T r a u e r k o m p a s s - Nancy Schuhmacher - E-Book

T r a u e r k o m p a s s E-Book

Nancy Schuhmacher

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Beschreibung

In meinem Buch geht es darum, jedem Menschen einen individuellen Weg zur Trauer zu eröffnen. Es zeigt die Vielfalt und Einzigartigkeit des Trauerprozesses und ermutigt dazu, den eigenen Umgang mit Verlust zu finden. Jeder Mensch geht anders mit Trauer um.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 205

Veröffentlichungsjahr: 2024

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TRAUERKOMPASS

Impressum

© 2024 Nancy Schuhmacher

Herausgeber:

Dalmanuta Verlag (dalmanuta-verlag.de)

Cover-Design:

Manuela Jäger mit Canva-KI

Verlags-Label:

Dalmanuta-Verlag

ISBN Softcover:

978-3-384-39761-4

ISBN E-Book:

978-3-384-39762-1

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, D-22926 Ahrensburg

Bilder: Fotos von Privat, © Nancy Schuhmacher Grafiken, KI-generiert über Adobe Photoshop

Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen über die Homepage des Verlags dalmanuta-verlag.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.

TRAUERKOMPASS

EIN LEITFADEN DURCH ABSCHIED UND HEILUNG

NANCY SCHUHMACHER

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet.

Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Inhalt

Cover

Halbe Titelseite

Urheberrechte

Titelblatt

Widmung

Der Tod an unserer Seite

Vorwort

Hey du! Ja, genau du – liebes Kind!

