade an der Börse und bei Anbietern von Börsenprodukten bislang keine ausreichende Bereitschaft für ein faires Miteinander gegeben hat. Auch wenn sich dieses Verhalten inzwischen, nicht zuletzt wegen gesetzlicher Vorgaben, etwas verbessert hat, liegt es mir am Herzen, mit diesem Buch im Bewusstsein der Anleger etwas zu verändern. Sie werden nicht jeder Schlange oder jedem Hai an den Finanzmärkten entgehen können. Vielleicht gelingt es mir aber, im Börsen- und Anlagedschungel etwas mehr Aufmerksamkeit bei Ihnen zu bewirken. Für die meisten unlauteren Tiere und Tierchen im Finanzdschungel gibt es nämlich ein Gegenmittel: gesunder Menschenverstand und Aufmerksamkeit. Das erste kann ich Ihnen nicht geben, das zweite versuche ich bei Ihnen mit dem vorliegenden Buch zu schärfen.
Sicher haben Sie schon eine ganze Reihe von Büchern über die Börse gelesen. Nach vielen Vorträgen oder Schulungsveranstaltungen mussten Sie immer wieder feststellen, dass Ihnen der nachhaltige Gewinn bislang aber verwehrt geblieben ist. Woran das liegt und wie Sie dies ändern können, möchte ich Ihnen hier näherbringen.
Ich bin davon überzeugt, dass das, was ich hier schreibe, vielen nicht gefallen wird, weil ihr Geschäftsmodell genau auf die Unwissenheit der Anleger ausgelegt ist. Ich spreche hier nicht von seriösen Banken oder Brokern. Die Industrie der Finanzbranche ist so groß geworden, dass sich inzwischen auch viele schwarze Schafe dort tummeln, die nur auf Ihre Fehler warten. Diesen sollten Sie Ihr Geld nicht in den Rachen werfen!
Warum erscheint ein solches Buch erst jetzt? Ich habe sehr viel länger zum Schreiben dieses Buches benötigt, als ich mir selbst vorgenommen habe. Zum einen hatte ich keinen festen Termin für eine Abgabe. Dies lässt die Motivation manchmal etwas leiden. Dann kam ein unberechtigter Mahnbescheid vom Finanzamt, der mich emotional extrem belastet hatte (siehe Kapitel 2). Nicht zuletzt habe auch ich unter Corona gelitten. Nicht unter der Krankheit selbst, sondern unter den Begleiterscheinungen und dem Umgang verantwortlicher Personen mit der Pandemie. So hat mir mein fehlendes Rücken- und Knie-Training noch Monate später zugesetzt (mein medizinisches Krafttraining-Studio durfte ich nicht besuchen) und dafür gesorgt, dass mein Kopf nicht frei war und entsprechende Kreativität fehlte.
Ich habe dieses Buch mit dem Ziel geschrieben, dass Sie es verstehen – anders als Behörden und Finanzämter, bei denen man den Verdacht nicht los wird, dass diese ganz bewusst so formulieren, dass es der Bürger nicht versteht. Ich möchte, dass Sie einen Nutzen aus dem Buch ziehen können und es dadurch vermeiden, dass Sie Fehler begehen. Andere erwecken oft den Anschein, dass Sie sich genau so verhalten, dass Sie in deren offenes Messer laufen. So gesehen ist dieses Buch auch für die gedacht und geeignet, die es gemäß ihrem Selbstverständnis nicht so gut mit Ihnen meinen wie ich.
Nun ist es aber endlich soweit und ich hoffe, dass ich Sie vor Fehlern bewahren kann, die ich selbst oder Freunde und Bekannte von mir zum Teil gemacht haben.
Noch ein Wort in anderer Sache:
Ich liebe die Gender-Sprache! Wirklich, es sind so großartige Stilblüten, die dabei hervorgebracht werden, dass ich aus dem Schmunzeln überhaupt nicht mehr herauskomme. Sie möchten Beispiele? Gerne: Im Radio hörte ich vor einiger Zeit eine Redakteurin über die »Krankenschwesterin« sprechen. Bei der Frauen-Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2023 brachte ein Reporter bei einem Eigentor einer Spielerin die neue Vokabel »Pechvögelin« hervor.
Damit mir so etwas nicht passiert, verzichte ich in diesem Buch lieber auf gendergerechte Sprache. Nicht weil ich dieses Buch nicht für Frauen geschrieben hätte. Ganz im Gegenteil bin ich der festen Überzeugung, dass sich Frauen genau wie Männer an der Börse betätigen und sich entsprechend weiterbilden sollten, ja müssen, damit sie nicht in die besagten Fehlerfallen tappen.
Beim Lesen dieses Buchs sollte man sich aber auf die Inhalte und nicht auf die Form konzentrieren, was manchmal schon anstrengend genug sein dürfte.
