Süße Unterwerfung - Lora Leigh - E-Book

Süße Unterwerfung E-Book

Lora Leigh

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  • Herausgeber: Feelings
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

»Süße Unterwerfung«: US-Bestsellerautorin Lora Leigh heizt kräftig ein! Um ihrer Tochter wieder näherzukommen, zieht Ella nach Virginia und konfrontiert sich mit den Geistern ihrer Vergangenheit. Plötzlich steht James vor ihrer Tür. Sexy, willensstark und unglaublich attraktiv. Er ist entschlossen, sich einen Weg zurück in Ellas Leben zu bahnen und ihre geheimsten Phantasien Wirklichkeit werden zu lassen. Nichts kann ihn von seinem Plan abbringen und diesmal wird Ella sich ihm nicht entziehen... Geschichten um Männer, wie Frauen sie sich wünschen: tough und stark; gefährlich und beschützend – und unwiderstehlich sexy! Begeisterte Leserstimmen: »Absolut heiße erotische Geschichten mit klasse Szenen.« »Sexy und sehr romantisch , dieser Roman hat mir super gut gefallen...« Ein weiterer erotischer Winter-Quickie von Lora Leigh erscheint unter dem Titel »Heiße Verlockung« bei feelings. »Süße Unterwerfung« ist ein eBook von feelings –emotional eBooks*. Mehr von uns ausgewählte romantische, prickelnde, herzbeglückende eBooks findest Du auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.de/feelings.ebooks Genieße jede Woche eine neue Liebesgeschichte - wir freuen uns auf Dich!

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Seitenzahl: 131

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Lora Leigh

Süße Unterwerfung

Ein Winter-Quickie

Aus dem Amerikanischen von Tine Mey

Knaur e-books

Über dieses Buch

»Süße Unterwerfung«: US-Bestsellerautorin Lora Leigh heizt kräftig ein!

Um ihrer Tochter wieder näherzukommen, zieht Ella nach Virginia und konfrontiert sich mit den Geistern ihrer Vergangenheit. Bald schon steht James vor ihrer Tür. Sexy, willensstark und unglaublich attraktiv. Er ist entschlossen, sich einen Weg zurück in Ellas Leben zu bahnen und ihre geheimsten Phantasien Wirklichkeit werden zu lassen. Nichts kann ihn von seinem Plan abbringen und diesmal wird Ella sich ihm nicht entziehen...

Geschichten um Männer, wie Frauen sie sich wünschen: tough und stark; gefährlich und beschützend – und unwiderstehlich sexy! Ein weiterer erotischer Winter-Quickie von Lora Leigh erscheint unter dem Titel »Heiße Verlockung« bei feelings.

»Süße Unterwerfung« ist ein eBook von feelings –emotional eBooks*. Mehr von uns ausgewählte romantische, prickelnde, herzbeglückende eBooks findest Du auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.de/feelings.ebooks

Inhaltsübersicht

WidmungEinsZweiDreiVierFünfSechsSiebenAchtNeunZehnElfZwölfDreizehnVierzehnFünfzehnEpilog
[home]

 

 

 

Für RCs Ladys – Ihr wisst schon, wer gemeint ist …

Für Eure Hilfe und Unterstützung!

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Eins

Im Haus war es zu ruhig. Sie konnte ihre eigenen Schritte hören, wenn sie umherlief, ihren eigenen Herzschlag hören, wenn sie in ihren Kaffee starrte. Sie konnte ihre Angst spüren, näher und stärker als je zuvor. Im neuen Haus war es still. Die Erinnerungen, die sie mit ihrem Heim in New York verband, fehlten hier.

Sie war umgezogen, um näher bei Tess zu sein. Um irgendwie zu versuchen, die grausamen, bitteren Worte wiedergutzumachen, die sie ihrer Tochter entgegengeschleudert hatte. Und sie war umgezogen, um endlich wieder zu leben. So viele Jahre hatte sie sich vor sich selbst versteckt, vor den Erinnerungen an ihre Ehe. In letzter Zeit hatte sie immer deutlicher gespürt, was sie aufgegeben hatte – und was sie vermisste. Ihre Familie war hier. Ihre Schwester, ihre Freunde. Sie waren alle hier. Ohne Tess war es in New York zu still, zu einsam gewesen. Doch an diesem Tag war es in diesem Haus nicht anders.

