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Buch 1 in der Serie - Talker Tate "Talker" Walker hat den größten Teil seines Lebens damit verbracht, seine Narben unter der grellen Fassade eines Punks zu verstecken und bis er sich das erste Mal neben Brian Cooper in den Bus setzte hat es auch funktioniert. Aber Brian hat sein ganzes Leben als unsichtbarer Zuschauer verbracht und ist daran gewöhnt hinter die Fassade zu schauen. Was er in Talker sieht ist ein sehr zerbrechlicher und liebenswerter Mensch. Brian ist vermeintlich heterosexuell aber Tate sehnt sich so verzweifelt nach Liebe, und als sein Verhalten einige schmerzhafte Konsequenzen nach sich zieht muss Brian sich outen – auf dramatische Art und Weise. Er würde alles tun um sicherzustellen dass Tate diesmal erkennt dass er der Prince Charming ist den Talker immer gebraucht hat.
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Seitenzahl: 139
Veröffentlichungsjahr: 2012
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Widmung
Alle meine Arbeiten, egal ob ich an die Widmung denke oder nicht, sind irgendwie meinem Ehemann gewidmet. "Mate" und ich sind schon zusammen seit wir 19 Jahre alt waren.
Wir waren die mit den Jobs im Restaurant, die ihre Kurse besucht haben während sie in einem miesen kleinen Apartment gewohnt haben. Wir waren die mit dem billigen Weihnachtsbaum und wir waren die, die sich zwischen Heizung und Licht entscheiden mussten. (Wir entschieden uns für das Licht und waren sehr dankbar für die großen Camping-Schlafsäcke die meine Eltern uns zu Weihnachten geschenkt hatten. Sie wurden uns leider später gestohlen, denn, hey, hatte ich erwähnt, dass es ein mieses Apartment war?)
Ich schreibe sehr viele Geschichten über junge Liebe und Firsttime Lovers und ich tue es voller Optimismus, dass das Paar durchhalten wird, weil Mate und ich es taten. Wenn du also zum Ende der Geschichte kommst, dann mach dir keine Sorgen über Brian und Talker. Hab' ein bisschen Vertrauen. Es stellt sich raus, dass manchmal Glaube und ein Sinn für Humor tatsächlich alles ist was du brauchst. (Und natürlich eine Möglichkeit den Garten deiner Eltern zu plündern oder Reste aus dem Restaurant zu essen. Das hilft natürlich auch.)
Kapitel 1
Ich werde folgen
Damals
BRIAN COOPERsaß in dem großen Reisebus, auf dem Weg zu seinem ersten Leichtathletik-Wettbewerb als er Tate Walker zum ersten Mal traf. Er saß alleine, denn er kannte niemanden und er fühlte sich wie der einzige Mensch auf der Erde ohne einen iPod oder ein Mobiltelefon das sich in Origami-Manier wegfalten konnte. Tate war spät dran und - meine Güte - er war wirklich ein Anblick.
Sein halbes Gesicht war von einem großartigen Tribal-Tattoo bedeckt. Eines, das sich bis hinunter zum Halsausschnitt seines langärmligen T-Shirts erstreckte und über seine Hand in einen Fingerhandschuh. Irgendwann später würde Tate an dieser Stelle ein komplettes Ärmel-Tattoo haben und damit aufhören langärmlige T-Shirts zu tragen, aber dieses Tattoo war noch nicht mal der beeindruckendste Teil seines Aussehens.
Das rechte Ohr auf der Seite mit dem Tattoo war entlang des Randes ca. ein Dutzend Mal gepierct, genauso wie seine Nase, seine Augenbrauen und seine Lippe (obwohl das das erste Piercing war das wieder verschwand). Sein schwarzes Haar war in Irokesenform geschnitten und das Tattoo streckte sich weiter hoch bis auf die Kopfhaut. Obwohl der Irokese für den Wettbewerb in einem Pferdeschwanz zusammengefasst war, hatte Brian Tate vorher schon an der Schule gesehen und damals trug er ihn in riesigen Spitzen. Brian vermutete dass Unmengen von Haargel und sehr viel Arbeit im Spiel waren.