Ich hoffe sehr, dass meine Leserinnen dies verstehen und mir nachsehen, wenn ich nicht in jedem zweiten Satz eine Wortverbiegung vornehme und ständig überall »*innen« steht. Dies ist gewiss nicht despektierlich gemeint. Wer für die Recht der Frauen eintritt, der muss dies nicht über eine Sternchensprache machen. Wenn Sie mir nicht glauben, dann schauen Sie sich gerne auf meinem YouTube-Kanal die Chart-Show-Folge #28 vom 9. Mai 2023 an. Sie werden sehen, dass es mir mit dem Thema Frauen an der Börse sehr ernst ist.
In diesem Sinne gelten entsprechende Begriffe und Formulierungen dann im Sinne der Gleichbehandlung natürlich für alle Geschlechter.
An dieser Stelle sei noch folgende menschliche Eigenschaft erwähnt: der Flucht- und Regelgedanke.
Es ist ein evolutionäres Phänomen, welches bei uns Menschen noch immer fest verankert ist. Unser Gehirn befindet sich in Teilen immer noch auf Steinzeitniveau. Dies äußert sich unter anderem noch immer darin, dass wir die Nähe zu anderen Menschen suchen, weil so das Überleben (zumindest in der Steinzeit) gewährleistet oder zumindest mit einer größeren Chance versehen war. Wurde man aus der Gruppe, aus welchen Gründen auch immer, ausgestoßen, führte dies meist unweigerlich zum Tod. Also verhielt man sich so, wie es von der Gruppe erwartet wurde.
An der Börse gibt es auch Gruppenbildungen, zum Beispiel in Vereinen oder Stammtischen. Am Ende des Tages ist aber jeder selbst für seine Trades verantwortlich, und immer mit der Masse mitzulaufen, ist oft nicht hilfreich (Ausnahmen bilden spezielle Handelssysteme).
Entsprechend ist es heute nicht mehr angezeigt, auf die Meinung anderer zu hören. Die eigene Meinung zu entwickeln ist viel wertvoller, unterscheidet sich aber natürlich vom Steinzeitdenken und erfordert logischerweise ein Umdenken.
Auch das Thema Fehlermachen ist von unseren Urahnen geprägt. So durfte man in der Steinzeit keinen Fehler machen, da dies unweigerlich das Todesurteil bedeutete. An der Börse ist das anders: Fehler gehören zum Börsengeschäft dazu. Der Unterschied ist, dass man dort nach einem Fehler die Chance hat, es besser zu machen. Daher sollte man eine Kultur der Fehlerbehandlung entwickeln. Ein Fehler kann meist nicht rückgängig gemacht, aber die Folgen abgemildert werden. Ganz wichtig ist es aber, dass man aus seinen Fehlern lernt, um diese künftig nicht mehr zu begehen.
Ebenfalls evolutionär bedingt ist der Fluchtgedanke. Dieser war in der Steinzeit überlebenswichtig. Wenn eine Gefahr wie zum Beispiel ein wildes Tier auftauchte und man keine Verteidigungsmöglichkeit hatte, blieb einem nichts anderes übrig, als zu fliehen. Dieser Fluchtgedanke ist fest in unseren Genen verankert und dürfte auch in vielen nachfolgenden Generationen noch verankert sein. Was bedeutet dies für die Börse? Wenn es kritisch wird, versucht man schnell auszusteigen. Auf diese Weise sind in der Vergangenheit so einige Crashs entstanden. Es wird nicht mehr nachgedacht, sondern kopf- und planlos geflüchtet. Schließlich will man ja sein Leben (Überleben an der Börse) retten. Ob dies immer sinnvoll ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Auch ich habe schon solche Fluchtentscheidungen getroffen und musste in den meisten Fällen feststellen, dass diese Entscheidungen eher kontraproduktiv waren. In anderen Fällen war ich auch mutig und habe Crashsituationen zum Einstieg genutzt. Einige Male ist dies gut gegangen, andere Male nicht. In den meisten Fällen wäre ich in der Steinzeit tot gewesen. Für die Börse habe ich mir angewöhnt, mit einem Money-Management zu arbeiten, was mich vor dem Börsentod schon oft bewahrt hat.
Ich hoffe, dass Sie dieses Buch vor einigen Fehlern bewahren kann, was schon einen großen Erfolg für Sie und natürlich auch für mich darstellen würde. Ich wünsche es Ihnen von Herzen.
Christoph Geyer
Wie Sand am Meer tummeln sich inzwischen selbsternannte Ausbilder, Trainer, Coaches oder einfach nur Vortragsanbieter. Hier den Überblick nicht ganz zu verlieren ist gar nicht so einfach. Die Bandbreite reicht von kostenlosen Angeboten bis hin zu völlig überteuerten Seminaren. Wenn es so schwer ist, die Spreu vom Weizen zu trennen, sollte man dann vielleicht überhaupt keine Schulungen belegen und versuchen, autodidaktisch an die Sache heranzugehen?
Dies wäre sicher kein guter Weg. Natürlich ist das Studium von Literatur unumgänglich, um nachhaltig an den Märkten erfolgreich zu sein. Die persönliche »Börsenausbildung« umfasst aber auch unbedingt das Belegen von Seminaren seriöser Anbieter.
