Susis Winterreise - Barbara Herrmann - E-Book

Susis Winterreise E-Book

Barbara Herrmann

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Beschreibung

Auf einem kleinen Bauernhof im Schwarzwald bringt Kat-zenmama Luna vier Babys zur Welt. Als der Bauer die kleinen Katzen entdeckt, jagt er Luna mit ihren Jungen vom Hof. Sie geraten in diverse Abenteuer, wandern durch Kälte und Schnee und suchen ein neues Zuhause. Ob sie auf ihrer Winterreise zusammenbleiben können? Eine spannende Geschichte aus dem Leben einer Katzenfa-milie, die zur Advents- und Weihnachtszeit, trotz der Enttäu-schung und der abenteuerlichen Reise, immer ihre Liebe und Zuneigung zu den Menschen in den Vordergrund stellt. Allen voran die kleine Susi. Ein mit zahlreichen Fotos illustriertes Buch zum Fest.

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Seitenzahl: 68

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Die Geschichte

Auf einem kleinen Bauernhof im Schwarzwald bringt Katzenmama Luna vier Babys zur Welt. Als der Bauer die kleinen Katzen entdeckt, jagt er Luna mit ihren Jungen vom Hof. Sie geraten in diverse Abenteuer, wandern durch Kälte und Schnee und suchen ein neues Zuhause. Ob sie auf ihrer Winterreise zusammenbleiben können?

Eine spannende Geschichte aus dem Leben einer Katzenfamilie, die zur Advents- und Weihnachtszeit, trotz der Enttäuschung und der abenteuerlichen Reise, immer ihre Liebe und Zuneigung zu den Menschen in den Vordergrund stellt. Allen voran die kleine Susi.

Ein mit zahlreichen Fotos illustriertes Buch zum Fest.

Über die Autorin

Barbara Herrmann ist in Karlsruhe geboren und in Kraichtal-Oberöwisheim aufgewachsen. Ihre Liebe zu Büchern und zum Schreiben begleitete sie während ihres ganzen Berufslebens als Kauffrau. Nach ihrem Eintritt in den Ruhestand sind mehrere Bücher (Romane, Reiseberichte, humorvolles Mundart-Wörterbuch) von ihr erschienen. Heute lebt die Mutter zweier Söhne mit ihrer Familie in Berlin.

Für Markus

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

1

Katze Luna lag in der Scheune auf einem kleinen Strohballen in den Wehen. Heute war es soweit, heute würde sie ihren Nachwuchs begrüßen und willkommen heißen. So wie sie es immer im Frühling und im Herbst tat.

Sie lebte schon einige Jahre mit vielen anderen Tieren zusammen auf dem Hof und war ganz froh, neben Hunden, Hühnern und Schafen, auch viele Katzen um sich zu haben.

Aber sie wusste auch, dass der Bauer genug hatte. Der ständige Zuwachs an Katzen, wurde ihm zu viel, und deshalb verkündete er immer öfter, dass er keinen Nachwuchs mehr sehen möchte. So langsam musste man ihn ernst nehmen.

Luna machte sich schon jetzt Sorgen, dass er ihr die Kleinen wegnehmen könnte und sie einfach ertränken würde, wie er das schon mit anderen Katzenbabys getan hatte. Luna hat schon manche Katzenmama weinen sehen.

Sie würde sich mächtig anstrengen müssen, um ihre Katzenkinder zu beschützen.

Mit einem kleinen Seufzer konzentrierte sie sich wieder auf den Geburtsvorgang, der immer mehr und immer schneller voranschritt, überhörte aber nicht, dass die rothaarige und stolze Samanta um die Ecke huschte. Diese hatte schon vor einer Woche ihre Babys bekommen und sie versteckte sie bisher jeden Tag woanders.

„Alles in Ordnung?“, fragte diese leise, und schaute mit ihren grünen und leuchtenden Augen auf den Körper von Luna.

„Ja, alles gut. Ich denke noch ein Stündchen, dann haben wir das auch geschafft.“

Die Rote setzte sich und schaute zu. „Wer ist denn diesmal der Vater?“

„Oskar! Aber der braucht sich bei mir nicht mehr sehen lassen. Der ist bei mir unten durch“, erklärte sie zwischen zwei leichten Seufzern. „Haut einfach ab und sucht sich in der Nachbarschaft noch eine neue Freundin. Au! Jetzt geht es los. Die Kinder kommen.“

Samanta dachte kurz nach und antwortete erst einmal nicht. Einen Augenblick schaute sie weiter konzentriert zu, wie das erste Kätzchen das Licht der Welt erblickte. Es war ein schwarz-weißes Mädchen. Während Luna sich um die Kleine kümmerte, sie reinigte und die Nabelschnur abbiss, trottete Samanta ohne ein weiteres Wort davon.

Während sie auf den Hof rannte, entschied sie, dass die Katzenfreundschaft jetzt doch nicht so ausgeprägt war, und es war ihr außerdem sichtlich peinlich, dass die gute Luna dachte, Oskar hätte eine Freundin in der Nachbarschaft. Dabei war sie selbst die Glückliche und auch ihre Jungen waren von Oskar, nicht nur die von Luna. Aber das wollte sie ihr nicht unbedingt erzählen.