Ein Begleiter in der Trauer –

1. Persönliche Geschichte

1.1 Enkelin nimmt Abschied von ihrem Opi: „Opi, wo bist du jetzt?“

1.2 Blumenschmuck

1.3 Den toten Körper einäschern

1.4 Verschiedene Arten von Gräbern

1.5 Die Trauerfeier

1.6 Erinnerungsstücke kreieren

1.7 In Erinnerung an Opi

1.8 Kreative Möglichkeiten und Rituale zum Abschied nehmen

2. Der Tod, dein Begleiter von Geburt an bis zum Sterben

2.1 Die Vergänglichkeit verstehen

2.1.1 Experimente um das Thema Vergänglichkeit

2.1.1.1 Die Vergänglichkeit

2.1.1.2 Blumensamen säen

2.1.1.3 Blumen pressen

2.1.1.4 Verwesung von Lebensmitteln

2.1.2 Ein Besuch auf dem Friedhof

2.1.2.1 Friedhofsrallye

2.2 Wie kann man sterben?

2.3 Was passiert mit dem Körper, wenn der Mensch gestorben ist?

2.4 Umgang mit Sterbefällen im nahen Umfeld

2.4.1 Entwicklungsstufen des Todesverständnisses bei Kindern u. Jugendlichen

3. Aufgaben eines Bestatters

3.1 Aufgaben eines Bestatters

3.2 Eine Entdeckungsreise durch ein Bestattungshaus

3.3 Vorbereitung für „Die letzte Reise“

4. Rund um die Trauerfeier

4.1 Beschreibung des Ablaufs einer Trauerfeier bis zur Beerdigung auf einem Friedhof mit Erdgrab (ein Beispiel)

4.1.1 Kindgerecht erklärt:

4.2 Ein Beispiel für eine Trauerfeier

4.3 Vorsorge zu Lebzeiten treffen

4.4 Abschied nach deinen Vorstellungen (kleiner Leitfaden)

5. Wie verstehst und unterstützt du dein Kind

5.1 So unterstützt du dein Kind bei einem Sterbefall. Wie mit dem Kind umgehen?

5.1.1 Klare, direkte und einfache Sprache bei Kindern verwenden.

5.1.2 Ätherische Öle bei Trauer

5.2 Kinder trauern anders als Erwachsene – das ist okay!

5.2.1 Gefühle von Kindern, die trauern

5.3 Über Gefühle sprechen, Erinnerungen bewahren

5.3.1 Trauerreaktionen bei Kindern

5.4 Kinder bei Trauerfeiern, Beerdigung / Beisetzung begleiten

5.5 Wenn Eltern sterben

5.6 Tod aus der Ferne – Kriege, Naturkatastrophen, Amokläufe

5.7 Der Tod in Filmen, anderen Medien

5.8 Gamingspiele

6. Die Reise zum Land der Trauer für Kinder

6.1 Traurigsein

6.2 So kannst du dich fühlen, wenn du trauerst

6.2.1 Spiel: „Emotions-Memo“

6.2.1.1 Einige Gefühle, die jeder kennt

6.2.1.2 Gefühle in der Trauer verändern sich

6.3 Wenn Eltern sterben

6.4 Tod aus der Ferne – Kriege, Naturkatastrophen, Amokläufe

6.5 Der Tod in Filmen, anderen Medien

6.6 Gamingspiele

7. Trauermosaik und Fallbeispiele

7.1 Den Trauerprozess verstehen

7.2 Abschied am offenen Sarg

7.3 Ole bemalt die Urne der verstorbenen Schwester

7.4 Louis hat seinen Freund verloren und schweigt

7.5 Hannes hat Angst, die verstorbene Mama könne Schmerzen beim Verbrennen haben

7.6 Sternenkinder

7.6.1 Merle verliert ihr Geschwisterchen bei der Geburt

7.7 Wenn ein Kind stirbt

7.7.1 Schweigen eines Partners nach dem Verlust eines Kindes

7.7.2 Trennung der Eltern nach Verlust eines Kindes

7.8 Männer und ihre Trauer

7.9 Verlust eines Angehörigen durch Suizid

7.9.1 Altersgerechte Erklärungen für verschiedene Altersstufen

7.9.2 Ein Blick auf die andere Seite: Die Gefühle eines Suizidierenden

7.9.3 Unterstützung und Trost

7.10 Unfall-Tod – ein Blick auf die andere Seite

7.10.1 Die Gefühle eines Unfallverursachers verstehen

7.10.2 Die Gefahr der Unterdrückung

7.10.3 Der Weg zur Heilung

7.10.4 Weitere Beispiele aus dem Alltag

7.10.4.1 Der Unfall beim Spielen

7.10.4.2 Fußballspielen und ein tragischer Unfall

7.10.5 Emotionen von Eltern eines tödlich verunglückten Kindes

7.11 Tod eines Mitschülers

7.12 Verlust einer Bezugsperson außerhalb der Familie (eines Kindergärtners, Lehrers oder Mentors)

7.13 Umgang mit Trauer als Freund der Familie

7.14 Der Schmerz der Ausgegrenzten Wege zur Akzeptanz und Bewältigung

7.14.1 Du schließt eine Person aus. – Warum?

8. Rituale

8.1 Ein Selbstporträt als Grabbeigabe

8.2 Abschiedsbrief oder gemaltes Bild auf Reisen schicken

8.3 Erinnerungsschätze: Die Erinnerungskiste

8.4 Ein Erinnerungsbuch für den Verstorbenen gestalten

8.5 Ein Gedankenglas gestalten

8.6 Schreiben hilft: Eine Anleitung für Kinder

8.6.1 Malen statt Schreiben: Kreativer Ausdruck für Kinder

8.7 Tanz als Ausdruck der Trauer für Kinder

8.8 Erinnerungsfeuer mit Traumfängern

8.9 Feuerrituale für Klein und Groß

Schlusswort

Trauerkompass

Cover

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Titelblatt

Widmung

Der Tod an unserer Seite

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Trauerkompass

Cover

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Der Tod an unserer Seite

Der Tod ist immer an unserer Seite von der Geburt an bis zum Sterben. Oft lernen wir von klein auf durch Ereignisse (z.B. Versterben eines Herzensmenschen), dass das Leben unvermeidlich mit dem Tod verbunden ist. Doch oft wird der Tod in Schweigen gehüllt, in dunkle Ecken unseres Bewusstseins verbannt, als wäre er ein unerwünschter Gast auf einem fröhlichen Fest.

Doch warum fürchten wir uns so sehr vor dem, was unausweichlich ist? Vielleicht, weil wir den Tod mit Endgültigkeit und Verlust gleichsetzen, mit einem düsteren Schleier, der uns das Licht des Lebens nimmt. Doch könnte es nicht auch anders sein?