Abbildung 1.1: Bücher sind ein guter Weg, sich Wissen anzueignen
Gehen Sie zunächst davon aus, dass eine gute Ausbildung niemals zum Null-Tarif zu erhalten ist. Gute Ausbildung kostet Geld und wird für gewöhnlich von professionellen Organisationen angeboten.
So ist zum Beispiel die VTAD (Vereinigung Technischer Analysten Deutschland e.V., Abbildung 1.2) der anerkannte Berufsverband der Technischen Analysten, die in Deutschland die Ausbildung zum Technischen Analysten anbieten. Diese Ausbildung ist nicht nur für den Beruf Technischer Analyst geeignet, sondern auch und gerade für Privatpersonen, die sich mit diesem Thema näher beschäftigen möchten und eine entsprechende Qualifikation in der Technischen Analyse erlangen wollen.
Abbildung 1.2: Der VTAD e.V. ist der anerkannte Berufsverband der Technischen Analysten.
Auch für die Fundamentalanalyse stehen verschiedene Anbieter zur Verfügung, die zum Teil eine umfassende Ausbildung für manchmal unangemessene Gebühren anbieten. Hier müssen Sie selbst entscheiden, ob diese Ausbildung für Sie geeignet ist, Ihre Performance wesentlich zu verbessern.
Leider stehen sich die beiden Lager der Technischen Analysten und der Fundamentalanalysten oft sehr kritisch gegenüber. Besonders aus dem Lager der Fundamentalanalysten kommen oft unangemessene Kommentare, die Sie nicht davon abschrecken sollten, sich mit beiden Methoden zu befassen. Leider musste ich beim Schreiben dieses Buches wieder einmal diese Abwehrhaltung aus den Reihen der Fundamentalanalysten erfahren, was mich aber nicht davon abbringt, beide Analysemethoden als wichtig zu bezeichnen.
Auch private Anbieter können zur Entwicklung der eigenen Fähigkeiten weiterhelfen. Hier sollte allerdings darauf geachtet werden, dass man keinen Scharlatanen auf den Leim geht. So werden zum Teil hohe vierstellige Beträge aufgerufen, um an zwei oder drei Tagen quasi den Stein der Weisen zu finden. Versprechen, die über das übliche Maß an zu erwartender Rendite hinausgehen, sind in der Regel nicht zu halten. Ohne den Preis für eine solche Veranstaltung zu kennen, muss sofort jegliche Warnlampe aufleuchten, wenn mit Werbesprüchen wie:
»Nie wieder Verlust« oder »In kurzer Zeit 100 Prozent Rendite«
geworben wird. Solche Versprechen sind unseriös und nicht haltbar. Natürlich können Sie auch diese Vorträge buchen, der Erfolg wird am Ende meist sein, dass Sie das Lehrgeld nicht in die Börse eingezahlt, sondern dem Veranstalter überwiesen haben.
Auch ich halte Schulungsveranstaltungen: bei der VTAD, mit der Börse Düsseldorf und auch privat. Bei mir werden Sie solche reißerischen Versprechen nicht hören.
Wenn Sie trotzdem auf einen Anbieter stoßen, den Sie für interessant halten, sollten Sie sich nicht darauf verlassen, was auf dessen Homepage versprochen wird. Versuchen Sie herauszufinden, wie seine eigene Vita aussieht! Suchen Sie nach Meinungen von früheren Teilnehmern über den Referenten. Sicher werden Sie positive wie negative Aussagen finden. Dabei ist es nicht relevant, ob jemand sagt, dass es ihm nichts gebracht hat. Immerhin hat jeder einen anderen Stand an Vorwissen. Aber aus den verschiedenen Feedbacks, auch aus positiven, lässt sich erkennen, ob der Referent einen guten oder einen weniger guten Job macht.
Die beste Empfehlung ist immer die persönliche. Sprechen Sie mit anderen und lassen Sie sich deren persönliche Erfahrungen mitteilen. Wenn Sie im Bekanntenkreis keine entsprechenden Gesprächspartner finden, bieten Messen gute Gelegenheiten, solche zu finden.
Abbildung 1.3: Der Autor auf einer Vortragsveranstaltung
Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Die Bandbreite der Besucher ist ebenso weitgefasst wie die Teilnehmer an der Börse selbst. Oft erkennt man aber nach wenigen gewechselten Sätzen, ob es sich um einen »Jäger und Sammler« (Leute, die an den Messeständen vor allem Süßigkeiten, Kugelschreiber oder sonstige Werbegegenstände suchen) handelt oder ob es wirklich interessiertes Fachpublikum ist. Lassen Sie sich aber auch hier nicht von ein oder zwei Gesprächen leiten. Bei Gesprächen an Messeständen achten Sie darauf, dass Ihr Gesprächspartner nicht gerade von den dortigen Mitarbeitern beraten wurde. So kann schnell eine gefärbte Meinung entstehen.