Sie trug noch immer das cremefarbene Spitzenkleid, das sie für die Hochzeit ausgewählt hatte. Den passenden Hut hatte sie achtlos auf den Sessel geworfen, der im Flur stand. Sie fühlte sich verloren wie seit Jahren nicht mehr. Eine Einsamkeit, die sie nicht erklären konnte, verfolgte sie; Bedürfnisse, die sie sich nicht eingestehen konnte, umwölkten ihren Verstand und ihre Wünsche. Also dachte sie stattdessen an Tess.

Es war die schönste Hochzeit gewesen, bei der Ella je zu Gast gewesen war. Ihre Tochter, ihr Baby, war eine wunderschöne Braut gewesen. Und sogar der Perversling, den sie geheiratet hatte, hatte unglaublich gut und geheimnisvoll verführerisch ausgesehen.

Behutsam fuhr Ella über ihre Hochsteckfrisur und spürte die Haarnadeln, die ihr kastanienbraunes Haar zusammenhielten. Ihr Friseur hatte ihre Wünsche peinlich genau umgesetzt. Keine einzige Strähne war verrutscht. Ihr Kleid war nicht verknittert, und ihre Seidenstrümpfe hatten es nicht gewagt, eine Laufmasche zu bekommen. Sie sah jetzt, sechs Stunden nach der Hochzeit, noch genauso hübsch zurechtgemacht aus wie am Morgen, als sie losgefahren war.

Glücklicherweise half der Umzug nach Virginia dabei, den Schaden, den sie der Beziehung zu ihrer Tochter zugefügt hatte, allmählich zu reparieren. In ihrem Schock, in ihrer Wut hatte sie Tess sehr verletzt. Trotzdem konnte sie noch immer nicht glauben, in was sie da damals hineingeplatzt war.

Ellas Hände zitterten; Hitze stieg ihr ins Gesicht. Es war Jesse gewesen, nicht James – doch die Ähnlichkeit zwischen den beiden war einfach zu groß. Die Zwillinge glichen sich in fast jeder Hinsicht, bis hin zu ihren sexuellen Vorlieben. Sie waren beide groß und gepflegt, schlank und durchtrainiert. Ihre Haut war sonnengebräunt. Dichtes, glänzendes schwarzes Haar reichte ihnen bis in den Nacken; man war in ihrer Nähe immer versucht, es zu berühren.

Mit weichen Knien setzte Ella sich an den kleinen Küchentisch aus Walnussholz. Ihre Finger bebten, als sie sie an die Lippen legte. Ihr Herz hämmerte mit harten, treibenden Schlägen in ihrer Brust. Ihr schlimmster Alptraum war Wirklichkeit geworden – bis auf den Unterschied, dass ihre Tochter die Rolle übernommen hatte, die Ella in diesen finsteren Visionen gespielt hatte.

Nicht mit Tess’ Ehemann Cole, sondern mit James. Und da lauerte der Dämon, pervers und verdorben. Sie war aus ihrer Ehe und dem Leben, für das sie eigentlich so gekämpft hatte, geflohen. War geflohen wegen der verdrehten, abartigen Gelüste ihres Ehemannes Jase. Die lockeren Schläge beim Sex hatte sie erdulden können, obwohl sie jedes Mal Scham empfunden hatte. Gefesselt zu werden war leichter gewesen – auch wenn ihre Lust durch die Tatsache getrübt worden war, dass sie gewusst hatte, was kommen würde. Und dass sie gewusst hatte, dass sie es nicht würde ertragen können.

Ihre Weigerung, sich Jase’ Wünschen und Bedürfnissen zu unterwerfen, hatte schließlich dazu geführt, dass ihre Beziehung in die Brüche gegangen war. Sie war nicht fähig gewesen, ihm das Vertrauen zu schenken, das er sich gewünscht hatte, und ihm die Kontrolle zu überlassen, wie er es gebraucht hatte. Sie hatte Angst gehabt, weil sie instinktiv gewusst hatte, was als Nächstes, wer als Nächstes kommen würde. Und sie wusste, dass sie niemals ihre Selbstbeherrschung, ihre Vernunft hätte aufrechterhalten können, wenn James sie berührt hätte.