Was wäre, wenn wir den Tod als einen Teil des Lebens betrachten würden. Was wäre, wenn wir uns nicht vor ihm fürchten würden, sondern ihn als eine Art weisen Freund begrüßen könnten, der uns daran erinnert (z.B. bei Krankheit, Sterben im Familien- und Freundeskreis), dass unsere Zeit hier begrenzt ist und daher kostbar?

In unseren Familien können wir den Tod nicht verstecken, so sehr wir es auch versuchen mögen. Er ist da, in den Geschichten unserer Ahnen, in den Erinnerungen an geliebte Menschen, die uns verlassen haben. Doch können wir ihm auch Raum geben, Raum für Gespräche, für Tränen, für das Lachen über vergangene Zeiten.

Wir können unseren Kindern beibringen, den Tod nicht als etwas Abstraktes oder Furchterregendes zu sehen, sondern als einen natürlichen Teil des Lebens. Wir können sie lehren, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern vielleicht nur ein Übergang, eine Tür zu etwas Neuem, Unbekanntem.

Indem wir den Tod nicht länger als Feind betrachten, sondern als einen stummen Begleiter auf unserem Lebensweg, können wir vielleicht auch unsere Ängste vor ihm überwinden. Wir können lernen, jeden Augenblick zu schätzen, jede Begegnung, jeden Sonnenstrahl, denn wir wissen, dass unsere Zeit hier begrenzt ist.

In den Familien leben wir, und der Tod ist immer an unserer Seite. Lasst uns ihm die Hand reichen, ihn willkommen heißen, als einen alten Freund, der uns daran erinnert, dass das Leben kostbar ist, gerade weil es endlich ist.

Vorwort

Hallo liebe Leserin, lieber Leser, hallo liebe Kinder,

ich freue mich, dass du dieses Buch in den Händen hältst – eine Reise durch das Land der Trauer, eine Geschichte voller Liebe, Abschied und einer außergewöhnlichen Verabredung.

Dies ist die wahre Geschichte meiner 6-jährigen Tochter Mila und ihres schwerkranken Opas. Es ist eine Geschichte von Mut, Trost und einer einzigartigen Verabredung, die die beiden zu Lebzeiten geschlossen haben. Als der Tag des Abschieds gekommen war und der geliebte Opa gestorben war, malte Mila das Sargoberteil an, begleitet von beider Lieblingsmusik und im Beisein ihres Opis, er lag mit in dem Raum, im offenen Sarg.

Als Mama und Bestatterin war es mir eine Herzensangelegenheit, Mila behutsam in das Land der Trauer zu führen. Gemeinsam betraten wir das Bestattungshaus, sie lernte Särge und Urnen kennen, und ich entzauberte die Angst vor dem Tod als ein Schreckensmonster. Denn der Tod gehört zum Leben wie die Jahreszeiten und sollte keine Furcht, sondern ein Platz für die Abschiednahme des Herzensmenschen bieten.

Dieses Buch ist nicht nur Mila’s kindlicher Blick auf Tod, Abschied und Trauer, sondern auch ein Leitfaden für dich. Egal, ob du Kindern begegnest, die mit diesem schweren Thema konfrontiert sind, oder ob du selbst auf deiner eigenen Reise bist, das Schreckensmonster TOD zu entzaubern.

Ich möchte dich mit Inspirationen, Fallbeispielen und Ritualen begleiten – Werkzeuge, die dir helfen können, die kostbare Gelegenheit der Abschiednahme am offenen Sarg zu verstehen und zu nutzen. Denn dieser Moment, so flüchtig er auch sein mag, ist ein Geschenk, das nicht nachgeholt werden kann.

Möge dieses Buch dir Mut machen, Trost spenden und dir ermöglichen, das Tabuthema Tod mit einem kindlichen Blick zu betrachten. Denn der Tod ist ein Teil des Lebens, dem wir mit Liebe und Verständnis begegnen dürfen.

In Verbundenheit,

Nancy Schuhmacher

Hey du! Ja, genau du – liebes Kind!