Auch kostenlose Vorträge werden von verschiedenen Seiten angeboten. Diese bieten zwar meist keine Ausbildung, können aber wertvolle Hinweise enthalten, um seinen persönlichen Weg zu finden. Solche Vorträge werden oft von Banken oder Brokern angeboten und bedürfen meist einer Anmeldung. Besuchen Sie solche Vorträge. Auch wenn Sie anschließend vielleicht nicht die Inhalte erfahren haben, die Sie gerne gehört hätten, bringt es Sie in Ihrer Selbsteinschätzung weiter. Im schlechtesten Fall haben Sie Zeit vergeudet. Das ist aber leichter zu verkraften, als viel Geld investiert zu haben und ebenso wenig zu erfahren.
Lesen Sie einige Bücher, um sich eine Grundlage zu schaffen. Belegen Sie Seminare, die einen seriösen Hintergrund versprechen. Informieren Sie sich zuvor über den Referenten und seinen Ruf.
Lassen Sie sich niemals von Versprechen leiten, die nicht marktüblich und unter Einschaltung eines gesunden Menschenverstands nicht haltbar sind.
Gute Ausbildung kostet Geld und wird Ihnen kaum kostenfrei angeboten werden. Investieren Sie in diese Ausbildung. Sie ist auf Dauer billiger als die Erfahrung, die Sie durch Kursverluste an der Börse machen. Nebenbei lernt man Gleichgesinnte kennen, was ein unschätzbarer Vorteil werden kann.
Leider bin auch ich einmal auf einen solchen Anbieter gestoßen, der mir im Vorgespräch nicht die Wahrheit gesagt hatte. Es sollte sogar darum gehen, dass ich selbst künftig diese Seminare für ihn halten soll. Es wirkte auf mich durchaus seriös und ich hatte einen recht guten Eindruck, auch wenn mein Gegenüber, der Lehrgangsleiter, »(-erfinder)«, ein braungebrannter Sonnyboy im fortgeschrittenen Alter war. Die wenigen Infos, die er mir vorab hatte zukommen lassen, ließen zunächst keinen Verdacht aufkommen.
Der Titel der Seminare, den ich hier nicht näher bezeichnen möchte (es klang so ähnlich wie: »Ohne Arbeit glücklich«), hätte mich allerdings schon skeptisch machen müssen. Da ich aber nicht darauf aus war, seine vermeintliche Entdeckung anzuwenden, sondern, wenn diese seriös und sinnvoll erschien, selbst unter seinem Dach zu schulen, bin ich mit einem anderen Ansatz und Erwartungshaltung an den Vortrag herangegangen.
Die anspruchsvolle Gebühr habe ich in der Erwartung einer guten Chance, selbst Vorträge halten zu dürfen, gerne bezahlt. In der Veranstaltung stellte sich dann aber sehr schnell heraus, dass der Herr kein System ge- oder erfunden hatte, sondern ein einfaches Trendmodell vorstellte. Dieses paarte er dann mit einer Verbilligungsstrategie (noch dazu einer schlechten) und der Aussage, dass das Produkt, von dem er so überzeugt war, immer nur steigen könne. Dazu müsse man bei einem ganz bestimmten Broker ein Depot eröffnen und einen Mindestbetrag einzahlen. Ich dachte während des Vortrags fortwährend, dass die entscheidende Expertise noch kommen und sich ein wirklicher »Aha-Effekt« einstellen würde. Stattdessen war der Tag mit Nebensächlichkeiten irgendwann vorbei und ich saß mit offenem Mund da und konnte nicht glauben, was ich dort gehört oder besser gesagt nicht gehört habe.
Wenn ich ein paar Zwischenfragen gestellt habe (immerhin hat er auf meiner speziellen Disziplin der Technischen Analyse aufgebaut), reagierte er zwischen nervös und genervt. Eine Aussage ist mir noch besonders im Gedächtnis:
»Immer wenn man Banker in das Seminar einlädt, läuft man Gefahr, dass diese es besser wissen und dann so komische Fragen stellen.«
Er versuchte also, mich auf mehr oder weniger spaßige Art und Weise zu diskreditieren.
Dass ich für diesen unseriösen Anbieter keine Vorträge gehalten habe, versteht sich von selbst. Stattdessen erhielt ich irgendwann einen Anruf der Polizei: Man habe gegen diesen Herrn eine Anzeige vorliegen und ob ich bereit wäre, eine Zeugenaussage zu machen.
Ich weiß nicht, was aus dem Menschen geworden ist. Die Webseite gibt es jedenfalls nicht mehr und ich habe nie mehr etwas von ihm gehört.
Wenn Sie besonders schön klingende Seminar- oder Vortragstitel lesen oder wenn Sie Versprechen gemacht bekommen, die unglaubwürdig klingen, oder wenn es zu einfach wirkt, an das große Geld zu kommen, dann werden Sie umso skeptischer und lassen Sie lieber die Finger von solchen Angeboten. Das Äußere des Anbieters sollte keine Rolle bei der Entscheidung spielen, wenn es aber zur reißerischen Aussage passt, dann passen Sie bitte besonders auf.
Wenn ich den Auftrag hätte, ein Spielkasino zu eröffnen, würde ich dafür sicher einen Ort auswählen, an dem die Sonne selten scheint, die Stimmung der Besucher auf dem Nullpunkt ist und Urlaubsstimmung nicht aufkommen mag.
