Symbolischer Interaktionismus - Herbert Blumer - E-Book

Symbolischer Interaktionismus E-Book

Herbert Blumer

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Beschreibung

Herbert Blumer gehört als Begründer und Hauptvertreter des symbolischen Interaktionismus zu den einflussreichsten Sozialwissenschaftlern des 20. Jahrhunderts. Aufgrund ihres pointierten Stils sind seine Schriften Glanzstücke interpretativer Sozialwissenschaft, in denen er sich unermüdlich gegen Versuche ausspricht, Abstraktionen zu reifizieren. Stattdessen müsse man sich an jenen Prozessen und Praktiken orientieren, in denen sozialen Bedeutungen ausgehandelt werden. »Intime Bekanntschaft« statt blindes Vertrauen auf Statistiken und Experimente lautet seine Losung, die an Aktualität nichts verloren hat.

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Seitenzahl: 285

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Herbert Blumer gehört als Begründer und Hauptvertreter des symbolischen Interaktionismus zu den einflussreichsten Sozialwissenschaftlern des 20.Jahrhunderts. Aufgrund ihres pointierten Stils sind seine Schriften Glanzstücke interpretativer Sozialwissenschaft, in denen er sich unermüdlich gegen Versuche ausspricht, Abstraktionen zu reifizieren. Stattdessen müsse man sich an jenen Prozessen und Praktiken orientieren, in denen soziale Bedeutungen ausgehandelt werden. »Intime Bekanntschaft« statt blindes Vertrauen auf Statistiken und Experimente lautet seine Losung, die an Aktualität nichts verloren hat.

Herbert Blumer (1900–1987) war ein Schüler von George Herbert Mead. Er lehrte Soziologie an der University of Chicago und der University of California, Berkeley.

Heinz Bude ist Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel. Michael Dellwing ist Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Makrosoziologie der Universität Kassel.

Zusammen haben sie im Suhrkamp Verlag herausgegeben: Stanley Fish, Das Recht möchte formal sein. Essays (stw 2008).

Herbert Blumer

SymbolischerInteraktionismus

Aufsätze zu einer Wissenschaftder Interpretation

Herausgegeben vonHeinz Budeund Michael Dellwing

Aus dem Amerikanischen vonMichael Dellwing unter Mitarbeitvon Viola Abermet

Suhrkamp

Zur Gewährleistung der Zitierbarkeit zeigen die grau hinterlegten Ziffern die jeweiligen Seitenanfänge der Printausgabe an.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2013

Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der Ausgabe des suhrkamp taschenbuch wissenschaft 2069.

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

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eISBN 978-3-518-73587-9

www.suhrkamp.de

5Inhalt

Einleitung: Blumers Rebellion 2.0.Eine Wissenschaft der Interpretation(Heinz Bude und Michael Dellwing)

1. Soziologische Analyse und die Variable

2. Wissenschaft ohne Begriffe

3. Der methodologische Standort des symbolischen Interaktionismus

4. Soziale Probleme als kollektives Verhalten

5. Gruppenspannung und Interessengruppen

6. Sozialstruktur und Machtkonflikte

Textnachweise

7Einleitung:Blumers Rebellion 2.0.Eine Wissenschaft der Interpretation

Der vorliegende Band versammelt sechs Aufsätze Herbert Blumers, von denen vier erstmalig in deutscher Übersetzung und zwei nach langer Zeit erstmalig wieder im Druck erscheinen. Der mit deutlichem Abstand längste und auch bekannteste dieser Aufsätze ist »Der methodologische Standort des symbolischen Interaktionismus«, der den meisten Studierenden der Soziologie – Lehrenden und Forschenden – zumindest wegen der darin formulierten berühmten »drei Prämissen« geläufig ist: Menschen handeln in Bezug auf Dinge auf Grundlage der Bedeutungen, die sie ihnen zuschreiben; Bedeutungen entstehen aus der sozialen Interaktion; und diese Bedeutungen verändern sich im Prozess der Handhabung dieser Dinge (vgl. S.64-69 in diesem Band). Ebenso auf Deutsch bereits erschienen war Blumers Beitrag »Soziale Probleme als kollektives Verhalten«, in dem er der nachfolgenden Soziologie sozialer Probleme den Weg bereitet: Malcolm Spectors und John Kitsuses Einführung in die Konstruktion sozialer Probleme (2001 [1977]) nimmt Blumers Linien auf und entwickelt aus ihnen ein Programm.

In erster Linie tritt Blumer in seinen Schriften, den hier ausgewählten und darüber hinaus, als Kritiker auf, der sich gegen zu seiner Zeit dominante und bis heute wichtige Strömungen in der Soziologie wendet: gegen die sozialphilosophisierende Beschäftigung mit allgemeinen Konzepten, gegen die methodologische Apriorisierung von beliebig anwendbaren Methoden und gegen den sozialwissenschaftlichen Zerstörungsreflex gegenüber alltäglich gebräuchlichen Begriffen. Vor allem die ersten beiden sind Opfer scharfer Kritik in »Wissenschaft ohne Begrifffe«, »Soziologische Analyse und die Variable« und im »Methodologischen Standort«; gegen Letztere stellt Blumer sich vor allem in seinen Schriften zur Macht, »Gruppenspannung und Interessengruppen« und »Sozialstruktur und Machtkonflikte«. In ihnen verteidigt Blumer die Reflexion gegen die Methode, die intime Bekanntschaft gegen die wissenschaftliche Distanz und die Bedeutungskonstruktionen des Alltags gegen ihre sozialwissenschaftliche Geringschätzung. Vor allem aber vertritt er den Vorrang der vor der Wissenschaft: Beschäftigung mit der Sache statt Beschäftigung mit der Methode oder der Kategorisierung. Blumers Texte stellen sich gegen die Algorithmisierung der Soziologie, die sich hinter ihren Ansätzen verschanzt, um sich nicht um die Phänomene kümmern zu müssen. Sie stellen sich damit gegen eine Soziologie, in der Forschung zugunsten der Algorithmen verloren geht, und gegen die seltsame stilistische Form putativer »Forschungsbeiträge«, aus denen wenig über die Welt zu erfahren ist, weil sie sich zentral um ihre eigenen Ordentlichkeiten drehen. Blumers Schriften »methodologisch« zu nennen ist nachvollziehbar, aber es übertüncht die Tatsache, dass sich seine Rebellion gerade gegen das richtet, was vielerorts unter »Methode« verstanden wird: feste Vorgaben, rigide Programme, detaillierte Vorschriften zu Vorgehensweisen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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