Hast du jemals einen Tag gehabt, an dem du traurig warst, weil jemand, den du liebst, nicht mehr da ist? Traurige Tage können schwer sein, aber dieses Buch kann dir helfen, die Traurigkeit ein bisschen besser zu verstehen.

Warum dieses Buch für dich ist!

1. Traurig sein ist okay: Hast du gewusst, dass traurig sein genauso wichtig ist wie fröhlich sein? Dieses Buch erklärt dir, warum das so ist und wie du mit deinen Gefühlen umgehen kannst, ohne dass du dich komisch fühlst.

2. Herzerwärmende Geschichten: Die Geschichten in diesem Buch sind voller Wärme und Mitgefühl. Sie zeigen dir, dass auch in traurigen Momenten Trost und Liebe zu finden sind.

3. Weisheit von weisen Eulen: Stell dir vor, eine weise alte Eule setzt sich zu dir und erzählt dir Geschichten über das Leben und was nach dem Leben kommt. Diese Eule gibt dir Tipps, wie du mit Abschied umgehen kannst und wie du dich besser fühlst.

4. Tschüss sagen mit Stil: Hast du dich jemals gefragt, wie man richtig Abschied nimmt? Dieses Buch zeigt dir liebevolle und kreative Wege, wie du dich von jemandem verabschieden kannst, der dir wichtig ist.

5. Gefühle verstehen: Manchmal ist es schwer, Worte für das zu finden, was man fühlt. Dieses Buch hilft dir, deine Gefühle zu verstehen und zeigt dir, dass es okay ist, traurig zu sein.

Also, worauf wartest du noch? Hol dir dieses Buch und entdecke, dass der Tod und die damit verbundene Trauer nicht das Ende von allem ist, sondern ein Teil des Lebens, der uns alle verbindet.

Viel Spaß beim Lesen und Fühlen!

Ein Begleiter in der Trauer –

Hier kommt ein Buch für Dich, lieber Erwachsener!

Warum solltest du ein Buch über den Trauerprozess/Trauerwege kaufen, auch wenn gerade niemand gestorben ist? Gute Frage! Hier sind ein paar Gründe, warum dieses Buch einen festen Platz in deinem Regal verdient:

1. Der unsichtbare Lebensretter: Stell dir vor, der Tod ist wie ein unangemeldeter Gast auf einer Party – niemand will ihn da haben, aber irgendwann taucht er auf. Stell dir vor, du suchst mitten in einer wilden Party nach einem Ratgeber. Mit diesem Buch im Regal bist du auf den Besuch des unerwünschten Gastes bestens vorbereitet, ohne dass du in Panik verfallen musst!

2. Das emotionale Erste-Hilfe-Kit: In tiefster Trauer in die Buchhandlung rennen? Mit verweinten Augen und zerzausten Haaren? Nein, danke! Wenn das Buch schon im Regal steht, kannst du dich einfach auf die Couch werfen und sofort Unterstützung finden. Du musst dich nicht einmal aus dem Haus bewegen oder erklären, warum du so verzweifelt bist – dein Buch ist einfach da und hilft dir weiter.

3. Dein Rückzugsort: Trauer kann dazu führen, dass du dich in dein Schneckenhaus zurückziehst. Und wer will schon in der Öffentlichkeit heulen? In deinem gewohnten Schneckenhaus hast du das Buch griffbereit. Du kannst dich mit einer Decke einrollen, deine Lieblingssnacks genießen und in Ruhe lesen, ohne dass jemand zusieht oder Fragen stellt.

4. Wissen ist Macht: Wenn du das Buch schon vor der Trauerphase gelesen hast, bist du vorbereitet. Es ist wie ein Spickzettel für das Leben. Du weißt, was auf dich zukommen könnte, und bist weniger überwältigt, wenn es passiert. Du wirst zum Trauer-Profi, der nicht völlig unvorbereitet ist und sich besser zurechtfindet.

5. Superheld für Freunde: Wenn ein Freund oder eine Freundin plötzlich trauert, bist du mit deinem Buch im Regal der Held oder die Heldin. Du kannst Rat und Trost bieten, weil du vorbereitet bist und hilfreiche Tipps parat hast. Deine Freunde werden dankbar sein, dass du für sie da bist.