»Einen Moment mal«, werden Sie jetzt sagen. Die bekanntesten Kasinos stehen in Monte Carlo, Las Vegas und im Süden der Vereinigten Staaten. Wenn hier keine Urlaubsstimmung aufkommt, wo dann? Richtig, daher war meine Eingangsaussage auch etwas provokativ gemeint!
Ich kenne auch kein Kasino in Sibirien oder am Nordzipfel Schottlands, obgleich dies wunderschöne Urlaubsregionen sind. Sicher würde ich mit meinem Spielkasino gnadenlos pleitegehen. Nicht weil ich die falschen Spiele anbieten würde oder weil die Leute bei mir nichts verlieren würden. Nein, es würden schlicht zu wenige Besucher kommen, die ihr Geld bei mir verspielen oder vertrinken könnten. Also versuche ich doch ein Spielkasino in den bekannten Spielermetropolen zu eröffnen.
Meine Aussage bezieht sich mehr auf den folgenden Fakt: In die bekannten Metropolen kommen die Leute mit der allerbesten Laune und diese birgt für mich als Betreiber die Gefahr, dass überwiegend oder zumindest viel Gewinn gemacht wird, also nicht von mir (auch wenn die mathematische Wahrscheinlichkeit für mich spricht), sondern von den Spielern. Daran kann ich als Kasinobetreiber natürlich kein Interesse haben.
Als meine Frau und ich vor vielen Jahren (wir hatten uns gerade erst kennengelernt) unseren ersten Urlaub in Las Vegas machten, waren wir frisch verliebt und der Himmel hing sprichwörtlich voller Geigen. In dieser überschwänglichen Stimmung haben wir natürlich auch den einen oder anderen Dollar in die damals noch vorhandenen einarmigen Banditen geworfen (heute läuft das vor allem elektronisch und mit Kreditkarte). Dabei hat meine Freundin anhaltend gewonnen und ich bin ebenfalls mit einem Plus wieder aus dem Kasino gegangen. Es ging nicht um große Beträge, aber etwas über 100 Dollar haben unsere Reisekasse doch etwas aufpolieren können. Nun kann man trefflich darüber streiten, ob es der tollen »Schmetterlings-Stimmung« im Bauch zu verdanken war, dass wir so erfolgreich waren, oder ob vielleicht jemand im Hintergrund an einer Kamera das attraktive weiße Kleid meiner damaligen Freundin so toll fand und an der Wahrscheinlichkeit des Gerätes gedreht hat.
Es ist müßig, darüber nachzudenken. Einige Jahre später sind wir noch einmal am Ort des Geschehens gewesen und hatten aus subjektiver Sicht die gleichen Gefühle füreinander wie damals. Der Gewinn ist allerdings signifikant niedriger ausgefallen. Eigentlich musste von einer schwarzen Null gesprochen werden.
Zwei Faktoren haben meiner Meinung nach hier eine wesentliche Rolle gespielt.
Die Stimmung
Die Wahrscheinlichkeit
Die Stimmung, mit der man in Geldangelegenheiten agiert, darf nicht unterschätzt werden. Es ist egal, ob im Hintergrund jemand daran dreht, weil man eine positive Ausstrahlung hat, oder ob man in so guter Laune ist, dass einem einfach alles glückt. Sicher kennen Sie den Spruch:
»Wo Tauben sind, fliegen Tauben hin.«
Dies will heißen, dass derjenige, der schon viel Geld hat, auch noch weiteres dazu bekommt. Das muss nicht immer so sein aber oft genug trifft es zu. Vor allem haben die Erfolgreichen Freude an dem, was sie tun, und gehen mit einer entsprechenden Stimmung an die Sache heran. Diejenigen, die verbissen an ihre Aufgaben gehen, werden häufiger scheitern. Noch schlimmer dürfte es auf Dauer denen gehen, die anderen Schaden zufügen wollen. Stellen Sie sich vor, Sie würden an den entscheidenden Knöpfen sitzen und beobachten, wie zwei Pärchen den Raum betreten. Das eine turtelnd und bis zu den Ohrläppchen lächelnd und das andere wild diskutierend und gestikulierend, so als wäre es gerade in den größten Streit vertieft. Bei welchem Pärchen würden Sie wohl die Regler nach oben drehen?
Ich will damit nicht sagen, dass in Las Vegas oder anderswo an den Automaten manipuliert wird. Es könnte ja auch eine höhere Kraft oder sogar Ihre innere Kraft sein, die über Erfolg und Misserfolg entscheidet.
Abbildung 2.1: Dieses Schild begrüßt einen, wenn man in die Spielerstadt Nummer eins hineinfährt.
Die Börse jedenfalls macht da keinen Unterschied. Der Börse ist es egal, ob Sie gut oder schlecht gelaunt sind. Also muss es allein mit Ihnen zu tun haben, ob Sie erfolgreich sind oder nicht. Die Erfahrung zeigt jedenfalls: Wenn man verbissen an die Börse herangeht, mit dem unbedingten Willen, Gewinne machen zu wollen oder gar zu müssen, wird man in der Regel mehr Verluste generieren.