Er sah also schon ein bisschen beängstigend aus und Brian war sich sehr wohl bewusst, dass die Kids im Bus Mist über ihn redeten – aber Brian war das egal. Denn heute sah Tate den Platz neben Brian und lächelte zaghaft bevor er sich hinsetzte. Er hatte seinen Kopfhörer in einem Ohr und tanzte ein bisschen zu dem Song, der nur für ihn spielte. Er neigte dazu manchmal zu zucken wenn er nicht auf der Laufbahn war – es sah immer ein bisschen aus als wenn er aus seiner Haut herausspringen wollte – aber er sah Brian an als wäre Brian kein Freak und zum ersten Mal seitdem er vor einem Monat mit der Schule angefangen hatte, schmolz das Eis in Brian.
Oh, Gott sei Dank, Brian war in dem verdammten Bus nicht mehr alleine.
Er saß auf der linken Seite des Busses, sodass er Tates Tattoo nicht sehen konnte und er musste zugeben er war neugierig. Aber es war nicht wichtig – jemand saß neben ihm, jemand redete mit ihm… und meine Güte, wie der Junge drauflos redete.
„He – ich hoffe es macht dir nichts aus wenn ich mich hier hinsetze. Ich weiß die anderen reden über mich, dass ich schwul bin und so.“ (Das taten sie tatsächlich – und sie waren nicht wirklich nett dabei.) „Aber ich schwöre es ist nicht ansteckend oder irgendwas. Hier – ich höre gerade diese Band „The Doves“ – möchtest du reinhören? „Kingdom of Rust" ist ein so großartiger Song – traurig aber trotzdem großartig. Aber wenn du nicht in der Stimmung für traurig bist, hab ich auch noch etwas Rockiges – und Rock hilft mir dabei mich vor einem Wettkampf aufzupushen. Obwohl, ich weiß nicht…“, er zögerte. „Du bist ja eher bei den Werfern dabei. Musst du vor einem Wettkampf eher runterkommen oder dich aufpushen?“
Er hielt schließlich inne und sah Brian an als wenn er auf eine Antwort warten würde. Brian blinzelte und suchte nach einer. „Ich hab keine Ahnung von Musik“, sagte er peinlich berührt. „Aber ich würde sehr gerne hören was du hast.“
Da grinste der Junge mit dem Tattoo und dem Irokesen, sein Lächeln strahlend und rein (und ein bisschen überfüllt – es hatte wohl nicht viele Termine beim Zahnarzt gegeben) und gab Brian den zweiten Ohrhörer.
„Ich hab dich werfen gesehen, richtig? Und du kannst außerdem laufen. Kein Wunder dass du ein Stipendium bekommen hast!“
Brian wurde rot. „Ich musste quasi vorsprechen“, murmelte er. „Ich wurde bisher zuhause unterrichtet – es war der einzige Weg wie ich aufs College gehen konnte.“ Seine Schulter machte ihm bereits Schwierigkeiten. Er hatte angefangen darüber nachzudenken wie er die Schule bezahlen sollte, wenn sie schließlich ganz aufgeben würde.
Tate nickte als wenn das ganz alltäglich wäre. „Weißt du, ich war zuerst ein Skater, okay? Aber nachdem ich mir mein Handgelenk ein zweites, drittes, sechstes Mal gebrochen hatte, schickte mich einer der Lehrer in meiner Schule auf die Laufbahn und sagte mir, ich sollte meine Füße auf dem Boden lassen. Er half mir dabei mein Stipendium zu bekommen. Damit sind wir… weißt du… irgendwie gleich.“
Brian sah diesen verletzlichen Gesichtsausdruck, eine Art von „bitte bitte lass uns gleich sein“ Ausdruck und fragte sich, warum jemand der sein halbes Gesicht mit einem Tattoo bedeckte, seinen Kopf rasierte und verboten enge Jeans und auffällige T-Shirts trug, es nötig hätte, etwas mit jemand anders gemein zu haben. Aber das lag wohl nur daran, dass er Tate gerade erst getroffen hatte und auf seiner linken Seite saß.
Aber der Junge schien auf eine Antwort zu warten und Brian rang sich zu der einzigen durch die ihm gerade einfiel.