Er war auch jetzt auf Tess’ Hochzeit gewesen. Er hatte sie mit diesen wissenden Augen angesehen. Mit Augen, die so grün, so sündhaft waren, dass verdorbene Gedanken durch ihren Kopf geschossen waren und ihren Körper zum Pulsieren gebracht hatten. Er hatte ihr die Hand geschüttelt, und die Hitze und das gute Gefühl seiner Berührung hatten ihr den Atem verschlagen. Und die ganze Zeit über hatte er sie beobachtet.

Sie ging zu der Glastür, die in den kühlen, schattigen Bereich des Gartens führte. Die schlanken Absätze ihrer Schuhe erzeugten bei jedem Schritt ein hohles, einsames Klackern auf dem Holzfußboden der Veranda, als sie nun zum Ende der mit Wein berankten Überdachung lief. Sie legte ihre Hand auf den Stützbalken. Ihre Fingernägel gruben sich in das Holz, als sie versuchte, ihren Zorn und die Angst um ihre Tochter zu zügeln.

Tess war Jase einfach zu ähnlich. Ella hatte das immer befürchtet. Vor allem, nachdem sie vor Jahren diese Bücher entdeckt hatte, die Tess in ihrem Zimmer versteckt hatte. Ihre Neigungen waren extrem, und offensichtlich hatte sie keine Angst davor. Anders als ihre Mutter, die die Dämonen und das Wissen um ihr eigenes Verlangen mit aller Macht bekämpfte.

Sie konnte das Bild nicht mehr aus ihren Gedanken verbannen. Sie konnte sich nicht gegen die düsteren Alpträume von James zur Wehr setzen, der sie in seinen Armen hielt und mit ihr schlief, während noch ein anderer Mann sie nahm. Sie wusste nie, wer in diesen Träumen außer ihnen beiden mitspielte, doch es war ihr auch egal. Alles, was sie sah, alles, was sie wusste, war, dass James da war.

Eines Tages, Ella, wirst du aufhören müssen, davonzulaufen. Und wenn es so weit ist, sag mir Bescheid.

»Den Teufel werde ich tun!«, stieß sie hervor, drehte sich um und ging entschieden zum Haus zurück. Sie lief nicht davon, und sie würde ihm ganz sicher niemals wegen irgendetwas Bescheid sagen.

Jases sexuelle Vorlieben hätten beinahe ihr Leben zerstört, und jetzt würden sie Tess’ Leben zerstören. Kein Mann konnte eine Frau wirklich lieben, wirklich respektieren, wenn er es einem anderen erlaubte, sie zu berühren und zu nehmen.

Sie unterdrückte das Kribbeln zwischen ihren Schenkeln, mit dem ihr Körper auf diese Gedanken reagierte. Und sie ignorierte standhaft die cremige Feuchte, hielt die Begierde wie immer sorgfältig geheim, wie immer versteckt. Beherrscht. Sie durfte nicht zulassen, dass er ihren Willen brach und sie unterwarf. Sie durfte nicht zulassen, dass er je erfuhr, wie sie auf ihn reagierte. Wenn jemand die Macht besaß, ihr das Herz zu brechen, war es James Wyman.

Sie konnte ihn nicht ignorieren. Sie konnte nicht so tun, als gäbe es ihn nicht. Dank ihrer eigenen Dummheit würde er bald schon Teil ihres Alltagslebens sein.

Aber ich werde damit zurechtkommen, versicherte sie sich und straffte die Schultern. Sie hatte ihr ganzes Leben damit zugebracht, die Selbstdisziplin zu üben, die ihr all die Jahre über die Kraft gegeben hatte, durchzuhalten.

Sie würde mit James Wyman fertig werden.

Es war nur eine Frage der Selbstbeherrschung.

[home]

Zwei

Es war nur eine Frage der Selbstbeherrschung.

James beobachtete Ella Delacourte am nächsten Tag dabei, wie sie ihn die Stufen zum Gästezimmer hinaufführte. Er war noch immer überrascht, dass Ella Tess’ Vorschlag zugestimmt hatte: Er würde mit ihr unter einem Dach leben, bis das Haus, das er gekauft hatte, fertig war und er einziehen konnte.