Die Wahrscheinlichkeit ist der zweite wichtige Faktor. In Las Vegas oder in anderen Spielkasinos sind die Automaten so eingestellt, dass Sie mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit einen Gewinn ausschütten müssen. In Deutschland ist dies sogar eine gesetzliche Vorgabe. Ebenso zeigt der reziproke Wert an, mit welcher Wahrscheinlichkeit Sie keinen Gewinn erzielen werden. Da unter dem Strich das Kasino immer Gewinn machen wird, muss die Wahrscheinlichkeit gegen Sie laufen. Dies ist bei den Automaten genauso wie zum Beispiel beim Roulette.
Lediglich bei Black Jack haben Sie einen Vorteil gegenüber der Spielbank. Um diesen zu nutzen, bedarf es aber eines ausgeklügelten Systems (dieses wurde von Henry J. Tamburin in seinem Buch »BlackJack, Take the Money & Run«, 1996 beschrieben), das ein langes Training und Lernarbeit erfordert. Zudem dürfte es in dieser damals beschriebenen Form kaum noch möglich sein, eine Spielbank zu schlagen, da sich die meisten Kasinos auf dieses System des Kartenzählens und der Setzstrategien inzwischen mit technischen Neuerungen eingestellt haben, sodass der Vorteil inzwischen wieder bei der Bank liegt. Sie treten also gegen absolute Profis an. Diese Profis wissen genau, wie viel sie unter welchen Umständen am Ende des Tages auf ihrem Konto stehen haben.
Das ist an der Börse exakt genauso. Die Profis werden nur dann eine Position einnehmen, wenn die Wahrscheinlichkeit für sie spricht. Wenn dies die Profis tun, warum machen Sie es dann nicht auch so? Sie sollten möglichst nur mit wenigen Systemen am Markt agieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Day-Trader oder Anleger sind. Das System sollte allerdings für Sie eine hohe Trefferquote aufweisen. Wie Sie diese ermitteln, beschreibe ich im Kapitel 9.
Handeln Sie nur, wenn Sie für sich eine gute Stimmung beobachten. Im Zweifel fragen Sie einen Freund oder Ihren Partner, wie er oder sie Sie empfindet oder derzeit sieht. Nur dann haben Sie eine neutrale Bewertung und eine gute Voraussetzung, auch erfolgreich zu sein. Ihr System sollte nach der Wahrscheinlichkeit erfolgsversprechend sein. Nur so können Sie mit den Profis mithalten.
Möglicherweise sind Sie schon einmal in ein indisches Souvenir-Geschäft (davon gibt es auf der ganzen Welt sehr viele, nicht nur in Indien) gegangen und erfreuten sich sehr bald an den wohlriechenden Düften, die sich hier verbreitet haben. Die vielen kleinen und großen Devotionalien betrachteten Sie mit Wohlwollen und Sie stellten sich vor, wie Ihnen zum Beispiel ein Traumfänger (dies ist zugegeben aus dem indianischen und nicht indischen Kulturkreis, gibt es aber auch hier zu kaufen) endlich den ruhigen Schlaf verschaffen würde. Dann aber kamen die Zweifel, ob ein solch zweifelsohne schönes und filigranes Knüpfwerk in der Lage sein kann, Ihnen schöne Träume zu bereiten und schlechte Träume fernzuhalten. Sie verließen den Laden mit dem Gedanken, dass es ja alles doch nur Hokuspokus oder Esoterik ist.
Ist es das aber wirklich oder steckt doch mehr dahinter? Die Wissenschaft versucht, durch Beweise und Reproduzierbarkeit Behauptungen zu belegen oder zu widerlegen. Individuelle Erfahrungen spielen dabei keine Rolle, wenn sie nicht reproduziert werden können.
Am kontroversesten werden aber die menschlichen Empfindungen und Gemütszustände diskutiert. So behaupten die einen, dass der Gemütszustand Einfluss auf die Psyche und damit auch auf die reale Wahrnehmung hat. Andere sind fest davon überzeugt, dass eine positive oder negative Einstellung keine Auswirkungen auf die Entscheidungen im Leben haben. Zumindest dann nicht, wenn es sich um Entscheidungen handelt, die offenkundig nichts mit dem Gefühlsleben zu tun haben. Wer also daran glaubt, dass ein Traumfänger die schlechten Träume herausfiltert, der wird auch einen entsprechenden Erfolg damit erzielen. Wissenschaftlich belegt ist dies nicht. Was stellen aber unsere Gefühle mit uns im Leben an, noch dazu im Geschäftsleben und im Speziellen an der Börse?