Ein Buch über den Trauerprozess in deinem Regal zu haben, ist wie eine geheime Superkraft. Es bereitet dich auf das Unerwartete vor und hilft dir, in schwierigen Zeiten Unterstützung zu finden. Es macht dich zum Helden deines Freundeskreises und gibt dir die Sicherheit, dass du nicht alleine bist, wenn das Leben unerwartet hart zuschlägt.

1. Persönliche Geschichte

1.1 Enkelin nimmt Abschied von ihrem Opi: „Opi, wo bist du jetzt?“

Erinnerungen, Liebe, Gerüche, Traurigkeit, Gefühle, Entdeckungsreise und noch viel mehr…

Ein Leitfaden für trauernde Kinder und deren Familien

Bemalter Sarg

Ich bin Nancy, arbeite als Bestatterin, Trauerbegleiterin für Erwachsene, Kinder und deren Familien.

Das Thema „Tod, Verlust und Trauer“ für Kinder und Erwachsene liegt mir sehr am Herzen, da ich in meiner Arbeit oft sehe, dass es so viele Berührungsängste gibt.

Wenn ein geliebter Mensch verstirbt …

Wie können wir unseren Kindern den Umgang mit einem Verstorbenen lehren und ihnen die Möglichkeit eines natürlichen Abschiednehmens ermöglichen?

Wir konnten uns längere Zeit auf den Tod unseres lieben Opilein vorbereiten. Opi war sehr krank und wir wussten, dass er nur noch eine gewisse Zeit bei uns sein würde.

Meine Tochter hat mit mir Kindertrauerbücher gelesen. Ich bin auf ihre Fragen und Ängste eingegangen. Wir haben Opilein auch bis zum Ende hin zusammen besucht. Das Erlebnis war auch traurig. Manchmal hat sie geweint. Auch die Traurigkeit gehört zum Leben.

Opilein und Mila haben auch über die Zeit gesprochen, die nach der schweren Krankheit folgen würde.

Sie haben sich verabredet …

…. wenn Opi gestorben war, würde Mila sein Sargoberteil anmalen. Mit in diesem Raum ist Opi, der im offenen Sarg liegt. Auch über die Musikauswahl während des Rituals waren die beiden sich sofort einig.

Als Opilein gestorben war und wir mit dem Auto auf dem Weg zum Bestattungshaus waren, um Abschied zu nehmen, kam mir die Idee, diese aus dem Leben gegriffene Situation festzuhalten.

Ich erzählte meiner 6-jährigen Tochter von meiner Idee.

Fragte sie, ob sie Lust habe, ihre Geschichte: „Ihren geliebten Opilein ein Stück auf die andere Seite des Regenbogens zu begleiten“ und ihre Gefühle aufzuschreiben, um Kindern und Erwachsenen die Angst zu nehmen, Kontakt mit dem Verstorbenen zu haben und sich von dem Verstorbenen zu verabschieden. Meine Tochter war sofort einverstanden.

Ich bin sehr dankbar für die Zeit, die meine Tochter und ich mit Opilein allein verbracht haben. Zusammen haben wir gelacht, geweint, getanzt, Opi’s kalten Körper gefühlt, gesungen und waren kreativ.

Weinen ist das Tor zur Seele. Die Trauer ist vielseitig. Durch den spürbar kalten Körper, konnten wir begreifen, das Opilein tot ist.

Wir wünschen Euch da draußen den Mut, mit Liebe und Respekt dem Verstorbenen zu begegnen. Es ist ein Geschenk, den letzten Augenblick mit dem geliebten Verstorbenen zu verbringen. Dieser Augenblick der Verabschiedung ist sehr wertvoll, einmalig und wiederholt sich nie mehr. So kann der Tod begriffen und die Trauer nach und nach verarbeitet werden.

Du findest graue Hintergrundkästchen in diesem Buch.

Darin ist Mila’s Gedankenwelt erfasst, während der Zeit des Abschiednehmens mit Opilein.

Dies ist die Geschichte von Mila und ihrem geliebten Opi.

Opi Jürgen war sehr krank und ist gestorben.

Mila ist ein sehr neugieriges Mädchen, das aber trotzdem sehr vorsichtig mit neuen Situationen umgeht.