Zwei Stunden später hatte Luna vier niedliche Katzenbabys. Zwei rote Jungs, die ganz nach ihrem Papa kamen, ein schwarzes Mädchen und ein schwarz-weißes Mädchen, das genau so aussah wie sie selbst. Sie fand das wunderbar, dass ihre Mädchen ihr ähnlich waren. So konnte sie ihren Nachwuchs prima unterscheiden.

Schnell brachte sie die vier Kinder in die oberste Etage der Scheune. Hinter den Dachbalken war noch ein Brett, und da hatte sie zwei alte Jacken, die bisher eine Vogelscheuche kleideten, ausgebreitet, sodass ihre Kleinen sich einkuscheln und vor Kälte schützen konnten. Gleichzeitig war es ein gutes Versteck.

Es war ein fabelhaftes Gefühl, die Geburt hinter sich zu haben und auf vier kleine Katzenkinder blicken zu können.

Nachdem nun die Schwerstarbeit beendet war, legte sie sich müde und erschöpft hin und ließ die Neugeborenen trinken.

In der Zwischenzeit beschäftigte sie sich damit, für jedes Kätzchen einen Namen zu überlegen.

Einfach war es mit den Jungs. Sie sollen Max und Moritz heißen. Und die Mädchen bekommen voller Stolz die Namen ihrer Vorfahren. Die schwarze Katze bekam den Namen Agathe und die schwarz-weiße Katze nannte sie Susi.

Unten auf dem Hof war wieder einmal lauter Streit unter den Tieren. Luna schaute aus der Luke, um zu hören, was da los war. Die beiden Hunde gingen aufeinander los und stritten sich um einen albernen, fleischlosen Knochen. Der alte Schäferhund Bruno tat ihr schon ein bisschen leid. Er sah nicht mehr gut, war also fast blind, hatte nicht mehr die schnellsten Läufe und streunte deswegen auch nicht mehr freiwillig durch das Dorf. Deshalb fand er neben dem bisschen Futter, das der Bauer ihm hinlegte, nicht mehr sehr viel.

Der freche Collie Tasso hingegen, mit seinem schwarzen struppigen Fell, war täglich unterwegs. Luna war sich sicher, dass er das ganze Dorf absuchte und auch heute schon einiges gefressen hatte. Und nun stritt er sich mit dem armen Bruno.

„Hau ab, das ist mein Knochen“, krächzte Bruno mit einem erbärmlichen Jauler.

„Das kannst du vergessen, du alter Sack. Das ist mein Knochen“, keifte der freche Tasso und schickte ein Knurren hinterher.

Bruno ließ sich erschöpft und resigniert fallen und atmete schwer.

„Was willst du denn mit einem Knochen, der gar kein Fleisch mehr hat?“, wollte er aber doch noch wissen.

Er schloss die Augen, legte die Schnauze auf die Vorderpfoten und hechelte mit heraushängender Zunge. Er war nur noch müde und wollte seine Ruhe haben und wenn möglich eine Kleinigkeit zur Stärkung.

Da schoss urplötzlich der graue Kater Abraham um die Ecke. Der hatte mittlerweile auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, aber er war immer noch energisch und zackig unterwegs, und so etwas wie der Hofälteste unter den Katzen. Und wenn man so will, war er der Chef der Tiere. Niemand traute sich gegen ihn, auch nicht die Hunde. Wenn er auftauchte, zogen alle den Schwanz ein.

„Gib dem Bruno gefälligst den Knochen, oder ich kratze dir eigenpfötig die Augen aus, du Vollpfosten.“

Rasch machte er seine Augen kugelrund und leuchtend grün. Sie schossen Blitze. Dann folgte ein Fauchen, das gar nicht mehr aufhören wollte, und sein Fell stellte sich senkrecht auf, als ob er an einer Stromleitung kleben würde. Ebenso sein Schwanz, der heftig hin und her zuckte. Es war für alle sichtbar, dass der Kater kurz vor dem Sprung stand. Wütend rückte er näher an Tasso heran.

„Siehst du nicht, dass der alte Hund gar nicht mehr jagen kann? Ab morgen bringst du ihm was mit, wenn du unterwegs bist, sonst bist du fällig! Verstanden?“

„Ja“, brummelte Tasso sofort. Dann trottete er langsam davon.

Eugen, der schwarze Kater gesellte sich dazu und setzte sich neben die Hundehütte von Bruno. Er war erst vier Jahre alt und auch der Sohn von Oskar.

Kater Eugen fühlte sich wohl in der Truppe und auf dem Hof. Auch er war seines Vater Sohn und suchte sich seine Frauen in der Umgebung aus. So war er öfter einmal bei Katze Minki zu sehen. Dabei gehörte er zu denen, die sich lieber im Hintergrund hielten, um Bauer Arthur nicht zu verärgern.

Er war so froh, dass er ein Kater war und keine Katze. Sein Leben war also ein entspanntes und gemütliches Leben.

Luna blieb im Gegensatz zu Samanta mit ihren Kindern die nächsten Wochen in ihrem Versteck. Sie wollte warten bis sie sehen können, sonst müsste sie sie ständig woanders hintragen und ihr schien, die Gefahr entdeckt zu werden wesentlich größer, als wenn sie sich nicht auf dem Hof bewegte.

Katzenpapa Arthur hatte sie mit Widerwillen, und mit fletschenden Zähnen dazu verdonnert, ihr jeden Tag ihre Mahlzeiten vorbeizubringen, was er knurrend akzeptierte.