Tatsächlich ist die Börse viel mehr von Emotionen geprägt, als dies viele wahrhaben wollen. Meist sind es die fundamental geprägten Anleger, die davon überzeugt sind, dass Emotionen und Gefühle an der Börse nichts zu suchen haben. Sie analysieren Daten und Fakten, setzen Kurse in Verhältnisse zu Umsätzen oder Erträgen und errechnen so Kennziffern (einige habe ich später zusammengestellt), die keinen Emotionen unterliegen. So weit – so gut! Dann kommt aber der wesentlich wichtigere Teil zum Tragen. Die Umsetzung in eine Strategie. Sehr oft habe ich im Morgenmeeting bei meinem früheren Arbeitgeber von den Fundamentalanalysten Sätze gehört wie:
»Die Daten sprechen eigentlich dafür, dass der Wert in den kommenden Monaten steigen müsste. Ich kann mich aber noch nicht zu einem Kaufvotum durchringen.«
Es ist eine ganz normale menschliche Reaktion, die hier zum Tragen kommt. Auch in einer noch so emotionslos geführten Analyse, gleichgültig ob fundamental oder technisch, wird am Ende die Entscheidung von einem Menschen getroffen. Dieser wird die fachlich und sachlich richtigen Analysen bewerten und für sich auf Basis seiner Erfahrungen umsetzen. Die richtigen Schlüsse aus den Analysen zu ziehen ist die eigentliche Kunst bei der Anlageentscheidung. Hier zeigt sich der wahre Erfolg, der sich am Ende des Monats (oder jedes anderen definierten Anlagezeitraums) in harten Zahlen auf dem Konto wiederfindet.
Es kommt also darauf an, wie man mit all den erlernten Techniken und Methoden umzugehen versteht. Es spielt dabei keine Rolle, ob man eher der Fundamentalanalyse zugeneigt ist oder mehr der Technischen Analyse.
Für die Fundamentalanalyse sprechen die vorhandenen Unternehmenszahlen, aus denen Kennzahlen errechnet werden können, die dann miteinander verglichen werden. So kann man zum Beispiel verschiedene Aktien aufgrund dieser Kennzahlen miteinander vergleichen. Dagegen sind die Aussagen der Firmenchefs zwar auf Basis der aktuellen Faktenlage beruhend fundiert. Die Zukunftsaussichten sind aber trotz allem Erwartungswerte, die letztendlich auch nur Prognosen und Aussichten darstellen. Auch die besten Firmenlenker wissen nicht, ob ihre Strategie funktioniert und der erwartete Umsatz und Ertrag auch wirklich eintreffen wird – auch wenn einige dies manchmal mit einer stoischen Überheblichkeit behaupten. Somit stochern die Vorstände und Analysten bei der Zukunftserwartung eben nur im Nebel und hoffen, dass ihre Erwartungen eintreffen.
Aktienname
Beispiel 1
Beispiel 2
Beispiel 3
Beispiel 4
Beispiel 5
Kurs
14,25
12,70
84,40
48,50
70,81
Umsatz
5.942.000.000,00
462.400.000,00
169.089.645,94
1.033.000.000,00
72.448.000.000,00
Stückzahl der Aktien
62.900.000,00
15.390.000,00
19.500.000,00
17.131.000,00
914.203.421,00
Cashflow
352.000.000,00
33.900.000,00
19.694.495,78
100.343.000,00
6.755.000.000,00
Buchwert/Eigenkapital
1.109.000.000,00
131.264.000,00
72.594.507,08
279.100.000,00
29.096.000.000,00
erwartetes prozentuales Wachstum
20,00
17,50
25,00
20,00
2,00
Gesamtkapital
4.236.000.000,00
311.489.000,00
136.749.012,61
818.000.000,00
62.460.000.000,00
Zinsaufwand
104.290.000,00
3.789.000,00
889.426,71
2.309.000,00
1.072.000.000,00
Gewinn
244.500.000,00
17.572.000,00
3.067.000,00
72.468.000,00
4.038.000.000,00
KGV
3,67
11,12
536,62
11,47
16,03
PEG
0,18
0,64
21,46
0,57
8,02
KBV
0,81
1,49
22,67
2,98
2,22
KUV
0,15
0,42
9,73
0,80
0,89
KCV
2,55
5,77
83,57
8,28
9,58
GKR
8,23
6,86
2,89
9,14
8,18
EKQ
26,18
42,14
53,09
34,12
46,58
Umsatzrendite
4,11
3,80
1,81
7,02
5,57
Bewertung:
KGV
1,00
2,16
6,00
2,20
2,68
PEG
1,00
1,35
6,00
1,20
5,00
KBV
1,69
2,57
6,00
3,57
3,15
KUV
1,00
1,00
5,28
1,69
1,84
KCV
1,00
1,72
5,57
2,24
2,45
GKR
2,18
2,31
2,71
2,09
2,18
EKQ
2,69
1,89
1,35
2,29
1,67
Umsatzrendite
4,63
4,73
5,40
3,66
4,14
Gesamtbewertung:
1,90
2,22
4,79
2,37
2,89
Abbildung 2.2: Bewertungstabelle, die fünf verschiedene Beispielunternehmen vergleicht, Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Wikipedia-Daten
Für die Technische Analyse spricht vor allem die statistische Wahrscheinlichkeit. Da sich Menschen in ähnlichen oder gleichen Situationen ähnlich oder gleich verhalten, werden immer wieder ähnliche oder gleiche Muster an den Märkten entstehen. Diese wird der Analyst oder Anleger, der sich mit der Technischen Analyse beschäftigt, auswerten und für künftige, ähnlich gelagerte Fälle nutzen. Hinzu kommt, dass alle Faktoren, die den Kurs beeinflussen können, in der Kursfindung enthalten sind. Somit hat der Technische Analyst nicht den Aufwand, alle Daten zu sammeln und richtig zu gewichten, da dies die Gesamtheit der Marktteilnehmer für ihn tun wird. Er handelt nach den Signalen, die ihm durch die Kursbewegung vorgegeben werden. Auch der Technische Analyst versucht selbstverständlich eine Prognose für die Zukunft zu erstellen. Dabei stehen ihm zahlreiche Instrumente zur Verfügung. Kann er deshalb in die Zukunft blicken und valide Aussagen zum Beispiel für einen DAX-Stand am Jahresende treffen? Natürlich ist dies auch dem Technischen Analysten, genau wie dem Fundamentalanalysten, nicht möglich. Dies zu erwarten oder gar einzufordern wird dem Anspruch beider Analyse-Methoden nicht gerecht.