„Du hast dir sechsmal das Handgelenk gebrochen?“
Jetzt
TATEschnürte seine Laufschuhe zu, während er Brian von seinem neuen Hobby erzählte.
Brian dachte ernsthaft darüber nach sich zu übergeben. Er änderte seine Meinung und dachte stattdessen darüber nach, mit der Faust gegen die Wand zu schlagen. Aber Tate sprach einfach weiter, blind wie eine Bakterie für Brians emotionale Supernova, und als er fertig war, führte seine unschuldige Frage warum Brian aussah als hätte er eine vergiftete Ratte verschluckt, zu einer dreiteiligen Antwort die Tate zusammenzucken ließ.
Fuck You, Arschloch!
Die Aussage klingelte für einen Moment zwischen ihnen und Tate ließ seine Fassade des harten Jungen mit den Tattoos fallen. „Was ist los?“, fragte er ernsthaft betroffen. Es war schwierig dieses Gefühl in seinem Gesicht auszumachen. Zum einen bedeckte das Tattoo sein Gesicht ein bisschen wie eine Maske, was vermutlich auch das war was Tate damit erreichen wollte. Es war außerdem schwierig bei Tate den Schmerz zu erkennen, denn so vieles bei Tate war wie ein zusammengeknüllter Zellophan-Ball, durchsichtig und gebrochen.
Brian hatte gelernt die Tattoos nicht mehr zu sehen, oder die Piercings oder das Haar und inzwischen liebte er die Art und Weise wie Tate immer auf seinen Zehen wippte oder manchmal zuckte, sogar wenn er still stand.
Das war Tate - er hörte immer irgendwelche fantastische Musik in seinem Kopf und gab dem Zwang nach dazu zu tanzen.
Tate anzusehen war eine Übung in indirektem Sehen, denn das sorgfältig gestylte Haar, der Körper (er hatte sich schließlich sein Ärmel-Tattoo machen lassen), die Kleidung, das Gesicht - alles war dazu angetan um Aufmerksamkeit zu erregen, um abzulenken von den Dingen die er die Menschen nicht sehen lassen wollte. Brian hatte es sich zur Aufgabe gemacht hinter diese Fassade zu schauen.
Und das war auch der Grund weshalb dieses neue Hobby ihm so viel Angst machte.
Kapitel 2
Der Schein trügt
SIEwurden erst in ihrem zweiten Jahr im Leichtathletikteam richtig gute Freunde. Das war im Wesentlichen Brians Fehler – er war früh zum Waisen geworden und von seiner Tante in den Bergen aufgezogen worden, und tat sich schwer damit die kleinen Hinweise zu lesen. Er hatte einfach nicht gewusst wie er Tates zaghaft ausgestreckte Hand der Freundschaft annehmen sollte...
Es half natürlich auch nicht, dass Tate von ihm erwartete genauso gemein zu sein wie der Rest der Jungs im Leichtathletikteam. Brian ignorierte die Typen – er mochte gemeine Menschen nicht und er begann Tates Musik wirklich zu mögen. Er freute sich auf die Wettkämpfe allein wegen der Busfahrt und natürlich wegen Tate.
Außerdem wurden sie schon sehr früh und häufig auf Drogen getestet, und was auch immer Tate zucken ließ spielte sich einzig und allein in seinem Kopf ab.
Und Tate (oder Talker, wie ihn die anderen Kids manchmal nannten) saß weiterhin neben Brian im Bus oder hielt sich in seiner Nähe auf um während des Trainings mit ihm zu reden. Und das war toll. Das Leichtathletikteam allein war größer als Brians gesamte Klassengemeinschaft in seiner Grundschulzeit.
Nach diesem ersten Treffen freute er sich regelrecht auf die Busfahrten mit diesem zuckenden, schwatzenden Jungen der seine Aufmerksamkeit suchte. Er würde dieses Angebot von Freundschaft ganz sicherlich nicht von sich weisen nur weil Talker für alle Welt ganz offensichtlich schwul war. Noch nicht einmal nachdem ein Mädchen mit großen, dunklen Augen aus seiner Englischklasse angefangen hatte mit ihm zu reden und plötzlich seine Freundin war.