So hat Mila sich mit ihrer Traurigkeit sowie auch mit der Neugierde im Gepäck, auf die Reise gemacht und entdeckt, was von Opi nach seinem Tod bleiben wird…

Der Tod:

Der Tod ist ein Teil des Lebens, genau wie das Geborenwerden. Für uns Menschen ist es sehr traurig, wenn ein Herzensmensch stirbt.

Stell dir vor, der Körper ist wie ein Auto. Das Auto hat eingebaute Teile, die es zum fahren braucht, wie den Motor. Bei einem Menschen ist es das Herz, die Lunge und das Gehirn. Wenn diese Körperteile nicht mehr funktionieren können, dann hört der Körper auf zu arbeiten und der Körper ist dann leer, eine Hülle.

Das bedeutet die Person ist tot und der Körper spürt keine Schmerzen und Ängste mehr.

Der Körper den wir sehen und anfassen können, bleibt zurück.

Die Seele ist der funkelnde Teil in dir. Sie ist dein Gefühl. Denke an ein Lieblingslied von dir. Die Gefühle, die in dir dabei hochkommen, wie z.B. Traurigkeit, Glück oder Freude, kommt direkt von deiner Seele. Sie ist nicht sichtbar, so wie das Herz oder die Hände.

Wo ist die Seele, wenn ein Mensch stirbt?

Manche glauben, die Seele wird zu einem Stern. Manche glauben, dass die Seele nach dem Tod weiterlebt.

Was glaubst du?

Mila im Sargausstellungsraum

„Diese Stunden waren aufregend.

Neugierig und gleichzeitig zurückhaltend betrat ich das Bestattungshaus, wo sie meinen lieben Opi hingebracht haben und wo meine Mami arbeitet.

Dort standen Holzmöbel. Mama erklärte mir, dass dies Särge sind.

Das ist die Aufbewahrung für liebe Verstorbene, für ihren letzten Weg.“

Es gibt einen besonderen Ort, an dem wir uns um Menschen kümmern, die gestorben sind. Diesen Ort nennt man ein „Bestattungsinstitut“.

Dort arbeiten nette, einfühlsame Menschen, die man „Bestatter“ nennt.

Mila im Sargausstellungsraum

„Die Särge

sehen alle so verschieden aus. Dieser Sarg riecht nach Holz und fühlt sich ganz glatt an.“

„Wo ist Opi jetzt“?

Der Sarg:

Einen Sarg kannst du dir wie eine Kiste vorstellen, in die Verstorbene gelegt werden. Er ist so zu sagen das letzte Bett für den Verstorbenen. Särge werden in der Regel aus Holz hergestellt.

Im Sarg wird es für den verstorbenen Herzensmenschen gemütlich gemacht. Dies kannst du dir so vorstellen: Der Sarg ist gepolstert, damit der verstorbene Körper weich liegt. Unter dem Kopf des Verstorbenen liegt ein Kissen und der Körper wird mit einer Decke zugedeckt. Das Kopfkissen und die Decke können von zuhause mitgebracht werden.

Der Verstorbene bleibt im Sarg, für die Trauerzeremonie und die anschließende Beisetzung oder die anschließende Einäscherung.

Bei vielen Bestattungszeremonien versammeln sich die Trauernden oft um den Sarg, um Abschied zu nehmen und ihre letzten Worte an den Verstorbenen zu richten.

Der verstorbene Herzensmensch wird in einen kühlen Raum gebracht. Das kannst du dir wie einen großen Kühlschrank vorstellen.

Das Kühle hilft dabei, den Körper ein paar Tage frisch zu halten.

So wie ein Joghurt sich im Kühlschrank länger frisch hält.

Der tote Körper verändert sich langsam. Das liegt daran, dass der Körper keinen Herzschlag mehr hat und dass das Gehirn und die Lunge aufgehört haben zu arbeiten.

In der Natur kannst du das erkennen, wenn Blätter vom Baum fallen. Sie landen auf dem Boden. Die Blätter zersetzen sich mit der Zeit und werden wieder zu Erde.

Bei Verstorbenen nennt man dies Verwesung.