Beiden gemein ist aber die Tatsache, dass sie wichtige, nützliche und hilfreiche Anhaltspunkte liefern, um an den Märkten erfolgreich zu sein.
Dazu sollten eine der beiden oder beide Methoden erlernt oder zumindest wesentliche Eckpunkte beherrscht werden. Ein Mix aus den verschiedenen Analysemethoden hat sich dabei als sinnvoll und vielversprechend herausgestellt. Dies allein garantiert aber noch keinen Anlageerfolg.
Einer der wichtigsten Eckpfeiler für Erfolg an der Börse ist die Konsequenz. Wie oben beschrieben wird durch die Analyse versucht, die Emotion aus dem »Spiel« zu nehmen. Dies gelingt aber nur, wenn man sich auch strikt an seinen Plan hält. Das bedeutet, wenn man eine Strategie entwickelt hat, sich auch daran zu halten. Das ist, wie ebenfalls bereits erwähnt, nicht immer einfach. Auch wenn ich hier schon einiges aus der Checkliste (am Ende des Buches) vorwegnehme, ist es mir doch wichtig zu betonen, dass das beste System, das man vielleicht entwickelt hat, nur so gut sein kann, wie es die Vergangenheit hergegeben hat. Ob der Ertrag auch in der Zukunft so hoch sein wird oder sich gar in einen Verlust umwandelt, ist dabei völlig offen. Der Start eines Systems muss also immer ein »Trocken-Test« sein. Ich habe selbst mehrfach erlebt, wie schwierig es ist, ohne »echtes« Geld zu handeln, und noch viel schmerzlicher die Erfahrung gemacht, was es bedeutet, wenn man diesen wichtigen und notwendigen Test überspringt.
Abbildung 2.3: Kursdax von 2020 bis Mitte 2023
Bevor Sie also mit dem Handeln beginnen und auch bevor Sie ein System kreieren, egal ob mit fundamentaler oder Technischer Analyse, setzen Sie Ihre erworbenen Kenntnisse ohne Risiko um. Dies kann man zum Beispiel bei verschiedenen Brokern oder Banken, indem man ein kostenloses Demokonto anlegt. Hier bekommt man ein virtuelles Kapital zur Verfügung gestellt und kann ganz ohne Risiko feststellen, wie weit man mit seinen Kenntnissen in der Lage ist zu Handeln. Sollte man feststellen, dass nach einer kurzen Zeit das »Spielkapital« verloren ist, kann die Konsequenz nur lauten, das man noch einmal gründlich analysiert, woran es gelegen hat, und entsprechend noch einmal die Lektionen zu lernen. In diesem Fall steht man wieder am Anfang, was aber nicht schlimm ist, sondern weitere Erkenntnisse bringt.
Hat man dagegen Erfolg gehabt, kommt der nächste Schritt. Dieser wird in Kapitel 9 beschrieben.
In unserer Welt existiert eine ganze Reihe von Theorien, die als Verschwörungstheorien bezeichnet werden. Einige davon werden als solche entlarvt, andere werden nach einiger Zeit traurige oder auch erfreuliche Gewissheit. Allen gemeinsam ist die Tatsache, dass die Theorie von einer Minderheit aufgebracht wird und von der Mehrheit, meist auch der Medien oder Politiker, versucht wird, zu diskreditieren.
Dabei ist es unerheblich, aus welchem Bereich diese Theorien stammen. Der Ruf gegen die Theorie wird regelmäßig umso lauter, je mehr gewisse Interessen mit dieser Theorie in Gefahr geraten. Der Reflex, solche Aussagen ins Reich der Mythen zu schicken, ist immer dann recht einfach, wenn man die Mehrheit leicht manipulieren kann und eine Minderheit, die versucht, über den Tellerrand zu blicken, lächerlich gemacht wird.
Ich bin ein Verfechter der eigenen Gedanken. Jeder sollte sich alle bekannten Argumente anhören und möglichst danach suchen, ob es noch weitere gibt, und sich seine eigene Meinung bilden. Laut