Talker war anders als die anderen Kinder im Team die von Brian erwarteten, dass er irgendetwas Witziges oder Sarkastisches beitragen würde. Talker konnte stundenlang über Filme oder Musik oder Webseiten reden, ohne Pause, ohne eine Antwort zu erwarten oder auch ohne zu prüfen ob Brian ihm überhaupt zuhörte.
„Mann, vielen Dank dass du meinen geistigen Durchfall erträgst. Du bist der beste Zuhörer aller Zeiten. Beim nächsten Mal werde ich einen zweiten Kopfhörer mitbringen, dann können wir uns Placebo in Stereo anhören, okay?“
Tate hielt seine Versprechen immer und Placebo wurde eine seiner Lieblingsbands.
Als Brian Talker über anderthalb Jahre kannte, bekam er plötzlich einen Einblick darin, wer Tate Walker wirklich war. Es war wie ein Fenster in eine komplett andere Welt.
Brian hatte nach dem Training an diesem Tag noch etwas herumgebummelt. Es wurde schmerzhaft deutlich dass seine Schulter definitiv nicht einmal drei Jahre lang durchhalten würde und er wollte alles tun, um sein Stipendium solange wie möglich zu behalten. Er hatte den anderen Kids zugehört die über Jobs redeten und festgestellt, dass er wohl bis über beide Ohren in Restaurantjobs stecken würde, sobald die Leichtathletik für ihn nicht mehr möglich war, also wollte er versuchen so lange wie möglich so gesund zu bleiben wie es nur irgendwie ging.
Da saß er also in seinen weißen Unterhosen und einem schlichten grauen T-Shirt, und hielt sich einen Eisbeutel gegen die Schulter als er hörte wie Talker aus vollem Hals zu den Dropkick Murphies sang. Er machte das wirklich passabel obwohl die Band irischen Rap sang und wirklich schnell war! Tate war wohl der Meinung dass er alleine war. Er kam um die Ecke, rubbelte sich mit einer Hand das Haar mit einem Handtuch trocken, und hielt mit der anderen Hand ein Handtuch um seine Hüften fest und er sang immer noch – aber er brach abrupt ab und fiel auf seinen Hintern als er Brian dort sah der nach Salbe stank und vorsichtig seine Schulter hin- und herdrehte.
Brian blickte Tate überrascht an und dann sah er die Narben.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Talker sein Ärmel-Tattoo noch nicht und Brian hatte schon vor langer Zeit aufgehört sein Tattoo im Gesicht anzustarren wie ein Besucher im Zoo. Er wusste dass Tate die langärmligen Shirts das ganze Jahr trug, trotz mehr als 40° Hitze in Sacramento im Sommer, oder der Tatsache dass der Sommer sich meist bis Oktober hinzog. Er wusste sogar dass der Trainer Tate die langärmligen Wettkampf-Trikots tragen ließ wenn der Rest der Welt in Tanktops unterwegs war. Und nach mehr als anderthalb Jahren Bekanntschaft wusste Brian nun auch warum.
Das ursprüngliche Tattoo endete am Halsausschnitt und die Narbe – eine verschlungene Kombination aus alten Verbrennungsnarben und Dellen in der Haut – erstreckte sich die gesamte rechte Seite seines Körpers hinunter. Plötzlich machten die scheinbar zufälligen Muster des Tattoos einen Sinn: Tattoos auf Narbengewebe aufzubringen war schwierig und schmerzhaft. Der Künstler war ganz einfach dem Muster der Narben gefolgt um den besten Effekt zu erzielen. Und nachdem Farben irgendwann ausbleichen würden, war es außerdem sinnvoll alles in schwarz zu machen. Das gesamte Tattoo war eine Maske und versteckte Tates Narben obwohl man direkt darauf schaute.
Der Grund warum Tate immer der Letzte war der von der Laufbahn hereinkam und niemals mit den anderen aus dem Team duschte war damit ebenfalls klar.
Der Blick in Tates braunen Augen war… herzzerreißend. Er sah Brian finster an, erhob sich dann so würdevoll wie möglich und eine dröhnende Stille legte sich über die beiden als Tate Brian praktisch herausforderte etwas zu sagen.