Während sie vor ihm herlief, lenkten ihre schlanke Taille und ihre wohlgeformten Hüften seine Aufmerksamkeit auf die appetitlichen, perfekten Rundungen ihres Pos. In der grauen Seidenhose und der perlgrauen Bluse war sie der Inbegriff an Anmut und Eleganz. Ruhig und beherrscht … So ungeheuer beherrscht, dass er ein unanständiges Verlangen verspürte, sie schreien zu hören. Zu hören, wie sie ihn mit dieser melodiösen Stimme rauh und voller Leidenschaft anflehte, sie tief und hart zu ficken, sie zu nehmen, wie er es wollte. Er wollte, er musste diese Beherrschtheit durchbrechen.

Und Ella wusste es. Schon vor Jahren hatte er sie gewarnt, und er war kein Mann, der über so etwas Scherze machte. Aber er war ein geduldiger Mann. Jahrelang wartete er nun schon auf eine Chance – bei der einzigen Frau, mit der er sich vorstellen konnte, für immer und ewig zusammen zu sein. Die einzige Frau, die ihn sowohl geistig als auch sexuell herausfordern würde. Falls es ihm gelingen sollte, nicht aus dem Haus geworfen zu werden.

Er verbarg sein Grinsen. Er wusste, dass Ella verzweifelt versuchte, die verletzenden Worte wiedergutzumachen, die sie ihrer Tochter entgegengeschleudert hatte, als sie sie zwischen Cole und Jesse im Bett erwischt hatte. Sie war wütend gewesen, außer sich. Und wenn Jesse sich nicht geirrt hatte, war sie im ersten Moment sicher gewesen, dass es James und nicht Jesse gewesen war, der an Tess’ erster Ménage-à-trois teilgenommen hatte.

Tess wünschte sich ebenfalls, dass das Verhältnis zu ihrer Mutter sich wieder verbesserte. Und sie wünschte sich auch, ihre Mutter glücklich zu sehen. Nur zu gern hatte sie James geholfen, seinen Plan, Ella näherzukommen, in die Tat umzusetzen – erst recht nachdem sie erfahren hatte, wie lange er auf diese Möglichkeit gewartet hatte.

»Du kannst die Küche und die Waschküche mitbenutzen, wenn du selbst kochst und wäschst. Im Wohnzimmer kannst du dich gern aufhalten. Aber eines will ich klarstellen: Falls dir der Sinn nach weiblichen Übernachtungsgästen steht, wirst du dafür ein Zimmer in einem Motel mieten müssen. Ich werde das in meinem Haus nicht dulden, James.« Ella stieß die Schlafzimmertür auf, ehe sie sich zu ihm umdrehte.

An diesem Tag trug sie nur wenig Make-up, um ihre Augen und ihre reizvollen Wangenknochen zu betonen. Ihre Lippen waren in einem sanften Morgenrot geschminkt, und im Moment wirkte ihre Unterlippe ein wenig geschwollen, so als hätte sie sich auf dem Weg nach oben unentwegt draufgebissen.

»Ich bin kein Teenager mehr, Ella.« Aufmerksam musterte er sie. Ihm entging nicht, dass ihre Augen etwas dunkler wirkten als normal und dass ihre Pupillen leicht geweitet waren. Er fragte sich, ob sie feucht war oder ob sie auch über diesen Teil ihres Körpers die völlige Kontrolle besaß.

»Ich bin mir deines Alters durchaus bewusst«, erwiderte sie kühl. »Ich werde dich allein lassen, damit du dich einrichten kannst. Falls du irgendetwas brauchst … Das Haus ist übersichtlich und alles ganz leicht zu finden. Wir reden dann später.«

»Ella?« Seine Stimme hielt sie zurück, als sie sich schon zur Tür umgewandt hatte.

Er bemerkte die Alarmbereitschaft und die Nervosität, die sich in ihrer Körperhaltung widerspiegelten, als würde sie sich für einen Kampf rüsten. Sie drehte sich um, und ihre Miene wirkte verschlossen, kühl.

»Ja, James?« Sie bemühte sich, ruhig und sanft zu klingen, aber nicht arglos.

»Darf ich mein Zimmer verlassen, wenn ich ein braver Junge bin?« James sprach mit leiser, neckender Stimme. Die Chancen, ihr näherzukommen, standen gleich null, wenn sie sich in seiner Gegenwart nicht ein bisschen entspannte.