Der Verwesungsprozess bei Menschen ist ein natürlicher Teil des Lebenszyklus, genau wie die Blätter in der Natur.

„Darf ich Opi anfassen, ihn streicheln?

Wie fühlt er sich an?

Wie sieht er aus?

Der Tod riecht komisch!

Erstes Antasten

an den leblosen Körper.

Opi, deine Haare sind schön weich.“

Mila’s Hand berührt Opi’s Haare

Du kannst natürlich den verstorbenen Herzensmenschen anfassen, ihm z.B. über die Wange streicheln.

Erschrecke nicht, sein Körper ist blass und manchmal hat der Körper auch blaue Stellen. Oft entdeckt man diese blaue Stellen an den Fingernägeln und Händen. Das ist ganz normal und man nennt die blauen Stellen Totenflecken.

Der Tod riecht meist süßlich.

Mila legt Geschenke zu Opi in den Sarg.

„Ich streiche mit meiner Hand an deiner Decke.

Du liegst ganz still in deinem Sarg.“

Du kannst deinem verstorbenen Herzensmenschen Dinge mit auf seinen Weg in das Land der Toten, in den Sarg geben, z.B. gemalte Bilder, Fotos, gut riechende Blumen, ein Kuscheltier, Schmuck, was auch immer dir noch wichtig ist.

Auch in eine Urne können noch Bilder oder Schmuck gelegt werden.

Mila legt Bilder zu Opi in den Sarg

„Meinem Opi habe ich seinen Schutzengel, seinen über alles geliebten Tennisschläger mit Tischtennisball in den Sarg gelegt, damit er im Himmel mit den Engeln spielen kann.

Opi hat einen Stift und ein Bild zum Ausmalen mit dabei, das war zum Schluss sein Hobby, als er schwächer wurde, weil die Krankheit seinen Körper sehr schwächte.

So kann er, wenn es ihm langweilig ist, das Bild ausmalen.“

Opi’s Hände mit Rosenkranz und Mila’s Geschenke

„Ich habe ihm auch eine Schatzkarte mitgegeben, worin unser Haus und Omas Haus eingezeichnet ist, damit er vom Himmel den Weg zu uns findet und uns dort oben nicht vergisst.

Opi hat seinen Lieblingsanzug an. Seine Haut, besonders die Hände, fühlen sich sehr kalt an.“

Du kannst am offenen Sarg von dem verstorbenen Herzensmenschen Abschied nehmen. Du kannst ihm erzählen, was dir auf dem Herzen liegt.

Verstorbene können eigene Kleidung tragen oder ein Sterbehemd. Sie dürfen gewaschen, eingecremt, gekämmt und rasiert werden.

Der Körper wird behutsam in den Sarg gelegt, worin ein Kissen liegt (es kann auch das eigene Kissen und die eigene Decke von Zuhause sein).

Dieser Vorgang wird einbetten genannt.

„Seine Haut – besonders die Hände – fühlen sich sehr kalt an.

Da liegt er nun, mein lieber Opi. Er spricht nicht. Er atmet nicht. Ich entdecke: er hat sein linkes Auge ein klein wenig geöffnet. Beobachtet er uns? Er liegt da so friedlich und hat ein Lächeln auf den Lippen.“

Mila betrachtet ihren verstorbenen Opi

Es besteht die Möglichkeit im Bestattungshaus zusammen mit dem Bestatter, den Sarg oder das Sargoberteil anzumalen. Die Farbe besorgt meistens der Bestatter. Der Verstorbene wird nach dem Sarg bemalen eingebettet.

Auch kann eine Urne für den lieben Verstorbenen angemalt werden.

„Lieber Opi, wir haben ja gesagt, wenn du gestorben bist, darf ich den Deckel von deinem Sarg anmalen.

Mami macht unsere Lieblingsmusik von Andrea Berg an.

Ich taste mit den Händen das Oberteil deines Sarges ab und fange an zu malen, Opilein.“

Mila steht am Sargoberteil (Deckel)

Farben zum Bemalen des Sargoberteils

Mila beim Bemalen des Sargoberteils

Beim Bemalen des Sargoberteils sind dir keine Grenzen gesetzt.

Lass der Fantasie freien Lauf.