Brian wollte eine Menge sagen. Er wollte sagen, „Oh, ich verstehe es jetzt“, weil so vieles in Tates Persönlichkeit plötzlich Sinn machte. Er wollte außerdem sagen „Die Narben kümmern mich nicht – ich werde mich nicht darüber lustig machen und du musst dir darum keine Sorgen machen. Ich bin einer von den Guten.“ Was er wirklich sagen wollte war „Heilige Scheiße! Was ist passiert?“ Aber sogar er wusste, dass das kein Stil wäre.
Was er sagte war „Autsch“ und er sagte es leise, ohne großes Drama. Brian hatte mit Drama nichts am Hut – selbst als Kind war er ruhig und verschlossen gewesen.
Und scheinbar sagte er damit genau das Richtige. Tate zuckte die Schultern und schob den Streifen langen Haares aus den Augen. Ohne den Pferdeschwanz oder die Irokesenspitzen und den Eyeliner sah er verletzlich und jung aus. Der Schwung seiner Lippen war sinnlich und voll – eine Sache die Brian bis zu diesem Augenblick nie bemerkt hatte.
„Ja, es hat wehgetan“, sagte er als wenn der Schmerz keine Rolle gespielt hatte. „Ich war ein Kind als es passierte, weißt du?“
Brian nickte. „Wie alt warst du?“
Tate ging zu seinem Schrank und kramte nach seinen Klamotten – Jeans, Kampfstiefel und ein langärmliges T-Shirt obwohl es Ende Mai war. „Ich war sechs. Meine Mutter schlief mit einer Zigarette und einer Flasche Whiskey ein. Die Decke auf der ich schlief war nahezu damit durchtränkt.“
Das klang wirklich nach „Autsch“.
„Und deine Mutter?“
„Hat nicht überlebt.“
„Meine Eltern auch. Autounfall.“
Tate zuckte auf diese spezielle Art und Weise die ihn scheinbar aus einem Gedanken oder einer Zeit oder einem Platz wieder in die Echtzeit und in das Hier und Jetzt holte. „Die Newsies waren eine zerlumpte Armee, arme Waisen und Ausreißer ohne jede Anleitung… bis sich das eines Tages alles änderte.“ Er sagte es ohne Betonung als wenn er etwas zitieren würde und Brian fühlte sich schwerfällig und langsam neben seiner Schnelligkeit. Er war immer eher langsam gewesen wenn er sich Talker gegenüber ausdrücken sollte, aber Talker schien das nichts auszumachen.
Und dieses Mal war keine Ausnahme.
„Ich verstehe nur Bahnhof“, entschuldigte er sich und Tate drehte sich zu ihm um, Enthusiasmus so deutlich in seinem Gesicht wie Buntstifte auf einer weißen Wand.
„Newsies? Du hast niemals Newsies gesehen? Das ist das Musical vor High School Musical gewesen, was ziemlich lahm war… Mann, du musst diesen Film sehen – er ist großartig!“
„Ähm, okay.“ Brian blinzelte mit den Augen und wunderte sich wie ihre Unterhaltung in dieser exotischen Ecke gelandet war, ohne dass er die Abbiegung mitbekommen hatte. Aber das war genau die Art in der Tate solche Gespräche führte. Wenn ihm etwas zu nahe kam, drehte er es einfach in die entgegengesetzte Richtung.
„Ich könnte es im Studentenwohnheim vorbeibringen – wenn du einen Computer hast dann könnten wir es anschauen. Du wirst es bestimmt mögen…“ Das war der Moment in dem sich ihre anderthalb Jahre währende flüchtige Bekanntschaft zu einer echten Freundschaft wandelte. Der beste Moment in Brians Leben.
„Okay.“ Brian hatte einen Laptop – er und seine Tante hatten jeden Penny den sie übrig hatten darin investiert. Bis heute hatte er ihn nur benutzt um Arbeiten zu schreiben und You Tube zu durchstöbern. Es war ihm ein bisschen peinlich dass er nicht einen Porno besaß, aber selbst das war ihm im Augenblick egal.