Sie war argwöhnisch, fast ängstlich, und beinahe wäre es ihr gelungen, das zu verbergen. Aber nur beinahe. In mancherlei Hinsicht kannte er sie besser als sie sich selbst. Sie versteifte sich noch mehr und zog fragend ihre perfekt geschwungenen Augenbrauen zusammen.

»Ich bin nicht in der Stimmung für deine Spielchen.« Sie klang nicht streitlustig, aber die zarte Röte ihrer Wangen warnte ihn vor dem aufziehenden Sturm. Verdammt, er liebte es, sie wütend zu machen! Er liebte es, ihre Augen vor Zorn funkeln zu sehen. Und er liebte es, zu beobachten, wie die Hitze in ihre sonst so blassen Wangen stieg und sie erröten ließ. Es war ein kurzer Einblick, wie sie aussehen würde, wenn die Leidenschaft sie übermannte.

Neugierig legte er den Kopf schräg. »So ein Jammer! Tess hat mir versichert, dass dir meine Gegenwart durchaus willkommen sei. Ich habe das Gefühl, ich falle dir zur Last, Ella. Vielleicht sollte ich doch lieber in ein Hotel ziehen, bis das Haus fertig ist.«

Für einen Moment – einen sehr kurzen, ärgerlichen Moment – schimmerte Befriedigung in ihren Augen. Doch nur so lange, bis ihr Tess und das Versprechen wieder einfielen, James die Zeit so angenehm wie möglich zu machen. Ihre Lippen wurden schmaler, als sie tief durchatmete. Das Lächeln, das sie aufgesetzt hatte, hatte wenig mit Warmherzigkeit zu tun. Im Gegenteil: James fürchtete, davon Erfrierungen zu bekommen.

»Du bist herzlich willkommen, James. Tess’ kleine Freunde sind in meinem Haus jederzeit gern gesehen. Das weißt du doch.«

Autsch. Kleine Freunde? Er lachte in sich hinein. Sie schien jede Gelegenheit zu nutzen, ihn daran zu erinnern, dass er einige Jahre jünger war als sie. Ihm machten die sechs Jahre nichts aus. Eigentlich war es sogar besser so. Ein älterer Mann würde niemals die Leidenschaft befriedigen können, die unter ihrer kühlen Oberfläche schlummerte.

Ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er sie nun aufmerksam anblickte. »Kleine Freunde? So jung bin ich wohl kaum, Ella.«

»Aber nicht weit davon entfernt«, murmelte sie. »Ich muss was tun, James. Fühl dich wie zu Hause, und vielleicht reden wir dann später.«

Allerdings nicht, wenn ich es verhindern kann, dachte sie und wandte sich zum Gehen.

»Was musst du denn tun?« Wieder hielt seine Stimme sie zurück. »Du arbeitest? Jase hätte dir bei der Scheidung doch eine anständige Abfindung zahlen müssen.« Und bei Gott, wenn er das nicht getan hatte, würde James ihn deswegen ganz sicher zur Rede stellen.

»Das geht dich nichts an.« Finster blickte sie ihn an. »Was ich mache, James, mache ich zu meinem eigenen Vergnügen. Und wie Jase mich für die Scheidung bezahlt hat, sollte nicht dein Problem sein.«

Wie er sie für die Scheidung bezahlt hatte? James war sehr wohl bewusst, dass sie in ihrer Ehe alles andere als glücklich gewesen war. Und doch klang sie bitter, zurückgewiesen. Hatte sie doch mehr für Jase empfunden, als er gedacht hätte? Diese Vorstellung gefiel ihm überhaupt nicht – weder seinem Verstand noch seinem Herzen.

»Ella, du warst nicht glücklich, und Jase war es auch nicht«, sagte er leise.

»Ich weigere mich, mit dir über dieses Thema zu sprechen.« Hoheitsvoll straffte sie die Schultern und presste die Lippen aufeinander, während ihr Zorn wuchs. »Es macht mir nichts aus, dass du hier bist, James, aber ich habe nicht die Zeit, um dich zu unterhalten. Du musst dir dein Vergnügen woanders suchen.«

»Aber du hast doch gesagt, dass Frauen nicht erlaubt sind.«

Wieder hielt sie im Gehen inne. »Keine Frauen.« Sie schüttelte entschieden den Kopf, und ihre Stimme klang angespannt. »Nicht in meinem Haus, James. Nie wieder in meinem Haus.«

[home]

Drei

D